"Wer Mich wirklich sucht, der findet Mich auch überall; denn es genügt, daß er Mich finden will!" (Sg.01_031,02)

"Je mehr (aber) die Menschen mit ihrem Verstande nach irdischen Dingen zu ringen anfangen, desto schwächer wird in ihrem Herzen das rein göttliche Licht der Liebe und des geistigen Lebens." (GEJ.01_157,14)

"Suchet nur im Herzen die Weisheit und die rechte Offenbarung aus Mir, so werdet ihr sie leicht begreifen und für euer ganzes Leben und für ewig behalten!" (GEJ.03_184,6)

 

 

Die Neuoffenbarung durch Jakob Lorber,

Leopold Engel und Gottfried Mayerhofer


12 Fragen und Antworten

 

 

Teil 1
1. Wozu brauchen wir Religion und Offenbarung?

2. Was sagt ein Zeitzeuge über Jesus?

3. Wer ist dieser Jesus?

4. Warum eine geistige und materielle Schöpfung?

5. Zufall oder Notwendigkeit?

6. Wie entstand eigentlich das Leben?

Teil 2

7. Warum kam Jesus gerade auf unsere kleine Erde?

8. Der Mensch, Krone der Schöpfung?

9. Was kommt nach dem fleischlichen Tode?

10. Welches sind die wichtigsten Lehren Jesu?

11. Was sagt die Neuoffenbarung zu christlichen und anderen Religionen?

12. Ist die Zukunft vorbestimmt?

 


1. Wozu brauchen wir Religion und Offenbarung?

 

1.1.
Jesus: "Die Religion ist eine Wiederverbindung des Menschen mit Gott, der ihn aus Sich frei erschaffen und wie außer Sich in die materielle Welt gestellt hat, zur Probung und Ausbildung der Freiheit, die allein das Leben des Geistes bedingt, weil sie in sich die Liebe, als das Grundurwesen alles Seins, ist!

Man sagt, Gott könnte ja durch Seine Allmacht die Menschen so gestalten und halten, daß sie ihrem göttlichen*) Berufe allzeit vollkommen entsprechen könnten. - Wozu dann eine geoffenbarte Religion? - Wozu das Geschöpf frei wandeln lassen unter Geschöpfen und Wesen, die es so wenig wie sich selbst erkennt?

Das könnte Gott wohl, aber dann wäre der Mensch nicht Mensch, sondern nur ein Tier. Er wäre gerichtet gleich dem Tiere und müßte sich notwendigerweise in den engen Schranken des ewigen Muß bewegen! - Hätte aber dann der Mensch nach der Absicht des Schöpfers wohl auch ein selbständiges, freies Leben?

Nein, das hätte er ewig nimmer! Denn alles eigentliche, selbständige Leben muß als solches frei erworben sein, weil ein jeder Zwang die Freiheit hemmt und somit auch das eigentliche Leben richtet und eben dadurch tötet.

Selbst die Liebe ist tot ohne Freiheit! - Daher kann beim Menschen nicht die göttliche Allmacht anstatt der geoffenbarten Religion zur Grundlage*) genommen werden. Die darauf sich stützende Notwendigkeit einer göttlichen Offenbarung ist der erste grundsätzliche*) Beweis für die Echtheit*) einer solchen Offenbarung. Denn ein jedes gerichtete Wesen kommt schon mit allen ihm zukommenden Vollkommenheiten zur Welt und braucht daher keine Offenbarung. - Aber ganz anders verhält es sich mit dem Menschen! Dieser kommt in seiner Sphäre nackt zur Welt und bedarf daher gar wohl einer geoffenbarten Anleitung, nach der er seine ganz freie, durch nichts gebundene Lebenskraft soll auszubilden anfangen, um ein wahrhaft selbständig freies, lebendiges Wesen zu werden.

Worin aber liegt dann das `Kriterium` der Echtheit einer wirklich göttlichen Offenbarung? Das Kriterium liegt lediglich im Handeln nach der Offenbarung. Wer da gewissenhaft einer erkannten Offenbarung getreu lebt, der wird zur inneren Freiheit seines Geistes gelangen, ob er ein Jude, ein Türke (Muslim), ein Brahmine oder ein Christ ist - so wie da ein jeder, der nach einer Schule irgendeine Kunst lernt, sicher ein Meister wird, so er fleißig die Schule studiert und nach ihren Grundsätzen vorwärtsschreitet.

Also steht es ja auch geschrieben: Wer da tun wird nach Meinen Worten, der wird es erkennen, ob sie von Gott oder ob sie vom Menschen sind.

Darin liegt das Hauptkriterium für die Echtheit einer göttlichen Offenbarung! Denn also muß ein jeder Mensch `von Gott gelehrt` sein. Wer es nicht von Gott lernt, der hat es nicht und weiß es nicht.

Ein jeder aber lese den ersten Brief Pauli an die Korinther, und zwar das zweite Kapitel! - Dort wird er auch ein Hauptkriterium finden. - Es sei!" (HiG.02_44.05.21,01f)

*) Die markierten Worte wurden vom Herausgeber ergänzt.


1.2.

"Die Lehre, die Ich euch nun gebe, ist Gottes Wort und bleibt ewig, und darum werden jene Menschen, von denen hier die Rede ist (wir heutige Menschen), auch nur diese Lehre von Mir überkommen, die ihr (die Apostel) von Mir überkommen habt; aber in jenen Zeiten wird sie ihnen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach gegeben werden, und darin wird das neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf die Erde herniederkommen wird. In seinem Lichte wird den Menschen erst klar werden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden nun von den Pharisäern, hintergangen und betrogen worden sind.

Sie werden nicht mehr Mir und Meiner Lehre die Schuld an all dem vielen Unheile auf der Erde in die Schuhe schieben, sondern den höcht selbst- und herrschsüchtigen falschen Lehrern und Propheten, die sie schon im Lichte ihrer Wissenschaften und vielen Künste nur zu genau werden erkannt haben, wessen Geistes Kinder sie waren. Wenn aber das hellste Licht des neuen Jerusalem über die ganze Erde scheinen wird, dann werden die Lügner und Betrüger völlig enthüllt und der Lohn für ihre Arbeit ihnen gegeben  werden." (GEJ.09_090,2f)


1.3.

"Ja, Mein Freund, um derjenigen Menschen willen, die nicht daran glauben und das, was sie von Meiner Lehre irgend hören, des weltlichen Gewinnes wegen noch verfälschen, wird die Lebenslehre von Mir auch nicht gegeben; denn für solcher Menschen Seelen mögliche und weitere Ausbildung habe Ich noch gar endlos viele und große Schulhäuser in der ganzen Unendlichkeit.

Nur für Meine wahren Kinder auf dieser Erde gebe ich diese Lehre, und diese sind auch in der wahren Erlösung vom ewigen Tode einbegriffen. Diese aber werden diese Lehre auch stets rein erhalten und werden sich nie in die Macht des Weltbetruges fügen, sondern werden diamantenfest an der ewigen Lebenswahrheit festhalten.

Was liegt uns an all den Weltmenschen? Die Gelegenheit ist ihnen gegeben, auch in die Reihen der Kinder Gottes zu treten. Wollen sie das ernstlich, so sollen sie daran nicht irgend behindert werden, - und wollen sie es nicht, so sollen sie tun, was sie wollen, und ihr habet euch um sie dann auch nicht weiter zu kümmern!

Siehe, also steht die Sache. Denn Ich bin nicht gekommen, um etwa die Welt von ihren alten Gerichsfesseln zu erlösen, sondern nur, um Meine Kinder von der Welt und ihrem Gerichte frei zu machen. Und was und wie Ich es nun tue, also werdet es auch ihr und eure Nachfolger in der Folge tun." (GEJ.06_151,02f)


1.4.

"Alles, was Ich euch bis jetzt noch durch Meinen Knecht (Jakob Lorber) schreiben ließ, hat ja eben den Zweck, euch und Tausenden nach euch kommenden Geschlechtern Meine Schöpfung ins rechte Licht zu stellen; denn es mögen die sozialen Verhältnisse sich wandeln wie sie wollen, es mögen Regierungsformen auftauchen in noch so verschiedenen Formen, zwei Sachen und Dinge werden stets bestehen: ihr Bewohner der Erde sowie auch andere größere Welten werden stets eine je nach Maßgabe körperliche oder materielle Umkleidung haben, und eure oder jede Welt wird ebenfalls aus Materie bestehen, die Leben in sich birgt, um dadurch ihre Mission erfüllen zu können. Solange also Materie besteht, solange der Entstehungs-, Erhaltungs- und Verwandlungsprozeß in und auf den Welten vorgeht, so lange werden Mikro- und Makrokosmos sich vorfinden, und ganz natürlich eben darum, weil Ich als Schöpfer des Ganzen unendlich bin und also Meine Schöpfung ebenfalls unendlich sein muß." (Sg.01_033,08f)



2. Was sagt ein Zeitzeuge über Jesus?

 

2.1.

Lazarus: "Wie und wo Er geboren ist, und was sich bei Seiner Geburt schon alles zugetragen hat, als der alte, böse Herodes vor dreißig Jahren zu Bethlehem Seinetwegen die schwere Menge der unschuldigen Knäblein von ein bis zwei Jahren Alters hat ermorden lassen, weil ihm die drei Weisen aus dem fernen Morgenlande, die ein Stern hierhergeführt hatte, die Kunde gebracht hatte, daß den Juden ein neuer König zu Bethlehem geboren worden sei, das alles wisset ihr so gut wie ich; aber ihr wisset es nicht, daß jener neugeborene König der Juden durch göttliche Vorsehung und Waltung nicht in die Hände des grausamen Herodes geraten ist, sondern durch Gottes Hilfe und durch Vermittlung des damaligen noch jungen römischen Hauptmanns Kornelius glücklich nach Ägypten und - ich glaube - in die alte Stadt Ostrazine entflohen ist und erst, als der alte Herodes nach drei Jahren, von Läusen gefressen, gestorben ist, in die Gegend von Nazareth ganz wohlbehalten zurückgekehrt und dort in ganz stiller Zurückgezogenheit ohne irgendwelchen besonderen Unterricht zu einem Manne herangewachsen ist.

Als er zwölf Jahre als war, kam er mit Seinen irdischen Eltern zu der vorgeschriebenen Knabenprüfung nach Jerusalem, blieb drei volle Tage im Tempel und setzte durch Seine Antworten und Fragen alle Ältesten, Schriftgelehrten und Pharisäer ins größte Erstaunen, was mir mein Vater, der für Ihn wegen der Armut seiner Eltern sogar die höhere Prüfungstaxen bezahlt hatte, erzählte. Auch das wird den älteren von euch noch sicher erinnerlich sein, wenn gerade schon das nicht, daß er der Wut des alten Herodes entflohen und nach drei Jahren aus Ägypten wieder nach Nazareth zurückgekehrt ist.

Und sehet nun, der Mann, der nun so große Werke verrichtet bloß durch die rein göttliche Macht Seines Willens und Seines Wortes, ist ebenderselbe vor dreißig Jahren zu Bethlehem neugeborene König der Juden und ebenderselbe weise Knabe, der vor zwanzig Jahren den ganzen Tempel ins größte Erstaunen gesetzt hat!

Nun wisset ihr einmal genealogiter (die Abstammung betreffend), mit wem ihr es in dem nun so außerordentlichen Galiläer zu tun habt, und das gehört auch sehr dazu, um über ihn ein günstiges Urteil fällen zu können. Was er aber nun tut, das wisset ihr teilweise, haltet aber davon das meiste, was euch von Ihm, Seinen Lehren und Taten hinterbracht wurde, mehr denn zur Hälfte für Fabeln und Übertreibungen des Volkes, das an ihm hängt und an Ihn glaubt, - und da eben irret ihr euch groß!

Ich bin wahrlich, wie ihr mich auch wohl kennet, der Mensch nicht, der die Katze im Sacke kauft! Ich habe mich darum auch bei Ihm sehr genau selbst mehrorts und längere Zeit hindurch überzeugen wollen, was denn eigentlich an diesem Manne sei. Und seht, ich, der ich doch auch in der Schrift bewandert bin, fand an Ihm nie etwas Verdächtiges, wie gar so oft schon an den marktschreierischen Magiern und Zauberern!

Seine Lehren sind vollkommen die des Moses und der Propheten, und Seine Wunder wirkt er nur, wo es not ist, und läßt sich von niemandem dafür je etwas bezahlen.

Kurz und gut, Sein kräftiges Wort ist reinstes Gotteswort, Seine Weisheit Gottes Weisheit, und Seine Taten sind ebenso nur Gottes Taten, weil es keinem Menschen möglich ist, daß er sie bewerkstellige!

Als ich vor mehr als einem halben Jahr mit Ihm und Seinen damals vielen Jüngern nach Bethlehem zog, da fanden wir daselbst vor den Toren der alten Stadt Davids eine große Menge Bettler, weil alldort ein Fest abgehalten wurde. Diese Armen beiderlei Geschlechts baten uns unter großem Gejammer um ein Almosen. Am allermeisten schrien ganz Verstümmelte ohne Hände und manche auch ohne Füße, und ich wollte sie auch nach meinen Kräften beteilen. Er aber gab mir zu verstehen, daß es dazu noch Zeit sei, und fragte die Armen dann, ob sie sich, so sie völlig gesund wären und ihre geraden Glieder hätten, nicht lieber mit der Arbeit ihrer Hände das nötige Brot verdienen möchten.

Alle beteuerten, wenn das möglich wäre, so würden sie lieber Tag und Nacht arbeiten als nur einen Augenblick mehr jemanden um ein Almosen bitten. Er aber sagte darauf: `stehet auf und wandelt, und suchet euch Arbeit!`

Auf dieses Wort hin waren alle augenblicklich von ihren allerartigen Übeln geheilt. Die Blinden sahen, die Tauben und Stummen hörten und redeten, die Lahmen sprangen auf wie junge Hirsche, und die Verstümmelten ohne Hände und Füße bekamen - sage - ganz offenbar neue Glieder, und das war alles das Werk eines Augenblicks!

Ich aber nahm dann gleich alle diese so wunderbar Geheilten in meine Dienste, beschenkte sie sogleich und wies ihnen an, wohin sie zu gehen hatten.

Wenn man selbst Zeuge einer solchen Tat und noch von hundert anderen war, von denen man nicht einmal mehr sagen kann: `Siehe, diese waren größer und denkwürdiger denn die anderen!`, wenn man auch gesehen hat, daß Seinem Willen auch alle Tiere, alle Elemente, die ganze Natur, selbst Sonne, Mond und Sterne und die Meere der Erde wie auch ihre Berge gehorchen, und Er Selbst sagt: `Ich und der Vater im Himmel sind Eins! Wer Mich sieht, der sieht auch den Vater. Wer an Mich glaubt, der wird das ewige Leben haben; denn Ich Selbst bin die Wahrheit, der Weg und das Leben!`, so kann man bei gesunden Sinnen und bei gesunder Vernunft denn doch nimmer zweifeln, daß es also ist, wie Er es lehrt, und wir das von Ihm schon von - sage - Adam an alle Väter, Patriarchen und Propheten geweissagt und gelehrt haben.

Ich glaube nun vollkommen fest und ungezweifelt an Ihn und getraue mir das auch vor aller Welt laut zu bekennen, weil ich meine unumstößlichen Gründe dafür habe; ein anderer aber kann tun, was er will!

Nun wisset ihr in Kürze das Wichtigste, was den großen Galiläer betrifft, in vollster Wahrheit und möget nun selbst urteilen, was ihr von Ihm zu halten und zu glauben habt!" (GEJ.08_006,12ff)


2.2.

Lazarus: "Was ich euch hier gesagt habe, ist eine heilige Wahrheit; aber ich kann sie euch nicht anders bezeugen, als daß ich euch ein für alle Male sage: Also ist es und nicht anders, und ich glaube darum, daß der erhabenste Galiläer lebendigst wahr der verheißene Messias, Jehova Zebaoth ist. Wer an Ihn glaubt und Ihn auch über alles liebt und seine Nächsten wie sich selbst, der wird das wahre, ewige Leben in sich haben .

Und nun könnet ihr aber deswegen tun, was ihr wollet; denn dies ist auch des Herrn heiliger Ausspruch: Der Wille muß sogar dem Teufel frei gelassen bleiben; denn ohnedem wäre der Mensch kein Mensch und kein Ebenmaß Gottes. Er wäre ein Tier, dessen Seele keine Freiheit hat und darum also tun muß, wie es von der Allmacht Gottes getrieben wird .

Alles, was ihr sehet auf der Erde und am Firmament, ist gerichtet und steht unter dem unwandelbaren Gesetz des Muß. Der Mensch muß sich dieses starre und unwandelbare Gesetz auf eine kurze Zeit hin nur für seinen Leib gefallen lassen; denn den Leib des Menschen leitet, was dessen Form, Wachstum und kunstvolle organische Einrichtung wie auch die normale Dauer des Fleischesleben betrifft, nur die Allmacht Gottes, und Gott kann darum auch jeden kranken Leib augenblicklich heilen mittels der Macht Seines göttlichen Willens. Aber mit der freien Seele des Menschen hat die Allmacht Gottes nichts zu tun! Darum sind auch die Verhaltensregeln, die Gott für die Seelen der Menschen den Menschen gegeben hat, nicht unter Muß, sondern unter `Du sollst` gegeben. Wir haben die Gesetze von Gott demnach ohne Muß erhalten und können sie beachten, wenn wir sie beachten wollen; darum wird auch vom Herrn aus gar niemand gezwungen, sich im Glauben an Ihn zu wenden, sondern wer das aus sich frei will.

Aber man bedenke die Folgen für die Seele im Jenseits, wo sie ebenso frei bleiben wird, wie sie jetzt ist, nur mit dem Unterschied, daß sie dort alles aus sich wird schöpfen müssen, was sie zu ihrem ewigen Lebensunterhalte benötigen wird.

Aber wie wird es ihr da dann ergehen, so sie nach dem Rate Gottes hier keine geistigen Schätze und Materialien in sich selbst angesammelt hat?

Wie Gott sich hier wegen der vollsten Lebensfreiheit der Seele mit Seiner Allmacht ferne hält, so wird Er Sich vermöge Seiner ewigen Ordnung auch ewig ferne halten.

Hier auf dieser Erde aber hat jeder Mensch für seine Seele den Vorteil, daß ihm die Allmacht allerlei Schätze zu seinem Gebrauche hinzugegeben hat, mit denen er sich bei rechtem Gebrauche nach dem Rate Gottes übergroße Schätze für seine Seele für ewighin erwerben kann.

Jenseits aber fällt eine irgend von Gott erschaffene Schätze- und Nährwelt ganz weg; da wird eine Seele, als ein Ebenmaß Gottes, sich alles selbst erschaffen müssen aus sich, das heißt, aus ihrer eigenen Weisheit und aus ihrem eigenen freiesten Willen. Wie wird es ihr aber ergehen, wenn sie nicht im Verbande mit dem Willen Gottes, mit Seiner Weisheit und Liebe je gestanden ist? Was wird da eine blinde, finstere und sonach gänzlich ohnmächtige und an allen inneren, geistigen Schätzen völlig arme Seele - sage - jenseits anfangen und machen?

Wenn ihr das nur einigermaßen bedenket, so müsset ihr es doch einsehen, wie höchst dumm es ist, sich jetzt der größten Zeit der Gnade Gottes des Herrn nicht teilhaftig machen zu wollen, wo man sie vor sich hat, wie man vielleicht ewig nie wieder in solch allerhöchstem Grade die wundervollste Gelegenheit vor sich haben wird!

Ich habe euch nun alles gesagt, was ein wahrheitsliebender Freund euch sagen kann, und ich sage euch nun noch einmal das, was ich euch schon etliche Male gesagt habe: Ihr seid von mir aus aber darum durchaus nicht gebunden und könnet tun, was ihr wollet; denn eure Seelen sind ebenso vollkommen frei, wie da ist die meinige." (GEJ.08_009,04f)


 

3. Wer ist dieser Jesus?

 

3.1.

Der Römer Markus: "Sehet, dieser Jesus aus Nazareth aber (ist) geboren zu Bethlehem nach eurer Rechnung im 4151. Jahre nach der Entstehung Adams, und zwar im Monat Januar am siebenten Tage in der Mitternacht..." (GEJ.08_086,03) *)
*) Die Lebensdaten Jesu werden von Lorber-Freunden unterschiedlich angegeben, z.B. 7.1.7 v.Chr. bis 26 n.Chr. oder geringfügig davon abweichend. Siehe linke Randspalte unter "Zu den Lebensdaten Jesu"


3.2.

Jesus: "Ich stamme ob der Maria, der Mutter dieses Meines Leibes, von David ab (König, 1052-981 v.Chr., dem `Mann nach dem Herzen Gottes` (GS.02_078,05)), da die Maria auch eine ganz reine Tochter Davids ist." (GEJ.04_112,08)


3.3.

Und der Engel sagte zu Maria: "Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast eine große Gnade gefunden vor dem Angesichte des Herrn; siehe, du wirst schwanger werden vom Worte Gottes" (JJ.01_03,07). "Was sie unter dem Herzen trägt, ist erzeugt vom Heiligen Geiste Gottes, und du sollst Ihm, wenn Er geboren ist, den Namen Jesus geben!" (JJ.01_09,13) *)

*) "...Es soll freilich wohl nicht also sein, wie es ist, - und doch muß es wieder also sein, weil alles andere noch so ist. - Dem Abraham ist ein rechter Nachkomme erweckt worden geistig ohne sinnlichen Beischlaf, desgleichen ward Johannes gezeugt, die Maria, und in der Urzeit geschahen solche Zeugungen häufig, und so manche Propheten wurden auf diese Art gezeugt. Diese Zeugung ist freilich die rechte und kommt noch jetzt nicht selten ohne Wissen der Eltern vor, aber diese Art ist des Himmels und taugt für die Welt nicht, die aber doch auch ob der möglichen Teilnahme an der Erlösung sein muß. Was bleibt da aber dann anderes übrig, als der Welt ihre sinnliche Zeugungsweise zu belassen, und sonach die alte Sünde nebst der völligen Erlösung fortbestehen zu lassen, auf daß jede gefangene Naturseele in das Reich der Gnade und Erbarmung den ungehinderten Weg habe so oder so!" (HiG.03_47.05.29,01ff)


3.4.

Der Hohepriester: "Da aber die Jungfrau schon Schwanger ist, soll sie dein Weib sein zur Buße, darum sie mir unbewußtermaßen ist schwanger geworden, und soll fürder nimmer einen anderen Mann bekommen, so sie auch eine junge Witwe würde!... Und seine (Josephs) Freude war umso größer, da nun Maria sein rechtmäßiges Weib war geworden." (JJ.01_11,32) *)

*) Lorber: "Kindheit und Jugend Jesu, das Jakobus-Evangelium" (JJ)

"Dessenungeachtet aber will Ich dir doch sagen, wie Maria starb. –
Maria starb zwölf Jahre nach Meiner Heimkehr zu Bethania im Hause des Lazarus, der Martha und der Maria. Johannes allein war Augenzeuge von ihrem Hintritte; ihre Krankheit aber war die stets wachsende Liebe zu Mir, – und die Flamme dieser Liebe hatte Mariam aufgelöst und für ewig verklärt. Aber von einer sichtbaren Auffahrt gen Himmel ist keine Rede; Maria war – und war nicht mehr! – Und das ist genug für deine Wißbegierde amen. – (HiG.03_43.10.17,01)


3.5.

"Ich (Jesus) lebte die bekannte Zeit bis zum dreißigsten Jahre geradeso, wie da lebt ein jeder wohlerzogene Knabe, dann Jüngling und dann Mann, und mußte durch den Lebenswandel nach dem Gesetze Mosis die Gottheit in Mir - wie ein jeder Mensch in sich - erst erwecken.

Ich Selbst habe müssen, so gut wie ein jeder andere ordentliche Mensch, erst an einen Gott zu glauben anfangen und habe Ihn dann stets mehr und mehr mit aller erdenklichen Selbstverleugnung auch müssen mit stets mächtigerer Liebe erfassen und Mir also nach und nach die Gottheit erst völlig untertan machen.

Also war Ich, als der Herr Selbst, ein lebendiges Vorbild für jeden Menschen, und so kann nun deshalb auch ein jeder Mensch Mich geradeso anziehen, wie Ich Selbst die Gottheit in Mir angezogen habe, und kann mit Mir selbständig ebenso völlig eins werden durch die Liebe und durch den Glauben, wie Ich Selbst als Gottmensch in aller endlosen Fülle vollkommen eins bin mit der Gottheit." (JJ.01,  Vorrede)


3.6.

"Woher aber nahm denn dieser ganz reine Mensch (Jesus) solche Lehramtsfähigkeit, da er weder studiert noch irgend viel gelesen hatte?

Dieser Mensch hatte seine Lehramtsfähigkeit lediglich seinem Tun zu verdanken.

Sein Handeln ging lediglich aus seiner fortwährend großen Liebe zum Göttlichen und eben also auch aus der Liebe zum Nächsten hervor. Er opferte jede Handlung Gott auf und übte sie also, daß er dabei nie seinen Vorteil, sondern bloß den seines Nächsten vor Augen hatte. Daneben verwendete dieser Mensch tagtäglich eine Zeit von drei Stunden der allgemeinen Ruhe in Gott.

Dadurch erweckte Er stets mehr und mehr die in ihm in aller ihrer Fülle schlummernde Gottheit und machte sie sich nach dem Maße und Grade seiner Tätigkeit zinspflichtig. Und als Er, wie gesagt, kaum das dreißigste Jahr erreicht hatte, war die Gottheit in Ihm bis zu dem Grade erwacht, daß er durch ihren Weisheitsgeist diejenige erhabene Fähigkeit überkam, um das bekannte Lehramt, zu dem Er berufen ward, anzutreten." (Ste.01_008,13)


3.7.

"Nur der Geist in Ihm (Jesus) ist Gott, alles andere ist Mensch, wie wir da Menschen sind. So Er betet, so heißt das mit anderen Worten: Er läßt Seinen Menschen ganz durchdringen von Seinem urewigsten Grundgeiste Gott, von dem alle anderen Geister ebenso herrühren wie das kleine Abbild der Sonne in einem Tautropfen von der wirklichen Sonne." (GEJ.03_121,04)


3.8.

Jesus: "Ich bin, als nun ein Mensch im Fleische vor euch, der Sohn und bin niemals von einem andern als nur von Mir Selbst gezeugt worden und bin eben darum Mein höchsteigener Vater von Ewigkeit. Wo anders könnte da der Vater sein als nur im Sohne, und wo anders der Sohn als nur im Vater, also nur ein Gott und Vater in einer Person? Dieser Mein Leib ist sonach die verherrlichte Gestalt des Vaters der Menschen und Engel wegen, damit Ich ihnen ein begreiflicher und schaubarer Gott bin, und ihr könnet Mich nun schauen, hören und sprechen und doch leben dabei! Denn ehedem hieß es, daß Gott niemand sehen und dabei leben könne. Ich bin denn nun durchgängig Gott; in Mir ist der Vater, und die von Mir nach Meiner Liebe, Weisheit und nach Meinem allmächtigen Willen ausgehende Kraft, die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt, ist der Heilige Geist." (GEJ.08_027,02f)


3.9.
Jesus: "Gott hatte Adam ein Gebot gegeben; den unbedingten Gehorsam. Er mißachtete es und fiel. Der Mensch Jesus gab sich aus Liebe zu Gott freiwillig dieses Gebot, nichts ohne des Vaters Willen zu tun, und ward dadurch das leuchtende Vorbild zur Nachfolge. Er errang also in sich die Stufe, die Adam nicht errungen hatte, und versöhnte also in Sich die Gottheit, die in Ihrer Heiligkeit verletzt war, durch das mißachtete Gebot.

Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen.

Darin aber, daß nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung.

Das Sterben Jesu (am Kreuz) ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus auch dieser Forderung und starb leiblich." (GEJ.11_075,20f)


3.10.

"Dieses aber sage Ich jetzt: daß Ich bin der alleinige, ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur als Vater Meinem Göttlichen nach, als Sohn Meinem vollkommen Menschlichen nach und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach." (HiG.01_002,10f)


3.11.

"Wie aber da Flamme, Licht und Wärme eines sind, also ist auch Vater, Sohn und Geist eines." (Festgarten: "Pfingstsegen")


3.12.

"...Weil Ich ihnen (den Jüngern) Mein Verhältnis zu ihrem Jehova nicht anders begreiflich machen konnte, als unter dem Bild von Vater und Sohn, einem Bilde, das ihrem Verhältnis der Liebe zur Weisheit ausdrückt, wie Ich zwar als Weisheit Mensch geworden, aber als Liebe der ewige Erhalter und Schöpfer des ganzen Universums geblieben bin." (PH.01_023,02)


3.13.

"Die von Mir ausgehende Kraft des Gottesgeistes erfüllt die ganze Unendlichkeit und wirkt nach dem Grundwillen in Mir, und zwar in dem Augenblick, wo von Mir aus das `Werde` ausgesprochen wird, was Ich freilich nicht laut auszusprechen vonnöten habe, sondern nur in Meinem Innersten. Und so ist alles, was du siehst, im Grunde des Grundes nichts anderes als mein fester und unwandelbarer Wille." (GEJ.10_195,03)


3.14.

"Ohne Gott und außer Gott kann ewig niemals und nirgends etwas sein. Was da ist in der ganzen, ewigen Unendlichkeit, das ist aus Gott, und also im Grunde des Grundes völlig geistig. Daß es in einer Welt als eine feste Materie erscheint, das macht die beharrliche Festigkeit des göttlichen Willens; hörte dieser auf, einen Gedanken Gottes festzuhalten, so wäre von ihm auch für kein materielles Auge mehr irgendeine Spur zu entdecken, obwohl der auf diese Art aufgelöste Gedanke Gottes in Gott ewig fortbestehen müßte."  (GEJ.06_107,11)


3.15.

"Der Vater im Himmel ist der reinste, vollkommenste und ewige, überlebendige Geist, der nie einen Anfang genommen hat und auch nie ein Ende nehmen wird. Er hat schon von Ewigkeiten her aus Sich Himmel und diese Erde und alles, was auf ihr ist, mittels Seiner Allmacht erschaffen." (GEJ.08_219,16)


3.16.

"Es liegt alles daran, daß sie Mich in ihrem Herzen als das erkennen, was Ich bin; denn ihr ewiges Leben hängt ja allein von dem ab! Erkennen sie Mich nicht, so können sie auch unmöglich Den erkennen, der Mich in die Welt gesandt hat und noch weniger, daß Ich und Der, der Mich gesandt hat, ein und dasselbe Wesen sind! Solange aber ihre Herzen das nicht erkennen, haben sie Mich nicht in sich und somit auch das ewige Leben nicht und sind im Geiste tot! Denn Ich selbst bin ja eben das ewige Leben Selbst und durch Meine Lehre der Weg zum selben." (GEJ.02_024,04)


3.17.

"Gott war, bevor die Einkleidung ins Fleisch als Jesus geschah, unpersönlich. (Vor seiner Menschwerdung in Jesus wohnte Gott im unzugänglichen Licht und war für jedes geschaffene Wesen unschaubar. In Sich Selbst und für Sich aber ist Gott von Ewigkeit her ein Mensch. Red.) Daher konnte auch niemand zu Seiner Anschauung gelangen, sondern nur zu der Empfindung Seines Wesens, das naturgemäß sich allein als Licht bemerkbar machen konnte, da Gott in Sich Selbst pures Licht ist, das seine Strahlen aussendet. Wo jedoch Licht ist, ist es auch überall; es durchflutet alles und belebt alles. Die Unpersönlichkeit Gottes bedingt aber nun nicht einen Ausstrahlungspunkt, wie von einer Sonne aus, sondern ein Lichtmeer, in dem es keine Konzentration gibt.

Diejenigen also, welche zu dem Gottwesen hinaufdrangen, konnten das Gottwesen auch nicht anders empfinden als ein Leben im Licht, das Schweben und Ruhen im Lichte, das wunschlose Sich-Vermählen als ein Leben im Licht.

Als der Mensch Jesus nun die Personifizierung Gottes wurde, war das Empfinden der Gottheit für den, der sich ihr näherte, ein ganz anderes, - einfach das Sich-Nähern eines Menschen an den andern..." (GEJ.11_075,09f)


3.18.

"Über Meine Weisheit und über Meinen Willen hinaus kann nichts gehen. Was da geschieht und noch geschehen wird, ist berechnet und bestimmt von oben und hat seinen heiligen Grund; wer aber mit Mir ist im Herzen und in der Liebe und im Willen, dem wird die allerärgste Welt nie etwas anhaben können. Aber wer nur eins ist mit Mir in der Weisheit, der wird in der Welt viele und arge Kämpfe zu bestehen haben; denn die Welt wird in ihrem materiellen Verstande ewig nicht einsehen, daß ihr scheinbares Etwas vor dem Geiste ein eigentliches Nichts ist." (GEJ.06_151,15)


3.19.

"Die Liebe allein ist der Maßstab für Meine Göttlichkeit, und mit keinem anderen Maßstab bin Ich ermeßlich; denn Ich bin wahrhaft ein unendlicher Gott. Was aber jedoch Meine räumliche Unendlichkeit betrifft, so ist diese nur eine für die Zeit bedingte Erscheinlichkeit, - im Geiste aber ist das nur die Machtvollkommenheit Meines Willens und Meiner Liebe und Weisheit; die gestaltliche Wesenheit aber ist eine und dieselbe, nach der ihr alle seid  gemacht worden zu Meinen wesenhaften Ebenbildern!" (HGt.02_138,26)


3.20.

"Wer die Welt mehr fürchtet als Mich, der ist Meiner nicht wert! Wer den Menschen mehr trauet als Mir, ist Meiner nicht wert! Wer die Armut der Welt fürchtet, ist Meiner Schätze nicht wert! Ja, wer Mich neben der Welt herziehen will, ist Meiner nicht wert! Und ein großer Tor ist der, wer Mich nicht zu seinem allerhöchsten Gute macht; auch er ist Meiner durchaus nicht wert und wird einst an der ewigen Armut dafür nagen müssen." (HiG.01_41.01.17,10)

 


4. Warum eine geistige und materielle Schöpfung?

 

4.1.

"Die Liebe ist und war der Grundgedanke der Schöpfung, der Grundpfeiler Meines eigenen Ich, der Hauptfaktor, um den Menschen zum Menschen zu machen. Ohne die Liebe wäre die Welt ein Chaos, ein gesetzloses Konglomerat (Gemisch) von Stoffen und Elementen, welche sich stets selbst bekriegen und zerstören würden." (Lg.01_024,14f)


4.2.

"Auch Ich selbst wollte nicht allein leben, nicht allein sein, bloß Meiner Macht Mir bewußt. Deswegen erschuf Ich Wesen, die dann an meinen Schöpfungen sich ergötzend, sich freuend, Mir Meine Freude, Schöpfer zu sein, verdoppeln konnten.

So schuf Ich die Geister, schuf große, Mir würdige Ebenbilder - und was geschah mit dem Größten unter allen? Ihr wisset es, er fiel, fiel von Mir ab - und was geschah mit dem Menschen? - auch er fiel, fiel ebenfalls von Mir ab. Beide, Luzifer und Mensch, achteten nicht das Gesetz der Liebe, wollten als freie Wesen ihren eigenen Weg gehen, und so mußte das Gesetz der Liebe wohl auf anderen Wegen, aber doch zum gemeinschaftlichen Ziele führen." (Sg.01_022,16)


4.3.

"Und sieh, als Ich diese große Geisterwelt mit ihrer unermeßlichen Ausdehnung erschuf, als Ich den Geistern in jener Zeit diese großen Vollmachten erteilte, da stellte Ich den größten Geist, geboren aus Mir, wie Weisheit aus Liebe, wie Eigen- zur Nächstenliebe, aus Mir hin in die weite Schöpfung; übertrug ihm alle Geisterwelten, befähigte ihn zu wirken und zu schaffen, gab ihm den Namen `Lichtträger oder Satana` in der himmlischen Sphärensprache. Und er, seiner ungeheuren Gewalt sich bewußt, übernahm sich, seine Eigenliebe verblendete ihn, und er verleitete Millionen von Geistern zum Abfall und wurde so mit ihnen Mein ärgster Gegner. Sein sanftes Licht der Liebe rötete sich zum Zornfeuer, und so ist er samt seinen mit ihm abgefallenen Geistern (1/7 der geschaffenen Geister) derjenige, welcher nach Meiner Macht trachtet, Mir Meine Liebe, Gnade und Huld gegen alles erschaffene in Zorn und Haß verwandeln möchte und jeden auflösenden Hauch Meiner Liebe mit Spott und Hohn daniedertritt.

So ward er aus dem großen Reich des Geistes-Menschen, aus Meinem Himmelreich, verbannt, oder anders gesagt, er verbannte sich selbst daraus, weil ihm die dort herrschende Friede- und Liebeluft nicht behagte, er floh hinaus in die ewige Unendlichkeit. Und damit auch er, obwohl Gegensatz von Mir, doch nur Meinen Zweck erfüllen muß, so erschuf Ich eine materielle Welt aus seiner Geister Substanzen, kleidete ihn und die Seinen dort in die Materie ein, um, wenn auch nicht ganz, doch dann in kleine Parzellen aufgelöst, sich zu Mir zurückbegeben zu können. (Der verlorene Sohn!)

Dieses ist das Auflösungsgesetz der Materie, welche gezwungen nach und nach hergeben muß, was freiwillig sich nicht Meinem Willen fügen wollte. Und so ist Satan selbst mit dem, was ihm nach seiner Materialisierung geblieben, auf und in der Erde gebannt, als dem Wohnort, wo gerade Ich schon vor Äonen und Äonen Jahren bestimmt hatte, das große Demütigungs- und Erlösungswerk für alle Menschen und Geister zu vollbringen. -

Und eben dort, wo Ich den meisten Segen und die größten Gnaden spenden und von da verbreiten will, auch er die größte Macht haben soll, Meine einst zu werdenden Kinder zu verführen soviel es ihm möglich, damit gerade aus diesem Kampf, gegen und mit ihm, die herrlichsten Blumen und Geister für Mein Reich hervorgehen, und er so, statt Mir zum Trotz arbeitend, Meinen Kindern zum größten Sieg, zur größten Seligkeit verhelfen muß. So muß Satan, frei wie Ich ihn schuf, doch nur Mir und nicht seinen Plänen in die Hand arbeiten und den großen Prozeß der Vergeistigung alles Materiellen befördern helfen." (Sg.01_013,52)


4.4.

Oder anders ausgedrückt:
"Sehet, so wie nun die Menschen durch die Eigenliebe, durch die Selbstsucht, durch den Hochmut und durch die daraus hervorgehende Herrschsucht derartig aller Materie voll werden, daß sie viele tausendmal Tausende von Jahren hindurch sich nicht völlig davon zu befreien imstande sein werden, - ebenso gab es dereinst auch urgeschaffene Geister, die auch durch den ihnen verliehenen Reiz zu sehr eigenliebig, selbstsüchtig, hochmütig und am Ende herrschsüchtig wurden, und die Folge davon war, daß sie sich in die purste Materie verwandelten.

Sie haben sich abgesondert in große Vereine und stellten sich in für euch nicht denkbar großen Entfernungen auf. Ein jeder Verein wollte von einem zweiten nichts mehr hören, sehen und erfahren, um nur der Eigenliebe so recht weltendick frönen zu können.

Durch dieses stets wachsende Eingehen in die Eigenliebe und Selbstsucht, in den dadurch mehr und mehr erwachten Hochmut und in eine absolute Herrschsucht schrupften die zahllos vielen Lebensformen endlich nach dem Gesetz der Schwere, das sich aus der Eigenliebe und Selbstsucht von selbst entwickelt hatte, zu einem übergroßen Klumpen zusammen, - und die materielle Urzentralsonne einer Hülsenglobe war fertig. (Hülsenglobe ist die Zusammenfassung einer Unzahl von Sonnengebieten, die, wie einzelne Planeten um ihre Sonne, in unmeßbar weiten Bahnen sich um die Urzentralsonne bewegen. Jakob Lorber)

Nun gibt es im unendlichen Raume ebenfalls eine Unzahl solcher Systeme und Hülsengloben, wo überall eine besprochene Urzentralsonne zahllosen Weltengebieten zum Mittelpunkte dient, und diese Urzentralsonnen sind eben die zusammengeschrumpften Urgeistervereine, aus denen mit den Zeiten der Zeiten alle anderen Sonnenalle, Sonnengebiete, Nebenzentralsonnen, Planetarsonnen, Planeten, Monde und Kometen hervorgegangen sind." (GEJ.04_105,01f)


4.5.

"Die für sich lichtlosen kleinen Planeten, wie diese Erde, ihr Mond, die sogenannte Venus, der Merkur, Mars, Jupiter und Saturn und noch mehrere gleiche Planeten, die zu dieser Sonne gehören, samt den vielen Bartsternen - die späterhin auch Menschenwesen tragende Planeten werden, teils durch eine jeweilige Vereinigung mit einem schon Menschen tragenden Planeten, und teils in ihrer reif gewordenen planetarischen Selbstheit -, werden nach für eure Begriffe undenkbar vielen Erdenjahren in der Sonne ihre Auflösung finden.

Die Sonne und ihre höchst vielen Gefährtinnen in ihrer Spezialmittelsonne; diese Mittelsonnen, die schon eines überaus hohen Alters fähig sind, und für die eine Äone (dezillionmal Dezillionen) von Erdjahren gerade das sind, was für diese Erde ein Jahr ist, werden ihre Auflösung in den Sonnengebietszentralsonnen finden, die natürlich in allen ihren Seinsverhältnissen - um nach der arabischen Art zu sprechen - ums millionenmal Millionenfache größer dastehen denn ihre Vordersonnen. Diese Sonnengebietszentralsonnen werden wieder in den im gleichen Verhältnisse größeren Sonnenallzentralsonnen, und diese endlich in der einzigen Urzentralsonne, deren körperliche Größe für eure Begriffe von einer wahren Unermeßlichkeit ist, ihr endliche Auflösung finden.

Aber wo wird denn dann diese ihre endliche Auflösung finden?

Im Feuer Meines Willens, und aus dieser endlichen Auflösung werden dann alle die Weltkörper, aber geistig, in ihre früheren Ordnungen und Dienstleistungen zurücktreten und dann geistig ewig fortbestehen in aller ihrer Pracht und Größe und Wunderbarkeit." (GEJ.05_112,04f) *)

*) Siehe hierzu auch linke Randspalte unter "Naturwissenschaftliches (1)", Thema "Das Universum"


4.6.

"Dieser euch nun dargestellte Große Weltenmensch*) ist in der allgemeinsten Umfassung der euch ehedem dargestellte `verlorene Sohn`, nun auf der Umkehr begriffen, und der Vater, der ihm entgegenkommt, bin Ich nun als Mensch unter euch, und Ich nehme ihn in einem jeden Menschen, der nach Meiner Lehre lebt, wieder in Mein Vaterhaus auf." (GEJ.06_246,08)

*) Der materialisierte Luzifer


4.7.

"So Gott nicht aus Sich Sich Selbst den für eure Begriffe endlos großen Gegenpol (Luzifer) gestellt hätte, keine Schöpfung als materiell bestehend aus Sich hätte hervorrufen und hinstellen können, weil eben der große Gegenpol die Schöpfung selbst ist." (GEJ.05_228,03f)


4.8.

"Es wurde schon bemerkt, daß der Zweck der Materie nicht in ihrem Bestehen an sich liegen kann. Neuentstehen und Wiedervergehen der Materie lösen einander ab...

Mancher wird sagen, das ist traurig, daß alles Seiende der Vernichtung entgegengeht.

Ich aber sage: Das ist gar nicht traurig! Es ist besser, alle Materie und alles Fleisch mit der Zeit zu verderben und dadurch das in ihr gefangene Leben aus der Materie wieder frei zu machen, als am Ende alles freie Leben in den Tod der Materie übergehen zu lassen.

Das kann nicht in Meiner Absicht liegen, weil Ich selbst als die ewige, allmächtige Urkraft und Macht das allereigentlichste Leben bin und somit nur für das Leben wirken kann.

Da die Materie nur ein Mittel zur Regulierung und Freimachung des freien Lebens ist, so kann ihr unveränderliches Bestehen unmöglich der Zweck sein. Ist durch sie die vorgesehene Aufgabe gelöst, dann vergeht sie wieder, als wäre sie nie dagewesen. Überhaupt ist die Materie an sich nichts anderes als eine zweckmäßige Erscheinlichkeit Meines fixierten Willens. Daraus geht hervor, daß sie auf dieselbe Art wieder aufgelöst werden kann." (Er.01_004,01f)


4.9.

"So fragt der blinde Mensch, der es nicht weiß, daß die ganze Erde, ja die ganze Schöpfung, ihrem äußerlich erscheinlichen, materiellen Leibe nach in allen sogenannten Elementen sozusagen und zu bezeichnen ein Konglomerat von auf eine bestimmte Zeit hin gerichteten oder festgehaltenen Geistern ist." (GEJ.01_241,14)


4.10.

"...Ich (habe) die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister! Das verstehet gar wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt!" (HiG.02_47.01.10,08)


4.11.

"In zwei Gesetzen habe Ich es mit großer Flammenschrift auf die Schöpfungstafeln Meines Himmels- und Weltenreiches geschrieben: `Liebet - Gott über alles! Und den Nächsten wie euch selbst.`

Da habt ihr der vielen Worte kurzen, aber großen Sinn. Vollführet diese beiden Liebes-Gebote eures Vaters im Himmel, und Er wird euch dafür Seligkeiten bereiten, die keines Menschen Auge je gesehen und keine Menschenbrust je gefühlt hat.

Hier habt ihr dieses langen Wortes kurze Deutung. Die Erschaffung des großen Weltenmenschen, die Erschaffung des großen Geistesmenschen, alles dieses stürzete in ein Chaos zusammen, wäre ohne Zweck und Grund, würde die Liebe mangeln." (Sg.01_013,78f)

Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang siehe unter "Themenregister": Urknall..., Schwarzes Loch, Dunkle Materie



5. Zufall oder Notwendigkeit?

 

5.1.

"Du suchtest in allen Wissenschaften, in allen Auslegungen Meiner der Menschheit hinterlassenen Lehre, aber beim Suchen fehlte dir immer der Hauptschlüssel, du suchtest mit dem Verstande und vergaßest darob das Herz!" (Sg.01_035,03)


5.2.

"Umsonst plagen sich manche Materialisten ab, alle Bewegungen und Erscheinungen im menschlichen Leben wie auch im tierischen oder pflanzlichen Leben auf die chemischen Assimilationsgesetze zurückzuführen, es ist und bleibt ein ewig falscher Schluß; denn wenn eure Gelehrten euch alle Elemente hersagen, aus denen euer Körper oder der eines Tieres besteht; wenn sie nachweisen, daß dieses oder jenes aus Phosphor, Kalk, Eisen, Salz usw. besteht, so will Ich ihnen nur sagen: Nehmet alle diese primitiven Elemente und vermischt sie, ob sich daraus eine Arterie, eine Vene, ein Nervenstrang  oder gar ein pulsierendes Herz je bilden wird?

Sehet, ihr schwachen blinden Gelehrten, ihr könnt wohl sehen, daß im organischen Leben gewisse Grundelemente in ihren Mischungen Verbindungen eingehen und wieder andere Stoffe höherer Ordnung erzeugen; aber das ganze chemische Laboratorium wird aus allen diesen Stoffen keinen Grashalm zuwege bringen, viel weniger ein mit organischem Leben bedachtes lebendes Wesen!" (Lg.01_019,10f)


5.3.

"Sehet, wenn ihr wissenschaftliche Bücher studieren wollt und in ihnen die Naturgesetze, die Kombinationen der Urstoffe, die chemischen Verwandschaften, den Kristallisationsprozeß der Mineralien, das Gesetz der Zellenbildung bei den Pflanzen, den Bau der Tierwelt und des Menschen, soweit es euch Menschen möglich ist, erklärt findet, so ist dieses Studium einzelner oder des einzelnen, der, wenn er will - hinter den Gesetzen auch den Gesetzgeber finden kann. Denn wer Mich wirklich sucht, der findet Mich auch überall; denn es genügt, daß er Mich finden will!" (Sg.01_031,02)


5.4.

"Wo Gesetze, muß auch ein Gesetzgeber sein; denn Elemente und Naturkräfte gestalten sich nicht von selbst; wann also aus den Gesetzen der Gesetzgeber naturgemäß bedingt ist, so versteht es sich von selbst, daß bei allerweisesten Gesetzen auch ein allerweisester Gesetzgeber sein muß, der der Gipfelpunkt aller Weisheit ist." (Lg.01_030,19)


5.5.

"Die Naturforscher, diese nicht selten sehr eitlen Naturgecken, haben wohl in aller Materie gewisse Grundkräfte entdeckt, als da sind die anziehende und die abstoßende Kraft, wovon die anziehende als die Kohäsions- oder Schwerkraft, und die abstoßende als die Zentrifugalkraft als bekannt angenommen wurde. Daneben ist noch die Elastizität oder die Expansionskraft, die Teilbarkeit und die Durchdringbarkeit der Materie ganz gelehrt abgehandelt und ebenfalls unter die grundeigenschaftlichen Kräfte der Materie eingeteilt worden. Allein, hätten diese gelehrten Naturgecke, als selbst lebende Wesen, nur einen einzigen Schritt weiter getan und hätten der alles beherrschenden und alles erfüllenden Lebenskraft einen Platz in ihren Faszikeln eingeräumt, so hätten sie schon lange in ihrem Wissen eine ganz gewaltige Stufe vorwärts gemacht und hätten nicht notwendig, tote Kräfte - was ein allerbarster Unsinn ist - abzuwägen und zu zergliedern, sondern sie hätten alsogleich mit jener Grundbedingung alles Seins zu tun bekommen, in welcher sie sich selbst und alle Materie vom rechten, allein wirkenden, wahren Standpunkte schon lange vollkommen und leicht erkannt hätten; aber so tappen - was eigentlich das Allerdümmste und Lächerlichste ist - die Lebendigen in lauter toten Kräften herum und wollen am Ende etwa gar noch beweisen, daß die lebende Kraft ein Mixtum und Kompositum aus lauter toten Kräften ist!

O schaudervoller Unsinn über allen Unsinn!

In welcher Logik kann denn eine wirkende Kraft als tot angesehen werden?

Kann es etwas Unsinnigeres geben, als gewissen ersichtlichen Wirkungen einen toten Grund zu unterbreiten, was ebensogut wäre, als wenn man von jeglicher Wirkung gar keinen Grund annähme; denn tot ist in gewisser Hinsicht noch weniger als nichts, und nur eine Sache kann als tot betrachtet werden, und zwar so lange, als sie aus irgend einer Wirkungssphäre verbannt wurde; und des Menschen Seele und Geist können tot sein, wenn sie sich durch die schlechte Anwendung ihrer Freiheitsprobe die ordnungsmäßige Notwendigkeit zugezogen haben, wieder in jene Gefangenschaft (Materie) zu geraten, in der sie von jeder effektiven Wirkung abgeschnitten sind.

Wenn aber in und an der Materie wirkende Kräfte entdeckt werden, so sind sie nicht tot, sondern lebendig und intelligent; denn ohne Intelligenz in einer oder der andern bestimmten Art läßt sich ebensowenig eine Wirkung entdecken, als ohne Kraft.

Wie sich aber die Kraft aus der Wirkung erkennen läßt, so läßt sich auch die Intelligenz der Kraft aus der stets gleichmäßig geordneten planimetrischen Theorie erkennen.

Geht nicht der Graswuchs und der Wuchs jeder anderen Pflanze nach einer inneren planmäßigen Theorie vor sich, die sich doch leicht erkennen läßt von jedem, der nur je eine Pflanze gesehen hat. Ebenso ist es mit der Verwesung der Fall und mit allen Erscheinungen, denen Kräfte unterbreitet sein müssen, woraus jeder leicht den Schluß ziehen kann:
Wo nichts als lauter Wirkungen erschaut werden, da muß es auch ebenso viele Kräfte als Wirkungen geben; und weil alle diese Wirkungen geordnete und planmäßige sind, so müssen auch ebenso viele Intelligenzen als Kräfte vorhanden sein.

Und aus diesem Schlusse wird dann auch begreiflich, daß die Materie aus lauter Seelen, also Intelligenzen besteht, welche von höheren Kräften und Intelligenzen nach Ordnung und Notdurft zweitweilig festgehalten werden können.

Wenn aber die Zeit des Festhaltens aus ist, da erwachen die einzelnen Intelligenzen und einen sich als Ursubstanz wieder in jenem Wesen, in welchem sie uranfänglich aus Mir, dem Schöpfer, gestaltet worden sind; und diese Wiedereinigung ist dann zum Teil das Werk der Intelligenzen selbst und zum Teil aber der euch schon bekannten höheren Geister." (Er.01_041,06f)


5.6.

"Wenn aber die ganze Schöpfung nach eurer neuen Weltweisheit nur ein Werk des blinden Zufalls wäre, würden da die Dinge in der Natur auch die gegenwärtige Seinsbeständigkeit nach allen Richtungen hin behalten? O mitnichten! Sieh, der Wind ist eine so mehr blinde Macht, obwohl nur zum Teile! Hast du schon je wann gesehen, daß er irgendeine bestimmte Form, eine Beständigkeit hatte, allwo hervorgebracht hat? Er wühlt wohl den Staub auf und trägt ihn in losen Wolkenformen durch die Luft, wo sich die Formen in jedem Augenblick verändern und nimmer als die ganz dieselben je wieder zum Vorscheine kommen. Kannst du dir die Gestalt einer Wolke derart merken, daß du etwa nach ein paar Tagen sagen könntest: `Sieh, das ist ebendieselbe Wolke, die ich schon vor ein paar Tagen gesehen habe?!` Oder kannst du am Meer irgend von einer Woge ein gleiches behaupten?! Aus dem aber kannst du nun leicht ersehen, daß eine blinde Kraft nie auch nur ein Moospflänzchen, das in derselben und ganz gleichen Form stets viele Jahrtausende hindurch wiederkehrt, hervorgebracht hat.

Wenn aber also, leuchtet da einem besseren Menschenverstande nicht von selbst ein, daß alles Werden, Sein und Bestehen, worin erstens eine bestimmte, unwandelbare Form, Beschaffenheit, Eigenschaft, Nutzwirkung und Endzweck gar absonderlich wohl und bestimmt zu erkennen sind, von solcher Kraft hervorgebracht werden muß, die eine unbegrenzte und unwandelbare, wennschon allumfassende Einsicht und Weisheit besitzt, ohne die du nie einen bestimmt geformten Gegenstand, sei es ein Stein, ein Metall, eine Pflanze oder ein Tier, je zu Gesichte bekämst?!..." (GEJ.06_087,05f)


5.7.

"Jeder eigentliche Urstoff ist gebundenes Geistigen, und wie es irgend frei wird, wird es in seiner Art auch tätig und bildet sich seine Form und seine Beschaffenheit mit steter Ein- und Beiwirkung eines entsprechenden jenseitigen Geistes"... (HiG.03_064,04)


5.8.

"Nichts ist umsonst so gestellt, wie es nun eben ist, einst war und ewig sein wird. Ein unendlich dauerndes Werk muß auf breiter Basis gebaut sein, wenn es nebst dem Ins-Leben treten auch noch sich selbst erhalten, sich selbst vervollkommnen und sich selbst zu einem bestimmten Endresultat bringen muß. Den ersten Impuls des Bestehens gab Ich, das weitere muß sich aus sich selbst entwickeln." (Sg.01_027,42f)


5.9.

"Es gehört also nicht das Spiel der Phantasie dazu, um Welten zu bevölkern und sie mit allen möglichen Schönheiten auszustatten, sondern sie tragen diesen Trieb in sich selbst schon, er wurde ihnen eingelegt bei dem ersten Moment ihrer materiellen Formation (Gestaltung), wie bei dem Kinde im Embryo schon alles vorausbestimmt und vorbereitet liegt, was es infolge der Zeit werden soll, und wo dann nur die Umstände und Verhältnisse der Außenwelt dazutreten, um diesen Zweck zu beschleunigen (oder auch zu verzögern). So ist alles durch sich selbst bedingt. Wie der Mensch, das Tier, die Pflanze und das Gestein geschaffen den Keim in sich haben zur Ausbildung dessen, was jedes werden soll, so haben alle Welten denselben Drang, das zur Vollendung zu bringen, was in ihnen noch unausgebildet schläft. So ist die Verschiedenheit des inneren Baues einer Zentralsonne ebenso der Grund ihrer Produkte und Geschöpfe, als wie Menschen nur Menschen, Tiere nur Tiere und Pflanzen nur Pflanzen hervorbringen können.

Die mathematische Konsequenz als richtige Folge, in welcher eines sich aus dem andern entwickeln muß, diese ist in Meinem Ich wesentlich vorhanden und kann ebendeswegen in Meinen Schöpfungen, weil sie von Mir sind, wiedergefunden werden.

Das Hervorgehen des einen aus dem andern, das `wenn das so ist, so muß dieses so werden`- dieses Prinzip, geleitet durch Meine unendliche Weisheit, ist der Grundstein des geschaffenen Universums, ist der Grundstein des geistigen Weltenreiches, ist die Basis jeder regelrechten Denkungsweise eines vernünftigen Wesens, welches dann ebenfalls nur so und nicht anders folgend Meiner Natur, Mein Schaffen begreifen und Mein Ich ahnen kann!" (Sg.01_020,87f)


5.10.

"Neben (dem) Ringen alles Geschaffenen nach dieser (der menschlichen) Form gibt es noch einen anderen Faktor in der ganzen Schöpfung, welchen Ich als solchen festgestellt habe und ohne den nichts bestehen könnte; es ist das Prinzip der Selbsterhaltung.

Denn nur einmal schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfang, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt, bis, wie im Kleinen so im Großen, die Körper und Welten und alle geschaffenen Wesen soweit ausgebildet sind, daß sie dann für eine höhere Stufe geeignet wären, wo der erstgegebene Leib seine Mission erfüllt hat und am Endpunkt seiner Existenz angekommen mit dem Zerfall desselben den ersten Schritt zu einem besseren Sein machen." (Sg.01_013,14f)


5.11.

"Zur rechten Zeit werde Ich Menschen erwecken für die reinen Wissenschaften und Künste, und diese werden es den Menschen von den Dächern herab verkünden, wie die Diener Balaames ihre Wunder bewirkt haben.

Dadurch wird die reine Wissenschaft in allen Dingen und auch die reinen Künste zu einem unbesiegbaren Vorläufer und Vorkämpfer für Mich gegen den alten Aberglauben werden; und so durch sie der Augiasstall wird gereinigt sein, dann werde Ich ein leichtes und wirksamstes Wiederkommen (im Geiste) auf dieser Erde haben.

Denn mit der allenthalben reinen Wissenschaft der Menschen wird sich Meine reinste Lebenslehre auch leicht vereinen und so den Menschen ein vollständiges Lebenslicht geben, da eine Reinheit die andere nimmerdar verunreinigen kann, so wie eine sonnenhelle Wahrheit die andere nicht." (GEJ.09_090,11)

Siehe linke Randspalte unter "Naturwissenschaftliches (1)", Thema "Unsere Erde" sowie "Naturwissenschaftliches (2)", Themen "Evolution und göttliche Schöpfung" und "Evolutionslehre  nach Darwin"


 

6. Wie entstand eigentlich das Leben?

 

6.1.

"Nur einmal schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfang, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt." (Sg.01_013,14)


6.2.

"Als die materielle Welt sich gemäß dem großen Gesetz aus dem unendlichen Raume gestaltete, da lag schon in jedem Ding der Keim und der Trieb des immer sich Neugestaltens.

Einmal wurde dieses Gesetz in alles gelegt, und so folgt es noch jetzt seinem ihm vorgeschriebenen Weg.

Meine großen Schöpfungsgedanken riefen nur einmal das `Es werde` in die unendlichen Räume; da fing alles an sich zu regen, in das Chaos oder Konglomerat aller materiellen Stoffe drang Mein Geist; es ward Leben, Abstoßen und Anziehen, Bilden und Verwandeln begannen, und so wird es ewig fortgehen, weil kaum ein Atom dem Ätherraum zurückgegeben, (es) neue Verbindungen suchen muß.

Sehet die großen Welten an, wie Millionen und Millionen von euren Jahren als Zeitrechnung zu gering wären, um deren Bildungs-Prozeß bestimmen zu wollen, seht die Unzahl derselben an, wie sie vom ersten Atom angefangen, sich bildeten, wie durch gegenseitige Anziehung die Atome zu Molekülen, die Moleküle in mikroskopische Körper, in Zellen, diese wieder mit den sie umgebenden Atmosphären in Dunsthüllen verdichtet, später nach und nach fester wurden, endlich eine haltbare Kruste über einen lichtwarmen Kern bildeten als Oberfläche solcher Welten, wo die im Innern verschlossene Kraft und Leben ein eigenes Leben schufen, wo vom Wärmeverbrauch gebildet und durch Niederschlag sich dann aus den Dünsten Gewässer, äußere Atmosphären, Vegetation und lebende Wesen bildeten!...

So fasset `die Unendlichkeit` oder das Wort `unendlich` auf.

Unendlich ist die Kraft, die aus Mir in alles Lebende einströmt, unendlich ist Meine Liebe, die nie versiegen wird, und auch unendlich ist die Fortpflanzung, welche vom Kleinsten bis zum Größten nach dem nämlichen Gesetz fortschreitet...

Das Wort `Vernichtung gibt es in Meiner Schöpfung nicht, nur Verwandlung, wenn diese auch oft unter dem Schein der ersteren auftritt!" (Lg.01_027,21)

 

6.3.

Es ist euch schon zu oftmals gezeigt worden, dass innerhalb des Materiellen sich allezeit Geistiges birgt, und wie die eigentlich schaubare Materie an und für sich im Grunde nichts anderes ist als gefangenes, gefesseltes und fixiertes Geistiges; dennoch aber soll auch hier zur gründlicheren Erkenntnis dessen noch so manches Erläuternde folgen.

Ihr könnt was immer für eine Materie betrachten, so werdet ihr es dennoch nicht finden, dass diese nur irgend als vollkommen solid in die Erscheinlichkeit tritt, sondern jede Materie ist teilbar, weil sie aus Teilen besteht, und zwischen diesen Teilen sind noch immer Räumchen, die von den Naturkundigen Poren genannt werden.

Über die Teilung der Materie ist bis jetzt noch kein Gelehrter im reinen, und niemand kann es bestimmen, in welche endlich kleinsten Teile die Materie teilbar ist. Man nehme nur z.B. einen Gran Moschus, lege ihn in einem großen Gemache auf irgend einen Platz: in kurzer Zeit wird das große Gemach in all seinen Räumen mit dem Moschusdufte erfüllt sein, und man darf ein solches Stückchen viele Jahre liegen lassen, und es wird weder an seinem Volumen noch an seinem Gewichte etwas Merkliches verlieren; und doch mussten in jeder Sekunde viele Millionen Teilchen sich von diesem Stückchen flüchtig abgelöst haben, um fortwährend die weiten Räumlichkeiten des Gemaches mit dem Moschusdufte zu erfüllen. Dergleichen Beispiele könnten noch eine große Menge angeführt werden; allein für unsere Sache genügt dieses einzige, um einzusehen, dass es da mit irgend einer definitiven Bestimmung über die endliche Teilbarkeit der Materie sicher seine geweisten Wege hat. Wenn aber nun dargetan ist, dass wenigstens für eure Begriffe alle Materie bis in ein nahe unendliches Minimun teilbar ist, so ist es doch anderseits mehr als klar, dass die Materie notwendig aus Teilen zusammengesetzt sein muss. Wer aber zieht diese Teile zusammen und klebt sie so fest aneinander, dass sie endlich wie eine einfache Masse aussehen, die manchmal mehr, manchmal weniger fest ist? – Sehet, da ist schon die erste Stufe, auf welcher das Geistige beginnt.

Diese endlos kleinen Teile sind ursprünglich nichts als lediglich eine Ideenkraft aus Mir, dem Schöpfer aller Dinge; diese Ideenkraft bekommt Form, und die Form bekommt Leben aus dem Leben des Schöpfers.

Der Schöpfer gibt die neubelebte Form frei von Sich, gibt ihr aus Seinem eigenen Urlichte ein Eigenlicht und mit diesem Lichte, das lebendig ist, die eigene Intelligenz, durch die die neubelebte Form sich erkennt und ihrer selbst wie ein selbständiges Wesen bewusst wird.

Hat die Form sich also erkannt, da wird ihr die Ordnung, ein Gesetz alles Seins, gegeben, mit dieser Ordnung das innerste Feuer der Gottheit, ein Funke der ewigen Liebe; aus dem geht hervor der Wille. Nun hat die neubelebte Form Licht, Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein, die Ordnung und den Willen und kann ihren Willen der Ordnung gemäß einrichten oder auch dieser Ordnung dawiderhandeln.

Handelt und bewegt sich so ein neues Geschöpf der Ordnung gemäß, so wird es wie ein Baum erfesten und wird als ein vollkommenes, freies Wesen in dem großen Schöpfungsraume auftreten zum ewigen Fortbestehen, weil all sein Wesen aus Mir, der Ich doch sicher ewig bin und ewig sein werde, geschöpft ist; und darum ist der Mensch ein Geschöpf, weil all sein Wesen aus Mir geschöpft ist, und sein Los kann kein anderes sein als Mein eigenes, weil das seinige aus Mir geschöpft ist, so, als wenn jemand aus dem Brunnen ein Wasser schöpft, das Wasser im Gefäße gleich ist dem Wasser im Brunnen und die gleiche Bestimmung hat als das Grundwasser im Brunnen, aus dem es geschöpft wurde.

Wenn aber so ein neues Wesen oder Geschöpf mit seinem freien Willen der gegebenen Ordnung nicht Folge leistet, so geht es natürlich seinem Untergange oder seiner Auflösung entgegen, was ganz natürlich leicht begriffen werden kann.

Wenn jemand eine Pflanze in die Erde setzt, gönnt ihr aber keine Feuchtigkeit, kein Sonnenlicht und keine Wärme, – was wird wohl mit der Pflanze? Nehmen wir aber an, die Pflanze hätte freies Bewusstsein und könnte sich nehmen Wasser, Licht und Wärme, sie wollte aber nicht, – was wird aus ihr? Sie wird verdorren und vergehen.

Oder jemand wollte sich von einem Maler vollkommen ähnlich abbilden lassen, will aber sein Antlitz dem Maler nie zuwenden, – was wird das am Ende für ein Abbild werden?

Mir, dem Schöpfer, aber kann es nicht gleichgültig sein, ob ein Wesen, das nicht bloß von Mir nur wie ein Bild in der Idee gefasst, sondern auf obbeschriebene Weise aus der Fülle Meiner göttlichen Wesenheit geschöpft wurde, nur eine Zeitlang oder ewig besteht. Das erste müsste offenbar einen Teil aus Mir vernichten können, was unmöglich ist; also es kann, wenn es einmal geschöpft ist, nur für Ewigkeiten geschöpft sein.

Aber ein solches Geschöpf kann sich in Meiner Ordnung verkehren, und das ist ebensoviel als gewisserart für Mich aufhören zu sein; denn der nicht für Mich ist, der ist wider Mich. Auf diesem Wege aber würde sich mit der Zeit neben Mir eine entgegengesetzte Kraft und Machtpotenz bilden, die Meinem freien Wirken Störungen entgegensetzen würde, was mit anderen Worten nichts anderes heißen würde als: Ich, die allerhöchste Vollkommenheit, müsste Selbst unvollkommen sein, um eine Unvollkommenheit neben Mir zu dulden.

Um diesem allerhöchsten Übel zu steuern, wird ein Geschöpf, welches sich nicht in Meine gegebene Ordnung fügen will, alsogleich gefangengenommen und wird fixiert auf einen Punkt und auf eine Stelle; und sehet, diese Fixierung ist das, was ihr als Materie kennet, sehet und empfindet.

In den endlos vielen Teilchen der Materie liegt die endlose Intelligenz des neugeschaffenen, aber nun gefangengenommenen Wesens zugrunde, welche Intelligenz nimmer zugrunde gehen kann; aber sie ist gefestet und gegen die Sonne des Geistes gekehrt auf so lange, bis sie zu jener Reife gelangt ist, wie ein Spiegel, der so lange das Licht der Sonne aufnimmt, bis die Sonne ihn verkehret und ihn blind macht für alles andere, als bloß allein nur am Ende noch fähig, das Licht der Sonne aufzunehmen. Dem Außen nach wird der Spiegel freilich immer matter, und seine Materie wird lockerer und poröser; aber diese Materie wird eben dadurch stets fähiger, in all ihren aufgelösten Teilen das Bild der Sonne, wenn auch höchst verjüngt, aufzunehmen, und das ist eigentlich der gute Übergang: dass ein solches Wesen anfängt, in all seinen Teilen die Gottheit aufzunehmen, und nicht nur in einem einzelnen Teile. Und so ist es nicht genug, dass da jemand sagt: `Herr, Herr!`, sondern er muss den Herrn in alle seine Lebensfibern aufgenommen haben; dann erst ist er reif, wieder dahin zurückzukehren, von wannen er gekommen ist.

Aus diesem Grunde muss endlich alle Materie wieder in das Minutissimum aufgelöst werden, damit kein Teilchen da mehr vorkommt, das nicht fähig wäre, das Bild der ewigen Sonne aufzunehmen; und in dieser Aufnahme des ewigen Urbildes ist dann wieder die neue Schöpfung, in der sich die vorher gefangenen, nun aber wieder frei gewordenen endlosen Intelligenzen eines Wesens wieder ergreifen, in die erste Urform zurückgehen und wieder das werden, was sie schon im Urbeginne hätten werden sollen.

Aus dieser Vorleitung wird euch sicher klar, dass in der Materie unmöglich etwas anderes als lediglich nur Geistiges sein kann…“ (Er.01_027,02)


6.4.

"Seht, Ich habe euch gesagt in dem vorigen Wort, daß in der Materie überall nur gebundene Geister, Ableger Meines göttlichen Ich, die ganze sichtbare Schöpfung ausmachen, und daß eben nur diese Geisterpartikel der Haupt-Bestandteil und die Hauptsache in dem Bestehenden sind; das Materielle aber nur Nebensache oder nötige Umkleidung ist, um einzelne Geistesteile im ganzen Universum zu wie für sich selbst bestehenden abgeschlossenen Wesen zu machen!

Dieses ist der erste Schöpfungsgrund gewesen, warum alles geschaffen wurde; der zweite Grund aber: dieses Erschaffene einem allgemeinen Zweck unterzuordnen, und ein geistiges `Warum` festzustellen, weswegen eben alles so in Materie eingekleidet wurde, deshalb auch der ewige Drang eines jeden Bestehenden, sich zu verändern, - aus der Gefangenschaft sich zu befreien, und in höhere Stufen aufzusteigen, wo mehr Freiheit, mehr geistiger Genuß möglich und auch erlaubt ist!

Daher auch das Drängen und Treiben in allem Geschaffenen, seine Form zu zerbrechen und unbewußt einer besseren Existenz entgegenzueilen.

Dieses Bestreben und Drängen ist es nun, welches sich als Leben kundgibt, und welches, wo es auftritt, eben deswegen die drei Schöpfungsphasen (Abschnitte) in sich birgt, das heißt Entstehen, Bestehen und Vergehen." (Lg.01_021,05)

 

6.5.

So müssen wir also mit dem Worte ,Samen‘ zuerst anfangen und es in seiner Bedeutung näher betrachten.

Seht, im Samen liegt die Unendlichkeit. Aus einem Samenkorn entstehen immerfort Produkte derselben Gattung, zu welcher der Same gehört.

So war es bei der Erschaffung der materiellen Welt begründet, dass Ich nur einmal die Dinge einzeln erschuf. Ich legte in dieselben schon den Keim zur weiteren Fortpflanzung, so dass die erste Wirkung, das Aus-sich-selbst-Entwickeln, in Ewigkeit nie mehr aufhören wird, solange die Elemente bestehen, welche im Erdboden und in der Luft zur Entwicklung des Samens vorhanden sind.

Wie der Same eines Baumes alle Keime seiner zukünftigen Bestimmung in sich trägt, ebenso Mein Wort, welches als Produkt Meines Geistes fortwährend Neues zeugt, nie vergeht und ewig fortdauert. – Daher sagte Johannes: `Im Anfange war das Wort, und das Wort war Gott!`

Auch Ich bin das Samenkorn, aus dem stets und ewig nur wieder Göttliches hervorgehen wird. Wohin dieses Wort als Same fällt, erregt es den Grund, auf den es fiel, zur Tätigkeit – oft bleibend, oft nur vorübergehend.

Da Ich aber auch der Sämann bin, der seinen Samen über die gesamte Schöpfung ausschüttet, so geschieht es natürlich auch – wie im Gleichnisse gesagt ist –, dass nicht aller Same gleich gedeiht. Der eine bringt mehr, der andere weniger, der dritte gar keine Frucht. Erstens weil selbst die Welten Meiner Schöpfung nebst ihren Bewohnern nicht alle auf ein und derselben Stufe stehen, und zweitens, weil überall die Menschen ihren freien Willen haben, zu tun und zu lassen, was ihnen gut dünkt. Deswegen die verschiedenen geistigen Resultate auf allen Weltkörpern und bei allen Menschen, und deswegen die längeren oder kürzeren Wege, die sämtliche erschaffene Wesen gehen müssen, um zu ihrem Ziel, zur Vergeistigung ihrer Seele zu gelangen.“ (PH.01_011,06)


6.6.

"Sehet, in jedem Samenkorn liegt ein Trieb der Ausbildung verborgen, der dasselbe, sobald es in die rechten Verhältnisse eingetreten ist, welche seine Entwicklung begünstigen können, zur Ausbildung des in ihn Gelegten antreibt, und so seine Transformation (Umwandlung) in andere Gefäße und Organe bewirkt, beschleunigt, und so lange forttreibt, bis aus dem Samenkorn alles hervorgegangen ist, was in ihm lag, und von seinen primitiven (anfänglichen) Bestandteilen selbst nichts mehr übriggeblieben ist.

Dort, wo eben die ersten Anfänge sind, in dem mikroskopischen Zellgewebe des Samens, dort reagiert das große Lebensprinzip des Universums und bildet die Zellgewebe aus nach seinen Substanzen, welche wieder mit andern Stoffen in Verbindung gebracht, sich verändern, sich aneinanderkleben, und so eine Zelle um die andere bilden, in welchen dann nach ihrer Ausbildung die Bildung anderer Organe wieder vorbereitet wird.

So sind im ersten Anfang Magnetismus und Elektrizität als Wärme-Entwickler tätig, welche durch die Wärme andere Stoffe zersetzen, sie in Verwesung bringen und durch die Verwesung des Fremden die Entstehung des Eigenen begründen.

Zuerst ist der geistige Trieb, der die ganze Schöpfung durchdringt, der Mein eigenes Ich ausmacht, und ewig unendlich wie Ich Selbst nur von Stufe zu Stufe vervollkommnen, ergänzen will, welcher das geistig feinste `Fluidum` in Säfte verkörpert. Diese Säfte selbst sind aber wieder nur kleinste Kügelchen, welche in feiner Haut umschlossen die ersten Anfangs-Prinzipien eines ewigen Lebens als Körperteile enthalten, welche dann, je weiter dieses Transformieren (Umwandeln) geht, von Stufe zu Stufe dichter und so nach vielen Verwandlungen erst euch Menschen mit euren Instrumenten sichtbar werden.

So geht der Prozeß in jedem Ding fort und fort, überall dehnen sich die Zellgewebe aus, geben von dem ihrigen etwas ab, was nicht mehr zur Erhaltung des eigenen Lebens nötig ist, und nehmen stets neue Substanzen auf, die wieder teils zum eigenen, teils für anderes Leben ihnen in jedem kleinsten Zeitpartikel zugeführt werden.

So verkörpert sich, was euch unsichtbar, unfühlbar und unwägbar ist, zu fester Masse, wird scheinbar flüssig, durch die Wärme zur Tätigkreit angeregt, verdichtet sich dann nach und nach ebenfalls wieder nach dem Bedürfnis des Zusammenhaltens, ob auf kurze oder längere Dauer, bis wieder eine andere Stufe erreicht ward, wo diese Zellen andern komplizierteren Platz machen müssen.

So ist dieser Prozeß, der unaufhaltbar in dem ganzen Geister- und Weltenreich gleichmäßig fortgeht, der erste Anreger alles Erschaffenen, um es seinem Ziel entgegenzuführen, und so ist dieser Trieb das, was ihr `Wachsen`, Ich aber `geistiges Leben` nenne, welches mitten im scheinbar Starren die geistige ewige Idee eines segnenden Schöpfers und Vaters festhält und so die Kette bildet, vom ersten Gedanken oder der Idee, als Bestandteil Meines Ichs hervorgegangen, die Ewigkeit, die Unverwüstbarkeit, die Unendlichkeit in sich tragend, um so am ehesten beweisend, daß selbst im harten Stein wie im letzten geistigen Engel die nämliche Macht, das nämliche Prinzip obwaltet,  welches im Materiellen Gleiches zu Gleichem, auch im Geisterreich demselben Grundsatz huldigend, alles gleichzumachen strebt, damit aus allem materiell Geschaffenen Geistig-Verwandtes werde, und dort wieder weiter und weiter vorwärts gehend reiner, feiner, höher und schöner seinem Urheber sich nähernd, vervollkommnet das Ziel wieder erreichen kann, von wo aus es vor Millionen von Jahren als einzelner Lichtstrahl in die weiten Räume der Schöpfung gesendet wurde." (Lg.01_025,12)

 

6.7.

Alle Materie ist darum Sondergeist, der als Seele in jedem einzelnen Menschen in ihrem Geiste zum ewigen Leben wiedergeboren werden kann.

Wenn aber aus der Materie einer Welt alle Sondergeister herausgehoben sein werden, dann ist auch das volle Ende einer solchen Welt ins Dasein getreten.

Das aber geht bei einer Welt, wie diese Erde eine ist, freilich wohl so hübsch lange her, aber einmal kommt dann dennoch das Ende herbei.

Es ist aber dennoch einiges in der Materie, das sich nie völlig in einer Seele finden wird, und dieses besteht in dem bekannten Hülsstoffe, in dem stets irgendeine seelische Sonderpotenz eingeschlossen wird bis zu einer gewissen Selbständigkeitsreife.

Ist die seelische Sonderpotenz zu einer gewissen Reife gelangt, so zerreist sie das Hülschen und vereinigt sich dann augenblicklich mit andern schon frei gewordenen ähnlichen oder wenigstens wohl entsprechenden freien Sonderpotenzen und schafft sich dann aus den entsprechenden Elementen der Luft, des Wassers und des Erdreichs alsogleich wieder irgendeine Umhülsung, wie ihr solches bei den Körnern der Pflanzen, Bäume und Gesträuche, sowie für jedermann handgreiflich bei den Eiern der Insekten, Vögel und endlich bei den Wassertieren usw. sehen könnt.

Das Hülstum ist stets nur eine von der Gottesordnung ausgehende Willensfixierung und hat somit nichts in und für sich seelisch Intelligentes, sondern ist bloß nur ein notwendiges Mittel, durch das eine Seelenintelligenz sich wie aus sich selbst heraus in solch ihrem Isoliertsein mit der Zeit zu einem wirklich völlig selbständigen und freien Wesen ausbilden kann und auch wirklich ausbildet.

Die Materiewelt ist darum gut zu zwei Dritteilen Seele, und ein Dritteil ist seelenlose Hülse als Träger des zuerst sonderlichen und für weiterhin stets gesammelteren und endlich schon ganz konkreten und reifen Seelenlebens.

Die Hülsenmaterie oder der gefestete Gotteswille ist darum auch eine Erlösungsanstalt, durch welche die durch den Fall Satans mitgefallenen Sondergeister nach der bestehenden Ordnung wieder jene vollkommen selbständige Freiheit erreichen können, - wenn schon natürlich auf einem längeren Wege, als es die der ersten Periode gewesen wäre.

Aber da die Zeit Gott nicht beirrt und sie Ihm auch niemals lästig wird, weil Er die vollste Erreichung in der Realisierung Seiner großen Ideen stets wie gegenwärtig vor Seinen allessehenden Augen hat – gleichviel, ob die Zeit kurz oder lange währt -, so sind vor Gott tausend Jahre wie ein Tag oder wie ein Augenblick; und eine Erde kann dann mehr Jahre bis zur vollen Entbindung aller ihrer in ihrer Hülsenmaterie  eingeschlossenen Geister vonnöten haben, als da wäre einer unaussprechlich großen Zahl nach des feinsten Sandes in ihrem ganzen Wesen, so ist solch eine Zeitendauer Gott gegenüber doch am Ende eben auch nichts mehr als nur ein kurzer Augenblick.

Ja, Ich sage es euch, es gibt im endlosen Schöpfungsraume schon etwelche Welten, die ihren Dienst vollaus geleistet haben. Sie bestehen aber als Weltkörper dennoch fort und werden auch fortbestehen als Träger der neuen freien Wesen, nur sind sie nun um vieles reiner und gediegener und sind auch in ihrem Gefüge unwandelbar, gleichwie der feste Gotteswille, der Seiner Weisheit und ewig gleichen Ordnung entspricht,  ebenfalls für ewig unwandelbar ist und sein muss, weil ohne solch eine Festigkeit kein Wesen irgendeine Dauer haben könnte.

Denn wenn auch die Wesen nach ihrer geistigen Vollendung ein vollkommen freies Sein haben, das vom Gottessein ganz wie unabhängig dasteht, so würde solch eine wie selbständige Unabhängigkeit aber dennoch keine Dauer nehmen und haben können, so diese nicht schon von Ewigkeit her von Gott aus Seiner Ordnung heraus, und mit derselben eins seiend, zum voraus festgestellt wäre.

Diese Feststellung von Ewigkeit her aber ist so ganz eigentlich für alle geschaffenen Wesen schon das, wodurch jedem geschaffenen Wesen die ewige Dauer fortwährend verschafft und erhalten wird.

Aus dem geht aber denn auch nun wie von selbst hervor, dass da gar kein Ding, das irgend von Gott einmal ins wie immer geartete Dasein gerufen worden ist, unmöglich je vergehen und zunichte werden kann.

Es kann wohl die Form verändern und aus einer minder edlen in eine stets edlere übergehen, auch umgekehrt, wie wir solches beim Falle der erstgeschaffenen Geister gesehen haben; aber vernichtet kann da nichts mehr werden, was Gott einmal in irgendein Dasein gerufen hat.“ (GEJ.02_227,01 ff)

 

6.8.

"Jeder eigentliche Urstoff ist gebundenes Geistiges, und wie es irgend frei wird, wird es in seiner Art auch tätig und bildet sich seine Form und seine Beschaffenheit mit steter Ein- und Beiwirkung eines entsprechenden jenseitigen Geistes. Diesen Geist wollen wir positiv-elektromagnetisch nennen und ihm auch den Namen Sideralgeist beilegen; jenen in der Erdmaterie, sowohl des festen Erdreiches wie des Wassers sowie der Luft, wollen wir den negativ-elektromagnetischen Stoff nennen oder den gerichteten diesirdisch gebundenen Naturgeist, der durch seinen entsprechenden jenseitigen Sideralgeist erst geweckt und in die seiner ihm innewohnenden Intelligenz entsprechenden Tätigkeit gesetzt wird.

Da diese naturgeistig partikulären oder speziellen Intelligenzen aber ebenso vielfältig und mannigfach sind, als wie vielfältig und mannigfach sie in der Urzentralsonne vorhanden sind, aus welcher alle Sonnen und andern Weltkörper in dieser Hülsenglobe abstammen, so gibt es auch eine ebenso große Anzahl der positiven Sideralgeister, durch welche die in dieser Erde haftenden Naturgeister nach und nach zur stets freieren Tätigkeit geweckt werden.

Die Intelligenz eines diesirdischen Naturgeistes ist immerhin nur eine einfache, wird aber durch den Sideralgeist zu einer vielfachen...

Die Naturkunde und gegenwärtige Chemie aber kann ewig arbeiten, so wird sie zu diesem Endresultate dennoch nie gelangen..."  (HiG.03_64.04.08f)

 

6.9.

„…An der Form oder an dem Erscheinlichen der Geisterwelt liegt an und für sich gar nichts, wenn nur alle diese endlos verschiedenen Formen und Erscheinungen eine und dieselbe Wahrheit und einen und denselben Zweck zum Grunde haben.

Und so trägt denn ein jeder Mensch ein anderes Samenkorn für die Entwicklung der geistigen Welt in sich, welches in ihm aufgeht und endlich zu einem Baume wird, der die Form der inneren Welt ist.

Wenn ihr verschiedene Samenkörner in die Erde streuet, und das in eine und dieselbe Erde, meinet ihr wohl, dass daraus ganz gleiche Gewächse zum Vorscheine kommen, oder dass selbst aus einer und derselben Art Samenkörner ein vollkommen gleiches Gewächs hervorwächst? O mitnichten, überall etwas anderes und bei gleichartigem Samen wenigstens ein anderes Bild.

Aber alles dessen ungeachtet bleibt sich der Grundstoff gleich; und ihr könnet auf chemischem Wege alle Materie zerlegen, wie ihr nur immer wollt und könnt, und dennoch werdet ihr bei der letztmöglichen Zerlegung auf nichts als zwei Urgrundstoffe kommen, nämlich auf den euch wohlbekannten sehr flüchtigen Kohlenstoff und auf den zusammenziehenden Sauerstoff.

Sehet, das ist wieder gleich der Grundwahrheit und dem Hauptzwecke aller Formenerscheinlichkeit im Reiche der Geister.

Überall ist nur ein Gott, ein Vater, eine Liebe, eine Weisheit, und aus ihr geht hervor das Unendliche wie das Ewige!“ (GS.02_124,03)


6.10.

"...Nächstens wollen wir die bei weitem merkwürdigere tausendfältige Zeugung betrachten, wo die Erde als Mann und Weib zugleich tätig ist. (Er.01_013,13)

Von dieser Zeugung nimmt alles mineralische Wesen, sowie die Pflanzen- und die Tierwelt ihren materiellen Ursprung.

Die Erde, als Mann und Weib in einem betrachtet, zeugt hier und gebiert auch auf die mannigfaltigste Weise, und zwar derart, daß sie einerseits gleichsam lebendige Junge zur Außenwelt bringt, dann auch wieder, wie die Vögel, Eier legt, und wieder so, wie die Pflanzen, Samen gebiert und für Mineralien gewisse Blüten hervortreibt, in denen die Kraft liegt, alles das ihnen Ähnliche an sich zu ziehen und sich als solches in weiten Kreisen auszudehnen. - Das ist die vierartige Zeugung der Erde unter beiderlei Gestalten in einer. (Er.01_014,01)

Nehmen wir an, daß der Same (bei Pflanzen) offenbar früher dasein mußte als der Baum, auf dem er sich dann wieder reproduziert, welche Annahme auch schon darum die richtige ist, weil ein Same doch für jeden Fall leichter in der Erde sich erzeugen läßt als wie ein ganzer, vollends ausgewachsener Baum... (Er.01_014,05)

Schon aus diesen wenigen Beispielen ist es jedermann vernünftigermaßen leicht ersichtlich, daß der Same früher dasein mußte als der Baum. (Er.01_014,06)

Bei Tieren ist freilich wieder ein umgekehrter Fall. Da mußte wohl der Vogel früher sein als das Ei, weil zum Ausbrüten des Eies schon die tierische Wärme gehört; aber nichtsdestoweniger ist der Vogel gleich als Vogel dagewesen, sondern in dieser ersten Zeugungsperiode legte auch da die Erde das erste Ei, und die Erde war somit der erste, allgemeine Vogel. (Er.01_014,07)

War der erste Vogel erst einmal ausgeboren, dann legte er freilich das Ei, das etwas anders eingerichtet war als das erste, und gebar aus dem Ei einen zweiten ihm ähnlichen Vogel. (Er.01_014,08)

Man kann sonach auch bei dem Vogel, wie auch bei den Amphibien das erste Ei als den Samen annehmen, und da war wieder der Same früher als das aus ihm hervorgegangene Tier.

Nur wenn man zwischen der Qualität des Erd- und des Vogeleies einen wesentlichen Unterschied findet, so war dann freilicih der Vogel früher als das Ei, das er legte, und durch dasselbe er seinesgleichen wieder hervorbrachte.

Aber nicht also war es mit dem Pflanzensamen; der wurde schon von der Erde also ausgeboren, wie ihn die Pflanze wiederbringt.

Also ist es auch mit allen anderen Tieren der Fall, jede (neue Tier-)Gattung wurde zuerst von der Erde schon als ein Säugetier ausgeboren und bekam die Fähigkeit, sich durch ein eigenes Zeugungsvermögen wieder fortzupflanzen. (Er.01_014,09)

Nehmen wir an: ein Same, der auf dem Baume reif geworden ist, wird in die Erde gelegt; da verhält sich die Erde wie ein Weib, wenn sie empfängt und das Empfangene durch die ihm eigene Kraft ausreift und ausgebiert. Wann aber der Baum dasteht, da nimmt er gegen die Erde den weiblichen Charakter an, und die Erde tritt als Mann gegen den Baum auf und zeugt in dem Baume neuen Samen für dessen Befruchtung. (Er.01_014,11)

Aus diesem Beispiele wäre nun das männliche und weibliche Wirken der Erde zum Teile schon klar ersichtlich, und es ginge aus dem hervor, daß die Erde, um solches zu leisten, notwendig die beiden Naturen in sich vereinigen muß... (Er.01_014,12)

Daß die Erde wirklich Samen erzeugt für allerlei Pflanzen und Tiere, kann aus vielen Erscheinungen auf der Erdoberfläche angenommen werden. Zu diesen Erscheinungen gehören die ursprüngliche Bewaldung der Gebirge wie die Moos- und Grasüberwachsung mancher früheren wüsten Steppen, auf denen ein Jahrtausend hindurch nichts gewachsen ist.

Schimmel und Schwämme haben noch bis jetzt keinen andern Samen.

Dann gehören zu den diese Sache erklärenden Erscheinungen die jener - wennschon etwas seltener, aber im ganzen doch noch häufig genug vorkommenden - Art, wo es Getreide und allerlei Körner geregnet hat; und besonders sind diese Sache erklärend die nicht selten vorkommenden Fisch-, Schlangen- und Krötenregen und noch andere dergleichen Erscheinungen, von denen kein sogenannter Naturforscher sagen kann - wenn er nur einen Gran gesunden Verstandes hat -, daß sie etwa gar irgend ein Wirbelwind von der Erde aufgehoben und dann wieder niedergeschleudert hat; denn da müßte er doch irgend nachweisen können, daß auf der Erde sich ein solcher Platz vorfindet, auf dem solche Wesen in nicht selten trillionenfältiger Anzahl vorhanden gewesen sind, und würde er auch das tun können, so würde er nichts weniger tun, als eben die eigentümliche Zeugungskraft der Erde um so auffallender beweisen, wie eben die Erde aus sich selbst dergleichen hervorbringen kann." (Er.01_014,17f)

Siehe auch Jakob Lorber, "Erde und Mond", Kapitel 15  "Der allgemeine Stufengang des Lebens" sowie Kapitel 46-47 "Zusammensetzung der Intelligenzspezifika in den Lebewesen".


6.11.

"Ich hätte nun auf der Erde alles auch so einrichten können, daß die Früchte, die da erst nach und nach reif werden, schon reif gleich dem Regen, Hagel und Schnee auf die Erde fielen gleichwie dereinst das Manna für die Israeliten in der Wüste, oder daß sie wenigstens auf den Bäumen und Gesträuchen von heute bis morgen reif werden. Ich meine aber, daß es eben auch nach Meinem Ratschluß also alles am besten auf der Erde eingerichtet ist. Und die Menschen haben am Ende über einen blühenden Baum eine ebenso große Freude wie über einen schon mit reifer Frucht behangenen.

Es gleichen derlei Fragen, die hie und da mit der Zeit irgend ein hochweiser Gelehrter aufwerfen könnte, so ziemlich derjenigen Frage der alten absurden Weltweisen: Was die Gottheit eher erschaffen habe, das Ei oder die Henne? Denn ohne das Ei könne weder ein Hahn noch eine Henne auf die Welt gekommen sein, und ohne die Henne und einen Hahn aber könnte kein befruchtetes Ei in die Welt gesetzt werden! -

Ich aber sage da: Ob zur Geburt einer Zentral- oder andern Sonne oder einer Erde auch ein vorhergehendes Ei notwendig war?

Wer sonach diese großen Dinge aus Sich hervorrufen kann, Dem wird von der hohen Gelehrtheit der Menschen dieser Welt aus erlaubt sein, entweder die Eier oder die Hühner mit dem Hahn zuerst ins Dasein zu rufen.

Das erste Menschenpaar bedurfte auch keines Eies, um aus demselben hervorzukriechen.

Der Mensch ward von Mir so wie jede andere Kreatur sogleich vollkommen in die materielle Welt gesetzt, und zwar mit der alsogleichen Verleihung der nachherigen Fortpflanzungsfähigkeit, welcher Akt ein viel natürlicherer ist, als daß Ich auf der Erde zuvor lauter Eier gelegt hätte, aus denen dann aller Art Kreaturen durch die Sonnenhitze ausgeheckt würden." (HiG.03_64.03.20,32)

Siehe hierzu auch linke Randspalte unter "Die Neuoffenbarung zu...", Thema "Vom Menschen"


6.12.

"Alle Welt ist ein gar nichtig Ding, und es ist vollernstlich nichts an ihr! - Glaube es Mir: Alles, was nur immer deinen Augen begegnet und dein Auge körperlich anzieht, ist eitel nichts mehr und nichts weniger als bloß nur eine fixierte Erscheinlichkeit, bestimmt zur Prüfung des unsterblichen Geistes für die kurze Zeit, in welcher das Erdenleben eines Menschen begriffen ist.

Und da in geistiger Beziehung tausend Jahre kaum wert sind, ein allerschnellster Augenblick genannt zu werden, was ist demnach erst die höchst kurze Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen!

Siehe daher..., wie eitel demnach es ist, sich mit dem Herzen an die gar so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln für eine gebrechliche und verderbliche Einviertelsekunde zeitlichen Lebens, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen!

Ich sage dir: Wenn so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte, was da hinter seinem Gelde und anderen Gütern stehet, so würde er darob augenblicklich also heftig erschrecken, daß er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde - was jedoch aus einem allerwichtigsten Grunde nimmer zugelassen werden kann und darf, den du aber jetzt noch nicht begreifen würdest.

Bete aber für alle diese an Weltschätzen Reichen! Denn sie sind (ob ihrer Selbstsucht und ihrem Hochmute) diejenigen, denen am allerschwersten zu helfen ist; darum sie auch in geistiger Hinsicht die allerärmsten Wesen sind. Sie werden in alle Ewigkeiten schwerlich je Mich, den Vater, zu Gesichte bekommen, da sie sich mit ihren Schätzen selbst zur Speise des Satans gestaltet haben und somit verschlungen werden von ihm und ewige Wohnung nehmen werden in seinem Bauche." (HiG.02_42.03.10,07)


6.13.

"Es ist einmal das Geistesleben die Hauptbasis alles Seienden, und das materielle Leben nur sein sichtbarer Faktor.

Wer beide verwechselt oder ersteres gar verleugnet, der wird am Ende doch gewahr werden, daß es mit dem Verleugnen die Sache nicht abgetan ist, sondern erst dadurch das geistige Auge erblindet und die Seele taub gegen alle Stimmen der sie umgebenden Natur wird...

Daher, Meine Kinder, nehmet alles ernster, nehmet Meine Worte ernster, nehmet es mit eurer Zeit ernster, damit Meine Worte nicht tauben Ohren gepredigt sein werden!" (Lg.01_020,57)

Siehe auch linke Randspalte unter  "Naturwissenschaftliches (1)", Themen "Vom Ursprung des Lebens", "Unsere Erde" und "Kleines Evangelium der Naturwelt" sowie "Naturwissenschaftliches (2)", Themen "Evolution und göttliche Schöpfung", "Die Entstehung des Sonnenlichtes" u.a. sowie "Kritik an der Neuoffenbarung?", Thema "Zur Kritik an Jakob Lorber"


Fortsetzung siehe Teil 2