„…Sehet, darum also wird hier auch dieses Morgenmahl erwähnt, welches damals für die Gründung der Urkirche fast also gehalten wurde wie nach der Vollendung des großen Völkertages, welcher nahezu viertausend Jahre angedauert hat, das letzte große Abendmahl zur Gründung eines neuen Testamentes, welches da ist eine neue Gnaden- und Erbarmungskirche, erfüllt mit dem ewigen Leben und somit erfüllt durch Gott und mit Gott!“ (HGt.01_169,08)


Über die Gründung der Urkirche

 

1
"...Und als der hohe Abedam solches zu den dreien gesprochen hatte, hieß Er sie Ihm folgen. Er aber ging voran und ließ neben Sich hergehen den Henoch und den Lamech. Ihm auf dem Fuße folgte der bekannte Abedam, an dessen rechter Seite der Jared und an dessen linker Seite der Mathusalah. Hinter diesen dreien folgten Enos, Kenan und Mahalaleel, und diesen dreien schlossen sich dann erst der Kaeam und der Jura, Bhusin und Ohorion an.

 

Und nach wenigen Schritten beim Adam angelangt, lagerten sich alle um den Abedam also, daß sie einen bis zum Adam hin geöffneten Kreis bildeten, welcher sich mit Adam und Eva schloß.

 

Da aber der Seth nicht im Kreise war, so beschied der Abedam die Ihn Umgebenden, Platz zu machen für den Seth.

 

Und alsbald wurde auch an der Seite Adams Platz gemacht für ihn. Und also nahmen nun sechzehn Personen, den hohen Abedam mitgerechnet, teil an dem Morgenmahle, welches in Brot, Honig und Milch bestand, wovon man zuerst von alters her stets das Brot nahm mit Honig und, nachdem solches verzehrt war, dann erst Milch von frischer Melke darauf trank.

 

Und also nach dieser Sitte wurde auch diesmal gefrühmahlt.

 

Doch warum wird hier dieses Sabbatmorgenmahles erwähnt? – Die Ursache liegt nicht ferne, so jemand bedenkt, daß an diesem Morgenmahle der höchste, heilige Vater Selbst*) sichtbar teilnahm unter den ersten Menschen dieser Erde und dabei den Grund gelegt hat für die erste ordnungsmäßige Kirche der Erde. Und wie vorher Adam und Eva nur als das erste Menschenpaar haben angesehen werden können, so kann es nun auch als die erste Gründung der Kirche Jehovas angesehen werden; denn knapp an diese Kirche ist dann das Judentum fest angeschlossen und besteht in vielen Stücken noch daraus. Und in der Mitte von Asien, in einer hohen Gebirgsgegend unfern des Himalaja, lebt noch ein kleines, abgeschlossenes Völkchen ganz streng nach dieser später von den Kindern Noahs auf steinerne Platten mittels gewisser entsprechender Sachbilder eingegrabenen Schrift, wovon die späteren ägyptischen Hieroglyphen nur eine verfälschte Abart sind.

*) "Es hat sich zwar der Herr in der Urkirche, wie auch in der Kirche des Melchisedek, zu der sich Abraham bekannte, wohl öfter persönlich gezeigt und hat gesprochen mit Seinen Heiligen und Selbst gelehrt Seine Kinder. Aber dieser persönliche Herr war eigentlich doch nicht unmittelbar der Herr Selbst, sondern allzeit nur ein zu diesem Zwecke mit dem Geiste Gottes erfüllter Engelsgeist." (GE.02_013,05) (Siehe auch Anmerkung im Text "Über die jüdische Religion")

 

Doch soll das sogenannte Sanskrit der Gebern, Parsen und Hindus nicht als ein und dieselbe Schrift angesehen werden; denn auch diese ist fürs erste viel jünger und gleich den ägyptischen Hieroglyphen eine ganz finstere Abart, voll von großen Irrtümern, darum auch ihr Gottesdienst danach ein greuelhaftes Heidentum ist.

 

Sehet, darum also wird hier auch dieses Morgenmahl erwähnt, welches damals für die Gründung der Urkirche fast also gehalten wurde wie nach der Vollendung des großen Völkertages, welcher nahezu viertausend Jahre angedauert hat, das letzte große Abendmahl zur Gründung eines neuen Testamentes, welches da ist eine neue Gnaden- und Erbarmungskirche, erfüllt mit dem ewigen Leben und somit erfüllt durch Gott und mit Gott!

 

Doch nun genug von dieser historischen Beleuchtung; und sonach gehen wir wieder in die Hütte Adams und sehen und hören da zu, was da alles geschah nach dem Morgenmahle!

 

Nachdem das Morgenmahl verzehrt war und alle in ihren liebeerfülltesten Herzen dem Abedam Emanuel Abba gedankt hatten, da erhob sich alsbald der Hohe und richtete folgende Rede an alle, sagend nämlich:

 

„Höret alle, die ihr hier zugegen seid und Zeugen waret dieser Nacht und, mit Ausnahme des Kaeam allein, auch fast des ganzen gestrigen Tages! Damit sollet ihr euch allzeit erinnern, wer Der war, ist und sein wird ewig, der zu euch kam und euch Selbst gelehrt hat den gerechten Weg der Liebe und also auch die wahre, unendliche Weisheit aus ihr, – nicht eine Weisheit der Welt zur großen Beschwerde des Hauptes und noch größerer des Herzens, sondern eine wahre Weisheit im Geiste der Liebe und aller Wahrheit aus ihr, welches alles ist das wahre, freie, ewige Leben.

 

Dieses Mahl sollet ihr also auch fürder begehen, bevor ihr dem Vater ein Sabbatopfer darbringen wollet; denn wahrlich, Ich sage euch: Nicht eher soll das Opfer angesehen werden, als bis ihr euch beim Morgenmahle als wahre Brüder und Schwestern in Meiner Liebe und also auch als Kinder eines und desselben Vaters im Herzen wohl erkannt habet!

 

Sooft ihr in der wahren, lebendigen Liebe eures Herzens zu Mir solches unter euch begehen werdet, werde Ich auch sein unter euch, – entweder manchen, die da zu Mir werden sein brennenden Herzens, sichtbar, oder den Laueren stets unsichtbar.

 

Ja, in Meiner Liebe werdet ihr alles vermögen, – ohne Meine Liebe aber nichts! Denn Meine Liebe ist ein fetter, guter Acker, auf welchen ihr gesät seid. Wer sich da nicht wird ausreißen lassen vom Feinde, der wird üppig emporwachsen und wird viele herrliche Früchte bringen. Wer aber da die Wurzeln seines Liebelebens nicht tief und fest genug in den Grund dieses besagten Ackerbodens wird getrieben haben, wahrlich, es wird ihm übel ergehen zur Zeit der wiederkehrenden Versuchung, wenn der Feind der Liebe kommen wird und wird versuchen, aus dem Boden des Ackers zu ziehen die Bäumchen! Er wird nicht eines unversucht lassen; wo er aber ein schwaches antreffen wird, wird er es wohl verschonen?

 

O nein, er wird es samt den schwachen Wurzeln aus dem Boden des guten Ackers reißen und es dann verderben lassen, weil die Wurzeln keine Feuchtigkeit des Lebens mehr haben werden und das Bäumchen dann verdorren und endlich bald ganz und gar in den Tod übergehen wird! Denn wer von euch hat noch je gesehen in der Luft allein Pflanzen entstehen und gedeihen?!

 

,Aber jedes Pflänzchen bedarf auch der Luft zum Leben!‘, also würdet ihr sagen. Ich auch sage solches mit euch; aber das Erdreich ist das erste Notwendige, – ohne das ist die Luft zu nichts nütze!

 

Es ist aber die Luft gleich dem göttlichen Worte und die Liebe eures Herzens das Erdreich, in welches gesät ist ein lebendiger Geist, umgeben mit einer lebendigen Seele.

 

Dieser Same des ewigen Lebens in euch kann nur dann sich die heilige Luft der göttlichen Lehre fruchtbringend zunutze machen, so er aufgegangen ist und feste und tiefe Wurzeln getrieben hat im Erdreiche der Liebe eures Herzens zu Mir. Wenn solches nicht geschehen ist zuvor, saget es und urteilet selbst: wird da ihm das, nämlich die Luft, was ihn sonst hätte fruchtbringend gestalten sollen, nicht zum Tode gereichen?!

 

Sehet, sonach nützt euch Mein Wort wenig, so eure Herzen nicht voll Liebe sind zu Mir und daraus zu euren Brüdern, und die bodenlose, luftige Weisheit eures Verstandes ist dann der Tod eurer Liebe!

 

So aber eure Liebe, die dem Geiste zur Nahrung dienen soll, tot ist gleich dem aus dem Erdreiche Meiner Liebe zu euch ausgerissenen Bäumchen, dessen Wurzeln nur noch mit dem vertrockneten Erdreiche eurer Liebe zu Mir beklebt sind, woher soll da euer Same oder als noch schwaches ausgerissenes Bäumchen des Lebens Nahrung noch bekommen?!

 

Darum also sei euch dieses Morgenmahl ein sichtbares Mahnzeichen, daß ihr euch allzeit an die Liebe halten sollet! Und so ihr und solange ihr solches tun werdet, werdet ihr auch das Leben haben bei und in euch und also auch Mich als den Urborn aller Liebe, alles Lebens und aller Weisheit aus Mir!

 

Diese Worte grabet euch tief ins Herz und tut alle unabänderlich danach, so werdet ihr leben durch und durch und nicht fragen: ,Wo ist der Vater?‘ und auch nicht zu Ihm rufen: ,Komme!‘; denn da wird Er sein bei euch und in euch wie jetzt, also auch ewig! Amen.“ (HGt.01_169,01 ff)

 

2
„…Und so seid denn gesegnet von der Hand der Macht und von der Hand der Kraft der ewigen Liebe des heiligen Vaters und der Kraft des Geistes, die heilig ist aus Uns beiden, und befruchtet und mehret euch und erfüllet die Erde mit der lebendigen Frucht dieses Segens!

 

Und allezeit, sooft ihr euch nahen werdet dieses Segens wegen, so opfert Mir zuvor eure Herzen! So ihr dieses unterlassen werdet, so wird die Schlange, die noch lebt und auch leben wird ewiglich im Grimme der Gottheit, die Frucht in euch verderben, und du, Eva, und alle deines Geschlechtes werden statt einer Frucht des Segens eine Frucht des Verderbens zur Welt bringen. Und diese werden zugrunde richten die Kinder des Segens und Lichtes in großer Anzahl, und ihres Tobens und Wütens wird kein Ende sein; und so werdet ihr die Sünde als Erbe an alle übergehen lassen, und eure Schuld wird sichtbar werden bis zur großen Zeit der Zeiten und auch nach derselben.

 

Und dieses Meines Gnadensegens Opfer eurer Herzen sei euch gegeben als ein heiliger Dienst, den zu verrichten ihr Mir allezeit schuldig seid, sooft ihr euch nähert dieses Meines Segens willen. Dieses neue und leichte Gebot, das ihr soeben empfangen habt aus Meinem Munde, sei die erste Kirche, die Ich gründe vor euch zu Meinem Gedächtnisse, und erinnere euch an die Taten der erbarmenden Liebe dankbar und führe euch zur heiligen Furcht Gottes zurück!

 

Einen sündenlosen Geist als Boten will Ich euch senden von oben mit einem Flammenschwerte in der Hand, damit er euch führe und zeige die ganze Erde von einem Ende derselben bis zum andern; und er wird euch erleuchten die Irrsale der Welt und euch aber auch züchtigen, so ihr abweichen werdet von Meinen Wegen.

 

Dieses alles sagt die ewige Liebe zu euch im Namen des heiligen Vaters, amen.“ (HGt.01_010,13 ff)

 

3

"Wahrlich, Ich sage euch, Meine Kindlein: Ich, euer Vater, brauche keine Opfer und benötige keines Mich extra ehrenden sogenannten Gottesdienstes; denn Ich bin allmächtig genug, um jeglichen Dienst zu versehen ewig, also wie Ich ihn versehen habe schon von Ewigkeiten her ohne eure Opfer und ohne euern Gottesdienst.

 

Wollt ihr aber Mir schon dienen, da dienet euch gegenseitig in Meiner Vaterliebe, so werdet ihr wahrhaftige Gottesdiener sein!

 

Wer da opfern will, der opfere in seinem Herzen! Meine Vaterliebe in seinem Herzen bringe er Mir zum Opfer, solch ein Opfer werde Ich allzeit wohlgefällig ansehen!

 

Nun wisset ihr alles lebendig in euch; beachtet es allzeit lebendig und tuet danach, so wird des ewigen Lebens Fülle gleich einem Strome aus euren Lenden hervorbrechen und wird allda zerstören die Wohnung des Todes für ewig, ewig, ewig! Amen." (HGt.02_169,11f)

 

4
(Der Tod Adams)

"Also waren nun die Menschen der Erde vollkommen gebildet und bereichert mit allen Kenntnissen. Die Kluft zwischen der Höhe und der Tiefe ward aufgehoben, damit da ein jeder Mensch vollkommen freiesten Willens und der ungehinderten Tätigkeit danach sein konnte.

 

Und so war auch die Erkenntnis Gottes vollkommen lebendig und die erste Kirche also gegründet, in der da ein jeder Mensch die innere Welt des Geistes in der reinen Liebe zu Gott finden konnte.

 

Und so war alles vollkommen gut, solange diese ersten Urväter lebten; als aber diese abgerufen wurden und sonach einer nach dem andern starb, da ward es leider bald anders.

 

Die Welt fing an, immer mehr überhandzunehmen, das Geistige verlor sich, und wir erschauen bald ganz materiell gewordene Menschen, welche vom Geiste nicht viel mehr wußten als die Menschen der jetzigen Zeit und sich daher von Meinem Geiste auch nicht mehr führen und strafen ließen.

 

Denn also wußte die Schlange die Natur des Erdbodens zu segnen mit ihrem Fluche, daß dieser alles hervorbrachte in solcher Üppigkeit, daß sie die Menschen bald verweichlichte und aus ihnen Faulenzer und Müßiggänger bildete.

 

Der weitere Verfolg wird solches noch klarer vor jedermanns Augen stellen.

 

Adam ward aber neunhundertdreißig Jahre, da berief er alle seine Hauptstammkinder zusammen und sprach dann zu ihnen:

 

`Kinder, nun habe ich neunhundertdreißig Jahre gelebt auf der Erde und bin darob gewaltig müde und schwach geworden!

 

Ich habe darum meinen Gott und euren Gott gebeten, daß Er mich stärken möchte oder nehmen von der Erde also, wie Er in der Zeit Seiner großen Offenbarungen zu Sich genommen hat den Zuriel, den Sehel und die Pura.

 

Und als ich also gebetet hatte, sehet, da sprach der Herr zu mir:

 

,Höre, Adam! Ich habe deine Zeit gemessen und habe sie vollmäßig gefunden; daher will Ich auch dein Gebet erhören und will dich nehmen von der Erde, die da schon mächtig deine Füße ermüdet hat.

 

Aber also wie die drei von dir Genannten kannst du die Erde nicht verlassen, da du gesündigt hast in deinem Fleische!

 

Daher soll dein Leib der Erde wiedergegeben werden, von der er genommen ward, auf daß der Schlange von dir ihr Teil werde!

 

Aber deine Seele mit dem Geiste aus Mir will Ich von deinem Leibe lösen und will sie führen auf den gerechten Ort, an dem du Meine Erbarmungen schauen sollst in aller Ruhe deines Herzens.

 

Einen Engel aber werde Ich zu dir senden; dieser wird dich erlösen vom Leibe, und das an diesem Tage.

 

Wie aber du das Zeitliche verlassen wirst, also werden es alle verlassen müssen, die da in ihrem Leibe gesündigt haben.

 

Denn wie durch dich gekommen ist die Sünde in die Welt der Kinder aus dir, also soll auch kommen der Tod des Fleisches! Amen.‘

 

Also sprach der Herr, und also ist heute der letzte Tag meines irdischen Seins vor euch; denn es ist dies des Herrn Wille!

 

Die Eva, eure Mutter, aber wird noch leben einige Zeit; haltet sie in Ehren, und sorget für sie, bis auch sie der Herr abrufen wird!

 

Dir, Henoch, übergebe ich meine Wohnung und alles, was in ihr ist; und die erste Sorge für die Mutter sei dir anbefohlen!

 

Dir, Seth, aber gebe ich alles Land, und all dessen Erträgnis! Darum aber sollst du sorgen für alle, die da in meiner Wohnung hausen werden; denn diese soll fortan dem Hohenpriester zu eigen bleiben, und er soll leben von dem zehnten Teile von allen Erträgnissen des Landes.

 

Also will es fortan Gott der Herr! Meinen Leib aber sollen Henoch, Jared, Mathusalah und Lamech heimlich begraben an einer Stelle, von der da außer den vieren niemand wissen darf, auf daß da nicht etwa die Kinder kämen und täten demselben göttliche Verehrung an. – Das alles ist mein und des Herrn Wille! Danach handelt! Amen.`

 

Darauf segnete Adam alle die Hauptstammkinder und durch sie alle Menschen der Erde, neigte dann sein Haupt und starb.

 

Alle Kinder aber zerrissen ihr Gewand und weinten und trauerten bei einem Jahre lang.

 

Der Adam aber ward auf einem hohen Berge begraben, und niemand außer den vieren wußte von der Stelle.

 

Und der Henoch bezog das Haus Adams und lebte im selben mit seinem Weibe und seinen Kindern und sorgte für die Eva, welche noch dreißig Jahre nach dem Tode Adams lebte.

 

Also ward in allem das Testament Adams beachtet." (HGt.03_115,01ff)

 

5
(Über die Süntflut)

Der Herr aber sprach: „Mahal, Mein Sohn, der du verloren warst und dich nun wieder finden und von Mir ergreifen hast lassen, stehe auf! Denn Ich, dein ewiger, heiliger Vater, sage es dir: Vor Meiner ewigen und unendlichen Liebe ist niemand so weit gefallen von Mir, daß Ich ihn nicht annehmen möchte, so er käme zu Mir in der reuigen Erkenntnis seiner Sünde!

 

Aber wer da nicht kommt, der hat sich sein Urteil selbst an seine Stirne geschrieben; denn Ich hebe niemanden wider seinen freien, von Mir ihm eingehauchten Willen und ziehe niemanden wider solchen Willen!

 

Alles aber, was Ich, der Allmächtige, tue, ist, daß Ich Meine Kinder rufe, zu Mir zu kommen, als ein allein ewiger, wahrer Vater! Wohl denen, die den Ruf nicht überhören und so sie ihn hören, sich darnach kehren!

 

Also habe Ich bis jetzt bei zweitausend Jahre lang (von Adam bis zur Sintflut) Meine Kinder gerufen, gelehrt und gewarnt; aber sie wollten sich solche Meine liebgerechte Warnung nimmer gefallen lassen, sondern legten ihr Ohr und Herz nur an den alten Lügenmund des Satans, und dieser hat ihnen die Wege zum Verderben gezeigt. Und sie wandelten so lange unermüdet auf diesen Wegen, bis sie sich darauf das erbeuteten, was nun über sie und über diesen ganzen Erdkreis gekommen!

 

Nicht Ich rief dieses Gericht über die Erde und bin nicht dessen Schöpfer, – sondern hier diese drei sind es! Diese wollten die Erde zerstören, und da ist nun ihr Werk vor ihren Augen!

 

Diese haben tollkühn aus Zorn gegen Mich, ihren Schöpfer, in die Erde gestochen, und der Satan führte sie geraden Weges auf jene Punkte der Erde, wo ihre Pulse am seichtesten liegen. Da rissen sie mit ihrer Beize und mit ihren Körnern aus der Hölle die feste Haut von den Adern der Erde, und die mächtigsten Dämpfe und Ströme fingen an emporzubrechen, genötigt von der Schwere der Oberhaut der Erde. Und diese alles verheerende und tötende Flut über diesen ihren Erdkreis ist nun die Frucht ihres Eifers für die Hölle!“

 

"Bei diesen Worten fingen die drei ganz gewaltig an zu beben; denn sie merkten es wohl, daß ihr Frevel Millionen den Tod gebracht habe, und wie sie die fast alleinigen Schuldträger dieses Gerichtes wären.

 

Der Herr aber berief hier den Satan; und als dieser, vom Grimme entbrannt im Augenblicke dastand, da sprach der Herr zu ihm: „Elender Versucher Meiner Langmut, Liebe und Geduld! Siehe, hier stehen deine drei getreuesten Knechte; sie haben deinen Plan meisterhaft vollbracht! Welchen Lohn wirst du ihnen darum nun geben?“

 

Und der Satan sprach: `Hatten sie nicht auf der Erde alles, wonach ihr Herz dürstete?! Welchen Lohn sollen sie dann fürder noch haben wollen?! – Der Tod sei ihr Los!`

 

Hier sprach der Herr: `Habt ihr es nun vernommen, wie euer Meister seine Knechte lohnt? Seid ihr zufrieden damit?`

 

Hier fingen die drei zu heulen an vor Furcht und Angst und baten den Herrn um Hilfe.

 

Der Herr aber sprach: „Das tut nun die Angst in euch, und ihr habt keine Reue! Daher weichet von Mir, Satans Diener, und büßet mit ihm in seinem Feuer euren Frevel!“*) (HGt.03_355,03ff)

 

*) Zur Sündflut siehe Jakob Lorber, „Die Haushaltung Gottes“, Band 3, Kapitel 338 ff. Siehe auch linke Randspalte unter „Neue Bücher“: Hannelore Winkler, „Sündflut, entschlüsselt aus Lehrtexten seit dem 2. Jahrtausend v.Chr.“

 

6
(Noah und der neue Bund)

Ich errichte mit euch einen Bund, und also auch mit allen euren Nachkommen! Und das tue Ich auch euretwegen mit allen Tieren bei euch; an allen Vögeln, an allem Vieh und an allen Tieren der Erde, und an allen den Tieren, die mit euch aus der Arche gegangen sind, soll dieser Bund ersichtlich sein, auf daß eure Seele vollkommen sei, daß Ich hinfort keine solche Flut mehr werde über die Erde kommen lassen! Denn die Erde ist nun gereinigt, das sündige Fleisch vertilgt!

 

Darum mehret euch auf der Erde von neuem; denn also habe Ich alles in eure Hände gelegt, auf daß eure Seele vollkommen bleibe, und euer Geist nimmer verderbe in Meiner Hand!“

 

"Die Fortsetzung der Rede des Herrn folgt.

 

Und weiter redete der Herr mit Noah: `Siehe, also habe Ich nun mit euch einen Bund errichtet, nach dem hinfort keine solche Sündflut mehr soll über die Erde kommen und verderben alles Fleisch auf dem Erdboden!

 

Ich aber will dir auch ein sichtbares Zeichen geben zum steten Gedächtnisse dieses Meines mit euch gemachten Bundes! Das aber ist das Zeichen des Bundes, den Ich gemacht habe zwischen Mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch, hinfort für ewiglich:

 

Meinen Bogen habe Ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein dieses Bundes zwischen Mir und der Erde; und wenn es sich fügen wird, daß Ich Wolken über die Erde führen werde, so soll man diesen Meinen Bogen erschauen in den Wolken!

 

Alsdann will Ich gedenken an diesen Meinen Bund zwischen Mir und euch und allem lebendigen Getiere in allerlei Fleische, auf daß hinfort nicht mehr eine Sündflut kommen solle und verderben alles Fleisch!

 

Darum soll Mein Bogen in den Wolken sein, daß Ich ihn ansehe und dann gedenke an diesen Meinen ewigen Bund zwischen Mir und aller Kreatur auf der Erde!

 

Und das sage Ich, dein Gott und Herr, zu dir, Noah: Das sei das wahrhaftige Zeichen des Bundes, den Ich nun aufgerichtet habe zwischen Mir und allem Fleische auf Erden!`


Nach dieser Bundesrede führte der Herr den Noah in eine sehr fruchtbare Gegend, und zwar namentlich in dieselbe, die heutzutage Eriwan heißt.

 

Als Noah hier ankam, da verwunderte er sich, da er hier in einem mit allerlei schon vollreifen Früchten vollen Eden im dritten Monate des neuen Jahres sich befand.

 

Der Herr aber segnete dies herrliche Land drei Male und gab es vollends dem Noah und seinen Kindern zu eigen.

 

Und der Noah rühmte und pries Gott darum über und über und sprach zum Herrn: `O Herr, was verlangst Du von mir nun für einen Dienst, der da für ewig verbleiben soll bei allem Samen aus mir?`

 

Und der Herr sprach: `Du weißt, was Ich geredet habe zu Henoch! Siehe, diese Ordnung sei stets die deine; und also bleibe du in ihr für und für! Denn Ich verlange ewig nichts anderes von den Menschen, als daß sie Mich über alles lieben sollen als ihren Gott, Herrn und Vater! Das verlangte Ich vom Henoch, und das verlange Ich auch von dir und von allem deinem Samen.`“ (HGt.03_361,10ff)

Siehe auch linke Randspalte unter „Kommentare / Dokumentationen“, Thema „Die Zeitalterlehre“ von Thomas Noack (1. Die fünf Kirchen bei Swedenborg und das siebenmalige Kommen des Herrn bei Lorber, 2. Die Urkirche der Menschheit, 3. Die alte Kirche, 4. Das alte Wort, 5. Die jüdische Kirche (Judentum), 6. Die christliche Kirche (Christentum), 7. Die neue Kirche)