„Ich bin für alle (Menschen) stets gleich bereit, höre alle mit gleicher Vaterliebe und lasse jedem Flehenden zukommen, was ihm nötig ist.“ (Siehe unter 2., „Vom Verkehr mit Gott“)

 


Voraussetzungen göttlicher Hilfe

 

1. Wo bleibt Gott?

2. Vom Verkehr mit Gott

3. Nichts ohne Mich

4. Voraussetzungen göttlicher Hilfe

5. Lichtvoller Krankentrost

6. Ergebung in Geduld und Liebe!

 


1. Wo bleibt Gott?


Nachstehendes sprach Jakob Lorber beim Abschied von seiner Mutter zu ihr als ein ihm plötzlich in den Sinn gekommenes Gleichnis zu ihrem Troste, da dieselbe sich mancher bitterer Erfahrungen wegen beklagte.

 

Es war ein Mann, den die vielen traurigen Ereignisse auf dieser Welt glauben machten, Gott kümmere Sich nicht viel um die Menschen und sehe ganz ruhig zu, wie die Schwachen von den Mächtigen unterdrückt und die Armen von den Reichen übervorteilt würden.

 

Da sandte Gott zu diesem Manne, der ein tugendhaftes Leben führte, einen Engel. Dieser sprach zu ihm: `Du sollst die unbegreiflichen Wege Gottes kennenlernen, folge mir:`

 

Da führte der Engel den Mann in einen Palast zu einem sehr reichen Herrn. Diesem schenkte der Engel eine große Geldsumme und viele Edelsteine. – Während dieser Beschenkung meldete sich ein Dürftiger beim Reichen. Diesen Armen tötete der Engel. –

 

Darauf führte dieser den Mann in ein Dorf zu einer fast morschen Hütte, wo eine zahlreiche, überaus arme Familie wohnte. Diese Hütte steckte der Engel in Brand und die armen Bewohner retteten nichts als ihr Leben.

 

Als der Mann all dieses sah, sprach er zum Engel: `Du bist keine Bote Gottes, sondern ein Botes des Teufels! Du häufst Ungerechtigkeit über Ungerechtigkeit!`

 

Der Engel sprach: `Höre, und du sollst bald anders urteilen! – Siehe, der Reiche, den ich beschenkte, war stolz und geizig. Als ich aber seinen Reichtum so bedeutend erhöhte, fing er an zu prassen und verschwendete alles, dass er endlich ein Bettler wurde und anfing, sich zu demütigen. –

 

Der Bettler, den ich tötete, war auf gutem Wege, er hätte aber noch am selben Tage eine große Erbschaft gemacht, dadurch wäre er hochmütig geworden, hätte ausschweifend gelebt und wäre von Gott gänzlich abgefallen.

 

Die arme Familie, deren Hütte ich in Brand steckte, wurde zuvor im Dorfe fast gar nicht berücksichtigt. Das Brandunglück aber erregte nahe und ferne großes Mitleid und die arme Familie wurde von allen Seiten reichlich beschenkt.“

 

(Jakob Lorber, „Wo bleibt Gott?“, „Himmelsgaben“ Band 2, Seite 158))

 

 

2. Vom Verkehr mit Gott


Jesus: „Du bittest Mich um einige Worte des Trostes für ein paar Freundinnen deiner Schwester, welche durch dich für selbe etwas direkt von Mir vernehmen möchte (eigentlich indirekt, siehe unten) und auch dein Bruder glaubt, auf diese Weise einem ihm bekannten Freund auf den rechten Weg zu helfen, wo er aber selbst noch nicht überzeugt ist, ob dieser Freund wirklich diesen Weg einzuschlagen gesonnen ist.

 

Für alle diese drei Personen habe Ich statt einer Antwort die folgende Frage von Meiner Seite an sie zu stellen: `Habt ihr denn keinen anderen Weg, um Trost und Hilfe von Mir zu erflehen, als eben gerade diesen erwählten?, oder glaubet ihr, dieser Weg sei der beste?“ –

 

Da deine Fragesteller nicht anwesend sind, so übernehme Ich auch die Antwort auf diese Frage, indem Ich weiter frage: `Wenn ihr im einsamen Kämmerlein eure Seele zu Mir erhebt und Mich inbrünstig um Hilfe anflehet, glaubet ihr denn, dass ich euer Flehen nicht höre, oder – wenn ihr manchmal zu Mir gebetet habt – fühltet ihr da nicht manchmal eine tröstende Stimme in eurem Herzen, welche eure Zweifel und Bitten zu beschwichtigen suchte und euch Ruhe einflößen wollte! – Warum habt ihr dieser Stimme so wenig Gehör gegeben?“ –

 

Warum muss es gerade einem anderen Menschen überlassen sein, diese Vermittlung zu bewerkstelligen, einem Menschen, den Ich allerdings zu Meinen größten Zwecken als Meinen Schreiber (Gottfried Mayerhofer) manchmal benütze, um Meinen schon seit lange verirrten Kindern den rechten Weg aufs Neue zu weisen und die wiedergewonnenen auf denselben zu bestärken und ihr Vertrauen stets mehr zu befestigen; ist zwischen uns, Mir dem Vater und euch den Kindern, ein Drittes nötig?, wo doch zwei genügen?! – Oder, wenn ihr die rechte Art zu beten, wie Ich im Evangelium es lehrte, nämlich im Geist und in der Wahrheit, nicht kennt, warum nehmet ihr nicht die Schriften zur Hand, welche euch dasselbe lehren, nämlich Mein Evangelium, ferner Mein durch Meine Knechte neu gegebenes Wort (Neuoffenbarung), damit ihr begreifen möget, was es eigentlich heißt: Religion haben, wie diese Religion eigentlich beschaffen ist? – worin sie besteht? Und wie der Mensch durch dieselbe seinem Vater sich stets mehr nähernd – endlich begreift, auf welche Art ihm Ruhe und Trost werden kann und sodann den Text verstehen lernt, wo es heißt:

 

`Kommet her zu Mir, die ihr beladen seid, auf dass Ich euch eure Bürde abnehme und euch den Weg zu Mir erleichtere!`

 

Solange ihr, Meine lieben Kinder, nicht diesen (selbständigen) Weg einschlaget, werdet ihr keinen bleibenden Trost und keinen beständigen Frieden im Herzen erringen können; denn wisset, den eigentlichen Trost gibt nur das Bewusstsein, nach Meiner göttlichen Lehre gelebt und gehandelt zu haben! Alles Andere, und wenn es auch direkt von Mir käme – wie z.B. diese Zeilen – kann euch nur für den Augenblick, da ihr es leset, angenehm beeindrucken; aber es ist von keiner dauernden Wirkung und kann es nicht sein, weil Ich als Gott nicht verschiedene Mittel vorschlagen kann, um zu Mir zu gelangen, sondern es gibt nur einen Weg, den der Wahrheit, und der führt durch Mein Wort zur Tat und durch beide zum Troste und Frieden im Herzen! Verstehet ihr dieses“

 

Ich bin ja nicht bloß Vater für den oder jenen, für diese oder jene, Ich bin Vater für alle und eben deswegen, weil Ich alle mit gleicher Liebe umfasse und ziehe, so gibt es bei Mir keine Protektionswege (Vetterleswirtschaft), wo man etwa auf dem einen oder andern, wie bei den Großen der Welt, eher zum Ziele gelangen könnte, etwa durch so ein Hinterpförtchen eher als durchs Haupttor! –

 

Ich bin für alle (Menschen) stets gleich bereit, höre alle mit gleicher Vaterliebe und lasse jedem Flehenden zukommen, was ihm nötig ist.


Alles kann (darf und will) Ich natürlich nicht Selbst tun, da muss der Bittsteller auch von seiner Seite dazu beitragen, damit geschieht, um was er fleht; es genügt, wenn Ich dem Zustandekommen seiner Wünsche nicht entgegen bin, sondern mittels Meines Segens sein Werk befördern helfe; denn der Mensch, als selbständiges Wesen und Abkömmling von Mir, muss sich durch seine Taten Meiner Hilfe würdig zeigen, - sonst habe alles Ich und er gar nichts getan; wo ist dann sein Verdienst und das aus selbem entquellende Bewusstsein, dass er ausrufen könnte: `ich habe nach langem Kämpfen endlich doch erreicht, danach ich gestrebt habe!`


Gekämpft muss werden, mit den eigenen Leidenschaften und Vorurteilen, mit den Ideen der Welt und mit den Versuchungen derselben und nur dann wird dem Sieger auch die Krone und unter keiner anderen Bedingung! -

 

Meine lieben Kinder!, ihr sehet, Ich setze euch genug auseinander, wie ihr euch benehmen (verhalten) sollet und was ihr zu tun habt, um zu Mir zu kommen und durch Mich sodann den Trost und Seelenfrieden zu erreichen, danach ihr euch so sehr sehnet.

 

Wäre Ich nicht der Vater, Der wie der Hirte die verirrten Schafe aufsucht und die anderen indessen stehen lässt, so würde Ich nicht so viele Worte verschwenden, um euch auf den rechten Weg der Erkenntnis zu bringen; allein da ihr Mich nun einmal gebeten und Meine Güte keine Grenzen hat, Ich auch gerne rede, da wo Meine Worte ein williges Ohr finden, so habe Ich Mich eben hier ins Einzelne eingelassen, damit ihr aus dem Einzelnen heraus leichter den Weg zum Allgemeinen findet, d.h. aus eurem Herzen als einzelne Flehende den Weg zum allgemeinen Vater und Tröster! –

 

Was die andere Frage der Einen anbetrifft, wegen ihrem körperlichen Zustande, so sage ihr, dass es bei ihr an der geregelten Verdauung fehlt, wie in natürlicher, so auch in geistiger Beziehung.

 

Nicht die Speisen in den Mund nehmen, selbe verschlucken und sie dem Magen nur halb oder auch gar nicht verkaut übergeben – heißt essen, sondern: die Speisen zuerst mit den Zähnen zermalmen, mit dem Speichel im Munde vermischen und so vorbereitet sie dem Magen zur weiteren Verdauung übergeben, das heißt für seinen Körper den Nahrungsstoff regelrecht bereiten.

 

Ebenso in geistiger Hinsicht. Nicht Meine Worte bloß lesen, selbe sodann nach kurzer Verstandeskritik ganz wie sie sind, dem Herzen übergeben und das weitere den momentanen Einflüssen überlassen, heißt Religion haben oder selbe ausüben! – Nein, sondern Religion haben und ausübender Christ sein wie Ich es meine, heißt: Meine Lehre mit den Zähnen des Verstandes zermalmen, sodann sie mit dem Liebesaft des christlichen Glaubens vermischt dem Herzen zur Danachachtung übergeben und danach leben – heißt Nahrung für den Geist und die Seele sammeln und wie der Körper bei geregelter Verdauung stets gesund und gesunder wird, ebenso werden der Geist und die Seele stets höher und höher in der Erkenntnis steigen und Meine einzigen zwei Gebote: `Liebe Mich über alles und den Nächsten wie euch selbst!` immer besser verstanden und ausgeführt werden! – Amen“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Vom Verkehre mit Gott“, „Lebensgarten“)

 

 

3. Nichts ohne Mich


Fahre fort, Mein liebes Kind, zu kämpfen!, schon dämmert das Liebelicht in deine Herzkammer hinein, schon erspähest du von weitem die Morgenröte des Seelenfriedens und der geistigen Ruhe, die daraus erwächst , wenn ein Kind sich so ganz in Meine Arme wirft, wenn es mit Vertrauen alles Mir übergibt, nichts als sein eigen anerkennt, als die Leiden, und den Sieg Mir zuschreibt.

 

Auf diesem Standpunkt wollte Ich dich schon längst haben und es wäre zu wünschen, wenn auch andere selben erreichten; allein an Vielen klebt noch viel Weltliches, welches ohne eine harte Schule durchzumachen, wie die deinige, sich nicht so leicht abstreifen lässt. Aber auch für sie alle und für jeden Einzelnen wird die Prüfungsstunde und Läuterungsschule nicht ausbleiben!

 

In Mein Reich ist zwar auch ein breiter Weg angebahnt, aber das Ende desselben ist ein kleines Pförtchen, durch dieses muss ein jeder durch und dieses Pförtchen heißt: `Kampf`!

 

So wie ihr Menschen alle um euer irdisches Leben kämpfen, euren irdischen Lebensunterhalt erringen müsset, ebenso ist der Kampf nötig zur Erreichung der geistigen Höhe, zur Erreichung der Fähigkeit, das hier auf Erden begonnene Leben mit Erfolg im Jenseits fortzusetzen.

 

So wie der Mensch ein Berufsgeschäft gewählt hat und Ich so Manchem eines gegeben habe, wo er auf seiner irdischen Lebens-Reise sich und seinen Nächsten nützlich sein kann, ebenso ist auch einem Jeden seine geistige Mission gegeben, welcher er nachzukommen durch allerlei Umstände, Leiden und Kämpfe angetrieben wird! So werden alle geistigen Eigenschaften der Seele stets angeregt, stets in Tätigkeit erhalten.

 

Durch den Streit zwischen Gutem und Schlechtem, Versuchung und Widerstand, weltliche und geistige Bedürfnisse stets in Tätigkeit gehalten, entwickelt sich das geistige, eigentliche, wahre ewige Leben, so wie du es aus deiner Vergangenheit selbst herauslesen kannst.

 

Wohl dem, der wie du Mein Kind zu dem glücklichen Resultate gekommen ist, wo er einsieht, dass nichts ohne Mich möglich, nichts das Eigentum eines endlichen, sondern alles nur Geliehenes von einem unendlichen Wesen, vom Schöpfer alles Daseienden, von Mir Selbst ist; und wie könnte es anders sein!? Gibt es denn etwas außer Mir oder das nicht von Mir abstammte? –

 

Dein vegetatives Leben, jeder Pulsschlag deines Herzens gibt Mir ein Partikelchen zurück, das für den Augenblick dir, nach seiner Abnützung aber wieder Mir oder Meinem großen Schöpfungsreiche angehört.

 

Dein Leben, was ist es anderes als eine Emanation (Ausfluss) des Meinigen, wo das Geistig-Seelische auf kürzeren, das Materiell-Irdische auf langsameren Wegen zu Mir zurückkehren will.

 

So ist alles nur Mein Eigentum, so gehört alles nur Mir und so seid ihr alle – Meine Kinder, wo Geist, Seele und Körper Göttlich-geistiges enthaltend, nur den Weg zur Vereinigung mit Dem anstreben, von wo sie ausgegangen sind.

 

Wenn du, Mein Kind, so Mich als Vater anerkennst, so im tiefsten Grunde deines Herzens überzeugt bist, dass der vom Vater, von Mir, nichts Böses, nichts Schädliches und nichts Unnützes kommen kann, dann kannst du ruhig in die Zukunft sehen; selbst unter körperlichen Schmerzen noch die segnende Hand erkennen, die nicht weltliche, vorübergehende, sondern ewige, bleibende Genüsse anstrebt.

 

So wirst du auch deine geistige Seelenruhe nie verlieren, die, wenn gleich öfters bedroht, nie ganz verschwinden wird; denn auch du wirst im größten Kampfe, im größten Ernste des irdischen Lebens, wie Ich einst am Ölberge ausrufen: `Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe, o Herr! Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Nichts ohne Mich“, „Lebensgarten“)

 

 

4. Voraussetzungen göttlicher Hilfe

 

Mein lieber Sohn! Dein Vater erhört dein Flehen und kommt zu dir durch das Wort Seines Mundes, um dich zu stärken, dich wieder emporzurichten und dich neu zu beleben.

 

Siehe, du hast Mich gebeten, dir zu helfen, dich zu erlösen von deinen Schmerzen und dich Ruhe finden zu lassen in deinem Gemüte. – Warum aber, Mein Kind, bist du so unruhig in dir? – Warum suchst du nicht deine Ruhe in Mir und Meiner Liebe?

 

O komm, wirf dich an Meine treue Vaterbrust und vergiss deinen Schmerz im Gedenken an Den, der noch viel größere Schmerzen ertrug um deinetwillen! Der, welcher der Welt Sünde trug und alles auf sich nahm, der nimmt auf sich auch deine Schmerzen und deine Sünden und heilet dich von all deinen Gebrechen.

 

Doch du musst zu Ihm kommen in kindlichem Glauben, in wahrer Liebe und in aller Demut deines Herzens und musst zuerst bitten um die Vergebung deiner Sünden – als dann erst kann dir völlig geholfen werden.

 

Solange du nicht erkennest dein eigen Herz und lernest dasselbe erforschen, um zu erfahren, was in demselben verborgen sei, so lange kannst du nicht Mein Tun verstehen, noch Mich als deinen Vater erkennen.

 

Trachte also vor allem nach einer rechten Selbsterkenntnis! Das ist der erste Schritt zur Besserung in deinem Leiden, das seinen Sitz im Nervensystem hat und darum nur durch möglichst einfache naturgemäße Lebensweise geheilt werden kann.

 

Suche vor allem aufregende Getränke zu vermeiden und enthalte dich des Fleischgenusses, so werden sich die Schmerzen verringern und deine Unruhe wird schwinden, sobald du Mich im Herzen erfasst und als dein höchstes Gut erkannt hast.

 

Das lege dir zurecht mein Sohn und achte auf die Stimme deines Herzens, die wird dich lehren und unterweisen in allen Dingen.“ –

 

(Aus: Jakob Lorber, „Heilung und Gesundheitspflege“, Seite 82)

 

 

5. Lichtvoller Krankentrost

 

Was deine kranke  Schwester anbelangt, so muss Ich leider wiederholen, was Ich schon einmal sagte: Hätte sie mehr Vertrauen und Hingabe in Meinen Willen, so wäre sie schon längst besser. Es ist noch so manches in ihr, was heraus muss und solange diese Scheidung nicht geschieht, wird sie leiden müssen.

 

Die Weiber auf eurer Erde sind ja alle eifersüchtig und wenn sie einen Mann haben, so wollen sie in seinem Herzen nur allein herrschen und was ein Weib, ein irdisch Geschöpf auf eurer Erde mit Recht beansprucht, soll das nicht auch Mir, dem Schöpfer alles Irdischen, ebenfalls erlaubt sein? Auch Ich will in einem Herzen allein herrschen und gebe nicht nach, bis alles Feindselige daraus entfernt ist.

 

Hier hast du die ganze Kranken-Geschichte deiner lieben Schwester. Hätte Ich sie nicht so lieb, so würde sie nicht so leiden! Noch ist sie wie ein widerspenstiges Kind. Ich möchte sie an Meine Brust ziehen, sie will aber nicht und so zerre und zerre Ich an allen Lebensfäden bis Ich sie dahin gebracht (habe), wo ihr Mann schon ist, d.h. auf den rechten Weg -  Mein Kind zu werden!

 

Könnte deine kranke Schwestern sehen, wie wehe sie Mir und sich selbst tut – durch diesen Mangel an Vertrauen zu Meiner Vaterhand, so sei des versichert, würde sie augenblicklich zusammenstürzen vor Reue und Schmerz und würde ausrufen: `O Herr! Verzeihe mir Armen, mir Gepeinigten, ich erkannte Deine Hilfe nicht, sah Schatten, wo alles Licht, Schmerzen, wo nur Freude waltet, verzeihe mir Gepressten, mir Verlassenen! Und Ich antworte darauf: Komme an Mein Herz und werde geistig gesund!, der Leib wird dann nachfolgen.` Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Lichtvoller Krankentrost“, „Lebensgarten“)

 

 

6. Ergebung in Geduld aus Liebe!

Gnadenwinke vom himmlischen Vater

 

„Nachdem du schon wieder in Verlegenheit bist und deinen Zweifler und Grübler nicht zurecht bringen kannst, so will Ich wiederholt Mich ins Mittel legen und es versuchen, seine Ansichten von Schuld, - Sühne, - Finsternis, - Licht, - Kreuz, - Gnade, - Liebe und Leben – näher zu beleuchten, damit es ihm möglich werde, sich, seine Stellung in der Welt als Geist und Mensch, seine geistige Mission und seine weltlichen Pflichten so zu erkennen, damit er sein eigenes Leben als eine Prüfungsschule zu höheren Stufen und nicht als ein `Hundeleben` betrachtet, ein Ausdruck, der in dem Munde eines Menschen nicht gut lautet, welcher von Mir geführt – so viele Gnaden genossen und noch nicht im Reinen ist, was er ist und warum er ist! -


Schon oft habe Ich euch gesagt: dasjenige, was die Menschen `Wahrheit` nennen, ist nicht immer Wahrheit, sondern gemäß den Umständen scheint wahr, was morgen für unwahr verworfen wird! So ist es auch deinem verirrten Bruder, ihm scheint Schuld und Finsternis gleichbedeutend und doch sind beide so himmelweit verschieden; denn, wer da weiß, dass er eine Sünde begangen oder `schuldig` ist, der wandelt nicht in der Finsternis, sondern im Lichte, weil er eben durch das, was er soll, erkennt, was er nicht sollte! -

 

Wer im Finstern wandelt, wandelt dort ohne sein Zutun und wenn er dort Schaden anrichtet, so ist er nicht zurechnungsfähig, denn er weiß nicht, was er getan, kann also nicht verurteilt werden, nicht zur Rechenschaft gezogen, nicht gestraft werden, da er keine Schuld kennt und auch deswegen – wollte er es auch – keine sühnen kann. –

 

Siehst du, Mein Kind, wie weit du weg bist von dem rechten Wege der Erkenntnis und der Bedeutung der Worte, die du schon seit einiger Zeit herumkauest und nicht verdauen kannst! Wer weiß, dass es eine `Schuld` gibt, der lebt im Lichte und wandelt nicht im Finstern. –

 

Was die `Sühne` einer Schuld betrifft, so ist auch dieses Wort von zweierlei Bedeutung, entweder müsste eine begangene Schuld gesühnt werden als Strafe oder der Schuldige im Gefühle und Bewusstsein seines Fehlers geht hin und sühnt die Schuld selbst durch Vergeltung oder Widerrufung des Getanen.

 

Was das erstere anbelangt, so müsste Ich solche Gesetze gegeben haben, die als Richter streng und unerbittlich ausgeführt werden müssen! Nun, sage Mir, Mein Kind, wo stehen denn diese Gesetze geschrieben? Vorausgesetzt, wenn du mit geistigen Augen Meine Worte lesen willst, die Ich einst und jetzt euch gegeben!

 

Siehe, Ich gab euch wenig Gesetzte und diese waren Gesetze der Liebe; denn wer dagegen fehlt, straft sich durch sein Benehmen (Handeln) selbst, das ist keine von Mir verhängte Sühne über ihn, sondern notwendige Folge seines eigenen Gebahrens (Handelns)!

 

Was das zweite betrifft, wo der Mensch seine begangenen Fehler durch gute Taten, als der Demütigung, der Verleugnung wieder gut machen will, das ist der beste Beweis, dass solch ein Mensch nicht im Finstern wandelt, sondern, als er fehlte, wusste was er tat und wenn er jetzt das Gefehlte wieder gut machen will, so geschieht es im vollen Lichte seines klaren Bewusstseins. Also er handelte und wandelte nicht im Finstern; denn wenn der im Finstern Wandelnde an etwas anstößt, so weiß er nicht gleich, an was er angestoßen und ob neben dem Schmerze des Anstoßes er auch Schaden angerichtet hat, welchen er – weil er ihn nicht kennt – weder bemessen noch dafür verantwortlich gemacht werden kann.

 

Siehst du nun, Mein lieber Sohn, wie falsch du urteilst, wie ungerecht du Mich und dein eigenes Leben beschuldigen möchtest, wegen Verhältnissen, die dich doch nur am Ende zur Erkenntnis deiner selbst, der Welt und deiner Pflichten treiben werden, in wie fern du Meine Lehre, Meine Liebe, Meine Gnade mit ersteren in Einklang bringen kannst, damit dir dein Leben als eine Kette von geistigen Momenten erscheine, welche alle dazu beitragen sollten, dir deine Mission auf diesem Erdballe und dein Verhältnis zu deinen Mitmenschen klar zu bezeichnen!

 

Ich sagte: `Wandelt zwischen Schmutz und Unflat und bleibet dabei dennoch rein!` Warum nimmst du denn diesen Ausspruch nicht ganz so, wie er gesagt wurde und zwar mit den Worten: `Dem `Reinen ist alles rein!` Warum kannst du denn nicht die Welt mit ihrem Gebahren bei Seite setzen, ihr nur den wahren Wert beilegen, nicht hassen, wie in dem Sinne, in dem du es gerne auslegen möchtest und doch deine geistige moralische Laufbahn verfolgen, unbeschadet aller Pflichten, sie mögen so misslich als nur immer möglich sein!

 

Warum kannst du nicht deine Pflichten, welche die Verhältnisse dir auferlegen, doch mit Liebe erfüllen, im Hinblick auf Mein eigenes Erdenleben; warum kannst du denn nicht dem Kreuze, was nichts anderes ist als Ergebung in Meinen heiligen Willen, das Bittere abstreifen, damit es für dich keine Last, sondern nur ein notwendiger Führer werde, wie das Weltliche zu betrachten sei und wie das Geistige damit verbunden werden kann!

 

Siehe, Mein Kind, da ist noch viel Mist in deinen Begriffen und Ansichten, teils des Erden- als des künftigen Lebens, du stellst dir das Kreuz noch immer als ein schmerzbringendes, unausweichliches Strafmittel da, welches doch ein jeder Mensch tragen muss um zu Mir zu gelangen.

 

Es ist bei dir – wie bei vielen – das Kreuz ein Zeichen des Schmerzens und sollte doch nur sein, was es einst für Mich Selbst war, ein Mittel zur Abstreifung des Weltlichen, ein Mittel zur Vergeistigung der menschlichen Natur, damit auch ihr, wie einst Ich – Meiner menschlichen Eigen- und Leidenschaften ledig – rein, vergeistigt aus dem Schlamme des Erdenlebens zu einem besseren emporsteigen könnet.

 

Wo diese Ansicht nicht Platz greift, da wird das Kreuz menschlicher Missverhältnisse noch lange drücken, wird noch lange eine Last sein, unter der auch du keuchend dahin schreitest, wo dir natürlich das Erdenleben ein Leben voll Enttäuschungen und Hemmungen alles Gehofften und Gewünschten, mehr `ein Hundeleben` als eine weise Prüfungsschule für ein weit längeres Jenseits ist.

 

Gehe vorerst ein in Meine Lehre, die Lehre der Liebe, lerne lieben, mit Liebe alles verrichten, drücke jeder Handlung den Stempel adeliger, geistiger Würde auf und du wirst bald erfahren, dass diese Liebe, dieses Wohlwollen gegen alles und gegen alle, deine eigenen Handlungen verschönern und dir selbe und die andern im schöneren Lichte zeigen wird.


Versuche, die einzige Wahrheit von deiner wechselnden zu unterscheiden, - und es wird Friede in deinem zerrütteten Herzen einkehren und du wirst die Welt, dich, deine Umgebung, Meine Lehre und Mich Selbst – nicht in Finsternis tappend, sondern im hellsten Liebe-Lichte der göttlichen Wahrheit erblicken. Dieses merke dir und folge Meinem Rate! Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Ergebung in Geduld aus Liebe!“, „Lebensgarten“)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)