Jesus: „Und Ich sage es euch, dass es unter allem Elende und unter aller Not der Menschen nichts Ärgeres gibt als die geistige Blindheit der Menschen.“ (GEJ.08_181,16)

 


Die Liebe als Urgrund allen Seins

Kleiner Rundgang durch die Neuoffenbarung Jesu


Teil 1
1. Kleine Einleitung
2. Gott ist nichts denn eine alte Fabel…
3. Wer aber ist Gott?, Wer ist Jesus?
4. Warum eine Schöpfung?
5. Warum wir leben

Teil 2
6. Über die Lebensregeln Jesu
7. Gesundheit, Krankheit, Tod

Teil 3
8. Die Macht des Gebetes
9. Das kommende Weltgericht und die Wiederkunft Jesu
10. Über die Religion / Kirche der Zukunft


1. Kleine Einleitung

1.1.
In einem kleinen Rundgang durch die Neuoffenbarung, die Jesus Selbst seinen „Schreibern“ Jakob Lorber (1800 – 1864)*), Gottfried Mayerhofer (1807 – 1877) und Leopold Engel (1858 – 1931) „durch ihr Herz in die Feder diktiert hat“, sollen hier aus über 40 größeren und kleineren Neuoffenbarungs-Büchern wichtige Texte zu Lebens-Themen aufbereitet werden, von der Gottesfrage über die Stichworte Gesundheit, Krankheit und Tod bis zu Fragen über die leidliche Zukunft.

*) „…ein rechter Nachkomme Davids dem Leibe nach!“ (GEJ.04_112,04ff) (Auch Maria, die Leibesmutter Jesu stammte aus diesem königlichen Geschlecht. Siehe JJ.01_105,20)

Informationen zu den drei genannten „Schreibern Jesu“ siehe JESUS2030.de linke Randspalte unter „Einführende Texte“, Thema „Echte und falsche Propheten“ sowie die Themen „Jakob Lorber und die Neuoffenbarung. 10 Hauptpunkte“ und „Die Universalität des Jesuswerkes durch Jakob Lober“.

Zu der Frage warum neben der Bibel überhaupt eine neue Offenbarung Jesu nötig war, sagt Jesus:

„…Und wenn da tausend und nicht ganz tausend Jahre von nun an (Lebenszeit Jesu) verflossen sein werden und Meine Lehre nahe ganz in die schmutzigste Materie begraben sein wird, so werde Ich in jener Zeit schon wieder Männer erwecken, die das, was hier von euch und von Mir verhandelt ward und geschehen ist, ganz wortgetreu aufschreiben und in einem großen Buche der Welt übergeben werden, der dadurch vielseitig die Augen wieder geöffnet werden!“ (GEJ.04_112,04)

Die Offenbarungen Jesu erfolgten in deutscher Sprache, im Duktus der Lebenszeit der „Schreiber“. Manche Texte sind leicht verständlich, andere sind schwerer nachzuvollziehen und sind wiederum erst eingängig im Zusammenhang mit anderen Aussagen. Dazu aber sagt Jesus Selbst:

Wer ein rechter Lehrer sein will, der muss seine Lehre also stellen, dass seine Jünger stets viel zu denken und zu suchen haben, sonst macht er sie zu faulen und trägen Forschern nach allerlei Wahrheiten!“ (GEJ.05_246,02)

Ein Teil der hier aufgenommenen Texte liegen in JESUS2030.de bereits vor und zwar unter den jeweiligen Sachthemen, z.T. in der vollständigen Textfassung.

Die Quellen der Zitate (z.B. GEJ) beziehen sich auf die Bücher der Neuoffenbarung. Siehe unter Quellenverzeichnisse. Alle Bücher der Neuoffenbarung Jesu sind erschienen im Lorber Verlag Bietigheim-Bissingen.

1.2.
Zunächst einige Worte Jesu
„Zum nutzbringenden Lesen des Alten (Bibel) und neuen Wortes (Neuoffenbarung)“:

Jesus: "Meine lieben Kinder! Mit diesen folgenden ‚Nacherinnerungen‘ will Ich euch eine gar wichtige und nützliche Regel geben, ohne die ihr euch durch die Lesung was immer für geistiger guter Bücher keinen Nutzen verschaffen könnet. Ihr möget die Heilige Schrift, wie auch dieses Neue Wort (Neuoffenbarung) tausendmal nacheinander durchlesen, so werdet ihr aber dennoch ohne diese Regel stets auf dem alten Flecke stehenbleiben.

Ihr habt euch durch das öftere Lesen wohl euer Gedächtnis so recht gepfropft voll angestopft; fraget aber euren Geist, was er davon gewonnen hat, und seine stumpfe Antwort wird also lauten:

`Ich bin wohl chaotisch von allerlei Baumaterialien umlagert, und da liegen Balken und Steine bergartig übereinander; aber aus allen diesen Baumaterialien ist noch nicht einmal irgendeine schlechte Keusche (Wohnung) erbaut, in der ich frei zu wohnen vermöchte. Ihr häufet zwar das Baumaterial fortwährend auf – lauter Edelsteine und das schönste Zedernholz liegt in plumpen Haufen vor mir –, und ich vermag es nicht zu ordnen. Und habe ich hier und da auch irgend angefangen, eine kleine Ordnung herzustellen, da führt ihr schon wieder eine kolossale Menge neuen Materials dazu, so dass ich notwendig in meiner Tätigkeit ermüden muss und am Ende beim Anblick der Größe des zu ordnenden Materials erschaudere und mit Wehmut denke, wann doch einmal all dieses Material zu einer Wohnung wird geordnet werden können.`

Sehet, das ist eine ganz gründliche Antwort des Geistes, die ein jeder Mensch, der irgend viel gelesen hat, in sich selbst auf das allerklarste finden muss.

Wenn so jemand sein Leben hindurch ein paar tausend Bücher durchgelesen hat, welch ein Chaos hat er am Ende in seinem Gedächtnisse! Und wenn es gut geht, so wird er nach einer solchen reichhaltigen Belesenheit mit genauer Not so viel hervorbringen, dass er jetzt erst einsieht, dass er nichts weiß.

Was aber ist dieses Geständnis? Es ist nichts anderes als eine und dieselbe wehmütige Klage des Geistes, der dadurch das sagen will, dass er bei dieser ungeheuren Menge des Baumaterials nicht einmal eine allerschlechteste Keusche zur freien Wohnung erbaut überkam!

Also gibt es Menschen, die das Alte und Neue Testament von Wort zu Wort auswendig kennen; fraget sie aber um den inneren Sinn nur eines einzigen Verses, so werden sie da gerade so viel wissen wie diejenigen, die nicht einen einzigen Vers auswendig können, ja oft kaum wissen, dass da eine Heilige Schrift existiert. Was nützt also denen dieses herrliche Material?

Der Geist wohnt nur im Geistigen: Kann ihm aus diesem Material nicht einmal eine schlechte Keusche erbaut werden im inneren Geiste der Wahrheit, wo soll er dann wohnen, wo seine Rechnung führen, und von welchem Punkte aus soll er das Material zu ordnen anfangen?

Ist es denn nicht besser, weniger Material zu besitzen, aus demselben aber für den Geist sogleich eine kleine respektable Wohnung zu erbauen, damit der Geist dann einen festen und freien Platz bekommt, von welchem aus er seine nächsten Pläne machen kann und verwenden nach denselben ein neu anlangendes Material?

Was wird ein Acker wohl für ein Gesicht bekommen, wenn er auch das beste Erdreich ist, so ihr tausenderlei Samen, in der größten Unordnung durcheinandergemengt, zu gleicher Zeit auf denselben aussät? Die Samen werden richtig aufgehen; aber zu welchem Nutzen für den Sämann? Fürwahr, der Ertrag dieses Ackers wird kaum für eine schlechte Fütterung des Viehes taugen. Die stärkeren Pflanzen werden die schwächeren ersticken, das Unkraut wird wuchern, und das Weizenkorn wird nur hier und da sparsam und sehr verkümmert und brandig zum Vorschein kommen.

Aus diesem aber geht hervor, dass überall, wo für euch ein Nutzen heraussehen soll, eine Ordnung bewerkstelligt sein muss, ohne die ihr Dornen, Disteln, Kraut und Rüben durcheinander baut, was euch nimmer irgend nützen kann. Worin aber besteht diese Ordnung?

Wenn ihr einen geläuterten Weizen habt, so säet ihn auf einen reinen und guten Acker, und ihr werdet eine reine und gute Ernte bekommen.

Wer da eine gute Baustelle hat und hat Material dazu, der warte nicht, bis er eher einen überflüssigen Haufen Baumaterial zusammenbekommen hat, bis er dann erst sein Haus zu bauen anfangen möchte; denn er wird sich mit dem großen Haufen Baumaterial am Ende den ganzen Bauplatz voll anführen.

Und so dann der Baumeister kommen wird und wird ihn fragen: `Freund, an welcher Stelle willst du denn das Haus aufgeführt haben?`, was wird er ihm dann entgegnen? Sicher nichts anderes als: `Allda, Freund, wo der große Haufen des Baumaterials liegt!`

Und der Baumeister wird zu ihm sagen: `Warum ließest du denn dieses Material auf dem Bauplatze zuvor aufhäufen, bevor wir den Plan gemacht und den Grund gegraben haben? Willst du nun das Haus auf dieser Stelle haben, so musst du all dieses Material eher zur Seite schaffen und musst den Platz ganz frei machen. Dann erst werde ich kommen, werde den Platz ausmessen, den Plan entwerfen, danach den Grund graben lassen und am Ende erst das Material prüfen, ob es durchaus zur Erbauung deines Hauses taugt.`

Sehet, aus diesem Gleichnis könnt ihr schon ziemlich klar entnehmen, wie wenig jemandem eine große Belesenheit nützt, wenn er mit derselben nicht in der wahren Ordnung fortschreitet.

Worin aber besteht diese wahre Ordnung?

Diese wahre Ordnung besteht ganz einfach darin, dass ein jeder eine jede neue Ladung oder Überkommung des Materials also gleich zu einem Wohngebäude zu ordnen anfängt und nicht eher nach einer zweiten Ladung greift, als bis er die erste verarbeitet hat. Auf diese Weise wird er in seinem Bau rasch vorwärtsschreiten und wird um denselben immer genug freien Raum haben, auf welchem er in guter Ordnung ein hinlängliches neues Baumaterial aufschichten kann.

Auf deutsch und ganz verständlich gesagt aber besteht diese Ordnung darin, dass jeder nach dem Gelesenen sogleich tätig werde und sein Leben danach einrichte, – so wird ihm das Gelesene nützen, im Gegenteil aber schaden; denn jeder sei nicht nur ein purer Hörer des Wortes, sondern ein Täter desselben!“ (Ste.01_001,01 ff)

Weitere Texte zum Thema siehe linke Randspalte unter „Einführende Texte“, Thema „Zum nutzbringenden Lesen des Alten und Neuen Wortes“

1.3.
Wir Menschen wünschen uns ein erfülltes Leben. Um das zu erreichen, bedarf es erstens der Beachtung bestimmter Naturgesetze, denn

„Gott hat aus Sich eine Ordnung für ewig gestellt und bei der wird es auch ewig verbleiben!“ (GEJ.07_325,09)

„Wenn aber die ganze Schöpfung nach eurer neuen Weltweisheit nur ein Werk des blinden Zufalls wäre, würden da die Dinge in der Natur auch die gegenwärtige Seinsbeständigkeit nach allen Richtungen hin beibehalten?“ (GEJ.06_087,06)

„Wo Gesetze, muss auch ein Gesetzgeber sein; denn die Elemente und Naturkräfte gestalten sich nicht von selbst!“ (Lg.01_030,19)

Ähnliches hat bekanntlich auch schon Albert Einstein gesagt: „Gott würfelt nicht!“

Dazu kommt zweitens die Beachtung bestimmter Lebensgesetze:

„…Dann wird euch klar werden, dass eine Welt nur dann bestehen kann, wenn Liebe ihr Grundwesen, Liebe ihr Bestehungs- und Vervollkommnungstrieb ist.“ (PH.01_043,33)

Aber diese Lebensgesetze werden oft geleugnet, weil sie unbequem sind, weil nicht nur etwas gegeben, sondern auch etwas verlangt wird: nämlich die Liebe zum Schöpfer und Seiner Schöpfung sowie die Liebe zum Mitmenschen:

Wenn man das Warum der Schöpfung und die  Liebes-Lehre Jesu nicht kennt und danach handelt, ist eine Besserung des Zustandes der Schöpfung und eine Besserung der Situation des Menschen schwerlich erreichbar.  Denn:

„Von einem Ruhepunkte, von einem `es ist vollbracht!` träume dir nichts!, dieser Punkt existiert in Meiner Schöpfung nicht, denn sonst wäre etwas endlich und Mir als Unendlichem nicht angemessen, da Ich nur Dinge Meinesgleichen schaffen konnte.“

Siehe linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit  (1)“ Thema „Aufklärungen über die Lebenskunst“.

Der Schöpfer aller geistigen und materiellen Gegebenheiten weiß um das Warum dieser Schöpfung und wie sie zum Ziel geführt werden kann. Deshalb ist Seine Lehre der einzig zielführende Weg zur Erlösung. Jesus ist die Liebe und die Weisheit Selbst. Deshalb kann nichts Unreines oder Böses aus Ihm hervorgehen. Nur der Mensch meint alles besser zu wissen und hält sich für den Herrn der Welt und sieht als seinen Lebensinhalt nur ein höchstmögliches Wohlleben. Die Erlösung kann aber nur auf geistigem Wege erfolgen.

Gott hat Seine Lehre den freien Menschen über die gesamte Menschheitsgeschichte hinaus verkündet, nicht als Gesetz, sondern als „Du sollst“-Gebot“ (GEJ.02_227), beginnend bei den ersten Menschen in der Zeit vor der großen Flut, der Zeit der Propheten des Alten Testaments sowie den Lehren, die uns Jesus als inkarnierter Gott Selbst mündlich während seiner Lebenszeit erneut verkündet hat und nun durch die neuen Offenbarungen.

Die mündliche Verkündigung Gottes in der Bibel wurde von Menschen niedergeschrieben, von Seinem Geist getrieben, aber auch mit ihrem jeweils eigenen Verständnis des Gehörten.

1.4.
Menschen- oder Gotteswort?

Jesus: „`Das Neue Testament, was weist denn dieses auf, ist es Gottes- oder Menschen-Werk?` Die Antwort auf diese Frage ist wieder die nämliche: Ein Menschenwerk, verstümmelt, zugeschnitten und mit andern Dingen ergänzt, je nach dem Bedürfnisse des Zeitalters, wo es (ab-)geschrieben wurde und wie es der damaligen Geistlichkeit am besten anpasste.

Die Offenbarung Johannis ist das einzige von Meinem Apostel (Johannes) geschriebene Werk, das aber bis jetzt noch niemand versteht, so sehr sich viele die Mühe geben, selbe zu entziffern, und zwar vor der Zeit, als Ich es will.*)

*) Jesus: „Man stellt zwar jetzt von einer gewissen gelehrten Seite die Behauptung auf, dass das (biblische) Evangelium Johannis nicht von seiner Hand geschrieben sei. Ich aber sage es, dass es von seiner Hand geschrieben ist!“ (HiG.03_64.03.22b ff)


Nicht einmal die Briefe Meiner Apostel an verschiedene Gemeinden sind unangetastet geblieben. Manches wurde verändert, vieles als apokryph (unecht) erklärt, ausgemerzt oder auch falsch übersetzt.

`Das ist also die Bibel in ihrem jetzigen Zustande, die so manche fanatischen Eiferer als (ganz) Mein Werk, als Mein (reines) Wort betrachten wollen.` Diese Blinden (oder Geblendeten) maßen sich an, sich und andere führen zu wollen, und wenn ein Blinder den andern führt, so kannst du dir schon denken, was da herauskommt.

Doch wisse, dass `in der Bibel dasjenige, was Ich darin für die Menschheit als bleibendes Gut niederlegen wollte und derselben als ewige Richtschnur in Beziehung ihrer Bestimmung bleiben sollte, wohl im innern Sinne, trotz der vielen Veränderungen, unversehrt und rein geblieben ist.`

(Siehe hierzu linke Randspalte „Zu Bibel und Neuoffenbarung“, Thema „Bibel-, Geistes-, Gottes-Wort“)

1.5.
Keine Kunde unverhüllt

„…Aber solches wisst ihr nicht, dass eben aus den Himmeln keine Kunde völlig enthüllt zu den Menschen auf der Erde gelangen kann, sondern noch allezeit ist eine jede Kunde mit einer Hülse umschlossen. Denn ohne eine solche hülsige Umschließung könnte keine Kunde aus den Himmeln, welche rein geistig ist, zu den Menschen gelangen, so wenig als da jemand von euch imstande wäre, den für den Leib nur tauglichen ätherischen Nahrungsstoff ohne Beigabe gröberer Materie in sich aufzunehmen.“ (GS.02_015,03)

Siehe auch linke Randspalte unter „Zum Neuen Testament“, die Offenbarungen Jesu zu den verschieden Evangelien und „Einführende Texte“, Thema „Zu den Büchern des Jesuswerkes durch Jakob Lorber“


2. Gott ist nichts denn eine alte Fabel…

2.1.

Jesus kennt unsere Welt und seine Bewohner sehr genau, das heißt, Er kennt unseren Lebenswandel und weiß um den grassierenden Atheismus, das Leugnen eines Gottesgeistes und allen geistigen Lebens. Gott kann trotzdem nicht eingreifen, denn er hat uns als höchstes Gut die geistige Freiheit zur freien Gestaltung unseres materiellen Lebens wie zur freien Entwicklung unseres geistigen Lebens gegeben. Er kann nur wirken durch die Lehre, die wir annehmen oder verwerfen können. Jesus will uns mit dem folgenden Text wieder wachrütteln, auf den Weg der Liebe zurückführen.

2.2.
Jesus: "...Es gab, es gibt jetzt, und es wird auch fürderhin geben solche Weltweise, die da sagen: `Es gibt keinen Gott! Gott ist nichts denn eine alte Fabel, welche irgend klügere Menschen einmal in einer Urzeit ausgeheckt haben, um die andern Menschen sich dienstbar und untertänig zu machen. Die Welt und alles in ihr ist zwar klug und weise und gut eingerichtet; so aber alles das irgendein von den Menschen erdichteter Gott, als in der Wahrheit bestehend, also erschaffen hätte und den Menschen als Sein sicher edelstes Geschöpf aber dabei nur darum ins Dasein gerufen hätte, damit er von der Geburt an nichts als leiden und dulden solle, so höbe dies Gottes Weisheit und Seine dieser nächst verbundene Güte und dadurch auch Ihn Selbst auf, denn ohne Weisheit gibt es keine Macht und ohne Liebe und Güte keinen Willen, je etwas in ein glückliches Dasein zu rufen.

Es sei demnach alles durch die Kraft der Erde, der Sonne, der Elemente und der Planeten und all der andern Gestirne entstanden. Diese seien in sich noch ganz derb und roh und nähmen erst in ihren Produkten eine Art Sänftung und Bildung an; aber alle die noch so geschmeidigen Produkte seien am Ende denn doch noch viel zu schwach, um sich gegen die große Derb- und Roheit der vorbenannten Urkräfte zu behaupten, und sie müssten es sich am Ende gefallen lassen, von denselben vernichtet zu werden. Glücklich und weise könne nur der Mensch genannt werden, der es verstehe, sich die Spanne Lebenszeit so angenehm als möglich zu machen und als ein Weltkluger im ewigen Nichtsein das größte Glück zu suchen. Und darin liegt denn auch der Sinn, nach dem einer eurer Weltklugen sagte: `Gehe hin und iss, trinke und tändle; denn nach dem Tode gibt es kein Vergnügen!

Seht ihr, als nun hier Meine lieben Freunde, dass auch die Weltklugheit eurer Philosophen Mir gar wohl bekannt ist und schon gar lange nur zu wohl bekannt war? Und Ich sage es euch, dass es unter allem Elende und unter aller Not der Menschen nichts Ärgeres gibt als die geistige Blindheit der Menschen. Denn aus ihr entspringen notwendig alle anderen Übel unter den Menschen und werden auch so lange bestehen, als es Epikure*) geben wird in allen Gemeinden der Menschen; denn der Naturweltsinn solcher Weisen verdirbt nur zu bald durch sein sehr anlockendes Beispiel viele Tausende von Menschen.

*) Genießer der materiellen Freuden

Denn ein Teil fängt an, alle Mittel aufzubieten, um selbst nach der Weise Epikurs ein Leben führen zu können; ein anderer und stets größerer Teil aber muss dabei offenbar in die größte physische und noch größere geistige Not versinken, und alles Elend und alle Not ist dann auf der Erde unter den Menschen fertig.

Wenn aber also, kann da Gott dafür, so die Menschen im Besitze ihres vollkommen freien Willens sich von Gott abwenden und ein Leben nach ihrer Weltliebe führen? Oder sollte Gott, als infolge Seiner Liebe, Güte, Weisheit und Macht, etwa stets all das Elend und alle Not unter den Menschen nicht bestehen lassen? Höret, so Gott das nicht zuließe, da würde es ehest noch gräulicher unter den Menschen aussehen, als es nun aussieht! Was würde da mit der Zeit aus den Menschen werden? Nichts als ein rohestes und vollends geist- und lebensloses Klotzwerk gleich den heidnischen Götzen aus Stein, Metall und Holz!" (GEJ.08_181,14f)

Siehe auch linke Randspalte unter „Einführende Texte“, Thema „Daher lernet es von Mir“

2.3.
Der Welt fehlt nun alles geistige Licht, denn die Diener Baalams haben ihr auch den letzten Funken genommen und haben ihn erstickt auch in den Herzen der ohnehin wenigen, die noch irgend einen schwachen Glauben hatten. Nun ist eine vollste Nacht geworden. Niemand weiß mehr zu raten und zu helfen. Daher halten sie Rat über Rat und wählen in einem fort Wähler über Wähler, um dadurch auf die Weisesten des Landes zu gelangen. Aber sie sind nun alle blind und sehen und erkennen die Weisen nicht, da sie sich nur an die Angesehensten halten und an jene, die eine starke Stimme haben. Daher aber werden sie auch stets mehr Elend hervorrufen und Raub und Mord und großes Blutvergießen, wie es sich nun schon an mehreren Orten zu zeigen anfängt.“ (HiG.03_48.06.14,12)

2.4.
Jetzt, da bald die Zeit herannaht, wo die Menschen strenger gefragt werden, ob sie denn eigentlich wissen, wozu sie auf der Welt sind, und ob sie auch wissen, warum Ich auf diese Erde kam, jetzt ist es an der Zeit, die Rinde des Buchstabens und Wortlauts Meiner Evangelien wegzunehmen und den Menschen unter dieser scheinbar harten Rinde den glänzenden Strom des göttlichen Lichts zu zeigen, damit sie in dieser letzten Zeit noch das Versäumte an sich und an anderen einholen und so ihre Mission erfüllen können. Deswegen Meine vielen Erläuterungen und Erklärungen an euch, deswegen diese ganze Reihe von Sonntagspredigten, damit ja niemand sagen kann, dieses oder jenes habe er nicht gewusst, nicht verstanden.

Ich bin der Gott des Lichts, der Liebe und der Weisheit. Wenn Ich einst wiederkomme, kann keine Finsternis neben Mir bestehen. Es muss deshalb in den Herzen aller Menschen Licht werden. Sie müssen alle lieben lernen, um diese Liebe, mit Weisheit verbunden, an ihren Nächsten anzuwenden.

Der Grund Meiner Worte, die Ursache Meiner Mahnungen und das Endziel Meines Strebens ist, euch auf diese Art zu Meinen Kindern zu machen und die Welt wieder in ein Paradies zu verwandeln, wie sie zur Zeit der ersten Menschen war, in dem kein Hass, kein Zorn, kein Spott, sondern Liebe, Friede und Ruhe alle Geschöpfe beseelte und der Mensch, das letzte Schöpfungswerk der Erde, alle die göttlichen Eigenschaften in sich vereinte.*)

So muss es kommen, und dahin muss alles streben! Trachtet danach – ihr und alle Menschen –, eure Mission zu erfüllen, indem ihr so gut als möglich werdet! Tragt aus allen Kräften dazu bei, euren Mitmenschen den Weg zu dem gleichen Ziel zu zeigen, dann sind Meine Worte an euch nicht verschwendet, und ihr werdet, des Namens Meiner Kinder würdig, auch den Vater im Jenseits finden, der hier schon mit so viel Liebe und Geduld Seine verirrten Schafe zu retten sucht! Amen.“ (PH.01_047,14 ff)

*) „Und nun siehe, du Adam, und höre, du Eva! Noch seid ihr jetzt im Paradiese (Kaukasusregion), da, wohin euch die ewige Liebe gesetzt hat vor und nach eurer Sünde und vor und nach der Zerstörung; aber so ihr euch je vergessen solltet, nicht zu beachten treulich die Gesetze der Liebe und die Gebote der Weisheit des heiligen Vaters, so werdet ihr aus diesem schönen Garten vertrieben werden durch dieses flammende Schwert und werdet nimmer hineingelassen werden durch die ganze Zeit eures Leibeslebens fürder und bis zur Zeit der Verheißung auch keiner von allen euren Nachkommen – als erst nach derselben die Kinder der Erlösung und der daraus hervorgehenden Neuschöpfung der ewigen Liebe.“ (HGt.01_011,24)

2.5.
Liebe aber ist das Erste; ohne diese gedeiht keine Frucht des Geistes!“ (GEJ.01_043,05)

2.6.
Die Lehre, die Ich euch nun gebe ist Gottes Wort und bleibt ewig!“ (GEJ.09_090,02)

2.7.
Ich lade euch nicht und lege euch keine Not an; wer aus euch aber frei zu Mir kommen will, soll keine Tür verschlossen finden, sondern einen ganz freien Eintritt zu Mir haben. Wer also kommen will, der komme, wer aber daheim verbleiben will, der verbleibe, denn Ich zwinge und richte niemanden!“ (GEJ.01_032,13)


3. Wer aber ist Gott?, Wer ist Jesus?

3.1.
In den Diktaten der Neuoffenbarung wird uns an vielen Stellen offenbart, wie wir Gott, Jesus bzw. den heiligen Geist zu verstehen haben:

Gott-Vater als Abedam in der „Haushaltung Gottes“, dem sog. Alten Testament der Neuoffenbarung, zu Seth, einem Sohn Adams und Evas und Bewohner des Ursprungslandes der Menschheit, der Kaukasusregion*):

*) Hier ist zu bemerken, dass es natürlich nach der Neuoffenbarung auch vor Adam und Eva Menschen gegeben hat, jedoch werden diese in der Neuoffenbarung als Voradamiten (Präadamiten) bezeichnet, die aber waren „zu einer höheren und tieferen Geistesbildung nicht geeignet“. (GEJ.08_073,01)

Siehe hierzu auch linke Randspalte unter „Betrachtungen / Kleine Kommentare“, Teil 3: „8. Kommentar zu 11. GEJ 27,6, Präadamiten“ sowie unter „Naturwissenschaftliches (1)“, Thema „Die sechs Erdbildungsperioden“

3.2.
Gott als Urquell aller Mächte und Kräfte

"Höre denn und merke dir's wohl: Jede Kraft, die da in was immer oder wo immer oder wie immer wirkt, ist aus Gott als dem Urquell aller Mächte und Kräfte. Gott aber als Gott kann in Seinem Urwesen ewig nie von einem von Ihm geschaffenen Wesen geschaut und begriffen werden; denn wer da Gott sehen möchte, der könnte nicht leben, da Gott unendlich, jedes Wesen aber endlich ist. Wie aber könnte je das Endliche schauen und begreifen das Unendliche?!

Oder meinst du wohl, es wäre dir möglich, ausgedehnt zu werden bis ins Unendliche und dabei zu erhalten dein Fünklein Leben?!  (HGt.01_151,26 ff)

3.3.
Siehe, die Liebe ist Mein eigenst innerstes Urgrundwesen! Aus diesem Wesen gehet erst die eigentliche Gottheit oder die durch alle Unendlichkeit ewig wirkende Kraft hervor, welche da ist Mein unendlicher Geist aller Heiligkeit.

Dieses Urgrundwesen bin Ich aber Selbst, also wie Ich jetzt vor dir stehe, und da, aus dieser Brust ist die ganze Unendlichkeit erfüllt von Meinem Geiste, der da ist Mein langer mächtigster Arm und allzeit also wirkt ins allerunendlichste, wie Ich es in dieser Meiner Brust will.

Siehe, demnach bin Ich auch überall durch diesen Meinen Geist vollkommen gegenwärtig und kann da bilden, schaffen und ordnen.

Denn Meine Gedanken erfüllen stets den unendlichen Raum, welcher da ist ewig aus Mir; aber zur Erscheinung kommen sie erst da und dann, wo und wann Ich sie mit Meinem Willen ergreife und sie dann festhalte.

Siehe nun, aus eben diesem Meinem Urgrundwesen aber habe Ich auch dich gestaltet, eine zweite, ihrer selbst bewusste frei tätige Liebe aus Mir, – nicht nur ein alleiniger Gedanke, sondern eine freie Liebe aus Mir!

So du nun mit Mir eine und dieselbe Liebe bist, wie solltest du demnach nicht Mein Bruder sein, wenn deine Liebe gleich ist der Meinigen?!

Daher also sei ohne Furcht und sei Mir stets ein rechter Bruder, und Ich sage dir, auch du wirst wirken frei im Geiste, wie Ich wirke frei erfüllend die Unendlichkeit.“ [HGt.02_094,17 ff)

3.4.
"...Weil Ich (Jesus) ihnen (den Jüngern) Mein Verhältnis zu ihrem Jehova nicht anders begreiflich machen konnte als unter dem Bild von Vater und Sohn, einem Bilde, das ihrem Weltverstand näher lag und auch in geistiger Entsprechung völlig das Verhältnis der Liebe zur Weisheit ausdrückt, wie Ich zwar als Weisheit Mensch geworden, aber als Liebe der ewige Erhalter und Schöpfer des ganzen Universums geblieben bin." (PH.01_023,02)

3.5.
"Von nun an (Lebenszeit Jesu) aber bin Ich für jedermann ein schaubarer Gott und jeder, der Mich sieht, lebt und wird ewig leben." (GEJ.06_239,04)

3.6.
"Der Vater, Ich als Sohn und der Heilige Geist sind unterscheidbar eines und dasselbe von Ewigkeit.

Der Vater in Mir ist die ewige Liebe und als solche der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge, die da erfüllet die ganze ewige Unendlichkeit.

Ich als der Sohn bin das Licht und die Weisheit, die hervorgeht aus dem Feuer der ewigen Liebe. Dieses mächtige Licht ist das ewige vollkommenste Selbstbewusstsein und die hellste Selbsterkenntnis Gottes und das ewige Wort in Gott, durch das alles, was da ist, gemacht worden ist.

Damit aber das alles gemacht werden kann, dazu gehört noch der mächtigste Wille Gottes, und das ist eben der Heilige Geist in Gott, durch den die Werke und Wesen ihr volles Dasein bekommen.

Der Heilige Geist ist das große ausgesprochene Wort `Werde!`- und es ist da, was die Liebe und die Weisheit in Gott beschlossen haben.

Und seht, das alles ist nun da in Mir: die Liebe, die Weisheit und alle Macht! Und somit gibt es nur einen Gott, und der bin Ich, und Ich habe nur darum hier einen Leib angenommen, um Mich euch Menschen dieser Erde, die Ich völlig nach Meinem Ebenmaß erschaffen habe, aus der Ursubstanz Meiner Liebe, in eurer Persönlichkeit näher offenbaren zu können, - wie es nun soeben der Fall ist." (GEJ.06_230,02 ff)

3.7.
"...Und das (Menschwerdung Jesu) ist eben die zweite Schöpfung, die Ich schon von Ewigkeit her vorgesehen habe, ohne die nie ein Mensch dieser oder auch einer andern Erde vollkommen selig hätte werden können; denn vor dieser Meiner Darniederkunft war Ich ewighin ein unschaubarer Gott, wie es auch im Moses heißt, dass niemand Gott sehen kann und leben. Von nun an aber bin Ich für jedermann ein schaubarer Gott und jeder, der Mich sieht, lebt und wird ewig leben." (GEJ.06_239,04)

3.8.
"Ich als der alleinige Träger allen Seins und Lebens muss nun auch das, was von Ewigkeiten her durch die Festigkeit Meines Willens dem Gerichte und dem Tode verfallen war, erlösen und muss eben durch das Gericht und durch den Tod dieses Meines Fleisches und Blutes in das alte Gericht und in den alten Tod eindringen, um so Meinem eigenen Gottwillen jene Bande insoweit zu lockern und zu lösen, wegen der in sich reif gewordenen Materie der Dinge, auf dass darauf alle Kreatur aus dem ewigen Tode zum freien und selbständigen Leben übergehen kann. Und es ist darum des Menschen Sohn in diese Welt gekommen, um das, was gewisserart von Ewigkeit her verloren war, aufzusuchen, es zu erlösen und also für die Seligkeit fähig zu machen."(GEJ.05_247,05f)

3.9.
Es liegt alles daran, dass sie Mich in ihrem Herzen als das erkennen, was Ich bin; denn ihr ewiges Leben hängt ja allein von dem ab! Erkennen sie Mich nicht, so können sie auch unmöglich Den erkennen, der Mich in die Welt gesandt hat und noch weniger, dass Ich und Der, der Mich gesandt hat, ein und dasselbe Wesen sind! Solange aber ihre Herzen das nicht erkennen, haben sie Mich nicht in sich und somit auch das ewige Leben nicht und sind im Geiste tot! Denn Ich selbst bin ja eben das ewige Leben Selbst und durch Meine Lehre der Weg zum selben.“ (GEJ.02_024,04)

3.10.
"Jesus, der Gekreuzigte, ist allein Gott über alle Himmel und über alles, was den unendlichen Raum erfüllt. Er allein ist der Urschöpfer aller Dinge, aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er ist der Vater Seinem urewigen Liebewesen nach, der ewige Sohn Seiner Weisheit und der allein Heilige Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Wirkung nach.

An diesen Jesus wende dich im Herzen wahrhaftig und getreu. Liebe Ihn, der dich so sehr liebte, dass Er aus Liebe zu dir wie zu allen Menschen die Menschennatur annahm und des Leibes bittersten Tod über Sich kommen ließ, auf dass dir und allen Menschen ein ewiges Leben ermöglicht werde!

Das ewige, Gott völlig gleiche, seligste Leben ist durch Ihn allein ermöglicht worden und als ein unendlicher Schatz gegeben aller Kreatur. Es bedarf nun nichts mehr, als diese große Gabe des heiligen Vaters liebewillig zu verlangen und dankbarst anzunehmen - und der Mensch wird selig leben in Ewigkeit in Gottes Gesellschaft wie ein zweiter (relativer) Gott.

Gott, der da ist unser aller Vater Jesus, ist die reinste Liebe, die niemanden richtet und jeden selig machen will. Nur muss der Mensch auch das wollen, was Gottes reinste Liebe will. Denn Gott tut niemandem einen Zwang an, am wenigsten in dieser Welt der Geister. Daher wird jedem nur das zuteil, was er selbst will. Was du demnach willst, das wirst du auch empfangen!

(Dies bedeutet nicht: Wer die Allmacht Gottes will, wird die Allmacht empfangen! Sondern: Wer freiwillig in seine eigene Hölle will, indem er freiwillig nach den Prinzipien der Hölle [Selbstsucht, Hochmut und Herrschsucht] leben will, der wird seine eigene Hölle empfangen! Wer freiwillig seinen eigenen Himmel will, indem er freiwillig nach den Prinzipien des Himmels [Liebe zu Gott und zum Nächsten sowie wahre Demut] leben will, der wird seinen eigenen Himmel empfangen. (Wilfried Schlätz))

3.11.
Es gibt aber kein Leben und keine Seligkeit außer in der reinen Gottesliebe. Wer diese in sich aufgenommen hat und selbst das will, was diese heilige Liebe will, der lebt und ist selig für ewig." (RB.01_126,01ff)

3.12.
Wisse, die Liebe ist der beste Schlüssel zu Meinem Herzen; sie ist es aber auch zu den Herzen der Menschen. Wenn du mit dieser Waffe kämpfest, so widersteht dir niemand, ja selbst Ich nicht!

(Aus: Gottfried Mayerhofer, „Nahet euch zu Gott – so nahet Er sich zu euch“, „Lebensgarten“)

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1)“, Thema „Aufklärungen über die Lebenskunst“
Weitere Texte zum Thema siehe unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Themen „Wer ist Gott“, „Wer ist Jesus“, „Christus, der einzige Gott“ u.a.


4. Warum eine Schöpfung?

4.1.
Das ist sicher die Haupt- und Grundfrage für uns Menschen, warum, wozu die ganze Schöpfung, die sich in für uns unvorstellbar unermesslichen Zeitabschnitten vollzieht. Die Frage nach dem „Warum einer Schöpfung“ ist uns in der Neuoffenbarung in vielen Diktaten offenbart, wenn auch immer mit anderen Worten und anderen inhaltlichen Schwerpunkten. Hier soll zunächst eine kleine Zusammenfassung versucht werden, anschließend folgen einige Originalzitate sowie Hinweise zu weiteren relevanten Texten.

Als sich Gottes geistige Unendlichkeit Selbst in Seiner absoluten Freiheit in der Liebe gefunden hatte, schuf Er die Urgeister, lehrte sie die Liebe und zeigte ihnen, dass sie so frei waren wie ihr Schöpfer Selbst. Ein Teil der geschaffenen Urgeister jedoch hat diese Freiheit missbraucht und hat sich gegen ihren Schöpfer gewandt und hat sich damit der nährenden Ur-Kraft Gottes entzogen.

Die Folge war die Schrumpfung und Materialisierung (Urnebel des Weltstoffs)*) eines Teiles der geschaffenen Urgeister auf einem langen Weg zum großen materiellen Schöpfungsmenschen. Diese ehemaligen Urgeister wurden damit zum Grundstoff aller Materie.

*) Siehe auch linke Randspalte unter „Einführende Texte“, Thema „10 Hauptpunkte“

Aus diesem Grundstoff (Intelligenzspezifika) entstand die sog. materielle Schöpfung, in der durch das „es werde“ die gesamte weitere materielle und geistige Entwicklung vom Universum (materiellen Schöpfungsmenschen) bis zum Menschen und der endgültigen Erlösung grundgelegt wurde, das heißt, die ganze folgende Entwicklung durch Mineral, Pflanze, Tier, Mensch bis zur geistigen Welt in Form von Himmel und seinem Gegensatz der Hölle.

Die Schöpfung bis zum Menschen ist gerichtet (Muss-Gericht), der Mensch aber ist frei und kann sich durch sein geistiges und naturgegebenes Handeln erneut für die Gottes- und Nächstenliebe entscheiden oder erneut in die Gottesferne zurückfallen.

Das heißt, der gefallene Teil der geistigen Urschöpfung hatte durch ein gerechtes Leben nach den Geboten Gottes erneut die Chance, durch Gottes Liebe wieder zurückzukehren ins Vaterhaus (der verlorene Sohn) oder erneut in den geistigen Tod überzugehen, wobei der sog. geistige Tod nicht auf ewig bestehen muss, sondern Gottes Tür bleibt allzeit offen, wenn der sog. „verlorene Sohn“ bzw. die Menschen-Seelen wieder den Liebesweg beschreiten.

Gott hat sich uns seit der Erschaffung der ersten Menschen immer wieder geöffnet und geoffenbart, hat uns Seine Schöpfung erklärt und den Weg gewiesen, den der Mensch gehen muss, um wieder zu seinem geistigen Ursprung zurückkehren zu können.

Ja, Gott ist Selbst Mensch geworden in Jesus und hat uns und die ganze geistige Welt die Liebe gelehrt und hat sich sogar noch am Kreuz zu Seiner göttlichen Liebeslehre bekannt, eine Lehre, die allein für alle Ewigkeit Bestand haben wird. Seine Auferstehung bezeugt die ewige Wahrheit Seiner Lehre für die diesseitige wie die jenseitige Welt.

Damit hat Gott alles neu gemacht und selbst die höchsten Urgeister müssen nun den Weg des Fleisches durchmachen (Prüfungsweg) wie auch Jesus Selbst.

Jesus Selbst weiß sehr gut, dass das Leben auf dieser Erde kein leichter Weg ist, hat Er ihn doch Selbst beschritten bis zum bitteren Tod am Kreuz, um zu zeigen, dass es möglich ist ein Leben in Liebe und Demut zu führen.

So diktierte Jesus seinem „Schreibknecht“

4.2.
Auch Ich Selbst wollte nicht allein leben

Auch Ich Selbst wollte nicht allein leben, nicht allein sein, bloß Meiner Macht Mir bewusst. Deswegen erschuf Ich Wesen, die dann an Meinen Schöpfungen sich ergötzend, sich freuend, Mir Meine Freude, Schöpfer zu sein, verdoppeln konnten.

So schuf Ich die Geister, schuf große, Mir würdige Ebenbilder – und was geschah mit dem Größten unter allen? Ihr wisset es, er fiel, fiel von Mir ab – und was geschah mit dem Menschen? – auch er fiel, fiel ebenfalls von Mir ab. Beide, Luzifer und Mensch, achteten nicht das Gesetz der Liebe, wollten als freie Wesen ihren eigenen Weg gehen und so musste das Gesetz der Liebe wohl auf anderen Wegen, aber doch zum gemeinschaftlichen Ziele führen.“ (Sg.01_022,16)

4.3.
Wenn es einen anderen Weg gegeben hätte…

"Wenn es einen anderen Weg zur Freigestaltung des Lebens aus sich gäbe, der noch weniger schmerzlich wäre, so hätte ihn die Gottheit sicher in ihre Ordnung aufgenommen. Aber bei den Verhältnissen der Lebensdinge, wie sie sind und notwendig sein müssen, ist eben kein besserer Weg möglich. Der Weg ist somit auch gut und zweckmäßig. Und weil so und nicht anders, da ist ja die Sache selbst schon der größte Beweis fürs sichtbare, greifliche Dasein Gottes, ohne den nichts entstehen, sein und bestehen kann." (RB.01_027,06)

Hier ein „Kurzer Abriss der Schöpfungsgeschichte“ wie er Gottfried Mayerhofer auf eine Anfrage aus seinem Freundeskreis diktiert wurde:

4.4.
„Kurzer Abriss der Schöpfungsgeschichte“

Als Ich noch allein im unbegrenzten Raume war und nichts Lebendes, nichts Wesendes geschaffen war, da regte sich in Mir die Liebe und forderte Gegenliebe, forderte Wesen, die Meine Größe, Meine Allmacht, Meine Weisheit, aber auch Meine Liebe begreifen, ihr nachkommen und sie erwidern sollten. Und siehe da, Ich schuf zunächst drei große Geister, welche neben der Schöpfungskraft, unendliche Wesen aus ihnen selbst zu schaffen, auch die Fähigkeit besaßen, Meine Weisheit und Liebe zu erfassen und zu begreifen.

Der Eine dieser Geister, welcher als Lichtverbreiter das geistige Licht in die weiten Räume des Universums bringen sollte und also Mir Selbst am nächsten stand, eben dieser Geist, dessen Name `Lucifer` (oder Satana, heißt Lichtbringer) in späteren Zeiten eine ganz andere Bedeutung erhielt, - dieser große Geist überwarf sich, missbrauchte seine Gewalt und wurde, was er noch heute ist, das Prinzip des Bösen, als Gegenpol Meiner allgöttlichen Güte.

Frei wie ihr Menschen, so waren und sind auch die Geister gewesen und geblieben. Freiwillig kehrte dieser Geist in seinem ganzen Komplexe, wozu auch die unermessliche Schar der Geister gehört, die er aus sich erzeugte, nicht zurück; und so war Ich gezwungen, weil doch alles von Mir ausging und zu Mir zurückkehren muss, diesen gefallenen ungehorsamen Geistern einen Rückweg anzubahnen, welcher Meiner würdig war und ihnen nebenbei die Freiheit der Handlung nicht raubte.

So wurde die materielle Welt geschaffen, welche nichts anderes ist, als die gefallenen Geister, gebunden in Materie, wo sie als Prüfungs- und Läuterungsschule von Stufe zu Stufe sich entwickelnd, vom scheinbaren Imponderabeln zum Ponderabilen, vom Anorganischen zum Organischen, vom in Instinkt gebundenen, zum freien Seelenleben, als geistig denkende Wesen noch in der Materie, sodann nach dem leiblichen Tode mit leichteren Verhikeln umgeben, als Geister nach und nach vorrücken sollen, um endlich dahin zurückzukommen, von wo sie ausgegangen sind.

Bei Erschaffung der geistigen und materiellen Welt war das erste Gesetz die moralische, die materielle Schwere, d.h. die Anziehungskraft, welche die Geister zu Mir als ihrem Ursprunge zieht, wie der Stein von seiner Mutter, der Erde, angezogen wird; und diese Anziehungskraft beim Geist in Materie gebunden wird stets desto geringer, je mehr Geistiges und Seelisches vorherrscht und je mehr die Materie vergeistigt ist.

So, Mein Sohn, beurteile alles Geschaffene und du wirst Mich eher verstehen und begreifen.

Damit aber diese festgestellten Gesetze im Geistigen auch ausführbar seien und um Meiner ganzen Geisterwelt den faktischen Beweis davon zu geben, dass es möglich ist, als erschaffenes Wesen selben nachzukommen, so beschloss Ich in Meiner Liebe, Meine Weisheit von Mir zu trennen und selbe auf einen kleinen unansehnlichen Weltkörper als Mensch einzukleiden (Menschwerdung Jesu), sie in den niedrigsten Verhältnissen geboren, alle Phasen eines Proletarier-Standes durchmachen und selbst noch den in jener Zeit schmählichsten Tod als verkannt leiden zu lassen. Wie Meine Weisheit (als Jesus) diese Aufgabe erfüllte, wisset ihr alle aus den Evangelien und zuletzt noch aus dem großen Evangelium Johannes. (Jakob Lorber)

Du siehst also, Mein Sohn, das Leben und Leiden Christi hat nicht allein für euch Menschen, sondern auch für die gesamte Geisterfamilie (im Jenseits) einen großen Wert, indem Ich, der Mächtigste als der Demütigste Erniedrigungen erduldete, welche, als Ausdruck einer göttlichen Liebe, allen lebenden Wesen ein Maßstab auf ewige Zeiten sein werden, wie weit die wahre Liebe gehen kann, ohne sich etwas zu vergeben.

Eben darum ist dieser Akt Meiner Erniedrigung und Meine Lehre durch Taten der Liebe bewiesen, die einzige, welche ewig dauert und unumstößlich in ihren Prinzipien ist, es ist die Religion der Gottes- und Nächstenliebe, welche vom leisen Ahnen bis zum klaren Bewusstsein, vom lallenden Kinde bis zum höchsten Engel emporsteigend, nur Liebe predigt und nur Liebe verlangt.

So fasse Meine Lebensgeschichte, Meine Lehre auf und du wirst erstaunen, wie die Worte, welche Ich als göttliche Weisheit gesprochen, von Meinen Jüngern gesammelt, noch heute wahr und gültig sind und durch nichts schwächer werden können. Träume nicht davon, als hätte Ich dich verlassen, sieh Mein Kind, Ich verlasse den letzten Wurm, den Dein Auge im Staube nicht fähig zu erblicken, nicht; und glaubst, Meine Vaterhand hätte sich von dir und deiner Tochter zurückgezogen! Nein!, sondern an vielem seid ihr selbst schuld und dennoch durch alles, was ihr nach eurer Ansicht beschließet und vollführet schlingt sich der Faden Meiner Leitung durch, der Ich euch für andere dauerhaftere Zustände erziehen will und nur die Umstände, hervorgerufen durch euer eigenes Gebaren, benütze, um zu Meinem Zwecke zu gelangen.

Haltet nur an dem fest: Ich, Gott der Liebe, strafe nicht, ihr Menschen strafet euch selbst, strafet euch durch falsche Ansichten eures Lebenszweckes und durch falsche Folgerungen und Schlüsse, strafet euch selbst durch gehegte Wünsche, die vielleicht materielles Wohl, aber geistiges Weh nach sich ziehen.

Siehe, dein Sohn, der frühe in Mein Geisterreich kam, er beklagt jetzt, was er auf Erden versäumt hat, er sucht bei seinen Freunden dort und hier (statt bei Mir) Aufklärung, höheres geistiges Leben, welches er hier gemäß seiner irdischen Stellung vernachlässigt hatte, ahmet ihm (darin) nicht nach, lasset euch von Mir führen, vertrauet Mir, ihr seid Meine Kinder und geistige Ableger eines mächtigen Schöpfers, welcher euch erziehen will zu dem, wozu ihr eigentlich erschaffen worden seid: einst Seine Kinder zu werden! Streifet eure erlernten Begriffe von `Welt` und `Religionskultus` ab, suchet den Kern der Sache und werfet die Schale weg! Geister seid ihr, euer Ursprung ist geistiges Element und nach kurzer Zeit gehet ihr wieder ins Geisterreich über.

Diese Worte, welche ihr hier leset, sind nicht Worte eures irdischen Freundes (Gottfried Mayerhofer), nein!, es sind Meine Worte, Worte eures Vaters, den ihr oft weit über eurer Erde und auch über der Welt-Atmosphäre wähnet und der doch oft so nahe bei euch ist, euch umgibt nebst verwandten Seelen, sowohl aus dem jenseitigen, als diesseitigen Reiche und euch Trost sendet auf allen Wegen, wo nur ein Stück Meiner Natur eure Augen entzückt.“…

(Gottfried Mayerhofer, „Kurzer Abriss der Schöpfungsgeschichte“, „Fest-Garten“*))

*) Siehe auch linke Randspalte unter "Texte der Neuoffenbarung zu...", Thema "Kurzer Abriss  der Schöpfungsgeschichte"


4.5.
Die gefallenen Urgeister

Hier noch ein Zitat aus einer Offenbarung durch Jakob Lorber aus „Johannes, das große Evangelium“

„…Sie (die gefallenen Urgeister) haben sich abgesondert in große Vereine und stellten sich in für euch nicht denkbar großen Entfernungen auf. Ein jeder Verein wollte von einem zweiten nichts mehr hören, sehen und erfahren, um nur der Eigenliebe so recht weltendick frönen zu können. Durch dieses stets wachsende Eingehen in die Eigenliebe und Selbstsucht, in den dadurch mehr und mehr erwachten Hochmut und in eine absolute Herrschsucht schrumpften die zahllos vielen Lebensformen endlich nach dem Gesetze der Schwere, das sich aus der Eigenliebe und Selbstsucht von selbst entwickelt hatte, zu einem übergroßen Klumpen zusammen, – und die materielle Urzentralsonne einer Hülsenglobe war fertig. (Erklärung Hülsenglobe siehe weiter unten)

Nun aber gibt es im unendlichen Raume ebenfalls eine Unzahl solcher Systeme oder Hülsengloben, wo überall eine besprochene Urzentralsonne zahllosen Weltengebieten zum gemeinsamen Mittelpunkte dient, und diese Urzentralsonnen sind eben die zusammengeschrumpften Urgeistervereine, aus denen mit den Zeiten der Zeiten alle andern Sonnenalle, Sonnengebiete, Nebenzentralsonnen, Planetarsonnen, Planeten, Monde und Kometen hervorgegangen sind.“ (GEJ.04_105,01)*)

Siehe auch GEJ.04_103 ff

*) „Hierdurch wurde ursprüngliche reine, jenseitige, materiefreie, intelligente Energie zu Materie verdichtet. Es gab also keinen „Urknall“, bei dem alle Materie aus einem singulären mathematischen Punkt mit null Dimensionen, also aus dem reinen Nichts, explosionsartig entsprang, sondern vor aller Materie gab es eine jenseitige, rein energetische, massefreie Geisterwelt, wobei ein Siebtel dieser urgeschaffenen Geister am Anfang unserer gegenwärtigen Schöpfungsperiode sich durch ihren freiwilligen Hochmut und ihre freiwillige Herrschsucht selbst in die purste Materie verwandelte.“ (Siehe linke Randspalte, „Naturwissenschaftliches (2)“, Wilfried Schlätz: „Evolution und göttliche Schöpfung“)

4.6.
Zum Begriff „Hülsenglobe“

Hülsenglobe“ – ein Universum. Nach den Mitteilungen Lorbers gibt es im endlosen Schöpfungsraum eine Unzahl von Weltuniversen (Hülsengloben), die in unvorstellbar großen Entfernungen voneinander stehen und einen jeweils abgeschlossenen Makrokosmos bilden. Jedes dieser Universen ist hierarchisch um eine Urzentralsonne aufgebaut und außen von einer endlos großen, alles Licht nach innen reflektierenden `Hülse` umgeben. Gleich den Zellen des menschlichen Körpers stellen diese zahllosen Einzeluniversen (Hülsengloben)  in ihrer Gesamtheit einen ungeheuer großen Menschen dar, der als `großer Welten- oder Schöpfungsmensch` bezeichnet wird. – Das Zentrum unserer Hülsenglobe bildet die für uns unvorstellbar große Urzentralsonne Urka (= Regulus im Sternbild des `Großen Löwen`, Vers 60ff), die nach Lorber von 7 Millionen Galaxishaufen (Sonnenall-Allen) umbahnt wird. – Diese Galaxishaufen muss man sich als galaktische Riesensysteme mit einem stufenförmigen Aufbau denken. Jeder Galaxishaufen hat wiederum eine unermesslich große `Sonnen-Mutter` als Zentralgestirn, um die Millionen von Galaxien (Sonnenalle) bahnen. Jede Galaxis besteht wieder aus einer zentralen Allsonne, die von Millionen Kugelsternhaufen (Sonnengebieten) umbahnt wird. Die Mittelsonne eines Kugelsternhaufens ist schließlich eine zentrale Gebietssonne (für uns entsprechend der Sirius im Sternbild des `Großen Hundes`, Vers 39), um die Trillionen Planetensysteme (= Planetarsonnen mit ihren Planeten und Kometen) kreisen.“ (Anmerkung entnommen aus „Die große Zeit der Zeiten. Die Erlösung. Pathiel,“ Lorber Verlag)

4.7.
Hier noch ein Einschub: Schon Goethe sagte bekanntlich: „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust!“ So ähnlich sagt es auch Jesus in der Neuoffenbarung und meint ein Seelenteil Satans und ein Seelenteil Gottes.

4.8.
„Ich habe bei der Schöpfung in alles, auch in das geringste Atom, Meinen Geist hineingelegt, um die Materie fähig zu machen, sich zu etwas Größerem und Höheren zu entwickeln.“ (PH.01_053,16)

4.9.
Dieser Funke des einst abgefallenen großen Lichtgeistes (Lucifer) hat allerdings Tendenzen seines Ursprungs in sich, da der Weg der Menschen stets der nämliche ist, und zwar vom Schlechten zum Guten vorwärts zu schreiten, allein – wie auch im großen, gefallenen Geist nur Mein Liebesfunke lag, der von ihm verkannt, missbraucht wurde, ebenso liegt in diesem kleinen einst abgefallenen Geistesfunken derjenige Strahl Meiner nie zu vernichtenden Liebe, wodurch dann mit dem Austreten des Kindes und seinem Trennen von dem Leben der Mutter sein eigenes beginnt, wo, wie im großen Luzifer, der Streit zwischen dem Guten und Bösen seinen Anfang nimmt (als menschliches Leben), das nur das Produkt aus dem Kampfe dieser beiden sich entgegenwirkenden Prinzipien und Tendenzen (Neigungen) ist.

So auf diese Art ist der Zweck des Lebens und die geistige Vorwärtsschreitung gesichert, von Nacht – zum Licht! So besteht sie und muss die Welt sich selbst erhalten.“ (Sg.01_022,16)

Siehe auch linke Randspalte unter
Texte der Neuoffenbarung zu…
„Gottes Schöpfungs- und Erlösungsplan“, „Die Erklärung der Schöpfungsgeschichte“
Naturwissenschaftliches (1)
„Zur Schöpfungsgeschichte“, „Schöpfung der materiellen und geistigen Welt“, „Entstehung und Zweck der Materie“
Kommentare / Dokumentationen
. „Die Schöpfungsgeschichte im Lichte der Neuoffenbarung durch Swedenborg und Lorber“
Naturwissenschaftliches (2)
. „Evolution und göttliche Schöpfung“, zu den Themen Urknall-Theorie / Schwarze Löcher siehe Thema: „Stephen Hawking und die Neuoffenbarung Jesu durch Jakob Lorber“
Zu Fragen nach Körper, Seele, Geist usw. siehe linke Randspalte unter „Grundbegriffe der Neuoffenbarung“



5. Warum wir leben

5.1.
Es ist traurig, aber wer kann heute noch Auskunft darüber geben, warum er überhaupt lebt? Ist das gesundheitliche und wirtschaftliche Wohlergeben schon alles?

Wir kennen alle die Weltweisheit „mach dir`s Leben gut und schön, kein Jenseits gibt`s kein Wiedersehen!“ Welch eine Engführung und  Verdrängung der tatsächlichen Verhältnisse.

Jesus will uns auch hier in aller Liebe wieder zurückführen zu Seiner wahren Lehre.


5.2
Die ganze Weisheit aller Himmel

Sagte Mucius:Da Du, o Herr und Meister, es mir erlaubt hast, so bitte ich Dich um eine rechte Aufklärung, warum wir Menschen denn leben, was aus uns nach dem Tode wird, und wie wir am besten in alle Weisheit des Lebens eingeführt werden können.

Du sagtest mir gestern, dass durch Halten Deiner beiden Gebote*), welche mir Dein Jünger auch näher auseinandersetzte, die rechte Erkenntnis im Herzen des Menschen selbst erwache, - aber das Wie ist mir doch noch sehr verschleiert geblieben, und so bitte ich Dich um ein rechtes Licht darüber.“

*) Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.

Sagte Ich (Jesus) zu dem Wirte:Mein lieber Mucius, gerade diese drei Fragen, welche Du stellst, fassen in sich ja die ganze Weisheit aller Himmel und die Gründe Meines Lehramtes auf dieser Erde. Soviel daher auch schon von Mir darüber geredet worden ist, so kann doch nie genug immer wieder von neuem die Grundlehre wiederholt werden, damit das geistige Herz des Menschen diese ewigen Wahrheiten völlig in sich aufnehme, recht in sich verdaue und völlig in Fleisch und Blut in sich verwandle. Ich will daher deinet- und Phoikas´ wegen in erster Linie, als noch fremd in Meiner Lehre, und dieser Meinen wegen, welche schon längere Zeit um mich sind, trotzdem aber in alle Wahrheit noch nicht völlig eingedrungen sind, in zweiter Linie, deine Fragen ausführlich beantworten. – Höret als wohl zu!

Der Mensch lebt aus zweierlei Gründen, die er als eine Mittelperson in sich zu vereinen hat. Einmal als Schlussstein der äußeren, materiellen Schöpfung, in der er als die Krone der Schöpfung gepriesen und genannt wird, das andere mal als der Anfangspunkt der rein geistigen Welt, die mit ihm die erste Stufe der vollständig freien Selbsterkenntnis erreicht hat. Er ist nach der einen Seite hin also der Anfang, nach der anderen Seite das Ende einer Kette und hat in sich, durch sein geeignetes Leben und die freie Entwicklung, das rechte Bindeglied zu finden, diese beiden Ketten zu einen. Ich werde euch das klarer auseinandersetzen.

Alle Wesenheit von dem kleinsten Geschöpf an bildet eine aufsteigende Stufenreihe*), und zwar in der Art, dass eine Stufe stets die andere ergänzt, größere Vollkommenheiten bietet und dadurch auch eine stets größere Intelligenz entwickeln kann.

*) Mineral, Pflanze, Tier, Mensch

Sehet an die Tiere, wie es da niedere Arten gibt, die nichts anderes zu bezwecken scheinen, als ihren Leib zu erhalten und andern zum Fraße zu dienen! Kommt ein Feind ihres Leibes und Lebens, so ergeben sie sich stoisch in ihr Schicksal und wehren sich nicht, sind es auch nicht imstande; sehet da an viele Insekten und niedere Amphibien!

Weiter hinauf findet ihr jedoch schon die Intelligenz so weit entwickelt, dass sich Tiere der Gefahren, die ihrem Leibe drohen, mehr bewusst sind und sich ihnen auch zu entziehen wissen durch allerhand, manchmal listige Streiche.

Bei den noch höher stehenden Tieren findet ihr diese Eigenschaft noch mehr entwickelt, und sie sind daher auch mit geeigneten Waffen versehen, wie scharfen Krallen und Zähnen, um sich ihrer Feinde zu entledigen und damit aber auch gleichzeitig Feinde anderer Tierarten zu werden. Es entsteht nun ein gegenseitiger Kampf, in dem List und Schlauheit angewandt werden, allerdings zum Töten der Leiber, aber zum Fortschreiten des Intellekts, damit der allmählich sich entwickelnde Charakter, der mit immer höher steigenden Tieren deutliche Vielgestaltigkeit erlangt, sich bilden kann.

Es naht sich nun eine Grenze, von der aus die Tiere geneigt sind, sich dem Menschen anzuschließen, die ihr dann Haustiere nennt. Diese sind durchweg gesitteter oder zahmer, wie ihr sagt. Sie können sehr weitgehende Intelligenz entwickeln und abgerichtet werden. Sie werden dadurch gewisserart dem Menschen, zwar nicht in der äußeren Form, aber wohl in gewissen Charaktereigentümlichkeiten ähnlicher. Ihr könnt hier oftmals recht verblüffende Handlungen der Tiere beobachten, welche von einer Überlegung zeugen und auch von einer gewissen Urteilskraft, so dass ihr staunt und geradezu sagt: Dem Tier fehlt nur die Sprache. Sehet, das sind solche, die in ihrer geistigen Entwicklung nur noch den Schritt bis zum Menschen zu tun haben, ähnlich wie ein unmündiges Kindlein auch nur noch einen gewissen Schritt der Jahre zu tun hat, um ein verständnisvoller Mensch zu werden!

Beim Tier kann das Ziel aber nicht erreicht werden, da die Seelenform noch nicht vollendet ist, während im Kinde, das doch oft viel dümmer und unbeholfener erscheint, die entwicklungsfähige Seelenform vorhanden liegt, wie in jedem Samenkorn das Bild der zukünftigen Pflanze.

Alle diese Tiere, deren Zahl so unendlich groß ist, um eine möglichst große Verschiedenheit der Charakteranlagen ermöglichen zu können, stehen aber unter dem Muss-Gesetz, damit sie sich nach der einen bestimmten Richtung hin – die also `möglichst hohe Intelligenz` heißt – entwickeln zu können, das heißt, sie sind nicht imstande, anders zu handeln als der Kreis zulässt, der ihre Seelenform umschließt. Zeigt zum Beispiel einem Vogel noch so genau an, dass es doch besser wäre, nicht ein offenes Nest, sondern vielleicht ein geflochtenes Haus zu bauen, - er wird dennoch bei seinem Nest bleiben! Und ihr könnt sicher sein, dass seit Entstehung der Arten jede Art sich ihre Wohnstätte allezeit so gebaut hat, wie es auch jetzt noch geschieht. Der Grund liegt in dem gewisserart beschränktem Horizont (Seelenform), den zu erweitern nicht möglich ist, - genauso wie ein Kind noch nicht die schwierige höhere Rechenkunst würde lernen können, wenn es noch nicht die Anfangsgründe begriffen hätte.

Bei den Tieren harmonieren die verschiedenen zu durchschreitenden Formen mit den Zeitabschnitten oder Entwicklungsjahren des Menschen. Ist nun die höchste tierische Intelligenz entwickelt – beachtet wohl, es kommt da nie auf die äußere Form, sondern nur auf die seelische Entwicklung an! -, so können diese entwickelten Intelligenzen zusammenfließen zu der Menschenseele, die also nun in sich erstens die sich gegenseitig ergänzenden, höchstentwickelten Intelligenzen enthält, dann aber, da sie Stufenfolge vieler niederer Leben ist, ein Abbild sein muss des ganzen niederen Lebens überhaupt, weil sie alles dieses in sich enthält. Sie ist also nun der äußeren Form und der entwicklungsfähigen inneren Form nach abgeschlossen. Die Krone der Schöpfung, die Menschenform, mit einem höchst entwicklungsfähigen Keim ist in dem neugeborenen Menschen erreicht.

Jetzt beginnt die zweite Aufgabe: Der Mensch soll die höchst mögliche freie Erkenntnis erlangen in der Erkenntnis des Schöpfers und Entwicklung des inneren Menschen.

Bisher war die Seelenform stumpf, kümmerte sich nicht um geistige, sondern nur um materielle Dinge, und es galt für sie nur das Recht des Stärkeren. Die Gottheit will jedoch, dass ihr Werk, das mühsam bis hierher geleitet worden ist, sie nun auch erkenne, sich ihr zu nähern suche aus Liebe, nicht aus Furcht vor ihrer Stärke. Was ist da zu machen?

Die Gottheit muss sich verhüllen, wenn sie dieses Ziel erreichen will, das heißt, sie muss ihr Geschöpf in Verhältnisse stellen, die es ihm ermöglichen, frei aus sich die Gottheit anzuerkennen oder nicht. Dabei darf die Gottheit keinen Zwang ausüben, da sonst die zu vermeidende Furcht und nicht die Liebe die Willensrichtung beeinflusst. Bedenket aber selbst, wie es euch gefallen würde, wenn ihr nur von Dienern umgeben sein würdet, die lediglich aus Furcht, anstatt aus Liebe euch dienen würden! Dieses Pflänzchen der Liebe kann nur entstehen, wenn die immer mehr wachsende Klarheit und Durchschauung der Dinge dem Seelenmenschen zwanglose Beweise von der großen entgegengebrachten Liebe und Weisheit der Gottheit schafft, die ihn zur Bewunderung und Liebe hinreißen.

Dem Seelenmenschen wird nun jedoch ein Leiter beigegeben; denn die pure Seele allein würde als vollendete Form, die nicht weiter ausgebildet werden kann, nichts Höheres mehr über sich erblicken, wenn nun nicht ein geistiges Fühlen, das Empfinden einer Macht in sie einfließen könnte, die sie demütigt und nun anhielte, ihren Schöpfer zu suchen. Und das ist der göttliche Funke, der als Geist in sie hineingelegt wird*), der gleichzeitig mit ihr sich entwickeln soll, sie immer mehr durch eine rechte Erziehung durchdringen und durch Selbstbelehrung in alle Erkenntnis einführen soll.

*) Seit Adam. Die Vor- oder Präadamiten (Tiermenschen) waren gerichtet wie die Tiere. Diese Präadamiten standen genau zwischen den höchsten Tieren (Schimpansen) und den weisheitsbegabten Adamiten. Siehe linke Randspalte unter „Betrachtungen / Kleine Kommentare“, Teil 2: „8. Kommentar zu 11. GEJ 27,6, Präadamiten“

Diese gerechte Ehe, die bei der Geburt des Menschen schon beginnt, ist aber gewaltig gestört worden, indem jetzt nur die Entwicklung der Seele durch die zwangsweise Körperentwicklung wohl geschieht, der innere Geist aber meist nur als ein Embyo in ihr verbleibt. Zweck des Lebens aber ist es, beide gleichzeitig fortschreiten  zu lassen, so dass eines immer im gerechten Abhängen von dem andern steht.

Dieser Geistesfunke ist von Gott und enthält in sich alle Wahrheit und gerechte Erkenntnis von Hause aus. Durch ihn steht der Mensch in engster Verbindung mit dem Urgeiste Gottes selbst und kann durch ihn eindringen in alle Geheimnisse und Weisheit Gottes Selbst. Freilich haben davon die wenigsten Menschen nur eine Ahnung. Und diese Ahnung, die manchmal nur noch schwach hervorblitzt, aufleuchten zu lassen zur vollen Gewissheit und zum Wissen, ist der Zweck Meines Lehramtes, - und der Weg hierzu wird gegeben durch Meine Lehre.

Mein Jünger Johannes hat dir schon gesagt, und Ich bestätige dir es, dass in den zwei Geboten: `Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!` die zehn Gebote Mosis und alles Weitere enthalten ist, was der Mensch zu tun hat, um den in ihm wohnenden Geistesfunken zu erwecken und mit seiner Seele immer mehr zu einen. Denn nur in dem gerechten Wandel vor Gott und in den rechten Liebestaten für euren Nächsten findet ihr wahre Befriedigung, den inneren Frieden und die rechte Überwindung eurer Leidenschaften und des Todes. In wem einmal die Überzeugung wach geworden ist, die es ihm unmöglich macht, gegen diese Gebote zu verstoßen, der spürt auch schon auf dieser Erde den wahren Himmel; denn er ist unanfechtbar geworden für alle Angriffe des Bösen, dadurch ein rechter Herrscher in sich und aus sich heraus ein Herrscher über die Natur.

Denn da, wie ihr wisset, die Seele des Menschen in sich alles enthält, was die Erde an Wesen trägt, so ist es doch ganz natürlich, dass wenn einmal der Geist in seinem dieses alles enthaltenden Hause die Herrschaft gewonnen hat, er auch über die mannigfaltigen Abbilder seines Ichs muss herrschen können, gleichwie ein König, der sich aus dem Sklavenstande zum Throne emporgeschwungen hat, jetzt widerstandslos herrscht über alle Stände, denen er selbst angehörte. Wohlgemerkt aber nur, wenn der Mensch in sich das Bindeglied der Kette fand, die Meine Lehre bildet, und beide Ketten zu einer einzigen, unzerreißbaren verband!

Als letztes Glied der materiellen Kette, welche nur die höchste Seelenform und die dadurch bedingte Menschenfom bildet, ist er völlig machtlos und selbst nichts anderes als ein höchst intelligentes, wohlgebildetes Tier.

Ich denke, ihr werdet nun verstanden haben, warum ihr lebt, und wie ihr zur rechten Erkenntnis gelangen könnt.“

Sagten alle, noch voll staunenden Zuhörens:Ja, Herr und Meister.“

Ich aber fuhr nun fort:Es bleibt nun noch die dritte Frage zu beantworten übrig, nämlich, was nach dem Tode mit dem Menschen wird.

Wenn es sich also verhält, wie Ich euch sagte, so ist es auch klar, dass der geistige Mensch, der im Erdenleben nur unvollkommen sich entwickelt, weil sein schwerer Körper ihm eine große Last ist, fortleben muss; denn niemand wird wohl in sich behaupten wollen, in diesem kurzen Erdenleben eine Vollendung erhalten zu können, die ihn Gott schon ganz nahe bringt. Es treten ihm gar mancherlei Hindernisse im Körper entgegen, Versuchungen aller Art, damit sein Charakter sich stähle, sein Wille geübt werde, sich selbst Gewalt anzutun und das Gute immer mehr anzuziehen und die bösen Regungen aus sich auszuscheiden.

Erst jenseits tritt er in eine neue Welt, die ihm die Wunder Gottes und das Weltall immer mehr enthüllt, wo er mit geistigem Auge sieht und nicht mit den schwachen fleischlichen Augen, die ihm die Materiewelt vorführen. Im Anschauen der großen Wunderwerke erkennt er aber nun, dass die rechte Seligkeit allein in der Tätigkeit liegt, und dass Gott Selbst das allertätigste Wesen ist. Je nach seinem Fortschreiben kann ihm dann auch ein rechtes Arbeitsfeld gegeben werden, das er allerfleissigst ausfüllt; und er wird in dieser Tätigkeit und in dem Beschauen seiner nützenden Arbeit die rechte Freude und höchste Seligkeit genießen.“ (GEJ.11_009,05 ff)

Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Warum wir leben“ (Woher wir kommen / Warum wir leben / Wohin wir gehen)

5.3.
Die vollste Freiheit des Willens

So ihr an Mich wahrhaft glaubet, so müsset ihr Mir in der Weisheit, die alle Dinge in der Welt leitet und schlichtet, auch nicht vorgreifen, sondern eure Geduld mit der Meinen vereinen und euch denken: In dieser Lebensfreiheitsprobewelt ist die Ordnung ein und für alle Male so gestellt, dass da ein jeder Mensch tun kann, was er will; denn nur durch die vollste Freiheit seines Willens kann er sich das wahre, ewige Leben seiner Seele erkämpfen. Wie er aber einen freien Willen hat, so hat er auch eine rechte Vernunft und einen freien Verstand, durch den er alles Gute und Wahre wohl erkennen und beurteilen kann, und da ihm die Kräfte danach reichlichst verliehen sind, so kann er auch völlig danach handeln.

Erkennt der Mensch das Gute und das Wahre, handelt aber dennoch freiwillig dawider, so baut er sich selbst das Gericht und seine eigene Hölle und ist darum schon in dieser Welt ein vollkommener Teufel. Und sehet, das ist dann die Strafe, die sich ein Mensch ohne Mein Wollen selbst antut!

Darum kümmert euch nicht um Meine große Geduld und Liebe zu den Menschen, ob sie gut oder böse sind! Ich ermahne sie nur, wenn sie durch ihre eigene Schuld auf Abwege geraten sind; aber Ich kann sie mit Meiner Allmacht dennoch nicht ergreifen und zurücksetzen auf die rechten Wege des Lebens, weil das so viel hieße wie ihnen die Freiheit ihres Willens nehmen, was so viel wäre wie ihnen das Leben der Seele und des Geistes in ihr nehmen.

Darum gehe ein jeder, wie er gehen will! Es ist für den Menschen mehr als genug, dass er die Wege kennt und die sicheren Folgen, die er erreichen muss, ob sie gut oder böse sind. Denn ein jeder Mensch, wenn er zum Gebrauch seiner Vernunft und seines Verstandes kommt, weiß es, was nach den Offenbarungen aus den Himmeln recht und gut – oder auch, was da unrecht und böse ist. Die Wahl, danach zu handeln, ist seinem freien Willen völlig anheimgestellt.

Wenn ihr das recht erkennet, so dürfet ihr nicht klagen über Meine Geduld und Langmut; denn es muss einmal auf dieser Erde, die ein Erziehungshaus für werdende wahre Kinder Gottes ist, also und nicht möglich anders sein.

Wo die Menschen aber berufen sind, völlig gottähnliche Geister und Wesen zu werden, da muss ihre Willensfreiheit auch umgekehrt dahin den ins Endloseste gehenden freiesten Spielraum haben, sich zu einem vollendetsten Teufel zu gestalten, der aber dann freilich als selbst schuldig der elendeste Träger dessen sein wird, was er sich durch seinen Willen selbst bereitet hat.

Ich werde darum niemanden seiner bösen Taten wegen durch Meine Allmacht richten und strafen, sondern er sich selbst und das unwandelbare Gesetz Meiner ewigen Ordnung, das jedem auf dem Lichtwege der vielen Offenbarungen kundgemacht worden ist schon von Anbeginn des menschlichen Seins auf dieser Erde.

So ihr das nun verstanden habt, so übet euch denn auch in der Geduld und habt auch in euch ein wahres Mitleid nicht nur mit den kranken Leibern, sondern viel mehr noch mit den kranken und blinden Seelen der Menschen, so werdet ihr am leichtesten und ehesten zur wahren und vollen Gottähnlichkeit gelangen und gleich werden den Engeln im Himmel!“ (GEJ.07_202,05 ff)

Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Der Mensch zwischen gut und böse“

Fortsetzung siehe Teil 2