"Meine Ordnung zu eurer höchsten Vollendung aber will es, daß ihr in der Folge nicht außer, sondern in der Ehe der Himmel leben und wirken sollt." (BM.01_068,09)

 

 

Die Himmlische Ehe

(Tagungsvortrag)

WS-V3099

 

Wilfried Schlätz

 

 

1. Die urgeschaffenen Engel umfassen sowohl das männliche als auch das weibliche Prinzip

2. Der Gesamt-ADAM war ursprünglich innerlich auch ein Voll-Mensch wie die urgeschaffenen Engel...

3. Naturseele, Menschengeist und Reiner Geist

4. Sowohl die Gesamt-Naturseele als auch der Gesamt-Menschengeist des Gesamt-ADAM wurden aufgeteilt...

5. Reise auf den Äquatorgürtel unserer Planetarsonne...

6. Jesus stiftet drei Himmlische Ehen

7. Jesus schließt die Himmlische Ehe zwischen Robert Blum und Helena

8. Das Wesen der Weiberliebe. - Die Auferstehung oder Verklärung des Fleischleibes

9. Ein Wiedersehen der beiden Himmlischen Ehegatten: Robert und Helena - ein wahres Ehepaar der Himmel

10. Der ehemalige Offizier Peter-Peter liebte zunächst seine Mathilde-Eljah sehr viel stärker als Jesus

11. Ehemalige Augustinermönche erhalten im 2.Liebe-Weisheitshimmel ihren weiblichen Dual-Geist

12. Einführung des Priors in den 3.Liebe-Himmel

13. Völlig übereinstimmende Aussagen bei Swedenborg

 


1. Die urgeschaffenen Engel

umfassen sowohl das männliche als auch das weibliche Prinzip


Im zweiten Band des "Großen Evangeliums Johannes" (2.GEJ) sagte ein römischer Hauptmann zu dem Erzengel Raphael: Nun mal unter uns: "Gibt es bei euch Engeln einen geschlechtlichen Unterschied?" Worauf der Erzengel Raphael sagte: Das ist zwar eine etwas ungeschickte Frage. Aber weil es bei dir eine reine, sachliche Wissbegierde ist, will ich dir antworten:

"Was wir urgeschaffene Geister sind"
(Zwischenbemerkung: Bei Swedenborg gibt es keine urgeschaffenen Geister: Da gibt es keinen gefallenen Satan, keinen Raphael, keinen Michael, keinen Gabriel, denn die haben alle nie existiert. Aber hier sagt Raphael:)


"Was wir  urgeschaffene Geister sind, so ist bei uns zahllosen allein nur das männlich-positive Wesen als völlig ausnahmslos waltend; aber es ist dennoch in jedem von uns auch das weiblich-negative Prinzip vollkommen gegenwärtig, und so stellt ein jeder [urgeschaffene] Engel in sich die vollkommenste Ehe der Himmel Gottes dar. Es hängt ganz von uns ab, ob wir uns in der männlichen oder in der weiblichen Form zeigen wollen, und das alles in einer und derselben geistigen Haut. Darin aber, daß wir in uns selbst ein Zweiwesen sind, liegt auch der Grund, daß wir nie altern können, weil sich in uns die beiden Pole ewig gleichfort unterstützen; aber bei euch Menschen sind die Pole getrennt in eine geschlechtlich getrennte Persönlichkeit und haben darob, als jeder für sich seiend, keine Unterstützung in sich." [2.GEJ 156,11+12]

Es gibt übrigens zwei Sorten von Engeln: es gibt die urgeschaffenen Engel wie Satan, Raphael, Michael, Gabriel, Zuriel usw. Es gibt aber keine einzige Stelle im gesamten Jesuswerk durch Lorber, in der alle sieben, urgeschaffenen Haupt-Erzengel gemeinsam genannt werden. Und die zweite Sorte der Engel sind die neu gewordenen Engel, die aus dem Menschengeschlecht kommen. Swedenborg kennt und beschreibt nur diese neuen Engel. Jeder von uns ist berufen, ein solcher neuer Erzengel  zu werden. Und wenn wir die Gotteskindschaft einmal erreicht haben werden, dann sind wir ein neuer Erzengel im Himmlischen Jerusalem.



2. Der Gesamt-ADAM war ursprünglich innerlich

auch ein Voll-Mensch wie die urgeschaffenen Engel.

Erst später wurde der Gesamt-ADAM in ADAM und EVA aufgeteilt


Nun sagt Jesus in der "Erde" (Er):


Aus diesem Grunde aber ist die Erde gewisserart auch als ein Hermaphrodit [Mann und Frau in einer einzigen Person] zu betrachten, oder als Mann und Weib zugleich in einem Wesen, und ist in der Hinsicht ähnlich dem ersten Menschen [dem Gesamt-ADAM], der ursprünglich auch in sich Mann und Weib zugleich war, und ähnlich den vollkommenen Geistern des [alten] Himmels, die auch männlicher- und weiblicherseits völlig eines sind. [Er 13,06]


ADAM war und ist wirklich der erste Mensch, und bevor die EVA von ihm abgetrennt wurde, war er ein Voll-Mensch, der das Männliche und Weibliche wie die urgeschaffenen Engel in sich vereinigte. Ihr wisst, dass Luzifer für eine kurze Zeit in diesem Gesamt-ADAM wohnte als dessen Höheres Ich, und dass Luzifer dort die Chance bekam umzukehren. Diese Chance hat er ebenso wie zahllos viele andere vertan. Dann erst wurde der Gesamt-ADAM in ADAM und EVA geteilt, und sie bekamen beides ein neues, Höheres Ich aus dem Herrn, nämlich den so genannten ganz Reinen Geist, der gemäß DTT1 9,21 nie gerichtet worden ist, der nach Er 56,10 auch in einem neu gewordenen Teufel ganz rein bleibt und der sich in uns als unser Gewissen äußert.

1 DTT = Drei Tage im Tempel

Wie ging nun die Trennung vor sich? Es gibt zum Teil auch unter unseren Glaubensgeschwistern die Ansicht: 1. ADAM wurde nie geteilt und 2. Es gibt daher auch keine Dualpartner oder Dualgeister. Der zuletzt zitierte Text aber besagt, dass ADAM ursprünglich ein Gesamt-Mensch wie alle urgeschaffenen Engel war.

Im 4.Band des GEJ wird geschildert, dass ADAM nach und nach eine sehr starke Außenlebenssphäre entwickelte und einmal arbeits- und reisemüde in einen tiefen Schlaf fiel:

"so war es denn auch an der Zeit, eine sich aus allen euch bekannten Naturstufen zusammengeklaubte [weibliche] Naturseele in die Außenlebenssphäre Adams zu versetzen. Diese Seele, in der Außenlebenssphäre sich befindend, fing sogleich an, sich aus diesen ihr sehr lieblichen Adamischen Außenlebensteilen oder aus dem reichlichsten Lebensdunste, wie es noch heutzutage Seelen Verstorbener zu tun pflegen, wenn sie den Menschen auf einige Momente erscheinen wollen, einen ihr entsprechenden Leib nach Meinem Willen und nach Meiner Ordnung zu bilden, und war mit demselben auch in drei Tagen vollkommen fertig. [4.GEJ 162,4+5]


Nach diesem Text stammt also nur der Materieleib der EVA aus ADAM. Dies ist ein Wort Jesu im Jahre 30/31 an ganz bestimmte, damalige Zuhörer, denen Jesus in ihrer damaligen geistigen Unreife noch nichts Tieferes sagen konnte. Es gibt in vielen Fällen einen Unterschied zwischen den Wahrheiten, die Jesus damals bestimmten Zuhörern nur teilweise offenbaren konnte und die im GEJ enthalten sind, und den Wahrheiten, die Jesus uns heutigen Menschen z.B. in "Erde und Mond" (EM) durch Lorber viel umfassender geoffenbart hat.

Nun gibt es einen Text in EM über die Aufteilung des Gesamt-ADAM:


"Eine solche Seelenteilung geschah auch bei der Erschaffung des ersten Menschenpaares, da aus einer Seele zwei wurden. Denn es heißt nicht, daß der Schöpfer auch der Eva einen lebendigen Odem in ihre Nüstern blies, sondern die Eva ging samt Leib und Seele aus dem Adam hervor; und in diese zweite [weibliche] Seele wurde auch ein unsterblicher [Reiner] Geist gelegt, und so wurden aus einem Menschen und aus einer Seele zwei und waren dennoch ein Fleisch und eine Seele." [Er 53,4]


Dieses Wort richtet Jesus 1800 Jahre später an uns heutige Menschen. In dem Wort an Seine damaligen Jünger in 4.GEJ 162,4+5 offenbart Jesus nur, wie die EVA-Seele ihren Fleischleib aus der übervollen Außenlebenssphäre des ADAM entnommen hat, ohne dass Er im Einzelnen sagt, woher die weibliche Seele der EVA stammt. Aber aus dem 1800 Jahre späteren Wort an uns heutige Menschen in Er 53,4 geht eindeutig hervor, dass auch die Seele (im umfassenden Sinne) der EVA (sowohl das Alltags-Ich der EVA als auch ihre Naturseele) aus ADAM hervorging.



3. Naturseele, Menschengeist und Reiner Geist


Seele im engeren Sinne ist die Naturseele (z.B. Adlerseele + Schakalseele + Gazellenseele gemäß 10.GEJ 180+185). Die Kombination Naturseele (= Licht 1.Stufe) plus Fleischleib steht kaum höher als ein Schimpanse (8.GEJ 24,11) und wird sogar mit einem Kretin verglichen (2.GS2 79,13+14). Es muss eine weitere, nächst-höhere Ich-Struktur (= die Verwirklichung unserer Individualität auf einer nächst höheren Seins-Ebene = Licht 2.Stufe) hinzukommen, nämlich der einst mit Luzifer böse gewordene Menschengeist = unser Alltags-Ich (2.HiG3, S.11,6), der aus einem Schimpansen einen normalen Weltmenschen macht. Dieser Menschengeist = unser Alltags-Ich ist einst mit Luzifer gefallen und war endlose Zeiten in der Materie eingesperrt, die dadurch entstand, dass die ursprünglichen Naturseelen (= die ursprünglichen Außenleiber (Licht 1.Stufe) der urgeschaffenen Geister) sich durch den Fall in die purste Materie verwandelt haben (4.GEJ 105,1). In endlosen Zeiten wurde die Materie über die Stufenleiter: Mineral, Pflanze, Tier und Mensch (= Naturseelenentwicklung) wieder von Materie (= Licht 0-ter Stufe) in Licht 1.Stufe so lange verklärt und geläutert, bis die ursprüngliche Naturseele wieder hergestellt war. Dann erst konnte der bisher in der Materie eingesperrte Menschengeist mit seiner nun voll restaurierten Naturseele wieder vereinigt werden. Diese Kombination: Menschengeist (= unser Alltags-Ich) plus Naturseele nennt Jesus z.B. in EM die Seele (im erweiterten Sinne). Das ist unser Alltags-Ich = der einst böse gewordene Menschengeist plus die ihn umhüllende Naturseele.

2 GS = Geistige Sonne / 3 = HiG = Himmelsgaben

Der Schimpanse kann weder ein Industriemeister werden noch Abitur oder einen Doktor machen. Aber jeder Weltmensch kann durch seinen einst böse gewordenen Menschengeist, d.h. durch sein Alltags-Ich, alle möglichen weltlichen Ausbildungs-Abschlüsse sich erwerben, aber er hat dadurch noch lange nicht die Wiedergeburt der Seele erreicht, das ist der höchste Vollendungsgrad des Alten Testamentes (AT) wie bei Henoch, Mose, Elia oder Johannes dem Täufer. Diese Wiedergeburt der Seele (= höchster Vollendungsgrad des AT) wird bewirkt durch eine noch höhere Ich-Struktur des Menschen, nämlich durch den ganz Reinen Geist, der wie oben gesagt gemäß DTT4 19,21 nie gerichtet worden ist, der nach Er 56,10 auch in einem neu gewordenen Teufel ganz rein bleibt und der sich in uns als unser Gewissen äußert. Durch das volle Emporwachsen dieses ganz Reinen Geistes (Licht 3.Sufe) können wir zu einem Vollendeten des AT wie Henoch, Mose oder Elia werden.

4 DTT = Drei Tage im Tempel



4. Sowohl die Gesamt-Naturseele als auch der

Gesamt-Menschengeist des Gesamt-ADAM wurden aufgeteilt.

Auch die EVA erhielt einen eigenen, ganz Reinen Geist

als ihr eigenes Höheres Ich -  Die Bildung des Gottesfunkens

durch Reflexion


EVA ging also sowohl hinsichtlich ihres Fleischleibes als auch hinsichtlich ihrer Naturseele als auch hinsichtlich ihres Alltags-Ich's (genannt: Menschengeist) aus ADAM hervor. Diese drei untersten Ich-Strukturen des Gesamt-ADAM: sein Fleischleib (Licht 0-ter Stufe), seine Naturseele (Licht 1.Stufe) und sein Menschengeist (Licht 2.Stufe) (sein Alltags-Ich) wurden alle aufgeteilt. Danach wurde dann sowohl in den ADAM als auch die EVA neu der ganz Reine Geist (Licht 3.Stufe) als ihr jeweiliges Höheres Ich hineingelegt. Mit Hilfe dieser geschaffenen Ich-Strukturen, die wie Hohlspiegel5 wirken, wird durch Reflexion des ungeschaffenen Lichtes unendlicher Stufe aus dem Gotteszentrum = aus dem ewigen, ungeschaffenen Urmenschen: JEHOVA, im Innersten eines jeden Menschen der ungeschaffene Gottesfunke als ein kleines lebendiges Abbild JEHOVA's gebildet (2.HGt6 72,18). Der Gottesfunke hat daher nicht unser Antlitz sondern das Antlitz Jesu!

5 Der Reine Geist entspricht einem Hohlspiegel ohne schwarzen Lack (Hochmut) und trägt am meisten zur Brennpunkt-Bildung des Gottesfunkens bei. Der Menschengeist entspricht einem Hohlspieghel mit ca. 30% schwarzem Lack, die Naturseele entspricht einem Hohlspiegel mit ca. 60% schwarzem Lack und der Fleischleib entspricht einem Hohlspiegel mit ca. 90% schwarzem Lack (Hochmut), so daß diese drei untersten Ich-Strukturen kaum zur gemeinsamen Brennpunktbildung des Gottesfunkens beitragen.

6 HGt = Haushaltung Gottes

Jetzt betrachten wir ein Gespräch im 1.GEJ zwischen dem Zöllner Kisjonah und Jesus. Da spricht der schon sehr erleuchtete Kisjonah:


"Das hartnäckigere Geistige, das mehr Sinnliche, Stolze und Hochmütige des [ursprünglichen Gesamt-]Mannes ward durch Gottes Weisheit und Macht aus dem [Gesamt-]Manne geschieden und in einer dem Manne ähnlichen weiblichen Form dargestellt, …und, da ihr [als der Frau] als dem harnäckigeren geistigen Teile des [ursprünglichen Gesamt-]Mannes ein größeres Leiden auferlegt ist, [kann die Frau] ihren [Menschen-]Geist ebenso vollenden als der Mann seinen sanfteren…Denn obschon des Weibes Wesen der hartnäckigere Teil des

 

[ursprünglichen Gesamt-]Mannes ist, so wird es [das Wesen der Frau] aber durch die im Verhältnisse stärkere [Freiheits-Lebens-]Probung am Ende dem ohnehin sanfteren [Menschen-]Geistteile des Mannes vollends gleich, und das ist es, was das besagt, daß Mann und Weib haben einen Leib. – Was sagst Du, o Herr, dazu? Habe ich diese Sache wenigstens annäherungsweise richtig erfasst oder nicht?“

Sage Ich: „Ganz vollkommen gut und wahr! Also ist es, und also auch sollte die Schrift im wahren Geiste gelesen werden und verstanden sein, so wäre es mit allen Menschen gut reden und zu ihrem ganz alleinigen Besten aus den Himmeln handeln! [1.GEJ 166,5–7]



5. Reise auf den Äquatorgürtel unserer Planetarsonne.

Die wahre Entstehung des Sonnenlichtes.

Die materielle Bewohnbarkeit der Sonnen


Nun eine entscheidende Schlüssel-Szene am Ende von "Bischof Martin" (BM): Wir wissen, dass im dritten Teil von BM Jesus zusammen mit den Aposteln Johannes und Petrus sowie mit Bischof Martin und allen Gästen Martins, also mit all den Nonnen, Jesuiten und bekehrten Chinesen, sich auf den materiellen Mittelgürtel unserer natürlichen Planetarsonne begeben, um dort einen Weg zur Gotteskindschaft für die natürlichen Sonnenmenschen einzurichten. Hier wird ganz selbstverständlich vorausgesetzt, dass der materielle Äquatorgürtel unserer materiellen Planetarsonne von natürlichen Sonnenmenschen bewohnt wird.

Denn unsere Planetarsonne ist eigentliche keine Licht erzeugende Sonne, sondern nur ein vollkommener Planet, der auf der großen Oberfläche seiner Lufthülle das Licht übergeordneter Zentralsonnen sammelt, konzentriert und an die Planeten weitergibt. Das Sonnenlicht unserer Planetarsonne entsteht also nicht durch Kernfusion bei 20 Millionen Grad Hitze, sondern auf den Außenoberflächen der beiden größten Zentralsonnen durch die ständige Verbrennung eines edelsten und energiereichsten Gases. Denn dort gibt es andere, edlere chemische Elemente als nur die groben 92 chemischen Elemente, die wir nur hier auf Erden entdeckt haben. Aus diesen anderen edleren Elementen setzen dort Geister im Auftrage Jesu dieses Energie reichste Gas zusammen. Das Sonnenlicht entsteht also nicht durch die höllische Atomkraft (= frevelhafte vorzeitige Freilassung gefangener urdämonischer höllischer Geister), sondern durch die Verbrennung eines edelsten, Energie reichsten Gases auf den Außen-Oberflächen der beiden größten Zentralsonnen. Das so entstandene edle Sonnenlicht wird dann durch Reflexion an den Oberflächen der Lufthüllen an die kleineren Sonnen und Planeten weitergegeben. Daher sind alle Planetarsonnen und die beiden kleineren Zentralsonnen auf ihren Außen-Oberflächen bewohnbar, was bei den beiden größten Zentralsonnen nur für ihre inneren Oberflächen gilt.



6. Jesus stiftet drei Himmlische Ehen


Jesus und die Apostel Johannes und Petrus schaffen auf dem Äquatorgürtel unserer Planetarsonne eingerissene sexuelle Laster ab und richten dort einen Weg zur Gotteskindschaft ein. Zum Abschluss sagte Jesus zum Bischof Martin und zu dessen Freunden Borem und Chorel:

Der Herr: „Nun, Meine Kindlein, aber noch etwas anderes! Martin, Borem und Chorel [Borem war der ehemalige Buchhändler von Bischof Martin; Chorel war der ehemalige Jesuiten-Anführer], tretet näher zu Mir! Ihr habt euch nun durch alle schweren Prüfungen durchgewunden und seid siegreich aus so manchen starken und sehr hitzigen Kämpfen hervorgegangen. Dadurch habt ihr euch völlig tauglich gemacht für Mein Reich aller Himmel!

Ihr seid nun zu tüchtigen Arbeitern in Meinem Weinberg geworden, und so seid ihr auch eines gerechten Lohnes wert, der euch nun zuteil werden soll. Ich weiß es und lese klar in euren Herzen, daß Ich euer allergrößter Lohn bin und ihr für ewig nach keinem anderen Verlangen tragt. Aber eben diese Gestaltung eurer Herzen macht euch auch für den Empfang jedes anderen Lohnes wert und fähig.

Meine Ordnung zu eurer höchsten Vollendung aber will es, daß ihr in der Folge nicht außer, sondern in der Ehe der Himmel leben und wirken sollt. Daher muss auch ein jeder von euch [ein jeder Einzelne von diesen drei Personen], um vollkommen zu sein in allem, ein Weib [im edelsten Sinne] haben, auf daß da erfeste für ewig seine Weisheit und aufnehme das Licht, das der Flamme der Liebe im eigenen Herzen entströmt!

Denn ein Weib ist wie ein Gefäß, aber ein geistiges Gefäß zur Aufnahme und Aufbewahrung des Lichtes aus euren Herzen. Zugleich aber ist das Weib eine Magd in der Lebensküche des Herzens und unterhält das heilige Lebensfeuer auf dem Herde, den Ich in euren Herzen erbaut habe. Und so denn müsset ihr nun auch euch ein jeder ein Weib nehmen und mit demselben völlig eins sein für ewig! Martin, Ich meine, das wird dir nicht unangenehm sein?“

Spricht Martin, vor Seligkeit ganz zerknirscht: „O Herr, Du kennst meine Natur am besten! Was Du mir geben wirst, wird mich endlos selig machen! Chanchah oder Gella, das ist mir gleich; oder wenn's tunlich wäre, so ein Sonnentöchterchen! Oh, das wäre schon über alles!“

Rede Ich: „Das steht nun bei dir; du bist frei und darfst sonach auch frei wählen!“

Spricht Martin: „O Herr, ganz allein Dein Wille geschehe!“

Rede Ich: „Nun, so nimm dir die nächste bei dir!“

Martin, voll Seligkeit sogleich sich umsehend, erschaut schon die Marelisael, die erste und schönste der drei Sonnentöchter, an seiner Seite. Er führt sie vor Mich hin und fragt: „Herr, ist das die Rechte?“

Ich sage: „Ja!“ und segne ihn für ewig, womit Martin vollendet ist.

Voll höchster Seligkeit küsst er sein Himmelsweib und erkennt nun, daß dadurch seine Liebe sich mit der Weisheit für ewig vermählt hat. Beide loben und preisen Mich nun aus einem Herzen und einem Munde. Denn so wird aus dem getrennten Adam erst im [3.] Himmel wieder ein vollkommener Mensch, aber in gesonderter, persönlich seligster Wesenheit. [Die beiden Teile verschmelzen also nicht wieder zu einer einzigen Person, sondern sie bilden geistig einen vollkommenen Menschen aber ewig in zwei getrennten Personen].

Nach Martin bekommt Borem die Surahil, die zweite der drei Sonnentöchter, und Chorel die Hanial, die dritte der drei, – und beide sind glücklich und selig über die Maßen! [BM 202,1-12]

Wir sehen, dass hier der weibliche Dualpartner noch nicht einmal ein Mensch von unserer Erde, sondern eine Sonnenfrau aus dem Mittelgürtel unserer Planetarsonne ist. So wunderbar können die Wege sein, auf denen Jesus die Dualpartner zur Vollendung führt. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmefälle, dass sich die Dualpartner schon auf der Erde treffen. Leider ist mit dem Begriff des Dualpartners schon sehr viel Missbrauch getrieben worden, indem man diesen Begriff als Vorwand und Begründung für einen Ehebruch benutzte. Daher kann ich die Geschwister sehr gut verstehen, die aus diesem Grunde behaupten: Es gab keine Aufteilung ADAM's, also kann es auch keine Wiedervereinigung der Dualpartner und keine Dualgeister geben! Aber dass ADAM geteilt wurde sagte  Jesus oben in den Ziffern 2 und 4 ganz  eindeutig, und in dieser Szene mit einer dreifachen Himmlischen Eheschließung bestätigt Jesus ebenfalls eindeutig, dass die Dualpartner spätestens im 3.Himmel in ewig zwei getrennten Person wieder vereinigt werden.


Im ersten Band der "Geistigen Sonne" (1.GS) bekommen wir den folgenden Hinweis:

 

"und derjenige Akt, den ihr sinnlichermaßen als den Begattungsakt kennet, besagt die Vereinigung des Liebeguten und Glaubenswahren zu einem liebtätigen Ersprießen…. Nun sehet, gerade also artet hier geistig der sogenannte Akt der Begattung. Dieser ist ein Sichergreifen zweier sich innig verwandter geistiger Potenzen, und der Erfolg solches Ergreifens ist eben auch ein dem euch bekannten Akte entsprechender, den wir soeben besprochen haben. Nun saget ihr wohl, daß euch dieses klar ist; aber ihr fraget noch, auf welche Weise dieser Akt hier vollzogen wird der erscheinlichen Form nach. Ich sage euch, solch ein Akt wird der Erscheinlichkeit nach auf dieselbe Weise vollzogen, wie er bei den Ehegatten vollzogen wird; aber es ist dabei von irgendeiner Sinnlichkeit nie die allerleiseste Spur. [1.GS 45,4+9]



7. Jesus schließt die Himmlische Ehe

zwischen Robert Blum und Helena


Nun zu der bekanntesten Vereinigung zweier Dualpartner: Robert Blum mit seiner Helena. Robert Blum war auf Erden mit einer lieben Frau verheiratet und hatte mit ihr mehrere Kinder und schrieb kurz vor seiner Hinrichtung einen ganz lieben Abschiedsbrief an seine Frau. Aber in der jenseitigen Welt herrschen eben ganz andere Verhältnisse. Mit der Helena hatte er auf Erden nie etwas zu tun gehabt, und er kannte sie höchstens vom Hörensagen als eine der bekanntesten, größten Huren von Wien und eventuell als Barrikadenheldin, die eifrig die Wiener Revolution mitmachte und dann bei den blutigen Kämpfen auch den Tod ihres Leibes fand. Es kann sein, dass sie den Robert Blum gesehen hat, der ja mit seinen Reden die Revolutionäre in Wien anfeuerte. Nun treffen beide hier im jenseitigen Mittelreich aufeinander. Die Helena entwickelt dort eine solche Liebe zu Jesus, dass alle ihre irdischen Schlacken plötzlich weggebrannt werden und sie in einer himmlischen Schönheit erstrahlt, die alles in Erstaunen setzt. Dann erleben wir hier die folgende himmlische Szene:

[6] Robert bringt in ein paar Augenblicken eine große Flasche Wein und einen ganzen Laib Brot und spricht: „Herr, hier ist es schon! Wie werden wir aber diesen Armen damit laben? Denn er liegt ja wie tot mit dem Gesicht am Boden. Wir werden ihn doch zuvor vom Boden aufrichten müssen!“

[7] Rede Ich: „Liebster Robert, nur Geduld! Unsere Nähe wird ihn gar bald aufrichten. Aber es sind das immer sehr gefährliche Patienten, daher muß man sich mit ihnen schon ein wenig mehr Zeit nehmen. – Ich sehe, daß dir der Wein und der ganze Laib Brot ein wenig schwer zu halten ist. Wie wäre es denn, so dir die liebe Helena, die dich hier so teilnehmend betrachtet, ein wenig unter die Arme griffe? Wenn du so eine Wirtin hättest, was meinst du, ginge da dein Hauswesen nicht bedeutend besser vonstatten?“

[8] Robert schmunzelt verlegen und sagt nach einer Weile: „Wäre alles unaussprechlich gut, wohl und recht, wenn sie nur nicht gar so schön wäre! Aber sonst eine Gehilfin! O Herr, von Dir mir gegeben – würde freilich aus meinem einen Hause zehntausend Himmel machen! Aber sie ist ja zu ungemein schön, lieb und herrlich für mich.“

[9] Rede Ich: „Du warst ja doch sonst ein Freund alles Schönen und dabei auch Nützlichen! Dein Wahlspruch lautete ja sogar: ,Das Schöne muß nützlich und das Nützliche schön sein!‘ Und siehe, das ist auch von Ewigkeit her Mein eigener Handlungsgrundsatz gewesen. Daher denn alle Meine Werke ebenso schön wie nützlich sind. Denn die Nützlichkeit entspricht Meiner ewigen Liebe und Güte, und die Schönheit Meiner Weisheit und Wahrheit. Und so kannst du hier im Reiche der Himmel nie eines ohne das andere haben. Je schöner hier sich dir etwas darstellt, desto nützlicher ist es auch!

[10] Helena ist wahrlich überaus schön, aber sie ist eben deshalb ein ebenso überaus nützliches Wesen. Daher scheue dich nicht so sehr ihrer Schönheit wegen! Du wirst erst durch sie ein vollkommener Mensch und Engel, und sie durch dich noch schöner, vollkommener und nützlicher! Ich gebe sie dir zu einem wahren himmlischen Weibe, mit dem du stets weiser, glücklicher und seliger werden wirst. Reiche ihr daher deine Rechte und drücke sie an deine Brust! Und die Erfüllung dieses Meines Willens ist der ewige Segen für euch beide!“

[11] Robert spricht schwindelnd vor Wonne: „O Herr, vergib mir meine große Schwachheit! Aber hier muß ich Dir offen gestehen, daß ich die Bitte: ,Herr, Dein Wille geschehe!‘ wohl nie leichter und seliger ausgesprochen habe als diesmal! So komme denn her an meine Brust, du himmlisch schöne und herrliche Helena! Was der Herr, Vater Jesus, Jehova Zebaoth mir gnädigst gegeben hat für ewig, hat Er durch mich auch dir gegeben für ewig! Und so wollen wir denn seligst eins sein in allem, in der Liebe, in der Wahrheit, in aller Liebtätigkeit und dadurch eins in unserem heiligsten, liebevollsten Vater!“

[12] Spricht Helena, strahlend von himmlischer Schönheit: „Des Herrn Name sei gepriesen ewig und Sein heiliger Wille geschehe! Ebenso aber wird mir auch ewig heilig sein dein Wille, da ich nun klarst erschaue, daß du keinen andern Willen mehr in deinem Herzen birgst als allein den heiligen des himmlischen Vaters aller Menschen und Engel! – Sollte dein Herz je nach großen Taten in der Liebe auf Augenblicke matt werden, da soll es an dem meinen eine reiche Stärkung finden. Und sollte ich selbst je im heiligen Wollen irgendeine Schwäche zeigen, da wird dein Herz mich kräftigen in allem, was dem heiligsten Vater wohlgefällig ist! – Und so will ich denn im Namen unseres himmlischen Vaters sein für ewig dein himmlisches Weib, das mit und in dir leben und handeln wird als ein Wesen für ewig! Des heiligsten Vaters Gnade, Liebe, Weisheit, Ordnung und Wille sei uns ein Segen für ewig!“

[13] Robert, über alle Maßen gerührt, drückt Helena an seine Brust und küßt sie dreimal auf die Stirne. Und Helena küßt ihn darauf ebenso oft auf den Mund, nimmt ihm dann sogleich den Wein und das Brot ab und spricht: „Als nun für ewig dein Weib, lasse dir deine Mühe von mir geringer machen! Es ist genug, daß du im Namen des heiligsten Vaters ordnest. Handeln werde dann schon ich als dein rechter Arm!“

[14] Rede Ich: „Gut, gut, Meine geliebten Kinder! Ihr seid nun gesegnet und eins und werdet es bleiben stets seliger für ewig! [1.RB7 124,6-13]

7 RB = "Robert Blum" = "Von der Hölle bis zum Himmel"



8. Das Wesen der Weiberliebe. –

Die Auferstehung oder Verklärung des Fleischleibes


Kurze Zeit später stellt Robert Blum mit den folgenden Worten die Helena als sein Himmlisches Weib einem Neuankömmling vor:

 

Und dies allerschönste Weib an meiner Seite ist mein von Gott dem Herrn mir für ewig verbundenes Weib.“ [1.RB 126,10]

Im 2.RB betreten wir einen Saal mit Millionen von Grabmählern, in deren Mitte sich eine große Pyramide erhebt. Alle diese Grabmähler stellen den abgelegten Fleischleib des Robert Blum dar = die Gesamtheit aller materiellen Intelligenzspezifika oder Elementar-Tierchen8, aus denen die Leiche des Robert Blum besteht.  Hier geht es nun um die Auferstehung des abgelegten Fleischleibes von Robert Blum. Es geht darum, dass Robert Blum einen solchen Grad seiner Liebe zu Jesus erreicht, dass dadurch sein abgelegter Fleischleib zu Licht 1.Stufe verklärt und zu einem jenseitigem Kleid seiner Naturseele wird. Deswegen muss Robert zunächst an der Seite von Helena die Katakomben der großen Pyramide durchwandern und dabei alle Situationen seines ganzen Erdenlebens nochmals anschauen. Als er mit Helena wieder aus der Pyramide herauskommt sagt Robert: "Wie wird es je möglich sein, diesen Augiasstall meines ganzen Erdenlebens zu reinigen?" Da antwortet Jesus ihm: Steig jetzt mit Helena die zehnstufige Pyramide empor und lies jeweils die Inschriften, die auf  jeder Stufe angebracht sind. Auf der neunten Stufe liest Robert:

8 Siehe bitte: Er 18,8+9 und 45-47

,Die pure Weiberliebe ist Eigenliebe! Denn wer von der Weiberliebe sich so weit verziehen lässt, dass ihm daneben die Nächstenliebe und aus dieser die Gottesliebe zur Last wird, der liebt sich selbst im Wesen des Weibes! Lasse dich daher von der reizenden Gestalt eines Weibes nicht gefangennehmen übers gerechte Maß, ansonsten du untergehst in der Schwäche des Weibes, während doch das Weib in deiner Kraft erstehen soll zu einem Wesen mit und in dir! – Wie du aber ein oder das andere Glied deines Wesens liebst, also liebe auch das Weib, auf daß es eins werde mit dir! Aber Gott liebe über alles, auf daß du in solcher mächtigsten Liebe neu geboren werdest zu einem wahren, freiesten Bürger der reinsten Himmel Gottes für ewig und dein Weib wie ein Wesen mit dir!‘ [2.RB 157,12]

Als Robert nun noch die letzte und zehnte Inschrift auf der zehnten Stufe liest (bitte in 2.RB 157,13 nachlesen) wird er von einer solchen Liebesglut zu Jesus ergriffen, dass er die Helena stehen lässt, die zehn Stufen hinab zu Jesus eilt und sagt:

[157,14] Auf dieser letzten Stufe wird Robert so mächtig gerührt vor Liebe zu Mir, daß er laut zu weinen anfängt. ….O Gott! Jetzt, jetzt erst fängt mich eine ungeheure Liebe zu Dir ganz allein zu durchdringen an. Und dabei gewahre ich erst, daß ich Dich noch nie völlig wahr geliebt habe! Aber nun ist es anders geworden! Du ganz allein bist nun der Herr meines Herzens, meines Lebens! – Ewige, unbesiegbare Liebe, Dir allein nichts als Liebe, Liebe und Liebe, Du mein Gott und Vater Jesus!!

[15] Als Du mir die schönste Helena zum Weibe gabst, da fühlte mein Herz zu Dir mehr eine innige Dankbarkeit als eine rechte Liebe. Und mit pünktlichstem Gehorsam gegen Deine Gebote meinte ich schon sicher die Vollendung zu besitzen. Aber wie weit war ich da vom wahren Ziel! Ja, ich wußte nicht einmal so recht, wie man Dich neben Helena mehr als diese lieben könne. Aber nun ist es anders geworden! Ich liebe nur Dich allein über alles und sehe in dieser Liebe ein ganz neues Leben erwachen! O Herr und Vater, o Jesus, Du meine einzige Liebe!“

[158,01] Mit diesen Worten springt Robert förmlich von der Höhe der Pyramide und eilt so hastig zu Mir hin, daß er sogar seines schönsten Weibes vergisst. Bei Mir angelangt, will er Mir sogleich zu Füßen fallen und sein Herz vor Mir ganz ausschütten. Aber Ich mache ihn darauf aufmerksam, daß er diesmal der Helena, seines Weibes, vergessen habe.

[02] Darauf spricht Robert selig ergriffen: „O Herr, Vater Jesus, wer kann in Deiner Nähe für etwas anderes Sinn haben als allein für Dich! Ich liebe die überaus schöne und fromme Helena wie ein gutes Glied meines Wesens oder meines geistigen Leibes – aber mein alles bist nun für ewig Du ganz allein, mein Gott, mein Herr und Vater! Was wäre mir ohne Dich eine ganze Welt voll Helenas? Nichts! Habe ich aber Dich, so kann ich auch ohne eine Helena vollkommen glücklich sein. Aber ich will sie dennoch holen, weil sie eine Gabe aus Deiner Hand ist und darum mir auch endlos wert, teuer und angenehm.“

[03] Rede Ich: „Ja, gehe hin und hole sie! Denn sie sieht ganz traurig zu uns her und meint, dich beleidigt zu haben, dieweil du sie verlassen hast!“

[04] Robert eilt nun zu Helena und sagt ihr: „Komm, komm, mein geliebtes Weib! Ich habe nur aus übergroßer Liebe zum Herrn deiner auf ein paar Augenblicke vergessen. Aber nun ist schon wieder alles in schönster Ordnung! Komme daher jetzt mit mir hin zum Herrn und sei nicht mehr traurig!“

[05] Spricht Helena: „Mein liebend Herz dem Herrn und dir zum Dank dafür, daß du mich wieder anschaust! Denn mir kam wahrlich ein Kummer ins Herz, daß ich in meiner Seele mich irgend versündigt zu haben meinte. Aber nun ist alles wieder mehr als gut, denn dich zog die allein gerechte und wahre Liebe von mir hin zu Gott, dem heiligen Vater! Nun ziehe aber du auch mich hin vor Ihn, der noch immer der alleinige Besitzer meines Herzens ist und auch ewig verbleiben wird. Lasse unsere Herzen eins werden vor Ihm, der sie zuerst erfüllt hat mit Seiner Liebe, auf daß – so nun dein Fleisch lauter wird durch die Auferstehung im Feuer der Gottesliebe – auch das meinige mitgeläutert werde und wir uns dann wie ein Herz, ein Sinn, eine Liebe, ein Leben und Wesen vor Ihm des seligsten Lebens erfreuen können!“

[06] Robert zerfließt nahezu vor Liebe und bringt nun die Helena zu Mir. [2.RB 157,14 – 158,6]

In der folgenden Szene entwickelt auch die Helena eine höchstmögliche Liebesglut zu Jesus, so dass der abgelegte Fleischleib des Robert in einem einzigen Augenblick  zu Licht 1.Stufe verklärt wird. Gleichzeitig verschwinden alle Grabmähler sowie die große Pyramide und werden in lauter Sterne verwandelt. Ein hoher Engel: Sahariel erscheint und übergibt dem Robert ein herrliches Himmelskleid, das er aus all den zu Sternen verklärten Teilen des ehemaligen Leichnams zusammengefasst hat.



9. Ein Wiedersehen der beiden Himmlischen Ehegatten:

Robert und Helena – ein wahres Ehepaar der Himmel


Danach unternimmt Robert an der Seite von Sahariel eine größere jenseitige Reise und wirkt an der großen Szene mit Luzifer-Minerva und Cado mit, während Helena diese gesamte Zeit an der Brust Jesu ruht und in die großen Geheimnisse der unendlichen Liebe und Weisheit Jesu schaut. (Siehe 2.RB 161 – 187)

[188,07] Robert begrüßt nun die Helena mit wahrer Engelszärtlichkeit, und diese erwidert holdseligst den Gruß. Robert vergeht nahe vor Wonne und ruft. „O du meine himmlische Helena, wie groß bist du nun, und wie klein bin ich vor dir!“

[RB.02_188,08] Spricht Helena: „Liebster Robert-Uraniel9, vor Gott dem Herrn, unserem Vater voll reinster Liebe, gibt es weder irgend etwas Großes noch etwas Kleines! Er gibt dem einen Werke diesen, dem anderen Werke einen anderen Zweck. Wo aber der Zweck göttlich, da ist auch das Mittel gut. Ich bin ein Mittel und du auch in der Hand der göttlichen Liebe. Du bist so wie ich weder groß noch klein, sondern gleich mit mir in der Liebe vor Gott. Daher machen wir uns gegenseitig keine Lobreden mehr, sondern ergreifen wir uns recht innig in Gott, unserem heiligen Vater! Deine Weisheit vermähle sich mit meiner in Gott reif gewordenen Liebe! [Der weibliche Teil ist ursprünglich Weisheit und muss aus der Weisheit die Liebe entwickeln. Der männliche Teil ist ursprünglich Liebe und muss aus der Liebe die Weisheit entwickeln.] Und werden wir so dann eins vor Gott, so werden wir ein wahrhaftiges Ehepaar im Himmel und werden als ein solches wirken nach der Ordnung Gottes!“

[RB.02_188,09] Spricht Robert-Uraniel: „Holdeste Schwester im Herrn und Vater und Weib meines Herzens! Du hast vollkommen recht! Wie selig doch haben mich deine Worte gestimmt! Denn ich sah darin den Geist der reinsten göttlichen Liebe in mein Herz überströmen. Welch eine liebliche Harmonie entfaltete das in meiner hochseligen Brust! O Gott, welchen Seligkeiten gehe ich nun entgegen! Was alles wird meinen Augen in der geheimen Schatzkammer des Herrn begegnen! Seligkeiten ohne Maß, jede von neuen, nie geahnten Wundern der göttlichen Liebe, Weisheit und Macht begleitet!“ – Hier umarmt Robert-Uraniel die Helena und küßt sie auf die Stirne.

[RB.02_188,10] Ich aber segne sie beide abermals und bedeute Robert, daß er nun alle zum Weiterzug aufrufen soll.

9 Da Robert Blum vom Planeten Uranus abstammt, erhält er den endgültigen Himmelsnamen: Robert-Uraniel.



10. Der ehemalige Offizier Peter-Peter liebte zunächst

seine Mathilde-Eljah sehr viel stärker als Jesus


Im 2.RB begegnet uns noch ein zweites Himmlisches Ehepaar: Peter-Peter und seine Mathilde-Eljah. Diese beiden Dualgeister10 hatten sich auf Erden kurz getroffen, denn Peter-Peter war der Hauslehrer von der kleinen Mathilde-Eljah. Als aber die adligen Eltern bemerkten, dass ihre Tochter in ihren Hauslehrer verliebt war, haben sie den Peter-Peter sofort entlassen. Danach ging es der Mathilde-Eljah in ihrem ganzen weiteren Erdenleben innerlich und zum Teil auch leiblich sehr schlecht, wodurch aber ihr Menschengeist = ihr Alltags-Ich sehr gereift wurde. Erst hier im Jenseits kommen die beiden Dualgeister wieder zusammen und erkennen sich wieder. Da Peter-Peter aber seine Mathilde-Eljah mehr als Jesus liebt, wird er von Jesus an seinen ehemaligen Feldwebel, der unter dem Kommando von dem Offizier Peter-Peter gedient hatte, verwiesen, der zu ihm sagt:

10 Da der jenseitige Mensch hauptsächlich aus dem Menschen-Geist = sein Alltags-Ich und aus dem Reinen Geist = sein Höheres Ich besteht, so sollte man von Dual-Geistern und nicht von Dual-Seelen sprechen.

[RB.02_246,08] Die Liebe ist der Himmel größter Reichtum; nach der muß man geizen. Und hat man sie, da muß man sie nicht sogleich aller Welt preisgeben. Die Nächstenliebe ist zwar gleich der Gottesliebe. Aber sie muß nur Gottes wegen in Werken bestehen, jedoch in der Flamme des Herzens nie unmittelbar, sondern stets allein nur durch Gott an den Nächsten gerichtet werden, sonst schwächt das die Liebe zu Gott. [Das Primäre ist die Gottesliebe, und aus der erst heraus die sekundäre Nächstenliebe!] Siehe an deine schönste Mathilde! Sie hat in deinem Herzen drei Viertel von dem, was der Herr allein haben sollte! Merkst du nun den Grund deiner Liebesschwäche?“


Dagegen macht der Peter-Peter eine Menge Einwendungen und sagt unter anderem:


"Daher meine ich, daß da zwischen der Liebe zum Weibe und der zu Gott ein bedeutender Unterschied sein muß. Man wird Gott, das höchste Urwesen doch ganz anders lieben müssen als ein Weib. Und so glaube ich denn, daß eine bescheidene Liebe zu einem wunderlieben Weibe gar wohl neben der mächtigen Liebe zu Gott bestehen kann." [2.RB 247,2]

[247,04] Spricht der Feldwebel: „Glauben macht zwar auch selig, ich aber halte es mit der Seligkeit der reinen Liebe zu Gott ganz allein. Der Mensch hat nur ein Herz und kann somit auch nur eine rechte Liebe haben, aus der hernach, so die Hauptliebe reif geworden ist, alle anderen Seitenliebearten in der göttlichen Ordnung hervorgehen können. Und so bin ich der Meinung, man müsse zuvor in der Liebe zu Gott völlig feststehen; dann erst läßt sich alles andere in der schönsten Harmonie ergreifen. Ist man aber in der Liebe zu Gott noch schwankend und weiß kaum, wie man Gott mehr lieben kann als ein schönst gestaltetes Weib – da, Freund, ist die rechte Weisheit des Geistes noch etwas fern!

[05] Sieh, das Herz hat nur eine Kammer für die Liebe, und diese muß zugleich sein für Gott wie auch für den Nächsten und umgekehrt. So du recht liebst, da kannst du Gott nicht anders wie ein Weib lieben, und ein rechtes Weib nicht anders wie Gott, weil das Herz des Menschen nur einer rechten Liebe fähig ist. Was daneben ist, gehört zur Selbstliebe und taugt nicht in das Reich Gottes.

[06] Wie hat denn ein Johannes, ein Jakobus, ein Petrus, wie auch ein Paulus den Herrn geliebt? Wie liebte Ihn eine Magdalena und tausend andere mehr? Siehe, diese waren in den Herrn vollkommen verliebt, noch um einige Grade stärker als du in deine holdeste Mathilde. Und eben solch ein Verliebtsein in den Herrn hat in diesen Wesen den Grund gebildet, daß sie als rechte Liebhaber des Herrn ehestmöglich zu Seinen innigsten Freunden und zu Meistern der Liebe und Weisheit geworden sind. – [2.RB 247,4-6]

 

Jesus sprach dann zu Peter-Peter:

 

[248,03] Der Feldwebel hat dir unter anderem gesagt, wie die Liebe zu Mir beschaffen sein muß, so sie dir rechte Früchte tragen soll. Aber du meintest dann wieder anders. Und dennoch muß es so sein, wie es dir der Feldwebel einfach erklärt hat.

[04] Siehe, die holde Mathilde liebst du so leidenschaftlich, daß du dich solcher Liebe kaum erwehren kannst. Aber du mußt vorderhand dennoch die Mathilde ganz aufgeben und mußt für deinen Teil ganz Mir allein angehören, wie die Mathilde für ihren Teil! Sonst könntest du samt ihr nimmer in Mein Reich einziehen.

[05] So du Mathilde nicht aus Meinen Händen bekommst, kann sie dir nicht zum Heil und zur Kraft aus Mir behilflich sein, wohl aber nach und nach zum Unheil und zu bedeutender Schwäche.

[06] Daher gehe hin, führe sie zu Mir und übergib sie Mir! Dann erst wirst du frei sein zur Aufnahme einer rechten Liebe aus Mir.“ [2.RB 248,3-6]


Danach entbrennt der Peter-Peter endlich in der völligen Liebe zu Jesus, so dass dann Jesus zu ihm sagen kann:

 

„Freund und Bruder! Ein mit Liebe zu Mir erfülltes Herz ist Mir der größte und vollkommenste Dienst, den ein Mensch Mir zu Gefallen tun kann. Ich sage dir, bei Mir kommt am Ende alles auf die Liebe hinaus!" [2.RB 252,1]…. "Bleibe also in der Liebe, da du die Liebe in dir hast – und gehe nun hin und nimm die Mathilde-Eljah, damit alle deine Liebe zu Mir eine ewige Nahrung habe! Denn so der Magnet als Symbol der Liebeskraft keine Nahrung hat, wird er schwach; hängt man ihm aber eine Speise an, so wird er stärker und stärker. Und so soll dir auch die Mathilde-Eljah eine stärkende Speisung sein! – Es sei!“ [2.RB 253,7]

 


11. Ehemalige Augustinermönche

erhalten im 2. Liebe-Weisheits-Himmel ihren weiblichen Dual-Geist


Noch ein Beispiel aus der 1.GS ab Kapitel 100. Wir haben mit dem Evangelisten Markus ein jenseitiges Augustinerkloster besucht. Verstorbene Augustinermönche lebten im jenseitigen Mittelreich in ihrem scheinbaren Augustinerkloster weiter, das sie mit ihrer schöpferischen Phantasie selbst erschaffen hatten, weil sie mit ihrer ganzen Liebe noch an diesem Kloster hingen. Dort führten sie ihr Mönchsleben eins zu eins weiter. Nun werden sie in langen Gesprächen durch Markus nach und nach von all ihren römisch-katholischen Irrtümern befreit und aus ihrem Schein-Kloster erlöst. Sie werden dann von Jesus Selbst, den sie mehr und mehr erkennen, immerhin in den zweiten Liebe-Weisheits-Himmel geführt. Wir befinden uns hier in der jenseitigen südlichen Mittagsgegend, und der vordere Bereich ist der zweite Himmel.


[100,06] "Nun spricht der Herr [zum Prior des ehemaligen Augustinerklosters]: "Nun gut; Ich habe aus dem Grunde deines Lebens vernommen und ersehen, daß deine Liebe zu Mir gerichtet ist und du wie auch deine Brüder Mir diese große himmlische Herrlichkeit zu einem angenehmen Opfer dargebracht haben und sage euch demnach, daß ihr eben durch dieses Opfer euch dieses herrlichen Himmels würdig gemacht habt. Für dich und deine Brüder ist hier die von Mir aus gesetzte Bestimmung; und daher könnet ihr auch nun sorglos wählen nach eurer freien Herzenslust. Ein jeder von euch hat einen solchen herrlichen Palast zu übernehmen, und zu nehmen ein ihm vollkommen wohlgefälliges Himmelsweib und hat dann als Herr eines solchen Gutes keine andere Verpflichtung über sich, als fürs erste Mich als den Herrn und Vater ewig anzuerkennen und zu lieben und dann aber die nicht selten hier anlangenden armen neuen Ankömmlinge aufzunehmen, zu bewirten, zu bekleiden und sie durch liebevolle Unterweisung Mir, dem Vater, näher zu bringen.

[06] Frage nicht, ob Ich beständig hier sichtbar so wie jetzt oder nicht sichtbar hier verbleiben werde; denn ob ich sichtbar oder nicht sichtbar bin, so bin Ich aber dennoch allzeit vollkommen gegenwärtig. Und wenn du diese Sonne hier ansehen wirst, dann denke, darinnen wohnt dein Vater. Und diese Sonne, welche so sanft diese Gegend erwärmt und alles so herrlich erleuchtet, geht hier nie unter, und du wirst sie allzeit sehen und das Antlitz deiner Liebe nimmer abwenden von ihr.

[07] Wann immer du Mich aber in der höchsten Liebe zu Mir werktätig ergreifen wirst, da werde Ich auch alsbald so wie jetzt bei dir wie bei deinen Brüdern persönlich wesenhaft sichtbar da sein.

[08] In deinem neuen Hause in diesem Himmel aber wirst du eine weiße Tafel finden. Diese beschaue von Zeit zu Zeit nach Umstand deiner Liebetätigkeit, so wirst du darauf Meinen Willen kundgetan erschauen.

[09] Das Weib aber, das Ich dir hier geben werde, liebe also wie dich selbst. Sei eins mit ihr, auf daß du mit ihr darstellest einen vollkommenen Menschen, welcher ist in dem vollkommenen himmlischen Wahren und Liebtätigkeitsguten. – In diesem Weibe wirst du fühlen die Macht deiner Liebe zu Mir und das Weib die Macht Meiner Weisheit in Dir; und so werdet ihr sein wie eins in Meiner ewigen Liebe und Weisheit. Der höchste Grad eurer Wonne wird dann sein, wann immer ihr in der Liebe zu Mir völlig eins werdet.

[10] Du sollst hier nicht sorgen um die Nahrung noch um was immer für ein anderes Bedürfnis, denn für alles das ist hier von Mir schon für alle Ewigkeiten gesorgt. Denn es ist ein Reich, welches Ich von Anbeginn denen bereitet habe, die Mich lieben, es ist das große, heilige Erbe an alle Meine Kinder, welches Ich ihnen bereitet habe am Kreuze! Daher nehmet es von Mir als dem alleinigen Geber aller guten Gaben an und genießet dessen übergroße Herrlichkeiten und Schätze fürder und fürder ewiglich.

[11] Ihr sollet nicht altern in diesem Reiche, sondern ihr sollet seliger und seliger werden und stets kräftiger und jugendlicher und herrlicher! Solches also ist euer wohlgemessenes seliges Los. Daher gehet hin, wählet euch die ewigen Lebensgefährtinnen, damit Ich euch segne zur ewigen, endlosen Seligkeit!

[12] Sehet, unser Prior wird beinahe schwindelig bei dieser wonnevollsten Seligkeit. Vor lauter Schüchternheit getraut er sich samt seinen Brüdern kaum seinen Fuß von der Stelle gegen die harrenden himmlischen Jungfrauen zu setzen. Aber der Herr gibt den Jungfrauen einen Wink, und sie eilen hin, und eine jede reicht dem ihr Bestimmten einen strahlenden Palmzweig hin. Mit der Annahme des Palmzweigs aber verwandeln sich auch die früher noch etwas ordinären Kleider der Mönche in entsprechende himmlische, und der Herr segnet sie nun, und sie alle fallen auf ihre Angesichter nieder und loben und preisen Ihn für solche unermeßliche Gnade.

[13] Aber sehet, dort im Hintergrunde der Mönche und Laienbrüder, welche hier den Mönchen ganz gleich sind, steht noch ein Laienbruder ohne Weib und Palmzweig, etwas traurig zusehend, wie da seine Brüder alle samt und sämtlich sind versorgt worden. Nur für ihn ist eine Jungfrau zu wenig bedacht worden, auch seine Kleider haben sich noch nicht verändert, daher er noch immer in seinem zwilchartigen Rocke erscheint. Was wird denn mit diesem nun geschehen? Wir wollen die Sache abwarten, denn der Herr wird seiner sicher nicht vergessen.

[14] Sehet aber nun, der Herr spricht zu den himmlisch Vermählten: Also lasset euch, Meine lieben Brüder, nach Hause geleiten von euren himmlischen Ehegenossinnen, und ein jeder nehme an Ort und Stelle den vollkommenen Besitz des von Mir ihm bereiteten ewigen Gutes! [1.GS 100,5 – 14]

 


12. Einführung des Priors in den 3. Liebe-Himmel


[GS.01_100,15] Unsere nun himmlischen Eheleute erheben sich, und der Prior bemerkt leidweslich unseren armen Laienbruder, wie dieser bei dieser Gelegenheit leer ausgegangen ist, wendet sich darob sogleich an den Herrn und spricht: O Herr, Du allerliebevollster, bester Vater! Ich kann Dich nicht genug loben und preisen für die Gnade, die Du uns allen erwiesen hast. Aber sieh, es ist dort im Hintergrunde ein armer Bruder noch ohne Weib und Gewand, mich dauert er überaus. O Herr, wenn es dir angenehm wäre, so möchte ich ihm lieber mein Gewand und mein Weib abtreten, als ihn so verwaist hier sehen müssen. Ich weiß zwar wohl, daß Deine unendliche Vatergüte für ihn schon bestens gesorgt hat; aber da ich auch von Dir aus ein liebendes und mitleidiges Herz habe, so muß ich dir offenbar gestehen: Wenn ich diesen armen Bruder nicht mir gleich selig wüßte, so möchte ich in Deinem allerheiligsten Namen lieber selbst mehrere tausend Jahre auf alle diese Seligkeit Verzicht leisten, als ihn nur einige Tage weniger selig zu wissen denn mich selbst.

[GS.01_100,16] Der Herr spricht: Möchtest du wirklich dein Weib und dein Gewand und dein himmlisch Gut an diesen Bruder abtreten?

[GS.01_100,17] Der Prior spricht: Ja, o Herr, auf der Stelle, und wenn ich auch selbst allein zurück müßte in mein früheres Blindkloster.


Dies war eine letzte Liebesprüfung des Priors, der sich dadurch für den 3.Liebe-Himmel fähig gemacht hat. Daher sagte Jesus jetzt zum Prior, zu dessen Dualgeist und zu dem armen Laienbruder:

 

"Weil du und dieser dein Bruder euch gegenseitig aus Liebe zu Mir habt ganz und gänzlich gefangennehmen lassen, so nehme auch Ich euch in Meiner Liebe gänzlich gefangen. Die Brüder hier, die sich schon mit ihren himmlischen Gattinnen in ihre Wohnungen zu ziehen angefangen haben, diese segnen wir. Du, dein Weib und dieser Bruder aber ziehet mit Mir dorthin, wo Ich ewig in dem allerhöchsten Himmel unter Meinen Kindern zu wohnen pflege!

[GS.01_100,23] Sehet, der Prior, sein Weib und der Bruder fallen vor zu unendlich großer Entzückung vor dem Herrn nieder. Der Herr aber stärkt sie, erhebt sie und spricht: Nun, Meine Kindlein, folget Mir in Mein Haus! Sehet, sie ziehen, unbemerkt von den anderen Brüdern, dem ewigen, heiligen Morgen zu. Endlos weitgedehnte Reihen seliger Brüder begrüßen von allen Seiten diesen kleinen Zug und preisen den Herrn ob Seiner unendlichen Güte, Liebe und Erbarmung. [1.GS 100,22+23]

Abgesandte aus allen Weltkörpern bilden an beiden Seiten dieser Himmelstraße zum Himmlischen Jerusalem ein Spalier. Aber obwohl die zugehörigen materiellen Sonnen und Zentralsonnen und ihre jeweiligen Bewohner unvorstellbar größer als die Erde sind, sind hier alle Menschen genau gleich groß, da es sich um ein und dieselbe geistige Größe handelt.

Später erleben wir noch ein Abendmahl mit, das in dem Haus im Himmlischen Jerusalem gefeiert wird, in dem der Prior, seine Himmelsfrau und der Laienbruder ihre ewigen Wohnungen erhalten.

"Sehet, nun erhebt sich alles von der Tafel, und alles dankt und lobt den Herrn. Und der Herr geht hin und umarmt einen jeden und segnet ihn noch sonderheitlich! Alles geht nun auch seiner neuen Bestimmung zu, und der Herr führt unseren Prior, sein Weib und den armen Bruder in die bestimmte Wohnung und spricht zum armen Bruder: Siehe, du hast noch kein Weib, es ist aber eines schon auf dem Erdkörper für dich bestimmt. Wenn dieses hier ankommen wird, da sollst du mit demselben in die Ehe treten. Unterdessen aber sei ein treuer Bruder aller deiner Brüder, wie du dann ein lieber Bruder aller deiner Brüder bist." [2.GS 8,30]

 


13. Völlig übereinstimmende Aussagen bei Swedenborg


In meinem Bücherschrank steht seit 50 Jahren das Swedenborg-Buch: "Die Weisheit der Engel über die eheliche Liebe" = "Die Eheliche Liebe". Jetzt habe ich zum ersten Male darin gelesen und fand sowohl darin als auch in den "Himmlischen Geheimnissen" folgende Aussagen bei Swedenborg, die völlig mit dem übereinstimmen, was wir hier an Jesusworten durch Lorber über dieses Thema gehört haben:

"Auch dann noch bleibt der Mann Mann und das Weib Weib. Weil der Mensch als Mensch fortlebt nach dem Tode, und der Mensch männlich oder weiblich ist, und ein anderes das Männliche und ein anderes das Weibliche ist, und zwar so ganz, daß das eine nicht verändert werden kann in das andere, so folgt, daß nach dem Tode der Mann als Mann, und das Weib als Weib fortlebt, beide als geistige Menschen." [Eheliche Liebe (EL) 32 II]

"Vers 22: Und Jehovah Gott baute die Rippe, die Er vom Menschen genommen, zu einem Weib und brachte sie zum Menschen.
Durch bauen wird bezeichnet aufrichten, was gefallen ist; durch die Rippe: das nicht belebte Eigene; durch das Weib: das vom Herrn belebte Eigene. Durch „zum Menschen bringen“, daß ihm ein Eigenes gegeben worden sei." [Himmlische Geheimnisse" (HG) 151]


Oben in der Ziffer: 4 hatten wir Jesus durch Lorber gehört: "Das hartnäckigere Geistige, das mehr Sinnliche, Stolze und Hochmütige des [ursprünglichen Gesamt-]Mannes ward durch Gottes Weisheit und Macht aus dem Manne geschieden und in einer dem Manne ähnlichen weiblichen Form dargestellt. [1.GEJ 166,5]

Auch Swedenborg schreibt, dass im Himmel dem Mann eine für ihn passende Gattin gegeben wird und ebenso der Frau ein passender Gatte gegeben wird, weil im Himmel die Ehegatten nicht  zwei Engel, sondern ein Engel genannt werden:

"Dann wird dem Mann eine für ihn passende Gattin gegeben, und ebenso dem Weibe ein solcher Gatte. Der Grund ist, weil keine anderen Ehegatten im Himmel aufgenommen werden können, um daselbst zu bleiben, außer solche, die innerlich vereinigt sind, oder wie in eines vereinigt werden können; denn dort werden zwei Ehegatten nicht zwei, sondern ein Engel genannt; und dies wird auch verstanden unter den Worten des Herrn, daß sie nicht mehr zwei seien, sondern ein Fleisch. Dies ist der Grund, warum für diejenigen, die nach der Vorbereitung in den Himmel eingeführt werden, eine Ehe vorgesehen wird mit einer Gattin, deren Seele zur Vereinigung mit der des anderen hinstrebt, so dass sie nicht zwei Leben, sondern eines sein wollen, und aus diesem Grund wird nach der Trennung dem Mann eine passende Gattin, und ebenso der Frau ein Gatte gegeben." [EL 50, VI]

"Die Ehegatten pflegen ähnlichen Umgang miteinander, wie auf der Welt, aber einen angenehmeren und beglückenderen, jedoch ohne Erzeugung von Kindern, an deren Stelle eine geistige Zeugung tritt, welche die der Liebe und Weisheit ist. Daß die Ehegatten ähnlichen Umgang miteinander pflegen, wie auf der Welt, kommt daher, daß nach dem Tode der Mann ein Mann, und das Weib ein Weib bleibt, und beiden die Neigung zur Verbindung von der Schöpfung her eingepflanzt ist. Diese Neigung im Menschen ist Angehör seines Geistes und von daher des Körpers, daher auch nach dem Tode, wenn der Mensch ein Geist wird, ebendieselbe gegenseitige Neigung bleibt. Diese ist aber nicht möglich ohne ähnlichen Umgang; denn der Mensch ist Mensch, wie zuvor, und es ist nichts vom Mann und nichts vom Weib hinweggenommen. Sie sind sich der Gestalt, sowohl als den Neigungen und Gedanken nach ähnlich; was folgt hieraus anderes, als daß auch ihr Umgang ein ähnlicher ist, und daß, da die eheliche Liebe keusch, rein und heilig ist, auch der Umgang ein vollständiger ist; [EL 51, VII]

So sehen wir hier eine wunderbare Übereinstimmung zwischen den Jesuswerken durch Lorber und Swedenborg. Es gibt aber auch Teile, die nicht übereinstimmen (siehe oben die Ziffer: 1), sowie auch große und wichtige Teile (vor allem die Lehre von Jesus), die übereinstimmen. Daher komme ich immer mehr zu der Auffassung, dass Jesus diese Nicht-Übereinstimmungen zugelassen hat, damit wir geistig nicht träge und denkfaul werden, sondern dass wir uns über alle diese geistigen Fragen tiefe Gedanken machen:

"Damit aber der Wille des Geistes in seiner Freiheit sich üben kann, so müssen auf einem Weltkörper auch allerlei Reizungen vorhanden sein, welche unablässig dahin wirken, den Menschen von der Wahrheit abzuziehen und ihn ins Falsche zu leiten, wodurch dann ein jeder Mensch, wie ganze Gesellschaften, einen beständigen Kampf zu bestehen haben, durch welchen die Lebenskraft geübt und die Freiheit des Willens irgendeine bestimmte Richtung annehmen muss." [1.GS 84,7]

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 3/15)