„Niemand gelangt weder durch vermeintliche gottwohlgefällige Verdienste noch durch ein vermitteltes oder unvermitteltes Erbarmen des Herrn in den Himmel, sondern allein durch die eigene Liebe zum Herrn und durch die daraus hervorgehende Gnade des Herrn Jesu Christi, der da ist der alleinige Herr und Gott Himmels und aller Welt! Das alles da ist Sein Werk!“ (BM 80,18)


„Ohne Mich kann niemand etwas tun. Aber siehe, die Sache ist so: Das Zukommenlassen Meiner Gnade ist freilich Mein Werk, das da niemandem vorenthalten wird. Aber das Ergreifen dieser Gnade und das Handeln darnach ist das eigene Werk eines jeden freien Geistes.
(BM 144,11)

 


Die Erlösung und die Liebtätigkeit


Gerd Kujoth

 

 

1. Sind wir durch den Glauben an Jesus schon erlöst?

2. Der Glaube und die Tat

3. Der tote Glaube

4. Die Gesetzeswerke und die Werke der Liebe

5. Wovon sollen wir erlöst werden?

6. Die Herr-Herr-Sager

7. Die Liebtätigkeit

8. Die Erfüllung des Gesetzes

9. Die Kirche der Tat

10. Das ewige Leben, eine Gnadengabe Gottes

11. Die Rechtfertigung ohne Verdienst durch die Gnade

12. Wirkt Gott das Wollen und Vollbringen in uns?

13. Das Gericht Gottes nach den guten oder bösen Werken

 

 

1. Sind wir durch den Glauben

an Jesus schon erlöst?

 

Durch diesen Leib“, sagt Jesus, „habe Ich alles Gericht und den Tod über Mich genommen, und es muss dieser Leib dem Tode auf drei Tage gegeben werden, damit eure Seelen fortan das ewige Leben haben mögen! Denn dieser Mein Leib ist der Stellvertreter eurer Seelen; auf dass eure Seelen leben, muss er das Leben lassen, und das von ihm gelassene Leben wird ewig zugute kommen euren Seelen.“ (3.GEJ 226,6-7)

 

Jesus hat somit das Erlösungswerk vollbracht. Sind wir aber dadurch schon erlöst? - Jesus sagt in der Neuoffenbarung:

 

Es heißt freilich : ‘Es ist vollbracht!’ Aber was? - Mein eigener Kampf um euch; denn mehr kann Ich nicht tun, als euer Schöpfer, Gott und Herr und das ewige Leben Selbst euern Tod auf Mich nehmen!

 

Ich habe für euch alles getan, was nur immer in der göttlichen Möglichkeit steht; darum habe Ich Mein Werk um euch vollbracht. - Aber tuet auch ihr darnach, dass dieses Werk in euch vollbracht wäre?“ (Ste 5,12+14)

 

Wir sind also nicht deshalb schon erlöst, weil Jesus die Erlösung vollbracht hat, die in Seiner Menschwerdung mit Seiner Erhöhung am Kreuz und Seiner Lehre besteht, (6.GEJ 239,5) sondern dass auch wir etwas dazu tun müssen, damit das Werk der Erlösung in uns vollbracht wird.

 

Aber was müssen wir tun? - Genügt es denn nicht zu glauben? - Wir lesen doch in der Bibel: „Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Mark. 16,16) und: „Wer an Mich glaubt, hat ewiges Leben.“ (Joh. 6,47)

 

Nach diesen zwei Versen wäre also allein der Glaube die Bedingung, dass wir erlöst werden und ewiges Leben haben. - Wenn das aber so wäre, dann müsste auch der Glaube an die Richtigkeit des Weges z.B. nach Rom, den uns ein Wegkundiger erklärt hat, genügen, bereits dort zu sein.

 

Wir sehen aus diesem Beispiel, dass wir allein mit dem Glauben, den richtigen Weg zu kennen, noch nicht an Ort und Stelle sind, wo wir hin wollen, sondern dass wir es auch ins Werk setzen müssen, den Weg zu gehen oder zu fahren, um ans Ziel zu kommen. Die genaue Kenntnis des Weges und der Glaube daran, dass es der richtige Weg ist, sind wohl nötig, sonst würden wir uns verirren und nicht ans Ziel gelangen, doch sie genügen nicht. Erst das Ins-Werk-Setzen oder die Tat nach dem Glauben lässt uns das Gewollte vollbringen. (5.GEJ 121,5-13)

 

 

2. Der Glaube und die Tat

 

Wenn im „großen Evangelium Johannes“ vom Glauben die Rede ist, so wird der Glaube ganz deutlich mit der Tat oder dem Handeln in Beziehung gebracht. Da sagt Jesus: „Wer Meinen Worten glaubt, der wird das ewige Leben haben; wer aber nicht glaubt, der wird übergehen in den ewigen Tod! Denn Meine Worte sind nicht wie die eines Menschen dieser Welt; sie sind Leben und geben Leben dem, der sie aufnimmt in sein Herz und hernach handelt nach dem Laute der Worte und nach ihrem alles belebenden Geiste.“ (2.GEJ 104,18)

 

Warum aber ist in der Bibel so oft allein vom Glauben die Rede, ohne dass von der Tat gesprochen wird und dem dann eine Verheißung folgt, wie z.B. in dem Vers: „Wer an Mich glaubt - wie die Schrift sagt -, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen?“ (Joh. 7,38)

 

Das erklärt uns Jesus in der Neuoffenbarung:

 

Wenn Ich vom Glauben sprach, so verstand Ich darunter allezeit den lebendigen, also mit Liebe gepaarten Glauben; aber einen Glauben für sich allein verwarf Ich allezeit.

 

Wie Ich aber hier sage: ‘Wer an Mich glaubt, aus dessen Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen!’, da sage Ich soviel als: ‘Wer einen lebendigen, also mit Liebe gepaarten Glauben hat, der wird in die Weisheit der Himmel eingeführt werden... Dass aber auf den lediglichen Glauben gar kein Himmelsgrad verheißen ist, das lehrt euch eure eigene Erfahrung! Denn ihr habt ja auch von Kindheit an geglaubt an Mich; fraget euch aber selbst, wie viele Tropfen irgendeines lebendigen Wassers darum aus euerm Leibe geflossen sind!... - Ich bin aber doch kein Lügner; Ich habe auf den Glauben Ströme des lebendigen Wassers verheißen! Wo sind sie denn bei euch Gläubigen?

 

Aus dieser eurer eigenen Erfahrung aber könnet ihr ja hinreichend abnehmen, dass Ich im vorliegenden Texte als die ewige Wahrheit und Weisheit Selbst unmöglich den alleinigen Glauben habe verstehen können, sondern nur den allen Meinen Jüngern wohlbekannten mit der Liebe zu Gott und dem Nächsten gepaarten! Denn der alleinige Glaube für sich kann ebensowenig Ersprießliches zum ewigen Leben wirken, als wie wenig ein Ehegatte mit und aus sich selbst Kinder zu zeugen vermag.

 

Wenn demnach irgendwo in Meinem Worte vom Glauben die Rede ist, da ist derselbe allezeit also zu nehmen, als wenn ihr von einer Börse redet. Wer da sagt: ‘Ich habe ihm meine Börse gegeben!’, da versteht sich das ‘gefüllt’ von selbst; denn mit einer leeren wird wohl niemanden in etwas gedient sein. Also ist es auch der Fall mit dem Glauben, von Meiner Seite aus betrachtet. Ich verstehe darunter nie den leeren, sondern allezeit den mit Liebe gefüllten.“ (Ste 34,21-30 gekürzt)

 

 

3. Der tote Glaube

 

Der alleinige Glaube, und sei er noch so wahr, ist ein toter Glaube. Erst die Taten der Liebe machen den Glauben und mit ihm den ganzen Menschen lebendig. Diese Erklärung über den lebendigen, mit Liebe erfüllten Glauben finden wir auch in der Bibel, wenn auch nur an wenigen Stellen. Da sagt Paulus: „In Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch Liebe wirksam ist.“ (Gal. 5,6) Mit diesem Vers sagt Paulus, was er unter Glauben versteht und wie er auch alle anderen Stellen, in denen er vom Glauben sprach, verstanden haben will, nämlich, dass der Glaube erst durch die Liebe eine Wirksamkeit erhält.

 

Eine zweite Stelle finden wir im Jakobusbrief. Da heißt es: „Was hilft es meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten? Wenn es einem Bruder oder einer Schwester an Kleidung und täglicher Nahrung gebricht und jemand von euch zu ihnen sagen würde: ‘Gehet hin in Frieden, wärmet und sättiget euch’, ihr gäbet ihnen aber nicht, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was hülfe ihnen das? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.“ (Jak. 2,14-17)

 

Diese Bibelstellen sind sehr wichtig, weil sie die Liebe vor dem Glauben an die erste Stelle setzen und ihr den Platz geben, der ihr gebührt, wie das auch Paulus im 1. Korintherbrief geschrieben hat: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1.Kor. 13,13) Glaube ohne Liebe ist noch nicht viel wert und Liebe ohne Taten oder Werke ist keine echte Liebe. Trotzdem wird diesen Bibelstellen von einem Großteil der Christen keine besondere Beachtung geschenkt, sondern da wird z.B. dem Jakobus der Vers aus dem Galaterbrief entgegengesetzt: „Da wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden, und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird.“ (Gal. 2,16)

 

 

4. Die Gesetzeswerke und die Werke der Liebe

 

Ist hier nicht ein Widerspruch vorhanden zwischen dem, was Jakobus sagte, nämlich: „Der Glaube ist tot ohne Werke“, und dem, was Paulus schrieb: „Wir sind aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt worden und nicht aus Gesetzeswerken?“ Nach Jakobus sind unbedingt Werke erforderlich, während Paulus die Werke verwirft. - Dennoch ist das kein Widerspruch, denn aus dem Zusammenhang der Texte geht hervor, daß Jakobus mit dem Wort „Werk“ etwas ganz anderes meinte als Paulus, weshalb dieser ja auch einmal von den Gesetzeswerken und ein anderes Mal von den guten Werken sprach.

 

Aus dem Zusammenhang geht hervor, daß Paulus mit den Gesetzeswerken das Tun nach dem Gesetz meinte, das durch Mose gegeben wurde. Insbesondere meinte er damit die religiösen Vorschriften der Juden, wie die Beschneidung, (Röm. 4,9-12 + Gal. 5,2-6) die Speisegebote (Gal. 2,11-16) und das Halten des Sabbats und der Feste. (Gal. 4,10) Heute könnten auch die christlichen zeremoniellen Gottesdiensthandlungen, außer Taufe und Abendmahl, das Halten christlicher Feste und noch weitere zeremonielle religiöse Vorschriften dazugezählt werden.

 

Jakobus aber meinte mit den Werken das, was Paulus mit den guten Werken bezeichnete, nämlich die Werke der Liebe, denn er führte dabei das Beispiel an, dass man einem Armen das ihnen Nötige zum Leben geben soll. Mit den Werken meinte Jakobus also die Tätigkeit nach der Liebe oder die Liebtätigkeit, die Ausführung dessen, was wir glauben. Und wir glauben, dass Gott unser Vater, der in Jesus zu uns auf die Erde kam, die Liebe ist, und dass die Liebe zu Ihm und zum Nächsten Sein Wille und Sein einziges Gebot für uns ist. Diesen Glauben zu haben ist gut, aber erst die Tat danach zählt und führt uns zur Erlösung.

 

Wenn der Mensch ungezweifelt zu glauben anfängt“, sagt Jesus, „und durch sein Tun nach der Lehre den Glauben lebendig macht, dann erst entfaltet sich das Reich Gottes im Menschen.“ (9.GEJ 72,11)

 

Willst du aber erkennen, du eitler Mensch“, schreibt Jakobus, „dass der Glaube ohne Werke fruchtlos ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? Da siehst du doch, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde; und so erfüllte sich die Schrift, die da spricht: ‘Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet’, und er ist ‘Freund Gottes’ genannt worden. Da seht ihr, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.“ (Jak. 2,20-24)

 

Wenn nun Paulus auch schreibt: „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet“, und dabei die Werke verwirft, (Röm. 4,2-5) so meinte er damit auch den Glauben und das Tun, denn wenn Abraham seinen Sohn nicht auf den Opferaltar gelegt hätte, so wäre sein Glaube nutzlos gewesen. Die Werke aber, durch die Abraham nicht hätte gerechtfertigt werden können und die Paulus verwirft, bezieht er auf die Beschneidung und schreibt, dass Abraham zu der Zeit noch nicht beschnitten war. (Röm. 4,9-12) Deshalb ist er auch nicht durch das Gesetzeswerk der Beschneidung gerechtfertigt worden, auch nicht durch den Glauben allein, sondern erst durch sein Tun nach dem Glauben, also durch das Werk.

 

Jesus sagt: „Darum bin Ich aber in die Welt gekommen, um durch Meine Lehre und durch Meine Taten jedermann das Mittel in die Hand zu geben, mit welchem er mit leichter Mühe die Welt besiegen kann“ (2.GEJ 138,2) und: „Es wird die Erlösung für den Menschen nur dann eine wahre und wirksame sein, so er die dazu angezeigten Mittel ganz genau und getreu anwenden wird.“ (5.GEJ 204,10)

 

Wenn die Erlösung nicht nur in Jesu Menschwerdung und Seinen Taten besteht, sondern auch in Seiner Lehre, so bedeutet das, dass wir, um erlöst zu werden, auch etwas dazu tun müssen, nämlich Seine Lehre befolgen. Jesus hat durch Seine Taten die Brücke erbaut, die von der Materie zum Geist führt. Wir müssen sie aber auch benützen und darüber gehen, und das Darübergehen ist die Befolgung Seiner Lehre.

 

 

5. Wovon sollen wir erlöst werden?

 

Wovon sollen wir aber nun erlöst werden? - Wir hörten bereits, dass wir vom Tode, von der Welt und von der Materie erlöst werden sollen. Auch unser Fleisch ist Materie und durch unser Fleisch sind wir mit der Materie und der materiellen Welt verbunden. Welt, Materie und Fleisch haben deshalb hier ein und dieselbe Bedeutung. Was aber ist die Welt, die Materie oder das Fleisch? - Paulus schreibt: „Die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung  des Geistes aber Leben und Friede, darum, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft wider Gott ist“ (Röm. 8,6-7) und: „Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch; diese widerstreben einander.“ (Gal. 5,16-17) Er gibt die Werke des Fleisches an mit: „Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen.“ (Gal. 5,19-21) In der Neuoffenbarung heißt es im gleichen Sinne: „Solange ihr da seid Diener der Welt und eures Fleisches, solange auch seid ihr an das Joch des knechtlichen Gehorsams gespannt! Wenn ihr aber werdet Diener Meiner Liebe sein, dann auch werdet ihr befreit sein von jeglichem Joche und werdet eben dadurch sein vollkommene Herren eures Lebens; denn die Liebe wird und kann euch allein nur völlig frei machen.“ (2.HG 137,13)

 

Was ist nun die Welt, die Materie oder das Fleisch etwas anders als die Eigenliebe oder noch deutlicher gesprochen: die Sucht nach uns selbst und die Frucht der Selbstsucht der Tod? Somit sollen wir aber auch von nichts anderem als von unserer eigenen Selbstsucht erlöst werden und das Mittel dazu ist die Befolgung der Lehre Jesu, die in ihrem Kern im genau Entgegengesetzten der Selbstsucht besteht, nämlich in der Gottes- und Nächstenliebe.

 

 

6. Die Herr-Herr-Sager

 

In der Bibel lesen wir: „Ein jeder gute Baum bringt gute Früchte, der faule Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum sollt ihr sie an ihren Früchten erkennen. Nicht jeder, der zu Mir sagt: ‘Herr, Herr’, wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen Meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tage zu Mir sagen: ‘Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in Deinem Namen viele Taten vollbracht?’ Und dann werde Ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weichet von Mir, ihr Übeltäter!“ (Matth. 7,17-23) –

 

Warum verwirft hier Jesus die in Seinem Namen Tätigen und nennt sie sogar Übeltäter, wo Er doch sonst zur Tat und Nachfolge aufruft? - Die Herr-Herr-Sager sind wohl gläubig, aber Jesus muss zu ihnen sagen: „Es ist nicht genug, dass da jemand glaubt, dass Ich Christus, der Gesalbte Gottes bin, sondern er muss auch tun, was Ich gelehrt habe, sonst nützt ihm der Glaube nichts; denn ohne die Werke ist der stärkste Glaube tot und gibt keiner Seele das ewige Leben.“ (6.GEJ 163,7) Zwar zählen die Herr-Herr-Sager ihre Taten auf und berufen sich sogar auf ihre in Jesu Namen vollbrachten Taten, aber sie haben ihre Werke nicht so vollbracht, wie es Jesus gewollt hat. Zu ihnen sagt Jesus: „Die aber zu Mir nur wohl ‘Herr, Herr!’ rufen, ihre Hauptsorge aber pur weltlichen Dingen zuwenden und nur so nebenbei nach dem trachten werden, was des Reiches Gottes ist, zu denen werde Ich sagen: ‘Was rufet ihr Weltlinge Mich und was schreiet ihr? Mein Herz hat euch noch nicht erkannt.“ (9.GEJ 57,9)

 

 

7. Die Liebtätigkeit

 

Tätig sind viele, aber mit Tätigsein allein ist es nicht getan, sondern wir müssen aus Liebe tätig sein. Das sagt auch der Evangelist Johannes in der „Geistigen Sonne“: „Gott sieht nicht auf das alleinige Werk, sondern allein auf die Liebe. Geht das Werk aus der Liebe hervor, dann hat es vor Gott einen Wert; geht es aber nur aus der alleinigen Weisheit hervor, dann hat es entweder keinen Wert, oder nur insoweit einen, inwieweit die Liebe damit im Spiele war.“ (2.GS 63,15) - Den äußeren Werken muss die innere Liebe zugrunde liegen. Die guten Früchte sind die aus Liebe vollbrachten Werke. Und wie man die guten Früchte nicht unbedingt an ihrer äußeren Erscheinung, sondern an ihrer Süßigkeit erkennt, - eine Frucht kann trotz des guten Aussehens sauer schmecken - so erkennt man die Taten der Liebe auch nicht unbedingt an den äußerlich vollbrachten Werken, auch wenn sie manchmal noch so gut zu sein scheinen, sondern an der inneren Herzensliebe, die den Werken zugrunde liegt. Diese innere Liebe ist das Gute an den Früchten. Das sind die Früchte des Geistes, wie Paulus sie aufzählt: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.“ (von den Werken des Fleisches) (Gal. 5.22) Das sind die wahren Werke nach dem Willen Jesu.

 

Nun könnte aber jemand sagen, wenn nur die innere Liebe das Entscheidende ist, so müsste es dann ja auch genügen, wenn jemand zu seinen Nächsten freundlich ist und ein mitleidiges Herz für in irgendeine Not geratene Menschen hätte. Aber Jakobus schreibt, dass man den Armen nicht nur wünschen soll, wessen sie bedürfen, sondern es ihnen auch geben muss. (Jak. 2,15-16) Die innere Liebe allein genügt ebenfalls nicht, sie muss mit Werken verbunden sein, aber sie ist die entscheidende Grundlage für die äußeren Werke. Deshalb sagt Jesus: „Es ist bei weitem nicht genug, zu sagen: ‘Ich liebe meine Nächsten und bin ihnen sehr freundlich!’ Die wahre und vor Gott allein gültige Liebe muss in Werken bestehen, wenn die Nächsten derselben bedürfen, geistig oder leiblich.“ (3.GEJ 207,14) Doch wenn jemand einem Not leidenden Menschen helfen will, er aber die Tat nicht ausführen kann, so gilt der gute Wille vor Gott genau so viel wie die Tat. Jesus gibt uns dazu zwei Beispiele und sagt:

 

Es gibt ja noch viele, die den besten Willen haben, etwas recht Gutes zu tun und auszuführen, aber es fehlen ihnen total die Mittel und die äußeren Kräfte und Geschicklichkeiten, die dazu doch so notwendig wie die Augen zum Sehen sind. Nun, in solchen Fällen gilt bei Mir der gute Wille stets soviel wie die Tat selbst.

 

Sieh, wenn zum Beispiel jemand ins Wasser fiele, und du sähest dies! Nun möchtest du dem Unglücklichen wohl gerne helfen, - aber du weißt es, dass du des Schwimmens völlig unkundig bist. Springst du dem Hineingefallenen nach, so werdet ihr beide von der Flut begraben; könntest du aber sehr gut schwimmen, da würdest du sicher ohne weiteres dem Unglücklichen nachspringen und ihn retten. Weil du aber durchaus nicht schwimmen kannst, so springst du dem Unglücklichen trotz des besten Rettungswillens dennoch nicht nach, sondern suchst schnell jemanden, der den Unglücklichen noch retten möchte!

 

Sieh, da gilt der gute Wille so viel als das vollbrachte Werk selbst; und das gilt für tausend und abermals tausend Fälle, wo bei Mir der alleinige gute Wille fürs Werk angenommen wird.

 

Noch ein Beispiel will Ich dir geben! Sieh, du hättest den besten Willen, einem sehr Armen, der zu dir kam, zu helfen, hättest aber selbst kein Vermögen, und doch möchtest du dem Armen helfen nach allen nur denkbaren Kräften! Da du aber selbst kein Vermögen hast, so gehst du doch zu einem und dem andern Vermögenden hin und bittest nach allen Kräften um eine rechte Hilfe für deinen Armen, bekommst sie aber der Hartherzigkeit der Reichen wegen nicht und musst den Armen ohne Unterstützung weiterziehen lassen, weinst ihm nach und empfiehlst ihn Gott dem Herrn. Sieh, da ist dein Wille dann ebensoviel als die vollbrachte Tat selbst!“ (3.GEJ 171,8-12) - Wir sehen aus diesen Beispielen, dass ein Helfenwollen nicht immer in die Tat umgesetzt werden kann und trotzdem als eine Tat der Liebe gilt. Doch muss so gut wie möglich zu Helfen versucht worden sein, damit Gott den guten Willen für das vollbrachte Werk ansehen kann.

 

Paulus schreibt: „Christus ist des Gesetzes Ende.“ (Röm. 10,4) Aber Jesus sagte: „Ihr sollt nicht wähnen, dass Ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ (Matth. 5,17) - Liegt hier denn nicht ein Widerspruch vor, wenn Paulus das Gesetz aufhebt und Jesus sagt, Er löse es nicht auf, sondern erfülle es?

 

 

8. Die Erfüllung des Gesetzes

 

Paulus schreibt: „Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so dass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens.“ (Röm. 7,6) Das alte Wesen des Buchstabens ist die alleinige Haltung zeremonieller religiöser Gebräuche. Das sind die Gesetzeswerke, die Paulus verwirft. Das neue Wesen des Geistes aber ist das alleinige Gebot der Gottes- und Nächstenliebe und ist das Gesetz Christi, (Gal. 6,2) denn „an diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matth. 22,40) „Wer den andern liebt“, schreibt Paulus, „hat das Gesetz erfüllt“, (Röm. 13,8) denn „so ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.“ (Röm. 13,10) Jesus hat das Gesetz erfüllt durch ein totales Leben in der Liebe. Dadurch „hat Christus uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes.“ (Gal. 3,13) Doch der alleinige Glaube daran, dass Christus das für uns getan hat, genügt nicht, wir müssen Ihm auch nachfolgen (Matth. 16,24) und ebenfalls das Gesetz durch die Liebe erfüllen. Dann sind wir vom Fluche des Gesetzes frei und brauchen keine äußeren zeremoniellen Gesetzeswerke mehr verrichten, weshalb auch Jesus im „großen Evangelium“ sagte: „Ich nehme von nun an alles Äußere weg.“ (5.GEJ 132,7) Wie dann unser religiöses Leben aussieht, erläutert Er folgendermaßen: „Des Menschen Herz wird sein der lebendige Tempel des wahren, einigen und einzigen Gottes, und die werktätige Liebe wird sein der allein wahre Gottesdienst, und die Liebe zu Gott wird sein Dessen ganz allein wahre Anbetung!“ (5.GEJ 132,4) –

 

Zwischen Jesus und Paulus liegt also kein Widerspruch vor, denn durch das Leben in der Liebe erfüllen wir das ganze Gesetz, womit das äußere Gesetz ein Ende genommen hat und es bedarf da weder eines aus Stein erbauten Tempels, noch irgendwelcher zeremoniellen gottesdienstlichen Handlungen mehr.

 

In der Haushaltung Gottes sagt uns der himmlische Vater: „Wahrlich, wahrlich sage Ich dir: Wer Mich liebt, der betet Mich im Geiste an, und wer Meine Gebote hält, der ist’s, der Mich in der Wahrheit verehrt! Meine Gebote aber kann niemand halten als nur derjenige, der Mich liebt; der Mich aber liebt, hat kein Gebot mehr als dieses, dass er Mich liebt und Mein lebendiges Wort, welches das wahre, ewige Leben ist.“ (1.HG 1,4) Wer Jesus liebt, hat kein Gebot mehr als das der Liebe. Das ist die Freiheit der Kinder Gottes, (Röm. 8,21) von der Paulus schreibt, dass sie über den Geboten, über dem Gesetz stehen. Werden wir vom Geist Gottes geleitet, so sind wir nicht unter dem Gesetz, (Gal. 5,18) „wiewohl ich nicht ohne göttliches Gesetz lebe, sondern in dem Gesetz Christi“, (1.Kor. 9,21) schreibt Paulus weiter, „denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ (Röm. 8,2) - Wir leben in Christus Jesus, wenn wir das Gesetz Christi oder des Geistes erfüllen. Von diesem Gesetz oder Gebot schreibt Johannes: „Das ist Sein Gebot, dass wir glauben an den Namen Seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das Er uns gegeben hat. Und wer Seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geiste, den Er uns gegeben hat.“ (1.Joh. 3,23-24) - Dann sind wir frei. Aber Paulus warnt vor einem falschen Freiheitsverständnis, indem er sagt: „Ihr, meine Brüder, seid zur Freiheit berufen; nur machet die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander. Denn das ganze Gesetz wird in einem Worte erfüllt, in dem: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’“ (Gal. 5,13-14) Wenn uns nun Paulus aufruft, durch die Liebe einander zu dienen, so sind das die gleichen Werke, wie sie Jakobus meinte, dass ohne sie der Glaube tot ist.

 

 

9. Die Kirche der Tat

 

Was soll Ich denn von einer Sekte sagen“, sagt Jesus in der Neuoffenbarung, „die nichts als den Glauben lehrt und die Werke verwirft? Da ist, wie ihr zu sagen pflegt, Taufe und Chrisam verdorben; denn es steht doch laut und offen geschrieben, dass ein Glaube ohne die Werke tot ist, und Ich Selbst habe offenkundig und zu öfteren Malen gesagt: ‘Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter Meines Wortes!’ Dadurch ist ja offenbar angezeigt, dass der Glaube allein nichts nützt, sondern das Werk.“ (EM 73,6)

 

Also ist Mir auch eine solche Kirche lieber, wo doch noch etwas geschieht, als wie eine, wo nichts geschieht; denn es ist besser, jemandem ein Stück Brot zu geben, als tausend Pläne für Armenversorgung zu machen und dem Armen aber dennoch nichts zu geben, wenn er zu einem solchen Plänemacher kommt. Pläne sind schon recht; aber das Geben muss auch dabei sein; - sonst ist der Glaube wieder ohne Werke, bei dem die arme Menschheit zu Hunderten verhungert.

 

Wer aber recht leben will, der kann es in jeder Kirche; denn eine Hauptregel ist: Prüfet alles, und das Gute davon behaltet! Wenn ihr ein Kind gebadet habt, so schüttet bloß das Badewasser weg, das Kind aber behaltet, - und das Kind ist die Liebe!

 

Ich sage zu niemandem: werde ein Katholik oder werde ein Protestant oder werde ein Grieche, sondern: was einer ist, das bleibe er, - wenn er will. Sei er aber was er wolle, so sei er ein werktätiger Christ und das im Geiste und in der Wahrheit; denn jeder kann, wenn er es will, das reine Wort Gottes haben.

 

Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, - sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe, aber nicht daran, dass sie einander ‘Narren’ schelten und ein jeder aus ihnen der Weiseste und Unfehlbarste sein will - mit lauter Räsonieren, aber dabei nichts tut.

 

Mein Reich ist ein Reich der höchsten Tatkraft, aber kein Reich eines müßigen, naseweisen Faulenzertums; denn Ich sagte zu den Aposteln nicht: ‘Bleibet daheim, denket, brütet und grübelt über Meine Lehre nach!’, sondern: ‘Gehet hinaus in alle Welt!’

 

Dasselbe sage Ich auch zu allen Seligen. Da heißt es tätig sein; denn immer ist die Ernte größer als die Zahl der Arbeiter. Darum ist es auch besser, in irgendeiner Ordnung tätig zu sein, als bloß allein des reinsten Glaubens zu sein. Und tätig sein nach Meiner Lehre ist dann sicher unendlich besser, als die ganze Bibel auswendig zu wissen und zu glauben.“ (EM 73,12-18)

 

Der bloße Glaubensmensch ist dem gleich, der sein Talent vergrub. Wenn aber jemand aus der Schrift nur wenig weiß, aber darnach tut, der ist dem gleich, der über das wenige eine treue Haushaltung führte und dann über vieles gesetzt wird.“ (EM 73,19)

 

Es heißt in der Bibel: „Ein Jeder nun, der diese Meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.“ (Matth. 7,24)

 

So aber jemand Meine Worte hört, aber sodann nicht danach tut und handelt“, sagt Jesus im „großen Evangelium“, „den wird Mein Wort nicht lebendig machen, sondern ihm nur dienen zum Gerichte und zum Tode. Ist das auch schon nicht Mein Wille also, sondern nur Gottes ewige Ordnung, so kann Ich ihm aber dennoch nicht helfen, dieweil er nur sich selbst helfen soll. Denn so jemand Hungerndem eine Speise gereicht wird, und er isst sie nicht, sondern betrachtet sie bloß, so ist da der Speisegeber nicht schuld, wenn der Hungernde dabei verhungert und stirbt, sondern offenbar der Hungernde selbst, dieweil er keine Speise zu sich nehmen wollte. Und ebenalso steht es mit dem, dem Ich Mein Wort als das wahrste Brot aus den Himmeln vorsetze, der es aber bloß anhört und nicht danach tätig werden will. Darum sei niemand ein purer Hörer, sondern auch ein Täter Meines Wortes, so wird er dadurch wahrhaftest gesättigt werden mit dem Brote aus den Himmeln in seiner Seele und wird fürder nimmer sehen, fühlen und schmecken einen Tod, da er sonach selbst ganz zum Leben aus Gott geworden ist.“ (5.GEJ 218,10-11)

 

 

10. Das ewige Leben, eine Gnadengabe Gottes

 

Nun schreibt aber Paulus: „Die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Röm. 6,23) - Heißt das nicht, dass wir nichts zur Erringung des ewigen Lebens dazutun können und wir es nur als eine Gabe aus der Gnade Gottes geschenkt bekommen?

 

Ja, das ewige Leben ist eine Gnadengabe Gottes, aber diese Gnadengabe geht allein aus der Liebe hervor, die ein Mensch zum Herrn hat (BM 80,18) und diese wiederum ist ohne die Tat der Nächstenliebe nicht möglich. Der Preis, der auf einen Wettlauf hin verteilt wird, (1.Kor. 9,24) ist eine Gnadengabe, aber nur der Erste erhält ihn. (JJ 191,20) Nur wer in der ersten Liebe steht und die ersten Werke tut, (Offb. 2,4-5) erhält diese Gnade. Dass aber das ewige Leben die Gnadengabe Gottes ist, schließt nicht aus, dass wir dafür auch etwas tun müssen, um es zu erlangen, denn Gott will sich keine Müßiggänger heranziehen!

 

Was sich der Mensch mit seinen ihm verliehenen Kräften nicht selbsttätig verschafft“, sagt Jesus, „das kann und darf ihm auch Gott nicht verschaffen, ohne ihn zu richten!

 

Das Leben ist ein Tun und kein Müßigstehen der Kräfte, durch die das Leben bedingt ist, und so muss das Leben auch durch die gleichfort währende Tätigkeit der sämtlichen Kräfte desselben sogar für ewig erhalten werden; denn in dem Sich-zur-Ruhe-Legen waltet kein bleibend Leben.

 

Das gewisse Wohlgefühl, das euch die Ruhe beut, ist nichts als ein teilweiser Tod der zum Leben erforderlichen Kräfte; wer dann stets mehr und mehr an der tatlosen Ruhe, besonders der geistigen Lebenskräfte, ein behagliches Wohlgefallen findet, der schiebt sich dadurch eben auch stets mehr dem wirklichen Tode in die Arme, aus denen ihn auch kein Gott gar zu leicht mehr befreien wird!

 

Ja, es gibt auch eine rechte Ruhe voll Lebens; aber die ist in Gott und ist für jeden Menschen ein unnennbar beseligendes Gefühl der Zufriedenheit, nach dem Willen Gottes tätig zu sein.

 

Dieses beseligendste Zufriedenheitsgefühl und die klarste Erkenntnis, wahrhaft nach der Ordnung Gottes gehandelt zu haben, ist die bewusste rechte Ruhe in Gott, die allein voll Lebens ist, weil voll Tatkraft und Handlung danach. Jede andere Ruhe, die in einem Aufhören der Lebenskräfte besteht, aber ist, wie schon gesagt, ein wahrer Tod insoweit, als inwieweit die verschiedenen Lebenskräfte sich der Tätigkeit entzogen haben und dieselbe nicht wieder ergreifen.“ (1.GEJ 220,6+8-11)

 

 

11. Die Rechtfertigung ohne Verdienst

durch die Gnade

 

Paulus schreibt nun aber: „Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, so dass sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst, durch Seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ (Röm. 3,23-24) - Wenn wir nicht nur glauben, sondern auch Werke der Liebe tun müssen, um in die Herrlichkeit Gottes eingehen zu können, haben wir uns dann nicht am Ende den Himmel verdient? Ist es dann nicht unsere Leistung gewesen und unser Verdienst, wenn wir etwas erreichten? - Und doch sagt Paulus: „Wir werden ohne Verdienst gerechtfertigt, durch Seine Gnade.“ Wie ist das zu verstehen?

 

Zu dieser Frage gibt uns Jesus im großen Evangelium folgendes Gleichnis:

 

Wenn ein Landmann seinen Acker bebaut, so düngt er ihn, ackert dann das Erdreich mit dem Pfluge auf, streut das Weizenkorn in die Furchen und eggt es darauf ein, und er hat dann bis zur Ernte nichts mehr zu tun. Ist darauf die Ernte des Landmanns pures Verdienst und Werk, oder ist sie nicht vielmehr in allem Mein Werk und Verdienst? Wer schuf ihm das kräftige Ochsenpaar für seinen Pflug? Wer gab ihm Holz und Eisen, wer das Samenkorn mit dem lebendigen Keime? Wer legte in diesen zahllos viele neue Keime und Körner? Wessen war das alles erwärmende und belebende Licht der Sonne? Wer sandte den fruchtbaren Tau und Regen? Wer gab den wachsenden und reifenden Halmen das Gedeihen und wer war am Ende dem Landmanne selbst das Leben, die Kraft, die Sinne, die Vernunft und den Verstand? Wenn ihr nur dieses Bild so ein wenig tiefer überdenket, so wird es euch doch klar werden, wie höchst wenig als Werk und Verdienst bei der Bestellung des Ackers auf den Landmann entfällt?! Ganz bei klarem Licht betrachtet wohl beinahe gar nichts, - und doch mag dieser sagen: 'Sehet, das habe ich alles meinem Fleiße zu verdanken!' Aber daran denkt er kaum, wer der alleinige Hauptbearbeiter des Weizenackers war! Sollte er nicht vielmehr in seinem Herzen sagen und bekennen: ‘Herr, du großer, guter und heiliger Vater im Himmel, ich danke Dir für solche Deine Sorge! Denn alles das war, ist und wird sein allzeit nur Dein Werk; ich war dabei ein fauler und völlig unnützer Knecht!’?

 

Wenn sich aber das schon bei einer materiellen Arbeit wohl geziemt, um wieviel mehr geziemt sich das dann erst zu sagen und zu bekennen von seiten eines Menschen, dem Ich seinen geistigen Lebensacker mit allem und jedem bearbeiten helfe, wobei er schon eigentlich nichts anderes zu tun hat, als an Mich zu glauben und dann Meinen göttlichen Willen als ein purstes Geschenk aus Mir sich also anzueignen, als wäre er so ganz sein, obwohl er im Grunde des Grundes dennoch pur Mein ist! Wenn solch ein Mensch in dem Vollbesitze Meines Willens dann alles vermag und große Dinge und Werke verrichten kann, wessen ist dann das Hauptverdienst?“ (8.GEJ 19,10-12)

 

Natürlich Jesu Hauptverdienst. Doch wenn auch die Hauptarbeit Jesus leistet, so heißt das aber nicht, dass der Landmann nur wenig Arbeit hätte, er muss im Gegenteil, auch wenn sein Anteil im Verhältnis zu dem, was die ewige Liebe tut, verschwindend gering ist, doch vollen Einsatz leisten. Jesus gibt uns Seinen Willen als Geschenk, aber Er legt uns das Geschenk nicht einfach in die Hand, sondern wir müssen es uns aneignen. Jesus kann und darf nicht alle Arbeit zu unserem Heil leisten, sonst könnte sich das ewige Leben in uns nicht frei entfalten und wir würden zu puren Maschinen. Jesus sagt:

 

Meine Allmacht kann und darf da nichts zu tun haben, wo sich in Meinen Kindern ein freies Leben entfalten soll. Da kann Ich Selbst jemandem nicht mehr tun, als ihr euch untereinander. Ich gebe euch den Acker, den Pflug, den Weizen, und bestelle die Schnitter; aber arbeiten müsst ihr dann selbst! Und arbeitet ihr recht, und gebricht es euch irgend an der nötigen Kraft, so wisset ihr nun schon, dass Ich euch damit allzeit ausrüsten werde, so ihr Mich darum angehen werdet in euren Herzen, und ihr werdet dann mit erneuter Kraft gut zu arbeiten haben; aber für euch arbeiten kann und darf Ich ewig nicht! Und würde Ich das, so hättet ihr für die Freiheit und Selbständigkeit eures Lebens keinen Nutzen; denn da wäret ihr pure Maschinen, aber ewig keine freien, aus sich heraus lebenden, denkenden und handelnden Menschen!“ (4.GEJ 101,9)

 

Ein rechtes Verdienst vor Mir hat nur der, der in Meinem Namen Liebe wirkt nach Meiner Lehre… Wer aus Liebe zu Mir in Meinem Namen seinem Nächsten etwas Gutes tut, der hat das wahre Verdienst eines Arbeiters auf Meinem Acker vor Mir und wird dafür seinen Lohn ernten. Denn was ihr in Meinem Namen den Armen tun werdet, das werde Ich stets also ansehen, als hättet ihr das Mir getan.“ (6.GEJ 142,12-13)

 

Arbeiten müssen wir. Aber auch wenn wir gut gearbeitet haben, so können wir uns die Arbeit aber doch nicht als Gesamtverdienst anrechnen. „So ihr euch Meinem erkannten Willen frei unterwerfet und nach demselben handelt“, sagt Jesus, „so handelt da ja nicht ihr selbst, sondern Mein Wille in euch, der allein gut ist! Wie habt ihr dann ein Verdienst des Handelns wegen? Seht, da habt ihr kein Verdienst, - aber wohl darin, daß ihr euren bösen Weltwillen Meinem allein guten Willen untergeordnet habt und dadurch mit Mir eins geworden seid durch die Hilfe eures Glaubens.“ (6.GEJ 143,10)

 

Unser Verdienst besteht nur darin, dass wir unseren Willen dem Willen Jesu untergeordnet und in die Tat umgesetzt haben. Jesus sagt: „Zum Verdienste wird nur gerechnet, zu leben nach dem Worte in aller Liebe, Geduld, Sanftmut, allem Glauben und Vertrauen, aller Selbstverleugnung und duldsamer Ertragung von allerlei Kreuz und mancherlei Leiden, damit dadurch das Herz vollkommen rein werde von allen Schlacken der Welt.“ (1.Hg Seite 411,11)

 

Wir haben zwar einen Verdienst, wie jeder einzelne Soldat eines Heeres einen Verdienst am Sieg über den Feind hat, wenn er gut gekämpft hat, aber dennoch kann sich kein Soldat den Sieg selbst zuschreiben, sondern nur dem Feldherrn, denn nach seinen Plänen und Befehlen hat er gekämpft. So können auch wir uns den Sieg über die Welt nicht selbst zuschreiben, wenn wir ihn vollständig errungen haben werden, denn der Sieger ist allzeit Jesus, nach dessen Lehre, unter dessen Führung und mit dessen Hilfe wir den Sieg erringen. Er sagt: „Ich bin, und das einzig und allein, ein Feldherr des Lebens gegen alles, was dem Leben ein Feind ist. Wer da unter Meinen Geboten und nach Meinen Plänen kämpft, der wird auch gegen die vielen Lebensfeinde leicht zu kämpfen haben und sie auch leicht besiegen; wer sich aber ohne Mich und nach seinem eigenen Verstande und Willen in den Kampf mit den vielen Feinden des Lebens einlassen wird, der wird gefangen und dann arg zugerichtet werden. Ist er aber einmal in der harten Gefangenschaft, wer wird ihn dann aus derselben erlösen, wo er seine ärgsten Lebensfeinde nur in sich selbst zu suchen und zu bekämpfen hat?! So aber jemand an Meiner Seite leicht den Sieg über gar viele Feinde erkämpft, so ist dann der Sieg ja doch nur Mein Werk; denn er konnte den Sieg ja doch nicht anders als nur durch die genaue Befolgung Meines Willens, Planes und Rates erkämpfen. Ist der erkämpfte Sieg aber Mein Werk, so ist er auch Mein Ruhm und Verdienst!“ (8.GEJ 19,7-8)

 

Wenn wir schließlich von unserer Selbstsucht und unserem Hochmut, das heißt von der Welt oder der Materie erlöst sind und in die Herrlichkeit Gottes eingehen, so war das nicht unser, sondern Jesu Werk und Verdienst. Und Er rät uns: „Was ihr aber immer tuet, das tuet stets in Meinem Namen; denn ohne Mich vermöget ihr nichts Wirksames zum Heile eurer Seelen zu tun! Und wenn ihr am Ende schon alles getan habt, was euch zur Erlangung des wahren, ewigen Lebens zu tun geboten und angeraten ist, dann saget und bekennet in euch wie auch vor der Welt, daß ihr faule und unnütze Knechte gewesen seid!“ (8.GEJ 19,1) „Wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren!“ (Luk. 17,10)

 

Durch Jesu Erlösungswerk stehen wir ewig in Seiner Schuld und können nur tun, was wir zu tun schuldig sind.

 

Jesus hat nicht nur die Erlösung am Kreuz für uns vollbracht, sondern Er führt uns auch soweit, bis die Erlösung auch in uns vollbracht ist. Die Erlösung ist Sein Werk. Nur den geringsten Teil, das Wollen und das Handeln nach Seiner Lehre, müssen wir dazu beitragen, damit wir nicht Automaten werden, sondern freie Gotteskinder.

 

 

12. Wirkt Gott das Wollen und Vollbringen in uns?

 

Paulus sagt aber nun wieder: „Vollendet eure Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach Seinem Wohlgefallen.“ (Phil. 2,12-13) - Ist das nicht ein Widerspruch zu dem was wir bisher hörten? Wirkt nun auch noch der geringe Anteil, den wir leisten sollen, nämlich unser Wollen und Handeln nach Jesu Lehre, Gott in uns? Brauchen wir nun doch nichts selbst zu tun?

 

Jesus sagt:

 

Wo ein Mensch den erkannten Willen Gottes tut, da tut er nicht nach seinem eigenen Willen, sondern nach dem Willen Gottes; was aber der Wille Gottes tut im Menschen oder im schon reinen Engel, das ist dann sicher nicht ein Werk pur des Menschen oder eines Engels, sondern ein Werk dessen, wessen der Wille ist, nach dem ein Werk vollbracht ward.

 

Des Menschen Werk zu seinem Heile ist dabei nur das, dass er aus Liebe und wahrer Ehrfurcht vor Gott den erkannten Willen Gottes mit seinem Willen völlig zu seinem Willen gemacht hat und dann nach demselben handelt. Aber von da an wirkt nicht mehr des Menschen Wille, sondern der Wille Gottes alles Gute im Menschen, und so ist dann das Gute im Menschen auch nur ein Werk Gottes, was der rechte und wahre Mensch in seiner rechten Demut anzuerkennen hat. Schreibt sich aber ein Mensch ein gutes Werk als sein eigenes Verdienst zu, so zeigt er dadurch schon, dass er weder sich und noch weniger Gott je wahrhaft erkannt hat und darum noch ferne vom Reiche Gottes ist.“ (8.GEJ 19,2-3)

 

Unser Werk ist nur das, dass wir den erkannten Willen Gottes so weit zu unserem Willen gemacht haben, dass wir nicht mehr mit Paulus sagen müssen: „Das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht!“ (Röm. 7,18) Aber von da an sind unsere Handlungen nicht mehr unser Werk, sondern Gottes Werk, weil wir das gute Werk nach Seinem Willen getan haben und Er es deshalb war, der es in Wahrheit durch uns vollbracht hat. Jesus sagt: „Der Mensch wird zwar nur durch Gott und in Gott selig, aber nur insoweit, als er durch sein eigenes Wollen den Willen Gottes zu dem seinigen gemacht hat und in seinem Selbstbewusstsein gewisserart eins mit Gott geworden ist. Wenn aber Gott dem Menschen seinen freien Willen hinwegnähme und dafür durch Seine Allmacht Seinen eigenen Willen in des Menschen Herz setzte, so wäre der Mensch so gut wie für und in sich völlig tot, da nur der aufgedrungene allmächtige Wille Gottes den Menschen belebte... Gott aber hat den Menschen erschaffen und hat ihn belebt und also eingerichtet, dass er sich nach und nach selbst entfalten kann und muss.“ (7.GEJ 62,9)

 

Gott kann dem Menschen den freien Willen nicht hinwegnehmen, denn dann wäre er nur eine Maschine. Aber der Mensch kann freiwillig sein eigenes Wollen dem göttlichen Willen mehr und mehr unterstellen. Auf diese Weise wirkt dann Gottes Wille durch den Menschen, ohne dass der Mensch durch einen aufgedrungenen allmächtigen Willen Gottes seine Freiheit verlöre. So hat das auch Paulus gemeint als er schrieb: „Gott wirkt in euch das Wollen und das Vollbringen“, nicht dass der Mensch nichts aus eigenem Antrieb tun solle, denn im gleichen Vers ruft er dazu auf: „Vollendet eure Rettung mit Furcht und Zittern.“

 

In der „Haushaltung Gottes“ sagt es der himmlische Vater ganz klar: „Wenn jemand tut Meinen Willen, der tue es immerhin, als täte er solches aus eigener Kraft, freilich wohl stets im Volltrauen auf Meine kräftige Unterstützung. Wenn er aber irgend etwas vollzogen hat nach Meinem Willen, so muss er sich alsogleich lebendigst erinnern, dass er nichts, sondern nur alles Ich durch ihn vollzogen habe! Wer solches lebendig in sich erkennen wird, der auch wird vor Mir gerechtfertigt sein durch diese seine demütige Erkenntnis. Wer aber die Taten sich selbst zuschreiben wird, der wird einst vor Mir auch eine unendlich schwere Rechenschaft zu bestehen haben, bei welcher schwerlich je eine vollgültige Probe herauskommen wird, - außer, wenn solch ein Rechner noch frühzeitig genug wird zur Rechentafel der Demut seine Zuflucht nehmen und wird auf dieser Tafel offenbarlichst bekennen, dass er vor Mir der größte Schuldner ist!“ (2.HG 235,15-17)

 

Ums Tun und um die Werke kommen wir also nicht herum, aber es muss uns bewusst sein, dass alle guten Werke, die wir nach Gottes Willen vollbracht haben, Seine Werke sind, die Er durch uns, d.h. durch unser Tun vollbracht hat.

 

 

13. Das Gericht Gottes

nach den guten oder bösen Werken

 

Was aber ist mit den bösen Werken? Sind die auch Gottes Werk? - Dazu sagt Jesus: „Wenn der Mensch wider den erkannten Willen Gottes Böses tut, so ist die Tat nicht ein Werk Gottes, sondern des Menschen völlig eigene Tat; denn da hat der Mensch seinen eigenen freien Willen nicht dem erkannten Willen Gottes untergeordnet, sondern demselben nur allzeit widerstrebt, und es kann von ihm füglich gesagt werden, dass seine bösen Taten völlig sein eigen sind. Aber eben darum hat der Mensch durch den großen Missbrauch seines freien Willens sich selbst gerichtet und in seiner Blindheit sich dadurch unglücklich gemacht.“ (8.GEJ 19,5)

 

Die selbstsüchtigen und bösen Werke sind also allein die Werke der Menschen. Die guten Werke des Menschen sind nur die, dass er seinen menschlichen Willen dem Willen Gottes unterstellt hat. Und nach den guten oder bösen Werken werden wir gerichtet, schreibt Paulus: „Nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, welcher einem jeglichen vergelten wird nach seinen Werken; denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit erstreben, ewiges Leben; ...Trübsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt!“ (Röm. 2,6-7+9)

 

Wenn das Entscheidende die Tat ist, so kann es gar nicht anders sein, dass wir nicht nach unserem Glauben gerichtet werden, sondern nach unseren Taten oder Werken. Jesus sagt in den „Himmelsgaben“: „Denn ein jeder Mensch wird nach seinen Werken ...sein ganz eigenes Gericht finden!“ (2.Hg Seite 260,13) Die gleiche Aussage finden wir auch noch an mehreren Stellen in der Bibel, in denen Jesus sagt: „Ich will euch vergelten, einem jeden nach seinen Werken.“ (Offb. 2,23), (Offb. 20,12-13), (Offb. 22,12), (Matth. 16,27), (Röm. 2,5-11, 2.Kor. 5,10)

 

(Mit Genehmigung des Verfasser, 8/2020)

 

Quellenverzeichnis

GEJ   Das große Evangelium Johannes, Jakob Lorber, 10 Bände

HG     Die Haushaltung Gottes, Jakob Lorber, 3 Bände

JJ       Die Jugend Jesu, Jakob Lorber, 1996

GS     Die geistige Sonne, Jakob Lorber, 2 Bände

BM     Bischof Martin, Jakob Lorber

Hg      Himmelsgaben, Jakob Lorber, 2 Bände

EM     Erde und Mond, Jakob Lorber 1953

Ste     Schrifttexterklärungen, Jakob Lorber, 1958

Lorber Verlag, D-74321 Bietigheim-Bissingen