Kommentar zu 11.GEJ 74,2 und 75,21:

 

War die Kreuzigung notwendig?

WS-A3085.02


Wilfried Schlätz

 


1. Durch Leopold Engel (LE):


1.1. [GEJ.11_074,02] Es soll nun weiterhin nicht die genaue Beschreibung aller Martern erfolgen, die Mein Leib durchzumachen hatte; denn das sind Dinge, die keines Menschen Seele im Leibe schon fassen kann. Erst im freigeistigen Zustande ist es dieser möglich zu begreifen, inwiefern diese Todesqual geeignet war, den Leib völlig zu vergeistigen und dadurch auch zur Erlösung der Materie beizutragen, obschon nicht gerade die Notwendigkeit dieser Peinigung vorlag.

1.2. [GEJ.11_075,21] Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, daß nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus auch dieser Forderung und starb leiblich. –

 

2. Auslegung-1:

 

Jesus wurde von Satan gezwungen, Sich kreuzigen zu lassen:


2.1. Der LE-Vers: 11.GEJ 75,21 mit dieser Auslegung-1:

[GEJ.11_075,21] Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, daß nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus [gezwungen] auch dieser Forderung und starb leiblich. –

2.2. These:

 

Der Schluss-Satz: "so unterwarf sich Jesus auch dieser Forderung [Satans]"  suggeriert, Jesus habe dem Willen der von Satan beeinflussten Menschen gehorchen müssen und stellt damit Seine Unabhängigkeit als Mensch gewordener Schöpfergott von allen Geschöpfen in Frage. Dieser LE-Vers: 11.GEJ 75,11  suggeriert,  Luzifer habe im Endeffekt über Jesus Macht erhalten. Daher muss dieser LE-Vers: 11.GEJ 75,11 vom Satan stammen!

2.3. Stellungnahme:

2.3.1. Die Auslegung-1 in Ziffer: (2.), dass  Sich Jesus gezwungen dieser Forderung des Satans unterworfen habe, ist nur eine von zwei möglichen Auslegungen, denn aus dem folgenden Jesuswort durch Jakob Lorber (JL) geht hervor, dass Sich Jesus freiwillig dieser Forderung des Satans unterwarf, um noch möglichst viele Menschen gerade durch Seinen freiwilligen Kreuzestod zu retten!

2.3.2. Jesus durch JL:

[GEJ.08_149,06] Ich sage es euch und auch allen andern noch einmal, daß sich darob niemand ärgere und schwach werde im Glauben! Denn obschon dieser Mein Leib von den Frevlern wird getötet werden, so werde Ich aber dennoch schon am dritten Tage wieder den getöteten Leib beleben und werde auferstehen als ein ewiger Sieger über den Tod und über alles Gericht! Ich werde dann wieder zu euch kommen und werde euch geben die Kraft Meines Geistes und Willens in euch zu eurer eigenen Lebendigmachung und Beseligung für ewig!

[GEJ.08_149,07] Ich sagte euch dieses darum nun schon zum zweiten Male und mit großer Bestimmtheit zum voraus, auf daß, so es geschehen wird, sich von euch niemand ärgere an Mir.

[GEJ.08_149,08] Ich sage euch aber auch noch etwas, da ihr in euch nun also fragend denket: ,Ja, muß denn das also geschehen? Hat denn Er als der allweiseste und allmächtige Herr der Himmel und dieser Erde im Ernste kein anderes Mittel, um erstens die vielen Frevler zu bändigen, und zweitens, die an Ihn Gläubigen und Haltenden zu beseligen?‘

[GEJ.08_149,09] Und sehet, das, was Ich euch darauf sage, besteht darin: Ich will es nicht, daß es also geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege [genug], Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen; aber die argen Menschen wollen es also, und darum lasse Ich es denn auch zu, daß es also geschehen möge, auf daß sich eben dadurch auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben an Mich bekehren mögen! Denn die Brut im Tempel sagt und schreit es ja in einem fort: ,Lasset uns ihn nur ergreifen und töten! Wenn er vom Grabe wieder auferstehen wird, dann wollen auch wir an ihn glauben!‘ Sie wollen also diese letzte Probe an Mir machen, und so sei es denn endlich auch einmal zugelassen. Es werden dadurch auch viele, die jetzt noch stockblind sind, sehend und an Mich gläubig werden; doch die Grundargen werden eben dadurch ihr Sündenmaß voll machen und fallen in ihr Gericht und in ihren ewigen Tod.

[GEJ.08_149,10] Wenn Ich wieder aus dem Grabe erstehen werde, da werde Ich auch zu euch nach Rom kommen und euch selbst überzeugen von dem, was Ich nun zu euch geredet habe.“

2.3.2. Jesus hat also aus Seiner Allmacht die Kreuzigung Seines Materieleibes zugelassen, d.h. Jesus ist in gar keiner Weise von Satan zur Kreuzigung gezwungen worden! Aus diesem Grunde ist die Auslegung-1 in Ziffer: (2.), dass Sich Jesus gezwungen dieser Forderung des Satans unterworfen habe, völlig falsch! Nur durch diese falsche Auslegung scheint dieser LE-Vers: 11.GEJ 75,9  von Satan zu stammen!

 

3. Auslegung-2:

 

Jesus hat freiwillig und ungezwungen von Sich aus die Kreuzigung zugelassen:


3.1. Der LE-Vers: 11.GEJ 75,21 mit dieser Auslegung-2:

[GEJ.11_075,21] Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, daß nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus [freiwillig und ungezwungen] auch dieser Forderung und starb leiblich. –

3.2. = 2.3.2.Jesus durch JL:

[GEJ.08_149,06] Ich sage es euch und auch allen andern noch einmal, daß sich darob niemand ärgere und schwach werde im Glauben! Denn obschon dieser Mein Leib von den Frevlern wird getötet werden, so werde Ich aber dennoch schon am dritten Tage wieder den getöteten Leib beleben und werde auferstehen als ein ewiger Sieger über den Tod und über alles Gericht! Ich werde dann wieder zu euch kommen und werde euch geben die Kraft Meines Geistes und Willens in euch zu eurer eigenen Lebendigmachung und Beseligung für ewig!

[GEJ.08_149,07] Ich sagte euch dieses darum nun schon zum zweiten Male und mit großer Bestimmtheit zum voraus, auf daß, so es geschehen wird, sich von euch niemand ärgere an Mir.

[GEJ.08_149,08] Ich sage euch aber auch noch etwas, da ihr in euch nun also fragend denket: ,Ja, muß denn das also geschehen? Hat denn Er als der allweiseste und allmächtige Herr der Himmel und dieser Erde im Ernste kein anderes Mittel, um erstens die vielen Frevler zu bändigen, und zweitens, die an Ihn Gläubigen und Haltenden zu beseligen?‘

[GEJ.08_149,09] Und sehet, das, was Ich euch darauf sage, besteht darin: Ich will es nicht, daß es also geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege [genug], Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen; aber die argen Menschen wollen es also, und darum lasse Ich es denn auch zu, daß es also geschehen möge, auf daß sich eben dadurch auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben an Mich bekehren mögen! Denn die Brut im Tempel sagt und schreit es ja in einem fort: ,Lasset uns ihn nur ergreifen und töten! Wenn er vom Grabe wieder auferstehen wird, dann wollen auch wir an ihn glauben!‘ Sie wollen also diese letzte Probe an Mir machen, und so sei es denn endlich auch einmal zugelassen. Es werden dadurch auch viele, die jetzt noch stockblind sind, sehend und an Mich gläubig werden; doch die Grundargen werden eben dadurch ihr Sündenmaß voll machen und fallen in ihr Gericht und in ihren ewigen Tod.

[GEJ.08_149,10] Wenn Ich wieder aus dem Grabe erstehen werde, da werde Ich auch zu euch nach Rom kommen und euch selbst überzeugen von dem, was Ich nun zu euch geredet habe.“

3.3. Da Sich Jesus also freiwillig und ungezwungen kreuzigen ließ, indem Er von Sich aus die Kreuzigung zuließ, so ist Seine Unabhängigkeit als der Schöpfergott in gar keiner Weise in frage gestellt! Luzifer hat also nicht im Endeffekt über Jesus die Macht erhalten! Durch diese richtige Auslegung-2 stammt dieser LE-Vers: 11.GEJ 75,9 nicht vom Satan sondern von dem echten Jesus, Der Sich hauptsächlich durch Jakob Lorber geoffenbart hat.

 

4. War die Kreuzigung unbedingt notwendig?


4.1. durch LE:

4.1.1. = 1.1. [GEJ.11_074,02] Es soll nun weiterhin nicht die genaue Beschreibung aller Martern erfolgen, die Mein Leib durchzumachen hatte; denn das sind Dinge, die keines Menschen Seele im Leibe schon fassen kann. Erst im freigeistigen Zustande ist es dieser möglich zu begreifen, inwiefern diese Todesqual geeignet war, den Leib völlig zu vergeistigen und dadurch auch zur Erlösung der Materie beizutragen, obschon nicht gerade die Notwendigkeit dieser Peinigung vorlag.

4.1.2. = 1.2. [GEJ.11_075,21] Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, daß nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus auch dieser Forderung und starb leiblich. –

4.2. Thesen:

4.2.1. In dem LE-Vers: 11.GEJ 74,2 in Ziffer: (4.1.1.) wird behauptet, dass nicht gerade die Notwendigkeit dieser Peinigung [der Kreuzigung] vorlag.

4.2.2. In dem LE-Vers: 11.GEJ 75,21 in Ziffer: (4.1.2.) wird behauptet, dass die Kreuzigung nicht notwendig gewesen wäre;

4.2.3. Damit wird die unabdingbare Notwendigkeit der Kreuzigung von diesen LE-Versen geleugnet! Daher müssen diese LE-Verse vom Satan stammen!

4.3. Stellungnahme:

4.3.1. Aus dem folgenden Jesuswort durch JL geht hervor, dass die Kreuzigung nicht unabdingbar geschehen musste, weil der allweiseste und allmächtige Herr der Himmel und dieser Erde genügend andere Mittel und Wege besaß, um erstens die vielen Frevler zu bändigen, und zweitens, die an Ihn Gläubigen und Haltenden zu beseligen! Denn Jesus sagte hier ausdrücklich. Ich will es nicht, dass es also [die Kreuzigung] geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege [genug], Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen:

4.3.2. = 2.3.2.Jesus durch JL:

[GEJ.08_149,06] Ich sage es euch und auch allen andern noch einmal, daß sich darob niemand ärgere und schwach werde im Glauben! Denn obschon dieser Mein Leib von den Frevlern wird getötet werden, so werde Ich aber dennoch schon am dritten Tage wieder den getöteten Leib beleben und werde auferstehen als ein ewiger Sieger über den Tod und über alles Gericht! Ich werde dann wieder zu euch kommen und werde euch geben die Kraft Meines Geistes und Willens in euch zu eurer eigenen Lebendigmachung und Beseligung für ewig!

[GEJ.08_149,07] Ich sagte euch dieses darum nun schon zum zweiten Male und mit großer Bestimmtheit zum voraus, auf daß, so es geschehen wird, sich von euch niemand ärgere an Mir.

[GEJ.08_149,08] Ich sage euch aber auch noch etwas, da ihr in euch nun also fragend denket: ,Ja, muss denn das also geschehen? Hat denn Er als der allweiseste und allmächtige Herr der Himmel und dieser Erde im Ernste kein anderes Mittel, um erstens die vielen Frevler zu bändigen, und zweitens, die an Ihn Gläubigen und Haltenden zu beseligen?‘

[GEJ.08_149,09] Und sehet, das, was Ich euch darauf sage, besteht darin:

Ich will es nicht, dass es also [die Kreuzigung] geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege [genug], Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen; aber die argen Menschen wollen es also, und darum lasse Ich es denn auch zu, dass es also geschehen möge, auf daß sich eben dadurch auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben an Mich bekehren mögen! Denn die Brut im Tempel sagt und schreit es ja in einem fort: ,Lasset uns ihn nur ergreifen und töten! Wenn er vom Grabe wieder auferstehen wird, dann wollen auch wir an ihn glauben!‘ Sie wollen also diese letzte Probe an Mir machen, und so sei es denn endlich auch einmal zugelassen. Es werden dadurch auch viele, die jetzt noch stockblind sind, sehend und an Mich gläubig werden; doch die Grundargen werden eben dadurch ihr Sündenmaß voll machen und fallen in ihr Gericht und in ihren ewigen Tod.

[GEJ.08_149,10] Wenn Ich wieder aus dem Grabe erstehen werde, da werde Ich auch zu euch nach Rom kommen und euch selbst überzeugen von dem, was Ich nun zu euch geredet habe.“

4.3.3. Wenn also LE in 11.GEJ 74,2 gemäß der Ziffer: (4.1.1.) schreibt: "dass nicht gerade die Notwendigkeit dieser Peinigung [der Kreuzigung] vorlag", und wenn weiterhin LE in 11.GEJ 75,21 gemäß der Ziffer: (4.1.2.) schreibt: "dass die Kreuzigung nicht notwendig gewesen wäre", dann stimmt dies völlig mit dem vorstehenden Jesuswort durch JL in 8.GEJ 149,9 gemäß den Ziffern: (4.3.1.) und (4.3.2.) überein!: "Ich will es nicht, dass es also [die Kreuzigung] geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege [genug], Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen", dass also die Kreuzigung nicht unbedingt notwendig war! Daher stammen diese beiden LE-Verse: 11.GEJ 74,2 und 11.GEJ 75,9 nicht vom Satan, sondern von dem echten Jesus, Der Sich hauptsächlich durch Jakob Lorber geoffenbart hat.

4.3.4. Obwohl nach den Jesusworten durch JL und LE die Kreuzigung nicht unabdingbar notwendig gewesen ist, so ist sie doch geschehen, wie sie immer wieder von Jesus und sogar von Luzifer gegenüber dem Henoch, dem Kisehel und dem Lamech (von der Höhe) voraus gesagt worden ist, weil die argen Menschen es also wollten, und darum ließ Jesus es denn auch aus Seiner Allmacht freiwillig und ungezwungen zu, dass Sein Erdenleib gekreuzigt wurde, auf dass sich eben dadurch auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben an Ihn bekehrt haben, und weil dadurch auch viele, die vor der Kreuzigung noch stockblind waren, sehend und an Jesus gläubig wurden!

4.3.5. Bei einem geringeren Hochmut in den Herzen der damaligen jüdischen Priester, Pharisäer und Schriftgelehrten hätte ein geringeres Leiden Jesu = eine geringere Selbst-Demütigung Jesu-Jehovas ausgereicht, um das Werk der Erlösung zu vollbringen! In diesem Falle wäre das übergroße Leiden der Kreuzigung nicht unbedingt notwendig gewesen! Denn die geistige Not dieses geringeren Hochmutes konnte auch durch eine entsprechend geringere Selbst-Demütigung Jesu-Jehovas gewendet und erlöst werden!

4.3.6. Aber bei dem übergroßen Hochmut der damaligen jüdischen Priester, Pharisäer und Schriftgelehrten, welcher übergroße Hochmut noch den Hochmut Luzifers übertraf, war nur das übergroße Leiden der Kreuzigung = war nur diese übergroße Selbstdemütigung Jesu-Jehovas ausreichend, um das Werk der Erlösung zu vollbringen! In diesem Falle war das übergroße Leiden der Kreuzigung unbedingt notwendig! Denn die geistige Not dieses übergroßen Hochmutes konnte nur durch eine entsprechend übergroße Selbst-Demütigung Jesu-Jehovas gewendet und erlöst werden, weil "der höchste Hochmut nur durch die tiefste Demut zugrunde gerichtet werden kann" [siehe: 5.GEJ 220,3 in der unten folgenden Ziffer: (4.3.11.)]

4.3.7. Jesus konnte die Kreuzigung Seines Erdenleibes voraussagen, weil Er sah, dass sich die bösen Herzen Seiner Feinde in der kurzen Zeit von 2 bis 1 Jahren nicht mehr ändern werden; weil Er sah, dass durch die Kreuzigung auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben bekehren werden; weil Er sah, dass Viele, die vor der Kreuzigung noch stockblind waren, sehend und an Ihn gläubig werden; weil Er sah, dass Er die Kreuzigung Seines Erdenleibes aus allen diesen Gründen freiwillig und ungezwungen aus Seiner Allmacht zulassen wird, weswegen Er die Kreuzigung auch sehr oft definitiv voraussagen konnte!

4.3.8. Jesus durch JL:

[HGt.03_015,20] [Luzifer zu Jehova, Henoch, Kisehel und Lamech auf der Höhe:] Ich aber schwöre Dir: Nicht ich, sondern meine allerschwächsten Knechte sollen und werden Dich gefangennehmen, Dich knebeln als einen alten Verbrecher und werden Dich mit Nägeln heften ans Holz, von da Du vergeblich um Hilfe rufen sollst ewig! – Verstehst Du das?!

4.3.9. Luzifer irrt sich hier gewaltig, weil er glaubt, dass er Jehova durch die künftige Kreuzigung völlig besiegen  und die Allmacht an sich reißen wird! Luzifer ahnt nicht, dass seine Macht durch die künftige Kreuzigung endgültig gebrochen und besiegt werden wird!

4.3.10. Wieso und warum Luzifer schon mehr als 3000 Jahre vor der Menschwerdung des Gotteszentrums Jehova in Jesus und als Jesus die Kreuzigung voraussagen konnte, obwohl die Kreuzigung von dem Herzenszustand der Feinde Jesu abhing und vom Herzenszustand der Frevler und Stockblinden abhing, die sich dann eben durch die Kreuzigung bekehrt haben, das ist eine Frage, die Jesus auch in Seiner Offenbarung durch JL nicht beantwortet hat. Wir können aber annehmen, dass Jehova durch Seine Allwissenheit dies alles vorausgesehen hat und daher konnte Jehova es auch damals schon den Luzifer wissen lassen! Denn Luzifer selber war und ist nicht allwissend!

4.3.11. Jesus durch JL:

[GEJ.05_220,01] (Der Herr:) „Dem Leibe nach bin auch Ich, gleich wie ihr, ein sterblicher Mensch, und die Folge davon ist, dass auch Ich diesen Leib ablegen werde, und zwar am Kreuze zu Jerusalem zum Zeugnisse wider die argen Juden, Hohenpriester und Pharisäer und zu ihrem Gerichte. Denn dieses allein wird für immerdar ihre Macht brechen, und der Fürst der geistigen Finsternis, der nun die Menschenwelt beherrscht hat, wird machtlos werden und die Menschen nicht mehr so sehr wie bis jetzt verführen und sie ins Verderben stürzen können.

[GEJ.05_220,02] Der Fürst aber heißt ,Satan‘, das ist Lüge, Trug, Stolz, Habsucht, Eigenliebe, Neid, Haß, Herrschgier und Mordlust und allerlei Hurerei.

[GEJ.05_220,03] Der höchste Hochmut kann nur durch die tiefste Demut zugrunde gerichtet werden, und es ist alsonach notwendig, daß an Mir solches verübt werde. Wenn ihr aber solches vernehmen werdet, so entsetzet euch nicht darob; denn Ich werde nicht im Grabe verbleiben und verwesen, sondern am dritten Tage wieder auferstehen, und also, wie Ich nun da bei euch bin, also werde Ich wieder zu euch kommen! Und erst das wird euch allen das größte und wahrste Zeugnis von Meiner göttlichen Sendung in eure Seelen geben und vollends stark machen euren Glauben. Ich habe euch nun das darum zum voraus gesagt, auf daß, wann es dahin kommen wird, ihr euch an Mir nicht ärgert und Meine Lehre verlasset.

4.3.12. Hier sagte Jesus, dass die Kreuzigung notwendig war, weil der höchste Hochmut nur durch die tiefste Demut zugrunde gerichtet werden kann! In 8.GEJ 149,9 gemäß den Ziffern: (2.3.2.) und (4.3.2.) sagte Jesus dagegen: "Ich will es nicht, dass es also [die Kreuzigung] geschehe, und Ich hätte der Mittel und Wege, Meine Kinder auch ohne das, was da geschehen wird, zu erlösen und selig zu machen", dass also die Kreuzigung nicht unbedingt notwendig war, sondern dass Jesus die Kreuzigung schließlich freiwillig und ungezwungen aus Seiner Allmacht zugelassen hat, auf daß sich eben dadurch auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben an Mich bekehren mögen! Denn die Brut im Tempel sagt und schreit es ja in einem fort: ,Lasset uns ihn nur ergreifen und töten! Wenn er vom Grabe wieder auferstehen wird, dann wollen auch wir an ihn glauben!‘ Sie wollen also diese letzte Probe an Mir machen, und so sei es denn endlich auch einmal zugelassen. Es werden dadurch auch viele, die jetzt noch stockblind sind, sehend und an Mich gläubig werden; doch die Grundargen werden eben dadurch ihr Sündenmaß voll machen und fallen in ihr Gericht und in ihren ewigen Tod.

4.3.13. Nach 5.GEJ 220,3 in Ziffer: (4.3.11.) war also die Kreuzigung unbedingt notwendig. Aber nach 8:GEJ 149,9 in Ziffer: (4.1.12.) war die Kreuzigung nicht unbedingt notwendig! Dieser Widerspruch wurde schon oben in den Ziffern: (4.3.5.) und (4.3.6.) aufgelöst!

4.3.14. Hier stellt  auch die uralte Frage nach dem Verhältnis zwischen Gottes Allwissenheit einerseits und der totalen Willensfreiheit des Menschen anderseits: Wie kann einerseits Gottes Allwissenheit es Jahrtausende vorher voraussehen, wie das Herz eines jeden einzelnen Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt beschaffen sein wird: demütig oder hochmütig, wenn anderseits der Mensch die totale Wahlfreiheit zwischen Demut und Hochmut besitzt, weil die Demut das Einzige ist, was wir Gott von uns aus schenken können, ohne dass Er uns zuvor mit Gewalt zur Demut gezwungen hat?!

4.3.15. Darauf gibt die wunderbare Antwort des Buchhändlers BOREM an BISCHOF MARTIN einen Hinweis:

4.3.16. Jesus durch JL:

[BM.01_073,04] Ich sage dir, gar seltsam sind des Herrn Wege; ihre Zahl heißt Unendlichkeit. Und jeder Weg, den der Herr mit einem Menschen einschlägt, ist ein neues, selbst für den tiefsinnigsten Cherub unerforschliches Wunder und heilig unter jeder noch so sonderbaren Erscheinung!

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 6/014)