Jesus: "Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, - sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechter Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe." (Er.01_073,16)


 

Die Neuoffenbarung zu Kirche und Papsttum

WS-A3009


1. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

[Er.01_063,31] Aber was nützte Meine Lehre, was soll sie sein, wenn Jesus, ihr Stifter, nunmehr Selbst die Ehre hat, nichts zu sein – oder höchstens nur noch ein Zipfel von einem Sokrates oder Plato? Oder man wandelt Jesus in einen eitlen Götzen um, an dem nichts als bloß der Name übriggeblieben ist und einige Bruchstücke Seiner Lehre in der Form ägyptischer Hieroglyphen, über die nachzudenken noch obendrauf streng verboten ist. Kurz, man hat sich den Jesus moduliert, wie man Ihn brauchen könnte, damit Er was einträgt und nicht austrägt, wie Er es geboten hat, da Er sagte: „So dich jemand um einen Rock bittet, so gib ihm auch den Mantel!“ – Derjenige aber [=der Papst], der der Letzte und aller Knecht sein sollte, der sitzt unter Millionen zu oberst! Ein schlechtes Beispiel für die Demut! Aber es kann nicht anders sein; denn es gibt ja noch heutigestags viele tausend Menschen, deren sehnlichster Wunsch es wäre, daß ihre Söhne Päpste werden möchten. Also noch sehr viel Liebe fürs Papsttum! – Solange das, kann's nicht besser gehen!

2. Jesus durch JL:

72. Kapitel – Sündenvergebung und Bilderdienst.
24. April 1847

[Er.01_072,01] Es sind einige von den sogenannten modernen Philosophen, die Mich auch freilich nicht für mehr als nur für einen Philosophen ansehen; diese behaupten, daß ein jeder Mensch nach dem christlichen Sinne das Recht habe, Sünden zu erlassen, indem Ich, als der Stifter dieser Lehre, auch Sünden nachgelassen habe – und nota bene solchen Menschen, die Mich zuvor doch sicher nie beleidigt hätten.

[Er.01_072,02] Ich aber sage dazu und sage solchen Philosophen ungefähr das, was Ich zu jenen Juden gesagt habe, die die Ehebrecherin vor Mich gestellt haben:

[Er.01_072,03] „Wer aus euch ohne Sünde ist, der mag desgleichen wohl tun, und es soll seine Handlung in allen Himmeln genehmigt sein.“

[Er.01_072,04] Ich konnte wohl als Mensch jedermann Sünden nachlassen, weil Ich völlig ohne Sünde war; wer aber nicht ohne Sünde ist und, wenn auch sonst keine, so doch die fleischliche Zeugungssünde in sich als erblich wohnend hat, der kann desgleichen nicht tun.

[Er.01_072,05] Denn ohne Sünde sein heißt: sich im höchsten Grade der Demut und der Liebe befinden. Das Gesetz Gottes muß die eigene Natur eines solchen Menschen sein. Sein Fleisch muß von Kindheit an in allen seinen Begehrungen bis auf den tiefsten Grad verleugnet sein, auf daß Gottes Kraft vollends in demselben wohnen kann; dann könnte solch ein Mensch wohl auch zu diesem oder jenem sagen: „Deine Sünden sind dir vergeben!“, und sie werden ihm vergeben sein; aber da vergibt nicht der Mensch die Sünden, sondern allein die göttliche Kraft, der es allein möglich ist, die Herzen derjenigen, die gegeneinander gesündigt haben und in Feindschaft geraten sind, auszusöhnen und auszugleichen, d. h. die Herzen mit ihrem göttlichen Feuer zu durchglühen und zu durchleuchten und dadurch zu ersticken allen Zorn, allen Hochmut und allen Neid. Daß aber solches nur Gottes und keines Menschen Kraft vermag, das versteht sich von selbst; daher ein Mensch auch nur zu Gott sagen kann:

[Er.01_072,06] „Herr, vergib mir meine Sünde, die ich an vielen meiner Brüder begangen habe, welche Brüder ich nun nicht mehr um die Vergebung der an ihnen begangenen Sünden angehen kann; Deiner Kraft, o Herr, aber ist es für allezeit, wie für ewig, vorbehalten, dasjenige in aller Wirklichkeit zu bewerkstelligen, was ich wohl selbst bewerkstelligen möchte, so ich es nunmehr könnte!“

[Er.01_072,07] Sehet, auf diese Art kann also nur allein die Kraft Gottes Sünden nachlassen, welche sich Menschen gegenseitig nimmer vergeben können, entweder zufolge solcher örtlicher Entfernungen, vermöge welcher zwei Menschen, die sich einmal beleidigt haben, auf dieser Welt schwerlich mehr zusammenkommen können – außer auf dem Wege toter Briefe –, oder aber auch, so ein oder der andere Teil gestorben ist und somit der Leibestod eine undurchdringliche Wand zwischen zwei Menschen gezogen hat, die gegeneinander gesündigt haben. In solchen Fällen kann sonach im eigentlichsten Sinne nur Gott die Sünden vergeben, obschon daneben sich ein sogenannter schlechter Haushalter an den Sündern solcher Art ein Verdienst in Meinem Namen sammeln kann. Was ein schlechter oder ungerechter Haushalter ist, wisset ihr schon. Er hat zwar kein Recht, die Schuld nachzulassen, weil er selbst ein großer Schuldner ist, – da er aber dadurch ein Werk der Barmherzigkeit ausübt, so reicht er durch diese Ausübung einen Trunk frischen, stärkenden Wassers, der ihm nicht unvergolten bleiben wird.

[Er.01_072,08] Ich will gegen einen solchen Gebrauch eben nicht zuviel sagen, so ein Mensch seine Fehler und Gebrechen einem sogenannten Seelenfreunde unter vier Augen kundgibt, um von ihm einen Trost zu bekommen und eine mittelbare Versicherung, daß ihm die Sünden nachgelassen werden, wenn er sich an Mich wendet mit dem ernstlichen Vorsatze, solche Sünden nicht mehr zu begehen und die begangenen womöglich an seinem Bruder wieder gutzumachen durch eine aufrichtige Reue und womöglich durch eine liebfreundliche Genugtuung für die angetane Beleidigung.

[Er.01_072,09] Ein solcher Beichtvater wird Mir allezeit recht lieb, wert und köstlich sein. Freilich braucht es dazu gerade keines Geistlichen; aber weil schon ein Geistlicher der Ausspender des Abendmahles sein will, so kann er freilich wohl auch des ungerechten Haushalters Amt auf obbeschriebene Weise auf sich nehmen, ohne jedoch ein gleiches Amt, wenn es von einem anderen Bruder gegen einen Bruder verrichtet wird, zu mißbilligen, – vorausgesetzt, daß selbes in obbesagter Ordnung vor sich gegangen ist. Aber so ein solcher ungerechter Haushalter von einem Beichtvater wähnt, er habe ausschließlich die  Macht und die Gewalt, Sünden nachzulassen oder gar dieselben einem Sünder, der sich ihm anvertraut, vorzuenthalten, ihn zu richten und sich im sogenannten Beichtstuhle sogar als „Stellvertreter Gottes“ titulieren zu lassen, der ist ein Täter des Übels und ein Seelen- und Geistestotschläger, da er eigenmächtig sich vor die Pforten des Himmels hinstellt, selbst nicht hinein will und sonst auch niemanden hineinlassen will.

[Er.01_072,10] Ein solcher ist gleich jenen Pharisäern, Schriftgelehrten und Priestern der Juden, die dem Volke die größten und schwersten Lasten aufbürdeten, durch deren unmögliche Tragung das arme Volk einzig und allein den Himmel gewinnen könnte; sie selbst aber rührten solche Lasten nicht mit einem Finger an. Diese sind es, die die Pforten des Reiches Gottes versperren, jeden, der hinein möchte, mit höllischem Zornfeuer hintantreiben und selbst auch nicht hinein wollen; dafür aber werden sie auch, wie es geschrieben steht, dereinst desto mehr Verdammnis empfangen.

[Er.01_072,11] Zu dieser Klasse gehören aber auch jene falschen Propheten, die den armen, einfältigen Menschen predigen mit großem Ernste und Eifer: „Gehet dahin oder dorthin und verrichtet zu diesem oder jenem Gnadenbilde eine sogenannte Wallfahrt und vergesset ein nach Kräften reichliches Opfer nicht zu Hause, so werdet ihr bei jenem Bilde – gewöhnlich eine Maria vorstellend – die Vergebung eurer Sünden und noch andere unbeschreibliche Gnaden für euren Haushalt in großer Menge erlangen!“

[Er.01_072,12] Wenn dann das arme, blinde Volk einem solchen Eselsgeplärre von einem falschen Propheten, wie die Erfahrung lehrt, wirklich scharenweise folgt und am Orte, wo die Gnaden ausgeteilt werden, noch gewöhnlich ein größeres Eselsgeplärre von Mirakeln und zahllosen Gnadenausspendungen vernimmt und auf diese Weise in seinem Geiste nicht selten ganz totgemacht wird, da sage Ich: Solch falsche Propheten sollen einst ihren gehörigen Lohn finden; denn diese wissen nichts und wollen nichts wissen, wie man Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten soll. Sie sind nichts als von der Welt privilegierte Diener des Mammons. Ihr Gnadenbild, von Menschenhand gewöhnlich schlecht und unästhetisch verfertigt, ist ihnen bei weitem mehr als Gott; denn das Bild trägt ihnen Geld ein, – Gott aber nicht, weil Er ohnehin überall der Gleiche sei.

[Er.01_072,13] Diese werden einst sehr viel Lohn der Pharisäer bekommen! Alle, die dergleichen lehren und das Volk zu den Bildern kehren, sind die vollkommensten Antichristen und falsche Propheten, vor denen sich jedermann wie vor der Pest hüten solle, weil sie die Kunst verstehen, durch allerlei Prunkwerk das Volk zu berücken und durch falsche Wunderwerke im Geiste zu töten.

[Er.01_072,14] Daher sollt ihr dergleichen Orte nicht besuchen; denn sie sind voll von ansteckender Geistespest.

[Er.01_072,15] Glaubt es nicht, daß da irgend jemand Hilfe finden kann; denn helfen kann ja doch nur Ich allein, der Ich ein ewiger Feind alles Götzentums bin. Wie möchte Ich da wohl einem hölzernen Bilde, von Menschenhand verfertigt, Wunderkraft verleihen? So Ich schon jemandem eine verleihen möchte, so wäre es einem rechten Menschen, nicht aber einem Schnitzwerke, das viel niedriger ist als das allergeringste Tier, welches doch Leben und Bewegung hat; ja es ist viel weniger als ein Grashalm und weniger als ein Stein. Dieser ist, was er ist, somit in seiner Ordnung; aber ein Bild ist das nicht, was es vorstellt. Denn das Bild ist Holz, stellt aber einen Menschen dar und wird darum verehrt und angebetet, weil derjenige, den es darstellt, ein Tugendheld war.

[Er.01_072,16] Also ist der Bilderdienst eine noch abscheulichere Abgötterei als jene der alten Heiden. Diese machten sich wohl Götter aus Metall, Stein und Holz, weil sie den wahren Gott nicht kannten – ein inneres Bedürfnis für einen wahren Gott zwang sie also zu diesem Machwerke –; die gegenwärtige Menschheit aber hat und kennt Gott und weiß, daß Er der alleinige Herr ist, verehrt aber dennoch Schnitzwerk. Was soll man zu solchen Menschen sagen? Nichts als: Sie sind dem Erzfeinde Gottes gleich, der Gott auch gar wohl kennt; aber statt Ihn zu lieben und allein anzubeten, verachtet er Ihn und feindet Ihn allwegs an.

[Er.01_072,17] Den Dummen aber soll die Dummheit dennoch nicht angerechnet sein, – dafür aber desto mehr denen, die sehen und Licht haben, aber dennoch nicht sehen wollen und das Licht, wo es nur immer ist, auslöschen.

73. Kapitel – Vom werktätigen Glauben.
27. April 1847

[Er.01_073,01] Dieses gilt aber nicht bloß dem Papsttume, sondern allen sogenannten Sekten oder Konfessionen; denn wo nicht Christus gepredigt wird in Seinem wahren Geiste und in Seiner Wahrheit, da ist falsches Prophetentum an der Stelle einer wahren Kirche.

3. Jesus durch JL:

[Er.01_073,16] Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, – sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe,

4. Der Evangelist Markus im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.01_067,11] Wie kannst du mir aus der Heiligen Schrift erweisen, daß die römisch-katholische Kirche im Ernste der Apostel Petrus gestiftet hat? Meines Wissens steht davon in der ganzen gegenwärtigen Heiligen Schrift nicht die leiseste Erwähnung. Daß ein Paulus in Rom gelehrt hat und gepredigt das Evangelium des Herrn, solches ist allbekannt; daß aber Petrus im Ernste in Rom das Papsttum gegründet habe, kann ich mich durch die ganze Heilige Schrift nicht mit einer Silbe erinnern. – Willst du mir dein kirchliches Verdammungsrecht anbinden, so mußt du es mir zuvor beweisen, ob die römische Kirche im Ernste von Petrus gegründet ist, dem der Herr ein solches Recht übergeben hatte. Kannst du mir aber solches nicht beweisen, und zwar aus der Heiligen Schrift, so sollst du mit mir einen harten Kampf zu bestehen haben.

5. Jesus durch JL:

[GEJ.10_161,01] Bei diesem Könige ist einige Jahre darauf der Apostel Matthäus mit seinem Begleiter bei seiner Reise nach Indien sehr gut aufgenommen worden und hielt sich ein ganzes Jahr bei ihm auf.

[GEJ.10_161,02] Als dieser aber weiter nach Indien reisen wollte mit seinem Begleiter, da gab ihm der König ein sicheres Geleit bis an die Grenzen seines Reiches, und so war dieser Apostel einer der ersten Zeugen von Mir bei diesem Könige und wollte in der Stadt, die damals noch Babylon hieß – obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete –, Bekehrungen machen unter den Heiden, die zumeist Balamsdiener waren.

[GEJ.10_161,03] Der König aber widerriet ihm solches und sagte: „Es ist genug, daß ich und mein Hofstaat wissen und einsehen, was wir zu glauben haben, und wie wir mit diesem Glauben daran sind; für das Weitere werden schon ich und mein Sohn sorgen, – denn ich möchte euch nicht der grenzenlosen Wut meiner Priester preisgeben. Wenn diese aber nach und nach werden ausgestorben sein und ich dafür sorgen werde, daß nach ihnen keine Stellvertreter mehr kommen, da wird sich mit dem Volke leichter verhandeln lassen.“

[GEJ.10_161,04] Mit dieser Äußerung des Königs waren die beiden Apostel zufrieden und kümmerten sich nicht mehr darum, Meine Lehre unter den Völkern dieses Königs auszubreiten.

[GEJ.10_161,05] Sieben Jahre später aber kam ohnehin Petrus mit seinem Sohne Markus zu diesem König, ward ebenfalls überaus gut aufgenommen und machte auch dem Könige Vorstellungen, wenigstens die Stadt mit Meiner Lehre nach und nach bekannt zu machen.

[GEJ.10_161,06] Der König, der den Petrus wie auch den Markus sehr lieb hatte, widerriet solches dem Petrus, indem er wohl wußte, von welchem Geiste seine Baalspriester beseelt waren, und sagte eigens zu Petrus: „Siehe, wir leben hier in einem Lande, das besonders weiter gegen Osten hin, bis an den großen Strom Ganges, von allerlei wilden und reißenden Bestien strotzt und nicht minder von allerlei giftigem Unkraut! Wo aber Gott der Herr solche Tiere und Giftpflanzen in großer Menge werden läßt, da ist sicher sowohl der Erdboden, als auch besonders die Luft, überfüllt von bösen Geistern und Teufeln, und diese rennen umher wie hungrige und brüllende Löwen, Tiger, Panther und Hyänen und suchen, ob sie wen aus der Klasse der Menschen fänden, um ihn zu verschlingen.

[GEJ.10_161,07] Die vorbenannten Bestien sind grimmig und sehr böse, und man kann nur mit großer Gefahr auf sie Jagd machen; aber noch tausend Male böser sind meine Baalspriester, denn von denen hat ein jeder wenigstens tausend Teufel in sich, und es kann ihnen nicht leichtlich jemand anders wirksam opponieren als nur ich mit meiner äußersten Strenge und meinen Soldaten, die aber zum größten Teil Juden, Griechen und Römer sind, indem ich als König selbst nur ein Vasall Roms bin, was euch beiden bekannt sein wird, da das römische Reich bis an den Ganges reicht, nach welchem erst das große indische Reich anfängt, dessen Grenzen von uns aus aber noch niemand kennt.“

[GEJ.10_161,08] Dieser Rat des Königs gefiel zwar Petrus wohl, aber er fühlte doch heimlich einen Drang, mit einigen und andern Bürgern dieser Stadt von Meiner Lehre und Meinem Reiche Unterredungen zu halten, wovon natürlich auch bald die Priester Kunde erhielten und dem Petrus auch durch ihre Boten den Antrag machten, auch sie mit solch einer beseligenden Lehre bekannt zu machen.

[GEJ.10_161,09] Petrus ließ sich zwar längere Zeit dazu nicht verleiten, besonders da ihn sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich davor warnte und auch immer sagte: „Laß du hier dem Könige für unsere Sache die Waltung, und wir werden nicht wider den Willen des Herrn walten, so wir hier den Rat des Königs befolgen!“

[GEJ.10_161,10] Petrus aber ging nach ein paar Jahren dennoch einmal hinaus außer die Stadt, gleichsam lustwandeln, und fand alldort mehrere Bettler und Kranke. Die Armen beteilte er und die Kranken heilte er durch die ihm innewohnende Kraft Meines Geistes.

[GEJ.10_161,11] Bei diesem Wunderwerke kamen auch mehrere Baalspriester hinzu, erkannten Petrus und baten ihn sehr inbrünstig, sich mit ihnen ein wenig fürbaß und landeinwärts zu begeben.

[GEJ.10_161,12] Und er gab ihren vielen Bitten und treuen Versicherungen dadurch und darum Gehör, weil sie ihm angaben, daß in einem sehr nahe gelegenen Orte sich eine Menge Kranker befänden, die kein Arzt zu heilen imstande sei, und so er auch diese heilen werde, so würden auch sie und alle andern Priester seine Lehre annehmen und ihre Tempel mit eigener Hand zerstören.

[GEJ.10_161,13] Auf diese Rede ging Petrus mit diesen Priestern und gelangte mit ihnen nach einer Stunde Weges richtig an einen Ort, in dem es eine Menge Fieberkranke und Besessene gab, die er alle heilte und auch sogar einen Toten zum Leben erweckte.

[GEJ.10_161,14] Die Geheilten aber fingen an, Petrus zu loben, und sagten: „Dieser muß von dem wahrhaften Gott gesandt sein, ansonst es ihm nicht möglich wäre, solches an uns bloß durch sein Wort zu bewirken, was alle unsere so vielen Götter noch niemals zu bewirken imstande waren.“

[GEJ.10_161,15] Das machte aber die den Petrus begleitenden Priester über alle Maßen grimmig. Sie zwangen ihn freundlich, aber nur dem Außen nach, mit ihnen noch einen kleinen Ort zu besuchen, zu dem hin man durch einen Myrten- und Rosenwald gelangen konnte. In diesem Walde ergriffen sie Petrus, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn und hängten ihn dann bei den Füßen an einen dürren Myrtenbaum, an den sie zuunterst einen Querbaum befestigten und an diesen seine Hände mit Stricken banden, ließen ihn daselbst also hängen und zogen sich dann auf einem andern Wege in die Stadt zurück.

[GEJ.10_161,16] Da aber Petrus dem Könige zu lange ausblieb, so ließ er ihn allenthalben suchen, sowohl in als auch außerhalb der Stadt, und es gelang ihm erst am zweiten Tage, den Petrus in dem Myrtenwalde, tot und sehr übel zugerichtet, zu finden.

[GEJ.10_161,17] Dabei wurde er aber auch von den Geheilten benachrichtigt, daß die Priester der Stadt ihn in aller Freundlichkeit zu ihnen gebracht und er sie wunderbar gesund gemacht hätte und dazu auch einen Toten wieder zum Leben erweckt. Dazu käme aber noch, daß er dann mit den Priestern weiter fürbaß und landeinwärts gezogen sei.

[GEJ.10_161,18] Der König war darüber sehr traurig, ließ Petrus mit königlichen Ehren in der königlichen Gruft beerdigen und ließ auch den Myrtenbaum in seine Gruft bringen.

[GEJ.10_161,19] Aber den über zweitausend Priestern in dieser Stadt ging es darauf schlecht. Der König verschonte nicht einen einzigen und ließ sie durch seine Soldaten alle töten und dann in mehr denn vierhundert Wagen weit hinaus in eine Wüste führen, wo er sie aus den Wagen werfen ließ und sie dann daselbst den vielen wilden Bestien zum Fraße dienten.

[GEJ.10_161,20] Der Jünger Markus aber begann dann mit Hilfe des Königs und unserer bekannten beiden Sachwalter die Menschen beinahe der ganzen Stadt zu Meiner Lehre zu bekehren, und es dauerte lange nicht ein Jahr, da war die ganze Stadt segensvollst zu Meiner Lehre bekehrt und durch sie bald darauf nahe auch das ganze Land.

[GEJ.10_161,21] (Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von dem, wo und wie der erste Apostel [Petrus] für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die späterhin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt.)

6. Der Evangelist Markus im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.01_085,05] Ich kann dich versichern, wenn Judas, der Verräter, eine christliche Gemeinde gestiftet hätte, sie wäre sicher besser ausgefallen als diese, welche nicht aus dem Christentume, sondern aus dem Heidentume dadurch hervorgegangen ist, daß man das Heidentum mit dem Christentume nur ein wenig gesalzen hat. Denn wie bei einer Speise das Salz den kleinsten Teil ausmacht, so macht auch in diesem Heidentume das Christentum den allerkleinsten Teil aus. Das wäre zwar noch erträglich, wenn es nur gut wäre. Aber ist das Salz selbst schal, wie soll es dann das reine Heidentum zu einem Christentume würzen?

[GS.01_085,06] Das Heidentum hatte viele Götter, darum mochte es auch mit der neuen Würze nicht bei dem einen Gott verbleiben, sondern machte drei aus Ihm. Und nach diesem dreigeteilten Gotte vergöttlichte es dann auch die Menschen, welche auf der Erde gelebt haben, um dadurch einen Ersatz für seine abgenützten „Halbgötter“ und „Hauslaren“ zu bekommen. Das alte Heidentum war den Priestern überaus einträglich, das reine Christentum aber war solcher Gewinnsucht gerade entgegen, nachdem es ausdrücklich heißt: „Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst sollt ihr's auch wieder weitergeben.“

7. Der Evangelist Markus im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.01_088,07] Nun spreche ich: „Das kommt mir, von deiner Seite aus betrachtet, wirklich etwas sonderbar vor, daß du über deine feurige Kluft keine Brücke hast errichten können, nachdem sich doch das Oberhaupt der Kirche [der Papst] den sehr bedeutungsvollen Titel „Pontifex maximus“ beilegt, wonach doch auch alle unter seinem Szepter stehenden Priester pontifices minores sind. Und du als eben ein solcher pontifex minor, der du bei deinem Leibesleben gar viele Seelenmessen gelesen hast und der Meinung warst, dadurch den abgestorbenen Seelen Brücken vom Fegfeuer in das Paradies zu bauen, bist nun nicht imstande, über die sehr schmale Kluft eine kleine Brücke zu bauen?!

8. Jesus durch JL:

[JJ.01_074,14] Hier näherte sich auch Maronius dem Cyrenius und sagte ganz sachte zu ihm:

[JJ.01_074,15] „Kaiserliche Consulische Hoheit! – Ich bin ganz mit dem Rate des Kindes einverstanden; denn mir ist gerade jetzt eingefallen, daß die Todesstrafe bei priesterlichen Angelegenheiten nie ohne die Einwilligung des Pontifex maximus [=der oberste Heidenpriester in Rom, aus dem dann der Papst wurde] in Rom über die Priester verhängt werden darf, –

9. Jesus durch JL:

[GEJ.05_007,03] Sagte endlich auch Meine Jarah, die bisher wie eine Maus geschwiegen hatte: „Wegen Rom sei du, hoher Statthalter, ganz ruhig! Die eigentlichen Römer wohl, die lasse ich mir schon noch gefallen; aber in Rom gibt es auch sehr viele Götzenpriester, die alle unter einem sogenannten PONTIFEX MAXIMUS stehen! Diese haben das Volk im Sacke und mit ihren Hades- und gar Tartarusstrafen, welch letztere nur gleich ewig in einer allergräßlichsten Art fortbestehen sollen, beim Gewissenskragen! Wehe dem, der sich erkühnte, in solch ein Wespennest hineinzustechen! Wahrlich, dem würde es wohl ehest ganz erbärmlich schlecht ergehen! Ich glaube, daß eure Priester da noch um tausend Male ärger wären denn unsere Templer, die doch noch den Moses und die Propheten auf dem Rücken und an der Brust tragen, wennschon zumeist nur auswendig. Die euren aber haben auch auswendig nichts; all ihr Tun und Treiben ist die höchste Selbstsucht und unbezwingbare Lust, zu herrschen gleich nur über alles.

[GEJ.05_007,04] Haben mir doch einmal zwei bei uns Herberge nehmende untergeordnete Priester Roms erzählt und gesagt, daß der Pontifex maximus ein so hohes Wesen sei, daß sogar Zeus selbst, der alljährlich ganz gewiß einmal den P. m. besuche, sich sicher drei bis sieben Male vor ihm verneige, bevor er sich getraue, mit seinem allerhöchsten Stellvertreter auf Erden ein Wort zu reden und ihm in größter Ehrfurcht irgend neue Gesetze für das sterbliche Volk der Erde zu geben. Freilich ehre Zeus den P. m. nicht gerade seinetwegen, sondern nur der dummen Sterblichen wegen, die aus dem erkennen sollen, welch eine unaussprechliche und unermeßliche Hoheit und Majestät den allerhöchsten Stellvertreter des allerhöchsten Gottes auf Erden umkleidet.

[GEJ.05_007,05] Er sei ein Herr auf Erden über alle Kaiser, Könige, Fürsten, Feldherren und viele andere größte Herrlichkeiten. Dann habe er alle Elemente in seiner ausschließlichen Gewalt. Wenn er mit seinem heiligsten Fuße zornig auf die Erde stampfe, so bebe sie gleich vor Furcht wie das Laub einer Espe im wütendsten Sturme, und die Berge der Erde fingen an Feuer auszuspeien und unterstützeten so den erzürnten Pontifex maximus, damit er desto ergiebiger kühle seine allzeit gerechte Rache im Namen des Zeus.

[GEJ.05_007,06] Von ihm allein hingen gute und schlechte Jahre ab. Segne er die Erde, so gebe es gleich überreiche Ernten auf der ganzen Erde; segne er die Erde aber nicht, so werde es auf der Erde mit den Ernten schon sehr mager aussehen, – und möchte er gar einen Fluch über die Erde aussprechen, da wäre aber dann schon alles rein hin, und über die Erde kämen Krieg, Hungersnot, Pestilenz und noch tausend andere allerunerhörteste Plagen! Außer dem Zeus müßten ihm alle anderen Götter gehorchen; im Verweigerungsfalle könnte er sie auf hundert Jahre von der Erde verbannen, – was aber nie geschähe und nie geschehen werde, weil alle Götter von der unaussprechlichsten Hoheit des Pontifex maximus zu sehr und zu lebenstief überzeugt seien.

[GEJ.05_007,07] Es habe demnach ein Pontifex maximus eine dreifache Hauptgewalt: erstens über alle Götter bis auf den Zeus, mit dem er natürlich auf einer ganz gleichen Rangstufe stehe, zweitens über die ganze Erde und deren Elemente, und endlich drittens über alle Menschen, Tiere und Bäume, Gesträuche und Pflanzen. Nebst dem aber gebiete er noch über alle Planeten und über alle Sterne, habe die Wolken, Winde, Blitze, den Donner, Regen, Hagel und Schnee in seiner Hand, und das Meer bebe in einem fort vor seiner unendlichen Macht!

[GEJ.05_007,08] Und so in dieser Weise haben mir die zwei römischen Priester noch eine Menge von ihrem Pontifex maximus vorgesagt. Ich dachte eine Weile, daß sie sich mit mir nur einen unzeitigen Spaß erlaubt hätten; aber ich überzeugte mich leider nur zu bald, daß die beiden Narren solches ganz ernstlich nahmen. Denn, als ich ihnen darauf von dem allein wahren Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu vermelden begann und von Seinen Taten, da fingen sie an, mich recht brav auszulachen, und versicherten mir auf das lebendigste, daß ich total irrig und falsch daran wäre; denn sie hätten tausend Beweise für einen, daß es also sei, wie sie es mir kundgetan hätten.

[GEJ.05_007,09] Ich fragte sie, ob sie nicht wüßten, ob der Pontifex maximus sterblich oder unsterblich sei. Darauf hatte sich der eine etwas voreilig verschnappt und sagte, daß der P. m. zwar für die Erde wohl noch sterblich sei; sowie er aber sterbe, da nehme ihn Zeus sogleich ins höchste Elysium, allwo er dann hundert Jahre hindurch am Tische des Zeus speise und dadurch endlich auch im Reiche der Götter selbst eine wirkliche Gottheit werde. Diese Erzählung war dem andern gar nicht recht; denn er korrigierte gleich also: ,Du hast nun wieder einen germanischen Stiefel zusammengeplaudert! Seit wann ist denn ein P. m. sterblich gewesen?! Was du von ihm aussagtest, das gilt ja nur von uns Unterpriestern, besonders, so wir uns nicht ganz und gar des P. m. Gunst haben zu erwerben verstanden; der P. m. stirbt nie und kann nicht sterben, weil ihm Zeus für alle Zeiten die Unsterblichkeit verliehen hat! Siehe‘, sagte er weiter, ,ich kenne nun schon bereits den vierten, und von allen vieren ist noch keiner je gestorben, und dennoch sitzt stets nur ein Unsterblicher auf dem Throne und nicht vier, obwohl sie alle vollkommen unsterblich sind, da kein P. m. je sterben, wie auch des allerhöchsten Thrones auf Erden nie verlustig werden kann!‘

[GEJ.05_007,10] Sagte endlich einmal wieder ich: ,Aber das ist ja rein unmöglich! Wie können denn vier einer sein und einer vier?! Das kommt mir wohl wie ein germanischer Stiefel vor! Kurz‘, sagte ich, ,euer Pontifex maximus ist durch euch zu einem Weltnarren gestempelt und ist sonst ebensogut ein sterblicher Mensch wie unsereiner, und seine Macht besteht vor allem in den Waffen des Kaisers, in der großen Dumm- und Blindheit des verwahrlosten Volkes und endlich in einer Art schlechtester Zaubereien; denn vor sehr dummen und geistig blinden Völkern ist leicht Wunder wirken! gehet, laßt mich mit euren Dummheiten gehen! Es wird wohl genug sein, daß ihr so recht blitzdumm seid! Warum soll auch noch ich an eurer Seite es werden?‘

[GEJ.05_007,11] Darüber wurden die beiden ganz grimmig auf mich und auch unter sich und fingen bald an, sich gegenseitig die bittersten Vorwürfe zu machen, und prügelten sich gegenseitig zur Tür hinaus. Ich aber fragte sie noch zum Fenster hinaus, als sie sich wie ein paar Hunde herumbalgten, ob das auch der Pontifex maximus verordnet hätte durch ein neues Zeus'sches Gesetz aus dem Elysium. Aber sie vernahmen zum Glück meine Stimme nicht und bewiesen einander gegenseitig pro und contra stets mehr die Unsterblichkeit des Pontifex maximus, bis endlich einige unserer Hausknechte sie auseinanderbrachten.

[GEJ.05_007,12] Nun aber bitte ich dich, du lieber, hoher Cyrenius, wie hätte sich bei solch einer dümmsten Volksfanatik der Herr in Rom ausgenommen? Ohne Feuer und Schwefelregen sicher schlechter als schlecht! Oh, der liebe Herr wußte es schon von Ewigkeit her, wo es zu dieser Seiner Zeit auf der Erde noch immer am besten und am zweckmäßigsten sein werde, und ist darum auch gerade dahier und nirgends anderswo in die Welt unter Seine Menschen getreten! Siehe, das ist so meine Ansicht; wie lautet dagegen etwa die deinige? Was hältst denn du oder der Kaiser in Rom von dem so ominösen Pontifex maximus?“

8. Kapitel

[GEJ.05_008,01] Sagt Cyrenius: „Mein Kindchen, du hast schon ganz recht; es steht in Rom, natürlich nur populärerweise, mit dem Pontifex maximus schon gerade also, und es läßt sich vorderhand auch nichts daran ändern! Aber ich kann dir auch ganz gut die Versicherung geben, daß nur der allergemeinste und aller höheren Bildung lose Pöbel noch so einen halben Glauben daran hat; vom besseren Volksteile glaubt wohl niemand mehr daran, und es ist darum mit uns Römern schon immer noch etwas zu machen.

[GEJ.05_008,04] Der Pontifex maximus wird vom Staate aus nur des gemeinsten Volkes wegen erhalten und ist in seinem vormals freien Wirken sehr beschränkt worden. Ja, vor etwa ein paar Jahrhunderten ging es noch ganz rar zu; da war der P. m. wohl sozusagen eine Art Gott unter den Menschen! Er für sich war stets ein sehr wissensreicher Mensch und mußte es sein, weil er sonst nicht leichtlich zu solch höchstem Amte hätte gelangen können. Er mußte bewandert sein in den Mysterien Ägyptens und mußte völlig bekannt sein mit allen Orakeln und ihren Geheimnissen. Auch mußte er ein vollendeter Magier sein, worüber er in einem geheimsten Kollegium vor den ältesten Patriziern Roms stets eine strengste Prüfung ablegen mußte. Hat er alle die erforderlichen Eigenschaften besessen, so wurde ihm das Pontifikat erteilt mit allen seinen Rechten, Vor- und Nachteilen.

10. Jesus durch JL:

HiG.01_41.07.19,03-S.406, Vers 3] Dann aber wende die Blätter und lese das 23. Kapitel des Lukas, und zwar auch den 13., 14. und 15. Vers! Da wirst du das Zeugnis des Pilatus über Mich finden und eine große Beruhigung für dich! Und wiederum wirst du auch das wahre Liebeverhältnis der jetzigen Pharisäer zu Mir ersehen. Oder meinst du nicht, so Ich heute in die Welt käme und möchte dem Papste seine Herrschaft streitig machen, daß er sich bei weitem ärger gegen Mich setzen möchte als dereinst der Kaiphas?!

[HiG.01_41.07.19,04] Wahrlich, er würde sich bei allen Regenten verwenden, um Mich zum abschreckenden Beispiele unter der schauerlichsten, ewigen Höllenverfluchung öffentlich als den größten Erzketzer am flammenden Scheiterhaufen verbrennen zu dürfen. – Gekreuzigt werde Ich ohnedies täglich und stündlich viele tausend Male, wie auch verkauft und verraten! – Du verstehest es!

11. Jesus durch JL:

Rom und das Kommen des Gottesreichs. – 8. Juli 1847

[HiG.02_47.07.08 – S.369] O Herr, Du ewiger Lenker der Wege, Stege und Zustände der Menschen! – was haben wir armen, sündigen Menschen von Rom aus zu erwarten in dieser Zeit, und zwar infolge der mir in manchen Stücken recht weise vorkommenden Regierung des gegenwärtigen Hierarchen Pius IX.? – Wird es lichter oder noch finsterer werden? Und was hätten wir in letzterem Falle in und für diese Welt zu tun? – O Herr, so es Dein heiligster Wille wäre, so wolle uns aus Deiner endlosen Liebe- und Weisheitsfülle einige Winke geben; aber nur Dein heiligster Wille geschehe allzeit wie ewig! Amen.

[HiG.02_47.07.08,01] Von Rom aus wird es nie licht, und möge da als kirchlicher Regent Petrus oder Paulus auf dem Hierarchenstuhle sitzen! Denn ihr wisset es ja, daß das wahre Licht als eigentliches Gottesreich nie äußerlich mit materiellem Schaugepräge, sondern nur ganz in aller Stille innerlich im Menschen vorkommt, ganz unbeachtet – wie ein Senfkörnlein, so es in die Erde gesäet ist, dann auch vom Innern der Erde als ein zartestes Pflänzchen zum Vorscheine herauskommt, dann wächst und größer und fester wird und dann Äste und Zweige treibt, so daß sogar, wenn es erwachsen ist, des Himmels Vöglein darunter Wohnung nehmen.

[HiG.02_47.07.08,02] Auch kommt das Gottesreich, wie ein Kind aus dem Mutterleibe, aus dem Herzen des Menschen hervor und durchströmt dann den ganzen Menschen und fasset Wurzeln in allen seinen Teilen und macht, daß der ganze Mensch endlich ein ganz neues Wesen wird und unsterblich in allen seinen Teilen!

[HiG.02_47.07.08,03] Dieses Licht, dieses wahre Gottesreich, kann sonach nie von Rom ausgehen, und möchte der Papst auch ein Engel sein – sondern allezeit nur von jedem einzelnen Menschen selbst, so er in der Schrift unterrichtet und darnach getauft ist durch Werke und durch das kräftigst wahrnehmbare Zeugnis des Heiligen Geistes. Wo dieses mangelt, da hilft weder Rom noch Jerusalem und weder Papst noch Wassertaufe und Bischof und Konfirmation!

[HiG.02_47.07.08,04] Der gegenwärtige Papst [Pius IX:] aber ist ein recht feiner Weltmann und sorgt mehr für die politische als für die äußerlich kirchliche Konsistenz seines Regimentes. Er gebraucht das Kirchliche zu rein politischen Zwecken. Wird er diese erreichen, dann wird er tun, wie es seine Vorgänger taten, d.h. er wird auch hie und da äußerlich etwas Besseres säen. Aber seine Nachfolger werden es schon wieder zugrunde richten, wie es noch allezeit der traurige Fall war.

[HiG.02_47.07.08,05] Was der Papst als Mensch Gutes tut im verborgenen und nicht in alle Welt ausposaunen läßt, davon wird er auch den ewigen Lohn ernten. Aber von seinem kirchlichen Wirken wird im Himmel wenig oder gar keine Notiz genommen werden, außer eine solche wie von aller Weltäußerlichkeit.

[HiG.02_47.07.08,06] Das erste Zeichen des ankommenden Gottesreiches aber ist die rechte, ewig nie eine scheinbare und noch weniger eine sogenannte Kurial- und Pontificaldemut, laut der sich ein Papst wohl einen „Knecht der Knechte“ nennt, sich aber daneben gleich wieder gegen Mein Wort und Gebot „Heiliger Vater“ titulieren läßt und dadurch ein Herrscher der Herrscher sein will – in welchem Stücke ein Papst dem andern ebenso ähnlich ist wie ein Auge dem andern.

[HiG.02_47.07.08,07] Es fehlt demnach dem Papste sogar das allererste Zeichen des Gottesreiches, ohne das niemand ewig je zum Lichte der Himmel gelangen kann. Wo aber das A völlig mangelt, woher soll dann das B und noch weniger das C, D und E kommen? – Das wäre gerade also, als sollte ein Weib je schwanger werden und gebären, wenn sie sich, aus lauter Stolz und Hochmut, nie so tief herablassen wollte, sich von einem Manne beschlafen zu lassen, auf daß er in ihr einen Samen hätte erwecken können.

[HiG.02_47.07.08,08] Woher aber sonach ewig nie ein Licht zu erwarten ist (aus den obenangeführten allertriftigsten Gründen), von dorther kann alsonach nur Finsternis kommen. Und es lasse sich da keiner berücken, wenn es auch so und so aussieht!

[HiG.02_47.07.08,09] Denn was da geschieht, ist pur Äußerliches. Das Innere dagegen wird als ein „Geheimnis aller Geheimnisse“ bescheidet und ist so gut wie gar nicht da. – Und wäre es auch da, so müßte es aber doch ewig ohne Wirkung bleiben gleich dem Keime in einem Samenkorne, das nie ins Erdreich gesäet wird. So ein Keim muß dann freilich wohl auch ein „ewiges Lebensgeheimnis“ verbleiben, weil er nie ins Leben übergehen kann, da ihm das Mittel, durch das er sich entwickeln und zum Leben manifestieren sollte, für alle Zeiten abgeschnitten ist.

[HiG.02_47.07.08,10] Wo Gott, der da ist der ewige Grundquell alles Lebens, ein „Geheimnis“ ist – was soll da das Leben und dessen Licht sein?!

[HiG.02_47.07.08,11] Gott ist in allem der Grund, die erste Bedingung alles Seins, also auch das Hauptlicht alles Lichtes und muß zuerst angenommen und erkannt sein, so alles andere, das aus Ihm ist, soll erkannt werden. – So aber Gott ein Geheimnis, also eine barste Nacht ist, was soll dann alles andere sein? Wo das Licht schon die barste Finsternis ist, was soll dann erst die eigentliche Hauptfinsternis selbst?

[HiG.02_47.07.08,12] Ich meine, so Ich bei euch nur ein wenig Licht im Hause bin, so werdet ihr aus dem leicht entnehmen können, was zu allen Zeiten von Rom zu erwarten ist, solange es bleibt, wie es ist und wie es war.

[HiG.02_47.07.08,13] Das aber glaubet ja nicht, daß es je von Rom abhängen wird, ob Licht oder Nacht – sondern das alles hängt rein von Mir ab! – Wann es die rechte Zeit sein wird, so wird es Licht wie am Tage. Und Rom wird dem „großen Tage des Geistes“ so wenig Schranken zu setzen imstande sein, als jemand imstande ist, der Sonne den Aufgang zu verwehren.

[HiG.02_47.07.08,14] Daher bleibet nur ganz unbesorgt! – Wer am und im Tage wandelt, hat von der Nacht nichts zu befürchten. Aber wehe denen, die in die Hände der Räuber fallen! – Amen.

12. Jesus durch JL:

[HiG.03_64.04.25,13 – S.400,Vers 13] Da kommt besonders eine solche Zusatzlehre vor, nach der die Seelen der Verstorbenen bis an den Jüngsten Tag hin zu schlafen haben, welche Lehre man mit dem griechischen Ausdruck Psychopanechia – d.i. Seelenschlaf – bezeichnete.

[HiG.03_64.04.25,14] Diese Lehre aber erhielt sich nur so lange, bis ein Papst das heute noch bestehende römische Meßopfer einführte und dieses mit allem Pomp den römischen Christen dahin erklärte: daß es als ein unblutiges Opfer die vollends gleiche Kraft und Macht habe wie das einstige blutige Opfer Christi am Kreuze, und daß sich also Christus auf diese Weise wundersam für die wahren Christgläubigen der römischen Kirche Seinem Vater im Himmel aufopfere, und daß ein rechtgläubiger Christ, der ein solches Opfer zu seiner Heiligung mit der dafür (nötigen) Darbringung eines kleinen diesweltlichen Opfers lesen lassen würde, alsogleich nach dem Tode des Leibes ohne langen Seelenschlaf von Christus erweckt und zur ewigen Glückseligkeit berufen werden könne. Und sei der Christ nicht ganz vollkommen, so könne er mehrere solcher Opfer für sich darbringen lassen und würde dadurch der ewigen Verdammnis entgehen und nach einer kleinen Läuterung jenseits im sogenannten Fegefeuer dennoch in den Himmel gelangen.

[HiG.03_64.04.25,15] Also ging das Dogma vom Seelenschlaf, mit dessen Beibehaltung das neu erfundene Meßopfer nichts eingetragen hätte, nach und nach selbst schlafen wie auch jenes geradezu lächerliche Dogma, das da ernstlich lehrte, daß Gott nur einen geringen Teil der Menschen für den Himmel, den größten Teil derselben aber für die Hölle erschaffen habe.

[HiG.03_64.04.25,16] Diese beiden dummen Lehrsätze hat man mit der Zeit endlich ganz aufgehoben, aber dafür die bekannten fünf Kirchengebote und etliche neu kreierte Sakramente eingeführt, die Ich euch nicht eigens zu sagen brauche, da sie ein jeder an und für sich leicht erkennt.

[HiG.03_64.04.25,17] Obschon dadurch die christliche Lehre auf den strengen Rat des Kaisers Konstantin sehr vereinfacht wurde, so ist aber dennoch des Kehrichts in überflüssiger Menge in ihr zurückgeblieben trotz der oftmals zugelassenen und vorgenommenen Sichtungen, von denen eine jede eine gewisse Sektenabtrennung zur Folge hatte, wodurch dann wieder mehrere Christusse entstanden sind, die bis zur Stunde einander als gegenseitige Erzfeinde sich bei den Haaren ziehen.

[HiG.03_64.04.25,18] Darum muß nun die letzte und größte Sichtung vor sich gehen, und wie schon früher bemerkt, die Sichtungsmaschine heißt: die Wissenschaft.

[HiG.03_64.04.25,19] Die sich anfeindenden Christusse müssen hinaus samt allen ihren Anhängseln, auf daß der Eine von Johannes gepredigte Christus unter den Menschen erscheine und Wohnung nehmen kann.

[HiG.03_64.04.25,20] Es wird zwar das noch so manchen harten und schweren Kampf mit sich bringen, von dem aber eben die wahren Anhänger Christi nichts zu befürchten haben; denn sie werden in allem vielfach gestärkt werden, woraus dann auch den andern bis jetzt noch minder Gläubigen ein Licht aufgehen wird, welches auszulöschen sie nicht mehr imstande sein werden.

[HiG.03_64.04.25,21] Und Ich, der Herr, der dieses durch den Mund Johannis zu euch geredet hatte, werde die Erde auf allen Orten und Punkten mit allerlei Gericht und Kalamitäten, als durch gewaltige Kriege, durch große Teuerung und Hungersnot, durch allerlei Pestilenz unter den Menschen und Tieren, durch große Erdbeben und andere Erdstürme, durch große Überschwemmungen und auch durch Feuer heimsuchen. Aber die Meinen werde Ich in der Liebe erhalten, und sie werden an nichts Mangel zu erleiden haben.

[HiG.03_64.04.25,22] Wer Mich aber nun in dieser Meiner zweiten Ankunft wird wie und wo immer zu verfolgen trachten, den werde Ich von der Erde zu vertilgen verstehen.

13. Jesus durch JL:

Über Papst Pius IX. – 13. Januar 1849.

[HiG.03_49.01.13 – S.461] Auf eine Anfrage des Ans. H.

[HiG.03_49.01.13,01] Mit dem Papste kann es sein gut und schlecht. Wird er sich rein nur an das Geistige wenden und die weltliche Herrschaft niederlegen, dann wird es mit ihm gut werden und er wird zum reinen Lichte kommen. Wird er aber wieder ein Weltfürst, da wird es ihm schlecht ergehen samt allen, die durch den Glauben Roms mit ihm verbunden sind, und es wird mit Rom sein und werden, wie es der Prophet Jesajas geweissagt hat, als er über Babel und Assur also redete [Jes 14,3 – 27]:

[HiG.03_49.01.13,02] „Zu der Zeit, so der Herr den Kindern Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, darin du stets gewesen bist, so werden die Kinder ein solches Sprichwörtlein führen wider den Beherrscher Babels (Roms) und sagen: Wie ist es mit deinem Treiben gar so aus, und der Zins hat sein Ende!

[HiG.03_49.01.13,03] „Der Herr hat die Rute deiner Gottlosigkeit zerbrochen und zunichte gemacht die deiner Weltherrschaft, die die Völker schlug in deinem steten Grimme ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über die Heiden (alle Katholiken und andere Konfessionen) und verfolgte sie stets ohne alle Barmherzigkeit.

[HiG.03_49.01.13,04] „Wie ruhet alle Welt und ist stille und jauchzet fröhlich! Sogar die Tannen über dir und die Zedern auf dem Libanon freuen sich und sagen: ‚Weil du liegst, da kommt niemand herauf, der uns abhaue.‘

[HiG.03_49.01.13,05] „Wohl erzitterte sogar die Hölle drunten vor dir, so du ihr entgegenkamst. Sie erweckte dir ihre Toten, wie auch alle Böcke der Welt, und heißet alle Herrscher der Heiden (Irrgläubige aller Konfessionen) von ihren Thronen für dich aufstehen; aber diese werden zueinander sagen und zu dir reden: ‚Siehe, (was sollen wir tun?) Du bist geschlagen wie wir, und es geht dir gleichwie uns. Deine Pracht ist hinunter zur Hölle gefahren samt dem Klange der Harfen. Also werden die Motten auch dein Bett und die Würmer deine Decke sein!‘

[HiG.03_49.01.13,06] „Wie bist du als ein schöner Morgenstern denn nun vom Himmel gefallen, wie (als eine schönste Zeder Libanons) zur Erde gefällt worden, die du doch selbst eine Richterin warst allen Heiden?

[HiG.03_49.01.13,07] „Gedachtest du doch stets in deinem Herzen: ‚Ich allein kann in den Himmel steigen und meinen Stuhl über alle Sterne Gottes erhöhen! Ich allein will mich setzen auf den Berg des Stifts an der Seite gegen Mitternacht und will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten!‘ (Als Stellvertreter Gottes!)

[HiG.03_49.01.13,08] „Aber der Herr spricht: Ja, zur Hölle fährst du, zur Seite der Grube. Wer dich dann ansehen wird und anschauen, und hell ansehen, der wird sagen: ‚Ist das der Mann, der die Welt erzittern und die Königreiche beben machte? Der den Erdboden wüste machte und die Städte auf selbem zerbrach und nimmer losgeben wollte seine Gefangenen?

[HiG.03_49.01.13,09] „Wohl liegen wir Könige der Heiden auch darnieder, aber doch mit Ehren, ein jeglicher in seinem Hause; du aber bist verworfen von deinem Grabe wie ein verachteter Zweig, wie ein Kleid der Erschlagenen, so mit dem Schwerte erstochen sind und dann hinunterfahren zu den Steinhaufen der Hölle, wie eine zertretene Leiche.‘ –

[HiG.03_49.01.13,10] „Du wirst nicht begraben werden wie die Könige der Heiden, denn du hast dein Land verderbet und erschlagen dein eigen Volk; darum wird man auch deines boshaftigen Samens nimmer gedenken.

[HiG.03_49.01.13,11] „(Zu den Engeln aber wird der Herr sagen:) ‚Richtet nun zu, daß man seine Kinder schlage und schlachte um seiner Väter Missetaten wegen, auf daß sie nimmer aufkommen, noch ihr Land wieder erben und den Erdboden voll Städte machen.‘ –

[HiG.03_49.01.13,12] „Und Ich, spricht der Herr, will über sie kommen und zu Babel (Rom) ausrotten ihr Gedächtnis und ihre Übrigen (Kardinäle) und Neffen (Erzbischöfe) und Nachkommen (alle Bischöfe und Untergebenen) und will sie machen zu Erben der Igel und zu einem Wassersee und kehren mit dem Besen des Verderbens, spricht der Herr; – denn der Herr Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt es, es soll gehen, wie Ich denke, und solle bleiben, wie Ich es im Sinne habe, daß Assur (das Papsttum) zerschlagen werde in Meinem Lande (das reine Gotteswort) und Ich ihn zertrete auf Meinen Bergen (die rechten Erkenntnisse aus dem Worte), auf daß sein Joch (Roms finsteres Heidentum) von ihnen genommen werde und seine Bürde (Richteramt Roms) von ihrem Halse komme.

[HiG.03_49.01.13,13] „Das ist der Anschlag, den der Herr hat über alle Lande, und das ist die ausgestreckte Hand Jehovas über alle Heiden. Der Herr Zebaoth hat es beschlossen; wer will es wehren? Und Seine Hand ist ausgestreckt; wer will sie wenden?“ –

[HiG.03_49.01.13,14] Ich meine, Mein alter Prophet Jesajas spricht hier so ziemlich klar, was es für die Zukunft mit dem Papsttume für eine Bewandtnis haben werde, so es sich nicht vom Grunde aus bessert und rein zu Mir ganz allein zurückkehrt und also auch nur von Mir ganz allein Hilfe erwartet. Wird sich aber der nun schon vertriebene Fürst Roms an die Könige der Erde wenden, da wird er auch von ihnen gerade jene Hilfe und Aufrichtung erlangen, wie sie der Prophet Jesajas schon vor zweitausend Jahren vorherverkündigt hatte. Denn lauteten damals seine Worte auch gegen das wirkliche alte Babel dem naturmäßigen Sinne nach, so lauten und beziehen sie sich nun im geistigen Sinne aber auch auf das neue geistige Babel (Rom), das in der Entsprechung vollends der alten Welthure gleicht.

[HiG.03_49.01.13,15] Kurz und gut, wird sich Rom bessern, so solle es ihm ergehen wie dem verlorenen Sohne; wird es sich aber nicht bessern, dann solle ihm das Los des reichen Prassers zuteil werden, wie auch all seinen blinden Anhängern und seinen Helfern. – Mehr braucht ihr nicht zu wissen. Betet aber für den Kranken, daß ihm geholfen werde, da werdet ihr ein gutes Werk verrichten und dafür eines rechten Segens teilhaftig werden für ewig amen. Das spricht der Herr amen, amen, amen. –


(Redaktion Wilfried Schlätz 4/13)

Fortsetzung siehe Teil 2