Warum so viele Hindernisse?



Hindernisse sind der Grund alles Seins und Fortbestehens! So ein Ding da ist, so ist es nur da durch seine ihm eigentümliche Beschränktheit, welche da ist für dasselbe ein offenbares Hindernis.

Siehe an die Sonne! Wäre sie nicht beschränkt durch Meinen Willen also, und wäre ihr dieser nicht zum bleibenden, ewigen Hindernisse, wahrlich, es stünde nicht eine Sonne am Himmel und also auch keine Erde im großen All!

Siehe an einen Stein, wie beschränkt er ist von allen Seiten, und wie viele Hindernisse er in sich fasst; ja, je beschränkter und je hindernisreicher er ist, desto beständiger, solider, gediegener und edler ist er auch!

Also wächst auch alles Gras, alle Kräuter und Bäume nach dem Gesetze der Beschränktheit und zufolge der vielfachen, inneren Hindernisse, welche da sind ein beständiges Kämpfen aller seiner Teile gegenseitig.

Also sind die Hindernisse und die Beschränktheiten das eigentliche Wesen der Dinge selbst, ohne welche sie alsogleich zu sein aufhören würden, und die ganze unendliche Schöpfung ist demnach aus lauter Hindernissen und Beschränktheiten zusammengesetzt.

Nur Ich allein bin – und muss es sein! – vollkommen frei und unbeschränkt, damit durch Mich alles sein gerechtes Hindernis und die volle Beschränktheit erhält zu seinem Dasein.

Wie es sich aber verhält mit den Dingen, also muss es sich auch verhalten mit allem dem, was da ist des Geistes.

Fände der lebendige Geist nichts, daran er sich stoßen möchte, so hätte er auch kein Bewusstsein und somit auch kein Leben.

Da Ich aber zulasse, dass da sind für den Geist selbst eine Menge Gegensätze überall und allzeit, gute und schlechte, – die schlechten für die guten und die guten für die schlechten, – so stoßen sich die Geister gegenseitig einander und erwecken sich gegenseitig zum Leben.

Die Guten werden dadurch stets lebendiger, und die Schlechten werden endlich durch die Guten auch geweckt und nehmen dann eine andere Richtung und gehen über ins wahre Leben und werden dann stets freier von einem Hindernisse, darum sie übergehen in das andere des wahren Lebens.

Siehe, du Meine erwählte Pura, also beginnt Meine Ordnung und hat nimmerdar ein Ende; daher kümmere dich nicht mehr der Tiefe*), sondern glaube es Mir, dass Ich das alles schon von Ewigkeiten her vorgesehen habe, und dass alles, was da ist und geschieht, nach Meinem ewigen Rate geschieht!

*) (Hanoch) Bewohnte Kultur-Landschaft zu Adams Zeiten, siehe Lorber: "Die Haushaltung Gottes"

Die Tiefe wird umgeändert werden, je nachdem die Höhe sich umändern wird; am Ende aber wird es dennoch geschehen, dass da sein wird ein Hirt und eine Herde!

In der Liebe aber ist alle diese Ordnung; daher sei ruhig, denn Ich weiß es am besten, was da ist, und warum es also geschieht!

Der Reine aber wird das alles in der Reinheit erschauen! Amen.“ (HGt.02_121,14f)