Das Wort des Herrn birgt jeweils Unendliches in sich! So unterscheidet man den äußeren, inneren und innersten, oder natürlichen, geistigen und himmlischen Sinn...



Einführung in die Entsprechungslehre

 

Auszug aus dem gleichnamigen Buch von Peter Keune

 


Einführung


Swedenborg schildert, dass schon in den ältesten Zeiten vor der Sintflut bekannt war, dass sich alle Dinge des Himmels in entsprechender Form im Irdischen abzeichnen. In Kenntnis dieser Tatsache war es möglich, auch umgekehrt über die irdischen Erscheinungsbilder, beispielsweise in der Natur, auf die Himmlischen Verhältnisse zu schließen. Durch die allgemeine Gottverbundenheit waren der Menschheit im „goldenen Zeitalter“ diese Zusammenhänge völlig klar erkennbar. Es bestand also diese uralte Kenntnis über eine Korrespondenz zwischen geistigem Urbild (oder Grundursache) und materiellem Abbild, was auch in dem alten Wort der Eingeweihten „wie oben - so unten “ zum Ausdruck gebracht wurde. In der Folge bildete sich dieses Wissen zu einer überaus geschätzten Wissenschaft aus, die in den Zeiten nach der Sintflut auch in Kunst und Literatur der vorderasiatischen Völker ihren Ausdruck fand und vor allem in Ägypten weiter vervollkommnet wurde. Seit Swedenborg wird der Begriff „Correspondentia“ oder „Entsprechung“1 in einschlägigen Kreisen auch auf die Bibel oder andere heilige Schriften angewandt. So ist die Bibel mit ihren oft unverständlichen Bildern in ihrem inneren Sinn nur über Kenntnis dieser bestehenden Korrespondenz zu verstehen.

1) Immanuel Tafel hat als Übersetzer zahlreicher lateinischer Werke Swedenborgs das Wort correspondentia mit "Entsprechung" übersetzt.

 

Hierzu schreibt Swedenborg:

 

Für die Menschen der damaligen Zeit war es eine eigentliche Wissenschaft, ja, die Wissenschaft und so allgemein bekannt, dass sie alle ihre Bücher und Schriften in Entsprechungen schrieben. So ist das Buch `Hiob` ein Buch der Alten Kirche voll von Entsprechungen. Auch die Hieroglyphen der Ägypter und die Mythen der Urmenschen waren nichts anderes. Das Wesen aller Alten Kirchen bestand darin, dass sie Geistiges vorbildeten. Ihre Riten und Satzungen, nach denen ihr Gottesdienst eingerichtet war, bestanden aus lauter Entsprechungen. Ebenso war es bei den Kindern Israels: Die Brand- und Sühneopfer, sowie die Speise- und Trankopfer waren bis in die Einzelheiten ihres Vollzugs hinein Entsprechungen. Ebenso die Stiftshütte mit allem Drum und Dran, auch ihre Festzeiten, z. B. das Fest der ungesäuerten Brote, das Laubhüttenfest, das Fest der Erstlingsfrüchte, ferner das Priestertum von Aaron und deren Leviten, sowie ihre heiligen Gewänder. In den `Himmlischen Geheimnissen`, im Worte Gottes, die zu London herausgegeben wurden ist dargelegt worden, welchem geistigen Sinn die erwähnten Beispiele entsprachen. Hinzu gefügt werden soll noch, dass alle Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ihren Gottesdienst und ihr Leben betrafen, Entsprechungen waren. Und da sich also die Göttlichen Dinge in der Welt in Entsprechungen darstellten, so ist auch das Wort Gottes in lauter Entsprechungen geschrieben. Und deshalb bediente sich DER HERR, der ja aus dem Göttlichen heraus sprach, ebenfalls der Entsprechung, also im Neuen Testament. Denn, was aus dem Göttlichen hervorgeht, das fällt in der Natur in solche Dinge hinein, die den Göttlichen Dingen, die man ja auch Himmlisch und Geistig nennen kann, entsprechen und die sie dann gleichsam in ihrem Schoße bergen. Ich wurde davon in Kenntnis gesetzt, dass die Menschen der Ältesten Kirche die vor der Sintflut bestand, von einer derart himmlischen Geistesverfassung waren, dass sie mit den Engeln des Himmels reden konnten, und zwar mit Hilfe der Entsprechungen. Sie gelangten in Folge dessen auf eine solche Stufe der Weisheit, dass sie über alle irdischen Dinge nicht nur natürlich, sondern gleichzeitig auch geistig, und somit in Gemeinschaft mit den Engeln des Himmels dachten. Ferner wurde ich darüber unterrichtet, dass Henoch, aus dem 1. Mose, erwähnt wird zusammen mit seinen Gehilfen, die Entsprechungen aus der Sprache dieser Menschen gesammelt und auf diese Weise den Nachkommen überliefert hatten2.

2) Im Detail werden diese Vorgänge in der "Haushaltung Gottes" (Jakob Lorber) geschildert.

 

Die Folge davon war, dass die Wissenschaft der Entsprechungen in vielen asiatischen Reichen nicht nur bekannt, in Ägypten, Assyrien, Caldäa, Syrien, Arabien, Thyros, Sidon und Ninive. In Asien wurde sie schließlich nach Griechenland verpflanzt, dort aber ins sagenhafte verkehrt, wie auch den Schriften der ältesten griechischen Schriftstellern deutlich erhellt. Um zu zeigen, dass sich die Wissenschaft der Entsprechung bei den asiatischen Völkern lange erhielt, wenn auch nur in den Kreisen der Weissager und Weisen, die von einigen auch Magier genannt wurden, will ich nur ein Beispiel anführen und zwar aus dem 1 .Samuel 5 + 6. In diesen beiden Kapiteln wird berichtet, dass die Bundeslade, welche die 2 Tafeln mit den 10 Geboten enthielt, von den Philistern geraubt und im Heiligtum des Dragon in der Stadt Asdod aufgestellt wurde. Dragon fiel vor der Bundeslade zu Boden und sein Kopf zusammen mit beiden Händen lag hernach vom Leib getrennt auf der Schwelle des Tempels. Die Bewohner von Asdod und Ekron aber wurden der geraubten Bundeslade wegen zu vielen Tausenden mit Beulen geschlagen.

 

Darauf riefen die Philister ihre Fürsten und Weissager zusammen und beschlossen, um der Vernichtung zu entgehen 5 Beulen und 5 Mäuse von Gold und einen neuen Lastwagen herzustellen. Auf diesen Lastwagen luden sie die Bundeslade, dazu die Beulen und Mäuse von Gold, sodann spannten sie 2 Kühe davor, die auf dem ganzen Wege vor dem Wagen brüllten, und sandten so die Lade zu den Kindern Israels zurück, welche die Kühe und den Wagen opferten und auf diese Weise den Gott Israels versöhnten.

 

Alle diese von den Weissagen der Philister ausgedachten Dinge waren  Entsprechungen.

 

Dies ergibt sich klar aus ihrer Bedeutung, welche folgende ist:

• Die Philister selbst bezeichnen jene, deren Glauben von der Nächstenliebe   getrennt ist.
• Dragon bildete diesen Aberglauben vor, also es war ihr Gott oder ihr Oberster.
• Die Beulen, mit denen sie geschlagen wurden, bezeichnen die Triebe der natürlichen Liebe, die getrennt von der geistigen Liebe unrein sind. Die Mäuse bezeichnen die Verwüstung der Kirche durch die Verfälschung der Wahrheit. Der neue Lastwagen, die natürliche Kirchenlehre, den Wagen zum Transport von Menschen bedeutet im Göttlichen Wort die auf geistigen Wahrheiten beruhenden Lehre.
• Die Kühe bezeichnen die natürliche, gute Neigung,
• die Beulen von Gold die gereinigten und dadurch gut gewordenen natürlichen Triebe,
• die goldenen Mäuse, die durch das Gute aufgehobene Verwüstung der Kirche, den Gold bedeutet im Worte Gottes das Gute,
• das Brüllen der Kühe auf dem Wege bezeichnet die Schwierigkeiten der Umwandlung der Lüste des Bösen des natürlichen Menschen in gute Neigungen.
• Und die Darbringung der Kühe, oder die Opferung und der Wagen als Brandopfer bedeuten die Versöhnung Gottes Israels.“

(Aus: Wahre Christliche Religion Nr. 201ff)


Die Wissenschaft der Entsprechungen war noch lange bei den Völkern erhalten geblieben.


Angesichts dieser Zusammenhänge ist es durchaus verständlich, dass die heutige Theologie mit ihrem Verständnis der Bibel große Schwierigkeiten hat, denn der äußere Wortsinn mutet, wie am vorhergehenden Beispiel aufgezeigt wurde, oft unverständlich an, wenn nicht gar grotesk.


Von Swedenborg hören wir, dass das Verständnis der Entsprechungen nur durch die Verbindung mit der geistigen Welt und den dortigen Engelhierarchien möglicht ist, denn das Wort des Herrn geht zuerst in das Verständnis der obersten Himmel ein, von da zu den unteren und dann über die geistige in die natürliche Welt. In jeder Ebene mit ihren mannigfachen Differenzierungen wird das Wort dem jeweiligen Verständnis angepasst — ohne dass dabei der ursprüngliche Sinn verloren geht. Denn das Wort des Herrn birgt jeweils Unendliches in sich. So unterscheidet man den äußeren, inneren und innersten, oder natürlichen, geistigen und himmlischen Sinn. Alle diese Ebenen sind aber in sich noch vielfach abgestuft. Nach Swedenborg enden die geistigen Sinnebenen im äußeren Wort oder dem Buchstabensinn. Insofern ist in ihm die ganze Fülle des göttlichen Wortes enthalten. Eine Vorstellung des Unendlichen kann man sich schon bei der Betrachtung eines Samenkorns oder Kerns bzw. einer Nuss machen. Jede Eichelnuss beispielsweise beinhaltet zahllose Generationen von Eichen als Entwicklungspotential. Aus diesem Grunde gibt es nach Swedenborg auch in den Himmeln die uns bekannte Bibel oder Heilige Schrift, weil sie eben die ganze Fülle umfasst, aus der alle Seelen, und seien sie noch so unterschiedlich, ihre Lebensnahrung nehmen können:

 

Dass das Wort im Buchstabensinn in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in  seiner Macht ist, hat seinen Grund darin, dass die beiden früheren oder inwendigeren Sinne, die der geistige und der himmlische heißen, im natürlichen Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, beisammen sind.

 

Das Himmlische, das Geistige und das Natürliche gehen vom Herrn in aufeinander folgender Ordnung aus, und sind im Letzten in gleichzeitiger Ordnung. So nun sind der himmlische und der geistige Sinn des Wortes in dessen natürlichem Sinn beisammen. Sobald man dies begreift, kann man sehen, wie der natürliche Sinn des Wortes die Hülle, die Grundlage und die Stütze seines geistigen und himmlischen Sinnes ist; dann auch wie das göttlich Gute und das göttlich Wahre im Buchstabensinn des Wortes in seiner Fülle, in seinem Heiligtum und in seiner Macht ist. Hieraus kann erhellen, dass das Wort in seinem Buchstabensinn das eigentliche Wort ist, denn inwendig in diesem ist Geist und Leben; dies ist es, wenn der Herr sagt: `Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und Leben`: Joh.6/63, denn der Herr sprach Seine Worte im natürlichen Sinn. Der himmlische und der geistige Sinn sind nicht das Wort ohne den natürlichen Sinn, denn sie sind wie Geist und Leben ohne Leib, und gleichen einem Palast, der keine Grundfeste hat." (Wahre Christliche Religion 214)


Als ein Beispiel für den Entsprechungssinn einer geistigen Erzählung soll die Schilderung einer Tempel-Einweihung dienen, wie sie in der „Natürlichen Sonne“ durch Jakob Lorber3 beschrieben wird: Es geht darum, dass ein Gast, ähnlich wie bei der Einweihungsszene in der Zauberflöte, durch Wasser und Feuer geführt wird, um schließlich vom Führer (dem Herrn) für das Innerste des Tempels zubereitet zu werden.

3) Die natürliche Sonne, Lorber Verlag, Bietigheim-Bissingen, Kap.22,08

 

Der Gast wird dann von dem Führer in diesen brennenden Tempel eingeführt. Allda in der Mitte des Tempels erblickt er dann einen kleinen Altar, das heißt, eine säulentischförmige Erhöhung vom Boden, auf welchem Altare die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, und zwar in althebräischer Sprache geschrieben, sich befindet.

 

Hier fragt jeder Gast den Führer, was dieses bedeute? — Und der Führer sagt ihm nichts anderes, als dass das ein Buch ist, in welchem durch eigene Zeichen das Wort Gottes, alle Seine Führungen des gesamten Menschengeschlechtes wie auch die Führung der ganzen Unendlichkeit, zufolge innerer Bedeutung aufgezeichnet ist.

 

Darauf fragt der Gast, ob man solche Zeichen hier wohl lesen könne oder dürfe? — Und der Führer sagt ihm: `Wer hierher kommt, ist verpflichtet, solches alles zu erkennen; denn dieses ist der eigentliche Grund, warum jemand dahin gelangt.`

 

Und weiter spricht der Führer: `Siehe, da du deinen Willen schon also mächtig gemacht hast, dass demselben der Erdboden der Sonne gehorsam ist, so wisse denn, dass einem gerechten Willen auch diese Zeichen gehorchen und sich zu erkennen geben nach dem aufrichtigen und gerechten Willen dessen, der sie erkennen möchte und erkennen will.`

 

Darauf beheißt der Führer den Gast, dass er das Buch anrühren solle. Und sowie dann der Gast das Buch anrührt, wird er alsbald von einem Feuer durchströmt, nach welcher Durchströmung der Gast dann auch die Zeichen recht wohl zu lesen versteht. — Wann der Gast dann das Buch zu lesen anfängt, so wird er von der allerhöchsten Bewunderung ergriffen und hält in diesem Augenblick niemanden für glücklicher und seliger als eben sich selbst, indem er jetzt zum ersten Male Worte vernimmt, welche unmittelbar aus dem Munde Gottes geflossen sind, und erschaut dadurch auch die wunderbar liebevollsten Führungen des großen Gottes.

 

Am meisten durchdrungen und ergriffen aber wird ein jeder solcher Gast, wenn er in das Neue Testament kommt. Denn durch dieses wird ihm auch der ganze Berg Kalvari aufgeschlossen, und er weiß sich dann gewöhnlich vor lauter Lob, Dank und Preis nicht zu helfen und kann auch nicht begreifen, wie es nur hat möglich sein können, dass der große Gott solches über Sich hat kommen lassen mögen.

 

Alsdann erst wird ihm von dem Führer die große Liebe in Gott gezeigt und wird ihm gesagt, dass eben durch diese Handlung die Menschen, besonders jene, welche auf dieser Erde wohnen, das wirkliche Kinderrecht überkommen haben, — wodurch dann jeder sogar pflichtmäßig gebunden ist, den großen Gott als den liebevollsten Vater zu erkennen und Ihn dann auch also anzurufen.“ (Natürliche Sonne 22,08)


Bei dem Entsprechungssinn des göttlichen Wortes handelt es sich nicht um feststehende Begriffe, die man z.B. in einem Lexikon zusammenfassen könnte, sondern um lebendige „Verständnisbausteine“, die sich erst je nach geistiger Aufgeschlossenheit und dem jeweiligen Kontext nach und nach entfalten. Von da her ist es auch nicht verwunderlich, wenn die heutige Bibelwissenschaft keinen Zugang zu Entsprechungen hat, denn ohne „Innewerden“ der geistigen Verhältnisse wird sogar der Herr und Sein jenseitiges Reich verworfen, indem das göttliche Wort zum Menschenwort degradiert wird.

 

Man kann sich natürlich fragen, warum nicht - jetzt endlich nach Swedenborgs ausführlichen Hinweisen - der ursprüngliche innere Entsprechungssinn wieder allgemein verständlich gelehrt werden kann, zumal die wissenschaftliche Theologie so ratlos vor der Deutung der Heiligen Schrift steht. Dazu wird in dem Werk „Die Geistige Sonne“ von Jakob Lorber ein wichtiger Hinweis gegeben:

 

Der Herr aber hat den inneren Sinn darum geflissentlich weise in ein äußeres naturmäßiges Bild verhüllt, damit dieser heilige, inwendige, lebendige Sinn nicht sollte von irgend böswilligen Menschen angegriffen und zerstört werden, wodurch dann alle Himmel und Welten in den größten Schaden gebracht werden könnten. Aus diesem Grunde hat auch der Herr gesagt: `Vor den großen und mächtigen Weisen der Welt soll es verborgen bleiben und nur den Kleinen, Schwachen und Unmündigen geoffenbart werden`. . .

 

Es verhält sich so ja schon mit den Dingen der Natur. Nehmen wir an, der Herr hätte die Bäume sogestalt erschaffen, dass ihr Kern und ihre Hauptlebensorgane zu äußerst des Stammes lägen — saget selbst, wie vielen Gefahren wäre da ein Baum zu jeder Sekunde ausgesetzt?

 

Ihr wisset, wenn man eines Baumes inneren Kern geflissentlich oder mutwillig  durchbohrt, so ist es um den Baum geschehen. Wenn irgendein böser Wurm die Hauptstammwurzel, welche mit dem Kerne des Baumes in engster Verbindung ist, durchnagt, so stirbt der Baum ab. Wem ist nicht der bösartige so genannte `Borkenkäfer` bekannt? Was tut dieser den Bäumen? Er nagt zuerst am Holze und frisst sich hier und da in die Hauptorgane des Baumes ein und der Baum stirbt ab. Wenn der Baum auf diese wohlverwahrte Weise schon so manchen Lebensgefahren ausgesetzt ist, wie vielen wäre er erst dann ausgesetzt, so seine Hauptlebensorgane zu äußerst des Stammes lägen?

 

Sehet, gerade so und noch ums Unaussprechliche heikler verhält es sich mit dem Worte des Herrn. Würde da gleich anfänglich der innere Sinn nach außen gegeben, so bestände schon lange keine Religion mehr unter den Menschen. Sie hätten diesen inneren heiligen Sinn in seinem Lebensteile ebenso gut zernagt und zerkratzt, wie sie es mit der äußeren Rinde am Baume des Lebens getan haben. Schon lange wäre so die innere heilige Stadt Gottes ebenso zerstört, dass da kein Stein auf dem andern geblieben wäre, wie sie es mit dem alten Jerusalem getan haben und wie sie es getan haben mit dem äußeren, allein Buchstabensinn innehabenden Worte.

 

Denn das Wort Gottes in seinem äußeren Buchstabensinne, wie ihr es in der Heiligen Schrift vor euch habt, ist von dem Urtext so sehr verschieden, wie das heutige höchst elende Städtchen Jerusalem von der alten Weltstadt Jerusalem verschieden ist.

 

Diese ganze Versetzung und Zerstückung und auch Abkürzung im alleinigen äußeren Buchstabensinne ist aber dennoch dem inneren Sinne nicht nachteilig, weil der Herr durch Seine weise Vorsehung schon von Ewigkeit her die Ordnung so getroffen hat, dass eine und dieselbe geistige Wahrheit unter den verschiedenartigsten äußeren Bildern unbeschadet erhalten und gegeben werden kann.

 

Ganz anders aber läge der Fall, wenn der Herr sogleich die nackte innere geistige Wahrheit ohne schützende äußere Umhüllung gegeben hätte. Sie hätten diese heilige, lebendige Wahrheit zernagt und zerstört nach ihrem Gutdünken, und es wäre eben dadurch um alles Leben geschehen gewesen.

 

Weil aber der innere Sinn so verdeckt ist, dass ihn die Welt unmöglich je ausfindig machen kann, bleibt das Leben gesichert, wenn auch dessen äußeres Gewand in tausend Stücke zerrissen wird. Und so klingt dann freilich der innere Sinn des Wortes, wenn er geoffenbart wird, als wäre er gleich dem Außensinne des Wortes, und kann ebenfalls durch artikulierte Laute oder Worte ausgedrückt werden. Aber das beirrt die Sache nicht im Geringsten. Deswegen bleibt er dennoch ein innerer, lebendiger, geistiger Sinn und ist als solcher dadurch erkennbar, dass er die gesamte göttliche Ordnung umfasst, während das ihn enthaltende Bild nur ein spezielles Verhältnis ausdrückt, welches, wie wir gesehen haben, nie von einer allgemeinen Geltung sein kann“. (Geistige Sonne Band 2, 97, 6)

 

Wie gelangt nun der gutwillige Leser der Heiligen Schrift zur tieferen Anschauung der inneren Sinnebenen und damit zum Heil?

 

Hierzu hat der Herr zur Errettung des Menschengeschlechtes eine Art „Jakobsleiter“ vorgesehen, mit deren Hilfe sich jeder Mensch wieder zu neuer Erkenntnis emporarbeiten kann4. Nach Swedenborg sind wir alle von Geistern umgeben, ohne die wir überhaupt nicht existieren könnten, da wir Bürger zweier Welten sind — der irdischen und gleichzeitig der geistigen. Die geistigen Einflüsse korrespondieren mit unseren jeweiligen Neigungen, im Guten wie im Bösen. Insofern wir mit innerem Blick auf den Herrn (also in Andacht) die Bibel lesen, sind wir auch mit entsprechenden himmlischen Engeln, oder mehr oder weniger guten Geistern umgeben, welche durch uns gewissermaßen „mitlesen“ und so ihr eigenes höheres Verständnis einfließen lassen. Dieses wird bei entsprechender Aufgeschlossenheit wie eine Ahnung (Innewerden) wahrgenommen. Sicher kann man diesen Prozess auch trainieren und er wird durch die Kenntnis typischer Entsprechungsbilder noch unterstützt.

4) Die Lehre der Entsprechung ging im Laufe der Zeit durch die Veräußerlichung der Menschen gänzlich verloren.

 

Das Vorhandensein eines inneren Sinnes gilt, wie gesagt, für jedes echte Gotteswort oder für alle echten Offenbarungen des Herrn, auch die der heutigen Zeit. Ja, sie können gewissermaßen als ein Kriterium der Echtheit gelten. Dies sei insbesondere auch im Hinblick auf die Neuoffenbarung durch Jakob Lorber gesagt, die es mit Hilfe der Entsprechungskunde durch Emanuel Swedenborg in ganz neuer Weise zu entschlüsseln gilt5. Denn auch diesen Schriften liegen weitere tiefe, ewige Sinnebenen zugrunde. Insofern ist die Zusammenführung von Swedenborg und Lorber vermittels der Entsprechungslehre eine echte Herausforderung. Für die Bibelforschung wäre damit auch die Möglichkeit für ein neues Verständnis und damit der Rehabilitierung der Heiligen Schrift gegeben.

5) Es stehen eine Reihe solcher Exkursionen in Broschürenform zur Verfügung (siehe unter Swedenborg-Zentrum Berlin)

 

Wenn sich, wie schon gesagt, ein Lexikon6 der Entsprechung eigentlich ausschließt, wie kann der Swedenborg/Lorber-Leser an die Entschlüsselung des inneren Sinnes gehen, zumal wenn ihm die innere Wahrnehmungen noch mangelt? Hier zeigt uns der Herr einen Weg auf, der in nachfolgender „Denkwürdigkeit“ aus der Schau Swedenborgs dargestellt ist:

6) Der Versuch, doch Lexika zu erstellen, gab es bereits seit Swedenborgs Werke veröffentlich wurden und wird es vermutlich auch immer geben.

 

Eines Tages erschien mir in der Schau ein großartiger Tempel. Er war im Quadrat gebaut und hatte ein Dach in Gestalt einer Krone, oben gewölbt und rundum gehoben. Seine Wände bestanden aus zusammenhängenden Fenstern von Kristall, sein Tor aus einem perlenartigen Stoff. Im Inneren stand gegen Südwesten eine Art Kanzel, auf der rechts das Wort Gottes lag, aufgeschlagen und von einer Lichtsphäre umgeben, deren Schimmer die ganze Kanzel umzog und erhellte. Im Mittelpunkt des Tempels befand sich das Allerheiligste, dessen Vorhang aufgezogen war. Hier stand ein goldener Cherub, in der Hand ein hin- und herzuckendes Schwert.

 

Während ich dies alles betrachtete, floss in mein Nachdenken ein, was es im einzelnen bezeichnete. Der Tempel nämlich stellte die Neue Kirche dar, das Tor aus dem perlenartigen Stoff den Zugang zu ihr, die Kristallfenster die Wahrheiten, die sie erleuchteten, die Kanzel das geistliche Amt samt den Predigten, das aufgeschlagene Wort, das den oberen Teil der Kanzel erhellte, dessen inneren, geistigen Sinn, der nun geoffenbart ist. Das Allerheiligste im Mittelpunkt des Tempels bezeichnete die Verbindung dieser Kirche mit dem Himmel der Engel, der goldene Cherub das Wort Gottes in seinem Buchstabensinn, das hin- und herzuckende Schwert in seiner Hand, dass dieser Buchstabensinn dahin und dorthin gewendet werden dürfe, vorausgesetzt, dass es im Hinblick auf die Wahrheit geschieht, und der aufgezogene Vorhang vor dem Cherub, dass nun das Wort Gottes aufgeschlossen ist.

 

Als ich dann näher trat, sah ich eine Inschrift über dem Tor, die folgendermaßen lautete: Nunc licet, d.h. nun ist es erlaubt. Dies bedeutete, dass es nun erlaubt sei, mit Hilfe des Verstandes in die Geheimnisse des Glaubens einzudringen. Beim Anblick dieser Schrift fiel mir ein, wie gefährlich es doch wäre, mit dem Verstand in solche Glaubenslehren einzudringen, die das Ergebnis einer bloß menschlichen Einsicht und mithin aus Falschheiten zusammengesetzt sind, wie viel gefährlicher es aber noch wäre, derartige Glaubenslehren aus dem Wort zu begründen. Dann würde nämlich der Verstand zuerst nach oben und schließlich auch nach unten verschlossen, so sehr, dass zuletzt die theologischen Dinge nicht nur mit Ekel betrachtet, sondern geradezu vertilgt würden. (Wahre Christliche Religion 508)


Das Folgende versteht sich als ein Versuch, eingedenk der mahnenden Worte Swedenborgs, aus der inneren Wahrnehmung mit Hilfe des Verstandes die Grundlagen der Entsprechungslehre zu erfassen. Denn so wie es heute möglich ist, Glaubenswahrheiten bis zu einem gewissen Grad mit Herz und Verstand zu begreifen, kann man sich auch der Lehre der Entsprechungen annähern.

 

Diese folgenden Hinweise können demnach nur der Annäherung dienen, denn das Verständnis der inneren Dimensionen entspricht der geistigen Reife des Suchenden.


Es sollen zunächst allgemeine Grundregeln aufgestellt werden, welche ein Verständnis für Zusammenhänge vermitteln. Der Leser sollte sich vor allem klar sein, dass Entsprechungsdeutungen Kontextabhängig sind. Deutungen der äußeren Sinnebenen sind also von den jeweils inhaltlichen Aussagen abhängig und daher von den verwendeten Begriffen her nicht einfach auf jeden Text übertragbar. Deshalb wird in den angegebenen lexikalischen Zusammenstellungen immer auf die Textstelle hingewiesen.

 


Grundregeln


Bevor wir an einen Offenbarungstext herangehen, um ihn „entsprechungsmäßig“ zu untersuchen, sollen noch weitere grundsätzliche Aspekte erwähnt werden. Diese Hinweise gelten sowohl für das Wort Gottes, als auch generell für Seine Schöpfung und können darüber hinaus auf mannigfaltige Verhältnisse angewandt werden7.

7) Man sollte sich aber davor hüten, alles wahllos deuten zu wollen, da dies zu einem Vernünfteln führen könnte, das sich vom Geistigen immer weiter entfernt.

 

Ausgehend von der Prämisse, dass der Herrgott Seine Schöpfung gemäß Genesis 1, 26 willentlich ins Leben gerufen hat, um den Menschen als Sein Ebenbild zu schaffen, ist nichts was besteht und geschieht zufällig, sondern alles auf dieses Endziel hin planvoll eingerichtet. An der Erreichung Seines großen Schöpfungsgedankens arbeitet Gott ständig, da die Schöpfung ein Prozess des Werdens darstellt, wie es in der Genesis der Bibel zum Ausdruck kommt: „und es ward Licht oder es werde eine Feste zwischen . . .“

 

Zum Ziel der Schöpfung:

 

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“ (1. Mose 1,26)


Swedenborg drückt diesen Vorgang wie folgt aus:

 

Die göttliche Vorsehung des Herrn hat zum Endzweck den Himmel aus dem menschlichen Geschlecht.“ 8

8) Aus Emanuel Swedenborg, "Die göttliche Vorsehung", Nr.27

 

Bei Jakob Lorber heißt es:

 

"Denn alles, was die Unendlichkeit fasset, ist allein des kleinen Menschen wegen da, und es gibt ewig nichts, das nicht da wäre allein des kleinen Menschen wegen“. (Großes Evangelium Johannes Bd. 2, 6,5).

 

Aus diesem Grund sollte man nachstehende Regeln bei allen Versuchen zur Entschlüsselung heiliger Texte bedenken:

 


Tabellarische Übersicht


1. Alles bezieht sich letztlich auf den Herrn, da alles in kleinsten Bausteinen (J. Lorber: „Seelenspezifika“) von Ihm ausging.
Dieser Gedanke ist Grundvoraussetzung der Schöpfungsidee in der Bibel.

 

2. Alles bezieht sich daher auf Entwicklung, da sie erklärtes Ziel und somit Zweck der Schöpfung ist.
Geist und Seele ist der eigentliche Mensch und nicht der materielle Leib, welcher nur als irdisches Werkzeug temporäre Bedeutung hat.

 

3. Alle Dinge der geistigen und materiellen Schöpfung stellen nur Teilstufen der späteren Vollendung des „Homo Maximus“ dar.
Da der Herr mit dem „Werde“ nicht die Schöpfung in einem Zug vollendet hingestellt hat, sondern diese „werden“ lässt, ist damit ein langandauernder Prozess von Entwicklung gemeint, die zu allen Zeiten immer Teilstufen bedingt.9

9) Die einzelnen Teilstufen sind in sich so vollkommen wie das Ganze, ab eber eben nur Teilaspekte Seines großen Schöpfungsgedankens.

 

4. Der Makrokosmos (Universum) entspricht dem Mikrokosmos (Mensch).
Vergleiche Swedenborgs Ausführungen über den „Homo Maximus“10 in dem alle zahllosen Sonnensysteme zusammen einen Großmenschen ausmachen, ähnlich wie die Zellen den Körper bilden.

10) Gleichnamiges Werk im Swedenborg Verlag Zürich

 

5. Die sichtbare Außenwelt besteht aus Seelenspezifika, weil Materie durch den Willen Gottes gefestete Seelenwelt ist.

Dieser Punkt ist schon oben im Text angesprochen worden. Der Geist ist die formende Ursache, weil der Schöpfer-Gott Geist ist. Daher lassen die materiellen Bilder auf entsprechende geistige Ursachen schließen.

 

6. Wie man im Regelfall Kommendes nicht vorher erfahren kann, sind uns auch hinsichtlich unserer Bewusstseinsebenen Grenzen gesetzt.
Dies bezieht sich darauf, dass wir immer nur Teilaspekte überblicken können, d.h., unser Erkennen immer nur Stückwerk ist.

 

7. Dagegen ist unsere Vergangenheit für uns überschaubar. Die eigene Bewusstseinssphäre kann nur herabschauen, nicht hinauf.
Die Geschichte Israels ist in ihrer biblischen Darstellung Vorbildung für die geistige Entwicklung des Menschen. Vergleichsweise kann man auf dieser allgemein/abstrakten Ebene für das eigene Leben Ursachen- und Wirkungszusammenhänge erkennen.

 

8. Gott kann dagegen alles überblicken, weil Er als „Ich Bin der Ich Bin“ Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges wie in einer Ebene überblickt.
In der göttlichen Vorsehung und Vorhersehung nutzt der Herr die Erfahrungswelt des Menschen zu dessen Erlösung. Er weiß, wohin uns unsere Begierden führen werden und kann entsprechende Lernbausteine bereit halten.

 

9. Der Herr wirkt durch Entsprechungen.
Nicht nur heilige Schriften, sondern auch die zahllosen Bilder aus der Naturwelt stehen in einem entsprechenden Verhältnis zu den Himmeln und der Geisterwelt. Dadurch wird eine Verbindung von Diesseits und Jenseits hergestellt.

 

10. Die sichtbare Natur ist dem Menschen zugänglich, da er die Naturgesetze sinnlich oder experimentell erfährt.
Der Herr verwendet Naturbilder zur Veranschaulichung geistiger Prozesse (z.B. in der Heiligen Schrift).

 

11. Wie jeder Ton Oberschwingungen11 hat, liegen auch den diesirdischen Erfahrungen natürliche und geistige Ebenen zugrunde.
In die Erdsphäre fließen bei allem unseren Tun und Lassen höhere Geister und Engel, ebenso wie niedere Geister für uns unbewusst ein — allerdings so, dass unser freier Wille nicht berührt wird.

11) Oberschwingungen werden erst seit jüngster Zeit erforscht. Ein Ton, der angeschlagen wird und den wir hören, hat eine ganz bestimmt Frequenz. Aber das Spektrum des Grundtones klingt in Wirklichkeit durch seine mit angeregten - für uns unhörbaren Oberschwingungen viel voller. Obwohl das physische Ohr nur für ein beschränktes Frequenzspektrum ausgelegt ist, empfinden wir doch mehr als wir hören, weil über die Obertöne durch ihre Wechselwirkung auf die Grundtöne der Ton insgesamt "fülliger" wird. Da diese hohen Schwingungsebenen schon eher geistige Kräfte darstellen, werden uns höhere geistige Ebenen indirekt vernehmbar. In gleicher Weise durchdringen in den natürlichen Begriffen die  "Schwingungsebenen" höherer Welten das Wort, das somit über die Entsprechungslehre in einer tieferen Dimension erfahrbar gemacht werden kann (geistiger und himmlischer Sinn).

 

12. Alle biblischen Texte handeln von der Wiedergeburt oder den Wegen Gottes im Menschen. Macht man sich diese Tatsache bewusst, können hinter der äußeren Bildersprache (Buchstabensinn des Wortes) die verborgenen, geistigen Entsprechungen fassbar gemacht werden.

 


Ein Beispiel aus der Natur


Wenn man versucht, über Entsprechungen den Zugang zum Gegenstand der Untersuchung zu bekommen, wandelt sich dieser zu einem ganz anderen Inhalt. Swedenborg sagt, dass der natürliche Sinn erst „hinter den Horizont sinken muss“, um seinem Entsprechungssinn näher zu kommen. Dies bedeutet, dass wir uns von den sinnlichen Vorstellungen lösen müssen. So vermittelt z.B. der Begriff Baum Vorstellungen wie etwas, das zum Himmel wächst, das Leben hat, das grün ist, also hoffnungsvoll und lichthungrig.

 

Es gibt aber auch andere Eigenschaften:

• Er wächst z.B. in die Breite, oder der Baum lässt die Zweige zur Erde hängen.

• Wie ist die Art der Früchte — ihr Nutzen (nach Swedenborg Nutzwirkungen) für den Menschen?

• Oder wie wäre ein Baum ohne nützliche Früchte einzuschätzen?

• Was sagt uns die Baumform (z.B. rund, spitz, verästelt, hoch aufgeschossen)?

• Was bedeuten Merkmale im Blickpunkt wie selten/häufig vorkommend, Nadel/Laubgewächse, Farbdifferenzierung (z.B. rot, grün) etc.?


Wenn man diese spezifischen Eigenschaften in entsprechende Begriffe der Seelenwelt überträgt, verwandelt sich der „Baum in die Attribute“:

Hoch - nach oben strebend, zum Himmel, zum Herrn, zur Vollendung (z.B. Tannen)

Tief - nach unten hängend, zur Erde (z.B. Trauerweiden)


Allgemein gesehen stellt der Baum im ersten Ansatz die Erkenntnisse dar, welche den inneren Wahrnehmungen („Innewerden“) des Gemüts entsprechen.

Niedrige Büsche sind Erkenntnisse mehr einfacher Art wie sie für das tägliche Leben nützlich sind.

Gras entspricht eher dem grundlegenden alltäglichen Wissen, das im Laufe des Lebens und besonders schon in der Kindheit vermittelt und aufgenommen wurde. Dieses Basiswissen und Erkennen ist für die Ausbildung von Neigungen des äußeren materiellen Menschen wichtig. Gras ist zwar kurzlebig aber allgegenwärtig und dient z.B. auch für nützliche Haustiere (gute Neigungen und Gewohnheiten) als Grundnahrung. Die sich entwickelnden Neigungen des natürlichen Menschen sollen wiederum selbst Basis für höhere geistige werden.

So ähnlich sahen es vielleicht die Menschen des goldenen Zeitalters, als sie noch innig mit Gott und dem Himmel verbunden waren. Für sie war die Natur ein offenes Buch der geistigen Entsprechungen. Sie standen vermittels dieser inneren Wahrnehmung in Korrespondenz mit den Engeln. Als diese Verbindung und auch die Erkenntnisse der Entsprechungen mit der Zeit verloren gingen, entwickelten sich Naturreligionen. So gesehen sind diese schon ein Rückschritt und stehen nicht am Anfang geistig/religiöser Erfahrungen, sondern sind bereits Entartungen.

 


Inhaltsverzeichnis des Buches


Einführung / Erklärung der von Swedenborg verwendeten Begriffe / Ein Beispiel aus der Natur / Klassifizierung von Begriffen aus der Natur / Zusammenstellung einiger Oberbegriffe / Höhen und Tiefen im Bild der Natur / Die Umwelt als elementares Erlebnis für den Menschen / Praktischer Versuch einer Annäherung an den Entsprechungssinn / Wie findet man den Entsprechungssinn? / Swedenborgs Lehre von den Graden / Übersichtstabelle zur Ordnung einiger Begriffe / Beispiele für ineinander gelagerte Ebenen / Die Heilige Schrift - ein göttliches Wort / Praktische Vorgehensweisen / Übungen mit Bibeltexten

Die Entsprechungen der Sprache und Zahlen

Die Schrift / Die Buchstaben des hebräischen Alphabets / Die Entsprechungen der Zahlenreihe / Biblische Namen / Auslegung biblischer Namen in Anlehnung an M.Kahir / Zum Abschluß noch eine Erklärung durch E.Swedenborg und J.Lorber zu dem dargestellten Themenkreis


(Mit Genehmigung des Verfassers, 11/13)

Vollständiges Exemplar über
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Siehe auch linke Randspalte unter "Kommentare / Dokumentationen", Thema "Die Wissenschaft der Entsprechungen" (Thomas Noack) sowie unter "Einführende Texte", Thema "Zum Verständnis der Entsprechungen"