Jeder geschaffene und in die Materie gefallene Mensch oder Geist war vor Golgatha, vor der Erlösung, bloß ein durch Seine Barmliebe immer gerichteter Automat. Erst durch Golgatha wurde aus diesem gerichteten Automaten ein wahrhaft freier und selbständiger Mensch, der nun erst fähig war, ein Kind Gottes zu werden!


 

Die Erlösung durch das Blut Jesu

WS-A3012


Wilfried Schlätz

 


1. Neues Testament:


1.1. Der Apostel Paulus:

[Röm 5,9] "Wir sind gerecht geworden durch das Blut Jesu"

1.2. Der Apostel Johannes:

[1.Joh 1,7] "Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde"

1.3. Der Apostel Paulus:

[Eph 1,7] "In Ihm (Jesus) haben wir die Erlösung durch Sein Blut: die Vergebung der Sünden"

 


2. Rudolf Bultmann:


"Welch primitive Mythologie, dass ein Mensch gewordenes Gotteswesen durch sein Blut die Sünden der Menschen sühnt"
(R. Bultmann zitiert bei: Gerhard Bergmann. "Kirche am Scheideweg", 1967, Gladbeck; R. Bultmann in "Kerygma und Mythos", Bd.I, Hamburg, 19604, S,20).

 


3. Stellungnahme:


3.1. Nicht irgendein "Gotteswesen" ist in Jesus ein wahrer geschaffener Mensch geworden, sondern das persönliche Gotteszentrum = das Liebezentrum der Gottheit = der ewige ungeschaffene Urmensch Jehova hat  in der ersten Heiligen Nacht Sich Selbst in Jesus und als Jesus in die Krippe gelegt.

3.2. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

[Ste.01_008,06] Der Ewige [=der ungeschaffene ewige Urmensch Jehova] erschuf Sich hier [in Jesus und als Jesus] Selbst zum ersten und zum letzten Male zu einem [geschaffenen]  Menschen.

3.3. Zu einem ungeschaffenen Menschen kann Sich der ewige ungeschaffene Urmensch Jehova nicht Selbst erschaffen, da Er seit Ewigkeit der einzige ungeschaffene Urmensch ist. Es ist auch für Jehova unmöglich, einen ungeschaffenen Menschen zu erschaffen, da ein ungeschaffener Mensch seit Ewigkeit existiert, während ein erschaffener Mensch einen Anfang hat.  

3.4. Der Bericht über das Leiden Jesu auf Golgatha ist keine primitive Mythologie, sondern hier hat Sich die unendliche Liebe Gottes (=SOHNLIEBE) unendlich gedemütigt,  und hat dadurch alle Menschen und Geister, die einst mit Luzifer gefallen waren und dadurch zur Materie geworden waren, mit der unendlichen Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) für ewig versöhnt. Durch diese unendliche Selbstdemütigung des Liebezentrums Gottes (=SOHNLIEBE) wurde eine Brücke von der tiefsten Materie bis zu den höchsten Himmeln erbaut. Nun kann jeder Mensch und jeder Geist diese Brücke freiwillig überschreiten und in die höchsten Himmel gelangen! Aber kein Mensch und kein Geist wird mit Gewalt über diese neu erbaute Brücke getragen, sondern nur durch unsere freiwillige wahre Demut überqueren wir freiwillig diese Brücke! Vor diesem Brückenbau konnten auch die gerechtesten Menschen des AT höchstens nur das Paradies aber niemals die höchsten Himmel erreichen!

3.5. Durch den Fall Luzifers und seiner Engel (das waren die Menschen aller Weltkörper in allen materiellen Universen) sowie durch den späteren Fall ADAM's und EVA's wurde die unendliche Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) unendlich verletzt und gekränkt:

3.6.  Jesus durch JL:

[HGt.01_009,06] Und nun kehre deine Augen wieder zurück zum Adam und zur Eva, und suche sie heim mit Mir, und siehe zu, wie Ich, die ewige Liebe (=SOHNLIEBE), sie fand, nackt, verlassen, weinend und trauernd in gerechter Reue und gerechter Scham, und rief hervor den Adam und zog hervor die Eva.

[HGt.01_009,07] Und siehe, sie getrauten sich nicht anzuschauen das Angesicht ihres Vaters; denn sie waren erschreckt von einem großen Donner des todbringenden Gerichtes aus der Tiefe des Grimmes der Gottheit.

[HGt.01_009,08] Und die Zornflammen Gottes, des Unendlichen (=VATERHEILIGKEIT), wälzten sich furchtbar durch alle endlosen Räume zur Erde hinab, auf welcher die große Liebe (=SOHNLIEBE) nun weilte bei Ihren reuigen und trauernden gefallenen Kindern, geschaffen durch Ihre erbarmende Gnade.

[HGt.01_009,09] Und siehe, da gab es einen heißen Kampf zwischen der durch die Reue und Trauer der Geschaffenen Sich wieder erbarmenden ewigen Liebe (=SOHNLIEBE) und zwischen der alles zerstören wollenden, ergrimmten Gottheit (=VATERHEILIGKEIT),  zur Sühnung Ihrer unbestechbaren Heiligkeit.

[HGt.01_009,10] Denn siehe, die Zornflammen der ergrimmten Gottheit (=VATERHEILIGKEIT),  stürzten schneller denn Blitze zur Erde nieder, drangen bis in die Mitte derselben und entzündeten dieselbe in und an allen Orten und Enden, und es schlugen die verzehrenden Flammen bis an den Mond, bis an die Sonne, – ja sie ergriffen alle Sterne! Und siehe, da war die ganze, unermeßliche Unendlichkeit ein Feuermeer, und furchtbare Donner rollten durch alle endlosen Räume, und es heulte die Erde, und es tobte das Meer, und der Mond weinte, und die Sonne wehklagte, und alle Sterne schrien lauter denn alle Donner, von zu großer Schmerzensangst der ewigen Vernichtung gedrückt, und ihre großen Stimmen widerhallten furchtbar dröhnend aus den endlosen Tiefen des Grimmes der Gottheit (=VATERHEILIGKEIT),  und die Stimmen riefen:

[HGt.01_009,11] „Großer, erhabener Gott (=VATERHEILIGKEIT), besänftige Deinen großen Zorn, und lösche die vernichtenden Flammen Deines übergerechten Grimmes, und schone der Schuldlosen in Deiner Heiligkeit; denn Deines Zornes Feuergrimm wird zerstören die Gerechten und wird vernichten die ewige Liebe in Dir (=SOHNLIEBE) und wird Dich Selbst gefangennehmen in Deiner übergroßen Macht und Kraft der Heiligkeit!“

[HGt.01_009,12] Und siehe und höre mit offenen Augen und offenen Ohren, was da die zornergrimmte Gottheit (=VATERHEILIGKEIT) sprach; jedoch die Sprache verstand niemand denn allein die ewige Liebe (=SOHNLIEBE), die in der Zeit des Zorngrimmausbruches der Gottheit (=VATERHEILIGKEIT) das reuige neugeschaffene Paar schützte auf der heulenden Erde und wehrte ab der großen Zornflamme des Grimmes, zu ergreifen die Reuestätte Adams und die Trauerstätte Evas, durch die große Macht und Kraft Ihrer Barmherzigkeit.

[HGt.01_009,13] Und nun höre und verstehe wohl die Schauerworte des Zornes aus der Tiefe des Grimmes der Gottheit (=VATERHEILIGKEIT), und sie lauteten:

[HGt.01_009,14] „Was nützt Mir das Heulen und Toben der Erde, was das Weinen der Monde, was das Wehklagen der Sonnen, und was das Jammergeschrei der Sterne?! Denn Ich bin allein, verlassen von Meiner Liebe (=SOHNLIEBE), die Mir untreu ist geworden und Sich von Mir entfernt hat hinab zur Erde zum Auswurf der Bosheit zwiefältig! Was soll Ich ohne Sie? Daher will Ich (=VATERHEILIGKEIT) zerstören alle Ihre Werke aus dem Fundamente und vernichten alles, damit nichts da sei, was Meine Liebe (=SOHNLIEBE) von Mir in alle künftigen Ewigkeiten der Ewigkeiten vermögen sollte abzuziehen und zu entfernen! Und Ich will bleiben Gott, der Alleinige (=VATERHEILIGKEIT), in alle Ewigkeiten der Ewigkeiten, wie Ich war von Ewigkeiten der Ewigkeiten her; und du, morsches Gebäude der Schöpfung Meiner schwach gewordenen Liebe (=SOHNLIEBE), stürze zusammen in nichtige Trümmer, ins Nichts, damit Ich Meine Liebe (=SOHNLIEBE) wiederfinde und Sie wieder stark mache durch die Macht und durch die Kraft Meiner ewigen Heiligkeit. Amen!“

[HGt.01_009,15] Und siehe, da lösten sich die Bande der Schöpfungen in allen Räumen der Unendlichkeit Gottes, und es stürzten die Trümmer durch die weiten Räume unter großem Krachen, Donnern, Heulen, Toben, Brausen und Sausen in die Tiefen der Tiefen ihrer Vernichtung zu, und diese war die Erde selbst, die ebenfalls zertrümmert lag im weiten Schoße der erbarmenden Liebe (=SOHNLIEBE).

[HGt.01_009,16] Und die Neugeschaffenen bebten vor Angst ob des fürchterlichen Anblicks dieser großen, vernichtenden Schauderszene, deren Größe kein geschaffener Geist je in ihrer ganzen Fülle ganz erfassen wird; denn sie war unendlich.

[HGt.01_009,17] Und nun siehe und höre weiter, was die erbarmende Liebe (=SOHNLIEBE) da sprach und tat! Vernimm die Worte der Liebe in Ihrer Macht, und schaue die großen Taten der Barmherzigkeit in ihrer Kraft, und höre und verstehe wohl die Worte, welche so lauteten:

[HGt.01_009,18] „Großer, allmächtiger Gott aller Macht, aller Kraft und aller Heiligkeit (=VATERHEILIGKEIT)! Ziehe zurück Deinen großen Zorn, und lösche aus das Feuer Deines alles zerstörenden Grimmes, und höre in der Ruhe Deiner Heiligkeit die Worte Deiner ewigen Liebe (=SOHNLIEBE), welche das alleinige Leben ist in Dir, ewig wie Du und mächtig und stark wie Du aus Ihr und Sie aus Dir, und wolle nicht vernichten das Leben in Ihr und Dich durch Sie, sondern lasse Gnade für Recht ergehen, und lasse genugtun die Liebe (=SOHNLIEBE Dir (=VATERHEILIGKEIT), und fordere Sühnung für Deine verletzte und gekränkte Heiligkeit, und Deiner Liebe (=SOHNLIEBE) wird kein Opfer zu groß sein, das Du (=VATERHEILIGKEIT) von Ihr (=SOHNLIEBE) fordern möchtest zur ewigen Sühnung Deiner Heiligkeit!“

[HGt.01_009,19] Und nun siehe und höre und verstehe wohl, was darauf geschah und was die Gottheit (=VATERHEILIGKEIT) darauf erwiderte! Es dämpfte sich das Feuer, und aus allen Räumen wehte ein sanfterer Hauch, untermischt mit noch stark rollenden Donnern durch die fliegenden Trümmer der aufgelösten Welten, welche von einer Unermeßlichkeit bis zur andern gleich großen Blitzen noch brennend zuckten. Und die Liebe (=SOHNLIEBE) verstand den Donner Gottes (=VATERHEILIGKEIT), welcher heftig sprach:

[HGt.01_009,20] „Ich (=VATERHEILIGKEIT) will alle Schuld auf Dich (=SOHNLIEBE) legen, gleich den Welttrümmern auf die Erde, und Du (=SOHNLIEBE) sollst tilgen die Schmach Meiner Heiligkeit, welche das ewige Band ist zwischen Mir und Dir! Und siehe, Ich (=VATERHEILIGKEIT) verfluche die Erde, damit kein Fleck besudle Meine Heiligkeit und Ich werden würde gleich Dir (=SOHNLIEBE) ein unheiliger Gott; und dieser Fluch sei Deiner Schuld (= Schuld des SOHNESLIEBE) anheimgestellt, die Du (=SOHNLIEBEauf Dich zu nehmen hast und zu tilgen für Meine Heiligkeit und zu waschen die Erde mit Deinem Blute vom Fluche der Schande durch die Sünde Adams!“

[HGt.01_009,21] Und siehe, höre und verstehe wohl, was darauf die Liebe (=SOHNLIEBE) entgegnete und sprach, wie folgt: „Großer, überheiliger Gott aller Macht und Kraft (=VATERHEILIGKEIT)! Es geschehe nach Deinen Worten!“

[HGt.01_009,22] Und siehe, da erlosch auf einmal all das Feuer auf der Erde und in allen den Schöpfungsräumen! Und die Trümmer der zerstörten Sonnen, Erden und Monde wurden wieder zusammengefügt durch die Macht und Kraft der von der Gottheit (= vom VATERHEILIGKEIT) erhörten Liebe (=SOHNLIEBE) und ordneten sich wieder, wie sie geordnet waren im Anfange ihrer Entstehung; sie behielten aber zu ewigen Zeichen die unvertilgbaren Spuren ihrer damaligen gänzlichen Zerstörung gleich den Wundmalen der ewigen Liebe (=SOHNLIEBE), die später in der großen Zeit der Zeiten für alle am Kreuze blutete.

3.7. Und nur in diesem Sinne darf das Wort des Lieblingsjüngers und Apostels Johannes verstanden werden: (1.Joh 1,7) "Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde", d.h. die unendliche Liebe Gottes (=SOHNLIEBE) versöhnte uns mit der unendlichen Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) durch ihr Leiden = durch ihr Blut auf Golgatha, aber wir wurden dadurch nicht mit Gewalt demütig und gut gemacht, wodurch wir zu guten Robotern geworden wären! Sondern durch diese unendliche Selbstdemütigung der unendlichen Liebe (=SOHNLIEBE) wurde von der tiefsten materiellen Tiefe eine Brücke erbaut bis zu den höchsten Himmeln, so dass ab Golgatha nun jeder gefallene Geist und Mensch durch seine freiwillige Demut diese Brücke freiwillig und ungezwungen überschreiten und freiwillig in die höchsten Himmel gelangen kann!

3.8.  Jesus durch JL:

[HGt.01_009,23] Und es blieben auch noch hier und da anderweltliche Trümmer liegen auf der Oberfläche, in den Tiefen und den Meeren der Erde zu Zeichen der Macht und Kraft Gottes (=VATERHEILIGKEIT) und zugleich aber auch als sprechende Zeugen der übergroßen Taten der erbarmenden Liebe (=SOHNLIEBE).

[HGt.01_009,24] Und siehe und höre weiter und verstehe es wohl, was nun ferner geschah: Als nun die ewige Liebe (=SOHNLIEBE) die Anforderungen annahm und dadurch schon im voraus der großen Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) Genüge tat, da ließ die Gottheit (=VATERHEILIGKEIT) in sanfterem Rauschen und Wehen, abermals nur der Liebe (=SOHNLIEBE) verständlich, Ihren heiligen Willen vernehmen und sprach in der Rede voll sanften Tones, wie folgt:

[HGt.01_009,25] „Siehe, Deine große Barmherzigkeit ist in Mir (=VATERHEILIGKEIT) aufgestiegen und ist getreten vor Meine allsehenden Augen, und Ich (=VATERHEILIGKEIT) habe erkannt in der Ruhe Meiner Heiligkeit Deine große Aufrichtigkeit und ewige Treue und habe gezählt die Reuetropfen Adams und die Trauertropfen Evas und bin mitleidig geworden durch Deine große Erbarmung durch und durch.

[HGt.01_009,26] Und siehe, daher will Ich Meine Gerichte zurückziehen in dieser Zeit und nach Deinem Verlangen Gnade für Recht ausströmen lassen in großer Fülle und will den Schaden, welchen Meine Gerichte angerichtet haben, wieder gutmachen. Und außer Mir kann niemand etwas gutmachen denn Ich allein, da niemand gut ist denn Ich, der heilige Vater (=VATERHEILIGKEIT); denn das sei Mein Name fürder ewiglich. Und Du, Meine Liebe, bist Mein Sohn (=SOHNLIEBE) und die Heiligkeit als das mächtig allwirkende Band der Kraft zwischen Uns und zwischen allem, was von Uns ausgegangen ist, sei der heilige Geist, der erfüllen soll alle Räume der Räume und alle Unendlichkeiten der Unendlichkeiten in alle Ewigkeiten der Ewigkeiten, amen. Und das sagt nun der gute, heilige Vater (=VATERHEILIGKEIT). Amen.

[HGt.01_009,27] Und nun sage Du, Mein geliebter Sohn (=SOHNLIEBE), auch dem reuigen und trauernden Paare – und grabe ihnen das Gesagte tief in ihre Herzen –, daß sie die Gebote der Liebe und der Erbarmung bis an ihr Lebensende halten sollen unverbrüchlich, und Ich will ihnen dann einen Mittler zwischen Mir und ihnen zur Zeit, die Ich bestimmt habe, senden, zu tilgen die große Schuld und zu erleichtern die große, schwere Last ihres Ungehorsams.

[HGt.01_009,28] Bis dahin aber sollen sie verharren in aller Geduld und Sanftmut, und das Brot, das Ich ihnen derzeit nur kärglich geben will, sollen sie dankbar im Schweiße ihres Angesichtes genießen und sollen nicht satt werden bis zur Zeit des Mittlers [JESUS], den Ich erwecken werde aus ihrer Mitte vollkommen und gut, wie Wir vollkommen und gut und heilig sind ewig.

[HGt.01_009,29] Und sage ihnen noch hinzu, daß Ich Meine Gerichte nur eingestellt habe für jene, die Meine strengen Gebote halten werden pünktlich; den Übertretern aber seien sie für alle Ewigkeiten in aller Strenge der ewig heiligen Wahrheit angedroht in der genauesten Erfüllung bei der geringsten Übertretung!

[HGt.01_009,30] Das spricht der heilige und alleinig gute Vater (=VATERHEILIGKEIT) durch Seinen Sohn (=SOHNLIEBE), der die ewige Liebe in Ihm ist, und durch den heiligen Geist als der wirkenden Gnade aus Uns Beiden zur einstigen Vergebung der Sünde, welche nun ihre Leiber mühselig machen und dann aber allezeit töten soll zeitlich zur Erlangung des Lebens nach dem Tode des Leibes nach der Zeit des versprochenen Mittlers [JESUS].

[HGt.01_009,31] Das sagt der alleinig heilige und alleinig gute Vater (=VATERHEILIGKEIT). Amen, amen, amen.“

3.9. Jesus durch JL:

[HiG.03_40.12.06,03-S.76] So fraget auch da Meine Liebe (=SOHNLIEBE): Du reinstes Wesen Gottes, das nie auch nur des allergeringsten fehlerhaften Gedankens fähig ist, wie ist es und wie war es möglich, Dich vom Vater (=VATERHEILIGKEIT) zu trennen, um Dich mit allen Sünden und mit aller ihrer Scheußlichkeit auf der Welt zu beladen, um Deinem Vater oder der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) zu erscheinen in einem ärgeren Lichte als derjenige selbst, durch den alle Bosheit in die Welt gekommen ist? – Wie konntest Du (=SOHNLIEBE) zum Mörder aller Mörder werden? Wie konntest Du zum Ehebrecher aller Ehebrecher werden? Wie konntest Du zum Lügner aller Lügner werden? Ja, wie konntest Du zum größten Verächter der Heiligkeit Gottes werden? Ja, wie konntest Du alle großen und kleinen Sünden auf Dich nehmen vom Anfange der Welt und bis ans Ende derselben, da Du doch die Liebe Gottes Selbst (=SOHNLIEBE) warst, und der Vater in Dir, wie Du im Vater, und der Gott in Dir, wie Du in Gott? Und wie konnte die Gottheit (=VATERHEILIGKEIT) vor aller Welt aus den Himmeln bei Deiner Taufe im Jordan zu Dir (=SOHNLIEBE) sagen: Das ist Mein geliebter Sohn (=SOHNLIEBE), an dem Ich (=VATERHEILIGKEIT Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören!? –

[HiG.03_40.12.06,04] Sehet, ihr könnt da denken, wie ihr wollt, so werdet ihr nichts Verständliches herausbringen. Und wird euch nicht, je tiefer ihr die Sache verfolgt, auch um desto rätselhafter werden, so ihr das recht ans Licht ziehet und so recht tief in euch denket, wie es möglich ist, daß gerade das allerreinste Wesen Gottes (=SOHNLIEBE), ja das Leben in Gott Selbst, welches ist das Leben alles Lebens und das Licht alles Lichtes, Sich wohl so arg beladen mochte mit dem Tode alles Todes und mit der Finsternis aller Finsternis? –

[HiG.03_40.12.06,05] Sehet, wenn ihr das begreifen könnet, so wird euch diese kleine gebotene Haselnuss so leicht verständlich vorkommen, als wäre sie ganz enthüllt vor euer Herz gelegt worden. Allein, das ist der große Schritt, den ein jeder in seinem Herzen zu machen hat und helfe, der ewigen Liebe (=SOHNLIEBE) das Kreuz tragen, damit er dereinst Teil haben möchte an dem großen Werke der bis jetzt noch immer unbegriffenen Erlösung, der Überwindung des Todes und der Auferstehung. Darum habet acht und begreifet zuerst dieses große Geheimnis, und ihr werdet darinnen jede einzelne Pore des Sehr Schwachen hell erleuchtet erblicken. –

[HiG.03_40.12.06,06] Daß die Welt von Anbeginn in allerlei Argem war, wißt ihr; – und durch wen und wie sie in solches gekommen ist, wißt ihr auch. Aber wie die Welt in ihrem Argen hätte bestehen können vor Gott, das ist eine andere Frage. Sehet, die Welt war also tot in ihrer Bosheit und konnte sich somit unmöglich mehr selbst richten nach der unantastbaren Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT). Sie mußte daher beständig aus der Barmliebe Gottes (=SOHNLIEBE) gerichtet werden, damit sie bestehen mochte als das wenigstens, was sie war; aber saget ihr selbst, wie ist ein gerichtetes Ding, ist es tot oder lebendig? –

[HiG.03_40.12.06,07] Da kann Ich euch nichts anderes sagen, als euch mit einer Frage behilflich entgegenkommen: Ist ein Automat tot oder lebendig? Eure Antwort kann unmöglich anders ausfallen, als daß ihr saget: Ein Automat ist tot, und seine Bewegung ist nichts als eine künstliche Richtung des Mechanikers. Und sehet, gerade so verhielt es sich auch mit der argen Welt vor der Erlösung. Sie war bloß ein durch Meine Barmliebe immer gerichteter Automat. Aber so ihr einen sonst recht possierlich schönen Automaten vor euch hättet, dem die Kunst des Bildners sowohl, als die des Mechanikers alles gegeben hätte, daß ihm nichts abginge als nur das selbständige Leben, um ein Mensch in aller Vollkommenheit zu sein, – ja würdet ihr da nicht sehnlichst wünschen nicht nur das künstliche Leben diesem Automaten, sondern ein wirkliches selbständiges Leben? Und wäret ihr fähig, wie Ich es bin, so würdet ihr euch mit eurem Leben im Geiste selbst hineinziehen in den Automaten und würdet somit alle seine Mängel und innerlichen Gebrechen notwendig an euch ziehen und euch gewisserart mit denselben bekleiden.

3.10. Jeder geschaffene und in die Materie gefallene Mensch oder Geist war vor Golgatha, vor der Erlösung, bloß ein durch Seine (=des SOHNESLIEBE) Barmliebe immer gerichteter Automat.  Erst durch Golgatha wurde aus diesem gerichteten Automaten (Roboter) ein wahrhaft freier und selbständiger Mensch, der nun erstmals fähig war, ein wahres Kind Gottes zu werden.

3.11.Jesus durch JL:

[HiG.03_40.12.06,08] Sehet, wie war es denn nun da zu tun, da Ich (=SOHNLIEBE) nur allein das Leben bin und das Leben habe in und aus Mir, um der beständig zu richtenden Welt ein wahres freies und nicht bloß mechanisches Leben zu geben?

[HiG.03_40.12.06,09] Sehet, da musste die Liebe (=SOHNLIEBE) sich trennen von Gott oder [von] der urewigen heiligen Kraft (=VATERHEILIGKEIT) aus der sie ewig geboren ward und die Kraft Gottes ewig aus ihr. Also dieses ewige Leben (=SOHNLIEBE) aus Sich Selbst oder aus der urewigen Kraft Gottes musste einen Bruch machen mit Gott (=VATERHEILIGKEIT) und musste Sich nieder senken zur toten Welt und anziehen das Sterbliche derselben, damit das Sterbliche dadurch die Sterblichkeit verliere und wieder frei lebendig werde in und aus dem Leben aus Gott, welches ist das Leben alles Lebens, da Gott Selbst ist in diesem Leben und das Leben selbst in Gott. Und so ist aber das Leben (=SOHNLIEBE von Gott (=vom VATERHEILIGKEIT) ausgegangen, hat Sich mit der Sterblichkeit des Fleisches bekleidet, damit dadurch alles Fleisch möchte frei lebendig werden in sich durch das Leben aus Gott, wie Gott Selbst lebendig ist von Ewigkeit durch dasselbe ewige Leben der Liebe in Sich. –

[HiG.03_40.12.06,10] Sehet, das ist nun das große Geheimnis, warum die Liebe Gottes (=SOHNLIEBE) im Menschen [JESUS] Sich Selbst gemacht hat zur allerartigen Verbrecherin und Sünderin, damit da nicht nur ein Fleisch, sondern alles Fleisch mit dem Leben aus Gott durchwirket werden mochte. Und diese nun so mit aller Schuld überladene Liebe (=SOHNLIEBE) musste sich dann im Gegensatze vor der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) vermöge der an sich genommenen allgemeinen Schuld oder Sterblichkeit eben auch bis auf den alleräußersten Punkt aller Punkte demütigen und musste ertragen jeden erdenklichen Vorwurf, um dadurch sich mit Gott (= mit dem VATERHEILIGKEIT wieder vereinigen zu können, wie auch alles das dem Vater oder der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) lebendig wieder anheimzustellen, was zwar lebendig dereinst aus Gott (= aus dem VATERHEILIGKEIT) gegangen ist, aber sich tot gemacht hat durch die eigenwillige und hochmütige Losreißung von Gott (= von dem VATERHEILIGKEIT) – oder von Seiner ewigen Ordnung.

[HiG.03_40.12.06,11] Sehet, nachdem ihr dieses doch so ziemlich mochtet begriffen haben, so will Ich (=SOHNLIEBE) euch nun auch ein wenig mit den Vorwürfen bekannt machen, die Mir da notwendigerweise von der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT gemacht wurden, damit ihr da etwas erfahret, was die Welt bis zur gegenwärtigen Minute noch nicht erfahren hat. –

[HiG.03_40.12.06,12] Ihr wisst, dass alles, was da erschaffen wurde in der ganzen Unendlichkeit, laut des Zeugnisses Meines lieben Johannes durch Mich (=SOHNLIEBE) gemacht und erschaffen wurde. Nun nehmet aber die böse gewordene Welt, die dadurch von der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) immer verdammt ward, daß Ich (=SOHNLIEBE) als der Hervorbringer solcher Verdammlichkeit somit auch von der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) diesen Vorwurf notwendig teilen musste, da die Welt und alles, was in ihr ist, nicht durch sich, sondern durch Mich (=SOHNLIEBE) einzig und allein ins Dasein gerufen wurde. Da also die Welt schnurgerade entgegen war der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT), wie war hernach das Bestehen der Liebe, die solches hervorgerufen hatte, das die Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT) verdammen musste, anders als ein selbstverdammliches?Nun denket euch all die namenlosen Taten der Menschen. Sehet, aller dieser Taten wegen musste Ich (=SOHNLIEBE) verdammt sein von der Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT), weil die Taten selbst verdammt waren als Erscheinungen in der Welt, die aus Mir (=SOHNLIEBE) hervorgegangen ist. Was war da zu tun?

[HiG.03_40.12.06,13] Sehet, nur zwei Wege standen Mir (=SOHNLIEBE) offen, nämlich der Weg nach oben, und der Weg nach unten, das heißt: Ich (=SOHNLIEBE) kehre zu Gott (=VATERHEILIGKEIT) zurück, werde Eins mit Ihm und vernichte durch die Kraft Seiner Heiligkeit alles das, was aus Mir (=SOHNLIEBE) hervorgegangen ist – oder aber Ich (=SOHNLIEBE trenne Mich mit allem Vorwurf beladen, mit der höchsten Verdammlichkeit, von Gott (= vom VATERHEILIGKEIT), belebe und heilige da Meine Werke und tue in Meiner unendlichen Demütigung Genüge der ebenso unendlichen Heiligkeit Gottes (=VATERHEILIGKEIT). – Sehet, wenn Ich (=SOHNLIEBE) nicht die ebenso unendliche Liebe Selbst wäre, wie Gott die unendliche Heiligkeit Selbst (=VATERHEILIGKEIT) ist, so hätte Ich (=SOHNLIEBE) freilich das Erste getan. Allein Meine Liebe vermochte das Unaussprechliche aussprechlich zu machen, verleugnete ihre Heiligkeit und machte sich unheilig, da sie sich belastete mit aller Schuld, und somit auch mit des Todes schwerster Bürde.

[HiG.03_40.12.06,14] Allein, ihr wisst die Begebenheit, als Ich (=SOHNLIEBE) in dem Garten Gethsemani an dem sogenannten Ölberge zu Gott (=VATERHEILIGKEIT), von dem Ich (=SOHNLIEBE) Mich der Welt wegen getrennt habe, betete. Sehet, da erst erwachte vollends die große Blindheit Meiner Liebe und sah mit dem entsetzlichsten Grauen zwischen Sich (=SOHNLIEBE) und Gott (=VATERHEILIGKEIT) die unendliche Kluft; allda bereute Ich (=SOHNLIEBE) im Ernste, daß Ich (=SOHNLIEBE) Gott (=VATERHEILIGKEIT) verließ und zum toten Werke Meiner eitlen Lust Mich gewendet habe, – und damals stand die ganze Schöpfung in der großen Schwebe zwischen Sein und dem ewigen Nichtmehrsein. Denn entweder trinke Ich (=SOHNLIEBE) den Kelch, so besteht die Welt und alles, was auf ihr ist – oder Ich (=SOHNLIEBE) setze den Kelch zur Seite und die Welt und alles unter ihr wird zunichte in dem Augenblick, da Ich (=SOHNLIEBE) den Kelch zur Seite setze.

[HiG.03_40.12.06,15] Aber sehet, eben da, wo die Liebe und das Leben (=SOHNLIEBE) in der unendlichen Entfernung von Gott (=VATERHEILIGKEIT schwach geworden ist, da erbarmte sich Gott (=VATERHEILIGKEIT) Seiner Liebe (=SOHNLIEBE) Selbst, stärkte Sie (=SOHNLIEBE) und gebot Ihr, den vorgesetzten Kelch zu leeren, und sprach insgeheim zu Ihr: „Noch sind zwischen Mir (=VATERHEILIGKEIT) und Dir (=SOHNLIEBE) die Extreme der Unendlichkeit nicht berührt; daher senke Dich (=SOHNLIEBE) hinab in die äußerste Tiefe des Todes, welcher ist die äußerste Grenze im Gegensatze zu Meiner Heiligkeit, damit Ich (=VATERHEILIGKEIT) Dich (=SOHNLIEBE) da wieder erfassen kann, da der ewige Kreis Meiner Heiligkeit  sich schließt.“ – Sehet, so ging Ich (=SOHNLIEBE) dann geduldig diesem Ziele entgegen, allwo Ich (=SOHNLIEBE) in dieser unendlichen Entfernung von Gott (= vom VATERHEILIGKEIT) am Kreuze ausrief: „Mein Gott, Mein Gott (=VATERHEILIGKEIT), warum hast Du (=VATERHEILIGKEIT) Mich (=SOHNLIEBE verlassen?“ – und ferner: „Es ist vollbracht!“ und „In Deine (= des VATERSHEILIGKEITHände empfehle Ich (=SOHNLIEBE) Meine Seele“ – oder die Seele alles Lebens, oder die Seele, aus der alles, was da ist, hervorgegangen ist. –

[HiG.03_40.12.06,16] Sehet, nun werdet ihr, so ihr dieses ein wenig bedenket, wohl einsehen, wie Ich (=SOHNLIEBE) bei euch Sündern der Sehr Schwache bin, und wie Ich (=SOHNLIEBE) Mir noch immer muss von der Heiligkeit Gottes (= vom VATERHEILIGKEIT) an eurer Statt in irgend einer vorgestellten menschlichen schwachen Beschaffenheit Vorwürfe machen lassen, um euch jeden sonderheitlich neuerdings wieder zu erlösen und einzuführen lebendig in die Heiligkeit des Vaters (=VATERHEILIGKEIT). Sehet, ein solcher Mensch, dessen Ich (=SOHNLIEBE) Mich bediene und gewisserart seine Wesenheit anziehe, um dadurch eure Mängel verhüllt zu tragen, gleicht dem Simon von Cyrene und könnte ebenfalls großen Lohn erreichen, so er Mir (=SOHNLIEBE) willig auf eine kurze Zeit nur hätte das Kreuz ein wenig tragen helfen. Allein der Mensch ist schwach und fürchtet jede Last, am allermeisten aber die Last des Kreuzes; und daher bleibt Mir (=SOHNLIEBE) denn wieder nichts anderes übrig zu tun, als was Ich (=SOHNLIEBE) dereinst tat, nämlich für alle das Kreuz Selbst zu schleppen.

3.12. Jesus durch JL:

[HiG.01_41.04.09,08] Was Mein Leiden betrifft, so habe Ich also gelitten an Meinem Leibe wie ein jeder andere Mensch, und zwar in derselben Ordnung, wie ihr es leset in den Evangelien. Weil aber das menschlich leidende Ich noch ein anderes, göttliches Ich in sich schloss, so war dieses Leiden auch ein doppeltes, nämlich das äußere, leibliche, und das innere, göttliche.

[HiG.01_41.04.09,09] Worin das äußere Leiden bestand, wisset ihr – aber worin das göttliche Leiden bestand, das ist eine andere Frage. – Damit ihr euch davon einen Begriff machen könnet, so denket euch, was das heißen will, wenn der unendliche Gott in dieser Leidensperiode Sich aus Seiner unendlichen und ewigen Freiheit zurückzog und in dem Herzen des leidenden „Sohnes“ Seine Wohnung nahm!

[HiG.01_41.04.09,10] Nun sehet, Mein Äußeres wurde durch die bitteren Leiden bis auf den Punkt des Todes gedrückt. Die im Herzen sitzende Gottheit [= das persönliche Liebezentrum = SOHNLIEBE] aber musste den Tod und die Hölle von dem innersten Punkte aus besiegen. Nun denket euch den leidenden Gottmenschen, der da nun gestellt war zwischen zwei Feuer: Von außen her drückte Mich der Tod und die Hölle mit all ihrer Gewalt so lange, bis Mein natürliches Leben bis zu dem innersten Punkte Meines Herzens getrieben ward. Von innen aus aber wirkte diesem Drucke die Gottheit mit all Ihrer unendlichen Macht und Kraft entgegen und ließ Sich nur durch die Liebe selbst bis auf einen Punkt zusammentreiben.

[HiG.01_41.04.09,11] Nun denket euch wieder: Dieselbe Macht und dieselbe Kraft, welche mit einem Hauche alles, was da lebet und webet in der ganzen Unendlichkeit, in einem Augenblick zerstören könnte, dieselbe Macht und Kraft, die alle Ewigkeiten und Unendlichkeiten nicht erfassen, welche die ganze unendliche Schöpfung aus Sich werden hieß – o höret! – dieselbe Macht und Kraft in Ihrer vollsten Allheit hat Sich so weit aus ihrer Unendlichkeit heraus, wie schon gesagt, auf einen Punkt beengen lassen, welche Beengung die größte freiwillige Demütigung der Gottheit in Mir war!

[HiG.01_41.04.09,12] Wenn ihr dieses nur ein wenig in eurem Herzen zu fassen imstande seid, welchen leidenden Kampf Ich da als die Ewige Liebe [=SOHNLIEBE] zu bestehen hatte, so werdet ihr euch wohl auch einen kleinen Begriff machen können, was alles unter Meinem Leiden verstanden wird.

[HiG.01_41.04.09,13] Dieses Leiden dauerte bis auf den Punkt, da Ich am Kreuze ausrief: „Es ist vollbracht! Vater [=VATERHEILIGKEIT], in Deine Hände empfehle Ich Meinen Geist {= die Ewige Liebe [=SOHNLIEBE] }!“ – oder mit andern Worten: „Siehe Vater! [=VATERHEILIGKEIT] Deine Liebe [= das persönliche Liebezentrum Gottes = SOHNLIEBE] kommt zu Dir zurück!“ – Und sobald wurden von der unendlichen Macht Gottes alle Bande des Todes und der Hölle zerrissen. Hinaus stürmte die ewige Macht mit verunendlichfältigter Gewalt. Die ganze Erde bebte, angerührt von der Allgewalt Gottes. Freiwillig öffnete sie ihre Gräber und trieb die Gefangenen zum Leben hervor.

[HiG.01_41.04.09,14] Und weiter drang dieselbe Allgewalt über alle sichtbare Schöpfung hinaus, erfüllte in diesem Augenblicke die Unendlichkeit wieder. Und alle Sonnen in allen endlosen Räumen zogen ihr Licht aus übergroßer Ehrfurcht vor der sie neu berührenden Allgewalt Gottes in sich zurück. Daß aber die Gottheit [=VATERHEILIGKEIT] bei diesem neuen Austritte in diesem Augenblicke nicht alles zerstört und vernichtet hat, war allein die Liebe (=SOHNLIEBE schuld, die da nun völlig wieder mit ihr vereinigt war.

[HiG.01_41.04.09,15] Nun sehet, Meine lieben Kinder, das ist, so viel ihr es fassen könnt, zu verstehen unter „Meinem Leiden“! – Allein es liegt noch Unendliches darin verborgen, darin ihr Ewigkeiten genug zu erforschen haben werdet, und das zwar immerwährend Größeres und Unendlicheres. Denn was Ich euch jetzt gesagt habe, verhält sich zur Vollheit geradeso wie ein Punkt zur Unendlichkeit.

3.13. Jesus durch JL:

3.13.1. [HiG.03_40.08.18,44-S.62] Herr! Lass mich finden mein großes Unbild [mein großes Unrecht] in Deinem bitteren Leiden und Sterben; lasse mich sehen die heiligen fünf Wundmale und erkennen darinnen meine große Missetat! O Jesus, Du Überwinder des Todes und der Hölle, komme zu mir und lehre mich Deinen Willen erst recht verstehen; lehre mich erkennen mein völliges Nichts und Dein [unendliches] Alles!

3.13.2. [HGt.01_002,11] Durch Liebe habe Ich euch alle erkauft; daher fordere Ich von euch allen wieder Liebe. Wer Mir daher dienen will, der diene Mir in der Liebe, in der Ich für ihn am Kreuze gestorben bin; und wer zu Mir kommen will, der komme in der Liebe zu Mir, die am Kreuze für ihn blutete.

3.13.3. [GEJ.09_166,12] Dann möget ihr auch in Meinem Namen und in Meiner Liebe in euch denen, die an Mich lebendig glauben und Meine Gebote halten, von Zeit zu Zeit, so ihr es habt, Brot und Wein geben zu Meinem Gedächtnisse. Wo ihr ein solches Liebesmahl unter euch halten werdet, da werde auch Ich sein unter euch, bei euch und in euch, wie nun mit Fleisch und Blut; denn das Brot, das eure Liebe zu Mir bieten wird, wird auch gleich sein wie Mein Fleisch und der Wein wie Mein Blut, das bald für viele wird vergossen werden. Wie, das werdet ihr schon vernehmen.

[GEJ.09_166,13] Das allein genüge euch als ein äußeres Zeichen, das aber nur durch die Liebe einen rechten Wert von Mir überkommen wird.

3.13.4. [GEJ.08_040,02] Sagte Ich: „Alles Gute und Wahre findet im Brot und Wein seine volle Entsprechung. Darum werdet ihr nach Mir zu Meinem Gedächtnis auch beim mäßigen Genusse des Brotes und des Weines stets versichert sein können, daß Ich im Geiste, so wie nun im Leibe, bis ans Ende aller Zeiten dieser Erde Mich unter euch, Meinen Kindern, Brüdern und Freunden, persönlich befinden werde. Werdet ihr Mich mit euren Fleischesaugen auch gerade nicht allzeit erschauen, so wird es euch aber dennoch euer Herz sagen: ,Freuet euch; denn euer Herr, Gott und Vater ist unter euch und segnet für euch das Brot und den Wein! Seid denn fröhlich und heiter in Seinem Namen, und gedenket dabei der armen Brüder und Schwestern und besonders der Armen im Geiste!‘

[GEJ.08_040,03] Wenn euch euer Herz eine solche Mahnung geben wird, da denket und glaubet allzeit, daß Ich Mich persönlich unter euch befinde, und um was Gutes und Wahres fürs Leben der Seele ihr Mich da bitten werdet, das werde Ich euch denn auch allzeit bereitwilligst und wohlverständlichst geben.

3.13.5. [GEJ.09_072,12] Alles Leben wird wohl wie von außen her angeregt und geweckt, – aber die Entstehung, Entwicklung, Entfaltung, Formung und Festigung geht dann immer von innen aus.

[GEJ.09_072,13] Also müssen auch Tiere und Menschen die Nahrung zuerst von außen her in sich aufnehmen; aber dieses Aufnehmen der Speise und des Trankes ist noch lange nicht die wahre Ernährung des Leibes, sondern diese geht erst dann vom Magen in alle Teile des Leibes aus. Wie aber gewisserart der Magen das Lebensnährherz des Leibes ist, also ist auch das Herz im Menschen der Nährmagen der Seele zur Erweckung des Geistes aus Gott in ihr, und Meine Lehre ist die wahre Lebensspeise [Brot] und der wahre Lebenstrank [Wein] für den Magen der Seele.

[GEJ.09_072,14] Und so bin Ich denn in Meiner Lehre an die Menschen ein wahres Lebensnährbrot aus den Himmeln, und das Tun nach ihr ist ein wahrer Lebenstrank, ein bester und kräftigster Wein, der durch seinen Geist den ganzen Menschen belebt und durch die hellst auflodernde Liebesfeuerflamme durch und durch erleuchtet. Wer dieses Brot isst und diesen Wein trinkt, der wird keinen Tod mehr sehen, fühlen und schmecken in Ewigkeit.

[GEJ.09_072,15] So ihr das nun verstanden habt, so tuet auch danach, und Meine Worte werden in euch zur vollsten und lebendigsten Wahrheit werden!

[GEJ.09_073,01] Sagten nun die Jünger: „Herr und Meister, diese Deine Belehrung an uns ist wohl verständlich, – aber als Du einmal in Kapernaum, wo Dir so viel Volk aus allen Gegenden um Jerusalem nachgezogen ist, eine ähnliche Lehre von dem Essen Deines Fleisches und vom Trinken Deines Blutes geredet hast, da war das offenbar eine harte Lehre, besonders für jene Menschen, die Dein einfaches und klares Wort nicht also verstanden haben, wie es dem wahren Sinne nach zu verstehen war, darum denn damals Dich auch viele der damaligen Jünger verlassen haben. Wir selbst verstanden das anfangs nicht, nur der Wirt, der niemals ein eigentlicher Jünger von Dir war, hat uns die Sache verdolmetscht, und so wir nun jene Lehre mit dieser vergleichen, so besagt sie dasselbe, was Du nun wohl in höchster und handgreiflicher Klarheit gelehrt hast. – Haben wir recht oder nicht?“

[GEJ.09_073,02] Sagte Ich: „Allerdings, denn Brot und Fleisch sind da eines und dasselbe, so wie auch Wein und Blut, und wer da in Meinem Worte das Brot der Himmel isst und durch das Tun nach dem Worte, also durch die Werke der wahren, alleruneigennützigsten Liebe zu Gott und zum Nächsten den Wein des Lebens trinkt, der isst auch Mein Fleisch und trinkt Mein Blut. Denn wie das von den Menschen genossene natürliche Brot im Menschen zum Fleische und der getrunkene Wein zum Blute umgestaltet wird, so wird in der Seele des Menschen auch Mein Wortbrot zum Fleische und der Liebetatwein zum Blute umgewandelt.

[GEJ.09_073,03] Wenn Ich aber sage: ,Wer da isst Mein Fleisch‘, so ist damit schon bedeutet, daß er Mein Wort nicht nur in sein Gedächtnis und in seinen Gehirnverstand, sondern auch zugleich in sein Herz, das da – wie bereits gezeigt – der Magen der Seele ist, aufgenommen hat, und im gleichen auch den Liebetatwein, der dadurch nicht mehr Wein, sondern schon das Blut des Lebens ist; denn das Gedächtnis und der Verstand des Menschen verhalten sich zum Herzen beinahe geradeso, wie der Mund zum natürlichen Magen. Solange das natürliche Brot sich noch unter den Zähnen im Munde befindet, ist es noch kein Fleisch, sondern Brot; wenn es aber zerkaut in den Magen hinabgelassen und dort von den Magensäften durchmengt wird, so ist es seinen feinen Nährteilen nach schon Fleisch, weil dem Fleische ähnlich. Und also ist es auch mit dem Weine oder auch mit dem Wasser, das sicher auch den Weinstoff in sich enthält, da ohne das Wasser, das das Erdreich zur Ernährung aller Pflanzen und Tiere in sich birgt, die Rebe erstürbe. Solange du den Wein im Munde behältst, geht er nicht ins Blut über; aber im Magen wird er gar bald in dasselbe übergehen.

[GEJ.09_073,04] Wer demnach Mein Wort hört und es in seinem Gedächtnisse behält, der hält das Brot im Munde der Seele. Wenn er im Gehirnverstande darüber ernstlich nachzudenken anfängt, da zerkaut er das Brot mit den Zähnen der Seele; denn der Gehirnverstand ist für die Seele das, was die Zähne im Munde für den Leibmenschen sind.

[GEJ.09_073,05] Ist vom Gehirnverstande Mein Brot, also Meine Lehre, zerkaut oder als volle Wahrheit verstanden und angenommen, so muss sie dann auch von der Liebe zur Wahrheit im Herzen aufgenommen werden und durch den festen Willen in die Tat übergehen. Geschieht das, so wird das Wort in das Fleisch und durch den ernstfesten Tatwillen in das Blut der Seele, das da ist Mein Geist in ihr, umgestaltet, ohne das die Seele so tot wäre wie ein Leib ohne das Blut.

[GEJ.09_073,06] Der ernstfeste Tatwille aber gleicht einer guten Verdauungskraft des Leibmagens, durch die der ganze Leib gesund und stark erhalten wird; ist aber die Verdauungskraft des Magens schwach, so ist der ganze Leib schon krank und schwach und siecht selbst bei den besten und reinsten Speisen.

[GEJ.09_073,07] Ingleichen geht es der Seele, in deren Herzen der Wille zur Tat nach der Lehre ein mehr schwacher ist. Sie gelangt nicht zur vollen, gesunden, geistigen Kraft, bleibt so halb hin und halb her, gerät leicht in allerlei Zweifel und Bedenken und fängt bald die eine und bald eine andere Kost zu prüfen an, ob sie ihr nicht besser und stärkender anschlüge

3.14. Der Apostel Johannes im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.02_013,09] Nun denket euch: Gott, den nie ein geschaffenes Auge schaute, kommt als der von der allerunendlichsten Liebe und Weisheit erfüllte Jesus auf die Welt!

[GS.02_013,10] Er, der Unendliche, der Ewige, vor dessen Hauche Ewigkeiten zerstäuben wie lockere Spreu, wandelte und lehrte Seine Geschöpfe, Seine Kinder, nicht wie ein Vater, sondern wie ein Bruder!

[GS.02_013,11] Aber das alles wäre noch zu wenig. Er, der Allmächtige, läßt sich sogar verfolgen, gefangennehmen und dem Leibe nach töten von Seinen nichtigen Geschöpfen! Saget mir: Könntet ihr euch eine unendlich größere Liebe, eine größere Herablassung denken, als diese, die ihr an Jesu kennet?!

[GS.02_013,12] Durch diese unbegreifliche Tat hat Er alle Dinge des Himmels anders gestaltet. Wohnt Er auch in Seiner Gnadensonne, aus welcher das Licht allen Himmeln unversiegbar zuströmt, so ist Er aber dennoch ganz derselbe leibhaftige Jesus, wie Er auf der Erde in all Seiner göttlichen Fülle gewandelt ist als ein wahrer Vater und Bruder, als vollkommener Mensch unter Seinen Kindern gegenwärtig. Er gibt all Seinen Kindern alle Seine Gnade, Liebe und Macht und leitet sie Selbst persönlich wesenhaft, endlos mächtig zu wirken in Seiner Ordnung!

[GS.02_013,13] Ehedem war zwischen Gott und den geschaffenen Menschen eine unendliche Kluft, aber in Jesu ist diese Kluft beinahe völlig aufgehoben worden; denn Er Selbst, wie ihr wisset, hat uns dieses ja doch sichtbar angezeigt, fürs erste durch Seine menschliche Darniederkunft, fürs zweite, daß Er uns nicht einmal, sondern zu öfteren Malen Brüder nannte, fürs dritte, daß Er mit uns aß und trank und alle unsere Beschwerden mit uns trug, zum vierten, daß Er als der Herr der Unendlichkeit sogar der weltlichen Macht Gehorsam leistete, zum fünften, daß Er sich hat von weltlicher Macht sogar gefangennehmen lassen, zum sechsten, daß Er sich sogar durch die weltlich mächtige Intrige hat ans Kreuz heften und töten lassen, und endlich zum siebenten, daß Er Selbst durch Seine Allmacht den Vorhang im Tempel, welcher das Allerheiligste vom Volke trennte, zerrissen hat!

[GS.02_013,14] Daher ist Er auch der alleinige Weg, das Leben, das Licht und die Wahrheit. Er ist die Türe, durch welche wir zu Gott gelangen können, d.h. durch diese Türe überschreiten wir die unendliche Kluft zwischen Gott und uns, und finden da Jesum, den ewigen, unendlich heiligen Bruder!

[GS.02_013,15] Ihn, der es also gewollt hat, daß diese Kluft aufgehoben würde, können wir denn nun doch sicher über alles lieben!.

 

(Mit Genehmigung des Verfasser, 4/013)