„So will Ich eben durch dieses Wort noch einen Mahnruf an dieses einst so zarte und jetzt so mächtig sein wollende Geschlecht ergehen lassen, damit sie alle  zu rechter Zeit noch einsehen mögen, auf welche Abwege sie gekommen sind und wie falsch sie (sowohl) Mittel als Zwecke verwechseln und missbrauchen.“



Frau und Mann -

ein Mahnruf an das weibliche Geschlecht


1. Das Sonnenweib

2. Herrschsucht und Hochmut

3. Was das „Weib“ nach Meiner Lehre sein sollte

4. Mann und "Weib" im Rahmen der göttlichen Ordnung


1. Das Sonnenweib

Erklärung zu Offbg. Joh., Kap. 12, Vers 1, 2, 5:
„Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: ein Weib, bekleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und sie ward schwanger, schrie in Kindsnöten und hatte Pein und Wehen der Geburt. – Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, welcher alle Völkerschaften regieren würde mit eisernem Zepter. Und ihr Kind ward entrückt hin zu Gott und zu dessen Thron.“ (HiG.02_46.12.21)


Aber Freunde, so etwas Klares und Leichtes nicht zu verstehen, was euch alle doch so nahe angeht und nun schon so klar vor euren Augen ausgebreitet liegt! Wo habt ihr denn euren Geist, wo euren Sinn? Wohin ist der wohl gerichtet?!

Wenn jemand in der Nacht fragt: `Wo steht nun etwa die Sonne?`, da mag so etwas wohl angehen. Aber höret, am Tage sich nach dem Stande der Sonne zu erkundigen, heißt das nicht blind sein oder sich wenigstens geflissentlich die Augen zuhalten und mit dem Stande der Sonne die sogenannte `blinde Maus` spielen!?

Was wohl ist das `Weib`, das am Himmel mit der Sonne bekleidet erscheint?Das `Weib` ist das edle Bild eines Menschen ohne Zeugungskraft, wohl aber fähig und empfänglich für die Zeugung. Alsonach ist dieses Weib ein vollkommenes Ebenmaß des Menschen, somit kein Zerrbild, kein Unmaß des Menschen.

Ebenso ist auch Meine Lehre, die doch sicher in dem vollkommensten Himmel erscheint, weil sie in Mir und aus Mir hervorgeht, gleich dem Weibe ein vollkommenstes Ebenmaß dem geistigen Menschen, für sich zwar nicht zeugungsfähig, aber der Mensch wird durch sie aufnahmefähig für alles Liebegute, was da ist die reine, himmlische Gottliebe als das ewige Geistleben aus Mir. – Das Geistleben der Gottliebe aber ist das `Kind`, mit dem Meine Lehre befruchtet wird im Herzen des Menschen.

Es ist hier freilich nur von Meiner reinen Lehre die Rede wie von einem vollkommenen himmlischen Weibe – also von keiner Irrlehre und von keinem Affenweibe. Dass dieses vollkommene Weib oder Meine reine Lehre sicher mit der `Sonne` oder mit Meinem Lichte alles Lichtes `umkleidet` ist, weil sie aus Mir Selbst kommt, das wird ja etwa doch ganz natürlich sein!

Weil aber eben dieses vollkommene himmlische Weib oder Meine reine Liebe nur zur Aufnahme der himmlischen Liebe aus Mir fähig ist, so tritt sie den `Mond`, als das unbeständige Symbol der Selbst oder Weltliebe, mit den Füßen als eine ihrem rein himmlischen Wesen ganz entgegengesetzte Polarität – um mit euch ein bisschen gelehrt zu sprechen.

Und so ist sie auch geziert mit `zwölf Sternen` oder mit den zehn Geboten Mosis und zuoberst mit den zwei Geboten der (Gottes- und Nächsten-)Liebe – aber nicht etwa mit den zwölf Aposteln und ebenso auch nicht mit den zwölf Stämmen Israels, sondern wie gesagt, geziert mit allen den zwölf Gesetzen des ewigen Lebens.

Das `Weib` oder die tätige Lehre aus Mir im Menschen aber wird und ist schon `schwanger`. – Womit? – Habt ihr nie etwas von der Wiedergeburt*) gehört!? Heißt es da nicht: `Wer da nicht wiedergeboren wird aus dem Geiste, der kann in das Reich Gottes nicht eingehen!`?
*) Siehe Themenregister unter "Wiedergeburt"


Sehet, das `Kind`, womit das Weib schwanger ist, ist die reine Gottliebe, welche aber durch die mannigfache Selbstverleugnung dem äußern Menschen sehr wehe macht, bis diese himmlische Liebe im Geiste des Menschen durch sie reif wird zur herrlichen Wiedergeburt zum ewigen Leben.

Das Kind aber ist ein `Knabe!` – Warum denn kein Mädchen, also ein Weib in der Entstehung? –

Weil in dieser Liebe, wie im Manne und nicht im Weibe, die schöpferische Zeugungskraft liegt und liegen muss.

Dieses Kind oder die aus Meiner Lehre geborene Gottliebe im Geiste des Menschen wird dann mit `eisernem Zepter` oder mit der unbeugsamsten Gotteskraft `alle Völkerschaften` oder alle Forderungen und sinnlichen Leidenschaften der Welt bändigen – und wird dadurch, als Leben aus Mir, den Geist des Menschen und alle seine Neigungen zu Mir hin `entrücken` und wird seine Wonne schöpfen an Meinem `Throne`, der da ist die wahre Weisheit aus Mir ewig!

Seht, das ist der überaus leicht fassliche Sinn dieser Verse! – Also muss aber alles in diesem allein wahren Lichte betrachtet und begriffen werden, sonst ist es ein Zwielicht, das da mit der Zeit jeden Leiter (Führer) in die finsteren Sümpfe und Moräste irreleitet.

Solches also sehr wohl gemerkt und verstanden! Amen.“ (HiG.02_46.12.21,01)

 

 

2. Herrschsucht und Hochmut

 

Es braucht einen geringen Grad psychologischer Kenntnis, um im allgemeinen herauszufinden, dass im weiblichen Geschlecht die Herrschsucht der vorherrschendste Charakterzug ist; denn Herrschlust und Eitelkeit sind Zwillingsgeschwister und haben somit eine und dieselbe Stammwurzel. Wo aber ist das Weib, das nicht irgendeinen Grad von Eitelkeit besäße, sei es in ihrem Kleiderwesen oder in ihrer Zimmereinrichtung oder in noch so manchem anderen?

Prüfet den Zug dieser Eitelkeit und ihr werdet hinter ihm nichts finden als das lebendige Samenkörnchen des Hochmutes und der nachfolgenden Herrschsucht.


Man wird hier sagen: Nein, das heißt die Sache zu tief und zu grob angepackt! Man sollte im Gegenteil einen gewissen Grad von Eitelkeit beim weiblichen Geschlecht eher loben als schonungslos an den Pranger des tiefsten Tadels stellen. Denn dieser gewisse Grad von Eitelkeit ist sicher nur ein Kind der weiblichen Scham und des damit verbundenen Reinlichkeitssinnes, was aber offenbar nur eine lobenswerte Tugend und nie ein Fehler des weiblichen Geschlechts ist. Gut, sage ich, es ist auf der Welt leider so weit gekommen, dass man das Gefühl der Scham für eine Tugend hält und mit der Ehre die Menschheit krönt, und das ist die beste Ernte für die Hölle; denn auf diesem Wege müssen die Menschen fallen, wo sie auf einem anderen höchstens fallen könnten.


Man fragt: Wieso denn? Ich aber frage: Wessen Anteil ist des Menschen irdische Ehre? Ist sie ein Anteil seiner Demut oder seines Hochmutes? Der Demütige strebt nach der untersten Stufe, wo es keine Ehre und Auszeichnung mehr gibt, wie der Herr mit dem großen Beispiele vorangegangen ist und Seine Ehre in die allertiefste Demütigung und in das, was eigentlich die größte Weltschande ist, gesetzt hat.


Eine ähnliche Ehre wurde allen Seinen ersten Nachfolgern zuteil. Ich aber frage: Was hat da das Schamgefühl zu tun, wo man verfolgt, verspottet und endlich nackt ans Kreuz geschlagen wird? Wie viel Ehre mag wohl der noch im Leibe haben, wie viel Schamgefühl, der auf den Galgen gezogen wird? Ich meine, bei dieser Gelegenheit dürften diese beiden so hochgeachteten Menschlichkeitsattribute in den Hintergrund gestellt sein.


Wenn man aber schon etwas als eine Tugend aufführen will, so sollte man dasselbe doch wenigstens in einem oder dem andern Punkte auf Christum als den Zentralpunkt aller Tugend beziehen können. Ich aber frage: Wann hat Er je die Scham und das Ehrgefühl als eine Tugend des Menschen gepriesen? Im Gegenteil untersagte Er es Seinen Jüngern und Aposteln, nach irgendwelcher Ehre zu streben, indem Er zu ihnen sagte, dass sie sich nicht sollen grüßen und ehren lassen, wie es die Pharisäer verlangten und gerne sehen und haben, dass man sie auf den Gassen grüßt und Rabbi nennt.


Demzufolge aber kann ich durchaus nicht begreifen, aus welchem Grunde man das Schamgefühl und die damit verbundene Ehrsucht, welche beim weiblichen Geschlechte ganz besonders vorherrschend ist, als eine Tugend bezeichnen kann.


Man wird hier sagen: Man nehme dem weiblichen Geschlechte das Schamgefühl und man wird bald lauter Huren vor sich haben. Oho, sage ich, geht es auf diesem Wege? Dann sage ich ganz bestimmt hinzu: Es gibt in dieser Hinsicht kein besseres Reizmittel für das weibliche Geschlecht, als das Schamgefühl. Es braucht nichts als ein bisschen Gelegenheit dazu und ein jedes weibliche Wesen ist vermöge dieses Gefühles zur Unzucht reif; denn nichts ist leichter über den Daumen gedreht als eben ein solches Gefühl, das nichts anderes als seine eigene Eitelkeit zum Grunde hat. Das bisschen Ehre, das dem Schamgefühl gegenübersteht, ist eine so schwache Stütze für die Tugend, dass man über sie auch nicht den leisesten Wind kommen lassen darf, um sie nicht augenblicklich zu verwehen.


Aus dem aber geht doch klar hervor, dass es mit dieser Art weiblicher Tugend einen außerordentlich verhängnisvollen Haken hat. Um aber dieses in ein recht scharfes Licht zu stellen, will ich euch aus eurem Leben gegriffene Beispiele vorführen.


Ich setze den Fall, einer von euch gerät zufällig an einem Morgen in ein weibliches Ankleidekabinett, in welchem einige Jungfrauen noch im Negligé versammelt sind. Ein Zetergeschrei wird sich erheben, und die Jungfern werden nach allen Winkeln und hinter alle Vorhänge die Flucht ergreifen; natürlich aus lauter `Schamgefühl`. Was aber habt ihr bei dieser Gelegenheit von all ihren weiblichen Reizen gesehen? Höchstens einen zerzausten Kopf, ein ungewaschenes, schläfriges Gesicht, einen kaum bis über den Ellenbogen bloßen Arm und allenfalls noch eine halbe Brust. Nun aber ziehen sich diese Jungfern an. Der Arm wird nicht selten bis unter die Achseln entblößt, Nacken und Busen, soviel es eine gewisse Dezenz gestattet, unbekleidet gelassen oder höchstens mit einem durchsichtigen Spitzenzeug bedeckt, um damit die Reize der nackten Teile zu erhöhen. Damit hat es mit dem Morgen-Schamgefühl ein Ende.


Frage: Liegt hier das Schamgefühl in der Jungfrau oder im Negligékleide? Aber nur weiter! Dieselbe schamhafte Jungfrau, die beim Morgenbesuch aus lauter Scham beinahe vom Schlage getroffen wurde, und die sich in dieser Stunde um keinen Preis der Welt von einem Manne hätte anrühren lassen. – eben diese super-schamhafte Jungfrau wird abends in beinahe halbnacktem Zustande auf einen Ball geführt und lässt sich nun von ihrem Tänzer ungeniert angreifen und nicht selten, wie ihr sagt, kreuz und quer abdrücken. Frage: Wo bleibt hier das morgendliche Schamgefühl? Sicher auch zu Hause im unvorteilhaften Negligégewande. Aber nur weiter!


Dasselbe schamhafte Mädchen hat entweder auf dem Balle oder bei einer anderen Gelegenheit, etwa bei einer ehrsamen Visite oder bei einem noch ehrbareren, unschuldigen Spaziergange eine ihr zusagende jungmännliche Augenbekanntschaft gemacht. Für diesen Gegenstand wird soviel als möglich bei jeder Gelegenheit dem Schamgefühle Lebewohl gesagt. Gar bald wird unsere Schamhafte den Blicken ihres erwählten Gegenstandes ablauschen, wohin diese am meisten gerichtet werden, und unsere schamhafte Jungfrau wird sobald alle Sorgfalt darauf verwenden, um diejenigen Teile so vorteilhaft als möglich öffentlich zu präsentieren.


Wenn ihr Auserwählter unsere schamhafte Jungfrau aber in einer Gesellschaft treffen wird, in der sie sich gewisserart von der ehrbarsten Seite zeigen will, da wird er sich begnügen müssen, so sie ihm bei günstiger Gelegenheit ein paar verstohlene Blicke zuwirft, aber noch mehr wird sie bemüht sein, ihm ihre Königschaft in der Gesellschaft an den Tag zu legen. Wehe ihm, wenn er sich da vergäße und sich ihr zu viel nähern wollte. Wenn es aber eine Zusammenkunft gilt, besonders an einem Orte, wo die Strahlen der Sonne nicht direkt einfallen, auch die Schallwellen des Weltgetümmels nur gebrochen oder gar nicht hingelangen, da wird das Schamhaftigkeitsgefühl völlig besiegt, und unsere am Morgen so schamhafte Jungfrau gibt sich ihrem geliebten Gegenstande, ich möchte sagen, von Angesicht zu Angesicht oder vom Scheitel bis zur Ferse zur Beschauung preis. Und ein freies Betasten wird bei solcher Gelegenheit durchaus nicht als ein Verstoß gegen das jungfräuliche Schamgefühl betrachtet.


Auf diese Weise geht dieses gepriesene Tugendgefühl völlig unter; und ich frage: Wo ist nun die Wirkung dieses so hoch gepriesenen Gefühles? Es ist verflogen und hat seine wahre Gestalt bei Abnahme der Maske gezeigt. Und jeder Nüchterne kann so erschauen, wie es nichts anderes ist als eine Schlange in der weiblichen Brust, oder der untersten Hölle erstes Samenkorn, von welchem hernach, wenn es sich entfaltet hat, alle möglichen weiblichen Laster wie aus einem Füllhorne hervorsprudeln. – Wie aber dieses vor sich geht, wollen wir in der Folge so handgreiflich wie bis jetzt vor jedermanns Augen stellen.“*) – (GS.02_114,01 ff)

*) Siehe Jakob Lorber, "Die geistige Sonne", ab GS.02_115,01, Seite 475 ff.

 

 

3. Was das „Weib“

nach Meiner Lehre sein sollte…

Schon lange hat Meine Stimme in deinem Herzen geschwiegen und dich und deine Anhänger sich selbst überlassen; jetzt aber will Ich wieder belehrend, tröstend und liebend unter euch treten und so Mein Werk der Belehrung weiter fortsetzen, damit bei euch und durch euch das Möglichste erzielt werde, was zur Wiedergeburt so vieler Seelen nötig ist.

Dieses nach so langer Zeit wieder gegebene Wort Meiner Gnade führt den Titel `Das Weib`, weil ich es eben an der Zeit finde, dieser Menschenklasse, welche so mächtig auf die ganze Seelenwelt dieser kleinen Erde einwirken kann und wirklich einwirkt, ihre eigentliche Bestimmung und Stellung näher zu bezeichnen, ihr klar vor das geistige Auge zu stellen, was `Das Weib` nach Meiner Idee sein sollte und was es eigentlich mit der Zeit geworden, und, wenn Ich nicht zu rechter Zeit einschreite, noch werden kann!

Sehet, schon in Meiner Haushaltung*), wo es sich um die Schöpfung des ersten Menschen handelte, findet ihr angedeutet, wie das Weib, wie das Weib als Repräsentantin der Eigenliebe dem Manne gegenüber außer selben gestellt, sich selbst reinigend und sich gemeinsamen Zwecken aufopfernd, mit ihm, dem Manne, ein seelisches Ganzes bilden sollte.
*) Jakob Lorber, „Die Haushaltung Gottes“, 3 Bände, Lorber Verlag

Dort habt ihr schon gesehen, wie eben `das Weib` als schwächerer Teil, der Verführung und durch sie der Mann unterlag, wie eben durch diesen Fehler des ersten Ungehorsams alles eine andere Bestimmung und andere Folgen erhielt.

Dort habt ihr gesehen, wie wieder die Liebe als einzige Vermittlerin auftrat und das gestörte Gleichgewicht wieder zuwege brachte.

Und was in jenen Zeiten, welchen schwere Prüfungen als natürliche Konsequenz folgen mussten, bis jetzt in der Entwicklungsgeschichte des Menschen sich ereignete, alles dieses, Schuld des ersten Ungehorsams, drängt eben jetzt, wie einst das erste Menschenpaar, so jetzt die ganze Menschheit wieder zum Umsturze alles Bestehenden, wenn nicht Ich mit mächtiger Hand eingreifend, wie einst, statt gerechter Strafe die Liebe walten lasse, um das Geschehene zu verbessern und das Versäumte wieder einzubringen.

Wie in jenen Zeiten das Weib zu was ganz anderem bestimmt, dem Manne nicht das ward, was es sein sollte, so ist seit jenen Zeiten und eben jetzt besonders das ganze weibliche Geschlecht auf dem Wege, gerade das Gegenteil zu werden von dem, zu was Ich es bestimmte. Und daher das Wort `Weib` zur rechten Zeit euch gegeben, möge so manches weibliche Herz aufmerksam machen auf die Abgründe, an welchen es jetzt lustwandelnd und von Täuschungen und weltlichen Gelüsten taumelnd einhergehend so lange fortschreitet, bis der unabweisliche moralische Untergang vollendet und nicht mehr zu verbessern ist; denn der freie Wille des Einzelnen wird jedem auch das Wohl und Wehe seiner eigenen Taten bringen, wie er es verdient oder wie ihr ein Sprichwort habt, welches heißt: `Wie man sich bettet, so liegt man!`

Sehet, das Weib, geistig und körperlich mit Reizen ausgestattet, die dem Manne vorenthalten worden sind, sollte eben durch diese die stärkeren Leidenschaften des Mannes oder deren der Mann fähig ist, mildern, besänftigen, sollte so das Gegenstück (Ergänzungswesen) zur Stärke und Willenskraft – als mit Sanftmut und Liebe – dem Manne sein Leben versüßen, ihn im häuslichen Leben für manches Herbe der Außenwelt entschädigen, sollte, abgesehen von der Bestimmung als Werkzeug der Fortpflanzung, noch die Sorge für die Nachkommen, für deren geistiges und körperliches Wachstum insgesamt, alle Familienbedürfnisse überwachen und besorgen und so besänftigend da und tröstend oder leitend dort, ein aus mehreren Seelen zusammengesetztes Ganzes zu Einem vereinigen.

So wäre die notwendige Folge des ersten Fehlers und der Ausspruch: `Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesichts verdienen`, gemildert und erleichtert worden!

Auf diese Art konnte die Menschheit ihre eigenen begangenen Fehler selbst wieder ausgleichen und ohne Mein Zutun das erreichen, zu was Ich überhaupt den Menschen bestimmt hatte.

Der Mann als Symbol der Weisheit, das Weib als Symbol der Liebe, sollten die Fähigkeit in sich tragen, so vereint Meinem Ich sich nähern zu können; denn ebenso wenig als Ich allein sein will und kann, ebenso ist es dem Manne eingeboren gewesen, erst durch Mitgenuss ganz zu genießen, was sonst vielleicht spurlos an ihm vorübergegangen wäre!  

Sehet, bei allen Dingen der sichtbaren Welt spielt stets die Außenseite eine mächtige Rolle mit; denn während im inneren Organismus die Weisheit vorwaltet, so herrscht an der Außenseite die Liebe, als besänftigendes, erwärmendes Element.

So gut als Ich die Welten und Erden, dem Anscheine nach festes Gestein, mit einem grünen Teppiche der üppigsten Vegetation überkleide, wo in Pflanzen, Blumen, Gesträuchern und Bäumen die Außenseite euer Auge ergötzt, während das große innere Triebrad Meiner ewig waltenden Weisheit die Hauptsache vollführt und alles so und nicht anders bestehen kann; ebenso ist bei den Außenseitern der Tierwelt und endlich auch des menschlichen Körpers die Außenseite die liebliche, und das Innere die ernste, aber wichtigere Seite, ohne welche freilich die Äußere nicht bestehen könnte.

Aus dieser Außenseite Meiner sichtbaren Natur haben eure Künstler und Gelehrten `die ästhetischen Linien` geschöpft, haben erklärt, diese oder jene Linie gibt eine edle oder unedle Form, haben so unbewusst, was sie eigentlich wollten, auf gewisse Gesetze aufmerksam gemacht, die in Meiner Schöpfung Ausdruck der Liebe oder Ausdruck der Weisheit sind, weil eine tiefe Ahnung ihnen sagte, diese Form oder Kombination von Linien entspricht einem gewissen Gefühl des Wohlbehagens, diese Form ergötzt das Auge und an jener fühlt sich die menschliche Seele angezogen oder abgestoßen.

Es entstand aus diesem Gesetze das Schönheitsgefühl, welches jedoch natürlich ebenso viel verschieden sein muss als es Individuen gibt, da ein jeder auf seiner eigenen Stufe der geistigen Entwicklung auch mehr oder minder alles Sichtbare geistig beurteilt und danach ähnliche Eindrücke erhält.

Dieses Gesetz der Schönheit ausgedehnt auf die menschliche Figur selbst, erwies daher, wie groß der Unterschied zwischen beiden Geschlechtern ist, der eben auch von Mir so eingesetzt war, damit Weisheit und Liebe selbst im Sichtbaren wieder ausgedrückt werden sollten.

Das Weib mit seinen sanften, wellenartigen Formen, seiner zarten Haut, als Gegensatz der Bildung des männlichen Körpers, musste natürlich den Mann schon deswegen mehr anziehen, weil er eben am Weibe das sah, was ihm selbst fehlte, wie überhaupt Fremdes mehr Reiz hat als Eigenes.

Dieses Mangelhafte am männlichen Körper war der erste Grund der Annäherung an die weibliche Natur, weil die männliche Seele zu sehr fühlte, dass nur im Ersatze des ihr Mangelnden ein Ganzes be- und entstehen kann.

So legte Ich den Keim der genötigten Anziehung schon in die Außenform der Geschlechter, welchem kein Mensch sich ungestraft entziehen kann, gründete dadurch die Hauptbasis eines Zusammenlebens und einer notwendigen Fortpflanzung, die aus dem Zusammenleben als natürliche Folge hervorgehen mußte.

Das Zusammenfinden verwandter Seelen beruhte meistens entweder auf einem inneren Zuge der Seelen oder auf dem (oft täuschenden) Schlusse, dass in einer schönen Form nur eine schöne Seele wohnen müsse, wo der Begriff `schön` natürlich individuell stets so verschieden war, wie die Idee der in diesem Körper eingeschlossenen Seele.

Dass die Außenform ein Hauptträger alles geschlechtlichen Gebarens ist, könnet ihr daraus leicht ersehen, wenn ihr nur bedenkt, es wäre die wellenförmige Haut des menschlichen Körpers hinweggehoben und ihr sähet einander mit bloßgelegten Muskeln nur, so bin Ich gewiss, der Name und Begriff `Verlieben` würde aus eurer Sprache und eurem Wirken verschwinden und statt Wohlgefallen, Ekel und Abscheu das Resultat sein, es hätte aber auch die Fortbestehung des ganzen Geschlechtes ihr Ende erreicht!

Es ist also der Schein, welcher dem `Sein` zur Decke dienen muss, wie Weisheit nur durch Liebe erst verständlich ist!

So ward das Weib geziert mit einer schönen Außenseite, als Ausdruck einer sanften, nur Liebe atmenden Seele geschaffen, um dem Manne auch eine Wüste durch geistige und körperliche Schönheit in ein Paradies zu verwandeln.

So sollte das Leben als Prüfungszeit erträglich werden und so die Kette des Familienlebens, aus dem das spätere Staatenleben erwuchs, eine dauernde, bleibende werden, die zwar wohl eine Kette ist, aber als solche nicht drückt, sondern nur sanft bindet.

Dieses war der Zweck der Erschaffung des Menschen; so sollten und konnten sie dem Spruche nachkommen, dass Ich sie nach Meinem Ebenbilde geformt und erschaffen habe.

Nun, was aus diesen beiden gottähnlichen, mit aller äußeren Liebes- und inneren Weisheits-Pracht gezierten Menschen geworden ist, das könnet ihr aus der Geschichte lesen und steht noch täglich vor euch: was die Menschen sein sollten und was sie wirklich sind?

Nachdem nun eben vorerst beim Manne die schlechten Leidenschaften schon längst die Vorderhand gewonnen haben und nur einzelne zerstreut hie und da ihr geistiges Wohl nicht einbüßen wollend, doch `Menschen` geworden sind, denen der Weg zu Mir nicht verschlossen ist und war, noch sein wird, so erhellt doch aus allem Gelesenen und Erfahrenen, dass gerade das andere Geschlecht, welches nur als Stütze der Staaten da sein sollte, durch seinen Einfluss, begünstigt durch die Gier nach sinnlichen Genüssen beim männlichen, ersteres nicht mehr untergeordnet, sondern beinahe dominierend aufgetreten ist und dass, eben wie in jetziger Zeit, die Macht des Weibes eine ganz andere geworden ist, als sie einst von Mir eingesetzt wurde, so will Ich eben durch dieses Wort noch einen Mahnruf an dieses einst so zarte und jetzt so mächtig sein wollende Geschlecht ergehen lassen, damit sie alle zu rechter Zeit noch einsehen mögen, auf welche Abwege sie gekommen sind und wie falsch sie (sowohl) Mittel als Zwecke verwechseln und missbrauchen.

Sehet nur eure Welt an, welche Erziehung, welche Geistesrichtung wird den jungen Mädchen gegeben, die einst selbst, wieder Mütter geworden, Kinder erziehen sollen.

Schon durch verkehrtes physisches Leben, durch Genuss- und Putzsucht getrieben, ruinieren die Mütter ihre eigene Gesundheit, sind nicht fähig, weder Kinder zu gebären noch selbe  zu stillen und es muss da ärztliche, dort fremde Hilfe in Anspruch genommen werden; eben weil sie nicht wissen, was sie sein sollten und was sie wirklich geworden sind, gehen so viele dem Tode und leider dem viel zu frühen Tode entgegen.

Ihre eigenen Verirrungen, nicht bloß, dass sie selbe selbst büßen, tragen sie auch auf unschuldige Wesen über, die sie, oft in geiler Lust gezeugt, statt als kräftige Kinder, als schwache Krüppel in die Welt setzen und sie dann noch einer fremden Person anvertrauen, als ob Milch aus liebender Mutterbrust und Milch einer nur aus Interesse Dienenden das gleiche wäre! O Menschen, o Weiber!, wie kurzsichtig seid ihr, wie blind, da ihr nicht im geringsten wisst, was ihr tut und wie eure Fehler auf Kind und Kindeskinder noch fortwirken!   

Auch Ich habe weise geordnet alle Organismen in eine schöne Außenseite eingekleidet, damit die äußere Form der Ausdruck des inneren Geistigen sei! Aber ihr, die ihr euch bekleidet mit allen möglichen Zierleibern, auch ihr wollt euer Äußeres so durch Putz verschönern; aber nicht, dass es dem Innern gleich komme, sondern, um die innere Armut zu verdecken.

Ihr vergesset eben ob der Mittel den Zweck, vergeudet Zeit, Geld und selbst euer seelisches Kapital an Dinge, die nicht allein vergänglich (denn eure Mode ist mehr als vergänglich), sondern auch eines geistigen Wesens unwürdig sind.

So wollt ihr auf das männliche Geschlecht einwirken, zumeist aber nicht auf seine geistige Individualität, sondern nur seine sinnlichen Gelüste zu steigern; wo dann der Mann getrieben durch selbe, ein gewisses Ziel zu erreichen, oft Dinge vollführt, die weit hinaus bei weitem größere Folgen und meistens schlechtere haben, als ihr mit eurem Putz es euch eingebildet habt und der Mann projektierte.

Ihr Weiber im Allgemeinen seid schon längst von dem Wege abgekommen, wo ihr geistig auf Geister wirken könntet; daher die so verschiedenen missratenen ehelichen Verbindungen; daher diese großen Enttäuschungen, Unglücke in Familien und am häuslichen Herde!

Zu allem diesem gehört auch eure jetzige Wut, alles auch zu tun und zu treiben, was den Männern bis jetzt nur anheimgestellt war.*) Ihr ahmet alle ihre schlechten Gewohnheiten nach, alle männlichen Beschäftigungen, wo deren viele den Männern schon schädlich sind, euch aber noch mehr, weil ihr, als einstige Träger eines künftigen Geschlechts, großer Verantwortung unterlieget. So geht die menschliche Rasse ihrem Ruine entgegen, das Lebensalter wird verkürzt, die Krankheiten vermehren sich und das Elend wächst natürlich immer mehr, da Elend in und außer dem Hause ist!
*) Emanzipations-Wahn

Jetzt, wo Ich für euch dieses schreiben lasse, geht der Mahnruf an euch: Kehret um!, suchet euren von der Natur euch angewiesenen Wirkungskreis wieder auf! Werdet die Stützen eurer Männer! Regieret durch Sanftmut und Liebe im häuslichen Kreise! Lasset den Männern, was in ihren Beruf gehört! Werdet Mütter, wie ihr es sein sollet, und vergeistiget euere Außenseite durch ein geistiges, inneres, hohes Seelenleben!

Ihr rechnet falsch, wenn ihr den Mann durch umgehängtes Flitterwerk täuschen wollet; der Mann, betrogen, enttäuscht, verlässt euch und ihr bleibet weinend allein in eurer Kammer zurück! Ihr zürnet über die Untreue der Männer und ihre Falschheit und solltet eigentlich eure eigene Blindheit beweinen, weil ihr so sehr durch solche regieren wolltet und den Zweck des geistigen Seelenadels ganz außeracht gelassen habt!

Es ist euch von Mir eine große Macht über die männliche Seele eingeräumt worden; benützet (liebweise), aber missbrauchet sie nicht!

Ihr habt große Verantwortlichkeit auf euch und die Strafe folgt euch auf dem Fuße, wie alles sich selbst straft, wo gegen Meine Gesetze gesündigt wird.

Es ist Zeit zur Umkehr! Denn Millionen von euch haben schon längst alles Weibliche von sich abgestreift, ohne jedoch `Männer` werden zu können, so sind sie zu After-Wesen geworden, die in keine Klasse gehören, indem sie weder in der einen, noch in der andern ihren Zweck erfüllen können.

Und wenn sie einst in Mein Reich kommen, was soll Ich mit ihnen machen?

Daher trachtet das zu werden, zu was Ich euch erschaffen habe; ihr habt genug zu tun in eurem Prüfungsleben hier auf Erden, eure Pflichten als Weib zu erfüllen, ihr braucht nicht noch Beschäftigungen und gar Laster und Untugenden des männlichen Geschlechtes zu euren eigenen hinzu zu schaaren!

Schwer ist es, nach Meinem Sinne `Mensch` zu sein, schwer ist es auch, nach Meinem Sinne `Weib` zu sein! So wenig als ernste (harte) Züge des Weibes Schönheit befördern, ebenso wenig steht es euch an, über das Sanfte und Liebliche hinauszugehen!

Ihr seid, wie Ich anfangs sagte, das Symbol der Liebe, aus euren Augen kann in höchster Begeisterung nur Liebe leuchten!

Beseliget mit diesem göttlichen Strahle, die sich euch nahen! Versüßet mit dieser Liebe das Leben denen, die an euch gebunden sind und ihr werdet einen schönen Kranz von guten Taten in euer Leben einweben, welcher euch häusliches Glück und Frieden bringen wird! Im engsten Kreise suchet das Glück, in der Einfachheit, in der Sanftmut, im Verzeihen und im Lieben.

Lasset die Weisheit und den Verstand den Männern!, sie brauchen  selbe im Gewühle des Lebens, im großen Außenleben, wo dann das häusliche Glück, das ihr dem Hartgeprüften zu bereiten fähig seid, als Ersatz des Erlittenen ihn wieder zu neuem stärket.

So erfüllet ihr euren Zweck, wie Ich es wollte und entgeht vielen Täuschungen und bitteren Leiden und werdet auch einst im Jenseits mit dem Bewusstsein anlangen, das eurige getan zu haben, für euch und für alle, die euch anvertraut waren!

So sollet ihr Wirken und weben die Rosen ins menschliche Leben, damit die Dornen weniger fühlbar werden; so seid ihr treue Gefährtinnen und sanfte Begleiterinnen hier und einst im Jenseits und werdet auf diese Art erst begreifen lernen, dass Liebe ebenso wenig wie Weisheit allein bestehen kann, sondern eines das andere ergänzend, erst ein Ganzes ausmachen muss und soll, so wie es in Mir und Meiner Natur selbst und auch in jeder Schöpfung in der äußeren Form und inneren Einrichtung begründet ist, war und sein wird!

Eure Mission vom Anfange der Schöpfung her war eine besänftigende, gehet nicht über diesen Wirkungskreis hinaus, und die ihr schon über selbem draußen seid, kehret um!, denn ihr strafet euch ja nur selbst, nicht Ich, sondern eure eigenen Taten, eure eigenen falschen Ideen von `Welt`, `Emanzipation der Weiber usw. werden euch die Dornenkrone aufdrücken, die dann nur durch lange Leiden und bittere Erfahrungen ihr selbst wieder entfernen könnet!

Gedenket stets, dass in einer schönen Form auch eine schöne Seele wohnen sollte und dass eine schöne Seele auch eine schöne Form zu bilden fähig ist.

Trachtet, wahr zu bleiben und suchet nicht zu scheinen, was ihr nicht seid; denn über kurz oder lang tritt die Wahrheit zu Tage und die Getäuschten seid ihr, die ihr auch dann `die Zeche allein bezahlen müsset`.

So soll dieses Wort einen zweifachen Zweck haben, einmal die Verirrten aufmerksam zu machen und sie zurückzurufen und jene schon auf besserem Wege seienden zu stärken, auf selbem zu beharren, damit sie, eingedenk dieses Wortes Meiner Liebe und Gnade würdig, vor vielen Täuschungen bewahrt bleiben mögen, da nur bei Mir und mit Mir ein dauernder Friede zu erlangen ist, der aber nicht im Außenleben, sondern nur im Innersten des Herzens zu finden ist und zwar nur durch das Bewusstein erfüllender Pflicht! So viel für heute mit Meinem Segen. Amen!“

(Gottfried Mayerhofer, Originaltitel „Das Weib“, „Lebensgarten“)

 


4. Mann und Weib

im Rahmen der göttlichen Ordnung

 

So schreibe denn einige Punkte an Elise H., weil sie es wünschet in ihrem Herzen, da Mir wohlgefällt, so jemand allezeit ein großes lebendiges Verlangen nach Mir hat.

 

Siehe an, Mein liebes Weib, einen Kreis, wie er ist eine vollkommen rundgezogene Linie um einen Mittelpunkt! Siehe, der Mittelpunkt bin Ich, und der Kreis ist die große Macht Meiner ewigen Ordnung, die da bestehet aus Mir ewig. In diesem Kreise stehen alle Geschöpfe.

 

Dieser Kreis aber ist in sich geteilt in sieben (konzentrische) Kreise. – Auf jenem Mir, dem Mittelpunkte, zunächst liegenden Kreise befinden sich die Menschen der Erde, welche da sind Meine Kinder. – Auf dem zweiten Kreise, von innen aus, stehen die Menschen aller Gestirne. – Auf dem dritten Kreise stehen die Tiere der Erde. – Auf dem vierten die Tiere der Gestirne. – Auf dem fünften stehen alle Gewächse der Weltkörper ohne Unterschied. – Auf dem sechsten stehen sämtliche Planeten, Monde und Kometen. – Und auf dem großen siebenten stehen endlich alle Sonnen, ohne Unterschied ihrer Größe.

 

Siehe, das ist Meine Ordnung! – Es gehet da vom Mittelpunkte aus alles Leben und Sein. Und es geht solches durch alle Kreise bis an den äußersten Kreis. Auf jedem Kreis aber gestaltet es sich zu einem anderen Geiste, daraus dann Meine sieben Geister*) fortwährend entstehen und bestehen. Darum sie auch heißen: die sieben Geister Gottes, welche aber an und für sich nichts sind denn allein geordnete Mächte des Mittelpunktes, wirkend nach ihrer Art der Ordnung aus Mir.

*) Liebe, Weisheit, Wille, Ordnung, Ernst, Geduld, Barmherzigkeit (Sanftmut)


Nun denke dir aber den ersten, inneren Kreis. – Daselbst ist das Weib mit dem Kopfe gekehrt nach dem Mittelpunkte – der Mann aber mit dem seinen über den Kreis hinaus, dem Weibe sonach gerade entgegengesetzt. – Hier fragt sich's: Warum denn also? Siehe, siehe, so das uranfänglich vom Mittelpunkt ausgehende Leben bis zum siebenten Kreise der Sonnen gelanget, da stoßet es sich und kehret sodann wieder durch alle Kreise zum Mittelpunkte zurück.

 

Wie aber geschieht solche Rückkehr alles Lebens? – Nun siehe, der Mensch sauget geistig das zurückkehrende Leben auf durch seine Beschaffenheit und seine Stellung. Ist er einmal geladen mit der Substanz des Lebens, so lässt er es dann ausströmen in seinen wohlgedüngten Gegensatz. Hier wird es genährt und sodann wieder ausgeboren wesenhaft zur größeren Vollendung. Ist es sonach vollendet, sodann kehrt es wieder als ein freies, sich selbst bewusstes Leben nach dem Mittelpunkte zurück. Ein unvollendetes aber wird wieder hinausgetrieben an den heißen Feuerkreis der Sonnen, damit es sich neuerdings kräftige und stärke durch alle die sieben Geister aus Mir!

 

Wenn du aber nun diese wahre Stellung betrachtest im Geiste, sage Mir, wer ist da wohl Mir beständig näher, der Mann oder das Weib? – Du musst ja sagen: das Weib, indem es gestellt ist innerhalb des innersten Kreises. – Nun ziehe aber im Geiste eine Linie vom Mittelpunkte bis hinaus zum äußersten Feuerkreise der Sonnen, was bezeichnet wohl diese Linie? – Siehe, diese Linie bezeichnet Meine große Geduld!

 

Da aber das Weib sich befindet innerhalb des Kreises und ist somit Mir näher als der mit dem Kopfe nach außen des Kreises gekehrte Mann – was muss da wohl natürlich von selbst daraus folgen? – Siehe das, dass Meine Geduldlinie, die da zuerst das Weib berührt, doch auch sicher kürzer sein muss als beim Manne, auf den die Linie erst später, vom Weibe aus, übergeht!

 

Da aber solches in Meiner ewigen Ordnung schon also begründet ist, was folgt hernach fürs Weib für eine Regel? – Siehe und höre, dass das Weib auch viel williger sein soll als da ist jeglicher Mann, sonst komme Ich auch viel eher mit einer richtenden Strafe über sie denn über den Mann!

 

Wie aber das fromme, willige Weib sein kann eine Wurzel alles Lebens, wie es da war Maria leibhaftig, also kann auch das unfolgsame Weib sein ein Grund alles Verderbens. Daher ist auch fürs Weib Meine Geduldlinie um ein bedeutendes kürzer denn beim Manne.

 

Solches beachte wohl, du Mein liebes Weib, für dich und deine Töchter, so wirst du gesund sein geistig und leiblich allezeit. – Amen.“  (HiG.02_42.07.06,01ff)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Themen „Mann und Frau / männlicher und weiblicher Pol“, „Männliche und weibliche Stufenleitern“ u.a.