Vorbemerkung


Unsere Wissenschaft geht bekanntlich von einem Alter des Universums aus von 13,75 Milliarden Jahren sowie einer permanenten Ausdehnung  (Urknall). „Nach der wissenschaftlichen Urknall-Hypothese soll der gesamte Kosmos explosionsartig aus einem einzigen Punkt entstanden sein. In dieser geistigen Sicht zeigen uns aber die Lorbertexte, dass sich gleichzeitig zahllos viele Urzentralsonnen als Keimzellen je eines späteren Universums durch das Materiellwerden je eines `Urgeistervereins` bildeten. Innerhalb unseres lokalen Universums (Hülsenglobe) ist allerdings unsere eigene Urzentralsonne die alleinige Urmutter aller Galaxienhaufen, aller Galaxien, aller Kugelsternhaufen sowie aller Sonnen, Planeten, Monde und Kometen, die von uns aus wahrnehmbar sind. Wenn die Urknallhypothese annimmt, dass der gesamte Kosmos aus einem einzigen, dimensionslosen Punkt entstanden sein soll, so bedeutet dies, dass der gesamte Kosmos aus dem Nichts entstanden ist, weil ein solcher dimensionsloser, mathematischer Punkt das eigentliche Nichts ist, das
in Wahrheit nirgends existiert. Aber gerade die in jüngster Zeit beobachtete Ansammlung vieler Galaxien in gewaltigen Haufen sowie die eigenwillige Bewegung vieler Galaxien in ganz anderen Richtungen (quer zur vermuteten Explosionsrichtung) zeigen, dass die Urknall-Hypothese nicht stimmen kann. Aus der geistigen Sicht Jakob Lorbers ist der Makrokosmos dagegen ein Entwicklungs- und Verdichtungsprozeß von energetischen Urgeistern zu reiner Materie durch ihren eigenen freien Willen!“

(Aus: Wilfried Schlätz, „Das kosmische Weltbild Jakob Lorbers und die moderne Wissenschaft“ in „Begegnung mit dem prophetischen Werk Jakob Lorbers“. Lorber-Verlag,  Bietigheim)

"Der Urknall als Anlaß der Welt ist ein Mythos, eine Interpretation, gezogen aus einer überstrapazierten Theorie. Klarheit kann nur eine neue, dem harschen Klima der Urknallphase gewachsene Theorie liefern. Hierfür ist die Quantengravitation der beste Kandidat, und sie liefert Hinweise dafür, daß die Welt nicht mit dem Urknall begann. Schon vorher gab es ein Universum, in dem Prozesse wie der Kollaps von Raum zu der Urknall-Verdichtung führten. So kann man die Entstehung des Urknalls erklären, doch wie entstand die Welt davor? Die Frage bleibt."

(Der Physiker Martin Bojowald, der an Theorien zu einem Universum vor dem Urknall arbeitet, lehrt und forscht an der Pennsylvania State University in den USA. Nach Focus 21/2010)

Jesus selbst vermittel uns nachfolgend ein Weltall, das für uns kaum zu denken, kaum zu begreifen und niemals zu erforschen sein wird.

Siehe hierzu auch die Themen "Raum, Zeit und Ewigkeit" (Text 3) sowie "Gottes Schöpfungs- und Erlösungsplan".



 

"Dieser euch nun dargestellte Große Weltenmensch ist in der allgemeinsten Umfassung der euch ehedem dargestellte `verlorene Sohn`, nun auf der Umkehr begriffen, und der Vater, der ihm entgegenkommt, bin Ich nun als Mensch unter euch, und Ich nehme ihn in einem jeden Menschen, der nach Meiner Lehre lebt, wieder in Mein Vaterhaus auf."  (GEJ.06_246,08)


 

Das Universum

 

Die unendliche Größe von Gottes Schöpfungswerk

 


Sagte Ich: „Die Erde ist gewiß kein kleiner Weltkörper, und die Sonne ist gerade um tausendmal tausend Male größer als diese ganze Erde; aber schon die nächste Zentralsonne ist mehr denn zehnmal hunderttausend Male größer als diese Sonne, welche dieser Erde leuchtet und bald aufgehen wird, und hat mehr Körperinhalt als alle die zehnhundertmal tausendmal tausend Planetarsonnen samt allen ihren Erden und Monden und Kometen, die sich alle in für euch undenkbar weit gedehnten Kreisen mit ihrem Angehör um eben solch eine Zentralsonne in großer Schnelle bewegen und dennoch, besonders die entferntesten, oft tausendmal tausend dieser Erde Jahre benötigen, um nur einmal ihre weite Bahn durchzumachen und wieder am alten Flecke anzulangen.

 

Nun gibt es aber noch eine zweite Gattung von Zentralsonnen, um die sich in noch endlos größeren Bahnen ganze Sonnengebiete mit ihren Zentralsonnen bewegen, von denen die entferntesten Gebiete schon eine Äone von diesen Erdenjahren benötigen, um diese zweite Zentralsonne nur einmal zu umkreisen.

 

Eine solche zweite Zentralsonne, um die nun ganze Sonnengebiete mit ihren Zentralsonnen kreisen, wollen wir samt ihren tausendmal tausend Sonnengebieten ein Sonnenweltall nennen.

 

Nun denket euch aber wieder eine ebenso große Anzahl solcher Sonnenweltenalle! Diese haben wieder in einer für keinen  Menschenverstand mehr messbaren Tiefe und Ferne eine gemeinsame Zentralsonne, die in sich als Weltkörper noch um zehnmal tausendmal tausend Male größer ist als die Sonnenweltenalle, die um sie in unermesslich weiten Kreisen bahnen.

 

Diese Sonnenweltenall-Gesellschaft mit einer Zentralsonne wollen wir ein Sonnen-Allall nennen. Solcher Allalle gibt es wieder eine für euch nicht zählbare Menge, und alle haben in einer endlosen Tiefe wieder eine allerungeheuerst große Urzentralsonne, um die sie ohne Störung ihrer vielen Separatbewegungen wie ein Körper in einer nur für Engel messbaren weiten Bahn kreisen, und ein solches Sonnen- und Weltensystem um eine Urzentralsonne wollen wir darum, um es als einen fassbaren Begriff zu bezeichnen, eine Sonnen- und Welten-Hülsenglobe nennen, weil alle diese vorbezeichneten Allalle, nach allen Richtungen um die Urzentralsonne kreisend, eine unermesslich große Kugel darstellen und infolge ihrer notwendig nahezu gedankenschnellen Bewegung und der dadurch bewirkten Wurfkraft nach außen hin in freilich einer für euch nicht messbaren Tiefe und Ferne eine Art bilden, deren Dichtigkeit der atmosphärischen Luft dieser Erde gleichkommt und von innen bis nach außen hin einen Durchmesser hat, der nach den Weiten dieser Erde zu messen mit tausendmal tausend Äonen noch viel zu gering angenommen wäre.“

 

Sagten der Schriftgelehrte und der Römer und Mein Lazarus: „Herr, uns ergreift ein Schwindel vor dieser allererschrecklichsten Größe Deiner Schöpfung! Kann die ewig je ein Engel übersehen und begreifen in ihrer Wahrheit?“

 

Sagte Ich: „Ganz sicher; denn sonst wäre er kein Engel! Aber laß von eurem Schwindel nur ab, denn es wird schon dicker kommen; denn jetzt habe Ich euch erst kaum einen Punkt von der Größe Meiner Schöpfung gezeigt!

 

Wir sind bei der großen Hülse als der gemeinsamen Umfassung aller der zahllos vielen Allalle stehengeblieben. Wie sich diese Umhülsung bildet, habe Ich bereits kurz erwähnt. Aber warum wird sie gebildet?

 

Seht, jedes in sich Ganze, vom Größten bis zum Kleinsten, hat zur Deckung und zum Schutze seines kunstvollsten Innern eine Umhäutung! Diese Umhäutung aber hat auch noch den gar wichtigen Zweck, dass sie das Unreine vom innern Mechanismus eines belebten Körpers in sich aufnimmt und als ein zum organischen Leben Untaugliches nach außen hinausleitet, dafür aber dann von außen her geläuterten Lebensnährstoff aufsaugt und zur Lebensstärkung dem innern organischen Körperlebensmechanismus zuführt.

 

Aus dem könnet ihr nun wenigstens euch dahin einen klaren Begriff machen, warum Ich das ganze Sonnen- und Welten-Allall-Kompendium eine Hülsenglobe nenne. Fraget aber ja nicht etwa nach der Größe und Länge des Durchmessers einer solchen Hülsenglobe! Denn für den Menschen dürfte schwerlich je auf dieser Erde eine Zahl ausgedacht werden, durch die man, die Entfernung von dieser Erde bis zur Sonne hin, die doch bei 44mal tausendmal tausend Stunden Ferne beträgt, als Maßeinheit genommen, (einen solchen Hülsenglobendurchmesser) hinreichend bestimmnen könnte, denn äonenmal Äonen solcher Entfernungen reichten kaum auf ein Sonnenwelten-Allallgebiet aus, deren es in einer Hülsenglobe, wie schon gezeigt, eine beinahe zahllose Menge gibt.

 

Also habe Ich bei euch aber dennoch den Begriff von der beinahe unendlichen Größe einer Hülsenglobe festgestellt, und auf diesem Grundstein können wir nun schon weiterbauen.

 

Seht, solch eine Hülsenglobe aber ist eigentlich nur ein einziger Punkt in Meinem großen Schöpfungsraume! Wie aber solches zu denken und zu begreifen ist, werde Ich euch allen sogleich zeigen.

 

Denket euch nun ganz außerhalb der ungeheuerst großen Hülse oder äußersten Haut einer vorbeschriebenen Globe einen ungeheuerst weiten Raum als nach allen Seiten hin ganz leer, und das so weit hin, dass jemand, selbst mit dem schärfsten Auge versehen, von der ganzen nahezu endlos großen Hülsenglobe nichts mehr als nur ein matt schimmerndes, allerkleinstes Pünktchen entdecken würde, und in der entgegengesetzten Richtung wieder ein solches, das ganz natürlich dann wieder eine Hülsenglobe ist.

 

Das gäbe dann so ungefähr ein Maß der Raumweite zwischen zwei Hülsengloben, eine so groß wie die andere, und doch schrumpfen sie durch die ungeheuerste Entfernung schon auf dem halben Wege zu einem kaum bermerkbaren Schimmerpunkte zusammen, und wir hätten nun also zwei nachbarliche Hülsengloben kennengelernt.

 

Was werdet ihr aber sagen, so Ich euch nun anzeige, dass es solcher Hülsengloben im endlos großen Schöpfungsraume für euren noch so hellen Menschenverstand wahrhaft zahllos viele gibt, die aber alle nach Meiner Ordnung in der Gesamtumfassung ganz genau einen Menschen mit allem und jedem darstellen?

 

Frage: Wie groß muß der Mensch sein, wenn schon eine Hülsenglobe so endlos groß ist und noch äonenmal äonen Male größer die Entfernung von einer Hülsenglobe zur andern!

 

Aber auch dieser Mensch ist in seiner äußersten Umfassung ebenso wie jede einzelne Hülsenglobe mit einer Art Haut umgeben. Freilich ist solch eine Haut noch ums für euch unaussprechliche dicker – um recht verständlich zu reden – als die einer Hülsenglobe und hat doch denselben Zweck im Allgemeinen und für eure Begriffe endlos Großen wie die Haut einer einzelnen Hülsenglobe.

 

Ihr werdet euch nun wohl denken, was es dann außerhalb dieses Menschen gibt, und worauf dieser beinahe endlos große Mensch steht, und was er als Mensch für sich tut.

 

Außerhalb dieses Weltenmenschen geht nach allen Richtungen der freie Ätherraum ewig fort, den dieser Mensch in einem für eure Begriffe wahrhaft endlos großen Kreise, durch Meinen Willen getrieben, mit für euch unbegreiflicher Schnelle  durchfliegt, und das wegen des Nährstoffes aus dem endlosesten Äthermeere, das er gewisserart wie ein Fisch durchschwimmt.

 

Da es im freien, großen Ätherraume nirgends oben oder unten gibt und kein Wesen weder auf die eine noch auf die andere Seite irgenwohin fallen kann, so steht dieser Mensch also ganz gut und fest im Ätherraume wie diese Erde, die Sonne und alle die äonenmal äonen Sonnen in einer Hülsenglobe.

 

Seine handelnde Bestimmung ist, alle die in ihm enthaltenen großen Gedanken und Ideen Gottes auszureifen für die einstige freieste und selbständige Geisteslebensbestimmung.

 

Gleich wie ihr nun, werden noch zahllos viele aus ihm hervorgehen, und das so lange, bis alles in ihm Gerichtete und Gefangengehaltene in das freieste Leben übergegangen sein wird; und solange dieser ganze Weltenmensch nicht völlig ins freie und selbständige Geistige aufgelöst sein wird, solange wird auch das Gericht und die Hölle fortbestehen. Und so darf sich niemand von euch sorgen, dass etwa die Höllengeister von der ärgsten Gattung in ihren sich selbst bereiteten Leiden und Qualen zu kurz kommen werden.

 

Die Umlaufzeit dieser Sonne (d.h.unsere Sonne) um ihre Zentralsonne beträgt einen Zeitraum von ungefähr 28000 Erdenjahren, welcher Zeitraum also für die Sonne selbst ein Jahr ausmacht, das heißt soviel als ein Jahr auf der Sonne.

 

Bevor noch diese Erde war, hatte die Sonne als das, was sie nun ist, diesen Weg schon für euch zahllos oft durchgemacht, aber auch mit dieser Erde schon so oftmals, dass ihr für die Vielheit solcher Sonnenjahre auch gar keine so große Zahl in eurer Rechnung kennet, und noch weniger würde eine Zahl zu ermitteln sein für das, wie oft sie solchen ihren Kreislauf bis zu ihrer völligen Auflösung noch durchmachen wird.

 

Ich sage es euch: äonenmal Äonen solcher Sonnenjahre wären als nahe nichts zu betrachten!

 

Was ist aber das Alter einer Planetarsonne gegen das einer Sonnengebiets-Zentralsonne, die endlos lange früher bestand, ehe auch nur eine Planetarsonne ihren um sie kreisenden Planeten leuchtete?!

 

Was ist aber wieder diese Bestandsdauer gegen eine Sonnenall-Zentralsonne, das wieder die Dauer dieser gegen eine Allall-Zentralsonne, und wie nahe gar nichts selbst dieser Sonne Dauer gegen die einer Ur-Zentralsonne in einer Hülsenglobe, die im Grunde die urerste Grossmutter aller Sonnen und Welten in einer Hülsenglobe ist?!

 

Welcher Rechner kann da bestimmen, wie alt eine solche Urzentralsonne ist, und wie alt sie noch werden wird?! Wie viele Zentralsonnen und wie viele ganze Sonnengebiete sind schon aus ihr hervorgegangen, die schon lange ganz aufgelöst worden sind, und wie viele neue sind schon vor undenkbar langen Zeiten an ihre Stelle getreten, und wie viele werden nach undenklich langen Zeiten noch aufgelöst werden, und wie viele neue werden wieder an ihre Stellen kommen?!

 

Aber auch diese Urzentralsonne wird einst, so zuvor alle anderen Sonnen aus ihr in endlos langen Zeiträumen aufgelöst sein werden, auch aufgelöst werden, aber noch lange nicht sobald der ganze, Große Weltenmensch; denn wie das Absterben bei einem Menschen ein allmähliches ist, also ist das auch der gleiche Fall bei dem Großen Weltenmenschen.

 

Warum wird der Leib eines älter gewordenen Menschen nach und nach immer schwächer und schwächer? Weil in ihm gewisse Fibern und Nerven von Zeit zu Zeit absterben und untätig werden, - was das Altern und Schwächerwerden des Leibes bewirkt. Und doch kann dabei der Mensch noch viele Jahre hindurch leben, ohne dass er an seiner geistigen Kraft etwas verliert, besonders so er stets nach dem Willen Gottes gelebt hat.

 

Und so wird das auch einstens mit dem Großen Weltenmenschen der Fall sein. Wenn in ihm auch schon äonen Hülsengloben aufgelöst sein werden, so wird er deshalb doch noch für eure Begriffe endlos lange fortbestehen können; denn die Hülsengloben sind in ihm das, was bei euch Menschen eure Fibern und Nerven sind.

 

Dieser euch nun dargestellte Große Weltenmensch ist in der allgemeinsten Umfassung der euch ehedem dargestellte verlorene Sohn, nun auf der Umkehr begriffen, und der Vater, der ihm entgegenkommt, bin Ich nun als Mensch unter euch, und Ich nehme ihn in einem jeden Menschen, der nach Meiner Lehre lebt, wieder in Mein Vaterhaus auf.

 

Wohl dem Sünder, der Buße tut und reuig zu Mir zurückkehrt! Aber darum stelle sich ja keiner vor, dass die ganz allgemeine Umkehr etwa in einem zu kurzen Zeitraum erfolgen werde, und dass die Einwohner der Hölle oder des Gerichtes etwa zu kurze Zeiten für ihre Untaten wegen ihrer selbstgeschaffenen Unordnung werden zu leiden und zu schmachten haben! Die Hartnäckigsten werden natürlich am allerlängsten und die früher in sich Gehenden weniger zu leiden haben. – Hast du Schriftgelehrter das nun wohl verstanden?“

 

Sagte ganz verblüfft der Pharisäer: „Herr, Herr, Du mein allmächtiger und ewiger Gott, nach dieser Deiner nur zu klar gegebenen Darstellung sieht für die Verdammten in der Hölle ganz entsetzlich wenig Seligkeitshoffnung heraus; denn solche endlosesten Zeitperioden ohne Zahl und ohne Maß sind ja ebensogut wie die Ewigkeit selbst!

 

Ach, das sind Größen, von denen bis jetzt noch keinem Menschen nur von fernhin etwas in den Sinn gekommen ist! Zu welch einem unendlichen Nichts verschwindet da ein Mensch! O Gott, warum bist denn Du so unendlich groß, weise und mächtig und wir Menschen gar so endlos nichtig, dumm und schwach?!

Herr, wahrlich wahr, nun befällt mich eine große Angst vor Dir, da Du in Deinem Geiste zu ewig, zu endlos weise und zu allmächtig bist! Und es ist mir nun das Allerunbegreiflichste, wie Du Dich in dem höchst beschränkten Leibe eines Menschen in Deiner ganzen Fülle zu uns auf diese nichtige Erde hast begeben können!“

 

Sagte Ich: „Da kannst du ganz ruhig sein; denn Ich tue von Ewigkeit her nichts ohne den sicher weisesten Grund. Daß aber ein sehr weiser und erfahrungsreicher Arzt, so er zu einem Kranken kommt, vor allem darauf sehen und merken wird, wo im Leibe der Hauptsitz der Krankheit ist, versteht sich von selbst.

 

Hat er das wohl erkannt, so wird er alsbald durch seine Mittel versuchen, den noch so kleinen, am meisten kranken Nerv im Menschen zu heilen und neu zu beleben. Ist dieser Nerv einmal wieder in der gesunden Ordnung, so wird dann alsbald darauf der ganze Mensch gesund.

 

Und sieh, also weiß auch Ich am besten um den kranken Nerv im Großen Weltenmenschen und bin darum eben zu diesem kranken Nerv gekommen, um ihn zuerst zu heilen, auf dass dann der ganze, große Mensch gesund werde! – Ist dir die Sache nun einleuchtender?"

 

Sagte der Schriftgelehrte: „Ja, ja, mein großer Gott und mein Herr, das ist schon alles in der allerschönsten und größten Ordnung; aber ich sinke, alles dessenungeachtet, vor Dir immer mehr und mehr in ein purstes Nichts des Nichtses herab.“

 

Sagte Ich: „Bin Ich denn dem Leibe nach nicht ebenso ein Minimum gegen die Größe der ganzen euch nun gezeigten Schöpfung?! Und dennoch überragt sie Mein Geist ums endloseste!“

 

Sagte der Schriftgelehrte: „Ja, bei Dir schon ganz sicher; aber wo ist da mein Geist?“

 

Sagte Ich: „Nun, hat dein Geist sich nicht mit dem Meinen über alle die nahezu endlos großen Hülsengloben und am Ende sogar über den ganzen großen Menschen noch endlos weit hinausgeschwungen?! Hast du mit Mir nicht die nahezu endlos großen Hülsengloben als matt schimmernde Pünktlein geschaut und selbst den ganzen, großen Menschen ebenalso?! Und hast du dich nicht mit Mir endlos weit über die Haut des Großen Weltenmenschen in den freien Raum hinausgeschwungen, so dass dir sogar der ganze große Mensch im geistigen Bilde deines Gedankens kaum so groß wie eine schimmernde Ameise vorkam?!

 

Wenn du Mir aber in deinem Geiste in diese endlosen Schöpfungstiefen folgen kannst, und zwar so, dass sie vor dir am Ende ordentlich zu nichts werden, wie kannst du da sagen, dass du und auch ein anderer Mensch gar so nichts gegen solche endlos große Schöpfung seiet?!

 

Da sieh zum offenen Fenster hinaus, und du ersiehst soeben den Regulus im großen Löwen! Sieh, das ist eben die Urzentralsonne in dieser Hülsenglobe! Ihre unberechenbar große Entfernung von hier hat sie zu einem Punkte      zusammengedrückt.

 

Wie viele solche Regulusse könntest du dir nun wohl nebeneinander denken? Ich sage dir: eine Unzahl, - wie auch dein Geist neben dem Großen Weltenmenschen im endlosen Raume sich gleich noch mehrere vorzustellen anfing!

 

Und mit solchen rein göttlichen Fähigkeiten im Geiste ausgerüstet, sagst du, dass ein Mensch ein Nichts des Nichtses sei?!

 

Ja, dein Leib als Materie ist freilich ein Nichts; darum soll aber auch der große und unsterbliche Mensch nicht für sein zeitliches und materielles Nichts sorgen, sondern für sein geistiges Alles, und er wird dann fürder nimmer sagen können, dass er ein Nichts des Nichtses ist, sondern in und mit Mir ein Alles des Alles!

 

Sieh, so dich auch der euch enthüllte Anblick der Naturgröße Meiner Schöpfung ins Nichts zusammengedrückt hat, so sage Ich dir aber doch, dass der Kleinste in Meinem Reiche ums unvergleichbare größer sein wird in allem als das, was dir nun gar so endlos groß vorkommt! – Verstehst du das?“

 

Hier atmeten alle wieder freier auf und waren froh, dass Ich ihnen aus ihrem sie alle erdrücken wollenden Nichts durch die Schlussaufklärung wieder zu etwas mehr Sein verholfen hatte.

 

Es trat aber nun Lazarus zu Mir und fragte Mich, sagend: „Herr, hat so eine Hülsenglobe, die ich mir durch Deine Gnade trotz aller ihrer ungeheuren Größe nun recht gut vorstellen kann, keine andere Bewegung als die allgemeine des Großen Weltenmenschen?“

 

Sagte Ich: „O ja, die Bewegungen um ihre eigene Achse, und das darum, damit ihre Haut sich fortwährend an dem sie allenthalben umlagernden Äther reibt und dadurch eine gerechte Menge elektrisches Feuer gleich dem der Blitze erzeugt, das dann als Hauptnährstoff für alle in einer solchen Globe seienden Weltkörper dient; denn die allerungeheuerste Masse dieses Stoffes, die bei solch einer Globenreibung mit dem Außenäther erzeugt wird, erfüllt den Ätherraum in der Globe.

 

Durch die Bewegung der zahllos vielen Weltkörper innerhalb einer Globe wird dieser Stoff mittels der Atmosphäre, die sie umgeben, wieder erregt, teilt sich zuerst den Atmosphären in reichlichem Maße mit und durch diese den Weltkörpern selbst.

 

Je größer ein Weltkörper – wie etwa eine Sonne oder gar Zentralsonne – und je verhementer seine Bewegung ist, desto mehr dieses Licht- und Nährstoffes wird auf ihm erzeugt. Von den Sonnen wird das Überflüssige an die Planeten gespendet.

 

Aus dem kannst du aber dann schon sehen, dass sonach auch eine Hülsenglobe ihre Bewegung haben muß, und ihre Achsendrehung, die eine ungeheuer rasche ist, gibt (reicht) schon für ihren großen Bedarf mehr als hinreichend aus; und noch ausgiebiger ist die Bewegung des Großen Weltenmenschen im großen, ganz freien Ätherraume.

 

Die Schnelle seiner Bewegung in einem unendlich großen Kreise ist so  außerordentlich, dass er in einem Augenblick tausend Hülsengloben vorwärts kommt, aber doch hundertmal tausendmal tausend Sonnenjahre dazu vonnöten hat, um wieder am alten Flecke anzulangen.

 

Aus dem könnet ihr euch erstens einen Begriff machen, wie groß der Kreis ist, den er stets von neuen zu gehen hat, und da ist für die Ernährung aller seiner Nerven und Fibern schon bestens gesorgt.

 

Und zweitens könnet ihr euch auch von der Macht, Weisheit und Ordnung in Gott einen helleren Begriff machen, als das bis jetzt der Fall war. – Verstehet ihr das wohl?“

 

Sagte der Schriftgelehrte: „Herr, nun ist mir alles klar geworden! Du sagtest ehedem, dass der Mensch Gott unmöglich der Wahrheit gemäß lieben könne, wenn er Ihn nicht zuvor erkannt habe, und die Wahrheit dieser Deiner Rede sehe ich erst nun so recht ein.

 

Jetzt erkenne ich Gott und liebe Ihn nun denn auch in Dir, o Herr, über die Maßen. Aber hier ist Gott auch leicht zu erkennen, wenn Du als Gott Selbst Dich uns auf so unerhörte Weise zu erkennen gibst, und wir haben dabei freilich gar kein Verdienst, da das alles nur rein Deine Gnade ist. Aber wer von allen Menschen der ganzen Erde hätte je solche Deine unermesslichen Tiefen ergründen und enthüllen können?! Das ist nur Dem allein möglich, der sie geschaffen und höchst weise und kunstvoll geordnet hat!

 

Wir können hier nichts anders tun, als Dir, o Herr, aus tiefster Tiefe unseres Herzens unsern liebewärmsten Dank darbringen, aber auch die Bitte hinzufügen, dass Du uns in solcher Deiner Gnade fortwährend erhalten und uns darin stets mehr und mehr stärken möchtest. –

 

Herr, Deine alten Jünger werden von solcher Deiner Größe wohl schon zu öfteren Malen etwas vernommen haben; dürfen wir sie um Mitteilung alles dessen bitten?“

 

Sagte Ich: „O allerdings, - sie wissen davon schon gar vieles! Am bald werdenden Tage werdet ihr dazu Gelegenheit in Menge finden. Aber nun bringe ein jeder von euch das gehörig unter, was er jetzt vernommen hat, und bewahre es treulich auf für alle, zu denen er in Meinem Namen reden wird!

 

Jetzt aber wollen wir ins Freie hinausgehen und den werdenden Tag und den Aufgang der Sonne betrachten, und ein jedes Gemüt soll erheitert werden! Des Wirtes Leute mögen unterdessen für ein Morgenmahl sorgen!“

 

Der Wirt beorderte sogleich seine Leute, und es ward bald lebendig im Hause; wir aber erhoben uns und gingen hinaus ins Freie. Noch waren im Westen mehrere Fixsterne recht wohl sichtbar, und Lazarus fragte Mich, ob sich darunter auch irgendeine Zentralsonne befände.

 

Und Ich sagte zu ihm: „Unter diesen, die bis jetzt noch sichtbar sind, befindet sich keine; aber tief hinter ihnen gibt es deren gar sehr viele, von denen aber für sehr scharfe Augen in einer dunklen Nacht höchstens ein paar als kaum merkbare Schimmerpünktlein sichtbar sind.

 

Es gibt aber noch eine eigene Gattung von Sonnen, die in jedem einzelnen Sonnengebiet mehrfach vorkommt. Das sind Doppelsonnen, die aber dennoch keine Zentralsonnen sind, sondern nur etwas seltenere Planetarsonnen, und eine von beiden ist stets um ein bedeutendes größer als ihre Begleiterin.

 

Beide Sonnen sind voneinander selten mehr als sechtausendmal tausendmal tausend Stunden geraden Weges entfernt.

 

Die kleinere Sonne bahnt um die größere wie ein großer Planet; aber dennoch bewegen sich um jede der beiden Sonnen eine gerechte Anzahl größerer und kleinerer Planeten, auf denen die Bewohner ein gutes Sein haben.

 

Denn erstens haben sie beinahe nie eine volle Nacht und zweitens nie eine besondere Kälte, und das besonders jene kleineren Planeten, die zwischen den beiden Sonnen durchgehen, und zwar zur Zeit, wann solcher Durchgang geschieht.

 

Aber es gibt da auch größere Planeten, die um beide Sonnen eine große elliptische Bahn beschreiben.

 

Die Bewohner dieser größeren Planeten haben es dann nicht so gut wie die der kleineren. Diese Doppelsonnen haben aber in jedem Sonnengebiet eine gar wichtige Bestimmung; denn sie sind die natürlichen Ordner der Bewegungen der anderen einfachen Planetarsonnen und die Austeiler des bekannten Nährstoffes für ein ganzes Sonnengebiet und sind so eingeteilt, dass auf je siebenhundert bis tausend Einsonnen eine solche Doppelsonne kommt.

 

Doch in Meinem Reiche werdet ihr das alles allerklarst kennenlernen; denn hier ist all das Wissen davon nur ein eitles Stückwerk.“ (GEJ.06_245,05 ff)

 

Siehe auch unter "Naturwissenschaftliches (2)", Thema "Die Schöpfungsstruktur" (Die horizontale und vertikale Schöpfungsstruktur)