„Daran denkt niemand, dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerung, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!“ (3.GEJ 12,6)

 


Warum lässt Gott das Leid

auf der Welt zu?

 

Gerd Kujoth

 

 

1. Das Leid dieser Welt

2. Gibt es einen Gott trotz Leid auf der Welt?

3. Ist Gott nicht ein zorniger, strafender, statt ein liebender Gott?

4. Wie konnte Gott das nur zulassen?

5. Kümmert sich Gott überhaupt um die Menschen?

6. Warum schweigt Gott dazu?

7. Wozu sind die Menschen auf der Welt?

8. Gottes Führungs- und Erziehungsweise

9. Warum musste ausgerechnet mir das passieren?

 


1. Das Leid dieser Welt

 

Ein Mann, der als Soldat den 2. Weltkrieg miterlebt hatte, wurde gefragt, als er nach Kriegsende wieder zu Hause war, warum er nicht mehr in die Kirche gehe? Er antwortete: „Nach dem, was ich alles gesehen und erlebt habe, kann ich nicht mehr glauben, dass es einen Gott gibt.“

 

Der Kriegsheimkehrer Wolfgang Borchert stellte in seinem Drama „Draußen vor der Tür“ den „lieben Gott“ in Frage. Da ließ er den Soldaten Beckmann sprechen:

 

Wir haben dich gesucht, Gott, in jeder Ruine, in jedem Granattrichter, in jeder Nacht. Wir haben nach dir gerufen, Gott. Wo warst du da, lieber Gott? – Wo warst du, als die Bomben brüllten? Warst du lieb, als von meinem Spähtrupp elf Mann nicht mehr zurückkehrten? Elf Mann zu wenig, lieber Gott. Und du warst nicht da, lieber Gott! Einfach nicht da. Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott? Wann warst du eigentlich lieb, Gott, wann? Wann hast du dich jemals wirklich um uns gekümmert?“ (Le. Seite 8)

 

Auch heute wollen die Stimmen nicht verstummen, die nach Gott in dem Leid auf dieser Welt fragen. Ein gläubiger Mann, der in seiner Kirche mitwirkte und dort die Orgel spielte, sagte, nachdem sein Sohn von einem Auto überfahren worden war, er könne nicht mehr glauben, dass es einen Gott gäbe, denn sonst hätte er das nicht zugelassen. – Ein bekannter Fußball-Trainer trat aus der Kirche aus, nachdem sein 15jähriger Sohn an einer schweren Krankheit gestorben war. Er meinte: „Mit einem Gott, der einen unschuldigen Menschen so leiden lässt, möchte ich nichts mehr zu tun haben.“ – Als ein ehemaliger Schüler in einem Amoklauf in seiner Schule in Winnenden neun Schüler und drei Lehrerinnen erschoß, wurde die Frage nach dem „Warum“ gestellt: „Warum mussten neun Kinder sterben?“ Und in dem Meer von Blumen und Kerzen stand auf einem Karton geschrieben: „Gott, wo warst Du?“

 

Die Frage nach dem Leid wird von den Menschen immer wieder gestellt, wenn Naturkatastrophen, Kriege, Folterungen, Verbrechen, Verkehrsunfälle, Hungersnöte und Krankheiten die Menschen treffen. Da ist es nicht übertrieben, wenn in manchen Kirchenliedern die Erde als ein Jammertal besungen wird. Viele können nicht verstehen, warum die einen zu wenig zum Leben haben, während die anderen Millionen verdienen. – Warum verhungern viele Menschen in den armen Ländern, während in den Industriestaaten oftmals Nahrungsmittel in den Müll geworfen werden und Übergewichtige viel Geld ausgeben, um abzunehmen? – Warum kann ein Teil der Menschheit in Freiheit leben, während ein anderer Teil unter brutalen Diktatoren leben muss? – Warum können die einen Feste feiern, während zur gleichen Zeit andere elendiglich dahinsterben? – Warum sind die einen kerngesund und die anderen sterbenskrank? – Warum sterben die einen viel zu früh, während die anderen im hohen Alter ein qualvolles Siechtum ertragen müssen? – Auf diese Fragen finden die meisten Menschen keine Antwort.

 

Jeden kann es treffen, auch Christen. Jeder könnte, zumindest am Ende seines Lebens, eine leidvolle Geschichte erzählen, die er erlebt hat. Da wird jemandem, der noch mitten im Leben steht, der Ehepartner von der Seite genommen. Oder jemand verliert seine Arbeitsstelle, und es ist für ihn aussichtslos, eine neue zu bekommen. Oder es klingelt bei einem Ehepaar das Telefon und sie werden aufgefordert, schnell ins Krankenhaus zu kommen, weil die Tochter oder der Sohn schwer verunglückt ist. Oder jemand wird für ein Verbrechen verurteilt, das er nicht begangen hat. Oder es ist jemand überfallen und ausgeraubt oder als Geißel genommen worden. Oder jemand verliert schlagartig die Gesundheit und muss viel leiden. Da steht dann so mancher hilflos und verzweifelt da, denn er ist von einem schweren Schicksalsschlag getroffen worden. Wen es trifft, der fragt sich:

 

Wie konnte Gott das nur zulassen?“ – „Warum musste ausgerechnet mir das passieren?“ – „Kümmert sich Gott überhaupt um mich?“ – „Ist Gott nicht ein zorniger, strafender, statt ein liebender Gott?“ – „Warum schweigt Gott dazu?“ – „Gibt es überhaupt einen Gott?“

 

Mit diesen Fragen fühlt sich der Mensch allein gelassen und er muss nun mit dem Leid, das er erfahren hat, fertig werden. In seiner Verzweiflung wünscht sich so mancher: „Hätte ich doch wenigstens eine sinnvolle Erklärung darüber, warum mir das geschehen ist, dann könnte ich das leichter ertragen.“ Die entscheidende Frage lautet deshalb: „War das alles nur Zufall? Habe ich einfach nur Pech gehabt oder hat das Leid auf dieser Erde einen Sinn? Gibt es eine Führung und Lenkung im Menschenleben und vielleicht sogar der ganzen Menschheit?“

 

 

2. Gibt es einen Gott trotz Leid auf der Welt?

 

Viele Menschen sind Atheisten geworden, weil sie mit dem Leid auf der Welt nicht fertig werden konnten. Sie sagen: „Einen Gott, der Leid zulässt, kann es nicht geben. Wenn es einen Gott gäbe, so könnte das nur ein mitfühlender und allmächtiger Gott sein. Gäbe es einen mitfühlenden, allmächtigen Gott, so würde er ein Ende machen mit den Kriegen, Katastrophen, Hungersnöten, Ungerechtigkeiten und Krankheiten und würde eine bessere Welt erschaffen. Da aber das Leid und Elend auf der Welt kein Ende nimmt, so gibt es keinen Gott.“

 

Es kann aber wegen des Leids auf dieser Welt, die durch Zerstörungen verursacht werden, sei es durch die Natur (z.B. Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme) oder durch Menschen, (z.B. Kriege, Morde, Betrügereien) ebensowenig an einen Gott gezweifelt werden, wie an der Existenz eines Baumeisters gezweifelt werden kann, der ein großartiges Gebäude errichtet hat, auch wenn es durch einen Terroranschlag oder durch Erdbeben zerstört worden ist. An den Ruinen kann die Absicht des Baumeisters noch deutlich erkannt werden. Im Leid auf der Welt kann die Absicht Gottes noch deutlich erkannt werden. Bei allem Elend auf der Welt steht hinter allem Leid die Erziehungsabsicht des himmlischen Vaters. Bei unvoreingenommenem Denken kann zwischen der geplanten Absicht und der dazwischengetretenen Störung unterschieden werden. Das Gebäude wird wieder aufgebaut, genauso wie Gott dabei ist, Seine zerstörte Schöpfung „Mensch“ wieder neu zu gestalten. Es ist deshalb ein Trugschluß, an der Existenz eines Gottes zu zweifeln, nur weil es soviel Leid in der Welt gibt. Gott kann uns höchstens erklären, warum es das Leid auf der Welt gibt.

 

Mahal, der Bruder Noahs zweifelte nicht an der Existenz Gottes, denn er kannte den himmlischen Vater. Aber er zweifelte daran, dass Gott vollkommene Werke erschaffen kann. Er wußte, dass Satan die Menschen zu zerstörerischem Wirken an der Erde verführt hatte, wodurch die Sündflut entstehen würde. Er machte deshalb dem himmlischen Vater den Vorwurf, Satan unvollkommen erschaffen zu haben. Deshalb stellte er dem Herrn die Frage:

 

Wenn alles gut und vollkommen von Dir ausgegangen ist und außer Dir in der ganzen Unendlichkeit nichts ist und alles, was da ist, demnach Dir gleich gut und vollkommen sein muss, – o sage, wessen Ursprungs ist demnach der Satan und dessen unbegrenzte Bosheit? Woher nimmt er das, womit er nun alle Menschen gegen Dich aufgewiegelt hat, dass sie Dich verachten und, so es möglich wäre, Dich Selbst mit allen Deinen Werken vernichten möchten? O sage, wer da ist des Satans Schöpfer und Werkmeister?!“

 

Und der Herr sprach: „O du blinder Verfechter blinder Rechte deiner Selbstsucht, was redest du?! Hast du denn vergessen, wie vollkommen Ich den Menschen geschaffen habe, dass er außer Meiner Allmacht tun kann, was er will, wie ein zweiter Gott, nach einer frei von ihm gestellten Ordnung?! Meinst du, der Satan als ein freies Wesen solle unvollkommener sein als du?! Wenn du Mir gegenüber tun kannst, was du willst, ohne Berücksichtigung Meiner Ordnung, solle das dem freien Geiste unmöglich sein?!

 

Muss Ich euch nicht handeln lassen, wie ihr wollt, so Ich euch nicht gerichtet haben will in Meiner Allmacht?! Wenn aber also, da sage du, wie Ich den ersten Geist hätte gestalten sollen, dass er nach deinem Sinne handeln müßte in Meiner Ordnung, dabei aber dennoch haben solle eine vollkommene Willensfreiheit! Oder besteht die Vollendung der Wesen nicht in dem nur, dass sie ganz frei wollen und tun können, – ob es nun für oder gegen Meine Ordnung ist!“ (3.HG 339,13-15)

 

Satan ist der Erzfeind Gottes (1.Hi. Seite 347,5), der zufolge seines freien Willens, den Gott ihm gegeben hat, sich gegen Ihn stellte und Seine Schöpfung zerstören will. Auch der Mensch bekam von Gott einen freien Willen und schafft sich sein Schicksal durch sein freies Wollen selbst, denn was der Mensch sät, das wird er ernten, (Gal. 6,7) schreibt Paulus. Jeder Mensch, der seinen freien Willen mißbraucht, zerstört und schafft sich selbst oder anderen Leid. Jeder Mensch, der nach dem Worte Gottes lebt und Nächstenliebe übt, lindert das Leid und hilft mit, Zerstörtes wieder herzustellen.

 

 

3. Ist Gott nicht ein zorniger,

strafender, statt ein liebender Gott?

 

Wenn ein Tsunami weites Land überschwemmt, wenn ein Hurrikan eine Stadt unter Wasser setzt, wenn ein Erdbeben viele Gebäude zerstört, wenn sich eine Epidemie ausbreitet und in solchen Naturkatastrophen Tausende, Hunderttausende oder manchmal sogar Millionen Menschen dahingerafft werden, so werden auch sogleich Stimmen laut, die von einem zornigen Gott sprechen, der die Menschen gestraft habe. Es heißt ja auch in der Offenbarung des Johannes: „Welche Ich liebhabe, die strafe und züchtige Ich!“ (Off. 3,19) Gottes Liebe hat große Geduld mit den Menschen, die gegen Seine Ordnung handeln, aber wenn diese nichts nützt, dann muss Gott manchmal schärfere Mittel ergreifen, um die Menschen wieder auf den rechten Weg zurückzubringen.

 

Aber selbst diese Mittel“, sagt Jesus, „sind nicht als eine Folge der göttlichen Zornmacht anzusehen, sondern rein nur als eine Folge der verkehrten Handlungsweise der Menschen. Ja, die Welt und die Natur hat von Gott aus ihre notwendigen und unwandelbaren Mussgesetze, und zwar in der rechten Ordnung; dergleichen Gesetze aber hat auch der Mensch seiner Form und seinem leiblichen Wesen nach. Will der Mensch nun irgend wider diese Ordnung sich auflehnen und die Welt umgestalten, so wird er darum nicht von einem freiwilligen Zorne Gottes gestraft, sondern von der beleidigten, strengen und fixierten Gottesordnung in den Dingen selbst, die so sein müssen, wie sie sind.

 

Du sagst nun bei dir und fragst dich, ob die Sündflut auch als eine natürliche und notwendige Folge der verkehrten Handlungsweise anzusehen wäre. Und Ich sage es dir: Ja, das war sie! Mehr denn hundert Seher und Boten habe Ich erweckt und habe die Völker vor ihren natur- und gottesordnungswidrigen Handlungen gewarnt, und habe sie mehr denn hundert Jahre hindurch auf die für sie daraus notwendig entstehenden und leiblich und seelisch schrecklichen Folgen sehr ernstlich aufmerksam gemacht; aber ihr boshafter Mutwille ging so weit, dass sie in ihrer Blindheit die Boten nicht nur verhöhnten, sondern viele sogar töteten und mit Mir also einen förmlichen Kampf unternahmen.

 

Aber darum ergrimmte Ich dennoch nicht vor Zorn und Rache, sondern ließ sie handeln und die traurige Erfahrung machen, dass die Unvernunft und die Unkunde – als selbst schuld an dem, was sie sind – mit der großen Natur und Ordnung Gottes durchaus nicht alles machen dürfen, was ihnen in ihrer Blindheit beliebt.

 

Siehe, es steht dir ja frei, auf jenen von hier gegen Süden gelegenen und bei fünfhundert Mannslängen hohen Felsen zu steigen und dich dann mutwillig häuptlings über die hohe Wand hinabzustürzen! Nach den notwendigen Gesetzen der Schwere aller Körper wird dir solch ein Mutwille doch offenbar sicher das Leben des Leibes kosten. Frage dich, ob dir das aus Meinem Zorne und aus Meiner Rache zugekommen ist! “ (4.GEJ 143,2-4)

 

Auch Erdbeben, Hurrikans und Epidemien lässt Gott nicht aus Zorn und Rache über die Menschen kommen, sie sind auch keine blind zuschlagenden Naturkräfte, sondern Folgen der ordnungswidrigen Handlungen der Menschen. Wenn auch solche Erscheinungen auf natürliche Weise erklärt werden können, so ist die tiefste Ursache aber doch geistiger Art.

 

Jesus sagt: „Solange es nun irgendwo auf der Erde ein widerspenstiges Geschlecht gibt, so lange auch werden solche Erscheinungen um so häufiger vorkommen, je sinnlicher und gottvergessener irgendein Menschengeschlecht auf der Oberfläche der Erde wird.“ (1.Hi. Seite 135,14)

 

Sie (die Erscheinungen) werden an solche Orte als warnende Mahnboten geführt, allwo sich Menschen vorfinden, die von Mir kaum mehr etwas wissen als die Bäume in einem Walde. Solche Boten sagen dann den Gott vergessenden Menschen, dass Ich noch nicht gestorben bin, sondern noch bestehe in aller Meiner Macht und Kraft.“ (1.Hi. Seite 136,17)

 

Es ist alles (von Mir) so eingerichtet, dass es ewig bestehen kann, wenn nicht die freiwillige Bosheit der Menschen Störungen in Meiner ewigen Ordnung verursacht, die Ich nicht hindern darf, da sie von der Freiheit des Willens der Menschen herrühren und weil der freie Wille auch nur eines Menschen (Mir) unendlich höher steht als ein ganzes Sonnengebiet mit allen Planeten, Monden und Kometen.“ (1.Hi. Seite 138,25)

 

Wenn du das nun ganz gehörig aufgefaßt hast, so wirst du doch endlich ganz einsehen, wie alles Übel unter den Menschen auf dieser Erde wahrlich nicht vom Zorne und von der Gottesrache, sondern allein von der Lebensordnung der Menschen herrührt, so wie auch das Gute oft von einem einzigen in sich vollendeten Menschen.“ (4.GEJ 146,13)

 

Manchmal muss Gott die Zuchtrute in die Hand nehmen, aber diese Zuchtrute nimmt Er nicht persönlich in die Hand, sondern sie ist nichts anderes als die zugelassene Folge der verkehrten Handlungen der Menschen. Selbst wenn man das als Zorn Gottes bezeichnet, so wäre aber dieser Zorn noch bei weitem mehr Liebe von Ihm, als sie je ein Mensch aufbringen könnte. (JJ 204,6-7)

 

 

4. Wie konnte Gott das nur zulassen?

 

Wenn in einem Krieg viele Zivilisten getötet werden, wenn ein grausamer Diktator über Leichen geht oder wenn Verbrechen verübt werden, die viel Leid verursachen, dann erheben sich Stimmen, die Gott anklagen und schreien: „Wie konnte Gott das nur zulassen?“ Aber kann Gott überhaupt angeklagt werden? Paulus schreibt im Römerbrief: „Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?“ (Röm. 9,20) Ist es denn Gott, der auf die Anklagebank gehört, wenn jemand das Gewehr erhebt und abdrückt? Hat Gott denn die Waffen erfunden? Ist es denn Gott, der den Krieg anfängt, der mordet, foltert, stiehlt, lügt und betrügt? War es Gott, der die Welt so eingerichtet hat, wie sie jetzt ist, mit Waffen, Armeen, Geld, Banken und Börsen? Ist Gott dafür verantwortlich, wenn ein Herrscher einen Krieg gegen seinen Nachbarn anfängt, um sein Land zu erobern, um ihn zu strafen oder sich an ihn zu rächen? Ist Gott für die Finanzkrise, die Wirtschaftskrise, die Inflation und die Teuerung verantwortlich? Müßte nicht richtiger gefragt werden: Haben nicht die Menschen einen freien Willen von Gott erhalten, mit dem sie Seinen Geboten entgegen handeln können? Warum fangen die Menschen einen Krieg oder Streit an? Warum rauben, stehlen, lügen und betrügen die Menschen? Warum ermordet ein Mensch einen andern? Warum haben sich die Menschen diese Welt so eingerichtet, dass die einen mehr besitzen und verdienen können, als die andern? Sind es nicht die Menschen, die sich die Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik so einrichten, wie sie es wollen und dabei die Ordnung Gottes oftmals mißachten?

 

Jesus sagt: „Geizige und habsüchtige Menschen legen vor ihren Scheunen Schloß und Riegel an und obendrauf noch scharfe Wächter zu ihren über allen Überfluß steigenden Schätzen und Reichtümern, und wehe dem, der sich ihnen unbefugt nähern möchte; wahrlich, der bekäme augenblicklich einen scharfen Prozeß!

 

Ich will damit nicht sagen, als sollte jemand sein mühsam erworbenes Eigentum nicht beschützen; Ich rede hier vom höchst unnötigen, ins Ungeheure gehenden Überfluß. Wäre es denn da nicht tunlich, auch solche Scheuern zu errichten, die da offen stünden für jeden Armen und Schwachen, wennschon unter der Aufsicht eines weisen Spenders, auf dass kein Armer sich mehr nähme, als was er für seine Nahrung bedarf? Würden sogestaltig die Habsucht und der Geiz von der Erde verschwinden, so würden auch – höret Mich wohl! – alle mageren Jahre von der Erde den Abschied nehmen.“ (4.GEJ 144,4-5)

 

Zu viele Menschen bieten alles auf, um möglichst schnell möglichst viel Geld und Besitz anzuhäufen. Das geschieht auf Kosten der anderen und es entsteht Not unter der Bevölkerung. Würde dieses Geld und der Besitz zum Nutzen für die ganze Bevölkerung eingesetzt, es gäbe keine Finanz- und Wirtschaftskrise und alle Menschen hätten eine Arbeit. Wo wahre Nächstenliebe geübt wird, da gibt es keine Not. Aber die Menschen denken zu viel nur an sich und vergessen dabei Gott und den Nächsten. Über solche Menschen lässt Gott eine Not kommen.

 

Mangel, Not und allerlei Elend“, sagt Jesus, „lasse Ich nur dann unter die Menschen kommen, wenn sie von Mir ganz abgefallen und zum Teil finstere und dumme Götzendiener und zum Teil pur selbstsüchtige und gottlose Weltlinge geworden sind. Denn Not und Mangel nötigen die Menschen zum Denken über die Ursachen ihres Elends, machen sie erfinderisch und scharfsichtig, und es werden auf diese Art bald ganz kluge und weise Männer aus einem Volke aufstehen, die ihren Mitmenschen die Augen öffnen und ihnen die Quellen des allgemeinen Elends zeigen, und viele treten dann bald aus den Schranken ihrer Trägheit und rüsten sich zum Kampfe gegen jene mächtig gewordenen Müßiggänger, die über die durch sie mit Blindheit geschlagenen Völker tyrannisch herrschen und die eigentlichen Gründer des allgemeinen Elends auf dieser Erde sind. Diese werden unter oft schweren Kämpfen entweder gänzlich besiegt und vertrieben oder zum wenigsten dahin genötigt, den Völkern solche Gesetze zu geben, unter denen sie bestehen können. Und so kehrt dann allzeit nach dem Maße Glück und Wohlstand unter den Menschen ein, in welchem Maße die Menschen wieder zu dem einen allein wahren Gott zurückzukehren angefangen haben.

 

Würden die Menschen sich nie von Gott abwenden, so würden sie auch nie in eine Not und in ein Elend verfallen.

 

Wenn ihr sonach auch in euren Nachkommen stets in und bei Mir im Glauben und in der Tat nach Meiner Lehre verbleiben werdet, so werdet ihr auch nie ein Elend zu bestehen haben. Auch des Leibes Krankheiten werden eure Seelen nicht ängstlich und kleinmütig machen; denn des Leibes Krankheiten sind allzeit nur die bitteren Folgen der Nichtbefolgung der von Mir den Menschen allzeit klar ausgesprochen gegebenen Gebote.“ (9.GEJ 35,4-6)

 

Mangel, Not und Elend lässt Gott nur dann zu, wenn sich die Menschen von Gott und Seinen Geboten abgewendet haben. Wolfgang Borchert ließ in seinem Hörspiel nicht nur die Frage nach dem lieben Gott stellen, er ließ sie auch beantworten und zwar von Gott Selbst: „Meine Kinder haben sich von Mir gewandt, nicht Ich von ihnen. Ich bin der Gott, an den keiner mehr glaubt.“ (Le. Seite 28) Durch Mangel, Not und Elend denken die Menschen über die Ursachen ihres Zustandes nach, werden klug, erfinderisch und tätig und fangen an, zu Gott und Seiner Ordnung zurückzukehren.

 

Ich sage es dir“, sagt Jesus, „nur fünfzig Jahre lang leben in der rechten Ordnung Gottes, – und ihr werdet von keiner Kalamität je etwas zu sehen, zu hören, zu schmecken und zu genießen bekommen!

 

Ich sage euch: Alle Kalamität, Seuchen, allerlei Krankheiten unter Menschen und Tieren, schlechte Witterung, magere und unfruchtbare Jahre, verheerender Hagelschlag, große, alles zerstörende Überschwemmungen, Orkane, große Stürme, große Heuschreckenzüge und dergleichen mehr sind lauter Folgen der unordentlichen Handlungsweisen der Menschen!

 

Würden die Menschen möglichst in der gegebenen Ordnung leben, so hätten sie alles das nicht zu gewärtigen. Die Jahre würden wie die Perlen auf einer Schnur verlaufen, eines so gesegnet wie das andere. Es würde den bewohnbaren Teil der Erde nie eine zu große Kälte oder eine zu große Hitze plagen. Aber da die gescheiten und überaus klugen Menschen aus sich allerlei bei weitem über ihren Bedarf hinaus unternehmen, wenn sie auf der Erde zu große Bauten und zu übertriebene Verbesserungen vornehmen, ganze Berge abgraben, um Heerstraßen anzulegen, wenn sie viele Hunderttausende von Morgen der schönsten Waldungen zerstören, wenn sie des Goldes und des Silbers wegen zu tiefe Löcher in die Berge schlagen, wenn sie endlich untereinander selbst im beständigen Zank und Hader leben, während sie doch zu jeder Zeit von einer großen Menge der intelligenten Naturgeister umgeben sind, von denen alle Witterung der Erde herrührt, sowie die Reinheit und Gesundheit der Luft, des Wassers und des Erdreiches, – ist es da denn hernach zu verwundern, wenn diese Erde von einer Unzahl von Übeln aller Art und Gattung stets mehr und mehr heimgesucht wird?! “ (4.GEJ 144,1-3)

 

Die Zerstörung der Umwelt ist den Menschen heute zum Teil bewusst. Doch können und wollen die Menschen zum großen Teil nichts daran ändern, weil es einerseits wirtschaftliche und finanzielle Einbußen bedeuten würde und andererseits auf die Annehmlichkeiten des technischen Fortschritts verzichtet werden müßte.

 

 

5. Kümmert sich Gott überhaupt um die Menschen?

 

Es geschehen auf dieser Erde immer wieder Unglücke, Kriege oder Verbrechen, bei denen ein Mensch oder auch ein Teil der Menschheit viel zu leiden hat. Da urteilen dann manche Menschen, die noch einen schwachen Glauben an Gott haben über das Gottwesen und meinen, Gott habe sicher Größeres und noch anderes zu tun, als sich um jeden einzelnen kleinen Menschen zu kümmern. (1.RB 23,9)

 

Doch Jesus sagt: „Die Gottheit sorgt eben für die Menschen dieser Erde so außerordentlich, als hätte sie in der ganzen Unendlichkeit nahe keine Wesen mehr, die Ihrer Fürsorge bedürften. Und sie führt die Menschen unter allen Verhältnissen ihres Prüfungslebens so, dass fast alle trotz aller Schwierigkeiten jene hohe Bestimmung erreichen müssen, derentwegen sie von der Gottheit einzig und allein ins Dasein gerufen sind! Freilich gibt es ziemlich viele, die ihren Willen trotz aller angewendeten Mittel dennoch nicht unter den besten Willen der Gottheit beugen wollen! – Dass die Gottheit für solche Geister dann auch ernstere und schärfere Mittel gebrauchen muss, um sie unbeschadet ihres freien Willens am Ende dennoch auf den rechten Weg zu bringen, ist begreiflich.“ (1.RB 24,2-3)

 

Wer kennt nicht die ernsteren und schärferen Mittel, die sich den Menschen mit allen möglichen Übeln entgegenstellen können?! Da hat sich schon so mancher in größter Lebensgefahr befunden und wenn er sich nicht wenigstens in diesem Augenblick ernsthaft an Gott gewendet hätte, so wäre er dem Untergang geweiht gewesen.

 

Es steht einem jeden Menschen frei“, sagt Jesus, „sich in jedem Augenblick an Gott zu wenden und Ihn um Beistand anzuflehen, und Gott wird Sein Antlitz zu dem Flehenden wenden und wird ihm helfen aus jeglicher Not!

 

Übrigens ist aber ohnehin einem jeden Menschen ein unsichtbarer Schutzgeist hinzugegeben, der den Menschen von seiner Geburt an bis zum Grabe hin zu geleiten hat! Solch ein Schutzgeist wirkt stets auf das Gewissen des Menschen ein und fängt erst dann an, sich ferner und ferner von dem ihm anvertrauten Menschen zu halten, so dieser, durch seine Eigenliebe geleitet, allen Glauben und alle Liebe zum Nächsten freiwillig verlassen hat.

 

Der Mensch auf dieser Erde ist demnach durchaus nicht also verlassen, als du es meinst; denn es hängt alles von dessen freiestem Wollen und Handeln ab, ob er von Gott beaufsichtigt und geführt sein will oder nicht! Will es der Mensch, so wird es auch Gott wollen; will es aber der Mensch nicht, so ist er völlig frei von Gott aus, und Gott kümmert Sich weiter auch nicht um ihn, außer was aus der allgemeinsten Ordnung dem Naturmenschen zuzukommen bestimmt ist, als da ist das Naturleben und alles, was als Bedingung für dasselbe nötig ist. Aber weiter lässt Sich Gott mit dem Menschen nicht ein und darf Sich wegen desselben unantastbarer Freiheit nicht einlassen! Nur wenn ein Mensch Gott aus dem freien Willen des Herzens sucht und Ihn bittet, so wird Gott auch dem Bitten und Suchen des Menschen allzeit auf dem kürzesten Wege entgegenkommen, vorausgesetzt, dass es dem Menschen mit seinem Suchen und Bitten ein vollkommener Ernst ist.“ (1.GEJ 92,13-15)

 

Wer sich ernsthaft an Gott wendet, dem hilft er auch aus jeglicher Not. Gott lässt es zu, dass eine Not über einen Menschen oder über ein ganzes Volk kommt, damit sie durch die Not Gelegenheit bekommen, sich zu bessern und sich Gottes wieder zu erinnern. „Gott legt uns eine Last auf, aber Er hilft uns auch“, heißt es im Psalm 68,20. Die noch an Gott den Herrn auch in den Tagen der Prüfungen und Heimsuchungen festhaltenden Menschen werden in Zeiten der Not von Gott geholfen werden. (8.GEJ 152,12) Doch die nicht auf Gott vertrauen, weil ihnen ihr eigenes Herz sagt, dass sie einer Gotteshilfe unwert sind, denen hilft Gott auch nicht. Sie vertrauen auf ihre eigenen Kräfte und Mittel und sagen: „Hilf dir selbst, so ist dir geholfen!“ (1.GEJ 125,13)

 

Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sich Gott wirklich um die Menschen kümmert. Das können sie mit einer kleinen Geschichte, die sie erlebt haben, belegen. Sie können z.B. erzählen, wie sie vor einem Unfall, einem Schaden oder gar vor dem sicheren Tod bewahrt worden sind. Da wurde eine Frau aufgehalten und verpasste das Flugzeug. Zuerst war sie ärgerlich darüber, aber dann vernahm sie, dass gerade dieses Flugzeug, mit dem sie fliegen wollte, abstürzte und keiner der Insassen mit dem Leben davonkam. – Warum wurde nur sie und nicht auch die anderen vor dem Tod bewahrt? – Vielleicht hatte sie vor dem Flug Gott um Bewahrung und gutes Gelingen gebeten, was den Verunglückten nicht in den Sinn gekommen war. Vielleicht hatte sie aber auch ihr Herz nicht so sehr an den weltlichen Dingen hängen wie andere.

 

Andere wiederum können erzählen, wie eine unsichtbare Kraft in das Lenkrad eingegriffen und das Auto am Hindernis vorbei gelenkt hat, oder die unsichtbare Kraft trat auf die Bremse, wodurch ein Unfall verhindert wurde. Wieder andere haben Bewahrungen im 2. Weltkrieg, in den Bergen oder auf hoher See erlebt, die ans Wunderbare grenzen. Wenn diese Geschichten erzählt werden, so wird oft gesagt: „Da hast du aber einen guten Schutzengel gehabt.“ Diese Schutzengel helfen zumeist für uns unsichtbar, manchmal aber auch sichtbar aus größter Not. Wer seine Seele durch sein Hängen an der Welt zu sehr mit dem Materiellen verbunden hat und sich demzufolge auch nicht an Gott wendet, der wird weder auf natürliche und noch weniger auf wunderbare Weise bewahrt und muss das Unglück oder die Krankheit erleiden. Ein ganzes Volk muss dann vielleicht einen Krieg, ein Erdbeben, eine Überschwemmung oder einen grausamen Diktator erleiden.

 

 

6. Warum schweigt Gott dazu?

 

Es kommt auf dieser Erde immer wieder vor, dass einzelnen Menschen und ganzen Volksgruppen ein schreiendes Unrecht angetan wird, wie es z.B. unter dem Nationalsozialismus vielen Menschen geschehen ist oder wie es auch heute noch den Menschen immer wieder geschieht. Da empören sich manche Menschen und meinen, dass Gott da doch mal eingreifen müsse. Wenn sie dann aber kein Eingreifen Gottes feststellen können, so fragen sie: „Wo warst du, Gott?“ oder „Warum schweigt Gott dazu?“

 

Darauf antwortet uns Jesus: „Siehe, es ist leicht gesagt: ‚Herr, tue dies und jenes! Richte die bösen Völker, richte die Könige und richte den herrschsüchtigen Papst! Vertilge alle, die eines hochmütigen und herrschgierigen Herzens sind! Tue Wunder! Lasse durch eine allgemeine Pest das ganze arge Menschengesindel zugrunde richten, denn sie sind alle zusammen böse!’ – Aber da muss man doch mit größerer Einsicht bedenken, dass Ich rein umsonst gearbeitet haben würde, so Ich wegen der nicht gesetzmäßigen Handlungsweise die auf die Erde gesetzten Menschen sogleich richten und töten wollte.

 

Obschon wir hauptsächlich darauf zu sehen haben, dass die werdenden Menschen auf der Erde so viel nur immer möglich nach den Gesetzen der ewigen Ordnung handeln, durch die natürlich am ehesten und leichtesten das freie Leben zu erreichen ist – so müssen wir uns aber doch auch der größten Geduld hingeben und selbst die verkehrtesten Handlungen mit derselben Ruhe betrachten, als wären sie gut und gerecht. Denn die erste Hauptbedingung zur Gestaltung freier Menschen ist, dass sie in der vollen Trennung von Mir einmal ihrer selbst bewusst werden und aus sich selbst heraus zu handeln anfangen! Ob gut oder schlecht, gesetzlich oder ungesetzlich, das muss für den Anfang eines jeden neuwerdenden Menschen völlig eins sein. Wir müssen ihre selbstgemachten Einrichtungen und Erfindungen respektieren und unseren sie erhaltenden Einfluß so verborgen wie möglich halten. Denn würden wir da offen auftreten, so würden wir die junge und zarte Pflanzschule der Menschen mit einem Tritt zerstören und hätten dann viel länger zu tun, das Zertretene wieder aufzurichten und der großen Bestimmung zuzuführen, als so wir geduldig dieser ersten Entwicklung der Menschen auf der Erde nur ganz leise wirkend und helfend zusehen. Denn nach dieser ersten Entwicklungsperiode haben wir dann ja noch immer zahllose Wege, um die noch unentwickelten Menschen ihrer rechten Bestimmung zuzuführen.

 

Nur wenn unter den werdenden Menschen derartig schroffe Ordnungswidrigkeiten zu entstehen anfangen, dass dadurch die bezweckte absolute Lebensfreiheit in bedeutende Gefahr geraten könnte, dann freilich müssen wir hie und da kleine, aber bloß nur äußere Schreckgerichte auftauchen lassen, als da sind Kriege, Teuerung, Hunger und Pest. Aber jedes solche Strafgericht darf nie mehr als höchstens ein Zehntel der Menschen ergreifen, weil es bei einer größeren Verschärfung nur zu leicht die Wirkung eines wirklichen, tödlichen Gerichtes annähme!“ (1.RB 95,8-10)

 

Also muss solches ganz besonders von unserer rein geistigen, innersten Machtsphäre aus genauest beobachtet werden. Innerlich dürfen wir nie jemandem einen Zwang anlegen, wohl aber, so es nötig ist, der Hölle einen Damm zu setzen, äußerlich: durch allerlei Übel fürs sinnliche Fleisch, durch Krieg, Hungersnot und Pestilenz, durch Mißwachs der einen und der anderen Nährfrucht. Zwar ist dies auch schon ein Gericht und seine Früchte sind nur schlecht, aber zwischen zwei Übeln wählt (man) allemal das kleinere. Ein äußeres Gericht lässt sich wieder gutmachen, aber ein inneres nur höchst schwer oder häufig für die wahre Freiheit Meiner Himmel gar nicht.“ (2.RB 254,14)

 

Gott darf nur ganz unmerklich bei Ungerechtigkeiten eingreifen und muss größte Geduld mit den Menschen haben. Würde Gott offen in die Ordnungswidrigkeiten der Menschen eingreifen, so wäre das ein innerer Glaubenszwang, und da wären die Menschen in ihrer Freiheit gerichtet, denn dieser Schaden an dem inneren Menschen könnte nicht leicht wieder gutgemacht werden. Deshalb sagte Jesus: „Selig sind die nicht sehen und doch glauben.“ (Joh. 20,29)

 

 

7. Wozu sind die Menschen auf der Welt?

 

Gott hat die Menschen nicht für diese Welt erschaffen, sondern für das jenseitige große Gottesreich. Wenn Tausende bei Katastrophen oder gar Millionen in großen Kriegen dahingerafft werden, so haben dabei wohl viele ein großes Leid erlebt, was für sie eine Läuterung bedeutete, aber von ihrem Hinübertritt an leben sie im Jenseits ein leichteres Leben ewig weiter. Die diesseitige Erde ist nur eine Erziehungsanstalt für das jenseitige Gottesreich. (1.Hi. Seite 345,1)

 

Die Menschen dieser Erde“, sagt Jesus, „rief Ich aus dem Zentrum Meines Herzens hervor und schuf sie vollkommen nach Meinem Ebenbilde, und sie sollten nicht nur Meine Geschöpfe, sondern Meine lieben Kinder sein, die Mich nicht als Gott und Schöpfer, sondern nur als ihren guten Vater erkennen sollen, der sie nach kurzer Prüfungszeit wieder ganz zu Sich nehmen will, damit sie da alles haben sollen, was Er Selber hat, und bei Ihm wohnen möchten ewiglich und mit Ihm herrschen und richten möchten das All. Aber siehe, alle Meine Geschöpfe lieben Mich als ihren Schöpfer in dankbarer Freude ihres Daseins; aber Meine Kinder wollen ihren Vater nicht und verschmähen Seine Liebe!

 

Siehe, Ich bin traurig, wenn Ich sehe, wie stündlich Tausende und tausendmal Tausende dahinwelken und -sterben! Oh, wenn Ich ihnen doch nur helfen könnte! Ist es nicht traurig, wenn der Allmächtige nicht helfen kann?!

 

Du fragst Mich schon wieder, wie denn das möglich sei? O ja, sage Ich dir, das ist sehr möglich! Siehe, alle Meine Geschöpfe hängen an Meiner Macht, aber Meine Kinder hängen an Meiner Liebe! - Meine Macht gebietet, und es geschieht; aber Meine Liebe wünscht nur und gebietet in aller Sanftmut den freien Kindern, und die freien Kinder verstopfen ihre Ohren und wollen nicht das Angesicht ihres Vaters schauen. Daher, weil sie frei sind, wie Ich es bin, kann Ich ihnen nicht helfen, wenn sie es nicht wollen. Denn Meine Macht geht über alles; aber Mein Wille ist Meinen Kindern untertan. Dieses aber soll sich jeder hinter die Ohren schreiben: Ich bin euer Vater, bin aber auch euer Gott, und außer Mir ist keiner mehr. Wollet ihr Mich als Vater - oder als Gott? - Eure Taten werden Mir die entscheidende Antwort geben.“ (1.HG 3,3-5)

 

Wie die Menschen auf der Welt gelebt und sich verhalten haben, so wird auch ihr Zustand in jenem ewigen, großen Vaterhause sein. (1.Hi. Seite 345,1)

 

Aber natürlich“, sagt Jesus, „wenn die Menschen sich zu sehr in die bloßen Lustreize der Welt verrennen und verstricken und nur denken, dass sie bloß darum da sind, um sich als vernünftige und denkende Wesen von der mit allem reichst ausgestatteten Welt auch alle erdenklichen Wohlgenüsse zu bereiten und des eigentlichen Zweckes gar nicht gewahr werden, warum sie in die Welt gesetzt worden sind, und wer sie in die Welt gesetzt hat, da kann von einer eigentlichen und höheren Offenbarung Gottes und Seines Liebewillens so lange keine Rede sein, als bis die Menschen durch allerlei Not und Elend wenigstens so weit zu denken anfangen, dass sie fragen und sagen: ,Warum mussten denn wir in diese elende Welt kommen, und warum müssen wir uns denn so plagen und martern lassen bis in den sichern Tod als dem elenden Schlußpunkte unserer Verzweiflung?“ (9.GEJ 23,3)

 

Erst wenn Not und Elend über die Menschen hereinbricht, fangen sie darüber nachzudenken an, welches die Ursachen ihrer Leiden sind und wer sie auf diese Welt gesetzt hat und warum.

 

Daran denkt niemand“, sagt Jesus, „dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerung, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!“ (3.GEJ 12,6)

 

Darum sind die Menschen auf diese Welt gesetzt worden, nicht um allein für ihren Leib zu sorgen und für seine Bedürfnisse alles zu tun, sondern um ihre Seele nach den Geboten Gottes zu bilden und den göttlichen Geistfunken in sich zu erwecken. Da sich die Menschen in der Regel aber nicht nach dem Göttlichen ausrichten, so müssen sie durch Not und Leid vom Weltlichen gelöst werden. Deshalb hat Jesus den Menschen geboten, das Kreuz willig auf ihre Schultern zu nehmen und Ihm nachzufolgen. (Math. 16,24)

 

Das Kreuz ist eine wahre Not(wendigkeit) des Lebens!“ sagt Jesus, „Wenn das Leben keine Not hat, so zerstreuet es sich und verflüchtigt sich wie ein Äthertropfen. Die kein Kreuz tragende Seele ermattet und stirbt und verliert sich in die Nacht des Todes. Die Not des Lebens aber ist ein Gefäß des Lebens, in welchem dieses gefestet wird gleich einem Diamanten...

 

Daher nehme jeder das Kreuz auf seine Schulter und folge Mir in aller Liebe nach, so wird er sein Leben erhalten ewig! Wer mit seinem Leben zärtelt, der wird es verlieren. Wer es aber kreuzigt und von Mir kreuzigen lässt, der wird es erhalten für alle Ewigkeiten.“ (1.Hi. Seite 335,1-4)

 

Ein schweres Kreuz bekam der lutherische Theologe Dietrich Bonhoeffer zu tragen. In seinem Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das er vor seiner Hinrichtung im Dezember 1944 im Gefängnis schrieb, drückte er das folgendermaßen aus:

 

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern,

des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

aus Deiner guten und geliebten Hand.

 

Diese Abhandlung las jemand, der nicht gerade ein Gottgläubiger war und meinte: „Dann hätte Gott ihn doch mal retten sollen. Warum tat Er es nicht?“ – Dietrich Bonhoeffer hatte sich dem Widerstand angeschlossen und da das Attentat am 20. Juli 1944 scheiterte, wurde auch er verhaftet.

 

Jesus sagt: „Will Ich ein Volk frei machen, so werde Ich es tun, so das Volk sich zu Mir gewendet hat. Aber einem stolzen und nur herrschsüchtigen Volke werde Ich die Freiheit noch lange nicht geben! Denn es ist besser, ein Knecht sein auf der Welt als ein ewiger Sklave im Geiste! – Wer aber den Weg des Geistes gehen will, den werde Ich so lange unter jeder Regierung zu schützen wissen, solange er sich nicht irgendeine Herrschaft öffentlich anmaßen wird. Tut er aber das ohne Meinen ausdrücklichen Befehl, so muss er sich's auch gefallen lassen, von der Welt gezüchtigt zu werden!“ (2.Hi. Seite 240,5-6)

 

Bonhoeffer hat sicher aus Nächstenliebe gehandelt, aber er handelte ohne göttlichen Auftrag und deshalb ohne Gottes Schutz. Aber er nahm das schwere Leid, das über ihn gekommen war, dankbar und ohne Zittern an, denn er stand fest im Glauben und Vertrauen auf Gott.

 

Der Mensch soll alles willkommen heißen, was ihm an Hindernissen, Unannehmlichkeiten, kleinen Feindseligkeiten oder sonstigen Betrübnissen in den Weg fällt. Alle Schwierigkeiten werden dem Menschen in den Weg gestellt, damit er überwinden lernt und in seinem Gottvertrauen stärker werden kann. Wenn er für alle Schwierigkeiten von ganzem Herzen Danke sagen kann, so wird er in seinem geistigen Leben fortschreiten und in seinem Herzen getröstet und mit Freude erfüllt werden. Aber ist es nicht oft so, wenn allerlei Ungewitter über einen Menschen hereinbrechen, dass es dann trüber und trüber im Menschenherzen wird und er ganz und gar verzagt? Was vorher noch klar vor den Augen seiner Seele stand, das wird nun von dunklen Wolken verdeckt und er kann nicht mehr glauben, dass hinter dem Leid ein liebender Vater steht. (3.GEJ 65,3)

 

 

8. Gottes Führungs- und Erziehungsweise

 

Einen bösen Menschen darf Gott nicht einfach mit Seiner Allmacht umgestalten, denn sonst wäre er gerichtet und hätte seine Freiheit verloren. Er muss andere Wege mit dem Menschen einschlagen, um eine Besserung erreichen zu können.

 

Jesus sagt: „Gott darf beim Menschen in bezug auf seine innere, geistige Entwicklung mit Seiner Allmacht nicht leitend und lenkend einwirken, und das aus Seiner ewigen Ordnung heraus. Denn täte Gott das, so würde der Mensch in sich zur toten Maschine und könnte nie zu einer freiesten Lebensselbständigkeit gelangen.

 

Bringe Mir den ärgsten Raubmörder her, und Ich werde ihn plötzlich umgestalten zu einem Engel des Lichtes; aber da wird unterdessen sein Selbstisches so gut wie völlig tot sein! Sowie Ich Mich aber mit dem Geiste Meines allmächtigen Willens wieder zurückziehen werde, so wird sein Selbstisches wieder tätig, und vor dir wird der alte Raubmörder stehen. Denn seine Liebe ist Raub- und Mordlust und ist somit sein Leben; nimmt man ihm dieses, so ist er dann vollkommen tot und hat gänzlich zu sein aufgehört.

 

Ein solcher Mensch aber kann dennoch gebessert werden, und das durch den höchst schlimmen Zustand, in den er sich selbst durch seine böse Liebe versetzt hat. Denn des Menschen Seele fängt erst dann an, über den Grund ihres argen und unglückseligen Zustandes nachzudenken, wenn sie sich schon im schweren Gerichte aus sich selbst befindet; und fängt die Seele einmal an, den Grund zu erkennen, dann wird sie auch bald den Wunsch in sich wahrnehmen, ihres argen Zustandes loszuwerden, und wird auf Mittel und Wege nachzusinnen anfangen, wie sie sich von dem argen Gerichte irgend losmachen könnte.

 

Und hat die Seele einmal solchen Wunsch und Willen in sich, so ist sie auch schon fähig, ein Licht in sich aufzunehmen, das ihr von oben her durch allerlei geeignete Mittel geboten wird.

 

Ergreift die Seele die ihr gebotenen Mittel, so fängt ihre ehedem böse Liebe an, sich in eine gute und bessere aus und in sich selbst umzugestalten. Es wird lichter und lichter in ihr, und sie geht wie von Stufe zu Stufe zu einer höheren Lebensvollendung über, und das ist nur durch die Zulassung eines schärfsten Gerichtes möglich.“ (7.GEJ 52,7-11)

 

Gottes Führungs- und Erziehungsweise lässt über einen Menschen oder über ein ganzes Volk etwas Böses und Leidvolles zu, wodurch der Mensch oder das Volk gebessert wird. Da hat sich der Mensch freiwillig von seinen bösen und ordnungswidrigen Wegen abgewendet, ohne dass Gott mit Seiner Allmacht eingegriffen hätte.

 

Alles, was als zugelassen einmal da ist“, sagt Jesus, „muss dasein als ein Triebkeil zum Besserwerden der Menschen… Es ist demnach alles, was man als moralgesetzwidrig, also auch als arg und schlecht bezeichnet, nur als ein zugelassenes Hebelwerk zu betrachten, und dem Reinen ist demnach alles rein und gut. Dem Schwachen und Unreinen ist und muss es anders sein, weil er noch so manches Tätigkeitshebels benötiget.“ (5.GEJ 158,1-2)

 

Solch ein Tätigkeitshebel ist auch die Ehe. In ihr wird oftmals so manches Leid erfahren, nachdem sich der anfänglich glückliche Teil gewendet hatte.

 

„Der Ehe Honig aber ist ohnehin der schlechteste Teil derselben“, sagt Jesus, „erst mit dem gallichten Teile der Ehe nimmt des Lebens goldner Ernst seinen Anfang. Dieser aber muss überall sich einstellen; denn käme dieser nicht, da ginge es mit der Saat für die Himmel schlecht. Im oft bittersten Lebensernst beginnt erst der geistige Same sich zu beleben und zu entfalten, der im beständigen Honigleben also erstickt wäre wie eine Fliege, die sich mit aller Gier in den Honigtopf stürzt und vor der zu großen Süßigkeit des Honigs ihr Leben einbüßet.“ (3.GEJ 70,9-10)

 

Ein Anhänger Jesu sagte einmal: „Ich möchte, dass allen Menschen, die Not leiden, geistig und leiblich geholfen werde, so es möglich wäre!“

 

Da gab ihm Jesus zur Antwort: „Mein Freund, möglich wäre alles, aber aus gar vielen weisen Rücksichten nicht tunlich und zulässig. Es gibt eine Menge sehr dürftiger und mit allerlei Übeln behafteter Menschen, denen du nach deinem Mir sehr wohlgefälligen Herzen sicher gerne helfen möchtest; und siehe, wenn du ihnen nach deinem besten Wissen und Gewissen geholfen hättest, so wäre ihnen wahrlich gar nicht geholfen, sondern es würde an ihnen dadurch gerade nur das Entgegengesetzte bewirkt werden!

 

Es ist darum wohl sehr löblich von dir, dass du dich in deinem Wohlsein der Notleidenden und Elenden erinnerst und den Wunsch hast, ihnen zu helfen; aber es wäre da wahrlich nicht jedem geholfen, dem du geholfen hättest.

 

Siehe, niemand kennt die Not und das Elend der Menschen besser als Ich, und niemand ist barmherziger und liebevoller als eben auch Ich; aber es wäre allen Menschen mit Meiner alleinigen Liebe und Erbarmung wenig geholfen, wenn nicht Meine höchste Weisheit mit der Liebe und Erbarmung mitwirkte.

 

Ja, da geht es einer armen Familie schlecht! Sie hat keine Arbeit, kein Dach und Fach, kein Brot und leidet Hunger und Durst. Sie bettelt von Haus zu Haus, von Ort zu Ort und erbettelt sich im Tage oft kaum so viel, dass sie sich zur Not sättigen kann, während andere im vollen Überflusse leben und schwelgen und solch einer armen Familie die Tür weisen, so sie bittend zu ihnen kommt.

 

Es ist das von den Reichen, die solch einer armen Familie mit harten Herzen begegnen, gewiß böse, und du möchtest bei dem Anblick einer solchen harten Begegnung gewiß sagen: ,Aber, du großer, allgütiger und allmächtiger Gott, kannst Du wohl solch eine himmelschreiende Unbarmherzigkeit ungestraft dahingehen lassen? Vernichte solche Menschen mit Blitz und Feuer aus Deinen Himmeln!‘ Und siehe, Gott würde solchem deinem Anflehen dennoch kein Erhören schenken! Ja, warum denn aber das nicht?

 

,Soll die Lieblosigkeit der Menschen denn fort und fort wuchern auf dieser Erde?‘ Nein, sage Ich dir, das sei ferne! Aber sieh, es muss nach dem weisen Ratschlusse Gottes alles seine Zeit haben auf dieser Erde, auf der die Menschen zur wahren Kindschaft Gottes reif werden sollen! Es hat somit der Reiche seine Zeit, reich zu sein und mit seinem Überflusse den Armen Barmherzigkeit zu erweisen, und der Arme hat seine Zeit, sich in der Geduld und Selbstverleugnung zu üben und seine Not und sein Elend Gott aufzuopfern, und Gott wird dem Armen bald auf die für sein Seelenheil beste Art helfen und eben also den harten Reichen zur rechten Zeit züchtigen. Denn es ist der Reiche wie der Arme zur Kindschaft Gottes berufen.

 

Es war aber unsere arme Familie einstens auch wohlhabend und war hart gegen andere Arme, und es hatte sich das Blatt ihres irdischen Glückes zum Heile ihrer Seelen notwendig einmal wenden müssen. Würdest du ihr nun plötzlich helfen, so würde sie bald sehr übermütig werden und Rache an jenen üben, die ihr mit Härte begegnet sind. Wenn sie aber einmal in der Geduld recht durchgeprüft sein wird, so wird ihr nach und nach, und zwar so unmerklich wie möglich, geholfen werden, und sie wird darin die Fürsorge Gottes besser und heller erkennen, als so man sie von heute auf morgen in einen sehr glücklichen Wohlstand erhoben hätte.

 

Der harte Reiche aber wird auch nach und nach und von Punkt zu Punkt in einen mißlicheren Zustand versetzt werden. Er wird bald da und bald dort in seinen Spekulationen einen Mißgriff machen, wird eine schlechte Ernte haben, Schaden bei seinen Herden erleiden, er wird entweder selbst krank werden oder sein Weib oder eines seiner liebsten Kinder, und kurz, es wird Schlag auf Schlag über ihn kommen.

 

Wird er in sich gehen und sein Unrecht erkennen, so wird ihm auch wieder geholfen werden; wird er aber nicht in sich gehen und sein Unrecht nicht erkennen, so wird er um alles kommen, und dann auch den Bettelstab oder nach Umständen noch etwas Schlimmeres zum Verkosten bekommen.

 

Wer ihn dann in seiner Armut trösten und ihm unter die Arme greifen wird, der soll auch von Gott aus getröstet und belohnt werden; doch ganz helfen wird ihm niemand eher können, als bis es Gottes Wille zulassen wird. Daher sei du, Mein Freund, nun nur ganz ruhig und heiter; denn Ich weiß es schon, wer da zu einer Hilfe reif geworden ist!“ (7.GEJ 92,1-11)

 

Die Mutter Jakob Lorbers beklagte sich bei ihm wegen mancher bitterer Erfahrungen. Da kam dem Jakob plötzlich folgendes in den Sinn und er sprach zu Ihr:

 

Es war ein Mann, den die vielen traurigen Ereignisse auf dieser Welt glauben machten, Gott kümmere Sich nicht viel um die Menschen und sehe ganz ruhig zu, wie die Schwachen von den Mächtigen unterdrückt und die Armen von den Reichen übervorteilt würden.

 

Da sandte Gott zu diesem Manne, der ein tugendhaftes Leben führte, einen Engel. Dieser sprach zu ihm: `Du sollst die unbegreiflichen Wege Gottes kennenlernen, folge mir!`

 

Da führte der Engel den Mann in einen Palast zu einem sehr reichen Herrn. Diesem schenkte der Engel eine große Geldsumme und viele Edelsteine. – Während dieser Beschenkung meldete sich ein Dürftiger beim Reichen. Diesen Armen tötete der Engel. – Darauf führte dieser den Mann in ein Dorf zu einer fast morschen Hütte, wo eine zahlreiche, überaus arme Familie wohnte. Diese Hütte steckte der Engel in Brand, und die armen Bewohner retteten nichts als ihr Leben.

 

Als der Mann all dieses sah, sprach er zum Engel: "Du bist kein Bote Gottes, sondern ein Bote des Teufels! Du häufst Ungerechtigkeit über Ungerechtigkeit!"

 

Der Engel sprach: „Höre, und du sollst bald anders urteilen! – Siehe, der Reiche, den ich beschenkte, war stolz und geizig. Als ich aber seinen Reichtum so bedeutend erhöhte, fing er an zu prassen und verschwendete alles, dass er endlich ein Bettler wurde und anfing, sich zu demütigen. – Der Bettler, den ich tötete, war auf gutem Wege, er hätte aber noch am selben Tage eine große Erbschaft gemacht, dadurch wäre er hochmütig geworden, hätte ausschweifend gelebt und wäre von Gott gänzlich abgefallen. – Die arme Familie, deren Hütte ich in Brand steckte, wurde zuvor im Dorfe fast gar nicht berücksichtigt. Das Brandunglück aber erregte nahe und ferne großes Mitleid, und die arme Familie wurde von allen Seiten reichlich beschenkt.“ (2.Hi. Seite 158,1-159,5)

 

Sind des Herrn Wege nicht seltsam? Wir sehen an diesen Beispielen, dass es dem himmlischen Vater in erster Linie auf die Bildung des Herzens ankommt und nicht auf das irdische Wohlergehen. Da ist jeder Weg, den Er mit einem Menschen einschlägt, ein neues, selbst für den tiefsinnigsten Engel unerforschliches Wunder und heilig unter jeder noch so sonderbaren Erscheinung! (BM 73,4])

 

Freilich bei ganz verdorbenen und lebensverschlagenen Menschen“, sagt Jesus, „die keiner Mahnung von Mir aus mehr wert sind, bleiben derlei sie bessernde Zulassungen denn auch unterm Wege; denn sie fruchten nicht mehr und zeihen die Argen, dass sie noch ärger werden… Über den Ich noch allerlei Leiden und Trübsal zulasse, dem helfe Ich denn auch zur rechten Zeit; den Ich aber sein irdisch stolzes und schwelgerisches Wohlleben unbeirrt fortgenießen lasse, der trägt sein Gericht und seinen ewigen Tod schon in sich und sonach auch allenthalben mit sich. Und somit weißt du nun denn auch, warum so mancher Weltgroße und Weltreiche ungestraft bis zu seines Leibes Tode hin fortsündigen und fortgreueln kann.“ (9.GEJ 29,12-13)

 

Ein Bergarbeiter im Ruhrgebiet hatte für Gott nur Spott übrig. Durch einen Unfall wurde er querschnittsgelähmt. Im Rollstuhl fand er zum Glauben an Jesus Christus. Später bekannte er: „Ich danke Gott, dass Er mir die Wirbelsäule zerschlagen hat, damit ich zu Seinem Sohn Jesus Christus finden konnte. Es ist besser, gelähmt zu Jesus zu gehören und ein Kind Gottes zu sein, als mit zwei gesunden Beinen in die Hölle zu laufen.“

 

Jesus sagt: „Der Vater allein ist gut und hat kein Wohlgefallen an den Leiden der Menschen; aber Er hindert auch nicht, dass solche über die Menschen kommen, so sie aus lauter Weltsinn des Vaters vergessen, keinen Glauben haben und sich selbst in alles das begeben, was ihnen alles mögliche Ungemach bereiten und bringen muss.

 

Wandelt gleichfort auf den Wegen, die Ich euch nun treulich gezeigt habe, so werdet ihr wenig zu leiden haben, und euer Abgang von dieser Welt wird ein leichter sein!

 

Nur über jene kommen am Ende zumeist bittere Leiden, die aus allerlei Welttümlichkeiten ihre Seele zu sehr in ihr Fleisch vergraben haben; denn eine solche Seele muss, damit sie nicht völlig verderbe in ihrem Fleische, mit großer Gewalt von ihm losgetrennt werden, und dies muss dann auch im Leibe große Schmerzen erzeugen. Und das ist noch gut für die Seele, weil sie durch die Schmerzen und Leiden von ihren fleischlichen Gelüsten gereinigt wird und dadurch im Jenseits einen leichteren Fortgang und ein sichereres Vorwärtsschreiten auf der Bahn des geistigen Lebens findet.“ (8.GEJ 16,10-12)

 

Schon mancher ernsthafte Christ, der am Ende seines Lebens noch eine schwere Krankheit mit großen Schmerzen zu bestehen hatte, fragte sich, warum er noch so viel leiden muss, während manche ganz weltlich gesinnte Menschen eines kurzen und schmerzlosen Todes gestorben sind. – Das Leiden des Christen vor seinem Tod ist eine Gnade, denn durch Schmerzen und Krankheiten kann die Seele noch von manchem Weltlichen, an dem sie noch hängt, gelöst werden. (8.GEJ 4,10-12) Diese Gnade haben nicht alle Menschen.

 

Jesus sagt: „Ganz welttümliche Menschen aber, die an keinen Gott glauben und dabei doch ein gesundes Leben bis in ihr hohes Alter genießen und am Ende auch eines schnellen und schmerzlosen Todes sterben, haben ihren Lebenslohn auch schon auf dieser Welt empfangen und werden im Jenseits sehr schwer je mehr einen zu gewärtigen haben. In der Gesellschaft solcher wird die äußerste Finsternis walten, und es wird sein viel Heulen und Zähneknirschen unter ihnen.“ (8.GEJ 16,13)

 

 

9. Warum musste ausgerechnet mir das passieren?

 

Das Leben ist doch zumeist mit allerlei Drangsalen gesegnet. Die Menschen, ob arm oder reich, bekommen von ihrer Geburt bis zum Grabe hin so manches oft schwere Leid zu spüren. Die einen leiden unter Schmerzen und Krankheiten, die anderen erleiden Verluste oder haben zu wenig zum Leben und wieder andere sind enttäuscht von ihren Mitmenschen und bekommen die Härte des Lebens zu spüren. Keiner bleibt von Sorgen oder Ängsten verschont. Den Plänen, die sich so mancher in seinem Leben auszuführen vornahm, traten bald unvorhergesehene Hindernisse entgegen, und aus allen seinen schönen Plänen wurde nichts. An ihre Stelle traten allerlei Plackereien, Krankheiten und Verdrießlichkeiten, und bis zum Ende ihres Lebens haben so manche Menschen mehr ganz schlechte, als ganz glückliche Tage gehabt. (4.GEJ 243,8) Über wen ein schweres Leid hereingebrochen ist, der fragt sich: „Warum musste ausgerechnet mir das passieren, wo ich doch an Gott glaube und Jesus nachfolge?“

 

Der himmlische Vater sagt: „Schon oft drang bis zu Mir der Klageton eines Menschen, der Mich der Ungerechtigkeit, der Härte beschuldigte, weil sein Leben und die dasselbe bestimmenden Ereignisse nicht so ausfielen, wie er es glaubte, hoffte oder wünschte.

 

Schon oft hörte Ich das Flehen einer gedrückten, mit allem Elend des menschlichen Lebens kämpfenden Seele, wenn sie ausrief, im Drange ihres höchsten Schmerzes: ‚Aber Vater und Herr, was habe ich denn verschuldet, dass Du mich mit allen möglichen Drangsalen verfolgst, während Du andern das Glück in Fülle in den Schoß schüttest, ohne dass sie wissen, warum sie es eigentlich verdient haben!’“ (Lg Kapitel 22,1-2)

 

Und der himmlische Vater antwortet darauf: „Auf dieser Erde ist die Einrichtung also für die auf ihr zu erziehenden Kinder Gottes. Das Leben ist und bleibt so lange ein Kampf mit allerlei Feinden, bis es sich über alle Materie als ein Sieger aus eigener Kraft emporgerungen hat. Und so darfst du dich über die materiellen Lebensfeinde gar nicht wundern; denn sie sind nicht Feinde des eigentlichen Lebens, sondern nur Feinde des materiellen Scheinlebens, das eigentlich gar kein Leben ist, sondern nur ein Werkzeug des wahren, inneren, geistigen Seelenlebens, mittels welchem sich dieses stets höher und höher zur wahrsten eigentlichsten Lebensfreiheit emporarbeiten kann.“ (6.GEJ 133,9)

 

In jedem Menschen, selbst in den ernsthaften Christen, verbergen sich noch manche Übel, wie Ichbezogenheit, Stolz, Genußsucht, Ungeduld und noch viele andere, denen sich der Mensch zumeist nicht bewusst ist. Da muss die Seele geläutert werden und dazu muss es der himmlische Vater zulassen, dass der Mensch mit Sorgen, Ängsten, Enttäuschungen, Beleidigungen, Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten konfrontiert wird, mit etwas Unangenehmem, das genau sein Übel berührt und aus ihm hinausschafft. Das sind dann die Prüfungen, in denen der Mensch geistig fortschreiten und sehen kann, wie weit er in den himmlischen Tugenden der Liebe, Demut, Sanftmut und Geduld fortgeschritten ist.

 

Jesus sagt: „Sagen aber nicht schon die Menschen: ‚Die wahre Liebe muss gezanket werden!’? – Siehe, auch Ich pflege mit denen, die Mir lieb sind, so lange durch allerlei, dem Leibe unangenehme Empfindungen zu zanken, solange Ich in irgendeinem noch so verborgenen Herzenswinkel etwas entdecke, das für Meine heilige Liebe nicht taugt.“ (2.Hi. Seite 100,12)

 

Was taugt denn für Seine heilige Liebe nicht? – Wenn wir zu wenig Geduld und zu viel Stolz haben, zu wenig Nächstenliebe haben, wenn wir nicht vergeben können und wir noch gerne das weltliche Leben genießen und noch manches mehr. Wenn wir uns da nicht ändern, dann muss Jesus uns helfen. – Wie bekommt man Geduld? – Durch das Ertragen langanhaltender Not und Leiden. Wie verliert man den Stolz? – Durch das Ertragen von Beleidigungen. Wie lernen wir die Nächstenliebe? – Indem wir in Situationen kommen, in denen wir auf andere Menschen angewiesen sind. Wie lernt man das Vergeben-können? – Durch das Ertragen von Unrecht, das einem zugefügt wird. Wie kann man von der Genußsucht losgerissen werden? – Durch das Erleiden von Schmerzen und Krankheiten.

 

Wen Ich prüfe“, sagt Jesus, „und wahrlich, solches tue Ich nicht umsonst, – den will und werde Ich auch zu etwas machen; denn er ist schon in Meiner Schule. Ein Student aber muss sich die Prüfung gefallen lassen, wenn er etwas werden will. Bei Mir wird niemand in der Prüfung verworfen, sondern jeder kann bestehen, entweder schon hier oder doch sicher im Jenseits. Wer aber Meine sanften Prüfungen flieht und macht einen argen Ausreißer, der wird dann von der Welt und vom Satan geprüft, ob er tüchtig sei zur Bosheit.

 

Ich nehme jeden zu jeder Stunde in Meine Schule auf. Wer aber nicht mehr denn ein Schweinehirte oder ein Eseltreiber… werden will und im Unrate seine Seligkeit findet, wahrlich, der wird je weder im Amte, noch in seinem Vergnügen gestört werden!

 

Ihr aber – höret und begreifet es – seid auf Meiner „Universität“! Ich möchte überaus vieles aus euch machen! Daher müssen euch schon auch manche besondere Prüfungen auf dieser Hochschule nicht befremden.“ (1.Hi. Seite 345,2-6)

 

O Kinder, erkennet, erkennet doch einmal, dass Ich euer liebevollster Vater bin, der euch in jeder Prüfung euer Leben ums Tausendfache erhöht und vermehrt!“ (1.Hi. Seite 346,10)

 

Es werden demnach auch über euch noch allerlei Prüfungen und Versuchungen kommen; wenn sie aber kommen werden, dann denket, dass Ich euch das zum voraus verkündet habe. Seid dann mutig und kämpfet weise und stets mit aller Liebe gegen das Heranstürmen der Welt in euch und auch außer euch, und ihr werdet mit Meiner steten Hilfe für eure Arbeit des Himmels goldene Früchte im reichlichsten Maße ernten, und eure Freude darob wird eine große und unvergängliche sein.“ (10.GEJ 117,13-14)

 

Daher sollet ihr auch nicht ängstlich sein, – denn ohne Meine Zulassung kann nichts geschehen; wenn Ich aber irgendetwas zulasse, so habe Ich allzeit Meinen besten Grund dazu!“ (2.HG 158,26)

 

Denket euch aber nicht, dass das (was in eurem Leben auf euch zukommt) etwas Derartiges sei, das die gewissen blinden Weltweisen `Bestimmung` nennen, als habe Gott schon für jeden Menschen bestimmt, was er in seinem kurzen oder längeren Leben zu gewärtigen hat! Etwas Derartiges zu denken und zu glauben kann der Seele den Tod bringen, weil das eine Lehre ist, die eine heimliche Ausgeburt der Hölle ist und zu den wahren Lebensprinzipien aus Gott für die Menschen gerade das schroffste Gegenteil darstellt…

 

Von Gott aus war es nur eine Zulassung, und das eben infolge des vollkommen freien Willens des Menschen. Und was Ich nun sagte von einem Menschen, das gilt denn auch von einem ganzen Volke. Es ist und bleibt der Selbstschöpfer seiner zeitlichen und seiner ewigen Schicksale.“ (7.GEJ 52,1-3)

 

Es ist nicht von vornherein festgelegt, welches und wieviel Leid ein Mensch zu ertragen hat, sondern das liegt in jedem Menschen selbst. Alle Menschen unterliegen den natürlichen und geistigen Gesetzen, und wer diesen Gesetzen aus Schwachheit, Unvernunft oder Einsichtslosigkeit entgegen handelt, dem erwächst daraus Leid. Dieses Leid ist nicht von Gott gesandt, sondern nur von Ihm zugelassen, denn der Mensch hat dieses Leid selbst verursacht; es ist nur eine Wirkung seines verkehrten Handelns, auch wenn es aus Unwissenheit geschah. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Alles wird dabei von Gott mit berücksichtigt, selbst die geringsten Kleinigkeiten, denn selbst die Haare auf dem Haupt eines jeden Menschen sind gezählt.

 

Es ist für die meisten Menschen nicht leicht, einen Schicksalsschlag zu ertragen. Gott hat aber das Heilmittel für alle Leiden in die Hände der Menschen selbst gelegt. Viele Menschen klagen Gott an, weil Leid über sie gekommen ist. Wer es aber weiß, dass die Ursache des Leids in ihm selbst liegt und wieviel Gutes es für ihn bringt, der hadert nicht, sondern dankt Gott auch für das Leid.

 

Raphael sagt: „Der Mensch, dessen Leben und Alles von Gott abhängt, soll Gottes Anordnungen und Fügungen, so er Gott einmal erkannt hat, allzeit lobend und preisend anerkennen und nicht darüber murren und hadern. Denn Gott der Herr weiß es stets und ewig sicher am allerbesten, warum Er auf einem Erdkörper bald dieses und bald jenes in Erscheinung treten lässt.

 

Der Mensch aber hat sich dabei geduldig und voller Ergebung in den Willen Gottes zu verhalten und dabei auch also zu denken: Das geschieht nach dem Willen Gottes zum Besten des Menschen…

 

Wenn ein Mensch also denkt und fühlt, so wird er auch in allen Zuständen seines diesirdischen Freiheits-, Bildungs- und Probelebens Ruhe finden und haben, und Gott wird ihn erretten aus jeder Not und wird ihn finden lassen den Weg des wahren Lebens, den Weg des Lichtes und aller Wahrheit.

 

Aber wer da ungeduldig wird und über dies und jenes, das er doch nicht ändern kann, murrt und oft sogar in seinem gemeinen Grimme Lästerungen über die ihm widrig vorkommenden Erscheinungen in dieser Welt denkt und offen ausspricht, der eignet sich die Liebe Gottes nicht an, sondern entfernt sich nur mehr und mehr von ihr, und das gibt keinem Menschen weder eine irdische und noch weniger eine jenseitige Ruhe und Glückseligkeit. Denn alles geschieht ja nur durch die Liebe Gottes, wie schon gesagt, zum wahren Wohle des Menschen. Erkennt der Mensch das dankbar in seinem Gemüte an, so nähert er sich auch stets der Liebe und der Ordnung Gottes und geht dann bald und leicht ganz in dieselbe über und wird dadurch selbst weise und mächtig; tut er aber das Gegenteil, so wird er denn auch stets dümmer und in allem schwächer und machtloser.“ (8.GEJ 140, 4-7)

 

Wer Gottes Erziehungsweise kennt, der murrt nicht gegen Ihn, wenn eine Not über ihn gekommen ist und beklagt sich nicht, dass Gott ihn verlassen hätte. Er wendet sich an Gott, vertraut Ihm und dankt Ihm, auch für die Not. (1.GEJ 125,12) Die Lebensbürden, die uns auf dem irdischen Lebensweg begegnen werden, sollen wir nicht fürchten, denn der himmlische Vater sendet sie uns zur Stärkung unserer Seele und unseres Geistes (indem Er sie zulässt) zu. (3.GEJ 120,6) Das Kreuz, das Er uns schickt, erscheint uns oft außerordentlich groß, so dass wir gewaltig davor erschrecken, aber das Kreuz sieht oft nur so groß aus, es ist gar nicht so schwer. Der himmlische Vater weiß, wieviel wir ertragen können und gibt uns nie über unsere Kraft zu tragen. (1.Hi. Seite 265,3-4) Sind wir im Geiste stark geworden, so hören die Leiden, Nöte und Krankheiten auf.

 

Wer auf Jesus vertraut, der betet: „O Herr! Laß Du hier über mich kommen, was Dein heiliger Wille nur immer für gut findet; und möge mir dieses alles noch so sonderbar und widersprechend vorkommen, so aber weiß ich dennoch, dass Du über alles das mein allerliebevollster und allerbester Vater bist, und ich will Dich nur um so mehr lieben, je mehr Du Dich vor mir versteckst. Denn ich weiß, dass Du mir allzeit nur um desto näher bist, je entfernter Du mir zu sein scheinst. Darum auch will ich Dich lieben stets mehr und mehr aus allen meinen Lebenskräften!“ (1.GS 94,16)

 

Wer den himmlischen Vater so liebt, zu dem spricht Er: „Sehet, so ihr Mich wahrhaft liebet, sollet ihr gar nichts fürchten, und würde die Erde auch unter euren Füßen in Trümmer zerbröckelt werden! – Wahrlich, Ich sage euch: Auch auf den dampfenden Trümmern einer zerstörten Welt würdet ihr erfahren, dass Ich die Ewige Liebe bin, und ein wahrer, einzig guter Vater denen, die Mich im Geiste und in der Wahrheit der Liebe ihres Herzens erkannt haben.

 

Ja, Ich sage euch, Ich will Sonnen zerstören und die Trümmer der Welt wie Blitze durcheinanderwerfen und entzünden mit dem Feuer Meines Grimmes die ganze ewige Unendlichkeit, und doch soll auch nicht ein Haar gesengt werden denen, die Mich lieben. Denn Ich bin allezeit ein liebender und heiliger Vater Meinen Kindern! – Amen.“ (1.Hi. Seite 139,30-31)

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 6/2020)

 

Quellenverzeichnis

GEJ - Das große Evangelium Johannes, Jakob Lorber, 10 Bände, 1981

HG -   Die Haushaltung Gottes, Jakob Lorber, 3 Bände, 1981

GS -   Die geistige Sonne, Jakob Lorber, 2 Bände, 1955

RB -   Von der Hölle bis zum Himmel, (Robert Blum) 2 Bände, 1963

JJ - Die Jugend Jesu, Jakob Lorber, 1996

Hi. - Himmelsgaben, Jakob Lorber, 3 Bände, 1935, 1936, 1993

BM -   Bischof Martin, Jakob Lorber, 1960

Lg - Lebensgeheimnisse, Gottfried Mayerhofer, 1932

Lorber Verlag, 74308 Bietigheim/Württ.

Le. - Leid. Warum lässt Gott das zu? Peter Hahne, Hänssler, Stuttgart, 1988