„Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von dem, wo und wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die späterhin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt.“ (GEJ.10_161,21)

 

 

Du bist Petrus der Fels

 

1. Du bist Petrus der Fels

2. In Frohnleiten. Kirchlich vernagelte Geister

3. Der Apostel Petrus starb in Babylon / Bagdad (Irak), nicht in Rom

 

 

1. Du bist Petrus der Fels

(Aus: Himmelsgaben, Band 3)


Du bist Petrus (ein Fels), auf diesem Felsen will Ich Meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen! – Dir will Ich die Schlüssel des Himmelreiches geben, was du lösen wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gelöset sein, und was du binden wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gebunden sein.

 

Dieser Schrifttexte wegen herrscht noch bis jetzt in allen christlichen Bezirken auf der Erde der größte Irrtum und Wahn; denn alle ohne Ausnahme halten sich mehr oder weniger für den Kirchfelsen Petri und vermeinen, die wirklichen Schlüssel zum Reiche Gottes zu haben und dasselbe für die Hineinwollenden nach Belieben zu öffnen oder zu schließen, das heißt, das Wort des Evangeliums nach Willkür zu geben, zu verstümmeln, vorzuenthalten, zu untersagen, dafür willkürliche Gebote zu geben und darauf die ewigen Strafen zu legen, die Menschen durch derlei Gebote zu möglichst vielen Sünden zu verleiten, diese dann nach Willkür nachzulassen oder vorzuenthalten und gegen gewisse Bußwerke sogar vollkommene oder unvollkommene Ablässe für alle begangenen Sünden zu erteilen oder wohl auch vorzuenthalten!

 

Hätte da jemand nur ein Atom groß reinen Verstandes, so müsste er es um Meiner Gottheit willen ja doch einsehen, dass Ich, der Ich lediglich nur das Gesetz der allgemeinen Bruderliebe bei jeder Gelegenheit predigte, unmöglich dem Apostel Petrus wie allen anderen Aposteln konnte eine solche Vollmacht gegeben haben und eine solche Bestimmung, die sich doch offenbar mit der Nächstenliebe gerade also verhält, wie Hölle und Himmel!

 

Wer Gesetze gibt, der gibt auch das Gericht; ist das Gericht Liebe? Ich nahm aber ja darum alles Gericht am Kreuze auf Mich, auf dass den Menschen allein die Liebe bliebe, - wo aber ist diese denkbar, wo eine Milliarde Richterstühle unter den sein sollenden Brüdern aufgerichtet sind und wo man hinsieht, nichts als Gesetze über Gesetze erblickt?! Ist das Petrus der Fels, auf dem Meine Kirche, welche nichts ist und sein soll als bloß nur Liebe und wieder Liebe, erbaut werden solle?!

 

Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirkliche erbaue.

 

Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, da jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alle in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! –

 

Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?!

 

Ich sagte: An der Liebe, so ihr euch untereinander liebet, wie Ich euch liebe, wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid! –

 

Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist. – Wie soll aber dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsen Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche?! –

 

O du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle überwunden hältst und befindest dich allem deinen Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin!

 

Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich allein zu Petrus darum, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte! –

 

Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreiche gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen des Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorhergehende Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann den zuerst kennen muß, bis er ihn lieben kann.

 

Diese Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann.

 

Aber äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein sollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebensowenig Kirche und Fels Petri, wie die Hölle ein Himmel ist oder der Kot eines Schweins ein Diamant. –

 

Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Golde, Silber, an Edelsteinen, kostbaren Messkleidern, an großer irdischen Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache und dergleichen mehr wird man erkennen, dass ihr Meine Jünger seid? –

 

Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der großen Hure die Rede ist, - diese wird aber doch etwa der Fels Petri nicht sein?!

 

Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Meinem wahren Geiste in ihm gesund machte: `Gold und Silber habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir!` -

 

Ob wohl nun mit gutem Gewissen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen, das auch der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarch aller Griechen von sich aussagen könnten?!

 

Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben? – O sehet, wie war Petrus und wie war seine Liebekirche auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und wie sind nun alle die gegenwärtigen Kirchen gebaut, und was ist ihr Grund?

 

Ich meine, das muß sogar ein Blinder begreifen und auch sehen, geschweige erst einer, dem die Augen doch schon ziemlich geöffnet sind.

 

Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geiste und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem und nicht auf dem Berge Garizim! – Also leset ihr auch in der Schrift. – Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und allein wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf lebendig erbaute Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig.

 

Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige, bei jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt.

 

Es ist daher auch eine eitle Frage, welche äußere, sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei. –

 

Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine!

 

Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinige rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts!

 

Sonach sind auch die Schlüssel zu Meinem Reiche nur in der lebendigen, allein wahren Kirche, nie aber in irgendeiner kirchlichen Gemeinde oder bei deren Vorstande zu suchen.

 

Was jemand dann aus dieser seiner eigenen, von Mir in seinem Herzen erbauten lebendigen Kirche für sich lösen oder binden wird auf der Erde seines Naturlebens und des Lebens seiner Brüder, das ist schon auch im Himmel gelöset oder gebunden, weil diese allein wahre Kirche ja schon der eigentliche Himmel selbst ist – oder noch deutlicher gesagt: Was immer jemand in und aus solcher seiner mächtigen Liebekirche verrichten wird, das wird auch im Himmel verrichtet sein für ewig.

 

Das sind demnach die rechten Schlüssel zum Himmelreiche, dass ihr Mich als euren heiligen wahrsten Gott und Vater erkennet, über alles liebet und eure Brüder und Schwestern wie euch selbst.

 

Ist das bei euch der Fall, so habt ihr Petrum, die wahre Kirche voll ausgebaut und die echten Schlüssel zum Himmelreiche; alles andere aber ist eine Null! – Dies verstehet also wohl und lebet danach amen, amen, amen. " (HiG.03_47.05,25 ff)

Fortsetzung


"So aber da jemand unter euch ob des Felsens Petri fragen möchte und sagen: Ja, wenn dieser Fels also rein geistig zu nehmen und nur in jedem Menschen einzeln zu suchen ist und im Vorstande einer Gemeinde wie in der ganzen Gemeinde nicht zu verstehen ist, warum lässt denn da der Herr zu, dass sich Jahrhunderte hindurch die Gemeinden in den Haaren stecken und einander fort und fort auf das grausamste zerzausen bloß wegen der rechten Felsenschaft Petri, da jede Gemeinde fest glaubt, in ihr sei Petrus der Fels zu Hause?!

 

Der Grund solcher Zulassung liegt um gar vieles tiefer, als es jemand aus euch auf den ersten Augenblick meinen möchte.

 

Es soll freilich wohl nicht also sein, wie es ist, - und doch muß es wieder also sein, weil alles andere noch so ist. – Dem Abraham ist ein rechter Nachkomme erweckt worden geistig ohne sinnlichen Beischlaf, desgleichen ward Johannes gezeugt, die Maria, und in der Urzeit geschahen solche Zeugungen häufig, und so manche Propheten wurden auf diese Art gezeugt.

 

Diese Zeugung ist freilich die rechte und kommt noch jetzt nicht selten ohne Wissen der Eltern vor; aber diese Art ist des Himmels und taugt für die Welt nicht, die aber doch auch ob der möglichen Teilnahme an der Erlösung sein muß.

 

Was bleibt da aber dann anderes übrig, als der Welt ihre sinnliche Zeugungsweise zu belassen, und sonach die alte Sünde nebst der völligen Erlösung fortbestehen zu lassen, auf dass jede gefangene Naturseele in das Reich der Gnade und Erbarmung den ungehinderten Weg habe so oder so! –

 

Also müssen auch äußere Petrusse bestehen, an denen sich die Kinder der Welt so oder so zurechtfinden mögen.

 

Wie dem Geiste nur das behagt, was seiner Natur ist, so behagt auch der Welt das, was ihrer Natur ist. Da ist das Sprichwort am rechten Platze, das da besagt: Gleiches gesellt sich am liebsten mit Gleichem.

 

Es wäre auch von den Bäumen und anderen Pflanzen zu wünschen, dass sie anstatt der vorhergehenden Blüte und noch mancher anderen gewisserart zeremoniellen Erscheinlichkeit lieber sogleich reife Früchte zutage förderten.

 

Allein es geht die Sache einmal nicht anders, so aus dem großen Wesenkreise alles, das noch zuunterst ist, endlich nach oben solle gerichtet werden und da zur ewigen Freiheit gelangen!

 

Also muß es auch zugelassen sein, dass neben dem einzig rechten Geistwege der Welt auch ihre verschiedenen Seitenwege und manchmal sogar die grellsten Irrwege belassen werden, auf denen sie mit der Zeit dennoch entweder hier oder dort auf den rechten Weg geleitet werden kann.

 

Oder könnten wohl die Erstlinge, die von unten her kommen, sogleich in die allein wahre innere Kirche des Geistes eingetauft werden? Das ginge ebenso wenig, als eine sogleich reife Frucht ohne vorhergehende Blüte von einem Baume.

 

Der Fürst der Nacht und des Todes muß also neben der rechten Kirche, die auf dem Felsen Petri erbaut ist, auch seine Weltkapelle haben.

 

Aber aus dieser Kapelle geht dennoch ein Weg in die rechte Kirche, und er kann niemanden daran hindern, der von dieser Kapelle in die rechte Kirche übergehen will, so wie er euch nicht hindern konnte, aus der gleichen Kapelle in Meine rechte Kirche überzugehen und in selber zu verbleiben für ewig!

 

Stellet euch aber unter der rechten Kirche die Maria und unter der Weltkapelle die Martha vor, die viel Lärmens macht um pur Weltliches, während die Maria mit ihrem besten Teile zu Meinen Füßen Meine Lehre, die da allein ist Licht und Leben, behorcht und sie in ihr Herz aufnimmt! –

 

Als aber ihr Bruder im Grabe war, da weinten aber dennoch beide gleich, und beide kamen zu Mir, dass Ich ihn erwecke, der tot – im Grabe – gebunden und voll Gestankes modernd lag!!! - (Lazarus. D.Red.)

 

Doch darüber nichts weiter mehr! – Ich meine, ihr werdet aus dieser Gabe gar leicht entnehmen können, warum neben der rechten Kirche Petri im Herzen auch äußere zugelassen sind; daher davon etwas Weiteres zu sagen auch völlig überflüssig wäre. Darum beachtet dieses wohl im Herzen amen." -
(HiG.03_47.05.29 ff)

 

 

2. In Frohnleiten. Kirchlich vernagelte Geister

(Aus: Jakob Lorber, "Von der Hölle bis zum Himmel - Robert Blum")


"Wir aber befinden uns nun im Flecken Frohnleiten, allwo uns eine Menge Geister aus der dortigen Pfarrkirche zulaufen und uns sorgfältig ausforschen, woher wir kämen, wohin wir gingen und wer wir wären.


Tritt Petrus vor und sagt: „Wir kommen von oben her und ziehen auf eine kurze Frist nach unten, um die verlorenen Schafe und Lämmer zu suchen, die Böcke zu züchtigen und die Wölfe zu verderben.“ –


Sagen die Geister: Aha, ihr seid sicher Missionare aus Rom, also vom Papst selbst für dies hochwichtigste Amt geweiht?“


Sagt Petrus: „O meine Lieben! Wir sind wohl Missionare, aber nicht von eurem blinden Papst dazu geweiht, sondern von Gott, dem Herrn Jesus Christus Selbst. Wer uns von euch folgen will, wird von uns sogleich aufgenommen für das wahre Reich Gottes. Wer uns aber nicht folgen will, der wird auf der wüsten Erde belassen werden. Frage uns aber keiner mehr, wer wir sind oder wie wir heißen! Denn wer hier nicht unbedingt dem folgt, was wir verlangen, der wird nicht angenommen werden.“


Sagen die Geister:So ihr nicht vom heiligen Papst geweiht und gesandt seid, können wir euch unmöglich folgen, denn Gott der Herr hat ihm ja alles in die Hände gelegt. Was er bindet auf Erden, das ist auch gebunden im Himmel, und was er löst auf Erden, das ist auch gelöst im Himmel. Wenn ihr also nicht vom Papst aus gesandt seid, so könnt ihr nur von der Hölle gesandt sein, von der alle Ketzer ausgehen, die auch frevelhaft sagen, sie gehen von Gott aus und Er sei ihr Vater – während doch nur der Satan ihr Vater ist. Zieht nur wieder weiter!“


Sagt Petrus:Woher wißt ihr denn, daß der Papst von Gott dem Herrn eine so ungeheure Macht überkommen hat?“ –

 

Sagt ein Weib mit einem zweipfündigen Gebetbuch in der Hand:Nun, das weiß doch die ganze Welt! Gott hat dem Petrus alle Gewalt gegeben und Petrus hernach einem Papst um den andern. Und darum ist ein jeder Papst gleich so viel wie der heilige Petrus selbst! Hat der Herr das verstanden?“


Sagt Petrus:Das klingt sehr spaßhaft vor meinen Ohren, da ich doch selbst derselbe Petrus bin, in dessen Hände Gott der Herr die geistigen Schlüssel zum Himmelreich gelegt hat. Ich weiß nichts von einer Übergabe der mir von Gott erteilten Macht an den römischen Papst, wie ich auch nie in Rom meinen Sitz gehabt habe. Paulus, ein Apostel der Heiden, hat sich wohl längere Zeit in Rom unter der tyrannischen Regierung des Kaisers Nero aufgehalten; aber ich, der wahre und wirkliche Petrus, nie! Wie sollte ich dann einen Papst zu meinem Nachfolger ernannt und ihm alle mir von Gott Selbst eingeräumte Macht übergeben haben?


Schreit das Weib:Hinweg Satan! Da schaut's einmal den Kerl an! Jetzt will der sogar der heilige Petrus selber sein! Nicht genug, dass sie die Lehre Christi, die der Papst allein hat, als höllische Ketzer verwerfen – sie wollen am Ende noch der liebe Herrgott selber sein! Jetzt aber schaut nur, daß ihr weiterkommt, sonst werdet ihr mit Gewalt hinausgestäubt!“


Sage Ich (Jesus):Bruder Simon! Da ist vorderhand jede Mühe vergeblich; die brauchen noch zweihundert Jahre, bis sie etwas heller werden. Begeben wir uns daher nur wieder weiter! Nur werde Ich dich zuvor auf ein paar Augenblicke himmlisch erglänzen lassen und zulassen, dass diese Vernagelten dich erkennen. Dann aber werden wir vor ihren Augen plötzlich verschwinden. Dies Gesicht soll ihnen ein Leitstern sein, bei dessen Schimmer sie nach und nach den wahren Weg des Lebens finden sollen!“


In diesem Augenblick erglänzt Petrus gleich der Sonne am reinsten Mittag. Alle Geister fahren vor Schreck zusammen, wir aber verschwinden. Als die Geister wieder aufwachen und vor uns niederfallen wollen, sehen sie niemanden mehr. Da fangen sie alsbald zu weinen und zu heulen an und verwünschen ihre Blindheit.


Aber ein ganzes Gremium von Mönchen begibt sich, der Kirche enteilend, zu diesen Klagenden, belehrt sie auf streng päpstliche Weise und erklärt diese gesagte Erscheinung für ein Spukwerk der Hölle. – Die Geister aber vergreifen sich an den Mönchen und wollen sie massakrieren. Die Mönche nehmen Reißaus und fliehen in ihr Kloster. Die Geister lachen sie aus, entfernen sich dann von diesem Ort und begeben sich auf die Berge.


So endet diese Szene in Frohnleiten. Wir aber ziehen weiter in der Absicht, abends um sechs Uhr in die Nähe von Graz zu kommen und am sogenannten Reinerkogel Platz zu nehmen, wo die vier Vorangegangenen schon Quartier gemacht haben." (RB.02_259,01 ff)

 

 

3. Der Apostel Petrus starb in Babylon / Bagdad (Irak), nicht in Rom

(Aus „Johannes, das große Evangelium“ (Lorber), Band 10)

 

Jesus: …„Bei diesem Könige ist einige Jahre darauf der Apostel Matthäus mit seinem Begleiter bei seiner Reise nach Indien sehr gut aufgenommen worden und hielt sich ein ganzes Jahr bei ihm auf.

 

Als dieser aber weiter nach Indien reisen wollte mit seinem Begleiter, da gab ihm der König ein sicheres Geleit bis an die Grenzen seines Reiches, und so war dieser Apostel einer der ersten Zeugen von Mir bei diesem Könige und wollte in der Stadt, die damals noch Babylon hieß – obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete –, Bekehrungen machen unter den Heiden, die zumeist Balamsdiener waren.

 

Der König aber widerriet ihm solches und sagte: `Es ist genug, dass ich und mein Hofstaat wissen und einsehen, was wir zu glauben haben, und wie wir mit diesem Glauben daran sind; für das Weitere werden schon ich und mein Sohn sorgen, – denn ich möchte euch nicht der grenzenlosen Wut meiner Priester preisgeben. Wenn diese aber nach und nach werden ausgestorben sein und ich dafür sorgen werde, dass nach ihnen keine Stellvertreter mehr kommen, da wird sich mit dem Volke leichter verhandeln lassen.`

 

Mit dieser Äußerung des Königs waren die beiden Apostel zufrieden und kümmerten sich nicht mehr darum, Meine Lehre unter den Völkern dieses Königs auszubreiten.

 

Sieben Jahre später aber kam ohnehin Petrus mit seinem Sohne Markus zu diesem König, ward ebenfalls überaus gut aufgenommen und machte auch dem Könige Vorstellungen, wenigstens die Stadt mit Meiner Lehre nach und nach bekannt zu machen.

 

Der König, der den Petrus wie auch den Markus sehr lieb hatte, widerriet solches dem Petrus, indem er wohl wusste, von welchem Geiste seine Baalspriester beseelt waren, und sagte eigens zu Petrus: `Siehe, wir leben hier in einem Lande, das besonders weiter gegen Osten hin, bis an den großen Strom Ganges, von allerlei wilden und reißenden Bestien strotzt und nicht minder von allerlei giftigem Unkraut! Wo aber Gott der Herr solche Tiere und Giftpflanzen in großer Menge werden lässt, da ist sicher sowohl der Erdboden, als auch besonders die Luft, überfüllt von bösen Geistern und Teufeln, und diese rennen umher wie hungrige und brüllende Löwen, Tiger, Panther und Hyänen und suchen, ob sie wen aus der Klasse der Menschen fänden, um ihn zu verschlingen.

 

Die vorbenannten Bestien sind grimmig und sehr böse, und man kann nur mit großer Gefahr auf sie Jagd machen; aber noch tausend Male böser sind meine Baalspriester, denn von denen hat ein jeder wenigstens tausend Teufel in sich, und es kann ihnen nicht leichtlich jemand anders wirksam opponieren als nur ich mit meiner äußersten Strenge und meinen Soldaten, die aber zum größten Teil Juden, Griechen und Römer sind, indem ich als König selbst nur ein Vasall Roms bin, was euch beiden bekannt sein wird, da das römische Reich bis an den Ganges reicht, nach welchem erst das große indische Reich anfängt, dessen Grenzen von uns aus aber noch niemand kennt.“

 

Dieser Rat des Königs gefiel zwar Petrus wohl, aber er fühlte doch heimlich einen Drang, mit einigen und andern Bürgern dieser Stadt von Meiner Lehre und Meinem Reiche Unterredungen zu halten, wovon natürlich auch bald die Priester Kunde erhielten und dem Petrus auch durch ihre Boten den Antrag machten, auch sie mit solch einer beseligenden Lehre bekannt zu machen.

 

Petrus ließ sich zwar längere Zeit dazu nicht verleiten, besonders da ihn sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich davor warnte und auch immer sagte: `Laß du hier dem Könige für unsere Sache die Waltung, und wir werden nicht wider den Willen des Herrn walten, so wir hier den Rat des Königs befolgen!`

 

Petrus aber ging nach ein paar Jahren dennoch einmal hinaus außer die Stadt, gleichsam lustwandeln, und fand alldort mehrere Bettler und Kranke. Die Armen beteilte er und die Kranken heilte er durch die ihm innewohnende Kraft Meines Geistes.

 

Bei diesem Wunderwerke kamen auch mehrere Baalspriester hinzu, erkannten Petrus und baten ihn sehr inbrünstig, sich mit ihnen ein wenig fürbass und landeinwärts zu begeben.

 

Und er gab ihren vielen Bitten und treuen Versicherungen dadurch und darum Gehör, weil sie ihm angaben, dass in einem sehr nahe gelegenen Orte sich eine Menge Kranker befänden, die kein Arzt zu heilen imstande sei, und so er auch diese heilen werde, so würden auch sie und alle andern Priester seine Lehre annehmen und ihre Tempel mit eigener Hand zerstören.

 

Auf diese Rede ging Petrus mit diesen Priestern und gelangte mit ihnen nach einer Stunde Weges richtig an einen Ort, in dem es eine Menge Fieberkranke und Besessene gab, die er alle heilte und auch sogar einen Toten zum Leben erweckte.

 

Die Geheilten aber fingen an, Petrus zu loben, und sagten: `Dieser muss von dem wahrhaften Gott gesandt sein, ansonst es ihm nicht möglich wäre, solches an uns bloß durch sein Wort zu bewirken, was alle unsere so vielen Götter noch niemals zu bewirken imstande waren.`

 

Das machte aber die den Petrus begleitenden Priester über alle Maßen grimmig. Sie zwangen ihn freundlich, aber nur dem Außen nach, mit ihnen noch einen kleinen Ort zu besuchen, zu dem hin man durch einen Myrten- und Rosenwald gelangen konnte. In diesem Walde ergriffen sie Petrus, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn und hängten ihn dann bei den Füßen an einen dürren Myrtenbaum, an den sie zuunterst einen Querbaum befestigten und an diesen seine Hände mit Stricken banden, ließen ihn daselbst also hängen und zogen sich dann auf einem andern Wege in die Stadt zurück.

 

Da aber Petrus dem Könige zu lange ausblieb, so ließ er ihn allenthalben suchen, sowohl in als auch außerhalb der Stadt, und es gelang ihm erst am zweiten Tage, den Petrus in dem Myrtenwalde, tot und sehr übel zugerichtet, zu finden.

 

Dabei wurde er aber auch von den Geheilten benachrichtigt, dass die Priester der Stadt ihn in aller Freundlichkeit zu ihnen gebracht und er sie wunderbar gesund gemacht hätte und dazu auch einen Toten wieder zum Leben erweckt. Dazu käme aber noch, dass er dann mit den Priestern weiter fürbass und landeinwärts gezogen sei.

 

Der König war darüber sehr traurig, ließ Petrus mit königlichen Ehren in der königlichen Gruft beerdigen und ließ auch den Myrtenbaum in seine Gruft bringen.

 

Aber den über zweitausend Priestern in dieser Stadt ging es darauf schlecht. Der König verschonte nicht einen einzigen und ließ sie durch seine Soldaten alle töten und dann in mehr denn vierhundert Wagen weit hinaus in eine Wüste führen, wo er sie aus den Wagen werfen ließ und sie dann daselbst den vielen wilden Bestien zum Fraße dienten.

 

Der Jünger Markus aber begann dann mit Hilfe des Königs und unserer bekannten beiden Sachwalter die Menschen beinahe der ganzen Stadt zu Meiner Lehre zu bekehren, und es dauerte lange nicht ein Jahr, da war die ganze Stadt segensvollst zu Meiner Lehre bekehrt und durch sie bald darauf nahe auch das ganze Land.

 

(Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von dem, wo und wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die späterhin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt.)

 

Solches erzählte Ich aber bei unserem Wirte in der euch bekannten Stadt nicht etwa den Jüngern, sondern allein nur euch in dieser Zeit, und wir können nun wieder unsere frühere Stellung, noch am Tische des Wirtes sitzend, einnehmen.“  (GEJ.10_161,01 ff)