"Und Ich sage es euch, dass es unter allem Elende und unter aller Not der Menschen nichts Ärgeres gibt als die geistige Blindheit der Menschen. Denn aus ihr entspringen notwendig alle anderen Übel unter den Menschen." (GEJ.08_181,16)

 


„Daher lernet es von Mir!“

 


Von wem könnten wir wohl geistige (und materielle) Wahrheiten lernen wenn nicht von Dem, der Selbst Himmel und Erde erschaffen hat und erhält, der uns liebt und uns als „verlorene Söhne und Töchter“ in freier Entscheidung zurückführen möchte in Sein himmlisches Jerusalem. Themen:


1. Gott ist nichts denn eine alte Fabel…

2. Wenn es einen anderen Weg zur Freigestaltung gäbe…

3. Daher lernet es von Mir

4. Keine Kunde völlig enthüllt

5. Was Ich euch gebe ist nur fürs Herz

6. Schwierigkeiten des Vorwärtsgehens

 


1. Gott ist nichts denn eine alte Fabel…

 

1.1.

Jesus: "...Es gab, es gibt jetzt, und es wird auch fürderhin geben solche Weltweise, die da sagen: `Es gibt keinen Gott! Gott ist nichts denn eine alte Fabel, welche irgend klügere Menschen einmal in einer Urzeit ausgeheckt haben, um die andern Menschen sich dienstbar und untertänig zu machen. Die Welt und alles in ihr ist zwar klug und weise und gut eingerichtet; so aber alles das irgendein von den Menschen erdichteter Gott, als in der Wahrheit bestehend, also erschaffen hätte und den Menschen als Sein sicher edelstes Geschöpf aber dabei nur darum ins Dasein gerufen hätte, damit er von der Geburt an nichts als leiden und dulden solle, so höbe dies Gottes Weisheit und Seine dieser nächst verbundene Güte und dadurch auch Ihn Selbst auf, denn ohne Weisheit gibt es keine Macht und ohne Liebe und Güte keinen Willen, je etwas in ein glückliches Dasein zu rufen.


Es sei demnach alles durch die Kraft der Erde, der Sonne, der Elemente und der Planeten und all der andern Gestirne entstanden. Diese seien in sich noch ganz derb und roh und nähmen erst in ihren Produkten eine Art Sänftung und Bildung an; aber alle die noch so geschmeidigen Produkte seien am Ende denn doch noch viel zu schwach, um sich gegen die große Derb- und Roheit der vorbenannten Urkräfte zu behaupten, und sie müssten es sich am Ende gefallen lassen, von denselben vernichtet zu werden. Glücklich und weise könne nur der Mensch genannt werden, der es verstehe, sich die Spanne Lebenszeit so angenehm als möglich zu machen und als ein Weltkluger im ewigen Nichtsein das größte Glück zu suchen. Und darin liegt denn auch der Sinn, nach dem einer eurer Weltklugen sagte: `Gehe hin und iss, trinke und tändle; denn nach dem Tode gibt es kein Vergnügen!


Seht ihr, als nun hier Meine lieben Freunde, dass auch die Weltklugheit eurer Philosophen Mir gar wohl bekannt ist und schon gar lange nur zu wohl bekannt war? Und Ich sage es euch, dass es unter allem Elende und unter aller Not der Menschen nichts Ärgeres gibt als die geistige Blindheit der Menschen. Denn aus ihr entspringen notwendig alle anderen Übel unter den Menschen und werden auch so lange bestehen, als es Epikure*) geben wird in allen Gemeinden der Menschen; denn der Naturweltsinn solcher Weisen verdirbt nur zu bald durch sein sehr anlockendes Beispiel viele Tausende von Menschen.

*) Genießer der materiellen Freuden


Denn ein Teil fängt an, alle Mittel aufzubieten, um selbst nach der Weise Epikurs ein Leben führen zu können; ein anderer und stets größerer Teil aber muss dabei offenbar in die größte physische und noch größere geistige Not versinken, und alles Elend und alle Not ist dann auf der Erde unter den Menschen fertig.


Wenn aber also, kann da Gott dafür, so die Menschen im Besitze ihres vollkommen freien Willens sich von Gott abwenden und ein Leben nach ihrer Weltliebe führen? Oder sollte Gott, als infolge Seiner Liebe, Güte, Weisheit und Macht, etwa stets all das Elend und alle Not unter den Menschen nicht bestehen lassen? Höret, so Gott das nicht zuließe, da würde es ehest noch greulicher unter den Menschen aussehen, als es nun aussieht! Was würde da mit der Zeit aus den Menschen werden? Nichts als ein rohestes und vollends geist- und lebensloses Klotzwerk gleich den heidnischen Götzen aus Stein, Metall und Holz!" (GEJ.08_181,14f)


1.2.

Der Welt fehlt nun alles geistige Licht, denn die Diener Baalams haben ihr auch den letzten Funken genommen und haben ihn erstickt auch in den Herzen der ohnehin wenigen, die noch irgend einen schwachen Glauben hatten. Nun ist eine vollste Nacht geworden. Niemand weiß mehr zu raten und zu helfen. Daher halten sie Rat über Rat und wählen in einem fort Wähler über Wähler, um dadurch auf die Weisesten des Landes zu gelangen. Aber sie sind nun alle blind und sehen und erkennen die Weisen nicht, da sie sich nur an die Angesehensten halten und an jene, die eine starke Stimme haben. Daher aber werden sie auch stets mehr Elend hervorrufen und Raub und Mord und großes Blutvergießen, wie es sich nun schon an mehreren Orten zu zeigen anfängt.“ (HiG.03_48.06.14,12)

 


2. Wenn es einen anderen Weg zur Freigestaltung gäbe…


2.1.

So aber Gott den Menschen nackt und in jeder Hinsicht völlig unbehilflich zur Welt geboren werden lässt, so geschieht das darum, um das Menschenleben schon da freizugeben, damit selbes sich an das Sich-selbst-überlassen-sein schon von Geburt an gewöhnen soll. – Dieser Lebens-Trennungs-Prozess muss darum auch mit der Geburt seinen Anfang nehmen, wo das Kind noch keiner Vorstellung, keines Begriffes und somit auch keines bewussten Schmerzes fähig ist. Denn bei einer solchen Lebenstrennung, wenn sie dem Menschen in einem begriffsfähigen Zustande geschähe, könnte er den Schmerz und die zu große Trauer gar nicht ertragen. Trauert doch ein Mensch, wenn durch des Leibes Tod einer seiner besten Freunde gewisserart von seinem Lebensband getrennt wird. Um wie viel mehr würde der Mensch erst trauern, so er mit vollstem Bewusstsein sich von Gott, seinem eigensten Lebensvater trennen sollte, – was aber dennoch geschehen muss, weil ohne diesen an und für sich schmerzlichen Akt kein Leben neben Gott freigestellt werden könnte.


Des Herrn höchste Weisheit und Liebe versetzt solch eine notwendige Trennung in einem beinahe empfindungslosen Zustand des Menschen. Er gibt ihm zum anfangs ganz gebundenen geistigen Leben ein äußeres Naturleben dazu, dass das ehemalige mit Gott vereinte Leben auf unbestimmte Zeit verbirgt, auf dass der Geist sich solche Trennung leichter angewöhne und sich in sein künftiges, absolut freies Leben desto unbeirrter finden kann. Sage, kann ein Mensch dann darum die Gottheit schmähen oder gar leugnen, wenn sie tut, was ihre eigene höchste Liebe, Weisheit und Ordnung gebietet?


Wenn es einen anderen Weg zur Freigestaltung des Lebens aus sich gäbe, der noch weniger schmerzlich wäre, so hätte ihn die Gottheit sicher in ihre Ordnung aufgenommen. Aber bei den Verhältnissen der Lebensdinge, wie sie sind und notwendig sein müssen, ist eben kein besserer Weg möglich. Der Weg ist somit auch gut und zweckmäßig. Und weil so und nicht anders, da ist ja die Sache selbst schon der größte Beweis fürs sichtbare, greifliche Dasein Gottes, ohne den nichts entstehen, sein und bestehen kann.


Ist aber dadurch das Dasein Gottes offenkundig erwiesen, wie verdient es von so weisen Männern, wie du einer sein willst, geschmäht zu werden? – Sieh, lieber Freund, wie unrecht du dem großen, heiligen Vater tust!“ (RB.01_027,04ff)


2.2.

"Diese Erde hat (nun) einmal die feste Bestimmung, dass auf ihr für die ganze Unendlichkeit Kinder des Geistes erzogen werden." (GEJ.02_205,09)


2.3.

"Ernst ist das Leben und heilig Meine Sache! Hinter diesem flüchtigen, irdischen Scheinleben steht ein ewiges, wahres Leben, in dem keine Ausflüchte, keine Entschuldigungen gelten können und dürfen; denn es ist das Reich des wahren Gottes, der nur eine Wahrheit und die Liebe zu ihr kennt." (PH.01_026,20f)

 


3. Daher lernet es von Mir


3.1.

Sagte Ich (Jesus):Wären jene Bücher (Bibel) der inneren Geistesweisheit also geschrieben, dass sie für jeden natürlichen Weltverstand schon auf den ersten Blick durch und durch verständlich wären, so würde sie der Mensch dann bald zur Seite legen und nicht einmal mehr ansehen. Welchen Nutzen hätte er dann davon?!


So aber enthalten sie durchgreifend Geistiges von der einfachsten Kreatur bis in das tiefst Himmlisch-Göttliche und können daher von keinem natürlichen Weltverstande je völlig begriffen werden, sondern allein von dem reinen, vollkommen jenseitigen Geiste*) des Menschen.

*) Siehe linke Randspalte unter „Grundbegriffe der Neuoffenbarung“ Thema „2. Materie / Materieleib / Naturseele / Menschengeist…“, Absatz „5. Der nieder-essenzielle Reine Geist…“


Eben das Nichtverstehen solcher Schriften ist ein Wecker des Geistes im Menschen und zeigt ihm, was und wie vieles ihm von der eigentlichen Lebensvollendung abgeht. Er wird daher solche Schriften öfter zur Hand nehmen und darüber Betrachtungen anstellen, wobei ihm von Zeit zu Zeit doch eines und das andere etwas klarer wird. Wenn er also durch seine Mühe und durch seinen Eifer hinter ein Lichtlein des Geistes gekommen ist, so wird er dann schon emsiger und emsiger im Forschen nach den inneren, geistigen Wahrheiten und wird sogestaltig zu stets mehr und mehr Licht und auch zu einer innigeren Verbindung mit seinem inneren, jenseitigen Geiste gelangen und wird dann auch seinen Nebenmenschen ein helleres Licht zu geben imstande sein, das ihnen sehr wohltun wird.


Das aber würde nie geschehen, so diese Schriften in einer bloß rein naturmäßigen Art gegeben wären; und wären sie also gegeben, so könnte kein Geistiges und Himmlisch-Göttliches in ihren Worten zugrunde gelegt sein, wie Ich euch solches schon zu öfteren Malen ganz klar gezeigt habe.


Was würdet ihr nun dazu sagen, so Ich euch kundgäbe, dass nach nahe 2000 Jahren, von jetzt an gerechnet (Lebenszeit Jesu), erstens diese Meine Lehre im allgemeinen noch ein viel schlechteres Gesicht haben wird denn jetzt das ärgste Heidentum und noch ärger sein wird als das nun blindeste Pharisäertum zu Jerusalem, das von nun an keine fünfzig Jahre mehr bestehen wird?! Was werdet ihr sagen, so Ich es euch eröffne, dass die Menschen in jener Zeit große künstliche Augen erfinden und machen werden, mit denen sie in große Tiefen des gestirnten Himmels hineinblicken und eine ganz andere Rechnung aufstellen werden, als sie die Ägypter aufgestellt haben?! Ja, die Menschen werden eiserne Wege machen und werden mit Feuer und Dampf in eisernen Wagen dahinfahren, so schnell, als wie da schnell fährt ein abgeschossener Pfeil durch die Luft! Sie werden mit ehernen Feuerwaffen einander bekämpfen und werden ihre Briefe durch den Blitz in alle Welt hinaustragen lassen, und ihre Schiffe werden sich ohne Segel und Ruder durch des Feuers Macht bewegen auf dem großen Weltmeere, so schnell und leicht, als wie schnell und leicht da fährt ein Aar durch die Luft; – und noch tausend und abermals tausend Dinge, von denen ihr euch keinen Begriff machen könnet.


Und sehet, das alles fasset das vierte Tier (Daniel 7) in sich und kann von euch nun nicht verstanden werden, weil ihr auch das, was Ich euch jetzt gesagt habe, nicht verstehen könnet! Aber im Geiste werdet ihr in kurzer Zeit das alles wohl verstehen und werdet aber auch niemandem eine andere Erklärung zu geben imstande sein, als wie Ich sie euch nun bei dieser Gelegenheit gegeben habe. Aber Ich werde euch später bei einer schicklichen Gelegenheit doch noch auch darüber etwas Näheres sagen. Für heute aber haben wir des Rechten und Guten zur Genüge getan, und so wollen wir uns denn nun wieder zur Leibesruhe begeben!“ (GEJ.06_101,09ff)


3.2.

"Ich habe euch in religiösen Glaubenssachen, in dem Alten und Neuen Testament manche Stellen erklärt, wie sie aufgefasst werden sollten, hab euch dadurch klar bewiesen, dass zwischen Lesen und Verstehen des Gelesenen ein großer Unterschied ist, dass der beschränkte Geist pedantisch an dem Wort(-Buchstaben) hängt und nur eine aufgeklärte Seele verstehen kann, was, vor mehr als tausend Jahren geschrieben, stets als Wahrheit sich gleich bleiben wird.


Von allen Seiten und in allen Büchern mangelt es nicht an Worten an euch, um euren Geist zu erheben, um ihn zu erziehen, Höheres zu suchen und auch zu fassen, aber umsonst. Dem einen ist es zu mühevoll, über etwas nur ein paar Minuten nachzudenken, der andere wehrt sich mit aller Kraft und will nur beim Angelernten bleiben oder höchstens annehmen, was ihm konveniert (behagt). Wird ihm ein etwas größeres Gesichtsfeld gezeigt, so verschließt er Augen und Ohren, kommen Zahlengrößen in der Astronomie vor seine Augen, so wendet er seinen Kopf ab, will nichts wissen, höchstens von der Liebe ein paar Worte hören, die ihn momentan rühren, aber von ihm vielleicht doch nicht  ausgeübt werden und daher so ganz gemütlich nur auf dem Papier stehen bleiben.


So hat ein jeder und eine jede ihre Ansichten, lässt davon nicht ab, hängt am Materiellen, treibt das Geistige nur nebenbei, mehr zum Zeitvertreib als zum ernsten Studium, um sich auf die Reise ins jenseits vorzubereiten, die doch nicht unterbleiben wird." (Sg.01_031,05f)


3.3.

"Wisst ihr, warum Ich selbst nun durch Meine Knechte und Schreiber euch Meinen Willen mitteile?


Der Grund, dass schon seit mehreren Jahren Meiner direkten Mitteilungen reichlicher fließen als in früheren Zeiten (Neuoffenbarung), und dass Ich euch so viel Himmelsbrot gebe, wie es seit Meinem irdischen Lebenswandel nie geschehen ist, ist der, weil gerade jetzt der Zeitpunkt sich nähert, an dem die Welt ihren Gipfelpunkt in den Verirrungen und im Abweichen von Meinen Schöpfungszwecken erreichen wird.


Damit nun - zumal dies Meine Wiederkunft*) bedingt - nicht alle Menschen verlorengehen, so habe Ich bestimmt, dass von nun an einzelnen, wie einst Meinen Jüngern, Mein Wort und Meine Lehre unverfälscht zukommen soll, nicht verschleiert wie in den Propheten, sondern klar und verständlich, wie Meine Jünger es einst die Völker lehrten.

*) Persönliche Wiederkunft Jesu im materiellen Hilfsleib wie Sein Erscheinen nach der Kreuzigung zwischen Ostern und Himmelfahrt.


Dort war das Verbreiten der Lehre schwieriger; heute aber ist durch eure Erfindung der Buchdruckerkunst (Internet) das Verbreiten Meiner Lehre bei weitem leichter, so dass überallhin, wo die Finsternis der weltlichen Macht sich geltend machen will, der Schein Meines ewigen Liebe- und Gnadenlichts dringen kann.


Ich will jetzt den Ungläubigen die Augen öffnen und den Buchstabenauslegern Meiner Bibel den eigentlichen Sinn erklären, damit niemand sich entschuldigen könne, als hätte er nichts davon gewußt, und durch diese Ausrede Mich beschuldigen möchte, während doch die ganze Schuld auf ihn selbst fallen wird.


Daher seid stark, ihr wenigen, die ihr zerstreut in verschiedenen Gauen noch Meine Perlen im eigenen Herzen bewahret! Vertrauet auf Mich!" (PH.01_026,20)


3.4.

"...Denn wer Gott nicht richtig erkennt, kann nie vollkommen an einen Gott glauben, noch weniger Ihn über alles lieben und somit auch des Geistes Gottes nie völlig teilhaftig werden. Denn aus einer unrichtigen Erkenntnis Gottes kommen mit der Zeit, vermöge des freien Willens der Menschen, allerart Irrtümer unter die Menschen, die dann wie eine tausendjährige Hydra fortwuchern, die Menschen zu Götzendienern machen und ihnen die Pforte zum wahren, ewigen Leben verrammen, so dass sie dann als Seelen im Jenseits schwer je hineinkommen können; denn was eine Seele hier in einem Tage zu ihrer Lebensvollendung ausrichten kann, das vermag sie jenseits oft in mehreren Tausenden von Erdenjahren nicht.


Meine alten Jünger haben von Gott wohl schon viele gedehntere Kenntnisse; doch ihr neueren seid samt und sämtlich darin noch schwach, und Ich will euch darum darin stärken." (GEJ.06_228,19)


3.5.

„Denn Gott in Seiner Selbstheit ist für den Menschen so lange nichts, bis der Mensch durch die Lehre Gott erkennt und dessen Willen zu seinem höchst eigenen macht durch die Liebe und durch den lebendigsten Willenseifer all sein Handeln und Lassen nur nach dem erkannten allerhöchsten Willen einrichtet. Dadurch erst wird Gottes Ebenbild im Menschen lebendig und wächst und durchdringt bald des Menschen ganzes Wesen. Wo das, da geschieht es dann auch, dass der Mensch in alle Tiefen der Gottheit dringt; denn das Ebenbild Gottes im Menschen ist ein vollkommenstes Ebenmaß eines und desselben Gottes von Ewigkeit.


Wenn beim Menschen das geschieht, so ist in ihm alles geheiligt und die wahre Taufe der Wiedergeburt des Geistes erlangt. Durch solche Taufe macht sich dann der Mensch zu einem wahren Freunde Gottes und ist in sich selbst ebenso vollkommen, wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Und Ich sage es euch allen ausdrücklich, dass ihr alle danach aus allen euren Kräften trachten müsset, ebenso vollkommen zu werden, als wie vollkommen da der Vater im Himmel ist! Wer nicht so vollkommen wird, der kommt nicht zum Sohne des Vaters.“ (GEJ.04_110,10f)


3.6.

"Du möchtest nun in der Tiefe begreifen, warum da die Mitte ist, da Ich bin?!


Ich sage dir aber: Solches kannst du nun noch nicht begreifen; darum sollst du vorerst glauben und im Glauben die wahre Demut deines Geistes erweisen.


Wird dein Geist erst durch die wahre Demut die rechte Tiefe in sich erreicht haben, dann wirst du auch aus dieser Tiefe in Meine Tiefen helle Blicke tun können.


Wenn du aber forschend deinen Geist erheben wirst, dann wird dieser seine lebendige Tiefe stets mehr und mehr verlassen, und du wirst dich dadurch von Meinen Tiefen entfernen und dich ihnen nicht nahen!


Ja - Ich sage dir noch hinzu: Von nun an solle alle tiefe Weisheit vor den Weisen verborgen bleiben; aber den Einfältigen, den schwachen Kindern und Waisen solle sie ins Herz gelegt werden!


Darum werde du ein Kind in deinem Gemüte, und es wird dann die rechte Zeit für dich sein, die rechte Weisheit zu überkommen!"


Der Cyrenius staunte ganz gewaltig über diese Lehre und fragte das Kindlein (Jesus) sagend nämlich: "Ja - wenn also, da darf dann ja kein Mensch mehr die Schrift lesen lernen und eine Schrift selbst schreiben!? Denn so Du alles dem Würdigen frei gibst, wozu dann das mühsame Lernen?"


Und das Kindlein sprach: "Durch ein rechtes und demütiges Lernen wird der Acker für die Weisheit gedüngt, und das ist auch in Meiner Ordnung.


Aber du musst das Lernen nicht als den Zweck oder für die Weisheit selbst ansehen, sondern nur als ein Mittel!


Wann aber der Acker gedüngt sein wird, dann werde schon Ich den Samen streuen, woraus dann erst die rechte Weisheit hervorsprossen wird! Verstehst du solches?" (JJ.01_218,13ff)


3.7.

„…Alles, was Ich euch hier gebe (Neuoffenbarung), ist wahr und getreu für Meine Kinder; denn Ich gebe es nicht der Welt, sondern meinen schwachen Kindern. Daher sollen dieselben Meine Liebe und Weisheit und Meine Worte und Meine Gnade nicht dem Maßstabe der Welt bemessen. Denn Ich will nicht glänzen vor der Welt, sondern will von euch nur geliebt sein. Denn Ich habe Sonnen genug, um der Welt etwas vorzuglänzen. So ihr aber Meine Schrift mit eurer Weltgelehrtheit bemängelt, was glaubt ihr, was Ich dereinst tun werde mit eurem Weltunsinn?


Daher lernet es von Mir; wenn ihr erst werdet aus Mir gelehrt sein, dann erst werdet ihr sehen und erkennen, wessen Regeln höher stehen, - Meine oder die der Welt. Denn die Welt hat das Wort im Sinne, Ich aber habe den Sinn im Worte, - daher derjenige gar gewaltig zerstreut, der nicht mit Mir sammelt!“ (HGt.01_034,36)

 


4. Keine Kunde völlig enthüllt


4.1.

"Wenn Ich Meine Jünger lehrte und selbst auf eure Erde kam, so hatte dies keinen andern Zweck, als allen geschaffenen Wesen Mein geistiges Reich, seine Gesetze und seine Grundprinzipien kundzugeben. Als Ich auf Erden lehrte, sagte Ich nichts Neues, sondern immer das gleiche, was Ich von Anbeginn der Welt all Meinen Geistern eingeprägt hatte, nämlich: was ihr endliches Ziel und ihr ganzes Streben sein soll. Selbst der Materie mit ihren in sie eingeschlossenen Geistern legte Ich den Trieb ein, nach Vervollkommnung zu ringen, um so die Außenseite, die Bestandteile der Materie zu vergeistigen, bis diese endlich, mit dem Innern in Übereinstimmung, sich zu höheren Potenzen der Lebensentwicklung, vom schweren Gestein bis zum sich seiner selbst bewussten Menschen aufschwingen kann, der dann – mit dem Bewusstsein seiner Mission – sein eigenes Materielles vergeistigen muss, bis er, wenn sein Äußeres mit seinem Inneren gleich geistig geworden ist, zur Aufnahme in Mein Reich reif ist.


Dem Durchlaufen dieser Phasen entsprechen die Gleichnisse mit dem Samen; denn der ausgestreute Samen wird, auf verschiedenes Erdreich fallend, verschiedene Produkte hervorbringen, je nachdem, was für Elemente er zu seinem Gedeihen dort vorfindet. Das Freigeben der menschlichen Natur, d.h. der freie Wille, bedingt diese verschiedene Auffassung Meiner Lehre, so wie Ich sie einst Meinen Jüngern predigte und jetzt nur wenigen auf dieser Erde wieder kundgebe. Die Menschen, mitten zwischen den beiden Polen von Gut und Böse stehend, mussten natürlich auch verschiedene Reaktionen zeigen, wie sie Meine Lehre auffassen wollten oder konnten.


Wie die Welten in Meiner ganzen Schöpfung millionenartig verschieden sind und dadurch bildlich das verschiedene Auffassen der reinen Wahrheit ausdrücken, ebenso verschieden mit Millionen von Abweichungen sind die Menschen, ein jeder einzelne als geistige Welt für sich betrachtet.


Ihr erseht also aus diesen Gleichnissen die weitgehende Bedeutung des Samens, des Wortes `Es werde!`, das Ich einst gesprochen habe, das heute noch fortwirkt und am Ende alle Geister in einem Geisterreich vereinen wird, wenngleich einzelne Welten und Individuen längere und andere kürzere Wege dahin zurücklegen müssen.


Mein Wort, oder der Ausdruck der Liebe in jeder Bedeutung, enthält die ganze Schöpfung und enthält Meine ganze Lehre. Das beweist, dass Ich nur Gesetze der Liebe, und zwar nur zwei*), gegeben habe, die aber nur dann von Wert sind, wenn eins das andere ergänzt.
*) Gottes- und Nächstenliebe (Liebe gepaart mit Weisheit)


Diese Gesetze der Liebe sind der Same, den Ich materiell in Meiner ganzen Schöpfung und geistig in den Herzen aller vernünftigen Wesen gesät habe." (PH.01_051,06)


4.2.
…"Aber solches wisst ihr nicht, dass eben aus den Himmeln keine Kunde völlig enthüllt zu den Menschen auf der Erde gelangen kann, sondern noch allezeit ist eine jede Kunde mit einer Hülse umschlossen. Denn ohne eine solche hülsige Umschließung könnte keine Kunde aus den Himmeln, welche rein geistig ist, zu den Menschen gelangen, so wenig als da jemand von euch imstande wäre, den für den Leib nur tauglichen ätherischen Nahrungsstoff ohne Beigabe gröberer Materie in sich aufzunehmen.“ (GS.02_015,03)


4.3.

Bruno*): „…Gut, da ihr das von mir Gesagte einseht, will ich denn im Namen des Herrn die Sache Gottes vor euch weiter kundtun:

*) Sprecher in Jakob Lorber, „Von der Hölle bis zum Himmel. Die jenseitige Führung des Robert Blum“


Mit der Lehre Gottes verhält es sich gerade so wie mit der anderen Schöpfung. Sie ist vor den Augen des Weltverstandes eine höchst unordentliche Torheit und der sucht da vergeblich jene feste Ordnung, die er natürliche Logik nennt. Wundertaten und moralische Lehren in zumeist mystischen Bildern sind nahezu wie Kraut und Rüben untereinander gemengt.


Hier liest man ein Wundermärchen, dort einen Verweis. Auf einer andern Seite eine an und für sich zwar erlesenste Moral, aber sie hängt mit den anderen Gleichnissen und Begebnissen für den Weltverstand oft noch weniger zusammen als die ordnungsloseste Flora einer Bauernwiese. Das aber widerspricht in der Gotteslehre an die Menschen der göttlichen Ordnung dennoch nicht im geringsten, sondern bestätigt diese vielmehr. Denn eben dadurch zwingt die Gottheit die träge Natur der Menschen zum fortwährenden Denken und verschiedenartigen Suchen, um sich ordentlich zurechtzufinden in dem, was ihr anfangs in der Äußerlichkeit der Lehre gar so unordentlich und ohne alle Logik hingeworfen vorkommt.


Was würdet ihr wohl von der Gottheit halten, wenn z.B. auf der Erde die Sache so eingerichtet wäre, dass auf bestimmten, mathematisch scharf abgemarkten Plätzen nur eine bestimmte Fruchtgattung, auf anderen wieder eine andere fortkäme? Würde ein Hausvater eine andere als diese Fruchtgattung auf einer solchen Fläche ansäen und darauf nichts ernten – wie sähe es dann mit seinem Haushalt aus?


Daher hat der weise Schöpfer nur dort eine unwandelbar feste Ordnung gestellt, wo sie notwendig und den Menschen heilbringend ist. Aber Dinge, mit denen sich der freie menschliche Geist zu beschäftigen hat, sind von Gott darum so bunt durcheinander geschleudert, damit an ihnen der Geist die beste Gelegenheit finden möge, sich daran zur Erreichung gewisser Vorteile zu üben – um dadurch jene Fertigkeit und Kraft sich zu eigen zu machen, die hier in dieser reinen Geisterwelt die eigentliche liebtätige, ewige Existenz bedingt.


Die Gotteslehre ist so gegeben, dass jeder Geist aus ihr seine ihm zusagende Nahrung saugen, sich ernähren, dadurch wachsen und zur Vollendung gelangen kann.


Wie auf dem Erdboden zwei verschiedene Pflanzen recht gut nebeneinander fortkommen und ihre Reife erlangen können, ebenso können auch aus derselben Gotteslehre mehrere, konfessionell noch so verschieden gestellte Geister ganz ungehindert ihre geistige Vollendung erlangen.


Dass aber keine Lehre auf der ganzen Welt eine solche Menge Kultusarten zulässt wie eben die Gotteslehre Jesu Christi – ist ein Hauptbeweis für die Göttlichkeit dieser Lehre und ihres erhabensten Verkünders und Stifters! Wäre diese Lehre ein Menschenwerk, wie etwa ein aus Holz nachgebildeter Baum, so könnte niemand aus ihr irgendeinen Zweig weiterverpflanzen. Da aber die Lehre aus dem Gottesmunde Christi kein durch Menschenhände künstlich geschnitzter, sondern ein mit aller Lebenskraft von Gott Selbst gepflanzter Baum ist, so geschieht es denn, dass seine Pfropfreiser (Konfessionen) überall grünen und bei richtiger Pflege auch unfehlbar gute Früchte zum Vorschein bringen.


Betrachtet dagegen menschliche Lehren, z.B. die Philosophie, die Mathematik und dergleichen mehr: sie sind wie eine Maschine, die nur unter einer bestimmten Form und Einrichtung die stets gleiche Wirkung hervorbringt. In der Mathematik ist auf der ganzen Welt ohne alle Sektiererei zwei mal zwei gleich vier. Ein Aristoteles lässt nur eine Sekte, nämlich die rein aristotelische zu, ebenso ein Wolf, ein Leibniz, ein Fichte, ein Kant und ein Hegel; denn sie alle pflanzten nur tote Bäume!


Nicht so verhält es sich mit der Gotteslehre Christi. Jeder verpflanzte Zweig fasst Wurzeln, grünt fort, wächst bald zu einem Lebensbaum und trägt Früchte. Und das ist der gewichtige Unterschied zwischen einem Gotteswerk und dem toten Werke eines Menschen. Zugleich auch der größte Beweis für die unleugbare Göttlichkeit einer Lehre, die unter den verschiedenartigsten Kultformen bei guter und gewissenhafter Pflege stets dieselben Lebensfrüchte trägt.


Habt ihr aber noch irgend etwas dagegen einzuwenden, so steht es euch frei! Ich werde euch im Namen des Herrn keine erläuternde Antwort schuldig bleiben.“ (RB.01_114,09ff)


4.4.

Ich will Meine Lehre aber also stellen, dass durchs bloße Lesen oder Hören des Evangeliums niemand auf den Grund der lebendigen Wahrheit gelangen soll, sondern allein nur durchs Handeln nach Meiner Lehre; die Handlung erst wird jedem zu einer Leuchte werden! (GEJ.01_113,13)



5. Was Ich euch gebe ist nur fürs Herz


5.1.
Siehe, jeder Mensch hat ein doppeltes Erkenntnisvermögen: ein äußeres, das ist der Kopf- oder eigentliche äußere Seelenverstand. Mit diesem Erkenntnisvermögen lässt sich nie das göttliche Wesen erfassen und begreifen, weil es der Seele gerade nur darum gegeben ward, um den Geist in ihr von der Gottheit vorderhand zu trennen und ihm diese auf eine Zeitlang verborgen zu machen. Will nun eine Seele mit diesem alleinigen negativen Vermögen Gott suchen und finden, entfernt sie sich stets desto weiter vom Ziele, je hartnäckiger sie auf diesem Wege dasselbe verfolgt.


Aber die Seele hat noch ein anderes Vermögen, das nicht in ihrem Kopfe, sondern in ihrem Herzen wohnt. Dieses Vermögen heißt inneres Gemüt und besteht aus einem ganz eigenen Willen, aus der Liebe und aus einer diesen beiden Gemütselementen entsprechenden Vorstellungskraft. Hat diese einmal den Begriff vom Dasein Gottes in sich aufgenommen, so wird er dann sogleich von der Liebe umfasst und durch ihren Willen festgehalten, – welches Festhalten dann erst ,glauben‘ heißt.


Durch diesen Glauben, der lebendig ist, wird der wahre Geist erweckt. Der beschaut dann seinen Erwecker, erkennt und ergreift ihn sogleich, richtet sich darnach auf wie ein mächtig Licht aus Gott und durchdringt dann die Seele und umwandelt in ihr alles ins Licht. Und dieses Licht ist dann der eigentliche Glaube, durch den jede Seele selig werden kann.“ (RB.01_035,02ff)


5.2.

Wahrlich, Ich sage zu euch allen: Wer durch das Herz Mich nicht als Vater bekennen wird – und zwar als den alleinigen, wahren Vater -, der wird nicht gelangen zu Meiner Brust!


W
enn ihr aber rufet: `Abba!`, da rufet es im Herzen, in der Demut, in der Liebe und aller Wahrheit aus ihr; so werde Ich euch hören!


W
er von euch Kindern aber immerdar rufen wird: `Herr, Herr, Gott aller Gerechtigkeit, Gott der Gnade, Gott der Liebe und aller Erbarmung!`, den werde Ich zwar nicht verwerfen und ihm lassen das Leben, - aber es wird sehr schwer halten, ob er je gelangen wird hierher an den Ort des allerseligst freiesten Lebens.


Denn Gott lässt sich nicht umfassen, und der Herr aller Gerechtigkeit kann zufolge Seiner endlosen offenen Heiligkeit eine solche Annäherung nimmer zugeben, sondern allein der Vater, der alles in Seiner endlosen Liebe zu Seinen Kindern in Sich birgt, damit sie alle sich Ihm also vollkommen und im Geiste noch unaussprechlich inniger, als ihr es hier sehet, nähern könnten und nähern sollten, um daselbst an Seiner Vaterbrust ewig zu genießen alles, was nur immer des Vaters ist.


Solches also merket euch für alle Zeiten der Zeiten, dass nur allein der Vater das Leben hat und das Leben gibt; und der Vater allein ist das ewige Leben in Gott.“ (HGt.01_046,03ff)


5.3.

"Meine Schöpfung und Mich zu begreifen ist nicht Verstandessache, es ist Sache des Herzens, des Gefühls!" (Sg.01_026,30)


5.4.

"Was Ich euch allen gebe, ist nur fürs Herz; wer nicht ganz mit dem Herzen denkt, der wird Mich und Meine Schöpfung nie ganz begreifen, noch Meine Sprache, so warm und herzlich sie auch an euch alle gerichtet ist." (Aus: Gottfried Mayerhofer, „Liebe zu Gott und allen Menschen“ vom 22. März 1870, „Lebensgarten“)


5.5.

Denn Meine Gaben sind nur fürs Herz, nicht aber etwa vorerst für den Verstand bemessen! – Wer da will sein Herz aber durch den Verstand wecken, der sei versichert, dass er es nur tötet. Denn schwächer ist wohl keine Liebe als die des Verstandes!“ (HiG.02_42.10.30,20)


5.6.

"...Wie da bei jemandem sein wird die Liebe zu Mir, wird auch sein dessen Licht und demnach auch seine Weisheit." (HGt.02_086,05)



Das Jesuswerk durch Jakob Lorber (JL) alsSeine neu und rein wiedergegebene Lehre aus den Himmeln“ [9.GEJ 94,5] ist kein mathematisches Lehrbuch, das mit Hilfe des weltlichen Kopfverstandes [1.RB 35,2] begriffen werden kann. Denn das Jesuswerk durch JL offenbart in erster Linie Seelisches, Geistiges, Himmlisches und Göttliches, das mit Hilfe des weltlichen Kopfverstandes nie erfaßt und begriffen werden kann. -

So lange die Freunde des Jesuswerkes durch Jakob Lorber dieses Werk nur mit ihrem weltlichen Kopfverstande lesen und sich daraus eigene, subjektive und mehr oder minder falsche Begriffe über Seele, Geist, Gottesfunke, Wiedergeburt, Gott, Jesus usw. machen, werden sie sich über diese selbst gemachten Begriffe streiten. Erst wenn sie durch ein aktives Tatchristentum den ganz Reinen Geist (Er 53,12; 56,10; 58,12; DTT 21,19) = ihr Höheres Ich (5.GEJ 232,11) = ihren Urlebenskeim (4.GEJ 35,2-9) = ihren jenseitigen Geist (6.GEJ 133,4 und 7.GEJ 69,7) in ihrer Seele allmählich erwecken, werden sie nach und nach zu ewig wahren Grundbegriffen gelangen, über den es dann keinen Streit mehr gibt. (Wilfried Schlätz)


 

 

6. Schwierigkeiten des Vorwärtsgehens


6.1.

"Denn wisse, je mehr du in der Erkenntnis deiner selbst fortschreitest, je mehr du Meine Lehre, Meine Schöpfung, Meine materielle und Geisterwelt erkennen wirst, desto mehr werden sich die Schwierigkeiten des Vorwärtsgehens bei dir auftürmen.


Folgst du Meinen Lehren, so trittst du ein in den Rang Meiner Kinder! und `ein Kind des Schöpfers der Unendlichkeit Gottes` genannt zu werden, erreicht man nicht so ganz bequem, wie man im gewöhnlichen Leben wähnt.


Keine Siegerkrone wird ohne Kampf gewonnen, und willst du einst Sieger über die feste Materie werden, willst du Geistern Gesetze vorschreiben, sie aus fremden Leibern austreiben lernen, so muss dein eigener Geist selbst erst frei, unabhängig in der Schöpfung dastehen.


Du musst den alten, weltlichen Adam ausgezogen und den neuen geistigen angetan haben. Der alte Mensch als Weltprodukt muss gestorben, und der neue geistige wieder ausgeboren sein, oder du musst `ein Wiedergeborener` sein, so wie Ich einst sagte: `Wenn ihr nicht wiedergeboren werdet im Geist und in der Wahrheit, werdet ihr nicht in Mein Himmelreich eingehen`." (Aus: Gottfried Mayerhofer, "Wie erreicht man den geistigen Magnetismus? oder Der Weg zur Wiedergeburt“, „Heilung und Gesundheitspflege“, Lorber Verlag)


6.2.

"Mein Reich ist nicht von dieser Welt, daher gebet dem Kaiser, was sein ist, und Mir, was Mein ist - nämlich euer Herz in gehorsamer, reiner Demut. Um alles übrige kümmert euch nicht, denn Ich euer Vater bin ja mitten unter euch. Daher seid gehorsam eurem Fürsten, nehmet willig ohne Murren das leichte Kreuz auf eure Schultern und folget, euch selbst verleugnend, in aller Liebe und Sanftmut Mir nach, so werdet ihr leben und lebendig machen in Meiner Gnade, was ihr nur immer anblicken werdet in Meinem Namen. Amen." (HiG.03_40.08.15,04)


6.3.

"Ich sage euch: Suchet, sei es was immer, nie die Ehre der Welt; denn diese ist eine Pest für Seele und Geist, und ihre Folgen kommen früher oder später, die Erde verheerend, zum Vorschein." (HiG.03_49.04.06,29f)


6.4.

"Meine Jünger dürfen keine Kopfhänger sein und nicht mit gleisnerischen und Frömmigkeit heuchelnden Gesichtern einhergehen, auf dass die Menschen glauben sollen, sie beträten nur noch mit den Füßen der Erde Boden, mit dem ganzen andern Leibe aber steckten sie schon ganz in den Himmeln und seien ganz erfüllt von dem Geiste Gottes, - sondern ihr müsst vor jedermann mit offenem und heiterem Gesichte einhergehen, damit ein jeder Mensch ein gutes Vertrauen zu euch fassen kann, und ihr werdet also viel des Segens aus den Himmeln unter den Menschen verbreiten.


Sehet, in Mir wohnt alle Fülle des wahrhaftigsten Geistes Gottes, und ihr habt Mich noch nie mit hängendem Kopfe und frömmelnden Augen einhergehen sehen, sondern Ich gehe offenen und ganz natürlichen Gesichtes einher, und Mein Weg ist stets ein gerader, und Ich bin mit Ehrlichen und Heiteren freundlich und heiter, und die Trauernden und Ängstlichen mache Ich fröhlich und mutig, und ihr müsset als Meine Jünger nach eurem höchst freien Willen ganz dasselbe sein!


Darum sage Ich euch allen noch einmal, dass ihr ganz freien Geistes sein und fröhlich und heiter durch die Welt gehen sollet, ohne an ihr zu hängen. Denn wie Ich Selbst nur darum in die Welt gekommen bin, um allen Menschen eine fröhliche und höchst beseligende Kunde aus den höchsten Himmeln zu überbringen, die jedermann den höchsten Trost derart geben muss, dass sogar ein größter Martertod ihn nicht unheiter stimmen wird, weil er es sieht und sehen muss, dass es für ihn keinen Tod mehr gibt und geben kann, und dass für ihn in Meinem ewigen Reiche weder diese Erde noch der ganze sichtbare Himmel nie mehr verloren gehen kann, sondern dass er noch dazu eine große Herrschaft über gar vieles überkommen wird -, also werde auch Ich euch, wenn ihr tüchtig werdet im Geiste und in der Kraft Meiner Lehre, hinaus senden in Meinem Namen, allen Völkern der Erde zu überbringen diese frohe Kunde aus den Himmeln.


Wer wird aber eine so überfrohe Kunde mit einem traurigen, zaghaften, furchtsamen, ängstlichen und kopfhängerischen Gesichte überbringen wollen oder können? Daher weg für immer mit allem dem, und weg mit der übertriebenen Ehrfurcht selbst vor Mir; denn mit all dem würdet ihr nie fähig sein, zu etwas Großem berufen und erwählt zu werden, und noch weniger, etwas Wichtigstes und Größtes zu vollführen!


So ihr Mich liebet aus dem Grunde eurer Herzen, so genügt Mir das vollkommen; alles, was darüber ist, ist dumm, ist zu nichts nütze und macht aus dem Menschen, der Mein Ebenmaß ist, eine feige und zu nichts Großem brauchbare  und taugliche Kreatur." (GEJ.06_018,10)


6.5.

"So sollt ihr Mich als Gott lieben, und diese Liebe an dem Nächsten beweisen, damit ihr die wahren Abkömmlinge dessen seid, der allem so viele Wunder eingehaucht hat. Dann wird euch auch klar werden, dass eine Welt nur dann bestehen kann, wenn Liebe ihr Grundwesen, Liebe ihr Bestehungs- und Vervollkommnungstrieb ist!" (PH.01_043,33)


6.6.

Die Liebe allein ist der Maßstab für Meine Göttlichkeit, und mit keinem anderen Maßstabe bin Ich ermesslich.“ (HGt.02_138,26)


6.7.

"Meine Liebe sei euer einziger Reichtum! Und Meine Gnade erleuchte vor euch die Finsternisse der Welt und zeige euch sanft den Weg des ewigen Lebens! Amen." (HiG.01_40.05.09,06)


6.8.

Haltet alle nun überfest an Mir, wie Ich euch auch überfest halte, so werdet ihr in Kürze die herrlichste Ursache haben, euch als Meine reinen Kinder in einer besten Zukunft zeitlich noch, wie dann auch ewig über die Maßen zu erfreuen.“ (HiG.03_48.07,11, S.438)


6.9.

Wäre der Prozess des Geisteslebens nicht so furchtbar schnell, so würde man sagen können, wie ihr es oft als Sprichwort gebraucht: `Kommt Zeit, kommt Rat!` Allein, dieses Kalkül ist hier schlecht angewendet; denn die verlorene Zeit bringt nichts mehr zurück, und die neue bringt stets Neues, nicht dem Vergangenen ähnlich, und so ist es erstes Gesetz, die Zeit zu benützen, damit nicht Reue über die vergeudete das Resultat des einstigen Erkenntnisses sei! Daher, Meine Kinder, nehmet alles ernster, nehmet Meine Worte ernster, nehmet es mit eurer Zeit ernster, damit Meine Worte nicht tauben Ohren gepredigt sein werden! Dieses wünscht euer Vater zu eurer Belehrung und zu eurem geistigen Fortschritt! Amen!“ (Lg.01_020,58)


6.10.

"...Die Verhältnisse und Ereignisse lassen die Menschen immer mehr fühlen, dass alles, was sie als Endziel, als Zweck ihres Lebens betrachten, nicht das Ende, nicht das letzte Ziel ist.


Unaufhaltsam drängt es sie vorwärts. In Sturmeseile geht es der Zeit entgegen, in der Meine Darniederkunft*) ihnen allen beweisen wird, dass nicht Weltliches, sondern Geistiges angestrebt werden muss, dass nicht ein kurzes Erdenleben, sondern die lange Ewigkeit der eigentliche Aufenthalt Meiner von Mir als Geist geschaffenen Wesen ist.

*) Persönliche Wiederkunft Jesu im materiellen Hilfsleib wie Sein Erscheinen nach der Kreuzigung zwischen Ostern und Himmelfahrt.


Unaufhaltsam drängt es dem Schlusspunkt entgegen, wo Ich, wie einst Meinen Jüngern, Meinen neuen Auserwählten die gleichen Worte sagen werde: Mein ist die Macht - auf der Erde, wie im Himmel! Bereitet euch vor, Meine Kinder, wo ihr auch sein möget - hier oder dort -, dieses Auferstehungsfest der geistigen Menschenwürde mit Mir zu feiern; denn es ist nicht allein das größte Fest für euch Menschen, sondern auch das wichtigste für Mein ganzes, großes Geisterreich, welchem dieser Schluß der Beweis sein wird, warum Ich einst auf eure kleine Erde herabstieg, und warum Ich gerade euch unansehnliche und kleine Geschöpfe auf einem in der Unendlichkeit herum kreisenden Sanddorn auserwählt habe, Meine Kinder zu werden." (PH.01_027,22f)