Carl Welkisch Teil 3

 

 

6. Das zu Nicäa ausgeheckte Dreigöttertum
WS-A3270.06

1. In Nizäa hat man 325 n. Chr. das Gotteszentrum = den ungeschaffenen ewigen Urmenschen Jehova [Siehe Teil 2: A3270.03–(Das Gotteszentrum)] in drei göttliche, ungeschaffene Personen nebeneinander aufgeteilt.

2. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

2.1.

[HiG.02_42.04.27,18] Dass ihr aber solches nicht verstehet, so ihr es leset, daran schuldet lediglich euer materiell-heidnisches Drei-Göttertum, das da zu Nizäa ausgeheckt wurde und später noch stets mehr, sogar bis zur Plastik, vermaterialisiert ward, so dass ihr euch nun mehr oder weniger nicht davon zu trennen vermöget. Daher müsset ihr nun allem früheren (Wahn-)Lichte absterben, so ihr wollet zum reinen Geisteslichte aus Mir gelangen!

2.2.
[GEJ.07_184,06] Die erste Nebensonne, die mehr nordwärts beinahe zugleich mit der rechten Sonne aufging – die durch die Entsprechung Mich Selbst vorstellt –, bezeichnet den Gegenpropheten oder den Gegengesalbten [den Antichristen], der aufstehen und sagen wird: ,Sehet, ich bin der wahrhaft Gesalbte Gottes! Mich höret, wollet ihr selig werden!‘ Ich aber sage es euch, dass sich von euch niemand verleiten lasse! Denn dieser wird sein ein Sendling der Hölle sein und wird durch seine Trugkünste allerlei wunderliche Zeichen tun und wird ein gar frommes Gesicht schneiden und beten und opfern; aber sein Herz wird sein voll des bittersten Hasses gegen alle Wahrheit, die er verfolgen wird mit Feuer und Schwert, und er wird verfluchen alle, die sich nicht nach seiner Lehre verhalten. Dieser wird auch aushecken die drei Götter und sie anbeten lassen. Ich werde als ein Erlöser der Welt wohl auch darunter sein, aber geteilt in drei Personen. Man wird wohl noch einen Gott im Munde führen, aber dabei dennoch drei Personen anbeten, von denen eine jede für sich auch ein vollkommener Gott sein wird und wird eigens angebetet werden müssen.

2.3.

[GS.01_065,02] Dieser Orden war einmal ein recht angesehener Büßerorden, und zwar nach der Ordnung des Kirchenlehrers Augustinus, welcher bekanntermaßen sich sehr angelegen sein ließ, das Wesen der Dreieinigkeit unter einem konfirmierten Begriffe darzustellen. Dieser einesteils sehr emsige Christ ist im Ernste sogar vom Herrn Selbst gewarnt worden, seiner Dreieinigkeitsforschung weiter nachzuhängen. Aber dessen ungeachtet verband er sich fest mit dem römischen Bischofe und stimmte mit der zu Nizäa ausgeheckten dreipersönlichen Dreieinigkeit vollkommen überein. Er suchte dann eben dieses Dreieinigkeitsbild durch seine sonst tüchtige Weltweisheit soviel als möglich kirchlich rechtskräftig zu machen und wurde daher auch zu der Ehre eines Kirchenvaters und eines Kirchenlehrers erhoben.

2.4.

[RB.02_270,07] In diesem Augenblick stellen sich die drei keck vor Mich hin und fragen mit höhnendem Ton, wer Ich wäre. – Ich aber entgegne ihnen: „Ich bin gerade das, was ihr nicht seid. Nun aber frage Ich euch, wer ihr seid und was ihr so frechen Willens hier sucht und wollt?“ – Sagen die drei: „Wir sind hier, zu erforschen, welcher Religion du bist samt deinem ganzen Gesindel. Und so stellen wir die Frage, ob du an einen dreieinigen Gott glaubst und an Seine alleinseligmachende, heilige, apostolische, katholische Kirche unter ihrem Oberhaupt, dem römischen Papst?“

[RB.02_270,08] Sage Ich: „Was ist das – der dreieinige Gott?“ – Sagen die drei: „So du das nicht weißt, ist es mit dir schon aus! Weißt du denn nicht, dass Gott aus drei Personen besteht, nämlich aus dem Vater, dem Sohne und dem aus beiden zugleich hervorgehenden Heiligen Geist?“ – Sage Ich: „Das weiß ich wohl, dass ihr solchen Glaubens seid. Ich und diese alle aber halten gerade das Gegenteil für die Wahrheit. Wir halten dafür, wie es auch ist, dass Gott nur eine einzige Person ist, welche Person aber in Sich Selbst eigentlich sozusagen aus drei Göttern besteht Tres in unum!“ – Schreien die drei: „Ketzer, Ketzer, Ketzer!“

[RB.02_270,09] Sage Ich: „Warum soll denn das eine Ketzerei sein? Ist ja doch der Mensch selbst, nach dem Ebenmaß Gottes geschaffen, eine solche Dreieinigkeit in ein und derselben Person. Hat er nicht einen Leib, der da ausmacht seine äußere Form, eine Seele, die diese Form und deren Organismus belebt, und endlich in der Seele einen göttlichen Geist, welcher der Seele den Verstand, den Willen und jegliche Kraft gibt. Würdet ihr es nicht als krasseste Narrheit bezeichnen, so da drei Menschen herkämen und würden vor euch auf Leben und Tod behaupten, dass sie ganz vollkommen nur ein Mensch seien? Dies, obschon ein jeder von ihnen eine seinen Talenten entsprechende eigentümliche Verrichtung vollzöge, von welcher der zweite und der dritte keine besondere Kenntnis und auch nicht die Fähigkeit hätte, sie zu vollziehen. So ihr aber eine solche Behauptung von Seiten dreier bornierter Menschen im höchsten Grad dumm finden müsstet, wie kommt es hernach, dass ihr eine solche schreiende Torheit der unendlich weisen Gottheit aufbürdet? Würde euch nicht sogar das Tierreich auslachen, so ihr die Gottheit, vorausgesetzt, dass ihr an eine glaubt, des Wahnsinns verdächtigen möchtet mit Worten und Lehren?

[RB.02_270,10] Wie ist es aber, so ihr lehrt: ,Gott ist die höchste Weisheit selbst‘ – stellt aber Seine Wesenheit unter dem Bilde des dicksten Unsinns euren Jüngern vor und macht auf diese Weise aus der Gottheit ein derartiges Unding, das jedem Denker zum reinsten Ekel werden muss.

[RB.02_270,11] Was seid aber dann ihr, frage Ich, die ihr eure Glaubensgenossen die Gottheit so erkennen lehrt? Seht, gerade ihr selbst seid dadurch die ärgsten Gottesleugner! Denn wer mit Feuer und Schwert einen Gott lehrt, wie es nie einen geben kann, und gewaltsam Millionen an der rechten Erkenntnis Gottes hindert, der ist kein Diener im Weinberge Gottes. Er ist nur ein feiler Knecht Satans und hilft ihm, die grünen Saaten verderben und Stoppelfelder und Wüsten bereiten, auf denen nichts als Dornen und Disteln vorkommen.

[RB.02_270,12] Wer von euch hat Gott je gesehen und mit Ihm gesprochen? Oder wer von euch kann mit gutem Gewissen sagen, dass er von Gott belehrt worden sei? Ja, ihr habt wohl das Wort Gottes gelesen, habt es aber verdreht und daraus gemacht, was ihr gewollt habt, damit es dann taugte für euren unersättlichen Geldbeutel – und das ist nun eure Nacht! Judas verriet nur einmal den Herrn, weil er sich von Satan hatte überwältigen lassen, und dieser fuhr in seinen Leib und tötete ihn. Ich aber frage euch: Ein wie großer Heiliger ist wohl Judas euch gegenüber, die ihr Gott tagtäglich vor aller Welt hundertmal verrietet? Ihr alle habt Judas in die Hölle gesetzt, der Mich nur einmal verriet und bald darauf die brennendste Reue empfand. Wohin soll Ich dann euch setzen, ihr millionenfachen Verräter Gottes! Ihr hießet Mich einen Ketzer, wer seid dann ihr millionenfachen Gottesverräter und Gottesleugner? Was wollt ihr hier?“

2.5.

[GEJ.08_027,03] Dieser Mein Leib ist sonach die verherrlichte Gestalt des Vaters der Menschen und Engel wegen, damit Ich ihnen ein begreiflicher und schaubarer Gott bin, und ihr könnet Mich nun schauen, hören und sprechen und doch leben dabei! Denn ehedem hieß es, dass Gott niemand sehen und dabei leben könne. Ich bin denn nun durchgängig Gott; in Mir [dem Sohn] ist der Vater, und die von Mir nach Meiner Liebe, Weisheit und nach Meinem allmächtigen Willen ausgehende Kraft, die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt, ist der Heilige Geist.

[GEJ.08_027,04] Ich, wie ihr Mich nun als Gottmenschen unter euch sehet, bin mit Meiner ganzen Urzentralwesenheit sicher vollkommen und ungeteilt unter euch hier in diesem Speisesaale auf dem Ölberg und befinde Mich darum als ein wahrster [ungeschaffener] Gott und [wahrster geschaffener] Mensch zugleich nirgends anderswo, weder auf dieser Erde und noch weniger auf einer andern; aber durch die von Mir ausgehende Kraft, die da ist der Heilige Geist, erfülle Ich wirkend dennoch alle Himmel und den irdisch materiellen und endlosen Raum. Ich sehe da alles vom Größten bis zum Kleinsten, kenne alles, weiß um alles, verordne alles und schaffe, leite und regiere alles.

2.6.

[HGt.01_002,10] Dieses aber sage Ich jetzt: dass Ich bin der alleinige, ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur als [ungeschaffener] Vater Meinem Göttlichen nach, als [geschaffener] Sohn Meinem vollkommen [geschaffenem] Menschlichen nach und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst. Nie habe Ich von jemandem etwas empfangen. Alles, was da ist, ist von Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir.

2.7. Der Apostel Johannes im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.02_013,02] Ich sage euch: Jesus ist etwas so ungeheuer Großes, dass, so dieser Name ausgesprochen wird, die ganze Unendlichkeit von zu großer Ehrfurcht erbebt. Saget ihr: Gott, so nennt ihr zwar auch das allerhöchste Wesen; aber ihr nennt Es in seiner Unendlichkeit, da Es ist erfüllend das unendliche All und wirkt mit Seiner unendlichen Kraft von Ewigkeit zu Ewigkeit. Aber in dem Namen Jesus bezeichnet ihr das vollkommene, mächtige, wesenhafte Zentrum Gottes, oder noch deutlicher gesprochen:

[GS.02_013,03] Jesus ist der wahrhaftige, allereigentlichste, wesenhafte Gott als Mensch, aus dem erst alle Gottheit, welche die Unendlichkeit erfüllt, als der Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Gewalt gleich den Strahlen aus der Sonne hervorgeht. – Jesus ist demnach der Inbegriff der gänzlichen Fülle der Gottheit oder: In Jesu wohnt die Gottheit in Ihrer allerunendlichsten Fülle wahrhaft körperlich wesenhaft; darum denn auch allezeit die ganze göttliche Unendlichkeit angeregt wird, so dieser unendlich heiligst erhabene Name ausgesprochen wird!

3. Carl Welkisch (CW)-Text:

3.0.
"so bleibt es doch schwer zu verstehen, dass ihre [der Mystiker] Darstellungen des Verhältnisses von Gott und Christus nicht übereinstimmen. Mir erklärt sich das damit, dass ihr individueller Geist jeweils in eine bestimmte Gottheitssphäre erhoben wird und dort die Offenbarung empfängt. Jakob Böhme wurde, wie Walter Nigg sagt, die »Zentralschau« gewährt. Er erhielt die Offenbarung aus der höchsten Gottheitssphäre, womit ihm auch der Einblick in die anderen [Gottheitssphären] gegeben war." [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991;S.108 unten und S.109 oben]

3.1.
"In Anlehnung an ihn [Jakob Böhme] kann darüber gesagt werden: Gott ist der Urquell und der Urgrund alles Seins. In der Gottgeist-Sphäre umfasst, durchdringt und erhält Gott alles Geschaffene. Diese [Gottgeist-]Sphäre ist der Schöpfung gegenüber gleichzeitig transzendent und immanent. In dieser höchsten [Gottgeist-] Sphäre stellt sich Gott für unser menschliches Begreifen unter einem doppelten Aspekt dar: Sein Wirken in der Gottgeist-Sphäre ist überpersönlich; anderseits ist hier das Lebens- und Liebeszentrum Gottes, von dem aus er in Person seinen Geschöpfen, Engeln und Geistern, als »Vater«  gegenübertritt. Darum bezeichne ich diese [Gottheits-]Sphäre auch als Gottvater-Sphäre." [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991;S.109, 2.Absatz]

3.2.
"Aus der Sphäre der Gottseele entstanden die geistigen Reiche, die im Neuen Testament [NT] und der darauf gründenden Lehre als »Himmel« bezeichnet werden. Die Sphäre der Gottseele ist die Sphäre Christi, und die Himmel sind sein Herrschaftsbereich." [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991;S.109, 2.Absatz]

3.3.

"Aus der Sphäre des Gottleibes oder der Gottnatur erwuchs die materielle Welt des Kosmos und der Erde." [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991;S.109, 2.Absatz]

4. CW teilt hier das eine und einzige, unendliche, formlose Außenwesen Gottes = die eine und einzige ungeschaffene Sphäre Gottes = den ungeschaffenen allgemeinen Heiligen Geist in drei getrennte Sphären auf.

5. = 2.5.Jesus durch JL:

[GEJ.08_027,03] und die von Mir nach Meiner Liebe, Weisheit und nach Meinem allmächtigen Willen ausgehende Kraft, die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt, ist der Heilige Geist.

[GEJ.08_027,04] aber durch die von Mir ausgehende Kraft, die da ist der Heilige Geist, erfülle Ich wirkend dennoch alle Himmel und den irdisch materiellen und endlosen Raum. Ich sehe da alles vom Größten bis zum Kleinsten, kenne alles, weiß um alles, verordne alles und schaffe, leite und regiere alles.

6. Jesus spricht hier nur von einer einzigen und alleinigen Kraft, die da ist der Heilige Geist, die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt. Dies ist die einzige und alleinige Gottheits-Sphäre. Wer diese einzige und alleinige Gottheits-Sphäre wie Jakob Böhme und CW in drei getrennte Gottheits-Sphären aufteilt:

6.1. in die obere Gottgeist-Sphäre =  Gottvater-Sphäre,

6.2. in die mittlere Gottseele-Sphäre = Gottsohn-Sphäre =
= Christus-Sphäre,


6.3. in die untere Gottleib-Sphäre = Gottnatur-Sphäre,

der spaltet den einzigen und alleinigen, unendlichen, allgemeinen Heiligen Geist genau so in drei Teile wie Nizäa das eine und alleinige Gotteszentrum = den einzigen und alleinigen ewigen, ungeschaffenen Urmenschen Jehova in drei getrennte Personen nebeneinander aufgespalten hat.

7. Vor allem trennt CW den Gottvater von dem Gottsohn = von Christus = von Jesus und weist ihnen jeweils eine verschiedene Sphäre zu. Damit vollzieht CW genau die gleiche Trennung von Gottvater und Gottsohn (= Christus = Jesus) wie Nizäa, denn dieser CW-Christus ist nur noch für die Himmel des NT zuständig, die aus der mittleren Gottseele-Sphäre = aus der  mittleren Gottsohn-Sphäre = aus der mittleren Christus-Sphäre entstanden sein sollen.

8. Ferner soll nach CW gemäß der Ziffer: (3.3.) der gesamte materielle Kosmos direkt und unmittelbar aus der unteren Gottleib-Sphäre = aus der unteren Gottnatur-Sphäre entstanden sein, d.h. der gesamte materielle Kosmos soll direkt und unmittelbar von Gott geschaffen worden sein. Damit hätte Gott unmittelbar etwas Böses, nämlich hochmütige und herrschsüchtige Urgeister erschaffen, was völlig unmöglich ist:

9. Jesus durch JL:

9.1.

[Er.01_031,07] denn alle Materie ist am entferntesten und am weitesten von Mir und ist in sich nichts als der Abdruck der verkehrtesten Leidenschaft.

9.2.

[GEJ.04_108,02] die Lüge aber ist die alte, sündige Materie, die an und für sich nichts ist als eine lose und sündige Erscheinlichkeit der Eigenliebe, der Selbstsucht, des Hochmutes und der Herrschsucht.

10. Aber der einzige und alleinige Herrgott = der echte Jesus offenbart uns durch Jakob Lorber, dass der gesamte materielle Kosmos nur durch den freiwilligen Fall von einem Siebtel der urgeschaffenen Geister entstanden ist:

11. Jesus durch JL:

11.1.

[RB.01_126,01] „Jesus, der Gekreuzigte, ist allein Gott über alle Himmel und über alles, was den unendlichen Raum erfüllt. Er [Jesus] allein ist der Urschöpfer aller Dinge, aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er [Jesus] ist der Vater Seinem urewigen Liebewesen nach, der ewige Sohn Seiner Weisheit und der allein Heilige Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Wirkung nach.

11.2.

[GEJ.04_105,01] (Der Herr:) „Sehet, so wie nun die Menschen durch die Eigenliebe, durch die Selbstsucht, durch den Hochmut und durch die daraus hervorgehende Herrschsucht derartig aller Materie voll werden, daß sie viele tausendmal Tausende von Jahren hindurch sich nicht völlig davon zu befreien imstande sein werden, – ebenso gab es dereinst auch urgeschaffene Geister, die auch durch den ihnen verliehenen Reiz zu sehr eigenliebig, selbstsüchtig, hochmütig und am Ende herrschsüchtig wurden, und die Folge davon war, dass sie sich in die purste Materie verwandelten.

12. Diese urgeschaffenen Geister müssten als Geister nach CW gemäß der Ziffer: (3.2.)  eigentlich aus der mittleren Gottseele-Sphäre = aus der  mittleren Gottsohn-Sphäre = aus der mittleren Christus-Sphäre entstanden sein und wären dann erst später zu einem Siebtel  freiwillig böse (= selbstsüchtig, hochmütig und Herrschsüchtig) geworden. Folglich wäre dann die CW-These gemäß der Ziffer: (3.3.) falsch, dass der böse materielle Kosmos direkt und unmittelbar aus der unteren Gottleib-Sphäre = aus der unteren Gottnatur-Sphäre entstanden sein soll.


13. Da es aber nicht nur die drei unteren geschaffenen Ich-Strukturen: Materieleib, unsere Naturseele (unser unteres, tierisches Ich aus materiefreiem Licht 1.Stufe) und unseren Menschengeist (unser Alltags-Ich aus materiefreiem Licht 2. Stufe) gibt, sondern darüber hinaus noch unseren ganz Reinen Geist = Urlebenskeim = jenseitigen Geist als unser Höheres Ich aus materiefreiem Licht 3. Stufe sowie bei echten Tatchristen auch noch unseren Pfingst-Geist als unser Höchstes ich aus materiefreiem Licht 4.Stufe gibt, so hätten Jakob Böhme und CW eigentlich den einzigen und alleinigen Gottheits-Sphäre in fünf getrennte Gottheits-Sphären aufspalten müssen!

14. Alle diese Unmöglichkeiten und Widersprüche gemäß den Ziffern: (8.), (12.) und (13.) zeigen, dass die Aufspaltung der einzigen und alleinigen Gottheits-Sphäre in drei bis fünf getrennte Gottheits-Sphären durch Jakob Böhme und durch CW unhaltbar ist.

15. CW-Text:

„So ist mir beim Lesen in Swedenborgs oder in Lorbers Schriften niemals der Gedanke gekommen, als stehe die von beiden betonte Einheit von Gott und Christus zu meinem eigenen Erleben zweier göttlicher Personen in irgendeinem Widerspruch. Wenn bei Lorber vom Vater in Jesus gesprochen wird und wenn Swedenborg sagt, dass in dem Menschen Jesus Gott Jehova  selbst sich ins Fleisch begeben habe, so empfinde ich das in beiden Fällen als durchaus der Wahrheit entsprechend, weil ich das Einssein von Vater und Sohn erlebe, ohne dass sich indessen die klare Unterscheidbarkeit zwischen ihnen als zwei gesonderten Personen im geringsten verwischen würde.“ [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991;d S.110, 2.Absatz]

16. Weil CW sein Eins-Sein mit dem Gott-Vater immer so erlebt hat, dass er sich selbst und den Gott-Vater als zwei getrennte Personen nebeneinander erlebte, so deutet er von daher die von Lorber und Swedenborg betonte Einheit von Jesus mit Jehova auch nur als eine geistige Einheit von zwei getrennten, nebeneinander stehenden Personen!

17. CW spricht davon, dass Lorber die Einheit von Jesus und Jehova betont habe. In Wahrheit har Lorber von sich aus überhaupt nichts betont, sondern das einzige und alleinige Gotteszentrum Jesus-Jehova als eine einzige Person betont durch Lorber immer und immer wieder, dass bei Jesus ein viel höheres Eins-Sein mit Jehova vorliegt, nämlich dass ein ungeschaffener ewiger Urmensch (Jehova) bleibend Sich mit dem allervollkommensten geschaffenen Menschen: Jesus in einer einzigen ungesonderten Persönlichkeit für ewig vollkommen vereinigt hat. [Siehe Carl Welkisch Teil 4: A3006-(Carl Welkisch); die Ziffern 54 bis 56]

18. CW-Text:

"Zu anderem Ziele führt der Weg der Nachfolge Christi.  Auf ihm erreicht der christliche Mystiker schließlich eine Stufe in den geistigen Reichen des „Himmels“, welche von der Sphäre der Gottseele geprägt ist. Hier erlebt der Mensch die Gottheit in der Person Christi.“ [Carl Welkisch: "Der Mensch zwischen Geist und Welt"; Reichl-Verlag D-56329 St.Goar; 4.Auflage 1991; S.115, 3.Absatz]

19. CW empfindet keinen Widerspruch zwischen seinem eigenen „Erleben“,  wobei er Gottvater unmittelbar ohne Vermittlung Christi „erlebt“ hat, und dem Zeugnis der christlichen Mystiker Lorber und Swedenborg, die die Gottheit nur in der Person Christi erlebt haben. Dies liegt darin, dass er (CW) glaubt, die für ihn höchste Gottheits-Sphäre, nämlich die Gottgeist-Sphäre oder die Gottvater-Sphäre bereits erreicht zu haben und daher in der Lage zu sein, mit Gottvater OHNE Vermittlung Christi unmittelbar in Verbindung treten zu können. Jakob Lorber und Swedenborg sollen dagegen (so glaubt CW) nur die nächst niedrigere, Gottseele-Sphäre, d.h. die Sphäre Christi, erreicht haben und konnten daher die Gottheit nur IN der Person Christi erleben. Auch alle Lorber- und Swedenborg-Anhänger stehen nach CW auf dieser niedrigeren Gottseele-Stufe und können daher Gottvater NUR DURCH die Vermittlung Christi schauen, d. h. Gottvater nur IN der Person Jesu erleben. Dies soll vor allem für Johannes,  den Lieblingsjünger Jesu, gelten, der auch nur bis zur „Sphäre Christi“ oder der mittleren Gottseele-Sphäre vorgedrungen sein soll und daher Gottvater nur in der Person Jesu erleben kann!

20. CW glaubt: Erst wenn der Lieblingsjünger Johannes die (nach CW) höchste Gottheits-Sphäre, die Gottgeist-Sphäre = die Gottvater-Sphäre  ebenso wie CW erreicht haben wird, dann wird auch Johannes seine überstarke Betonung der Gottheit Christi in seinem Christusbekenntnis gemäß der Ziffer: (2.7.) aufgeben und auch wie CW in der Lage sein, den Gottvater OHNE Vermittlung Jesu zu erleben!

21. Die CW-Zerteilung der einen unteilbaren unendlichen ungeschaffenen Gottgeistwesens in drei Gottheits-Teil-Sphären zerstört nicht nur die unteilbare EINHEIT der Gottheit, leugnet nicht nur jegliche ENTWICKLUNG von Materie zur Natur-Seele und von Natur-Seele zum Menschen-Geist, sondern dient vor allem der Herabsetzung der gesamten Neuoffenbarung Jesu durch Lorber als einer Mystik niedrigerer Stufe, nämlich als einer christlichen Mystik, die nur bis zur  Gottseele-Sphäre reicht und daher gezwungen ist, die Einheit von Gottvater und Jesus überstark zu betonen.

22. Vor allem ist es CW mit seiner Zerteilung des einen ewigen, unteilbaren, ungeschaffenen Gottgeistwesens in drei Gottheits-Teil-Sphären gelungen, JESUS  von Gottvater abzutrennen und aus Jesus nur noch einen 1. Sohn Gottes, zu machen, damit er (CW) ein gleichberechtigter 2. Christus oder 2. Sohn Gottes  werden kann. Daher hat Jesus, der 1. Sohn Gottes, auch nur eine Viertel-Arbeit geleistet und nur die Seelen der Menschen geistig erlöst, weil er nur drei Stunden gelitten hat, sodass jetzt CW als der 2. Sohn Gottes, das viertelfertige Werk Jesu vollenden musste, indem er durch sein 40-jähriges Leiden nun auch die Materieleiber der Menschen geistig erlöst haben will. [Siehe Carl Welkisch Teil 4: A3006-(Carl Welkisch); die Ziffern 59 bis 62]


7. Die persönliche Wiederkunft Jesu

WS-A3270.07

 

1. These:

Es gibt keine persönliche Wiederkunft Jesu! Es gibt nur eine geistige Wiederkunft Jesu "in den Wolken des Himmels" und zwar 1. durch Emanuel Swedenborg (ES), 2. durch Jakob Lorber (JL) und 3. durch Carl Welkisch (CW).


2. Stellungnahme:

 

2.1. Für CW ist Jesus nur ein Sohn Gottes = ein Erzengel, der nur drei Stunden gelitten hat und nur unsere Seele erlöst haben soll. CW will die geistige Wiederkunft Jesu sein und lehnt daher eine persönliche Wiederkunft Jesu ab. CW will ein weiterer Sohn Gottes sein = ein Erzengel sein, der vierzig Jahre gelitten hat und unseren Materieleib erlöst haben will. Es soll noch viele weitere Söhne Gottes = Erzengel geben. Daher bestreitet CW die alleinige Gottheit Jesu, behauptet, dass er ohne die Vermittlung Jesu direkt mit Gottvater: Jehova in Verbindung treten könne, und lehnt daher die folgenden Jesusworte durch JL in der Ziffer: (2.2.) ab und [Siehe Carl Welkisch Teil 2 die Aufsätze: A3270.04–(Die Menschwerdung des Gotteszentrums), A3270.05–(Jesus-Jehova ist eine einzige, ungesonderte Persönlichkeit) und Teil 3 A3270.06–(Das zu Nizäa ausgeheckte Dreigöttertum)]:


2.2. Jesus durch JL:


2.2.1.

[GEJ.08_026,06] Das Einreich des nur einen Gottes kann ewig bestehen, weil Er allein nur ein Einiger König und Herr desselben ist, wie solches denn geschrieben steht in der Schrift der Propheten, die aus dem Munde Gottes also geweissagt haben: ,Gott wird Seine Herrlichkeit keinem andern geben‘ (Jes.42,8). Denn allein Ich, Christus, bin der Einzige Gott! Menschen, Engel, Herrschaften und Gewalten, ja alle Dinge im Himmel und auf allen Erden haben sich allzeit vor Mir gebeugt und werden sich auch in Ewigkeit nur vor Mir beugen und nie vor einem andern, gleichwie auch alle für eure Begriffe noch so endlos groß scheinenden Weltenschöpfungsräume von dem nur einen unendlichen Schöpfungsraume verschlungen werden und ihm gegenüber als völlige Nichtigkeiten erscheinen.


2.2.2

[GEJ.08_158,16] Sagte Ich: „Maria, so Ich körperlich auch nicht bei euch und unter euch Mich befinden werde, da werde Ich aber im Geiste dennoch bei euch sein und wirken; denn im Geiste bin Ich ja gleichfort allgegenwärtig, da Ich alle Dinge in der ewigen Unendlichkeit erhalten und leiten muß. Wäre Ich im Geiste aber nicht allgegenwärtig, so würde alles Sein zunichte, und es bestünde keine Kreatur in der ganzen Unendlichkeit, – was du nun schon begreifen wirst. Denn durch die Macht Meines allerlebendigsten und allertätigsten Willens bin Ich Selbst ja von Ewigkeit her Alles in Allem, und alles ist in Mir! Der Vater, der Mich als einen Menschensohn in diese Welt gesandt hat, ist in Mir, und Ich und Er aber sind nicht zwei, sondern vollkommen Eins; des Vaters Wille ist sonach auch Mein Wille, und der wirket allenthalben.

[GEJ.08_158,17] Den Vater für Sich aber kann freilich kein Mensch sehen; denn Er wäre ohne Mich nicht da und Ich nicht ohne Ihn, weil Ich und Er vollkommen Ein Wesen sind! Wer aber nun Mich sieht und hört, der sieht und hört auch den Vater; denn Ich als Vater habe Mich durch Meinen Willen Selbst in diese Welt gesandt. Darum wohl euch, die ihr an Mich glaubet; denn wer an Mich glaubet, der glaubt auch an den Vater, der Mich gesandt hat, und Der wird ihm darum geben das ewige Leben!


2.3. Da Jesus und Jehova vollkommen ein Wesen sind, so kann auch CW nur in Jesus mit Jehova in Verbindung treten, denn Jehova ist ohne Jesus nicht für uns da!


2.4. Da Jesus allein der einzige Gott ist, so muss auch CW sich vor Jesus beugen!


2.5. Wegen der Leugnung der alleinigen Gottheit Jesu gemäß der Ziffer: (2.1.) gehört CW noch nicht einmal zur geistigen Wiederkunft Jesu, sondern zu den notwendigen Anreizen zum Falschen:


2.6. Jesus durch JL:

[GS.01_084,06] Denn die Erde ist nicht ein Ort der Reinigung, sondern nur ein Ort der Prüfung des freien Willens, und da ist denn auch alles frei. Guter Sinn und Unsinn, Satan und Engel können nebeneinander einhergehen.

[GS.01_084,07] Damit aber der Wille des Geistes in seiner Freiheit sich üben kann, so müssen auf einem Weltkörper auch allerlei Reizungen vorhanden sein, welche unablässig dahin wirken, den Menschen von der Wahrheit abzuziehen und ihn ins Falsche zu leiten, wodurch dann ein jeder Mensch, wie ganze Gesellschaften, einen beständigen Kampf zu bestehen haben, durch welchen die Lebenskraft geübt und die Freiheit des Willens irgendeine bestimmte Richtung annehmen muss.


2.7. Der allein echte und wahre jesus aber hat schon damals Seinen Jüngern nicht nur Deine geistige, sondern auch Seine persönliche Wiederkunft vorhergesagt:


2.8. Jesus durch JL:


2.8.1.

[GEJ.09_094,02] Ich werde bei Meiner zweiten Wiederkunft nicht mehr aus einem Weibe irgendwo wieder als ein Kind geboren werden; denn dieser Leib bleibt verklärt so wie Ich als Geist in Ewigkeit, und so benötige Ich nimmerdar eines zweiten Leibes in der Art, wie du das gemeint hast.

[GEJ.09_094,03] Ich aber werde zuerst unsichtbar kommen in den Wolken des Himmels, was so viel sagen will als: Ich werde vorerst Mich den Menschen zu nahen anfangen durch wahrhaftige Seher [ES], Weise und neuerweckte Propheten [JL], und es werden in jener Zeit auch Mägde weissagen und die Jünglinge helle Träume haben, aus denen sie den Menschen Meine Ankunft verkünden werden, und es werden sie viele anhören und sich bessern; aber die Welt wird sie für irrsinnige Schwärmer schelten und ihnen nicht glauben, wie das auch mit den Propheten der Fall war.

[GEJ.09_094,04] Ebenso werde Ich von Zeit zu Zeit Menschen erwecken [Jakob Lorber und Leopold Engel], denen Ich alles das, was jetzt bei dieser Meiner Gegenwart ist, geschieht und gesprochen wird, durch ihr Herz in die Feder sagen werde [GEJ], und es wird dann das einfach Geschriebene auf eine eigene, den dermaligen Menschen wohlbekannte kunstvolle Art in einer ganz kurzen Zeit von einigen Wochen und Tagen in vielen Tausenden gleichlautenden Exemplaren können vervielfacht und so unter die Menschen gebracht werden; und da die Menschen in jener Zeit beinahe durchgängig des Lesens und Schreibens wohl kundig sein werden, so werden sie die neuen Bücher auch selbst wohl lesen und verstehen können.

[GEJ.09_094,05] Und diese Art der Ausbreitung Meiner neu und rein wiedergegebenen Lehre aus den Himmeln wird dann um vieles schneller und wirksamer zu allen Menschen auf der ganzen Erde gebracht werden können denn so wie jetzt durch die Boten in Meinem Namen von Munde zu Munde.

[GEJ.09_094,06] Wenn auf diese Art Meine Lehre unter die Menschen, die eines guten Willens und tätigen Glaubens sein werden, gebracht sein wird und zum wenigsten ein Drittel der Menschen davon Kunde haben werden, so werde Ich denn auch hie und da persönlich und leibhaftig sichtbar zu denen kommen, die Mich am meisten lieben und nach Meiner Wiederkunft die größte Sehnsucht und dafür auch den vollen und lebendigen Glauben haben werden. [Und zwar mittels eins Hilfsleibes, den Sich Jesus aus dem Luftsauerstoff zu jederzeit erschaffen und Sich damit umhüllen kann, so wie Er es zwischen Ostern und Himmelfahrt immer wieder getan hat und in den vergangenen 2000 Jahren immer wieder einmal in Einzelfällen getan hat, und wie es der Erzengel Raphael öfters in den drei Lehrjahren Jesu getan hat.]

[GEJ.09_094,07] Und Ich werde aus ihnen Selbst Gemeinden bilden, denen keine Macht der Welt mehr einen Trotz und Widerstand zu bieten vermögen wird; denn Ich werde ihr Heerführer und ihr ewig unüberwindlicher Held sein und richten alle toten und blinden Weltmenschen. Und also werde Ich die Erde reinigen von ihrem alten Unflate.

[GEJ.09_094,08] Zur Zeit der neuen Seher und Propheten aber wird eine große Trübsal und Bedrängnis unter den Menschen sein, wie sie auf dieser Erde noch niemals da war; aber sie wird Meiner dermaligen Auserwählten wegen nur eine kurze Zeit dauern, auf dass diese an ihrer Seligwerdung nicht sollen einen Schaden erleiden.

[GEJ.09_094,09] Doch in diesem Lande, wo Ich nun schon von einem Orte zum andern von den Juden des Tempels wie ein Verbrecher verfolgt werde, und das in jener Zeit von den finstersten Heiden zertreten wird, werde Ich persönlich nicht wieder zuerst auftreten und lehren und trösten die Schwachen. Wohl aber in den Landen eines andern Weltteiles, die nun von den Heiden bewohnt werden, werde Ich ein neues Reich gründen, ein Reich des Friedens, der Eintracht, der Liebe und des fortwährend lebendigen Glaubens, und die Furcht vor dem Tode des Leibes wird nicht mehr sein unter den Menschen, die in Meinem Lichte wandeln und im beständigen Verkehr und Umgang mit den Engeln des Himmels stehen werden. – Da hast du nun eine rechte Antwort auf deine Frage.“

[GEJ.09_094,10] Sagte der Schriftgelehrte: „Asien, die alte Wiege der Menschen und der vielen Segnungen Gottes, wird sonach nicht mehr das Glück haben, Dich in Deiner Wiederkunft auf diese Erde zu sehen und zu hören? Das ist wahrlich keine freudige Kunde für diesen Weltteil.“

[GEJ.09_094,11] Sagte Ich: „Die Erde ist allenthalben Mein, und Ich weiß, woorts Meine Wiederkunft für die ganze Erde am allerwirksamsten sein wird! In jener Zeit aber, in der sich die Menschen von einem Ende der Erde zum andern so schnell, wie da fährt ein Blitz aus der Wolke, werden verständigen können, und in der die Menschen auf ehernen Straßen mit Benutzung der im Feuer und Wasser gebundenen Geister schneller die weitesten Strecken des Erdbodens werden überfahren können, als da der heftigste Sturm von einem Ende der Erde zum andern treibt, und die Schiffe mit Hilfe derselben Kräfte den großen Ozean in einer viel kürzeren Zeit überfahren werden als nun die Römer von Rom aus bis nach Ägypten, da wird die Kunde von Meiner persönlichen Wiederkunft in einer ganz kurzen Zeit leicht über die ganze Erde verbreitet werden können, und also auch nach Asien.

[Die Nachricht von dem persönlichen, sichtbaren Auftreten Jesu wird in Bild und Ton blitzschnell  über die ganze Erde gemeldet werden. Aber man wird nur von einem seltsamen und merkwürdigen jungen Mann berichten, und nur die wahrhaft gläubigen Liebhaber des echten Jesus werden Ihn sofort erkennen!]

[GEJ.09_094,12] Aber es fragt sich da wieder: Wird die Kunde bei den blinden und tauben Heiden dieses Weltteils [und aller Weltteile] auch Glauben finden?

[GEJ.09_094,13] Ich meine und sage: Schwerlich eher, als bis es durch ein großes Weltgericht geläutert werden wird!

[GEJ.09_094,14] Es gibt ein gar großes Land im fernen Westen [Nord-, Mittel- und Süd-Amerika], das von allen Seiten vom großen Weltozean umflossen ist und nirgends über dem Meere mit der alten Welt zusammenhängt. Von jenem Lande ausgehend, werden die Menschen zuerst große Dinge vernehmen, und diese werden auch im Westen Europas auftauchen, und es wird daraus ein helles Strahlen und Widerstrahlen entstehen. Die Lichter der Himmel werden sich begegnen, erkennen und sich unterstützen.

[GEJ.09_094,15] Aus diesen Lichtern wird sich die Sonne des Lebens, also das neue, vollkommene Jerusalem, gestalten, und in dieser Sonne werde Ich auf diese Erde wiederkommen. – Und nun mehr denn zur Genüge von dem, was dereinst geschehen wird!“

[GEJ.09_094,16] Hierauf machten sogar Meine Jünger große Augen und sagten unter sich: „So klar und uständlich hat Er von Seiner einstmaligen Wiederkunft noch nicht geredet! Glücklich werden die Menschen sein, die in jener Zeit dort leben werden, wo Er wiederkommen wird mit aller Fülle Seiner Gnade, – aber überunglücklich jene, die an Ihn nicht glauben werden und etwa, gleichwie nun die Pharisäer, sich gegen Ihn erheben und Ihm nach dem Leben streben, sich wider Ihn setzen und ihr Heidentum schützen wollen. Denen wird Er, wie Er das schon zu öfteren Malen und auf dem Ölberge durch Zeichen am Himmel angezeigt hat, als unerbittlicher Richter entgegenkommen und ihnen geben den Lohn in der Hölle.“

[GEJ.09_094,17] Sagte Ich: „Ja, ja, da habt ihr nun die Wahrheit geredet! Und Ich sage es euch: Wahrlich, wahrlich, dieser sichtbare Himmel und diese Erde werden in der rechten Länge der Zeiten auch vergehen; aber Meine Worte, die Ich zu euch geredet habe, werden nicht vergehen!“

2.8.2.

[HiG.03_49.04.06,09 – S.473] Bevor aber Ich als der Herr und Schöpfer alles Lebens wiederkommen kann, muss der Erdboden von allem Unkraute gar fein gereiniget werden; und diese Reinigung geht soeben auf allen Punkten der Erde vor sich. – Wer nun an seiner Seele wissentlich krank ist und nicht trachtet, dass seine Seele gesund werde, der wird nicht lange machen, bis er zugrunde gehen wird!

[HiG.03_49.04.06,10] Die Zeit der Reinigung aber wird dauern kürzestens vier Wochen; denn es wird nun Stunden geben, in denen mehr geschehen wird als ehedem in einem Jahrhundert. – Ein längerer Termin ist gesetzt auf vier Monate; denn es wird nun Tage geben, von denen einer mehr bedeuten wird als ehedem ein volles Jahrhundert. – Noch ein weiterer Termin ist gesetzt auf vier Vierteljahre; denn es wird nun in einer Woche mehr geschehen als in der Vorzeit in einem vollsten Jahrhundert. – Und noch ein weitester Termin ist gesetzt auf vier Jahre und noch eine Kleinigkeit der Zeit hinzu; denn es werden nun Monde kommen, in denen mehr geschehen wird als in der Vorzeit in sieben Jahrhunderten!

2.8.3.

[HiG.03_49.04.06,104 – S.491] Aber das sage Ich euch nun auch, dass vor Meiner Ankunft auf dieser Erde noch sehr viel Unkraut und dürres Gras und allerlei untaugliches und unfruchtbares Gestrüpp wird mit der größten Gerichtsschärfe vertilgt werden; denn wo zwei sind, wird schier einer angenommen und der andere ausgeschieden werden – also eine gewaltige Sichtung bis über die Hälfte!

2.8.4.

[GEJ.03_011,01] (Der Herr:) „Man klagt noch Gott an und sagt: ‚Wie konnte Gott eine alles Leben erstickende Sündflut über den Erdboden kommen lassen und wie vernichten die Sodomiter und Gomorrhiten!?‘ O nichts leichter als das! Denn wozu belebte und gezierte Fleischklumpen auf dem Boden einer Erde noch länger herumwühlen lassen, deren Seelen sich so weit von der alten Ordnung Gottes entfernt haben, dass in ihnen aber auch die letzte Spur sogar des Bewusstseins ihrer selbst vor lauter Sorge ums Fleisch entflohen ist!?

[GEJ.03_011,02] Kann es noch eine dickere Inkarnation (Einfleischung) der Menschenseele geben als eine, in der die Seele nicht nur von dem göttlichen Geiste in ihr jeder Ahnung bar geworden ist, sondern sich am Ende selbst auch derart verliert, dass sie ihr eigenes Dasein im vollsten Ernste zu leugnen anfängt und nicht mehr zu der Überzeugung zu bringen ist, dass sie ist!?

[GEJ.03_011,03] Ja, wenn bei der Menschheit der Welt einmal der Zustand eintritt, da hat dann auch der Mensch vollends aufgehört, ein Mensch zu sein; er ist dann nur mehr ein instinktartig vernünftiges Tier und ist vorderhand für jede weitere Bildung der Seele und des Geistes total unfähig. Darum muss solch ein Fleisch getötet werden und verfaulen samt der zu intensiv inkarnierten (sehr verstofflichten) Seele, auf dass vielleicht nach vielen Jahrtausenden eine aller Inkarnation ledig gewordene Seele wieder den Weg ihrer Selbstbildung und Selbständigwerdung, entweder noch auf dieser Erde oder auf einer andern, betreten kann.

[GEJ.03_011,04] Dass es aber nun schon wieder gar häufig Menschen gibt, die von ihrer eigenen Seele vor lauter großen Sorgen um der Welt und ihres Fleisches willen nichts mehr wissen, das könnet ihr zum Teil an euch selbst, zum Teil an den Sadduzäern und zum größten Teile an allen Menschen ersehen; denn da weiß keiner mehr Bescheid zu geben, wer und was die Seele ist! Man spricht sie wohl aus und sagt: ‚Bei meiner Seele‘, und ‚in meiner Seele‘; fragt man aber dann jemanden und sagt: ‚Freund, wer und was ist denn etwa doch die Seele?‘, da steht dann der Befragte sofort gleich einem Ochsen am Berge und weiß nicht, wo aus und wo ein!

[GEJ.03_011,05] Wenn aber einmal eine Seele sich selbst nicht mehr kennt und am Ende sogar ganz vergisst, dass, was und wie sie ist, dann hört sich alles auf! Und Gott bleibt da nichts übrig, als das alte Menschenleiber-Vertilgungsmanöver von neuem über den Erdboden ergehen zu lassen, bald in größerem und bald in kleinerem Maße, je nach dem Sachverhalte der Menschen, inwieweit diese von ihrem Geiste und ihrer Seele noch etwas oder gar nichts mehr wissen.

[GEJ.03_011,06] Solch reine Welt- und Fleischmenschen werden zwar der Außenform nach oft sehr schön und üppig, besonders das weibliche Geschlecht; der leichtfassliche Grund liegt in der stets größeren Einigung der Seele mit ihrem Fleische.

2.8.5.

[GEJ.05_110,05] Die sich nach den Erwählten richten werden, für die wird die Erde noch immer ein sicheres Plätzchen haben; aber die zu sehr Tauben und Blinden im Herzen werden von Zeit zu Zeit stets wie das Unkraut vom reinen Weizen gesondert werden.

[GEJ.05_110,06] Die Erde wird darum also fortbestehen, wie sie nach Noah fortbestanden ist, und wird tragen Meine helleren Kinder; nur der zu sehr überhand genommen habende Unflat wird von ihr entfernt werden und in eine andere Reinigungsanstalt kommen, an denen es in Meinem ewig großen Reiche wahrlich keinen Mangel hat und auch ewig nie einen Mangel haben wird. Aber Meine Kinder werden solche Wesen nimmer; denn dazu gehört, dass man Mich wohl erkennt und über alles liebt.

[GEJ.05_110,07] Denn nun rede Ich nicht als der Wunderarzt Jesus aus Nazareth, sondern als Der, der in Mir wohnt von Ewigkeit, – als der Vater voll Liebe und Erbarmung rede Ich zu euch und als der einige Gott, der da spricht: ,Ich bin das Alpha und das Omega, der ewige Anfang und das endlose, ewige Endziel der ganzen Unendlichkeit; außer Mir gibt es keinen Gott irgend mehr!‘“

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 11/16)

Fortsetzung Carl Welkisch Teil 4