.

Glauben ohne Werke?



Es steht doch laut und offen geschrieben, daß ein Glaube ohne Werke tot ist, und Ich Selbst habe offenkundig und zu öfteren Malen gesagt: `Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter Meines Wortes!` Dadurch ist ja offenbar angezeigt, dass der Gaube allein nichts nützt, sondern das Werk.

 

Was nützt der Erde das Licht der Sonne, wenn es nicht mit der tatkräftigen Wärme verbunden ist? Was nützen einem Menschen alle Kenntnisse und Wissenschaften, wenn er sie nicht  anwendet? Oder was nützt es, im kalten Winter bloß zu glauben, daß ein brennendes Holz im Ofen das Zimmer erwärmen kann? Wird das Zimmer durch den Glauben warm? Ich glaube es nicht.

 

Kurz und gut: der allerfesteste Glaube ohne Werke ist gleich einem törichten Menschen, der sich im kalten Zimmer bloß mit einem warmen Gedanken zudecken will, um sich zu erwärmen.

 

Freilich ist das wohl die wohlfeilste Decke; aber ob diese Decke jemanden erwärmen wird, darüber mögen diejenigen Armen urteilen, die in strengen Wintern nicht selten starr erfroren in ihren Zimmern gefunden worden sind – und meistens aus dem Grunde, weil sie keine andere Decke hatten als eine barste Gedankendecke.

 

So wie diese Gedankendecke ohne eine wirkliche Decke nichts nützt, also nützt auch der Glaube ohne die Werke nichts. -

 

Der Glaube ist nur das Aufnahmeorgan einer Lehre, die zu einer bestimmten Tätigkeit anleitet. Wer diese Anleitung  in seinem Glauben bloß aufnimmt, aber nicht danach tut, da frage Ich: Wozu dient ihm dann diese Anleitung?“... (Er.01_073,06)