"...Wer sich darum im ernsten Besserungsvorsatze mit dem Wasser taufen läßt, begeht dadurch keinen Fehler; aber nur soll er nicht glauben, dass da das Wasser reinige sein Herz und stärke seien Seele." (GEJ.04_110,04)

 

 

Unterwassertaufe von Erwachsenen

WS-A3224

 

Wilfried Schlätz



1. These:

 

"Die Unterwassertaufe von Erwachsenen ist heilsnotwendig! Ohne materielles Wasser (H2O) kann kein Mensch selig werden!"



2. Stellungnahme:

2.1. Diese These vertreten z.B. die "Jehovas Zeugen" und die "Mormonen" sowie einige Evangelische Freikirchen (zum Teil die Baptisten) und manche andere freie christliche Gemeinden. Aber auch in den großen christlichen Kirchen gilt die materielle Taufe mehr oder minder als heilsnotwendiges Sakrament.

2.2. Am stärksten gilt das für die "Mormonen" (MM):

2.2.1. Bei den MM gibt es den einzigen und alleinigen Herrgott überhaupt nicht (Athëismus), denn bei den MM besitzt jeder bewohnbare Planet seinen eigenen MM-Gott-Vater (Polythëismus), der vorher einmal ein guter MM auf irgendeinem anderen bewohnbaren Planeten war und sich dort zu einem neuen MM-Gott-Vater entwickelt hat (Autothëismus).

2.2.2. Jeder MM-Gott-Vater besitzt einen Harem von ca. 30 MM-Gott-Müttern, die vorher gute MM auf dem gleichen Planeten waren, auf dem ihr späterer Mann: der MM-Gott-Vater sich von einen MM zu einem MM-Gott-Vater entwickelt hat. Jeder MM-Gott-Vater besitzt also ca. 30 Schwiegermütter. Da jeder MM-Gott-Vater vorher ein MM war, so besitzt jeder MM-Gott-Vater 1 MM-Mutter und 1 MM-Vater, 2 MM-Großmütter und 2 MM-Großväter, 4 MM-Urgroßmütter und 4 MM-Urgroßväter usw. usw.

2.2.3. Auch für unseren Planeten Erde ist ein bestimmter MM-Gott-Vater zuständig, der vorher auf einem anderen Planeten ein guter MM war und der jetzt ca. 30 MM-Gott-Mütter als Harem hat. Der MM-Jesus ist der eine MM-Gott-Sohn von unserem MM-Gott-Vater mit einer seiner Haremsdamen, und der MM-Heilige-Geist ist der andere MM-Gott-Sohn von unserem MM-Gott-Vater mit einer anderen seiner Haremsdamen. Insofern sind der MM-Jesus und der MM-Heilige-Geist Halbbrüder. Sowohl der MM-Jesus als auch der MM-Heilige-Geist werden bald neue MM-Gott-Väter, bekommen jeweils ihren eigenen neuen Planeten und jeder seinen Harem von ca. 30 MM-Gott-Müttern.

2.2.4. Dieses MM-Ewige-Heil als ein neuer MM-Gott-Vater oder als eine neue MM-Gott-Mutter und Haremsdame kann ausschließlich nur durch die materielle Unterwassertaufe für Erwachsene erreicht werden! Das materielle Wasser (H2O) ist für dieses MM-Ewige-Heil absolut heilsnotwendig!

2.2.5. Da es zu Lebzeiten unserer Ur-Ur-Großeltern auf der Erde noch keine Mormonen gab (erst seit Joseph Smith, etwa 1850), so konnten sie zu ihren irdischen Lebzeiten noch nicht die MM-Unterwasser-Erwachsenen-Taufe erhalten und sind daher vom MM-Ewigen-Heil ausgeschlossen. Dies gilt auch für andere Vorfahren und Eltern, die nach 1850 lebten, die  bereits gestorben sind und die es auf der Erde versäumt haben, MM zu werden und sich als Erwachsene unter Wasser taufen zu lassen! Weil alle diese Vorfahren vor ihrem Tode noch nicht die MM-Unterwasser-Erwachsenen-Taufe erhalten haben, so können sie im Jenseits nicht das MM-Ewige-Heil erreichen, sie können also nicht ein MM-Gott-Vater bzw. nicht eine MM-Gott-Mutter (Haremsdame) werden!

2.2.6. Alle diese MM-ungetauften Vorfahren können als Geister nicht aus dem Jenseits zurückgeholt werden, um hier in einem MM-Tempel als reine Geistwesen in materiellem Wasser untergetaucht und getauft zu werden. Um allen diesen ungetauften Vorfahren dennoch das MM-Ewige-Heil zu ermöglichen, können sich aber jetzt ihre späten Nachkommen (z.B. Ur-Ur-Enkel) an ihrer Stelle ersatzweise in einem MM-Tempel unter Wasser für den Geist eines ihrer ungetauften Vorfahren taufen lassen, damit dieser Vorfahr  im Jenseits dann doch noch ein MM-Gott-Vater bzw. eine MM-Gott-Mutter (Haremsdame) werden kann!

2.2.7. Um aber sich für einen ungetauften Vorfahren ersatzweise taufen lassen zu können, muss man möglichst genau die irdischen Lebensdaten des betreffenden Vorfahren ermitteln!
Daher sind die MM die größten Ahnenforscher auf dieser Erde! Sie haben sogar in den USA einen großen Berg gekauft, diesen ausgehöhlt und in einem atombombensicheren Bunker riesige Computer installiert, um die Stammbäume möglichst aller Menschen, soweit es irgend geht, zu speichern, damit sich die Nachkommen für ihre ungetauften Vorfahren ersatzweise in einem MM-Tempel taufen lassen können, auf dass die ungetauften Vorfahren endlich ein MM-Gott-Vater bzw. eine MM-Gott-Mutter (Haremsdame) werden können!

2.2.8. Auf diese Weise hat die materielle Unterwasser-Taufe von Erwachsenen bei den MM einen unendlich hohen Stellenwert, weil ohne dieses Wasser (H2O) jedes MM-Ewige-Heil ausgeschlossen ist!

2.3. Das wirkliche ewige Heil des Menschen hängt aber einzig und allein von seinen inneren Herzensentscheidungen vor einer jeden irdischen oder jenseitigen Tat und Handlung ab und hängt in gar keiner Weise von einer äußeren materiellen Zeremonie oder von materiellem Wasser (H2O) ab:

2.4. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

[GEJ.04_110,01] Fragt Cyrenius: „Herr, ich glaube alles, was Du, o Herr, lehrest; bin ich darum auch schon getauft?

[GEJ.04_110,02] Sage Ich: „Nein, getauft bist du zwar noch nicht; aber es hat dies eben nun nichts zur Sache! Denn wer da glaubt wie du, Freund, der ist im Geiste so gut wie getauft, und zwar mit aller Segnung der Taufe.

[GEJ.04_110,03] Die Juden haben wohl die Beschneidung, die eine Vortaufe ist und für sich wie vor Mir keinen Wert hat, so der Beschnittene nicht auch zugleich beschnittenen Herzens ist. Ich verstehe unter einem beschnittenen Herzen ein rein gefegtes und mit aller Liebe gefülltes Herz, das mehr wert ist denn alle Beschneidungen von Moses bis auf uns herab. Nach der Beschneidung kam auf eine Zeit die Wassertaufe des Johannes, die von seinen Jüngern fortgesetzt wird. Diese Taufe ist an sich selbst aber auch nichts, so ihr die geforderte Buße nicht entweder schon vorangeht oder doch ganz sicher nachfolgt.

[GEJ.04_110,04] Wer sich darum im ernsten Besserungsvorsatze mit dem Wasser taufen lässt, begeht dadurch keinen Fehler; aber nur soll er nicht glauben, dass da das Wasser reinige sein Herz und stärke seine Seele. Dies bewirkt nur der eigene, ganz freie Wille; das Wasser bewirkt nur ein Zeichen und zeigt durch dasselbe an, daß der Wille, als des Geistes lebendiges Wasser, nun die Seele ebenalso gereinigt hat von den Sünden, wie das natürliche Wasser da reiniget das Haupt und den andern Leib vom Staube und anderartigem Schmutze.

[GEJ.04_110,05] Wer die Wassertaufe im wahren tatsächlichen Sinne genommen hat, der ist vollkommen getauft, so bei oder schon vor der Taufhandlung der Wille im Herzen des Getauften seine Wirkung gemacht hat. Ist diese [Wirkung] nicht dabei, so hat die pure Wassertaufe auch nicht einen allergeringsten Wert und erwirkt keine Segnung der Materie und noch weniger irgendeine Heiligung derselben.

[GEJ.04_110,06] Ebenso hat auch die Wassertaufe an unmündigen Kindern gar keinen Wert außer den als ein pur äußeres Zeichen für die Aufnahme in eine bessere Gemeinde, und dass das Kind irgendeinen Namen bekommt, der fürs Leben der Seele doch offenbar nicht den allergeringsten Wert hat, sondern bloß nur einen äußern politischen. Man könnte aus diesem Grunde dem Kinde auch ohne die Beschneidung und ohne die Wassertaufe des Johannes einen Namen geben, und es wäre das vor Mir alles gleich; denn kein Name heiligt die Seele eines Menschen, sondern allein der freie, gute Wille, nach der besten Erkenntnis recht zu handeln sein Leben lang. Jeder Name kann durch den Willen und durch die Handlung geheiligt werden; aber umgekehrt ist das unmöglich je der Fall.

[GEJ.04_110,07] Als Johannes taufte, da brachten sie ihm wie auch seinen Jüngern Kinder zur Taufe, und er taufte sie auch, wenn sich fürs Kind gewissenhafte Stellvertreter vorstellten und auf das heiligste gelobten, für die geistige Erziehung die eifrigste Sorge zu tragen. Nun, in diesem Falle kann wohl auch ein Kind des Namens wegen mit Wasser getauft werden; die Taufe aber heiligt des Kindes Seele und Leib auf nicht länger als auf so lange nur, bis das Kind zur wahren Erkenntnis Gottes und seiner selbst und zum Gebrauche des freien Willens kommt. Bis dahin hat der Stellvertreter auf das gewissenhafteste zu sorgen, daß das Kind in allem, was zur Erlangung der wahren Heiligung nötig ist, bestens versehen werde, – ansonst der Stellvertreter alle Verantwortung auf seine Seele geladen trägt.

[GEJ.04_110,08] Es ist darum besser, die Wassertaufe erst dann erfolgen zu lassen, wenn ein Mensch für sich fähig ist, alle Bedingungen zur Heiligung seiner Seele und seines Leibes aus seiner Erkenntnis und aus der freiwilligen Selbstbestimmung zu erfüllen. Übrigens ist die Wassertaufe zur Heiligung der Seele und des Leibes gar nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun nach dem richtigen Erkennen der Wahrheit aus Gott. So aber mit Wasser getauft wird, da bedarf es nicht eben nur des Jordanwassers, dieweil Johannes im Jordan getauft hat, sondern es ist dazu ein jedes frische Wasser gut, das Quellwasser jedoch besser denn ein Zisternenwasser, weil es der leiblichen Gesundheit zuträglicher ist als das faulere Zisternenwasser.

[GEJ.04_110,09] Die wahre und bei Mir allein gültige Taufe ist die mit dem Feuer der Liebe zu Mir und zum Nächsten und mit dem lebendigen Eifer des Willens und mit dem Heiligen Geiste der ewigen Wahrheit aus Gott. Diese drei Stücke sind es, die im Himmel für jedermann ein gültiges Zeugnis geben; es sind dies: die Liebe, als der wahre Vater; der Wille, als das lebendige und tatsächliche Wort oder des Vaters Sohn; und endlich der Heilige Geist, als das rechte Verständnis der ewigen und lebendigen Wahrheit aus Gott, aber als lebendig tätig im Menschen und nur allein im Menschen! Denn was da nicht im Menschen ist und nicht aus der höchsteigenen Willensregung geschieht, hat für den Menschen keinen Wert, und weil es für den Menschen keinen Wert hat und haben kann, so kann das auch vor Gott keinen Wert haben.

[GEJ.04_110,10] Denn Gott in Seiner Selbstheit ist für den Menschen so lange nichts, bis der Mensch durch die Lehre Gott erkennt und dessen Willen zu seinem höchst eigenen macht durch die Liebe und durch den lebendigsten Willenseifer all sein Handeln und Lassen nur nach dem erkannten allerhöchsten Willen einrichtet. Dadurch erst wird Gottes Ebenbild im Menschen lebendig und wächst und durchdringt bald des Menschen ganzes Wesen. Wo das, da geschieht es dann auch, daß der Mensch in alle Tiefen der Gottheit dringt; denn das Ebenbild Gottes im Menschen ist ein vollkommenstes Ebenmaß eines und desselben Gottes von Ewigkeit.

[GEJ.04_110,11] Wenn beim Menschen das geschieht, so ist in ihm alles geheiligt und die wahre Taufe der Wiedergeburt des Geistes erlangt. Durch solche Taufe macht sich dann der Mensch zu einem wahren Freunde Gottes und ist in sich selbst ebenso vollkommen, wie der Vater im Himmel vollkommen ist.

2.5. Daher gilt grundsätzlich:

[GEJ.04_110,08] Übrigens ist die Wassertaufe zur Heiligung der Seele und des Leibes gar nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun nach dem richtigen Erkennen der Wahrheit aus Gott.

2.6. Jesus durch JL:

[GEJ.09_208,11] Als sich all die Anwesenden noch bald über dies und jenes besprachen, da kamen auch unsere Joppeer zu uns ans Ufer, drangen zu Mir hin, verbeugten sich tief vor Mir und dankten Mir mit hoch aufgehobenen Händen für die gestrige Heilung und für die nie erwartet freundliche Aufnahme und

[GEJ.09_208,12] Ich aber sagte zu ihnen: „Ihr tut wohl, dass ihr Mir darum danket; doch für die Folge danket Mir ohne äußere Gebärden nur allein im Herzen, und lebet und handelt stets nach Meiner Lehre, und es wird Mir das angenehmer sein als das tiefe Verbeugen, Aufheben der Hände und die vielen lauten Worte! – Habt ihr alle das wohl verstanden?“

[GEJ.09_208,13] Sagte der Fischer, der in Cypern geboren war: „O Herr und Meister voll göttlicher Kraft, Macht und Weisheit, wir haben Deinen wahren und weisen Rat nun durch Deine Liebe und Gnade wohlverstanden, in unserem Gemüte als Gottesrat angenommen und werden in der Folge auch danach handeln; doch eine Bemerkung erlaube mir, o Herr und Meister, zu unserer Entschuldigung Dir vorzutragen!“

[GEJ.09_208,14] Sagte Ich: „Also rede und entäußere dich!“

[GEJ.09_208,15] Sagte der Fischer: „Es ist mehr als wahr, dass ein Mensch, der an Dich, so wie wir, lebendig glaubt, dass Du – obschon als ein uns sichtbarer Mensch mit Fleisch angetan – doch mit dem ewigen Gottgeiste vollkommen ein Wesen und eine und dieselbe Persönlichkeit bist, Dich nur ganz ohne äußere Gebärden bitten und Dir danken kann in der innersten Stille seines Gemüts und Herzens, – und Du wirst seine Bitte wohl vernehmen und auch erhören und an dem stillen, aber geistlebendig wahren Dank Dein Wohlgefallen haben. Aber siehe, wir Menschen sind schon von Kindheit an gewohnt, unsere Bitten und Danksagungen auch mit äußeren Gebärden zu begleiten, um den Menschen, die wir um etwas bitten oder denen wir für eine empfangene Guttat danken, der altüblichen Sitte gemäß das auch äußerlich ersichtlich zu machen, was wir in uns lebendig und wahr fühlen.

[GEJ.09_208,16] So wir aber gar oft genötigt sind, vor den Menschen, die doch unseresgleichen sind, unsere Knie zu beugen, so glaube ich, dass es sich noch um unaussprechbar vieles mehr schickt, vor dem Herrn von Ewigkeit unsere Knie und unseren ganzen Leib zu beugen; denn es ist ja auch unser Leib nur Sein Werk und ist der Träger der lebendigen Seele, die, so sie zu sehr den Begierden ihres Fleischleibes frönt, verdorben werden kann. So sie aber den Leib ihren hohen inneren, geistigen Bestrebungen anpasst und ihn mit sich in ihr Geistiges verkehrt, da kann sie dadurch ja doch nicht leichtmöglich irgendeinen Verstoß gegen Deine Ordnung, die da ist die Macht und Kraft Deines ewigen Gottwillens, machen und Dir darum irgend unwohlgefällig werden?“

209. Kapitel

[GEJ.09_209,01] Sagte Ich: „Freund, du hast nun ganz wohl geredet, und Mein Herz erquickte sich an dem Sinn deiner Worte! Es ist also auch recht, wenn der um etwas bittende und dankende Mensch sich dabei so verhält, wie du es nun dargestellt hast; aber dann sollte der Mensch auch stets völlig in deiner Gesinnung verbleiben, nur auf das Innere allein den wahren Lebenswert legen und das Äußere nur als gewisserart eine Last nach sich ziehen und es seiner inneren Kraft untertan machen, und es wäre also das Bitten, Danken und Verehren, wie gesagt, auch schon ganz recht und gut und Mir wohlgefällig.

[GEJ.09_209,02] Aber die Menschen bleiben nicht also, wie ihr da vor Mir nun seid, sie fangen nur zu bald an, auf die äußerlichen Gebärden einen größeren Wert zu legen, als sie der inneren Lebenswahrheit nach sollten, und halten das allein wahre Innere in Ermangelung des Äußern für nicht genügend und am Ende gar für wertlos; und es geht mit dieser Sache dann nur zu leicht so weit, dass gewisse, wie eingeweihte und von Gott erwählte und berufene Priester das Volk dahin zu verleiten anfangen, dass es dem gemeinen Menschen genüge, nur das von ihnen vorgeschriebene Äußere zu beachten und es höchst zu verehren, denn das eigene innere, selbst an Gott entweder bittend oder dankend gerichtete Wort sei ohne allen Wert vor Gott und habe keine Wirkung, da Gott daran nicht nur nicht das geringste Wohlgefallen, sondern nur gerechtes Missfallen habe, da solch ein eigenmächtiges inneres Beten, Bitten und Danken von Gott als eine Frechheit und Gotteslästerung angesehen werde.

[GEJ.09_209,03] Was kommt da am Ende heraus? Siehe, die Menschen entfernen sich also stets mehr und mehr von Gott, anstatt dass sie sich Ihm stets mehr und mehr im Herzen und in der Liebe und im wahren, lebendigen Glauben und Vertrauen nähern sollen! Die traulich wahre und reine Liebe wird in eine gespenstische Furcht verkehrt und der lebendige Wahrheitsglaube in einen finsteren heidnischen Aberglauben, bei dem sich dann eine träge und jedes Betruges fähige Priesterkaste irdisch sehr wohl befindet, während die so genannte gemeine Menschheit aber dabei oft ratlos in aller geistigen Not und verzweiflungsvollen Finsternis, Armut und Blindheit schmachtet und dabei auch oft der Leib sich nicht mehr die ihm gedeihliche Nahrung verschaffen kann, weil die wie die Fliegen sich vermehrenden so genannten von Gott allein berufenen Priester voll Trägheit und Arbeitsscheu dem armen Volke unter allerlei Verheißungen von den jenseitigen himmlischen Freuden und noch häufigeren grellsten Androhungen von ewigen Höllenstrafen, Qualen und Peinen alles ordentlich vom Munde hinwegrauben und damit ihre Bäuche mästen, wie du das nun sowohl bei den Pharisäern wie auch bei allen Heidenpriestern sehen kannst.

[GEJ.09_209,04] Und siehe, das alles entsteht so nach und nach aus den anfangs freilich sehr unschuldig und sogar sittlich geziemend scheinenden äußeren Bitt-, Dank- und Gebetsgebärdungen, und Gott muss endlich wieder durch den Mund eines neuerweckten Propheten zu den Menschen rufen und schreien: ,Siehe, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen und eitler und toter Weltzeremonie, – aber sein Herz ist ferne von Mir!‘

[GEJ.09_209,05] Darum merket euch das, und machet es zu eurer steten Lebensleitschnur: Gott ist in Sich ein Geist, voll Liebe, Wahrheit, Weisheit und Macht unveränderlich von Ewigkeit her und kann daher auch nur im Geiste und in der Wahrheit, die inwendig im Menschen ist, angebetet werden.

[GEJ.09_209,06] So jemand denn ein Anliegen hat, dass ihm Gott als der allein wahre Schöpfer und Vater aller Menschen und Engel in diesem oder anderem helfen möchte, so gehe er mit seinem Anliegen nicht in einen Tempel oder in eine Synagoge und auch zu keinem Priester, sondern sperre sich in ein Kämmerlein, und besonders in das ganz stille seines Herzens, ein und bete darin zu Gott und bitte Ihn als den liebevollsten Vater um eine rechte Hilfe. Und der Vater, der alles im noch so Verborgenen hört und sieht, wird dem also allein recht und im Geiste der Wahrheit lebendig Bittenden allzeit gerne geben, um was er rechtlich gebeten hat, dessen ihr alle völlig versichert sein könnet. Aber auf eine offen vor den Menschen zur Schau getragene Bitte, wobei oft das Herz sehr wenig empfindet, wird der Vater im Himmel niemals Sein allmächtiges Amen aussprechen.

[GEJ.09_209,07] Dieses alles verstehet, und merket es euch überaus wohl, und tut auch danach, so ihr eure Nachkommen nicht in ein noch finstereres Heidentum übergehen sehen wollet, als es nun auf dieser Erde allenthalben unter den Menschen zu Hause ist.

[GEJ.09_209,08] Das gefällige Gebärdenmachen kann wohl vor den eitlen, blinden, stolzen und ehrsüchtigen Menschen als etwas Wertes erscheinen; aber bei Dem, der die ewige Liebe und Wahrheit Selbst ist und allzeit das Innerste und Geistlebendigwahre durchschaut, gilt die Gebärde nicht, sondern allein die lebendige innerste Lebenswahrheit.

[GEJ.09_209,09] So ihr aber den Vater um etwas bittet, da bittet Ihn nicht so sehr um die Güter dieser Erde, nach denen die blinden und törichten Heiden und auch die Gottes vergessenen Juden und Pharisäer trachten, sondern bittet Ihn vielmehr um die unvergänglichen Schätze für Seele und Geist, und sie werden niemandem vorenthalten werden. Was aber die zum zeitlichen Lebenserhalt nötigen diesirdischen Güter betrifft, so werden sie jedem, der sein Bestreben und Bitten und Suchen nur nach dem Reiche Gottes und nach dessen liebevollster Gerechtigkeit richtet, frei hinzugegeben werden.

[GEJ.09_209,10] Wer da stark im Geiste und somit im Reiche Gottes geworden ist, der wird auch ein Herr sein über die Dinge der Welt und wird niemals eine große Nährnot für seinen Leib zu erdulden haben; aber besser ist es auch für den im Geiste Erweckten, in den Gütern der Himmel Gottes zu schwelgen, aber dabei sich an den Gütern dieser Erde eine kleine Not gefallen zu lassen. – Das merket euch auch und beachtet es in der Tat!“

2.7. Auch die äußerliche materielle Unterwassertaufe von Erwachsenen ist nur eine äußere materielle Zeremonie und Gebärde, und wer sie für heilsnotwendig erklärt, der  gehört zu denen, die gemäß 9.GEJ 20902  "auf die äußerlichen Gebärden einen größeren Wert zu legen, als sie der inneren Lebenswahrheit nach sollten, und halten das allein wahre Innere in Ermangelung des Äußern für nicht genügend und am Ende gar für wertlos".

(Mit Genehmigung des Verfassers, 3/16)