„Sieh, wenn Gott die Menschen nur für diese Erde erschaffen hätte, dann wäre es wohl eine sonderbare Liebhaberei von Seiner Seite, in einem fort zu erschaffen und es dann wieder zu zerstören.“ (GEJ.07_217,02)

 


Warum wir leben

Die ganze Weisheit aller Himmel

 

 

1. Woher wir kommen

2. Warum wir leben

3. Wohin wir gehen

 


1. Woher wir kommen


Jesus:Du wirst dich erinnern, dass schon in der „Haushaltung“*), wo es von der Schöpfung der Geister- und Materie-Welt handelt, Ich sagte, dass zuerst die Geister und aus und unter ihnen der größte – „Satana“ oder Luzifer erschaffen wurde, welch letzterer aber statt Lichtträger, nebst seinen Gefährten von Mir abfallend, Träger und Vertreter der Finsternis geworden ist.

*) Jakob Lorber: „Die Haushaltung Gottes“, 3 Bände

 

Du wirst dich ferner erinnern, dass Ich dann, um diesen abgefallenen Geistern*) einen Weg zur Rückkehr anzubahnen, die materielle Welt erschuf, dort sie in die Materie einkleidete und sie so wieder, obwohl unfreiwillig, die Schule der Demut und der Verleugnung durchzumachen nötigte.**)

*) 1/7tel der urgeschaffenen Geister. (Siehe linke Randspalte unter „Betrachtungen / Kleine Kommentare“, 1.Teil: „Erschaffung der Erzengel zu Beginn unserer Schöpfungsperiode“

**) Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Themen „Satan und Materiewelt“, „Gottes Schöpfungs- und Erlösungsplan“ sowie „Der verlorene Sohn“

 

Du wirst dich auch erinnern, dass, nachdem auf diese Weise die Bahn angedeutet wurde, auf welcher die Geister, von der härtesten Masse angefangen bis zum Menschen als letzte Stufe der materiellen Schöpfung, stets mehr sich läuternd emporsteigen können*); dass aber im Menschen, wie du erwähnst, `drei Tage vor der Geburt ein kleines Bläschen von der feinsten, solidesten Seelensubstanz den einst böse gewordenen Geist einschließt, in dessen Innerstem aber doch der eigentliche Gottesfunken der Liebe selbst seinen Sitz hat, welch letzterer dann diesem bösen Geistesfunken erstens die Möglichkeit gibt, sich für das Gute auszubilden, und zweitens ihn auch stets zu diesem antreibt`.

*) Mineral, Pflanze, Tier, Mensch

 

Nun siehe, wenn du das Vorausgesagte nur ein wenig überdenkst, so muss in dir die Frage aufsteigen: Wenn dieser Geist in dieses Bläschen erst drei Tage vor der Geburt eingelegt wird, wer bildet dann den Körper des Kindes bis dorthin aus? Wer sorgte für seine innere, wer für seine äußere Form und Beschaffenheit als Mensch, auf dass wenigstens doch die Mittel schon alle vorhanden sind, die dazu benötigt wären, einen Menschen nach Meinem Sinn daraus zu machen?

 

Siehe, hier muss Ich dir antworten: Hast du denn vergessen, dass alle abgefallenen Geister in Materie gebunden die Materie selbst ausmachen!

 

Wer ist nun die Bildnerin des Kindes, vom Embryo angefangen bis zu dieser erwähnten Zeit vor der Geburt? Siehe, das sind die nämlichen namenlosen Geister-Parzellen, die – als seelischer Prozess geführt durch die Mutter-Seele (Naturseele) – selbst die Entwicklung, Aufbauung und Einrichtung des Kindesleibes betreiben, die aber wie in einer Pflanze oder sonst einem materiellen Produkt den materiellen Aufbau genauso wie dort gemäß ihrer Gattung vollziehen.

 

Das Kind, ehe es geboren wird, hat ein Pflanzen-(vegetatives) und kein intellektuelles Leben noch Bewusstsein; es wird von den Geistern ausgebaut gemäß seiner Gattung wie jedes Tier im Mutterleibe oder im Ei. Sobald aber der Austritt aus dieser inneren Welt sich nähert und das Pflanzenleben des Kindes nicht mehr genügt, sondern eben der große Schritt getan werden muss, der den Menschen vom Tier unterscheidet, da wird diesem zu weiterem geistigen Aufbau fertigen Apparate der eigentliche Pulsator, Wecker und Weiterbeförderer in dieses Bläschen gelegt, das heißt ein Funke jenes großen Geistes, der hier im Kleinen das aus der Finsternis des Mutterleibes kommende unmündige Kind, wie du Mein Sohn es sagst, `von Nacht zum Licht` führen muss!*)

*) Weitere Textstellen:

„Noch ehe ich dich im Mutterleibe formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterleibe hervorkamst, habe ich dich geheiligt...“ (Jer 1,5)

"Die Seele muss natürlicherweise schon vor der Zeugung komplett da sein, d.h. sie muss alle substanziellen Spezifika in sich vereinen, welche sonst im ganzen Universum verteilt sind und ihr von allen Seiten zugeführt werden." (Er.01_050,02)

Siehe zum Thema Seele auch die linke Randspalte unter „Grundbegriffe der Neuoffenbarung“ Teil 1: „3.Materie, Materie-Leib, Natur-Seele…“ sowie unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Themen „Über die Seele“, „Körper, Seele, Geist“ sowie unter „Ethisches / Aktuelle Themen“, Themen „Zum Thema Abtreibung“ und „Recht auf Abtreibung?“

 

Dieser Funke des einst abgefallenen großen Lichtgeistes hat allerdings Tendenzen seines Ursprungs in sich, da der Weg der Menschen stets der nämliche ist, und zwar vom Schlechten zum Guten vorwärts zu schreiten, allein – wie auch im großen, gefallenen Geist nur Mein Liebesfunke lag, der von ihm verkannt, missbraucht wurde, ebenso liegt in diesem kleinen einst abgefallenen Geistesfunken derjenige Strahl Meiner nie zu vernichtenden Liebe, wodurch dann mit dem Austreten des Kindes und seinem Trennen von dem Leben der Mutter sein eigenes beginnt, wo, wie im großen Luzifer, der Streit zwischen dem Guten und Bösen seinen Anfang nimmt (als menschliches Leben), das nur das Produkt aus dem Kampfe dieser beiden sich entgegenwirkenden Prinzipien und Tendenzen (Neigungen) ist.

 

So auf diese Art ist der Zweck des Lebens und die geistige Vorwärtsschreitung gesichert, von Nacht – zum Licht! So besteht sie, und muss die Welt sich selbst erhalten.

 

Dass im Anfang, bei Erschaffung des ersten Menschen Adam nicht so zu Werke gegangen werden konnte, ist ganz natürlich. Denn wie die erste Pflanze, das erste Tier usw. ohne Samen, ohne Geburt nur aus Meinen Händen direkt hervorgehen musste, das war auch beim Menschen der Fall. Auch er ging aus Meiner Hand direkt hervor, war nach Meinem Ebenbild geschaffen, hatte in dieser Erschaffungsperiode eine andere Organisation, eine andere Gestalt und andere Geistesvermögen, war für eine längere Lebensdauer bestimmt, wenn er seinen Bestimmungen gemäß leben würde, welche Ich auch den Geistern und Luzifer oder Satana selbst als `Sollte` und nicht als `Muss` vorgezeichnet hatte.*)

*) Siehe auch linke Randspalte unter „Einführende Texte“, Thema „12 Fragen und Antworten“, unter „6., Wie entstand eigentlich das Leben“ sowie „Naturwissenschaftliches (2)“, Wilfried Schätz: „Evolution und göttliche Schöpfung“

 

Dieses Alleinleben des ersten Menschen war nicht bedungen, sondern es war schon nicht allein vorausgesehen, sondern es lag selbst in Meinem eigenen Ich, dass Ich ihm ein Wesen beigeben musste, das mit ihm fühlen, mit ihm denken sollte, und so Leid und Freud miteinander tragend, sie den Lebens- und Prüfungsweg gemeinschaftlich fortwandeln sollten.

 

Auch Ich Selbst wollte nicht allein leben, nicht allein sein, bloß Meiner Macht Mir bewusst. Deswegen erschuf Ich Wesen, die dann an Meinen Schöpfungen sich ergötzend, sich freuend, Mir Meine Freude, Schöpfer zu sein, verdoppeln konnten.

 

So schuf Ich die Geister, schuf große, Mir würdige Ebenbilder – und was geschah mit dem Größten unter allen? Ihr wisset es, er fiel, fiel von Mir ab – und was geschah mit dem Menschen? – auch er fiel, fiel ebenfalls von Mir ab. Beide, Luzifer und Mensch, achteten nicht das Gesetz der Liebe, wollten als freie Wesen ihren eigenen Weg gehen, und so musste das Gesetz der Liebe wohl auf anderen Wegen, aber doch zum gemeinschaftlichen Ziele führen.

 

Der Satan oder Luzifer verwandelte seine Liebe in Hass, Übermut und Stolz. – Die eigentlichen geistigen Eigenschaften des Mannes aber waren luziferischer Abkunft.

 

Um dem Menschen auf einer Seite zu erleichtern, auf der andern aber ihm mehr Gelegenheit zu geben, seine geistigen Fakultäten (Fähigkeiten) mehr auszubilden, sie zu stärken und auf diese Art eher Mir gleich zu werden, nahm Ich diese verkehrte Liebe, das ist die Eigenliebe, die mehr zum Bösen als zum Guten sich neigen wollte, aus dem Manne heraus und stellte sie ihm als Gefährtin, als Begleiterin und Fortpflanzerin seines eigenen Geschlechtes und seiner Gattung zur Seite.

 

So wurde das Weib geschaffen, ausgestattet mit allen körperlichen und innerlichen Reizen, die Ich einst in die Satana hineingelegt hatte, um als Typus ewiger Liebe in der Schöpfung zu glänzen; und so sollte auch das Weib, als selbständig, diese ihre eigene Eigenliebe dem Manne gegenüber bekämpfen, gehorchen, und dem Manne seine Last der Lebensbahn erleichtern. –

 

Das einzige, was Ich dem Menschen als Meinem Ebenbilde vorenthielt und es zum Eckstein des ganzen geistigen Weltgebäudes machte, war die sinnliche Zeugung.

 

Diese sollte nicht den Tieren gleich stattfinden, sondern den Geistes-Wesen gleich geschehen. Allein frei gab Ich dem Menschen seinen Willen. Das in ihn gelegte Prinzip des Luzifers, das Prinzip der Opposition siegte, was Ich wohl vorauswusste und danach schon alles im Voraus bestimmt hatte. – Allein Ich wollte, dass der Mensch und die Geister nie Mir die Schuld, sondern nur sich selbst beimessen sollten, wenn ihre gewünschte Glückseligkeit nicht auf dem Wege erreicht wurde, den sie, und nicht Ich, gehen wollten.*)

*) "...Es soll freilich wohl nicht also sein, wie es ist, - und doch muss es wieder also sein, weil alles andere noch so ist. - Dem Abraham ist ein rechter Nachkomme erweckt worden geistig ohne sinnlichen Beischlaf, desgleichen ward Johannes gezeugt, die Maria, und in der Urzeit geschahen solche Zeugungen häufig, und so manche Propheten wurden auf diese Art gezeugt. Diese Zeugung ist freilich die rechte und kommt noch jetzt nicht selten ohne Wissen der Eltern vor, aber diese Art ist des Himmels und taugt für die Welt nicht, die aber doch auch ob der möglichen Teilnahme an der Erlösung sein muss. Was bleibt da aber dann anderes übrig, als der Welt ihre sinnliche Zeugungsweise zu belassen, und sonach die alte Sünde nebst der völligen Erlösung fortbestehen zu lassen, auf dass jede gefangene Naturseele in das Reich der Gnade und Erbarmung den ungehinderten Weg habe so oder so!" (HiG.03_47.05.29,01ff)

 

Die Satana benutzte diese von ihr in den Menschen gelegten Eigenschaften, verführte den Menschen, machte auch ihn zum Teil zum Mitschuldigen ihres eigenen Falles, um sich mit ihren gefallenen Geistern stets konsequent als Gegenpol von Mir zu benehmen.

 

So wurde denn die Welt mit allen ihren Einrichtungen umgeändert, damit gerade dieser größte Schritt Luzifers, oder der Satana, zum größten Vorteil Meines geistigen Aufbaues werde: und zwar so, wie die abgefallenen Geister (ein Siebtel) jetzt erst recht dazu beitragen müssen, Mein Reich zu befördern und ihre eigene Rückkehr zu erleichtern. Ich musste, als freier Gott freie Wesen schaffend, ihnen auch diese Freiheit nicht schmälern. Und als endlich die Satana durch die Reize der Weiber und den Ehrgeiz der Männer die Menschheit so nach und nach von Mir abtrünnig machen wollte, musste Ich durch eine teilweise Vernichtung des Menschengeschlechts dem Keim des Bösen Schranken setzen, durch die Sündflut (Zulassung); musste die Menschen wieder erinnern, dass Ich der Herr und Satan nur Mein Diener ist und bleiben wird. –

 

Als Satan Mir dann Versprechungen der Rückkehr machte und wenigstens dem Anscheine nach von seinem Treiben nachließ, da setzte Ich ihn auf die letzte Probe. Ich Selbst beschloss in Menschengestalt und im Ganz-Mensch-Sein Mich seinen Versuchungen auszusetzen, um durch tatsächlichen Beweis ihn zu überzeugen, dass all sein Bestreben umsonst, dass alles Ankämpfen gegen Meinen Willen und Meine heiligen Gesetze vergebens ist.

 

Ich wurde Mensch, predigte und lehrte, unter steter Einwirkung des Satans, Meine sanften Lehren; er nebenbei verleitete die Menschen bis zur tollsten und frechsten Sünde, nämlich dass sie ihren Schöpfer und Herrn leiblich töten sollten, was sie auch taten; und sie krönten gerade dadurch das größte Werk, das Ich als Gott schon längst vorausbestimmt und vorausgesehen hatte, um Meinen Geistern und Menschen mit dem Beispiel zu zeigen, was sie durch Worte nicht glauben wollten. – – –

 

Jetzt geht die Welt wieder in ihrem satanischen Treiben so weit, dass sie mit Hilfe Satans nochmals die ganze Saat des Göttlichen ausrotten möchte; denn Satan kann von Meiner Langmut zwei Proben aufweisen – allein er weiß auch von Meinem Wiederkommen*) besonders auf diese Erde; er weiß, dass Ich Mich nicht umsonst vor tausend und so vielen Jahren kreuzigen ließ; er weiß, dass Ich Mein Mir vorgenommenes Werk nicht unvollendet lassen will; und so tut er jetzt noch alles Mögliche, beraubt die Menschen alles Guten und Seligen und treibt sie ins materielle Elend, wo dann gerade Mein Reich als letzter Rettungsanker wieder leuchtend auftauchen und wo dann wieder nicht sein Plan, sondern Mein großes Friedenswerk gekrönt sein wird.**)

*) Im Geistleib wie während Jesu Lebenszeit nach der Auferstehung (Ostern) bis zur Himmelfahrt.

**) Siehe linke Randspalte unter „Über die Zukunft

 

Denn die große Liebe wird wieder alle Verirrten in ihre Arme nehmen, wird ihnen mit Wohltaten vergelten, was sie Böses getan und besonders gegen Mich verübt zu haben glauben, und wird ihnen die Hand der Verzeihung darreichen; und alle Menschen werden dann begreifen, dass sie nicht Mir, sondern sich selbst den größten und schlechtesten Streich gespielt haben.

 

So wird Mein Triumph sein. So wird die Liebe, die einst die ersten Geister und Wesen schuf, wieder diese verirrten Wesen mit der nämlichen Liebe ans Vaterherz drücken wie einst die geschaffenen Geister; und Luzifer mit leeren Händen ausgehend, wird wieder eingestehen müssen, dass er wie die Menschen nicht Mir, sondern sich selbst am meisten geschadet hat.

 

Das ist der Triumph der Wahrheit und der Liebe und der mit ihr verbundenen Weisheit, dass aus all dem Preisgeben des eigenen Willens, aus all dem frei ausgeübten Bösen oder Guten doch nur stets das Endresultat das nämliche ist, das heißt der Schritt- `von Nacht zum Licht!`

 

Begreifst du jetzt, Mein Sohn, Meine Schöpfung der Geister, des Adams, Meine Menschwerdung und dein eigenes Heil! Sieh, Mein Kind, so musst du diese Dinge auffassen.

 

In allen Meinen Worten liegt Unendliches, und wenn dir manchmal Zweifel aufsteigen, so nimm ein Wort von Mir zur Hand, und mit Nachdenken und Meiner Hilfe wirst du bald auch dort von Nacht zum Licht getrieben werden, wo du dann stets im Lichte deinen dich liebenden Vater mit ausgebreiteten Armen erblicken wirst, der dir und allen zuruft: `Kommet her, ihr alle, die ihr beladen seid, auf dass Ich euch eure Last abnehme und euch erquicke!`“ – Amen. (Sg.01_022,04ff)

 


2. Warum wie leben

 

2.1.

„Erschaffen ist leicht; aber die aus sich hinausgestellten Geschöpfe zu einem freien, ungerichteten und selbständigen Sein hinleiten, das ist selbst für die göttliche Allmacht keine leichte Sache. Doch mit Geduld und Langmut kann man am Ende dennoch alles erreichen, und ist eine Sache in bestzwecklicher Hinsicht einmal erreicht, da gedenkt man nicht mehr der Zeit, die zur Erreichung vonnöten war.

 

Es geht uns da wie einem schwangeren Weibe, das auch in seiner Schwangerschaft viel Furcht, Angst und Wehen zu bestehen hat; aber wenn das Kind aus dem Weibe in der gewissen Zeit zur Welt geboren worden ist, dann hat bei dem Weibe alle Furcht und Angst aufgehört, und es gedenkt nicht mehr der Wehen und Schmerzen, denn es sieht vor sich die lebendige Frucht, die aus ihm in ein freies und selbständiges Leben hervorgegangen ist.

 

Wäre es aber mit der freiesten Selbständigmachung eines Geschöpfes eine leichter zu bewerkstelligende Sache, da hätte Ich als der Schöpfer aller Dinge und alles Seins wahrlich nicht nötig gehabt, nun Selbst als ein Mensch in diese Welt zu kommen, um die möglich vollendetste Freigestaltung des Menschen durch Lehre und Tat zu bewerkstelligen.

 

Wenn euch das jemand anders gesagt hätte, so würdet ihr zu ihm gesagt haben: ,Mensch, was faselst du, und welch einen Unsinn redest du da durcheinander!‘ Ich Selbst aber sage euch hier solches, und so möget ihr es wohl glauben, dass es also ist; denn um einer Kleinigkeit willen hätte Ich nimmer das Fleisch dieser Welt, und sogar seinen Tod, angezogen und ginge nicht mit euch, Meinen Geschöpfen, wie ein rechter Vater mit seinen Kindern um.“ (GEJ.06_063,01ff)

 

2.2.

Sagte Mucius:Da Du, o Herr und Meister, es mir erlaubt hast, so bitte ich Dich um eine rechte Aufklärung, warum wir Menschen denn leben, was aus uns nach dem Tode wird, und wie wir am besten in alle Weisheit des Lebens eingeführt werden können.

 

Du sagtest mir gestern, dass durch Halten Deiner beiden Gebote*), welche mir Dein Jünger auch näher auseinandersetzte, die rechte Erkenntnis im Herzen des Menschen selbst erwache, - aber das Wie ist mir doch noch sehr verschleiert geblieben, und so bitte ich Dich um ein rechtes Licht darüber.“

*) Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.

 

Sagte Ich zu dem Wirte:Mein lieber Mucius, gerade diese drei Fragen, welche Du stellst, fassen in sich ja die ganze Weisheit aller Himmel und die Gründe Meines Lehramtes auf dieser Erde. Soviel daher auch schon von Mir darüber geredet worden ist, so kann doch nie genug immer wieder von neuem die Grundlehre wiederholt werden, damit das geistige Herz des Menschen diese ewigen Wahrheiten völlig in sich aufnehme, recht in sich verdaue und völlig in Fleisch und Blut in sich verwandle. Ich will daher deinet- und Phoikas´ wegen in erster Linie, als noch fremd in Meiner Lehre, und dieser Meinen wegen, welche schon längere Zeit um mich sind, trotzdem aber in alle Wahrheit noch nicht völlig eingedrungen sind, in zweiter Linie, deine Fragen ausführlich beantworten. – Höret als wohl zu!

 

Der Mensch lebt aus zweierlei Gründen, die er als eine Mittelperson in sich zu vereinen hat. Einmal als Schlussstein der äußeren, materiellen Schöpfung, in der er als die Krone der Schöpfung gepriesen und genannt wird, das andere mal als der Anfangspunkt der rein geistigen Welt, die mit ihm die erste Stufe der vollständig freien Selbsterkenntnis erreicht hat. Er ist nach der einen Seite hin also der Anfang, nach der anderen Seite das Ende einer Kette und hat in sich, durch sein geeignetes Leben und die freie Entwicklung, das rechte Bindeglied zu finden, diese beiden Ketten zu einen. Ich werde euch das klarer auseinandersetzen.

 

Alle Wesenheit von dem kleinsten Geschöpf an bildet eine aufsteigende Stufenreihe*), und zwar in der Art, dass eine Stufe stets die andere ergänzt, größere Vollkommenheiten bietet und dadurch auch eine stets größere Intelligenz entwickeln kann.

*) Mineral, Pflanze, Tier, Mensch

 

Sehet an die Tiere, wie es da niedere Arten gibt, die nichts anderes zu bezwecken scheinen, als ihren Leib zu erhalten und andern zum Fraße zu dienen! Kommt ein Feind ihres Leibes und Lebens, so ergeben sie sich stoisch in ihr Schicksal und wehren sich nicht, sind es auch nicht imstande; sehet da an viele Insekten und niedere Amphibien!

 

Weiter hinauf findet ihr jedoch schon die Intelligenz so weit entwickelt, dass sich Tiere der Gefahren, die ihrem Leibe drohen, mehr bewusst sind und sich ihnen auch zu entziehen wissen durch allerhand, manchmal listige Streiche.

 

Bei den noch höher stehenden Tieren findet ihr diese Eigenschaft noch mehr entwickelt, und sie sind daher auch mit geeigneten Waffen versehen, wie scharfen Krallen und Zähnen, um sich ihrer Feinde zu entledigen und damit aber auch gleichzeitig Feinde anderer Tierarten zu werden. Es entsteht nun ein gegenseitiger Kampf, in dem List und Schlauheit angewandt werden, allerdings zum Töten der Leiber, aber zum Fortschreiten des Intellekts, damit der allmählich sich entwickelnde Charakter, der mit immer höher steigenden Tieren deutliche Vielgestaltigkeit erlangt, sich bilden kann.

 

Es naht sich nun eine Grenze, von der aus die Tiere geneigt sind, sich dem Menschen anzuschließen, die ihr dann Haustiere nennt. Diese sind durchweg gesitteter oder zahmer, wie ihr sagt. Sie können sehr weitgehende Intelligenz entwickeln und abgerichtet werden. Sie werden dadurch gewisserart dem Menschen, zwar nicht in der äußeren Form, aber wohl in gewissen Charaktereigentümlichkeiten ähnlicher. Ihr könnt hier oftmals recht verblüffende Handlungen der Tiere beobachten, welche von einer Überlegung zeugen und auch von einer gewissen Urteilskraft, so dass ihr staunt und geradezu sagt: Dem Tier fehlt nur die Sprache. Sehet, das sind solche, die in ihrer geistigen Entwicklung nur noch den Schritt bis zum Menschen zu tun haben, ähnlich wie ein unmündiges Kindlein auch nur noch einen gewissen Schritt der Jahre zu tun hat, um ein verständnisvoller Mensch zu werden!

 

Beim Tier kann das Ziel aber nicht erreicht werden, da die Seelenform noch nicht vollendet ist, während im Kinde, das doch oft viel dümmer und unbeholfener erscheint, die entwicklungsfähige Seelenform vorhanden liegt, wie in jedem Samenkorn das Bild der zukünftigen Pflanze.

 

Alle diese Tiere, deren Zahl so unendlich groß ist, um eine möglichst große Verschiedenheit der Charakteranlagen ermöglichen zu können, stehen aber unter dem Mussgesetz, damit sie sich nach der einen bestimmten Richtung hin – die also `möglichst hohe Intelligenz` heißt – entwickeln zu können, das heißt, sie sind nicht imstande, anders zu handeln als der Kreis zulässt, der ihre Seelenform umschließt. Zeigt zum Beispiel einem Vogel noch so genau an, dass es doch besser wäre, nicht ein offenes Nest, sondern vielleicht ein geflochtenes Haus zu bauen, - er wird dennoch bei seinem Nest bleiben! Und ihr könnt sicher sein, dass seit Entstehung der Arten jede Art sich ihre Wohnstätte allezeit so gebaut hat, wie es auch jetzt noch geschieht. Der Grund liegt in dem gewisserart beschränktem Horizont (Seelenform), den zu erweitern nicht möglich ist, - genauso wie ein Kind noch nicht die schwierige höhere Rechenkunst würde lernen können, wenn es noch nicht die Anfangsgründe begriffen hätte.

 

Bei den Tieren harmonieren die verschiedenen zu durchschreitenden Formen mit den Zeitabschnitten oder Entwicklungsjahren des Menschen. Ist nun die höchste tierische Intelligenz entwickelt – beachtet wohl, es kommt da nie auf die äußere Form, sondern nur auf die seelische Entwicklung an! -, so können diese entwickelten Intelligenzen zusammenfließen zu der Menschenseele, die also nun in sich erstens die sich gegenseitig ergänzenden, höchstentwickelten Intelligenzen enthält, dann aber, da sie Stufenfolge vieler niederer Leben ist, ein Abbild sein muss des ganzen niederen Lebens überhaupt, weil sie alles dieses in sich enthält. Sie ist also nun der äußeren Form und der entwicklungsfähigen inneren Form nach abgeschlossen. Die Krone der Schöpfung, die Menschenform, mit einem höchst entwicklungsfähigen Keim ist in dem neugeborenen Menschen erreicht.

 

Jetzt beginnt die zweite Aufgabe: Der Mensch soll die höchst mögliche freie Erkenntnis erlangen in der Erkenntnis des Schöpfers und Entwicklung des inneren Menschen.

 

Bisher war die Seelenform stumpf, kümmerte sich nicht um geistige, sondern nur um materielle Dinge, und es galt für sie nur das Recht des Stärkeren. Die Gottheit will jedoch, dass ihr Werk, das mühsam bis hierher geleitet worden ist, sie nun auch erkenne, sich ihr zu nähern suche aus Liebe, nicht aus Furcht vor ihrer Stärke. Was ist da zu machen?

 

Die Gottheit muss sich verhüllen, wenn sie dieses Ziel erreichen will, das heißt, sie muss ihr Geschöpf in Verhältnisse stellen, die es ihm ermöglichen, frei aus sich die Gottheit anzuerkennen oder nicht. Dabei darf die Gottheit keinen Zwang ausüben, da sonst die zu vermeidende Furcht und nicht die Liebe die Willensrichtung beeinflusst. Bedenket aber selbst, wie es euch gefallen würde, wenn ihr nur von Dienern umgeben sein würdet, die lediglich aus Furcht, anstatt aus Liebe euch dienen würden! Dieses Pflänzchen der Liebe kann nur entstehen, wenn die immer mehr wachsende Klarheit und Durchschauung der Dinge dem Seelenmenschen zwanglose Beweise von der großen entgegengebrachten Liebe und Weisheit der Gottheit schafft, die ihn zur Bewunderung und Liebe hinreißen.

 

Dem Seelenmenschen wird nun jedoch ein Leiter beigegeben; denn die pure Seele allein würde als vollendete Form, die nicht weiter ausgebildet werden kann, nichts Höheres mehr über sich erblicken, wenn nun nicht ein geistiges Fühlen, das Empfinden einer Macht in sie einfließen könnte, die sie demütigt und nun anhielte, ihren Schöpfer zu suchen. Und das ist der göttliche Funke, der als Geist in sie hineingelegt wird*), der gleichzeitig mit ihr sich entwickeln soll, sie immer mehr durch eine rechte Erziehung durchdringen und durch Selbstbelehrung in alle Erkenntnis einführen soll.

*) Seit Adam. Die Menschen vor Adam (Voradamiten, Tiermenschen) waren gerichtet wie die Tiere.

 

Diese gerechte Ehe, die bei der Geburt des Menschen schon beginnt, ist aber gewaltig gestört worden, indem jetzt nur die Entwicklung der Seele durch die zwangsweise Körperentwicklung wohl geschieht, der innere Geist aber meist nur als ein Embyo in ihr verbleibt. Zweck des Lebens aber ist es, beide gleichzeitig fortschreiten  zu lassen, so dass eines immer im gerechten Abhängen von dem andern steht.

 

Dieser Geistesfunke ist von Gott und enthält in sich alle Wahrheit und gerechte Erkenntnis von Hause aus. Durch ihn steht der Mensch in engster Verbindung mit dem Urgeiste Gottes selbst und kann durch ihn eindringen in alle Geheimnisse und Weisheit Gottes Selbst. Freilich haben davon die wenigsten Menschen nur eine Ahnung. Und diese Ahnung, die manchmal nur noch schwach hervorblitzt, aufleuchten zu lassen zur vollen Gewissheit und zum Wissen, ist der Zweck Meines Lehramtes, - und der Weg hierzu wird gegeben durch Meine Lehre.

 

Mein Jünger Johannes hat dir schon gesagt, und Ich bestätige dir es, dass in den zwei Geboten: `Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!` die zehn Gebote Mosis und alles Weitere enthalten ist, was der Mensch zu tun hat, um den in ihm wohnenden Geistesfunken zu erwecken und mit seiner Seele immer mehr zu einen. Denn nur in dem gerechten Wandel vor Gott und in den rechten Liebestaten für euren Nächsten findet ihr wahre Befriedigung, den inneren Frieden und die rechte Überwindung eurer Leidenschaften und des Todes. In wem einmal die Überzeugung wach geworden ist, die es ihm unmöglich macht, gegen diese Gebote zu verstoßen, der spürt auch schon auf dieser Erde den wahren Himmel; denn er ist unanfechtbar geworden für alle Angriffe des Bösen, dadurch ein rechter Herrscher in sich und aus sich heraus ein Herrscher über die Natur.

 

Denn da, wie ihr wisset, die Seele des Menschen in sich alles enthält, was die Erde an Wesen trägt, so ist es doch ganz natürlich, dass wenn einmal der Geist in seinem dieses alles enthaltenden Hause die Herrschaft gewonnen hat, er auch über die mannigfaltigen Abbilder seines Ichs muss herrschen können, gleichwie ein König, der sich aus dem Sklavenstande zum Throne emporgeschwungen hat, jetzt widerstandslos herrscht über alle Stände, denen er selbst angehörte. Wohlgemerkt aber nur, wenn der Mensch in sich das Bindeglied der Kette fand, die Meine Lehre bildet, und beide Ketten zu einer einzigen, unzerreißbaren verband!

 

Als letztes Glied der materiellen Kette, welche nur die höchste Seelenform und die dadurch bedingte Menschenfom bildet, ist er völlig machtlos und selbst nichts anderes als ein höchst intelligentes, wohlgebildetes Tier.

 

Ich denke, ihr werdet nun verstanden haben, warum ihr lebt, und wie ihr zur rechten Erkenntnis gelangen könnt.“

 

Sagten alle, noch voll staunenden Zuhörens:Ja, Herr und Meister.“

 

Ich aber fuhr nun fort:Es bleibt nun noch die dritte Frage zu beantworten übrig, nämlich, was nach dem Tode mit dem Menschen wird.

 

Wenn es sich also verhält, wie Ich euch sagte, so ist es auch klar, dass der geistige Mensch, der im Erdenleben nur unvollkommen sich entwickelt, weil sein schwerer Körper ihm eine große Last ist, fortleben muss; denn niemand wird wohl in sich behaupten wollen, in diesem kurzen Erdenleben eine Vollendung erhalten zu können, die ihn Gott schon ganz nahe bringt. Es treten ihm gar mancherlei Hindernisse im Körper entgegen, Versuchungen aller Art, damit sein Charakter sich stähle, sein Wille geübt werde, sich selbst Gewalt anzutun und das Gute immer mehr anzuziehen und die bösen Regungen aus sich auszuscheiden.

 

Erst jenseits tritt er in eine neue Welt, die ihm die Wunder Gottes und das Weltall immer mehr enthüllt, wo er mit geistigem Auge sieht und nicht mit den schwachen fleischlichen Augen, die ihm die Materiewelt vorführen. Im Anschauen der großen Wunderwerke erkennt er aber nun, dass die rechte Seligkeit allein in der Tätigkeit liegt, und dass Gott Selbst das allertätigste Wesen ist. Je nach seinem Fortschreiben kann ihm dann auch ein rechtes Arbeitsfeld gegeben werden, das er allerfleissigst ausfüllt; und er wird in dieser Tätigkeit und in dem Beschauen seiner nützenden Arbeit die rechte Freude und höchste Seligkeit genießen.“ (GEJ.11_009,05 ff)

 

2.3.

So ihr an Mich wahrhaft glaubet, so müsset ihr Mir in der Weisheit, die alle Dinge in der Welt leitet und schlichtet, auch nicht vorgreifen, sondern eure Geduld mit der Meinen vereinen und euch denken: In dieser Lebensfreiheitsprobewelt ist die Ordnung ein und für alle Male so gestellt, dass da ein jeder Mensch tun kann, was er will; denn nur durch die vollste Freiheit seines Willens kann er sich das wahre, ewige Leben seiner Seele erkämpfen. Wie er aber einen freien Willen hat, so hat er auch eine rechte Vernunft und einen freien Verstand, durch den er alles Gute und Wahre wohl erkennen und beurteilen kann, und da ihm die Kräfte danach reichlichst verliehen sind, so kann er auch völlig danach handeln.

 

Erkennt der Mensch das Gute und das Wahre, handelt aber dennoch freiwillig dawider, so baut er sich selbst das Gericht und seine eigene Hölle und ist darum schon in dieser Welt ein vollkommener Teufel. Und sehet, das ist dann die Strafe, die sich ein Mensch ohne Mein Wollen selbst antut!

 

Darum kümmert euch nicht um Meine große Geduld und Liebe zu den Menschen, ob sie gut oder böse sind! Ich ermahne sie nur, wenn sie durch ihre eigene Schuld auf Abwege geraten sind; aber Ich kann sie mit Meiner Allmacht dennoch nicht ergreifen und zurücksetzen auf die rechten Wege des Lebens, weil das so viel hieße wie ihnen die Freiheit ihres Willens nehmen, was so viel wäre wie ihnen das Leben der Seele und des Geistes in ihr nehmen.

 

Darum gehe ein jeder, wie er gehen will! Es ist für den Menschen mehr als genug, dass er die Wege kennt und die sicheren Folgen, die er erreichen muss, ob sie gut oder böse sind. Denn ein jeder Mensch, wenn er zum Gebrauch seiner Vernunft und seines Verstandes kommt, weiß es, was nach den Offenbarungen aus den Himmeln recht und gut – oder auch, was da unrecht und böse ist. Die Wahl, danach zu handeln, ist seinem freien Willen völlig anheimgestellt.

 

Wenn ihr das recht erkennet, so dürfet ihr nicht klagen über Meine Geduld und Langmut; denn es muss einmal auf dieser Erde, die ein Erziehungshaus für werdende wahre Kinder Gottes ist, also und nicht möglich anders sein.

 

Wo die Menschen aber berufen sind, völlig gottähnliche Geister und Wesen zu werden, da muss ihre Willensfreiheit auch umgekehrt dahin den ins Endloseste gehenden freiesten Spielraum haben, sich zu einem vollendetsten Teufel zu gestalten, der aber dann freilich als selbst schuldig der elendeste Träger dessen sein wird, was er sich durch seinen Willen selbst bereitet hat.

 

Ich werde darum niemanden seiner bösen Taten wegen durch Meine Allmacht richten und strafen, sondern er sich selbst und das unwandelbare Gesetz Meiner ewigen Ordnung, das jedem auf dem Lichtwege der vielen Offenbarungen kundgemacht worden ist schon von Anbeginn des menschlichen Seins auf dieser Erde.

 

So ihr das nun verstanden habt, so übet euch denn auch in der Geduld und habt auch in euch ein wahres Mitleid nicht nur mit den kranken Leibern, sondern viel mehr noch mit den kranken und blinden Seelen der Menschen, so werdet ihr am leichtesten und ehesten zur wahren und vollen Gottähnlichkeit gelangen und gleich werden den Engeln im Himmel!“ (GEJ.07_202,05ff)

 

 

3. Wohin wir gehen

 

3.1. (Zitat aus „Tagesspiegel“)

Buddhisten und Hindus haben es leichter. Sie wissen zumindest, dass sie nach dem Tod auf demselben Planeten wiedergeboren werden, als welche Spezies auch immer. Im Judentum existieren zwei konkurrierende Jenseitsvorstellungen: Hier gilt die Seele als unsterblich, dort stirbt sie und steht erst am Tag des Jüngsten Gerichts mitsamt ihrem Körper wieder auf. Kompliziert ist es mit den viel zitierten 72 Jungfrauen, die angeblich muslimischen Märtyrern versprochen werden. Der Koran berichtet tatsächlich von sogenannten `Huris`, die allerdings jedem guten Muslim zur Seite gestellt werden, egal ob Heldentod oder nicht. Was genau diese Huris sind und ob sie wirklich als Sexualpartner fungieren, ist jedoch umstritten. Ein deutscher Koranexeget behauptet, bei den Huris handele es sich gar nicht um Lebewesen, sondern um weiße Sultaninen. Statt ausuferndem Sex gebe es also bloß 72 getrocknete Weintrauben. Diese Deutungsvariante stößt in der islamischen Welt auf massive Ablehnung.

 

Das Leben nach dem Tod empirisch zu dokumentieren, haben seit den 1970er Jahren Sterbeforscher wie die Psychiater Raymond Moody oder Elisabeth Kübler-Ross versucht. Sie interviewten Menschen, die kurz klinisch tot gewesen waren, dann aber wiederbelebt wurden und von ihren vermeintlichen Jenseitserfahrungen berichten konnten. Blinde sahen wieder, Taube hörten, verstorbene Angehörige bildeten Empfangskomitees. Alles wie in der Bibel, nur Weinberge entdeckte niemand. Wissenschaftlich sind die Forschungen hoch umstritten, schon deshalb, weil die Befragten bloß klinisch, nicht hirntot waren. Andererseits dokumentierten die Sterbeforscher Fälle, die mit reinen Halluzinationen kaum zu erklären sind. Ein Mann traf während seiner Nahtoderfahrung seinen Zwillingsbruder. Bis zu dem Moment wusste er gar nicht, dass er einen hatte. Ins Leben zurückgeholt, recherchierte der Patient und erfuhr, dass er bei der Geburt von seinem Bruder getrennt worden war. Kritiker sagen, solche Geschichten seien entweder Zufall oder erschwindelt.

 

Der Wunsch, sich das Leben nach dem Tod in allen Details auszumalen, ist sehr verständlich und gar nicht kindisch. Die Deutsche Rentenversicherung verschickt regelmäßig Briefe, in denen sie die Höhe der später zu erwartenden Regelaltersrente verkündet. Wer in Urlaub fährt, informiert sich vorher, worauf er sich am Zielort freuen kann. Warum sollten sich Christen ausgerechnet über die größte Veränderung ihres Lebens keine Gedanken machen?

 

Ich stelle mir das Jenseits als nicht endendes Fest auf einer Sommerwiese vor. Alle laufen barfuß rum. Es gibt gutes Essen und gutes W-Lan, einen Whirlpool mit 24-Stunden-Betrieb, Zahnschmerzen sind abgeschafft, und Opa Alfred muss zeigen, ob er immer noch so ein schlechter Schachspieler ist.“

(Aus: Sebastian Leber: „Weinberge, Jungfrauen oder Opa Alfred – Betrachtungen zum Leben nach dem Tod aus der Perspektive der großen Weltreligionen“, „Tagesspiegel“ vom 20.5.2017)

 

Jesus aber offenbart uns:

 

3.2.

„Sieh, wenn Gott die Menschen nur für diese Erde erschaffen hätte, dann wäre es wohl eine sonderbare Liebhaberei von Seiner Seite, in einem fort zu erschaffen und es dann wieder zu zerstören; aber weil Er die Menschen für ein höheres und ewiges Leben erschaffen hat und sie nur so lange auf dieser Erde bestehen lässt, bis sie die nötigste Willensfreiheitsprobe oder mindestens den Durchgang durchs Fleisch gemacht haben, so ist das eine wahre und lebendige Liebhaberei Gottes zu Seinen Menschen, dass Er sie auf dieser Jammerwelt nur so lange im Fleisch erhält, als es eben für einen oder den andern Menschen höchst nötig ist! Verlässt der eigentliche Mensch diese Erde, so wird er jenseits schon in solche Schulhäuser geführt werden, die geeignet sind, um zur höheren und wahrsten Lebensvollendung zu gelangen.“ (GEJ.07_217,02f)

 

3.3.

Glaube aber ja nicht, dass dein Sohn, so er sterben wird, im Ernste sterben wird! – Nein, nein! Sondern wann er stirbt, da erst wird er erwachen vom Todesschlaf dieser Welt zum wahren, ewigen Leben in Meinem Reiche, welches ist geistlich und nicht leiblich.

 

Darum lasse dich nicht betrüben in deiner Seele! Denn siehe und schweige: Ich allein bin der Herr, und außer Mir ist keiner mehr! Darum tue Ich frei, was Ich tue, und niemand kann zu Mir sagen: Tue das oder tue das nicht!“ (BJ.01_Antw.2,03)

 

3.4.

Seht, jeder Todesfall ist ein Übergang von einem Extrem zum andern, vom Leben zum Tod, eine Verwandlung des festen Körpers in einfache Elemente, eine Scheidung des Geistigen vom Materiellen oder, wenn ihr es noch besser ausdrücken wollt, der Anfang des geistigen und das Ende des materiellen Lebens.“ (PH.01.041,08)

 

3.5.

Warum fürchtet sich denn solch eine Seele gar so sehr vor dem Tode ihres Leibes?

Weil sie, als noch in sein Mussgericht verstrickt, auch mit zu sterben wähnt! Dass das also der Fall ist, das könnet ihr bei allen jenen ersehen und wohl erkennen, die darum an ein Fortleben der Seele nach dem Tod ihres Leibes entweder gar nicht oder nur schwer glauben, weil sie auch entweder ganz oder zum größten Teil im Gerichte ihres Fleisches steckt und somit auch dessen Tod mitempfinden muss auf so lange hin, als sie nicht von demselben durch Meinen Willen völlig getrennt wird.“ (GEJ.08_035,03f)

 

3.6.

Wenn wir aber von Gott aus berufen werden, diese Welt zu verlassen, dann wird zuvor ein Engel Gottes…in einem Augenblick alles dem Geiste Angehörige aus der Materie frei machen, die Materie der vollen Auflösung übergeben, die Seele aber und ihren Lebensgeist, sowie alles, was in der Materie der Seele angehört, in vollkommenster Menschengestalt vereinigend in die reine Welt der Geister hinüberführen nach dem ewigen, unwandelbarsten Willen Gottes.“
(GEJ.02_195,02)

3.7.
"So der Mensch stirbt, wird die Seele aus dem Leibe genommen und, allein als ein Geistmensch für sich dastehend, an einen Ort hinkommen, der ihrem ganzen Lebenswesen vollkommen entspricht, und es wird ihr da nichts helfen als ihr freier Wille und ihre Liebe. Ist der Wille und die Liebe gut, so wird auch der Ort gut sein, den die Seele selbst also zurichten wird durch die von Gott ihr eingepflanzte Kraft und Macht; ist aber Wille und Liebe schlecht, so wird auch deren Werk schlecht sein .“ (GEJ.02_018,01)

 

3.8.
Du kannst nicht irgendwohin in einen Himmel kommen, sondern du musst dir deinen Himmel selbst bereiten. Der Same zum Himmelreich ist das Wort Gottes; wer dasselbe in sich aufnimmt und danach tätig wird, der hat dieses himmlische Samenkorn in sein Erdreich gelegt, und der Himmel wird aus ihm gleich einem Baume erwachsen.“ (GS.01_057,09)

 

3.9.
"Erst jenseits tritt er (der Mensch) in eine neue Welt, die ihm die Wunder Gottes und das Weltall immer mehr enthüllt, wo er mit geistigem Auge sieht und nicht mit den schwachen fleischlichen Augen, die ihm die Materiewelt vorführen. Im Anschauen der großen Wunderwerke erkennt er aber nun, dass die rechte Seligkeit allein in der Tätigkeit liegt, und dass Gott Selbst das allertätigste Wesen ist. Je nach seinem Fortschreiten kann ihm auch ein rechtes Arbeitsfeld gegeben werden, das er aller fleißigst ausfüllt, und er wird in dieser Tätigkeit und in dem Beschauen seiner nützenden Arbeit die rechte Freude und höchste Seligkeit genießen." (GEJ.11_011,07f)

3.10.
Der Evangelist Johannes:Sehet an die naturmäßig-geistige Sphäre eurer Erde oder das geistige `Mittelreich`, welches auch den Namen `Hades` führt, und ungefähr das ist, was ihr als Römischgläubige, freilich stark irrig, unter dem `Fegfeuer` verstehet. Am besten kann dieses Reich einem großen Eintrittszimmer verglichen werden, wo alle ohne Unterschied des Standes und Ranges eintreten und sich dort zum ferneren Eintritt in die eigentlichen Gastgemächer gewisserart vorbereiten.

Also ist auch dieser Hades jener erste naturmäßig-geistige Zustand des Menschen, in den er gleich nach dem Tode kommt.

 

Denn niemand kommt entweder sogleich in den Himmel noch in die Hölle (jeweils dreistufig), außer es müsste im ersten Falle jemand schon auf der Erde entweder vollkommen wiedergeboren sein aus der reinen Liebe zum Herrn, oder er müsste im zweiten Falle ein böswilligster Frevler gegen den Heiligen Geist sein.

Im ersten Falle wäre sonach der Himmel ohne Eintritt in das Mittelreich, im zweiten Falle aber sogleich die unterste Hölle zu erwarten. Der Himmel im ersten Fall darum, weil ihn ein solcher Mensch schon in der höchsten Vollendung in sich trägt, und im zweiten Falle die Hölle darum, weil ein solcher Mensch alles Himmlischen ledig geworden ist…“ (GS.02_120,02ff)

 

3.11.

Es wohnen auf dieser Erde oder Welt zweierlei Art Menschen. Die eigentlichen und meisten sind nach der geordneten Stufenfolge des geschöpflichen Emporklimmens der Seele und dem Leibe nach pur von dieser Erde, und man kann sie ,Kinder der Welt‘ nennen.

 

Ein viel geringerer Teil der Menschen dieser Erde aber ist nur dem Leibe nach von eben dieser Erde, der Seele nach aber entweder aus den verschiedenen Sternenwelten oder mitunter sogar als reinste Engelsgeister aus den reinen Geisterhimmeln. Das sind jedoch bisher die seltensten.

 

Diese zweite und viel edlere Art der Menschen dieser Erde kann man ,Gotteskinder‘ nennen, und diesen allein ist es auch vorbehalten, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu fassen, zu verstehen und nach Bedarf und nach Fähigkeit der Auffassung solche den Kindern der Welt zu lehren und ihnen zu zeigen den Weg, auf dem auch sie zu Kindern Gottes und zu Bürgern Seines Reiches werden können.

 

Nun, diese eigentlichen Weltmenschen, als erst aus dem Schlamme dieser Erde entwachsen, sind natürlich noch sehr sinnlicher Art, da ihre Seelen noch nie eine irgendwie menschliche Vorschule eines freien, sich selbst bestimmenden Lebens durchgemacht haben. Sie können daher anfänglich auch nur durch pur sinnliche Bilder zu der Erkenntnis eines allerhöchsten und ewigen Gottesgeistes hingeleitet werden.

 

Und sehet, der meisten Menschen dieser Erde wegen sind auch die Offenbarungen über die Reiche der Geister in lauter gewisserart sinnliche Bilder eingehüllt, die nur von den Kindern Gottes von Zeit zu Zeit mehr und mehr, nach der Fassungsfähigkeit eben der Weltkinder, denselben enthüllt werden können, – aber nie zu viel auf einmal, sondern gerade nur so viel, als selbige zu vertragen und in ihrem seelischen Magen zu verdauen vermögen. Aus dem Gesagten aber könnet ihr nun schon so manchen Schluss fassen.

 

Der Menschen Seelenleben nach dem Abfalle des Leibes ist, wie ganz leicht von selbst verständlich, ein fortwährend progressives, da die Vollendung desselben unmöglich das Werk eines Momentes sein kann, und das aus dem Grunde, weil die Seele ein gleich ihrem früheren materiellen Leibe räumlich wie auch zeitlich begrenztes und in die bestimmte, schöne Menschenform gewisserart eingezwängtes Wesen ist und deshalb das Unendliche und das Ewige sowohl dem Raume und der Zeit nach, wie auch der allerunbegrenztesten Macht des Geistes Gottes und seiner Werke nach nur nach und nach in sich aufnehmen und fassen kann.

 

Es kommt nun auf den Standpunkt der inneren Gesittung an, in welchem eine Seele ihren Leib verließ. Ist dieser den irgend bestehenden guten Gesetzen gemäß, so wird der jenseitige Zustand der Seele sicher sogleich auch ein solcher sein, von dem aus sie sich sofort auf eine höhere Vollendungsstufe des freien Lebens setzen und immer und immer auf eine höhere Stufe fortschreiten kann.

 

Hat aber eine Seele entweder aus Mangel an einer Erziehung oder im schlimmeren Falle aus Mangel an irgendeinem guten Willen bei sonst guter Bekanntschaft mit den bestehenden Gesetzen den Leib verlassen müssen, ohne sich früher im Leibesleben und dessen Verhältnissen nur ein wenig zum Wahren und Besseren gekehrt zu haben, nun, da wird es ja für einen nur einigermaßen helleren Denker doch auch leicht begreiflich sein, dass eine solche ganz verkümmert elende Seele jenseits nur in einen solchen, sicher nicht beneidenswerten Zustand gestellt werden muss, in dem sie nach der höchsten Liebe und Weisheit Gottes von ihrer tierischen Crudheit (Roheit) einmal gereinigt und geheilt werden und mit der Weile sich zu einer höheren Lebensstufe erheben mag, von der sie dann schon immer leichter und leichter zu einer noch höheren übergeht.

 

Nun gibt es aber auf dieser Erde auch Menschen, die als Kinder überaus reicher Eltern alle mögliche Erziehung und Bildung genossen haben. Als sie aber älter wurden und zu großen Ämtern und hohen Ehrenstellen gelangten, da fuhr der Hochmutsteufel in ihr Herz. Sie fingen an zu herrschen, die Nebenmenschen zu hassen, zu betrügen und zu bedrücken und frönten nur ihrer Sinne Lust. Ihr Himmel, nach dem sie mit aller Gier trachteten, hieß äußerstes Wohlleben in aller Weichlichkeit, Pracht und Üppigkeit. Was ihnen nicht dienen wollte, das wurde auf das oft schauderhafteste verfolgt und ohne alle Schonung zugrunde gerichtet.

 

Nun kommt aber die Zeit und die Stunde, in der solcher Menschen Seelen auch ihren gar so geliebten Leib nach der Anordnung des allmächtigen Gottes verlassen müssen. Was nun?

 

Seht, dieser Art Seelen haben sich denn doch etwa strafbar gemacht, was ein jeder nur einigermaßen rechtlich denkende Mensch zugeben muss! Und dennoch werden sie von Mir aus nicht gerichtet, sondern gerade in einen solchen Zustand und in ein solches Leben versetzt, das ganz gleich ist dem auf dieser Welt gehabten, nur mit dem Unterschied, dass weit und breit ihre Nachbarn ganz dasselbe haben, sind und wollen wie die erst jüngst dahin Gekommenen. Und da stehet es dann gar nicht lange bis zum erbittertsten Kriege an; denn ein jeder dünkt sich der Höchste und Mächtigste zu sein, will alle beherrschen und hält jeden für einen strafbaren Meuterer, der sich nicht seinen Befehlen und Gesetzen fügen will.

 

Würde nur einer, zwei oder auch drei also denken und sich fühlen, die andern aber wären mehr demütige und sich fügende Geister, so würde das eine Art Monarchie im Reiche der Geister geben, allwo einer gebietet und Millionen ihm gehorchen. Aber da ist es nicht also; denn da will ein jeder ein Monarch sein und ganz tyrannisch seine ebenso herrschsüchtigen Nachbarn beherrschen. Und solch arge Leidenschaft gebiert dann einen nahezu unlöschbaren Hass gegenseitig, einen steten Hader, Zank, Streit, Verfolgung und einen förmlichen Krieg, wobei zwar niemand getötet werden kann, – aber der gegenseitige, grenzenlose Hass und Zorn gestaltet sich wie ein wütend verheerendes Feuer, welches aus den Kämpfern hervorlodert, mit welchem Feuer sie sich dann gegenseitig quälen und bekämpfen.

 

Da kommt es nun darauf an, wenn solch ein böser Klub wieder zu einer Art Ruhe gelangen soll, dass ein mächtiger Geist aus den Himmeln dahin entsendet wird und Ruhe schafft durch ein noch mächtigeres Feuer, das solchen Seelen wohl fühlbare, unsägliche Schmerzen, teils nur momentan, teils aber auch längere Zeiten während, bereitet. Sind dadurch solche Seelen zu einer völligen Ruhe gelangt, dann verstummen auch mehr und mehr ihre dummen Leidenschaften, das sie quälende Feuer verlischt, und der Engelsgeist belehrt sie dann über ihre große Blindheit, Verstocktheit und Torheit.

 

So eine oder die andere unglückliche und sicher unselige Seele sich daran kehrt, so wird sie auch gleich in einen besseren Zustand übergehen; will sie das infolge ihres innern, geheimen Hochmutes aber nicht, nun, da bleibt sie der alte Narr und wird bei einer jüngsten Gelegenheit wieder das gleiche zu gewärtigen überkommen. Und man kann da mit den Römern sagen: VOLENTI NON FIT INIURIA*), – und wenn solche nahezu unverbesserlichen Seelen sich auch Äonen von Erdjahren also abquälen wollten!“ (GEJ.05_225,03ff)

*) Dem also Wollenden geschieht kein Unrecht

 

3.12.

Dass Ich aber mit euch noch nie von einem allgemeinen Erweckungs- und Gerichtstage gesprochen habe, dessen werdet ihr euch alle wohl zu erinnern wissen, – wohl aber von einem speziellen jüngsten Tage für einen jeden Menschen, und das in dem Augenblick, in dem seine Seele die fleischlich-irdische Probehülle verlassen wird. Aber freilich wird diese Erweckung nicht jedem zum sofortigen ewigen Leben verhelfen, sondern auch umgekehrt zum ewigen Tode, wobei aber wohl zu bemerken ist, dass ihr das Wort ,ewig‘ nicht als eine endlos fortdauernde Zeit betrachtet, so wie auch die Unendlichkeit Meines Schöpfungsraumes sich nicht ausschließlich auf diesen Raum bezieht, der freilich wohl nirgends einen Anfang und ein Ende hat gleichwie Gott Selbst, von dem dieser Raum ausgeht und allenthalben erfüllt ist mit den Werken Seiner Liebe, Weisheit und der Macht Seines Willens nach allen Richtungen hin.

 

Die Ewigkeit entspricht wohl der Zeitendauer in den materiellen Welten; aber jenseits im Geiste ist sie das, was hier die Zeit ist. Aber es ist damit durchaus nicht gesagt, dass in ihr keine Veränderung statthaben sollte, sondern nur das ist damit angezeigt, dass die Wahrheit und das Leben ewig und unveränderlich gleich ist, und das Falsche und Unwahre bleibt denn als Gegensatz zu dem ewigen Wahrheitslichte und Leben demnach auch ewig, ohne dass ein Wesen dadurch auch gezwungen wäre, ewig in diesem Widersatze zu verbleiben. Denn ihr wisst, dass Gott als die ewige Liebe, Weisheit, Macht und Kraft auch ewig nie müßig sein kann und sein wird, sondern dass Er aus Sich ewig fort Schöpfungen hervorrufen und somit Seine Gedanken verkörpern und sie aus Seiner Liebe und Weisheit zur einstigen Selbständigkeit leiten wird, wozu in der Ewigkeit Zeit genug und im endlosen Raum Platz genug vorhanden ist.

 

Und solange irgendeine Schöpfung bestehen wird, wird zur göttlich reinsten Geistheit sich auch ein materieller schöpferischer Gegenstand vorfinden, der gewisserart der reinen Gottheit gegenüber den finsteren Lebensprobe-Gegenstand bildet, womit aber nicht gesagt ist, dass dieser finstere Gegenstand für die ganze Ewigkeit hin finster und böse verbleiben solle, so wenig, als diese ganze Erde und der für euch sichtbare Himmel mit seinen Sternen ewig also verbleiben werden, wie ihr das alles jetzt seht, sondern er wird vergehen und mit den Zeiten der Zeiten gänzlich aufgelöst werden, und an seine Stelle wird eine neue Schöpfung treten. Darum sage Ich zu euch schon jetzt: Sehet, Ich mache alles neu, und ihr alle werdet noch Meine neuen Schöpfungsgehilfen sein!

 

Ihr seid zwar hier nun sowohl zeitlich als räumlich begrenzt; aber dennoch fasset ihr Ewiges und Unendliches in euch, was ihr freilich jetzt noch nicht ganz begreift, aber einmal vollends begreifen werdet, wie dergleichen auch ein noch so kleines Sandkörnchen in sich fasst. Denn versuche einer von euch, der des Rechnens kundig ist, ein Sandkörnchen zu teilen, und er sage Mir dann, wann er mit der Teilung fertig wird! Ich meine, dass einem jeden noch so Rechnungskundigen solch eine Arbeit etwas zu langweilig werden dürfte, weil er mit ihr ewig nie zu Ende käme. Wie aber selbst in dem kleinsten Ding die Unendlichkeit vorhanden ist, so auch die Ewigkeit.

 

So Ich denn von der Ewigkeit und Unendlichkeit rede, so müsst ihr das auch in dem rechten Sinne verstehen, – nicht aber, wie es euch euer kurzsichtiger Weltverstand eingibt.

 

Sehet, hiermit habe Ich euch nun eine männliche und festere Kost gegeben, weil Ich wohl sehe, dass einige von euch schon mehr oder weniger die Fähigkeit besitzen, solch eine Kost zu verdauen!“ (GEJ.10_155,01ff)

 

3.13.

"Darum sei dir um niemand im großen Jenseits allzu bange; denn Gottes Liebe und Weisheit und große Erbarmung waltet überall, auch im großen Jenseits. Die sie ergreifen und sich nach ihr fügen und richten werden, die werden nicht verloren gehen; die aber das hier, wie auch jenseits nicht tun werden, bei denen gilt der Satz, wonach demjenigen kein Unrecht geschieht, der das Böse, ihm Schadende will.“ (GEJ.10_002,06)

 

3.14.

Welche Menschen aber schon bei ihrem Leibesleben ihr Leben durch Selbstverleugnung, Demut und Liebe zu Mir in Mir vereinigt haben, wahrlich, diese werden von des Leibestodes Angst nicht viel verspüren.-

Und wenn ihr irdisches Lebensschifflein einmal an den trüglichen Weltklippen zerstäuben wird, so wird der Wanderer schmerz- und sorglos sagen: `Ich bin mit meiner Habe im trockenen!

 

Bemühet euch daher, euer Leben schon hier zu vereinen in Mir, so wird euch der Tod des Leibes dereinst vorkommen wie eine große aufgehende Sonne dem nächtlichen Wanderer an einem Meeresgestade, welches voller Klippen und Abgründe ist.

 

Glaubet es Mir, dass es also ist, so wird niemand mehr euch den inneren Frieden rauben! Das sagt der Herr des Lebens und des Todes! Amen!" (HiG.01_41.04.29,06)

3.15.

Wenn ihr einst die Welt im Rücken haben werdet, dann werdet ihr erst erkennen, welch lächerliche Wichtigkeit ihr oft Dingen und Verhältnissen beigelegt habt, die nicht Wert waren, euch deretwegen nur eine Minute zu kümmern oder beunruhigen zu lassen.(Lg.01_029,90)

 

Weiterführende Texte in JESUS2030, siehe linke Randspalte

Einführende Texte
. 12 Fragen und Antworten Teil 2: Was kommt nach dem fleischlichen Tod
. Über das Jenseits 2 Teile
Gebet / Meditation / Gesundheit (1)
. Gesundheit, Krankheit, Tod
. Trostworte Jesu fürs Leben und Sterben
Kommentare / Dokumentationen
. Die Reinkarnation im neuen Licht
. Das Leben danach
Ethisches / Aktuelle Themen
. Zum Umgang mit Sterben und Tod

Zum Thema Organtransplantation:
siehe unter „Ethisches / Aktuelle Themen