"Ich allein bin der Herr! Über Meine Weisheit und über Meinen Willen hinaus kann nichts gehen!" (GEJ.06_151,15)

 


Jesus regiert alles

WS-A3240

 

Wilfried Schlätz

 

 

1. Wir haben nur in unserem kleinen Lebenskreis totale Willensfreiheit:

1.1. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

[BM.01_074,12] Siehe, der Herr weiß es, wie weit Er einem Wesen den Kreis seiner Freiheit spannt! In diesem Kreise kann jedes Wesen, das einen freien Willen hat, zur Übung seiner Freiheit tun, was es will. Aber über diesen Kreis hinaus vermag kein Wesen zu handeln!

[BM.01_074,13] In einem Wassertropfen leben oft zahllose Infusorien und bewegen sich frei im selben; können sie aber auch über den Tropfen hinaus ihre Lebensfreiheit ausüben?

[BM.01_074,14] Ebenso mögen die Menschen auch die moralische Ordnung auf ihrem Erdboden untergraben durch Kriege und andere Argheiten. Hindern sie aber dadurch den Nacht- und Tagwechsel, oder können sie Regen und Winde aufhalten oder das Meer ausschöpfen? [BM.01_074,15] Siehe, willst du von der großen Ordnung Gottes reden, so musst du weiter sehen als nur den schmalsten Raum deines Wirkungskreises!

[BM.01_074,16] Was sich im Tropfen nicht gibt, das gibt sich sicher im Meere, das der giftigste Tropfen nimmer vergiften kann! Was in der Erdbahn keine Gleichung findet, das findet sie sicher in der unermesslich großen Sonnenbahn. Und wem diese noch zu klein ist, für den gibt es noch Zentralsonnenbahnen von unermesslichen Weiten und Tiefen!

[BM.01_074,17] So eine Zahl in einer andern Zahl keine gleiche Aufnahme findet: ist das schon die Folge, dass es dann keine Zahl mehr gäbe, in der sie eine harmonische Aufnahme fände? Oder so in einer bestimmten Tonart in der Musik ein fremder, einer andern Tonart eigener Ton nicht stimmt, somit eine barste Sünde ist, meinst du wohl, daß dieser Ton sonach ganz aus der Musik zu verbannen wäre?

[BM.01_074,18] Siehe, Gott hat wohl auf der Erde einem jeden Menschen eine gewisse Ordnung mit ,Du sollst!‘ gezeigt und gegeben, aber Er hat ihm auch alles andere gegeben. Er weiß es am besten, wie Er einen oder den andern leitet zur Erreichung des einstigen großen Zweckes. Daher auch hat Er geboten, niemanden zu richten, so wie einst auch der Himmel größter Engel Michael den Satan nicht richten durfte, als dieser mit ihm um den Leichnam Mosis stritt!

[BM.01_074,19] Wir müssen daher nur sehen, was der Herr tut, und darnach unser Urteil einrichten, wollen wir weise und wahre Kinder Gottes sein. Alles eigene Urteil aber muss ganz aus uns weichen! Denn wir können nur in unserm Kreise uns frei bewegen. Aber die Bewegung in den zahllosen ewigen Kreisen der Ordnung Gottes geht uns nichts an, sondern allein den Herrn – darum es auch heißt, dass da ein jeder nur vor seiner Tür fegen solle und nicht auch vor der seines Nachbars!



2. Kein Herrscher ist etwas ohne den gerechten Willen Jesu

2.1. Jesus durch JL:

[HiG.03_40.08.15,02 – S.49,2] Erstens muss jedweder was immer für ein politisches Gesetz seinem ganzen äußeren Wesen nach aufs genaueste befolgen und sich jeden prüfenden Druck wohl gefallen lassen; denn es besteht nirgends eine Macht als nur in Mir und durch Mich. Alles ist Mir untertan entweder (selten) bewusst oder (meistens) unbewusst; denn da herrschen gute und harte Fürsten je nach dem Verhältnisse des Lebens der Untertanen, denn das alles hängt von Mir ab. Wenn aber irgend unter dem Volke alle Laster noch gang und gäbe sind, wie bei euch im hochverdammlichen Grade es der Fall ist, wie sollte Ich euch uneigennützige Regenten geben, welche noch mehr Hurenfutter unters Volk kommen ließen, damit die Menschen dann völlig ersöffen in aller Unzucht? Wehe daher jedem Aufwiegler; der soll nicht nur alsogleich mit dem zeitlichen, sondern auch mit dem ewigen Tode bestraft werden.

[HiG.03_40.08.15,03] Denn Herrscher stehen zu hoch, als dass sie aus sich sein könnten, was sie sind dem Volke; [Die Herrscher erhalten später nach Ablauf ihrer Herrschaft in ihrem kleinen Kreise eine völlige Willensfreiheit, so dass auch sie ihre Willens-Freiheits-Lebensprobe bestehen und selig werden können] und da ist keiner etwas ohne Meinen gerechten Willen, und es ist der gute und sanfte ein Trost und der harte und habsüchtige eine gerechte Geißel in Meiner Hand. Wer ihm widerstrebt, der setzet sich wider Meine Geißel und wird hart löcken gegen den Stachel. Jedoch wer da lebt in Meiner Liebe und daraus fließenden Gnade, dessen Rücken wird nie unter den scharfen Hieben Meiner Geißel bluten, sondern er wird erstarken wie eine Eiche unter dem harten Wehen der stürmenden Winde. Wohl aber dem reinen Wiedergebornen; denn der wird eine große Wonne finden in den großen Ausflüssen Meiner Liebe.

[HiG.03_40.08.15,04] Mein Reich ist nicht von dieser Welt, daher gebet dem Kaiser, was sein ist, und Mir, was Mein ist – nämlich euer Herz in gehorsamer, reiner Demut. Um alles übrige kümmert euch nicht, denn Ich euer Vater bin ja mitten unter euch. Daher seid gehorsam eurem Fürsten; nehmet willig ohne Murren das leichte Kreuz auf eure Schultern und folget, euch selbst verleugnend, in aller Liebe und Sanftmut Mir nach, so werdet ihr leben und lebendig machen in Meiner Gnade, was ihr nur immer anblicken werdet in Meinem Namen Amen. –

2.2. Jesus durch JL:

[GEJ.06_151,15] Komme da, was da wolle, Ich allein bin der Herr! Über Meine Weisheit und über Meinen Willen hinaus kann nichts gehen. Was da geschieht und noch geschehen wird, ist berechnet und bestimmt von oben und hat seinen tiefst heiligen Grund;

2.3. Jesus durch JL:

[HiG.03_49.04.06,15 – S.474,15] Dieses alles [Kriege, Flüchtlingsströme] habe Ich so eingerichtet und lasse nun alles also geschehen, wie es geschieht. Wer aus euch aber will Mir in den Weg treten und sagen: Herr! Du bist ein grausamer Gott, hast eine Freude am Blute der vielen Hingeschlachteten und handelst wie ein ewiger Tyrann?

[HiG.03_49.04.06,16] Zu dem sei es gesagt: Der Meister ist nicht da, daß Ihn da richteten Seine Werke; sondern Er wird sie richten recht und gerecht. – Ihr sollet daher auch nicht sagen: Siehe, dies Volk hat recht und jenes hat unrecht; und dieser oder jener Feldherr tut Fluchwürdiges oder seine Vorgänge sind gesegnet. – Also sollet ihr auch weder eine Freude noch eine Trauer haben, so ihr erfahret, daß diese oder jene Partei entweder gesiegt hat oder weidlichst geschlagen wurde. Überhaupt sollet ihr euch gar nicht viel kümmern, ob das, was nun geschieht, recht oder unrecht sei; denn Ich lasse alles das also geschehen, wie es geschieht, und Ich meine, daß Ich doch Herr genug dazu bin und bin weise genug und bin gut genug! –

[HiG.03_49.04.06,17] Wer aus euch aber nun anders denken und urteilen will, der muß daher aber auch mehr Herr sein wollen, als Ich es bin, und muß notwendig weiser und besser sein als Ich. So aber jemand das zu sein wähnt, wenn auch gerade nicht in seinen Gedanken, aber dennoch durch seine Reden und Taten, der bändige aber hernach auch die Elemente, zeichne den Sternen ihren Gang vor, gebiete den Winden, dem Meere und dem mächtigen Feuer im Inneren der Erde; er gebiete den Wolken und schaffe der Sonne und dem Monde, daß sie besser der Erde dienen, als wie es manchmal der Fall ist.

[HiG.03_49.04.06,18] Denn wer sich für hinreichend weise hält, den Bewegungen der freien Menschen sein Urteil anzupassen und mit einer gewissen hartnäckigen Bestimmtheit zu sagen: „Die Herrschaft Österreichs ist arg und böse, seine Kriege, Siege und Gesetze sind eine Schmach; Rußland handelt unter aller Kritik; nur von Frankreich und Deutschland hängt das Heil der Völker ab“ – o zu dem sage Ich: Gut, gut! Weil du so weise bist und gar so gründlich alle Handlungen, Gesetze, Verfügungen, Verhältnisse und Bewegungen der verschiedenen Völker zu beurteilen imstande bist, was sogar für die weisesten Engel schwerer ist, als ein ganzes Sonnengebiet in der strengsten Ordnung zu erhalten, so solle so ein verständigster und weisester Richter über alle Völker denn sich auch an die Leitung der Sonne und des Mondes machen; er solle den lästigen Winter abschaffen und solle auch das Loch verstopfen, von wannen die kalten Winde herkommen.

[HiG.03_49.04.06,19] So ihm aber die Sonne im Sommer doch etwas zu warm werden sollte, da wird seine Weisheit ja doch auch imstande sein, ein Mittel zu finden, um der Sonne ihre zu große Hitze auszutreiben. – Ist ihm die zu starke Anhäufung des Polareises etwa zuwider, nun – so kann er ja das unterirdische Polarfeuer recht anfachen, und das wird schon seine alten auflösenden Dienste tun!

[HiG.03_49.04.06,20] Und wenn am Ende etwa doch Altersschwäche oder andere Krankheiten so affront sein sollten und beschleichen den Leib eines solchen Völkerweisen, nun, das wird für ihn etwa doch ein wahrer Spaß sein, sich augenblicklich wieder zu verjüngen und sein Fleisch unsterblich zu machen.

[HiG.03_49.04.06,21] Sollten aber solche weise Völkerrichter bei sich etwa doch verspüren, daß ihnen die Leitung und Besorgung des Universums unausführbar sein solle, was gegen die Leitung der freien Völker freilich wohl nur etwas ganz Leichtes wäre, da sollen sie dann aber auch ganz demütig in ihre sündige Haut zurückkriechen und sagen: Herr! Ich habe gar gewaltig gesündigt vor Dir; sei mir armem Sünder gnädig und barmherzig! – Da sollen sie dann aber auch wieder Gnade und Erbarmung finden, und es solle ihnen ein rechtes Licht gegeben werden, das sie auf der rechten Erkenntnis Tisch stellen sollen und auch stellen werden, bei welchem Lichte sie aber dann auch bald und leicht erkennen werden, ob ihre Urteile über die verschiedenen Völker recht oder unrecht waren.

[HiG.03_49.04.06,22] Ich sage euch: Menget euch in nichts und bleibet fein zu Hause, auf daß, so Ich in der Bälde kommen werde, Ich euch auch daheim antreffe, euch tröste, stärke und aufnehme in Mein neu zu gründendes Reich auf Erden und in allen Sternen! –

(Mit Genehmigung des Verfassers, 4/16)