"Darum aber sollen solche Menschen, denen es an einem höheren geistigen Glauben fehlt, die Schriften, die aus dem Geiste Gottes den Menschen gegeben worden sind und als göttliches Wort zu betrachten sind auch nicht lesen und sie dadurch verunheiligen, denn es steht geschrieben: `Den Namen Jehovas sollst du nicht eitel nennen`!" (DDT.01_019,09)

 

 

Die Perlen nicht vor die Säue werfen

WS-A3069

 

Wilfried Schlätz



1. Frage:


Wer seine Gedanken als "Perlen" und die anderen Menschen als "Säue" bezeichnet, ist ja wohl HOCHMÜTIG! Aber Jesus Selbst hat uns doch dazu aufgefordert! Wo liegt da mein Denkfehler? Wenn ich mich nicht über andere erheben soll, muss ich ihnen doch allen mein Wort (entsprechend dem geistigen Niveau des anderen) zu hören geben?

2. Antwort:

2.1. Unsere eigenen Gedanken über und unsere eigene Auslegung der Jesusworte durch Jakob Lorber (JL) sind keine Perlen, weil unsere Gedanken und unsere Auslegungen falsch sein können!

2.2. Wenn wir daher unsere Gedanken und unsere Auslegungen als Perlen bezeichnen, dann sind wir noch sehr hochmütig!

2.3. Daher müssen wir unsere Worte, unsere Gedanken und unsere Auslegungen den anderen Menschen nicht zu hören geben!

2.4. Nur die unveränderten und von uns unkommentierten Worte Jesu durch JL sind reinste Perlen, die wir aber nicht vor die geistigen Säue werfen sollen!

2.5. Wir können von uns aus von außen nicht feststellen, ob unser Nebenmensch ein Weltmensch ist, der den Unrat und den Schlamm der Welt, nämlich das Geld, das Gold und die sinnlichen Weltfreuden mehr liebt als Gott! Wer sich so im allerverächtlichsten Weltschlamme suhlt und wälzt, wie ein Schwein es im natürlichen Schlamme tut, der ist ein geistiges Schwein! Aber wir dürfen von uns aus kein Urteil über unsere Nebenmenschen fällen und dürfen sie nicht in unseren Herzen als geistige Schweine bezeichnen, weil wir dann sehr hochmütig wären!

2.6. Weil wir also von außen nicht in die Herzen unserer Nebenmenschen hinein schauen können, sollten wir mit der Weitergabe der Perlen Jesu durch JL sehr vorsichtig sein! Nur wenn wir genügend Beweise dafür haben, dass unser Nebenmensch einen echten geistigen Hunger hat und ein echter Sucher nach der geistigen Wahrheit ist, dann dürfen wir es wagen, ihn ganz vorsichtig auf die Perlen Jesu durch JL hinzuweisen!

2.7. Jesus durch JL:

[GEJ.02_153,06] Da rief Ich alle Berggäste zusammen und sagte: „Höret ihr alle Mich nun an! Wie Ich es euch schon auf der Höhe angedeutet habe, so sage Ich es euch allen nun noch einmal: Alles das auf der Höhe Erlebte und Gesehene behaltet einstweilen bei euch! Wenn ihr es aber durch ein Großzeichen aus den Himmeln innewerdet, dann prediget solches von den Dächern den Menschen, die eines guten Willens sind; aber der argen Welt soll solches fortwährend also verborgen bleiben, gleichwie da verborgen ist die innerste Mitte der Erde! Denn solches wird ein äußerer Weltsinn nie fassen und würde euch als unsinnige Leute verdammen! Das aber wäre denn dann auch der ewige Tod seiner Seelen.

[GEJ.02_153,07] Überhaupt merket euch das: Meine Worte und Lehren und Taten sind köstlicher denn die beispiellos großen Perlen der Jarah; und solche Perlen sind nicht, daß man sie vorwerfe den Schweinen! Darum seid allzeit auf eurer Hut; denn alles, was von oben kommt, ist auch nur für diejenigen, die auch von oben her sind! Für Hunde und Schweine aber gehört nur der Unflat der Welt; denn ein Hund kehrt zu dem wieder zurück, was er gespien, und das Schwein wälzt sich in derselben Lache wieder, in der es sich einige Augenblicke früher gewälzt, besudelt und gänzlich verunreinigt hatte. Lasset euch darum Meinen Rat von Herzen angelegen sein!“

2.8. Jesus durch JL:

[GEJ.02_218,14] Sage Ich: „Das [die Worte Jesu aufzeichnen] könnt ihr tun für euch, aber fürs Volk braucht ihr das nicht aufzuzeichnen; denn das [Volk] ist noch um zweitausend Jahre zu jung, um das zu fassen. Den Schweinen aber soll man die Perlen nimmer vorwerfen, weil sie solche Kost von der schlechtesten Schweinekost gar nie zu unterscheiden vermögen. Aber für euch und für wenige andere könnet ihr das ja immerhin aufzeichnen.“

2.9. Jesus durch JL:

[GEJ.04_023,05] Der Herr verweilet hier schon mehrere Tage; aber der morgige wird der letzte sein! Was nachher geschehen wird, weiß niemand als nur der Herr allein. Darum erfülle du dein Herz mit aller Liebe und Demut und behalte verborgen in deinem Herzen, was du hier als Besonderes und Außerordentliches gehört und gesehen hast; denn dieses den Weltmenschen wiedererzählen, hieße die edelsten und größten Perlen den Schweinen vorwerfen, was den Weltmenschen nichts nützen würde. Dies alles mußt du dir wohl merken und so tun, so wirst du ein nützliches Werkzeug in der Hand des Herrn werden im Himmel und auf Erden. – Hast du dir das wohl alles gemerkt?“

2.10. Jesus durch JL:

[GEJ.04_086,11] Also verlangt die rechte Demut auch nicht, daß ihr die Perlen Meiner Lehre gerade den Schweinen vorwerfen sollet. Denn es gibt Menschen, die da ärger sind denn die Schweine, und für die taugt Meine Lehre nicht; denn diese Art Menschen möget ihr ganz füglich eher zur Räumung der Pfützen und Kloaken verwenden, bevor ihr ihnen Meine Worte und Meinen Namen kundmachet!

[GEJ.04_086,12] Sehet aber da nicht etwa aufs Kleid oder auf eine Außenwürde, sondern allein auf das Benehmen eines Menschen seinem Herzen und Gemüte nach! Ist das edel, sanft und geduldig, dann verkündet ihm das Evangelium und saget: ,Der Friede sei mit dir im Namen des Herrn und mit allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!‘ Ist der also zum voraus gesegnete Mensch eines wahrhaft guten Willens und Herzens, so wird der segenvolle Friede in ihm verbleiben, und das ihm bekanntgemachte Evangelium wird ehest die schönsten Himmelsfrüchte zu tragen beginnen. Und so glaube und meine Ich Selbst nun nach eurer menschlichen Weise, daß ihr alle nun mit dem, was die rechte Demut ist, so völlig zu Hause sein dürftet!

2.11. Jesus durch JL:

[GEJ.04_165,07] Es soll aber diese Meine Lehre niemandem aufgedrungen werden, sondern ein oder mehrere Glieder sollen zuerst vernehmen die überschwenglich großen Vorteile Meiner Lehre aus den Himmeln. Wollen die Glieder die Lehre hören, so werde sie ihnen gepredigt in kurzer und bündiger Rede; wollen sie aber das nicht oder zeigen sie wenig Lust dazu, dann ziehe der Himmelsbote nur gleich wieder ab, – denn Schweinen sollen die kostbaren Perlen nimmer zum Fraße vorgeworfen werden!

2.12. Jesus durch JL:

[GEJ.04_231,10] Denn ein Mensch, der Mein Wort austrägt und streuet unter die Menschen, gleicht einem Säemann, der ein schönstes Getreide nahm und streute es auf jeden Boden, dahin er immer kam.

[GEJ.04_231,11] Da fiel etliches auf dürren Sand und auf Felsen. Als darauf ein Regen fiel, so fingen wohl die Körnchen an, ganz zarte Keime zu treiben; aber der Regen hörte bald auf, und es kamen Winde und der Sonne glühende Strahlen und verzehrten bald alle Feuchtigkeit des harten Bodens, und damit erstarben auch die zarten, kaum getriebenen Keime, und es kam zu keiner Frucht.

[GEJ.04_231,12] Ein anderer Teil aber fiel unter Dorngestrüppe und hatte Feuchtigkeit und keimte wohl und ging auf; aber nur zu bald ward es von dem Unkraute der Weltbegierden überwuchert und erstickt, und es brachte somit auch keine Frucht.

[GEJ.04_231,13] Ein Teil fiel aber auf den Weg der menschlichen Gemeinheit; der keimte nicht einmal, sondern ward bald teils zertreten und teils von den Vögeln der Luft verzehrt! Daß der auch keine Frucht abwarf, braucht nicht extra berührt zu werden.

[GEJ.04_231,14] Nur ein Teil fiel auf ein gutes Erdreich; der keimte, ging gut auf und gab eine gute und reichliche Ernte.

[GEJ.04_231,15] Dieses Bild diene euch aber dazu, daß ihr einsehet, daß man die Perlen nicht den Schweinen vorwerfen soll! Vor allem heißt es, den Boden erst reinigen und düngen und sodann erst darauf mit der Aussaat des lebendigen Wortsamens beginnen, so wird man sich mit der schweren Arbeit sicher keine vergebliche Mühe gemacht haben! Denn bei der Arbeit der Ausbreitung Meines lebendigen Wortes reicht der gute Wille allein wohl nicht völlig aus; da muß ihn eine rechte und wahre Lebensweisheit leiten, – sonst könnte ein bloß gut- und festwilliger Austräger Meines Wortes mit dem Propheten Bileam verglichen werden, dessen Esel weiser war als er!

2.13. Jesus durch JL:

[GEJ.04_240,05] Sage Ich: „Findet ihr bei den Menschen, zu denen ihr kommen werdet, ein teilnehmendes Herz, und werden sie euch aufnehmen in ihre Wohnungen, so bleibet und suchet vor allem ihr mit einigem Leben behaftetes Gemüt soviel als möglich zu beleben! Werdet ihr das tun, so wird solcher Menschen stets tätiger werdendes Gemüt anfangen, ein Licht im Gehirne zu verbreiten, und die Wärme dieses Lichtes wird dann anfangen, die Gehirntäfelchen mehr und mehr in eine erträgliche Ordnung zu bringen, und es werden dann solche Menschen für eine höhere Lehre bald aufnahmefähiger werden und so von Stufe zu Stufe emporsteigen zum stets reineren Lichte.

[GEJ.04_240,06] Findet ihr aber ein ganz totes Gemüt bei dem, zu dem ihr kommet, da ziehet nur schnell weiter! Denn da sollet ihr die Perlen den Schweinen nimmer vorwerfen! – Verstehet das alles nun wohl!

2.14. Jesus durch JL:

[GEJ.05_066,06] Vor nichts aber fliehet mehr als vor dem Reichtume der Welt und seinen Verehrern; denn schlechter ist kein Mensch auf der ganzen Erde als einer, der nach irdischen Schätzen giert und geizt; denn der verflucht in der Tat die Liebe und alle Wahrheit des Herzens, die da kommt aus Gott.

[GEJ.05_066,07] Wenn solche zu euch kommen, so weiset ihnen die Türe und zeiget es ihnen, daß Gottes Wort und dessen Kraft nimmer den ungebärdigen Erdschweinen solle zum eitlen Fraße vorgeworfen werden! Ihr sollet ihnen zwar darum nicht fluchen und sie auch nicht verwünschen, denn aller Zorn und alle Rache ist des Geistes Gottes! – aber sie werden dadurch zur Genüge gestraft werden, so sie von eurer Türe und Freundschaft ernstlich hintangewiesen werden!

2.15. Jesus durch JL:

[GEJ.06_059,03] So aber da in den etlichen Tagen unseres Hierverweilens dennoch welche kommen sollten, die da verlangeten eine weitere Auskunft über Mich, so saget ihnen über Meine Zeichen, und besonders von den geheim zu haltenden, nicht vieles, sondern nur Andeutungen; aber vor allem gebet ihnen kund, was sie tun sollen, um zu erreichen das ewige Leben. Sind sie mit dem nicht zufrieden, da lasset sie gehen; denn es ist nicht fein, den Schweinen die edlen Perlen als Futter vorzuwerfen. Wer eine kleine Gabe nicht ehrt, ist wahrlich der großen nicht wert!

[GEJ.06_059,04] Es gibt hier Menschen, die so von Zeit zu Zeit über geistige Dinge und Verhältnisse recht gerne stundenlang plaudern, dabei mitunter auch recht erbaut werden und voll guter Dinge und Vorsätze sind; sowie sie aber dann wieder nach Hause in ihre altgewohnten Weltgeschäfte kommen, da ist alles wie abgeschnitten! Ist nur irgend etwas ihnen in die Quere gekommen, so werden sie bei allem früher empfangenen geistigen Troste voll der drückendsten weltlichen Sorgen und wollen sich gar nicht mehr erinnern an die gehabten rein geistigen Tröstungen. Wozu waren diese dann gut?!

[GEJ.06_059,05] Und so, siehst du, Mein Simon Juda, waren auch deine guten Unterredungen mit deinem alten Freunde! Siehe, er denkt schon jetzt nicht mehr daran, weil ein Handelsmann aus Kana zu ihm getreten ist und die beiden nun einen ganz vorteilhaften Kauf von verschiedenen Handelsartikeln abzumachen haben! Er weiß recht wohl, daß Ich Selbst hier bin, und hätte auch zu Mir hereinkommen können, um sich mit Mir Selbst zu besprechen über Meine von ihm für so außerordentlich erklärten Fähigkeiten. Ich hätte ihn wahrlich nicht zur Türe hinausgewiesen! Aber nein, da steht der Kaufmann aus Kana viel höher, und du darfst nun gar keine Angst haben, daß er noch etwas Weiteres über Mich mit dir besprechen werde!

[GEJ.06_059,06] Daher sind solche Menschen noch gar lange nicht tauglich und geschickt fürs Reich Gottes. Sie gleichen jenen Ackerbauleuten, die beim Pflügen ihre Augen nicht nach vorwärts, sondern nach rückwärts richten und daher nach vornehin nicht sehen können, wie der Ochse zieht den Pflug, und ob dieser wohl die rechten Furchen schneidet und aufwirft. Solche Leute sind darum noch lange nicht tauglich zum Reiche Gottes. Es ist auch besser, solche Leute stehen zu lassen, wo sie auch stehen mögen, weil sie mit allen Zeichen und mit lichtvollsten Worten von ihren Weltsorgen nicht abwendig zu machen sind.

[GEJ.06_059,07] Ich sage euch auch das: So ihr dereinst als vollendete Jünger Meine Lehre den Menschen in Meinem Namen werdet zu predigen anfangen, da habet darauf acht: Wird man euch irgendwo in einem Orte oder in einem Hause wohl aufnehmen, so bleibet daselbst und unterrichtet die Menschen wohl und gut, und taufet sie dann in Meinem Namen mit Wasser, wie es Johannes getan hat, und Ich werde sie dann taufen mit Meinem Geiste von oben her!

[GEJ.06_059,08] Wo man euch aber nicht aufnehmen wird oder nur also, wie dein alter Freund nun deine Worte aufgenommen hat, da schüttelt sogar den Staub von euren Füßen, der an einem solchen Orte oder in einem solchen Hause an ihnen klebend ward, auf daß von ihnen ja nichts Weltliches an euch haften bleibt! Denn ihr wisset, daß Mein Reich nicht von dieser Welt ist, sondern geschaffen werden muß durch die Erkenntnis und durch die Beachtung Meines Wortes im Innern des Menschen. Aber es ist die Erschaffung dieser inneren, geistigen Lebens- und Himmelswelt so lange hin stets eine schwierige Sache, solange an einem Menschen noch irgend etwas Weltsinnliches haftet.

[GEJ.06_059,09] Ich meine unter dem erwähnten Staube an euren Füßen aber nicht etwa den natürlichen Zimmerstaub oder den Staub auf den Straßen, sondern der Staub, den Ich meine, das sind jene weltklugen Reden solcher Menschen, die deinem alten Freunde ganz ähnlich sind. Sie klingen recht artig, freundlich und dem Weltverstande ganz angemessen; aber sie sind dennoch nichts als ein leerer Staub, weil sie nur Welttümliches befürworten und selbst darin von einem Wahrheitsernste keine Spur vorhanden ist. Wie aber der leere, nichtige Staub der Straßen keinem Wanderer zu etwas nütze werden kann, so auch derlei weltstaubige Reden solcher reichen und weltklugen Bürger.

[GEJ.06_059,10] Obschon aber solch ein Staub niemandem zum Nutzen werden kann, so kann er einem Wanderer aber dennoch mehr oder weniger schädlich sich gestalten. So ein Wind kommt und den Staub in die Luft hebt, da heißt es die Augen schließen und den Mund zuhalten, ansonst kann man erblinden und ersticken. Auch muß man so lange stehenbleiben oder sich gar, mit dem Gesichte zur Erde gekehrt, auf den Boden legen, bis der Wind den lästigen Staub weithin getragen hat. Und das hat den Wanderer sicher auch Zeit gekostet, infolgedessen er notwendig später an den Ort seiner Bestimmung gelangt, als er ohne die Staubbescherung gelangt wäre.

[GEJ.06_059,11] Was aber der Straßen- und Gassenstaub dem irdischen Wanderer ist, das ist der eitle, weltkluge Wortstaub dem Lebenspilger auf Meinen euch gezeigten Lebenswegen. Er trübt leicht die innere Sehe und kann sogar sehr erstickend auf das wahre, innere, geistige Seelenleben einwirken. Und mindestens verzögert er bei aller angewandten Vorsicht doch den geistigen Fortschritt! Darum sagte Ich, daß ihr auch sogar den Staub, der an euren Füßen kleben geblieben ist, abschütteln sollet, auf daß gar nichts Welttümliches an euch sei; denn wahrlich sage Ich euch: Solange an einer Seele noch ein welttümliches Atom klebt, kann sie nicht völlig in Mein Reich eingehen; denn alles Welttümliche ist das für die Seele, was das Gift für den Leib ist. Ein kleinster, kaum sichtbarer Tropfen von einem starken Gifte kann dem Leibe den Tod geben, und ebenso kann auch ein Atom Welttümlichkeit eines Menschen Seele ganz verderben oder wenigstens derart zu Schaden bringen, daß sie dann lange zu tun haben wird, um völlig geheilt zum ewigen Leben zu erstehen. Die Erfahrung wird euch darüber die vollste Bestätigung geben.“

[GEJ.06_059,12] Sagte Petrus: „Herr, da wird es für uns eben nichts Leichtes sein, Dein Wort den andern Menschen zu verkünden! Denn wie werden wir's erfahren, ob ein Mensch geeignet ist, Dein Evangelium aufzunehmen? Der Alte draußen wäre für mich einmal schon ein ganz geeigneter Mensch gewesen, da er sonst von einer ganz guten Gemütsart ist und sich gerne in seinen Mußestunden über höhere und geistige Dinge bespricht und, soviel mir bekannt ist, auch gerne armen Menschen Gutes erweist. Nun, wenn derlei Menschen auch noch zu den Bedenklichen gehören, mit denen man nicht viel zu tun haben soll, da wüßte ich dann wahrlich nicht, wen man für die Mitteilung Deines Evangeliums für tauglich erachten soll.“

[GEJ.06_059,13] Sagte Ich: „Seid ihr denn auch noch blind und merket nichts von dem, was Ich euch sage? Hast du im vorigen Jahre nicht den reichen Jünglingsmann gesehen? Er fragte Mich, was er tun solle, um das ewige Leben zu erreichen. Und Ich sagte zu ihm, daß er die Gebote halten und Gott über alles und den Nächsten wie sich selbst lieben solle. Da sagte und beteuerte der junge Mann, daß er das schon seit seinen Kinderjahren getan habe. Ich aber sagte darauf: ,Nun gut, – willst du mehr, so verkaufe alle deine Güter, teile den Erlös unter die Armen, und komme dann und folge Mir nach, so wirst du dir dadurch einen großen Schatz im Himmelreiche bereiten!‘ Alsbald ward der junge Mann traurig, kehrte uns den Rücken und zog seines Weges weiter. Ich aber machte euch dann die Bemerkung, dernach ein Kamel leichter durch ein Nadelöhr gehe denn ein Reicher in den Himmel. Damals stauntet ihr darüber und meintet, da dürften äußerst wenige ins Himmelreich gelangen. Und Ich sagte zu euch, daß bei dem Menschen wohl gar vieles als unmöglich erscheine, was aber bei Gott noch immer gar wohl möglich ist.

[GEJ.06_059,14] Damals sahet ihr diese Sache nicht völlig ein; aber nun dürfte sie euch wohl schon um vieles begreiflicher sein. Was hätten wir zum Beispiel gewonnen, so wir damals jenem jungen Manne so recht zuzureden angefangen hätten, daß er dennoch das tun solle, was Ich ihm angeraten habe? Gar nichts! Er hätte uns mehrere Tage hindurch seine weltklugen Gründe vorgetragen, derentwegen er selbst beim besten Willen Meinem Rate vorderhand nicht nachkommen könne, und wir wären nach mehreren Tagen mit ihm auf demselben Flecke gestanden wie im ersten Augenblicke unseres Zusammentreffens. Wir aber zogen lieber recht schnell weiter und fanden bald eine Gelegenheit, wo wir recht viel Gutes haben wirken können. Sehet, da haben wir auch den Staub, den uns der junge Mann offenbar bereitet hatte, schnell abgeschüttelt und zogen ungehindert unseres Weges weiter!

[GEJ.06_059,15] Die da draußen im Vorzimmer sind lauter solche Menschen, die an und für sich ganz rechtliche und sehr weltkluge Menschen sind, welche Eigenschaft sie auch sehr weltreich machte; aber für Mein Evangelium sind sie noch lange nicht reif und werden es in dieser Welt auch schwerlich je ganz werden. Daher sollet ihr in der Folge solchen Menschen auch Mein Wort nicht predigen; denn es wird bei ihnen nicht wurzeln und noch weniger je zu einer guten Frucht reifen.

[GEJ.06_059,16] Du, Petrus, hast dem reichen Bürger wahrlich ganz tüchtige Wahrheiten gesagt, so, als hättest du sie aus Meinem Munde geredet! Welche Wirkung aber haben sie bei ihm gemacht? Sieh, gar keine! Er redet nun so frei und unbeirrt mit seinem Geschäftsfreunde, als ob du nie ein Wort von Mir zu ihm gesprochen hättest! Er weiß, daß Ich hier bin; es sollte ihn wenigstens die Neugierde zu Mir führen, auf daß er sich mit Mir Selbst über das besprechen möchte, was du von Mir ihm kundgetan hast! Allein, das alles ist dem reichen Manne so gleichgültig wie eine auf dem Wege von seinem Fuße zertretene Mücke. Er steht auf uns und unsere für ihn zu geringfügige Hilfe gar nicht an, indem er ja ein sehr reicher und weltkluger Mann ist, – und noch gar viele sind seinesgleichen.

[GEJ.06_059,17] Sehet, das sind so die rechten Weltwühlschweine, denen ihr Meine Perlen nicht vorwerfen sollet; denn diese kümmern sich um nichts anderes als nur um das, ob und was bei einer Sache materiell zu gewinnen ist. Darum hatte der reiche Mann dir denn auch vorgehalten, daß du dein gewinntragendes Gewerbe verlassen habest und Mir gewisserart um nichts und wieder nichts gefolgt seiest.

[GEJ.06_059,18] Diese Menschen sind sonst recht artig und beachten gegen jedermann eine feine Sitte; aber das alles ist gleich der feinen und zierlichen Tünche eines Grabes, das dadurch äußerlich recht erbaulich anzusehen ist, – aber inwendig ist es dennoch voll Totenmoders und pestilenzialischen Ekelgeruches. Solange so ein Mensch ganz ruhig seinen Gewinn einstecken kann und ihn kein Geschäftsunglück ereilt, wird er stets in der besten und mitunter sogar freigebigen Laune sich befinden; lassen wir ihn aber bei irgendeiner Spekulation nur einmal so recht tüchtig eingehen, da schaue dir dann deinen freundlichen Mann an, und fange an, mit ihm über innere, geistige Wahrheiten zu reden, und Ich stehe dir dafür, daß du noch eher hinausgeschafft wirst, als du den Mund so recht aufgemacht hast! Und sieh, darin liegt auch hauptsächlich der Grund, warum Ich dich von deinem sonst sehr löblichen Eifer abberufen habe; denn bei derlei Menschen ist jedes innere, geistige Wort ein beinahe völlig vergebliches!

[GEJ.06_059,19] Du hast ihm doch enthüllt, daß diese große Meeresbewegung allein durch Meinen allmächtigen Willen bewirkt wird, daß Ich überhaupt nur wollen darf, und alle Elemente gehorchen Mir. Das ist sicher doch nichts Geringes! Siehe aber nur hinaus, und du wirst dich gleich selbst überzeugen, welch einen nichtigen Eindruck solche deine Kundgebung auf ihn gemacht hat! Er ist nicht einmal nachsehen gegangen, ob das Meer noch in seiner großen Bewegung steht, und ob irgendein Teil desselben ganz ruhig ist!

[GEJ.06_059,20] Du hast ihm auch zu schmecken gegeben, daß die Ungläubigen Mein Gericht treffen werde. Das kostete ihn höchstens ein kleines Lächeln, und er dachte sich: ,O du armer Hungerleider, siehe nur du zu, daß dich nicht nächstens das Gericht des leeren Magens und der nackten Haut ereilt!‘ – Sage Mir nun, ob solchen Menschen Mein Wort zu predigen ist!“

[GEJ.06_060,06] Als wir im Freien waren, fragte Ich den Petrus: „Nun, hast du deinen alten Freund bemerkt?! Wie gefiel er dir?“

[GEJ.06_060,07] Sagte Petrus ganz ärgerlich: „Ah, da höret alles auf zu sein! Wenn uns diese Menschen aber auch nur eines Blickes gewürdigt hätten oder wenigstens einer den andern gefragt hätte, wer wir wären! Aber nein, nicht einmal eines Blickes haben sie uns gewürdigt, obwohl sie Dich kennen und schon gar vieles von Dir gehört haben! Wahrlich, derlei ganz stumme und gleichgültigste Menschen sind mir noch gar nie vorgekommen! Wenn wir heute unter eine Schweineherde kommen, so werden diese Tiere uns sicher anschauen und uns anzugrunzen anfangen; aber für diese Menschen sind wir so rein gar nichts, als wären wir im Ernste gar nicht da. O du schlechte, taube und stockblinde Welt! O Herr, laß nur ein recht allerheftigstes Gewitter mit zahllos vielen Blitzen über sie losbrechen, auf daß ihnen ihr überstoischer Gleichmut vergeht! Ja wahrlich, das sind vollwahrst die Schweine, denen man Deine Lebensperlen nicht vorwerfen soll!“

[GEJ.06_060,08] Sagte Ich: „Ich habe es dir zuvor gesagt, daß es sich also mit diesen Kaufleuten verhält! Sie kennen nur ihre Ware und ihr Geld. Wer ihnen gegenüber keine Ware und kein Geld hat, der ist ihnen gegenüber auch so gut wie gar kein Mensch. Was sie über einen Menschen unserer geldlosen Art noch zu denken sich herabwürdigen, besteht bloß in dem, daß sie bei sich rechnen und sagen: ,Siehe, was könnte dieser Tropf als ein Sklave wert sein?‘ Nur als eine schlechte Ware könnten wir alsonach für sie noch irgendeinen Wert haben; denn da gibt es viele darunter, die geheim den Sklavenhandel betreiben, und dein alter Freund ist einer der stärksten unter den andern und hat seine Geschäfte alljährlich in Ägypten, in Rom, in Griechenland und auch in Persien.

2.16. Jesus durch JL:

[GEJ.06_136,05] Gehet hin in eines Menschen Haus! Findet ihr es sehr rein und auch nach Umständen möglich zierlich eingerichtet, so könnet ihr da schon bestimmt darauf rechnen, daß dieses Menschen Inneres auch nahe also bestellt sein wird. Kommet ihr aber in das Haus eines andern Menschen und findet im Hause alles voll Schmutz und überhaupt einen gänzlichen Mangel an häuslicher Ordnung, da könnet ihr euch gleich umkehren und den euch Jüngern schon gegebenen Satz beachten, dem nach ihr die Perlen Meines Evangeliums niemals den Schweinen vorwerfen sollet! Da wäre es auch völlig vergeblich; denn wie gesagt: ein Mensch der keinen Schönheitssinn hat, der eigentlich eine Blüte der Wahrheit ist, der hat auch keinen Wahrheitssinn, der als ein Nutz- und Lebenssame der Blüte folgt.

2.17. Jesus durch JL:

GEJ.07_166,20] Aber das merket euch auch noch hinzu: Umsonst habe Ich euch nun das alles gegeben, und also sollet ihr es an die würdigen Menschen wieder austeilen; doch den Schweinen von Menschen sollet ihr diese Perlen nicht vorwerfen! Und nun hebet euch und ziehet, dahin euch der Geist leiten wird!“

2.18. Jesus durch JL:

[GEJ.08_014,22] Selbst erleuchtet sein durch Meine Gnade ist ein großes und unschätzbares Glück für den Menschen; aber noch tausend Male schätzbarer ist es, mit seinem wahren Lebenslichte auch andere, die in der Finsternis wandeln, zu erleuchten, das heißt, wenn sie das Licht annehmen wollen. Aber das sei euch auch zu wiederholten Malen gesagt, daß ihr die Perlen Meiner Lehre nicht den Schweinen von Menschen vorwerfen sollet! – Denn welcher Mensch einmal eine rechte Sau geworden, der bleibt auch eine Sau! Denn wenn so ein Mensch in einer gewissen guten Stunde auch ein wahres und gutes Wort recht wohlgefällig anhört und es auch aufnimmt, so geht er aber dennoch bei der nächsten Gelegenheit seiner alten Pfütze zu und wirft sich mit aller Behaglichkeit in dieselbe und bleibt gleichfort die alte Sau. – Also, solchen Menschen ist kein Evangelium zu predigen, und Ich habe für solche dann schon ein anderes, das ihnen ihre eigene Natur predigen wird unter vielen Schmerzen, Heulen und Zähneknirschen!

2.19. Jesus durch JL:

[GEJ.08_078,10] Aber die Freunde der toten Schätze der Erde, die Freunde ihres Mammons, sind schwer zu einem besseren Lichte zu bekehren. Solches zeigt sich bei den Pharisäern, vielen andern reichen Juden und bei den vielen Kaufleuten, Wechslern und Krämern. Diesen Leuten vom Reiche Gottes zu predigen, hieße die Mohren weiß waschen zu wollen. Diese Art Menschen sind den Schweinen gleich, denen ihr die Perlen aus den Himmeln niemals als ein Futter vorlegen sollet.

[GEJ.08_078,11] Denn Menschen dieser Art werden nach ihrem Leibestode erst in dem kahlen Monde ihre Todsünden abzuwaschen bekommen, und vom Reiche Gottes werden sie stets hübsch weit entfernt bleiben; denn diese werden ins neue Jerusalem niemals eingelassen werden. Menschen, die aller Liebe zu Gott und zum Nächsten bar sind, die sind auch des Reiches Gottes in sich bar. Diese sollen denn auch bleiben in ihrem schwarzen Scheinlichte! Im Monde soll ihre Wohnstätte sein, und das nur auf jener Seite, die er starr, stets unverrückt, der Materie dieser Erde zuwendet.

2.20. Jesus durch JL:

[GEJ.09_038,06] Sagte Ich: „Ganz sicher, wahr und gewiß! Aber ich sage dir als etwas Zweites noch hinzu: Seid auch ihr zwar in euch sanft gleich den Tauben, gegen die Welt hin aber klug gleich den Schlangen! Denn Ich will es nicht, daß ihr Meine Perlen offen all den Weltschweinen vorzeigen und vorwerfen sollet.

2.21. Jesus durch JL:

[GEJ.09_147,11] Darum bleibet denn auch gleichfort, auch in euren Nachkommen, in Meiner Treue, und Ich werde bleiben in euch! Tut denn auch in Meinem Namen, was Ich euch nun angeraten habe, bei einer rechten Gelegenheit, die ihr schon gar leicht und bald erkennen werdet; doch den Schweinen von puren Weltmenschen sollet ihr Meine Perlen nicht vorwerfen!

2.22. Jesus durch JL:

[GEJ.09_148,12] Bekennen sollet ihr Mich vor allen Menschen, da auch Ich euch bekenne vor Meinem Vater; aber aufdringen sollet ihr Mich den Weltfinsterlingen nicht und ihnen, als den Weltschweinen, auch nicht vorwerfen Meine Perlen! Denn Ich sage es euch: Mein Wort ist nur ein rechter Lebensdünger für den Weizen und Meine Lehre ein wahrer Dünger für des Weinberges edle Reben; aber für das Unkraut der Erde habe Ich keinen Lebensdünger, – denn dieses ist nur da, auf daß es zertreten und verbrannt werde und mit seiner Asche dünge den gemeinen Boden der Erde.

2.23. Jesus durch JL:

[GEJ.10_141,14] Umsonst habe Ich es euch gegeben, und also gebet es wieder jedem, den es danach hungert und dürstet; doch den puren Weltschweinen von Menschen sollet ihr diese Perlen nicht vorwerfen!

[GEJ.10_141,21] Es kamen an jedem Tage Reisende und kehrten beim Wirte ein und erkundigten sich emsig, wie diese Gegend so sehr blühend hatte gemacht werden können. Etwelchen ward es wohl angedeutet, doch den meisten nicht; denn diese Reisenden waren zumeist Handelsleute, die für derlei geistige Dinge keinen Sinn hatten, und so nahm sich von uns denn auch niemand die Mühe, derlei pure Weltmenschen in die Wahrheiten des Lebens einzuweihen, und die Bewohner dieses Ortes sahen es auch ein, daß man den Weltschweinen die Perlen nicht zum gemeinen Fraße vorwerfen solle.

2.24.Jesus durch JL:

[GEJ.10_188,24] Dieses verstehest du auch nicht; wenn du aber im Geiste wiedergeboren sein wirst, so wirst du auch in die endlose Tiefe Meiner Erbarmungen schauen können. Vorderhand aber begnüge dich mit dem, was du vernommen hast; denn Ähnliches, wie Ich jetzt zu euch geredet habe, werde Ich in dieser Welt nicht vieles mehr reden! Darum behaltet das bei und in euch bis zur Zeit eurer inneren Erleuchtung, nach der auch ihr mit den Verständigen und Erleuchteten werdet reden können von allem, was ihr von Mir vernommen habt; aber vor den Unverständigen haltet das inne [haltet das zurück], und werfet den Schweinen Meine Perlen nicht zum Fraße vor!“

2.25. Jesus durch JL:

[GEJ.10_212,13] Zudem hast Du uns schon zu öfteren Malen gewarnt, daß wir Deine Perlen, die auch sind gleich dem reinsten Weizen und somit auch gleich dem Reiche Gottes, nicht den Schweinen vorwerfen sollen, und ich meine, daß Du mit jenem Bilde auch hast sagen wollen, daß wir Deinen Weizen auf Wegen und Straßen, auf Felsen und Steinen und unter Dornen und Gestrüpp nicht aussäen sollen, weil er da keine Früchte tragen wird. Herr und Meister, habe ich auf diese Weise mir Dein Gleichnis richtig aufgehellt?“

[GEJ.10_213,01] Sagte Ich: „Nun endlich fängt doch Mein Geist in euch an rege zu werden! Denn so ihr ein stärkeres Gedächtnis hättet, als ihr es habt, da würdet ihr euch auch dessen erinnern, daß Ich Selbst euch dieses Bild nachher bei einer guten Gelegenheit dahin erklärt habe, daß ihr bei der Verbreitung Meiner Lehre nicht gleich sein sollet jenem unklugen Sämann, der den Weizen auch auf Straßen, Steine und Gestrüpp aussäte, sondern gleich dem klugen Sämann, der den Weizen über ein gutes Erdreich aussäte.

2.26. Jesus durch JL:

[GEJ.10_219,11] Es ist genug, so Meine Lehre nur unter wenigen rein erhalten wird, und dafür wird zu allen Zeiten gesorgt sein. Aber der Janhagel (Pöbel) der Weltmenschen soll sich bis ans Ende fortwälzen und baden in seinem alten Kote und Morast, und da gilt wieder Mein Gebot an euch, demzufolge ihr Meine Perlen nicht den Schweinen vorwerfen sollt.

2.27. Jesus durch JL:

[DTT.01_019,06] Sieh, du liest auch die Schrift, findest aber für dich nichts Göttliches darinnen, denn du hältst sie für ein reines Menschenwerk, das verschiedene Menschen wegen der leichteren Beherrschung ihrer Nebenmenschen zusammengeschrieben haben. Die Ägypter hätten das getan durch ihre mystischen und riesenhaft großen Gebilde und die Hebräer durch ihre mystischen Schriften; für die wahre Bildung des Menschen dieser Zeit aber tauge das eine wie das andere nicht mehr, was alle wahren Weltweisen schon lange wohl eingesehen und klar bewiesen hätten!

[DTT.01_019,07] Nun sieh, das ist dein höchsteigenes inneres und daher wahres Glaubensbekenntnis! Ich aber sage dir: Wer die Schrift mit deinen Augen betrachtet, der wird nie etwas Göttliches darinnen finden und fortan ein materieller Weltklotz bleiben, der mitunter wohl auch für außerordentliche Dinge und Erscheinungen einen Sinn haben wird, wenn sie gerade vor seinen Augen ausgeführt werden. Aber er wird daraus für seinen Geist nie einen Gewinn ziehen, weil für ihn jedes noch so große Wunder eine pure, seine Sinne ergötzende Vergnügungssache ist!

[DTT.01_019,08] Wahrlich, derlei Menschen haben eine große Ähnlichkeit mit den Schweinen, die auch allerlei zusammenfressen, aber dabei dennoch gleichfort die alten, unveränderlichen Schweine bleiben, denen alles gleich wohlschmeckt, ob Kot oder feinstes Weizenbrot.

[DTT.01_019,09] Darum aber sollen solche Menschen, denen es an einem höheren geistigen Glauben fehlt, die Schriften, die aus dem Geiste Gottes den Menschen gegeben worden sind und als göttliches Wort zu betrachten sind, auch nicht lesen und sie dadurch verunheiligen, denn es steht geschrieben: ,Den Namen Jehovas sollst du nicht eitel nennen!‘

[DTT.01_019,10] Ich aber sage und setze hinzu: Ein jedes Wort aus dem Geiste Gottes ist dem Namen Jehova gleich! Wer es liest wie ein Menschenwerk, der ist ein strafbarer eitler Nenner des Namens Jehova. Wer es aber liest mit großer Ehrfurcht seines Gemütes und glaubt, daß die Schrift göttlichen Ursprungs ist, der wird auch bald und leicht das Göttliche zur Erweckung und Belebung seines Geistes darinnen finden!

2.28. Jesus durch JL:

Die Perlen werft nicht vor die Schweine“ (Matth. 7,6). – 7. April 1843, abends.

[HiG.03_43.04.07 – S.196] O Herr, Du sprachst ja zu den Deinen: „Die Perlen werft nicht vor den Schweinen!“ Doch ließest Du, kostbarste Perle, zertreten Dich durch Priesterkerle?! –

[HiG.03_43.04.07,01] Ja, also ist es auch im vollsten Ernste, aber nur muß hier gar wohl unterschieden werden, wer Ich bin – und wer die Apostel und Jünger sind.

[HiG.03_43.04.07,02] Du bist ein Herr in deinem Hause und kannst mit deinen Schätzen tun, was du willst, und hast niemandem darum eine ausweisliche Rechnung zu legen, warum du also tust, wie es dir gut dünkt. So du aber einen Knecht in deinem Hause bestellst, wirst du ihm wohl auch die Vollmacht geben, zu tun mit deinen Schätzen, was er will, ohne dich nur im geringsten um Rat zu fragen oder sich irgend an deine Vorschrift zu halten?! Ich meine aber, du wirst deinem Knechte nur gar wohlpflichtigst auftragen, daß er zu aller Zeit treulichst wache über dein Haus und jeglichen Dieb abhalte sorgfältig, daß er nicht seine klebrige Hand lege an deinen Schatzkasten!

[HiG.03_43.04.07,03] Wenn du aber schon also vorsichtig handeln möchtest für dein Haus, da wird es doch etwa auch bei Mir nicht unweise gehandelt sein, so Ich Meinen Knechten aufgetragen habe, Mein Wort nicht den Schweinen zu predigen, da es doch der allerlebendigst größte Schatz Meiner Liebe und Erbarmung ist!

[HiG.03_43.04.07,04] Es handelt sich demnach nur darum, so ganz eigentlich zu wissen, wer die Schweine – und wer also die eigentlichsten Diebe sind. – Ein Schwein treibt alles in seinen Bauch und verwendet es da natürlich zu seiner Ernährung; also stiehlt auch ein Dieb alles, was er sich nur immer zunutze machen kann.

[HiG.03_43.04.07,05] Das ist sicher sonnenklar. Demnach aber sind die Priester nicht als Schweine und Diebe zu betrachten, denn sie wollten Meine Schätze ja nicht; daher sie wohl wahre Mörder, aber somit nicht als Schweine und Diebe Meines Wortes zu betrachten sind! –

[HiG.03_43.04.07,06] Aber es hat zu allen Zeiten gewisse Zauberer, Magier, falsche Propheten und eigennützige, schändlich verschmitzte betrügerische Wundertäter gegeben. Diese konnten alles zu ihrem gewinnlich Besten gebrauchen. Mein Wort aber, welches in sich selbst allmächtig ist, wäre diesen Schweinen und Dieben wohl das beste Wasser auf ihre Mühlen gewesen, wenn sie es irgend hätten bekommen können. Für diesen Fall also gab Ich den Aposteln das Vorsichtsgebot, Meine Perlen solchen Schweinen und Dieben nicht vorzuwerfen!

[HiG.03_43.04.07,07] Solche Schweine und barsten Diebe aber sind auch heutzutage alle jene, welche Meine Lehre zu einem barsten Handelsartikel machen und sich für jegliches Wort des Evangeliums zahlen lassen und so auch die Worte des Lebens in ihren Unrat mengen, um daraus eine neue wundertätige und sehr viel Geld eintragende Substanz zu bereiten.

[HiG.03_43.04.07,08] Blicke hin auf alle die Wunderbilder in den nahe zahllos vielen steinernen, tönernen und hölzernen Bethäusern; sind sie nicht alle mit Meinen Perlen unterspickt? Siehe an alle die zeremoniellen Gegenstände; da ist aber auch nicht eines, bis zum Kirchenstaube selbst, das da nicht mit eben den Perlen wo nur möglich kleinst umwunden und durchwebt wäre! – Ich meine, es wird kaum nötig sein, dir mehr darüber zu sagen.

[HiG.03_43.04.07,09] Die ersten Apostel haben dieses Gebot auch sorgfältigst beachtet; aber bei der stets größeren Ausbreitung des Wortes war es denn wohl unmöglich zu verhindern, daß nicht auch auf der offenen Erde Schweine und Diebe in Meinen großen Weinberg hätten gelangen sollen. Also war auch das Gebot in sich selbst allzeit beachtet worden.

[HiG.03_43.04.07,10] Da aber doch auch Schweine und Diebe lebendige Geschöpfe sind, welche auch ihren freien Willen haben, so konnten sie auch wohl in den großen Weinberg geraten und da begehen einen unziemlichen Raub! Sie haben daher auch nur, was sie gestohlen und geraubt haben – aber nicht, was ihnen wäre gegeben worden.

[HiG.03_43.04.07,11] Was sie aber haben, ist darum tot und nützet ihnen nicht zum Leben, sondern nur zum Tode, indem sie voll der schmählichsten Unlauterkeit ihre Hände in Meine Schüssel tauchen. Wer die Perle hat und hat sie nicht von Mir lebendig, sondern anderswoher, der ist ein Dieb, ein Räuber und ein Schwein; diesen wäre aber auch ein Mühlstein am Halse in des Meeres Tiefe besser, als solch eine Perle! Denn diese werden ihrem Richter nicht entgehen, den sie doch in sich tragen.

[HiG.03_43.04.07,12] Wer es aber von Mir, dem Vater, erlernt und das Wort hat lebendig, der hat es gerecht; aber er habe ebenfalls acht, daß er dann die Perlen nicht den Schweinen vorwerfe! – Also ist solches zu verstehen, und also verstehe es du, Mein Sohn, Amen. – –

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 6/16)