Jesus zu einer Kranken: „…Nur die Liebe und das Zutrauen zu Meiner wirklichen Hilfe ist der Schlüssel zur Gesundheit und auch der Schlüssel zu Meiner Gnade; je mehr sie sich in diese vertieft, je schneller wird die Heilung sein, damit durch ihre Krankheit und die Genesung aus selber, der Sohn Gottes und Gott als der nämliche geehrt werde!“ (Aus Text 5. „Die Krankheit ist nicht zum Tode“)

„Betet, und Ich aber werde dann schon tun, was des Rechtens sein wird. Amen.“ (HiG.02_42.04.12,07)

 

 

Über die Entstehung von Krankheiten

und deren Heilung

 

 

1. Über die Entstehung von Krankheiten

2. Über die Entstehung von Krankheiten. Nachtrag

3. Von den Arten der Krankheiten

4. Ärztlicher Rat bei Krankheiten

5. “Die Krankheit ist nicht zum Tode…“

6. VIII. Psalm. Vorzutragen dem Herrn um

Heilung der leiblichen Krankheiten

 


1. Über die Entstehung von Krankheiten

(Originaltitel: Jakob Lorber, „Besessenheit“)

 

Bitte des Knechtes (Jakob Lorber): Herr, Dein Wille geschehe! Du weißt, wonach mich verlangt, auf dass Dein Name allezeit möchte im Geist und in aller Wahrheit geheiliget werden!“

 

Jesus:So schreibe nur ein Wort über das, was dich bedrückt! Denn es gibt Besessene (Kranke) gerade in dieser Zeit so viele, dass dieser beklagenswerte Zustand der Menschen in allem Ernste `normal` geworden ist.

 

Siehe, wenn der Leib hie und da krank geworden ist, so hat dies darin seinen Grund, dass durch irgendeinen Umstand fremdartige Teile in denselben gekommen sind. Sodann bemüht sich der Leib in seiner organischen Tätigkeit, diese fremden Stoffe (mittels des Nervengeistes) hinauszuschaffen. Allein es ist hier der Fall wie bei jemandem, der da ohne irgendein Hindernis in ein künstliches Labyrinth geraten ist, daraus er sich nicht so leicht wieder finden kann, wie er hineingekommen ist. Und so kann denn so ein fremdartiger Teil ebenfalls auch nicht so leicht wieder aus dem Leibe geschafft werden, wie er hineingeraten ist.

 

Wo aber dann im Leibesorganismus ein solcher Fremdteil sitzt, da hemmt er die ordnungsmäßige Tätigkeit der Organe und verursacht allerlei Störungen im Kreislaufe des Blutes und aller aus demselben entspringenden Säfte. Und so dann dadurch diese nicht zur rechten Zeit zur Sättigung zu den bestimmten Organen gelangen können, so werden die Organe dann hungrig, schrumpfen zusammen und verursachen ein krampfhaftes, schmerzliches Ziehen, werden matter und matter; und schließlich wird der Leib völlig abgespannt und die Organe verlieren alsobald samt der Elektrizität ihre elektrische Spannkraft. Und die Folge davon ist, dass der Leib dadurch hinfällig und krank wird.

 

Es sind solche fremdartige Teile, als z.B. Gifte aller Art, in allen Elementen. Und sie können in den Leib auf verschiedene Weise gelangen, entweder durch den Mund, die Nase, die Ohren, die Augen wie auch durch die Poren der Haut.

 

Dann gibt es neben den Giften aller Art auch sogenannte Kontagien*), welche durch die Berührung oder oft schon durch bloße Annäherung, gleich einem Sauerteige, durch die Poren in den Leib dringen und demselben sich zu assimilieren anfangen, wodurch derselbe dann oft sehr gefährlich krank wird, weil dann der Leib eine ganz fremde Beschaffenheit anzunehmen genötigt ist. Und wenn da nicht schnelle Hilfe geleistet wird, so ist es mit dem Leibe unfehlbar geschehen.

*) Ansteckung durch Krankheitskeime


Weiter gibt es noch eine dritte Art der Entstehung der Krankheiten, nämlich gewaltsame Verletzungen, welche ebenfalls störend und oft tödlich auf den Organismus einwirken. Und zwar versteht sich von selbst, dass es da zweierlei Verletzungen geben kann, entweder äußere oder innere.

 

So ist also, kurz gesagt, eine wie immer gestaltete Krankheit des Leibes demnach nichts als ein Besessensein desselben von fremdartigen, dem Leibe nicht entsprechenden Elementen!

 

Obschon zwar der Leib alle Elemente naturmäßig in sich begreift, so ist aber im Gesundheitszustand von jedem doch nur so viel da, als es der Naturordnung gemäß ist. Demnach besteht die Fremdartigkeit in den unverhältnismäßigen Proportionen, d.h. im ungeteilten Zuviel oder, unter anderen Umständen, im Zuwenig.

 

Siehe nun, so da irgendein Mensch schon von der Geburt aus verdorben wird, da schon vermöge des unordentlichen Lebens der Eltern demselben fremdartige Teile eingeboren werden, so nennet ihr ein solches Übel (`angeerbt` oder) `chronisch`. Und wenn aber ein solches Übel sich dann auf eine ganze Generation übergehend erstreckt, da, sage Ich, wird ein solches Übel `normal` und ist auf natürlichem Wege nicht mehr aus dem Leibe zu bringen, sondern nur durch Mich, auf dem Wege des Wunders, was dann eine Gewalttat von Mir ist, da Ich dann durch Meine allerbarmende Liebe gegen Meine Ordnung zu handeln gezwungen werde. –


Andernfalls muss das Übel völlig ausgezeitigt werden und zeigt sich dann auf dem Wege von allerlei Aussatz und allerartigen bösen Fiebern und Seuchen, wo es dann, sich selbst empfehlend, den betreffenden Menschen reiniget, oft aber auch, im zu heftigen Auftreten, denselben wie auch ganze Generationen mitnimmt und so dem Arzte hernach die Regel zeigt, dass es gegen so alte Schäden nicht gar viele heilende Mittel gibt.

 

So aber jemand erfahren möchte, ob auch in ihm ein heimlich schweigendes, angeerbtes, chronisches oder ein selbsterworbenes Übel sei, so darf er nur recht fasten und bei solcher Diät dann und wann ein sparsames Medikament, natürlich in entsprechender Art, zu sich nehmen, so werden sich bald melden: unter den Nerven die angeerbten, in den Gliedern die chronischen und in den Eingeweiden die selbsterworbenen Übel. Und es ist das der Weg der sogenannten Homöopathie*), die bei den Übeln erster Art auch vorzuziehen ist.

*) Siehe hierzu auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, Thema „Heilung durch Gebet Teil 2“, oder unter „Die Macht der Heiler: Homöopathie“

 

Nun siehe, da Ich dir hier gezeigt habe des Leibes Besessensein, so habe Ich dir auch gezeigt das geistige Besessensein der Menschen. Denn es verhält sich mit dem geistigen gerade also wie mit dem leiblichen.

 

Und es ist solches Besessensein darob nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so sehr sind die Menschen jetzt `besessen`, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde Wohnpartei.

 

Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz, Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Besessenseins.

 

Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Wortes ein, und wahrlich sage Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein `Herr` da in ihm wohnet. Und wird dieser durch Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen Befreiten reizen.

 

Wer daher nicht glauben möchte diesem Worte, der versuche nur die `Homöopathie des Geistes`, und er wird sich also bald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in jeglichem Meiner Worte.

 

Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr ferne! – Dann dreimal wehe dem Inhaber solcher Güter!Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst!“ (HiG.01_41.01.30,01 ff)

 

 

2. Über die Entstehung von Krankheiten. Nachtrag

(Originaltitel: Jakob Lorber, „Die wilde Jagd“)

 

Ein Nachtrag über das Besessensein! – Doch so Ich dir hier für die Menschheit Schauerliches im Vollmaße verkünden werde, so denke, dass Ich es bin, dem alle Dinge möglich sind!

 

Wenn irgend bei einem Menschen, der sonst fromm und tugendhaft ist, sich böse, fremde Wesen entweder durch Gebärden und zwar sogleich wohl erkennbar, oder auch bei besonderen Fällen, in fremdartigen Stimmen durch allerlei, mit Hohn und Spott lästernden Reden zu erkennen geben, da sie den armen Besessenen martern, schlagen und hin- und herwerfen, so hat diese Erscheinung einen dreifachen Grund.

 

Wenn da gefragt würde: wie kommt so ein unschuldiger Mensch zu solcher Qual, warum und wann? – da denke dir zuerst:

 

Wenn ein Reh auf der Jagd erlegt worden ist, so wird nach demselben nicht mehr gejagt werden, da wird das Erlegte nach Hause getragen als Beute der Jagd. Wo aber ein Wild von den Hunden noch im Forste gewittert wird, siehe, da geben die keine Ruhe dem Wilde und verfolgen es unausgesetzt, auf dass sie es brächten vor des Jägers tödliches Gewehr, um dann wieder frisches Blut zum Lecken zu bekommen. – Und dann hat fürs dritte jeder Weidmann aber auch seine Zeit und beobachtet die Reife des Wildes und schonet es zuvor sorgsam und verhütet das Gebell der Hunde, um das Wild nicht aus dem Forste zu schrecken. Das Wild aber ist schuldlos, denn es vermag nichts zu merken von des Weidmanns Tücke. Und oft geschieht es, dass es ein dummes Wild ist und bleibet wie gefesselt im dunklen Revier des Todes und lässt sich erjagen von den Hunden und töten vom Jäger.

 

Siehe hier das Bild – und wisse, dass der Fürst der Finsternis (Lucifer) unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Revieres betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren.

 

Solche `Jagdzeiten` aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes `Wild`.

 

Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans! – Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!

 

Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans, um das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel! Höret, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßet in die Posaune des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reiche dessen, dem ihr so getreu dienet!

 

Höre, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, dass es also ist, denn die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleichet dem Gesange der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fängt und Besitz ergreift.

 

Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehöret gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amte ihr stehet, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn; jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohnes wert! Und so könnet ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet! Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruche, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein!

 

Siehe, du Mein Schreiber (Jakob Lorber), auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, dass sie nichts als Mammons wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirne geschrieben steht: `Erlaubet es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden gleich Erbsen herumkugeln!` O siehe, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen! Denn wahrlich, an solchen großdenkenden Geistern leidet der Himmel die größte Armut!

 

Wehe euch Schülern solcher Meister! – Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buche des Lebens. Und darob werdet ihr einst zu denjenigen gezogen werden, die da sagen werden: `Herr, Herr, wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, dass Du der lebendige Sohn Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all unser Tun, da wir wohl wussten, dass ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom Dache zu fallen vermag!`

 

Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: `Weichet von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt: Meint ihr, dass Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte!? Das sei ferne! Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehret, damit euch euer Preis werde! Denn Ich kenne euren Inhaber und Meine Gerechtigkeit gehet weiter als ihr es denket. Und darob soll des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt, früh genug Mein Revier betreten hat.

 

Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben – und zwar das Seine in des Gerichtes und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir!`

 

Siehe, du Mein Schreiber, diese `Schüler` gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. –

 

So aber jemand zur rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet freiwillig und gänzlich verlässt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentume machen. Und Ich werde Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und (unbußfertigen,) gehetzten Überläufern, auf dass Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig gesichert seien.

 

Höret aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet! Denn dessen Name einmal eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmerdar streiten und widerrechte! Denn es soll ewig das Recht des Grundbuches von Mir gar sehr berücksichtigt werden.

 

Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen, verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Interessen! Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentume werden, wie auch jene nicht, die diesem Worte nicht glauben werden, dass sie gerettet werden möchten.

 

O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist also! Und es werden einst gar viele kommen hin zu Meinem Gebiete und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sage Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und siehe, da wird dann viel Lästerns und Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines Forstes, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie nimmer erreichen. Und so Ich alsobald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, siehe, da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen.

 

Und dass Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des andern Eigentum mache, geschieht, dass dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind (Lucifer) Mich nicht der leisesten Ungerechtigkeit beschuldigen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich suchet und pochet an der Türe Meines Gebietes zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend und reißend an der Türe Meines Gebietes, dem will Ich die Türe öffnen und ihn wohl aufnehmen.

 

Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Türe, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feinde nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum!

 

Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen – so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird gerichtet werden durch diesen Einen! – So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem ewigen Sohne des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide? Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird?! – Siehe, desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!

 

Überdenket wohl, was Ich hier gesagt habe! Ich habe noch vieles verschwiegen, doch lasset das Überflüssige! Es soll da noch ein Nachtrag folgen! – Amen. – Das sage Ich, die Ewige Liebe! Amen.“

(HiG.01_41.02.01,01ff)

 

 

3. Von den Arten der Krankheiten

(Originaltitel: Jakob Lorber: „Von den Arten der Besessenheit“)

 

Das Folgende sei der Schluss-Nachtrag über das Besessensein! – Und so du auch hier im allgemeinen wenig Tröstendes finden wirst, sondern Schauderhaftes über Schauderhaftes und Schreckliches über Schreckliches, ja so du vernehmen wirst darinnen den Donner vom großen Gerichte nicht mehr ferne erdröhnen,

so denke, dass Ich die Ewige Liebe bin, der alle Dinge möglich sind! Denn Meine Wege sind unendlich und Meine geheimen Ratschlüsse unerforschlich!

 

So du hier aber willst der Welt wegen Fragen stellen, so sollen sie geschrieben sein und das sei dir gestattet! Doch so du fragst, da frage bescheiden und verständigen Herzens.

 

Frage: `O Herr, in welcher Ordnung kommt denn hernach das Besessensein vor und gehören die Besessenen des Alten und Neuen Testamentes wie die der neueren Zeit, deren Justinus Kerner und Professor Eschenmayer erwähnen, auch in die Ordnung der von Dir bezeichneten Besessenen?`

 

Antwort: Siehe, die ersten vom Jagdgefolge Satans sind die Locker in jeder böswilligen Absicht, und von den Lockern diejenigen voran, deren verführendes Unternehmen am lockendsten, reizendsten, dabei aber so gar geziemend und wohlanständig sittlich erscheint, dass demnach durch solchen feinen Betrug des Satans die Menschheit ordentlich gezwungen wird, sich von solchen Unternehmern ins ewige Verderben ziehen zu lassen.

 

Zu dieser ersten Klasse gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinne, dann alle Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer und Vortänzerinnen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene, die diese Vexier-Kunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten, und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt.

 

So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und solle der Mensch denn auf der Welt niemals sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? – Darauf gebe Ich dir zur Antwort:

 

Höre, hast du denn niemalen vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Siehe, der Fuchs wirbelt unter dem Baume, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patrone zu, werden endlich schwindlich und fallen dann vom Baume in seine Klauen. Und so auch ringelt die Schlange im Grase, da sie die Vögelein wohl sehen mögen; und so sie diese vergnügt schauen, verlassen sie alsobald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den Rachen! – Siehe, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die Menschen vom heiligen Baume des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!

 

Was aber die `heiteren und lebensfrohen Stunden` betrifft, da sage Ich dir nichts als das: Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden gesucht, siehe, da muss Ich als Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine solche! Und somit dürften solche lebensfrohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. – Wem Ich als größte Erholung nicht genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.

 

Und so kommen ferner, der Ordnung nach, die Inhaber von Huren- und Spielhäusern, wie alle Kuppler und Spielverdinger, und so auch alle Hauptteilnehmer und Unterstützer und Protektoren solch höllischer Löblichkeiten des Satans. Dann alle Ränkeschmiede, Kriegsstifter und Volksaufwiegler und Verräter. Wehe ihnen, denn ihr Lohn wird sehr groß werden!

 

Und endlich gehören dazu alle Geizigen, Wucherer, Neider, Heuchler, Schmeichler, Betrüger, Lügner, Ehrabschneider, Lästerer Meiner Gnade, Diebe, Räuber, Mörder in geistiger und leiblicher Hinsicht, und so auch alle Selbstmörder.

 

Siehe, alle diese gehören der Ordnung nach sämtlich zum Jagdgefolge des Satans und sind, bis auf einige der zuletzt genannten, kaum mehr besessen, sondern sie gehören zu den selbst Besitzenden, Treibenden und Ziehenden und stehen alle Nummer eins.

 

All das `Wild` und besonders alle `Bäume`, das  `Gras` des bösen Forstes sowie der tragende `Boden` gehören samt und sämtlich zu den Besessenen und sind und stehen unter der Nummer zwei.

 

Solche werden hart genesen! Und die `Bäume`, das `Gras` und der `Boden`, als das Leibeigentum des Satans, schon gar nicht; denn solche haben sich schon begründet in alledem und stehen fest in allem Falschen aus des Satans Bösem; wehe ihnen, sie werden nicht entrinnen dem bald folgenden Weltbrande!*) – Dem `Wilde` aber soll noch eine kurze Gnadenzeit verliehen sein, doch zur Hetzzeit und zu der dieser folgenden Zeit der Flucht, höre, wird niemand mehr erhört werden und Einlass bekommen in Mein heiliges Revier!

*) Siehe linke Randspalte unter "Über die Zukunft"

 

Was jedoch die alt- und neutestamentlichen und die Kernerschen und Eschenmayerschen Besessenen betrifft, so sind diese zu verstehen unter jenen `Bäumen Meines Reviers`, an die sich besagte Flüchtlinge anklammern, um, wenn es möglich wäre, dieselben zu verderben. Allein diese `Bäume` haben nichts zu besorgen, denn sie werden darob an ihrer Seele keinen Schaden leiden. Denn Ich Selbst werde das Mark ihres Lebens beschützen.

 

Denn sehet, wo sich irgendeine solche Erscheinung bekundet, da kommt sie meist nur vor bei sonst gewöhnlich recht frommen Menschen. Und es wird selten der Fall vorkommen, dass an irgendeinem sehr schlechten oder auch nur gewöhnlichen Menschen der Welt solches zum Vorschein kommen wird, außer wenn solche Menschen, durch ein Wunder angeregt, sich plötzlich umkehren möchten, allwann dann ihre Besitzer sich schon melden möchten von innen und außen, zum schreckenden Beispiele aller Nachbarn!

 

Bei manchen Irrsinnigen könnten über dieses sprechende Beispiele eingezogen werden! – Jedoch sind nicht alle Irrsinnigen dafür zu halten. Denn manche werden das dadurch, dass sie ihren `Verstandes-Ballon` zu sehr gefüllt haben, so dass dadurch die `Willens-Schnur`, der zu großen Spannung zufolge, gerissen ist und dann die Direktion aufgehört hat. Oder aber auch so irgendein Mensch, ohne Berücksichtigung des Verstandes, das Herz nach irgendeiner eitlen Sache zu sehr ausgedehnt hat, so wird der leitende Willensfaden ebenfalls zerrissen und die Maschine des Lebens läuft dann außer aller Ordnung nach allen erdenklichen Richtungen; und da sieht dann ein solcher Mensch nur dasjenige, davon sein Herz und sein Kopf angefüllt ist, in wirren Kreisen vor seinen zügellosen Sinnen schweben. – Solche Menschen aber sind nicht verloren und gleichen den verwirrten Baumästen, die der gute Förster zu seiner Zeit schon wieder zurechtbringen wird.

 

Frage: `O Herr, was wird denn mit den Modisten und dergleichen Fabrikanten und `Lockern` aller Art werden, so ihr sie ernährendes Gewerbe solches von ihnen fordert? – So von jenen irgendeiner sich zu Dir wenden möchte, was wird er anfangen müssen, um sein Leben zu fristen?`

 

Antwort: Höre, das ist eine gar zu menschliche Frage, gleich der Warnung Petri, und ist über alle Maßen dumm! Bin Ich denn ein armer Schlucker oder ein Bettler?! Oder sollte Der für einen oder tausend Menschen nicht Futters genug haben, der unablässig so viele Welten und Sonnen ernährt, deren Zahl und Größe sich ins Unendliche steigert?! – Siehe, auf eine solche Frage, die eigentlich gar keiner Antwort würdig ist, genügt diese Antwort zum Überfluss! Und frage daher nicht ferner, so dich Dummes nur kümmert!

 

Schreibe aber zum gänzlichen Schlusse:

 

Wer Meiner Stimme folgen wird, der wird leben; der Taube aber wird dem ewigen Tod anheimfallen! – Mein Wort ist Meine Liebe, Gnade und Erbarmung, und dieser Same des Lebens soll an vielen Orten ausgestreuet werden. Da wo er angreifen wird, da wird er Leben erwirken und die Besessenen frei machen zum Leben. Wo er aber zertreten wird, da wird der Tod sein großes Erntefest halten.

 

Siehe, nun mache Ich alles neu, damit das Alte mit Spott und großer Schande abziehen möge! Wenn ihr aber einen alten Rock umtauschet für einen neuen, so will Ich solches denn auch tun und tue es bereits. Daher sehet euch um ein neues Hochzeitskleid um und versehet eure Lampen wohl mit Öl! Denn Ich, der große Bräutigam, bin auf dem Wege! Und da ihr es am wenigsten gedenken werdet, werde Ich da sein! Wohl dem, den Ich bereitet treffen werde!

 

Das sage Ich, der große Bräutigam. Amen!“ (HiG.01_41.02.02,01 ff)

 

 

4. Ärztlicher Rat bei Krankheiten

(Originaltitel: Jakob Lorber, „Ärztlicher Rat bei Besessenheit“)

 

O Herr, die Kranke F. G. kann seit vierzehn Tagen ihre Augen nicht öffnen, ärztliche Mittel helfen nicht; auch ich Unwürdigster versuchte heute dreierlei magnetische Erweckungsmittel vergeblich, nämlich das Adspirieren, Gegenstriche und das Bestreichen der Augenlider mit kalten Wasser. – Ich bitte Dich demütigst, Du mächtigster und barmherzigster Arzt aller Ärzte, voll der höchsten Liebe, Gnade und Erbarmung, dass Du mir ein Mittel anzeigen wolltest durch Deinen Knecht, wodurch dem Mädchen die krankhaft geschlossenen Augen wieder geöffnet werden könnten. Dein heiligster Wille geschehe in und an uns jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.“

 

„Aber Mein lieber Ans. H.-W., willst du denn schon wieder barmherziger sein, als Ich Selbst es bin?Kennst du Meine Wege und weißt du denn, warum Ich solches geschehen lasse? – Ich sage dir aber, bei dieser Kranken da werden bis zu einer gewissen Zeit alle ordentlichen Mittel nicht viel fruchten! Wann es aber warm wird, da soll sie nur Bäder gebrauchen, erstens laue und dann kältere und stets kältere, so wird es wohl besser mit ihr. Aber ganz gesund wird sie nie,

außer durch anhaltendes Gebet so viel möglich von ihrer Seite, und auch hauptsächlich durch das Gebet ihrer Angehörigen. –

 

Denn dies Mädchen hat einen alten, lustigen, aber sehr blinden Familien-Geist in sich, und dieser ist über die Ohren vernarrt in dies Kind; daher zieht er bei jeder Gelegenheit und auf verschiedene Weise das Kind an sich.

 

Allein da das Kind seiner nicht achten kann, so hat er es nun an den Augen gepackt! – Und da werden fast alle Kuren vergeblich sein, sympathetische jedoch besser als medizinische. – Magnetische Kuren werden den Geist noch mehr erwecken und erbittern; wird er dadurch auch hier zum Weichen gebracht, so wird er aber dafür, sich noch gewaltsamer rächend, auf einen andern, dem Leben viel gefährlicheren Teil verstohlenerweise hinwenden und das Mädchen daselbst zu verstümmeln anfangen.

 

Daher, wie Ich schon oben bemerkt habe, werden da die Heilmittel keine großen Fortschritte bringen, außer mit der Zeit Bäder und Gebet.

 

Besser aber als alle bisher angewandten Mittel wäre Milch von einer gesunden Kuh, frisch gemolken, in linnenen Fetzchen warm auf die Augen gelegt und alle zwei bis drei Stunden gewechselt. Nur müssten die Fetzchen dann allzeit in reinem fließendem Wasser gereinigt werden, bevor sie wieder gebraucht werden sollten.

 

Jedoch die warme Zeit, Bäder und Gebet können im Vollvertrauen auf Mich allein das etwas geplagte Kind wieder völlig gesund machen; sonst aber wird ihm alles für bleibend wenig nützen. – Also steht es mit dem Kinde!

 

Wenn ihr aber für es ernstlich betet und ihm in Meinem Namen im Geiste die Hände aufleget, so werdet ihr dem Mädchen dadurch mehr nützen als durch alle eure anderen magischen oder medizinischen Mittel.

 

Verstehest du A. H.-W. solches? –

 

Betet, und Ich aber werde dann schon tun, was des Rechtens sein wird. Amen.“ (HiG.02_42.04.12 ff)

 

 

5. “Die Krankheit ist nicht zum Tode…“

 

Da Jesus das sah, sprach er: Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, dass der Sohn Gottes dadurch geehrt werde!“ (Joh.11,4)

 

Du möchtest diesen Text gerne auf deine Kranke anwenden um bei Gelegenheit ihr mit nächstem Briefe das mehr ans Herz zu legen. Was ihr fehlt.

 

So schreibe denn, Mein lieber Sohn, und sage ihr, dass auch ihre Krankheit nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes ist und auch noch andern zum Heil gereichen soll.

 

Auch sie soll geistig und körperlich gesund dann als Stern leuchten und Licht und Wärme in ihrer Nähe verbreiten, damit nicht allein sie, sondern auch viele andere für Meine geistigen Himmel gewonnen werden mögen.

 

Sei unbesorgt, wir werden beide die Genugtuung haben, dass unsere angewendete Mittel ihr zum Heile der Seele und zur Gesundheit des Leibes helfen sollen, damit dann dadurch die Ehre Gottes nebst dem Sohne erhöht in ihrem Herzen werde.

 

Jetzt freilich fehlt noch manches in ihrem Innern, was noch auszubessern ist, allein wenn ihr Vertrauen gegen Mich durch einige Leiden aufgerüttelt noch fester werden wird, dann wird sich auch das letzte Übel unter der Macht der Seele und des Geistes beugen müssen.

 

Schreibe ihr nur bei nächster Antwort, sie soll ja nicht wanken, tagtäglich Meinen Psalm*) lesend – sich in Meine Liebe versenken. Je mehr sie sich in Meine Arme werfen möchte, desto mehr erhält ihr Körper durch ihre Seele Kraft von Mir durch deinen in sie geleiteten Magnetismus**), so zwar, dass am Ende sie selbst wirklich Meinen Einfluss faktisch in ihrem ganzen Organismus fühlen wird.

*) Text siehe unter 6. VIII. Psalm

**) Hand auflegen. Siehe linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, Thema „Heilung durch Gebet“ Teil 2.

 

Sobald sie diese Stufe erreicht haben wird, wird auch die Gesundheit in Körper und Seele wieder eintreten, sie wird sich von neuem ihres Lebens freuen können und die durch ihre Krankheit gewonnene Lehre auch andern mitteilen, die dann ebenfalls nach diesen geistigen Mitteln seufzend, durch Meine Hand gewonnen, auf den Weg gebracht werden, wo sie Mein Wille wollte, ohne ihre eigene Freiheit zu beeinträchtigen, dann wird der Sinn des angeführten Textes erst leuchtend in ihrem Herzen dastehen, dann sie erst verstehen, was es heißt: `deine Krankheit ist nicht zum Tode, sondern dass der Sohn Gottes geehrt werde.`

 

Dies schreibe Meiner lieben Tochter und sage ihr, dass, wenn Ich sie nicht so lieb hätte, so hätte Ich sie nicht so geprüft, allein Ich weiß wohl, was sie ertragen kann und was für Mittel angewendet werden müssen, um sie zu diesem Zwecke der Heilung ihres Gemütes zu führen.

 

Sie solle nur im Vertrauen auf Mich nicht nachlassen, denn nur die Liebe und das Zutrauen zu Meiner wirklichen Hilfe ist der Schlüssel zur Gesundheit und auch der Schlüssel zu Meiner Gnade; je mehr sie sich in diese vertieft, je schneller wird die Heilung sein, damit durch ihre Krankheit und die Genesung aus selber, der Sohn Gottes und Gott als der nämliche geehrt werde!

 

Meinen väterlichen Segen ihr, wie auch ihrem Manne, der Mir ein sehr wohlgefälliger Diener in Meinem Weingarten geworden ist, woran Ich eine große Freude habe!“

(Gottfried Mayerhofer, „Die Krankheit ist nicht zum Tode“, „Lebensgarten“)

 

 

6. VIII. Psalm. Vorzutragen dem Herrn

um Heilung der leiblichen Krankheiten

(Aus: „Psalmen und Gedichte“, empfangen vom Herrn durch Jakob Lorber. Unveränderter Nachdruck der Auflage von 1898. Lorber Verlag)

 

6.1.

O Herr, Du bist gütig und voll der Geduld und voll der Liebe und Gnade und Erbarmung: so sehe denn mild auf mich leidendes und im Staube der Erde gar krankhaft und schmerzlich hin und her wälzendes Würmchen, von Deinem erhabensten göttliche Throne herab.

 

6.2.

Sieh, es quält mich gar ärgerlich ein lästiges Übel und macht unbehilflich und gänzlich unfähig den Leib, diese ohnehin lästige Hülle des Geistes, darum ich nichts tun und nichts wirken kann, was zum ewigen Leben und Heile mir nützend da wäre.

 

6.3.

Schon fängt mich an alle Geduld zu verlassen, da Du, lieber Vater, mich Leidenden nicht zu erhören nun scheinest, da ich Dich aus meinen alltiefesten Nöten anrufe.

 

6.4.

O zaudre nicht, zaudre nicht, liebevollster, heiliger Vater und helfe mir armem, mir schwachem, mir leidendem Sünder, denn sonst gehe ich wahrlich zugrunde, am Geist und an meiner mitleidenden Seele, so Du mir nicht ehestens hilfst aus der Trübsal des Leibes.

 

6.5.

Ich war wohl selbst schuld und habe selbst mir das Übel des Leibes zugezogen, darum ich nicht lebte der heiligen Ordnung gemäß, die Du liebevollster Vater als einzige Richtschnur für das Leben des Geistes wie des Leibes so treu uns dereinst hast gegeben durch Moses am heiligen Sinai.

 

6.6.

Ja, hoch gefehlt war`s von mir; doch nun kann ich`s nicht anders mehr machen, nicht ungeschehen mehr die gar töricht verübten Taten, nicht nehmen von mir nun die brennende tötende Sünde. Darum denn erbarme Dich meiner, Du liebevollster Vater und nimm die Sünde von mir und mach wieder mich leben für bessere Tat; ja für Liebe und Ordnung, erteile die Gesundheit des Leibes mir krankem, mich schmachtendem, leidendem Wurme im Staube vor Dir! –

 

6.7.

O Gesundheit, du einzig nur reinste Quelle der Freuden des Lebens, wann wirst du denn wieder ganz eigen mir werden? Wann wirst du balsamische goldener Tropfen entträufen der heiligen Gnade des himmlischen Vaters und Heilung und Stärkung mir bringen in dies zerrissenes Leben der Welt?

 

6.8.

Ach, du säumest, du himmlische Wolke, magst nimmer mir bringen von heiligen Winden getragen den stärkenden heiligen, heilenden Tropfen des Balsams der Gnade von oben, vom heiligen Vater?

 

6.9.

O Schmerz, o du doppelter Schmerz, weiche, weiche von mir und nicht quäle mich Armen so lange und so stark und gib Raum mir zu beten und zu bitten um Linderung von oben, vom heiligen, liebevollsten Vater, damit ich erstarke im Glauben, dass Er nur, der heilige Vater, gar sicher bald helfen wird aus der Qual und der Angst, die ich leide in diesem zerrissenen Leibe?

 

6.10.

O Vater, Du heiliger, liebevollster, erhöre, erhöre doch einmal mein ängstliches Flehen und mache mich wieder gesund; denn ich kann ja nicht lieben, nicht loben und preisen Dich, heiliger Vater, nach Würde und Recht und Gebühr in dem kranken zerrissenen Leibe.

 

6.11.

O Jesus, du mächtigster Name, Du hast ja die Toten dem Grabe entsteigen gemacht; o so sprich denn zu mir auch ein mächtiges Wort und ich werde ganz sicher genesen von allem dem Übel des Leibes wie der Seele und des Geistes, durch Dein allerbarmendes mächtiges Wort?

 

6.12.

Doch sollt ich wohl nicht würdig sein Deiner heiligen Gnade, nicht wert mehr der göttlichen Hilfe aus Dir, o so sei doch bedacht meiner sündigen Seele und meines stark schwankenden Geistes und gib mir Geduld in der Tragung des Kreuzes, das Du mir zur Tilgung der Sünden hast mild auferlegt und so denn geschehe Dein heiliger Wille, o Jesus, Dein heiliger Wille stets. Amen.“

 

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, insbesondere das Thema „Heilung durch Gebet?“