„Nur einmal schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfang, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt...“

 


Die Schöpfung der materiellen

und geistigen Welt

 


Mein lieber Sohn, du möchtest von Mir eine Erklärung Meiner Schöpfung haben; du winziger Wurm möchtest, als kleinster Punkt im Raume, die Unermesslichkeit Meines Reiches erschauen und erfassen seine Größe, seine Ausdehnung!

 

Wenn Ich sie dir zeigen könnte mit Meinem Geisterblick, so wäre es wohl möglich, dass du eine ferne Ahnung ihrer Größe erlangen könntest; aber so, als endliches Geschöpf, wie soll Ich dir die Unendlichkeit begreiflich machen?, wie soll Ich dir verständlich zeigen, dass wenn du die ganze materielle Schöpfung in all ihren Dimensionen dir denken kannst (da, ja auch da noch, wo der letzte Stern oder die letzte Sonne eines Systems flimmert, wieder aus neuer Ferne ein anderes seinen Anfang hat),  dass – wo alle Materie ihr Ende hat, erst das ewige Geisterreich beginnt?

 

Wie kannst du dieses alles fassen? Bedenke deine Frage an Mich wohl! Ich weiß, du fußest dich darauf, indem du Mir entgegenhältst, sagend: `Ja, ein winziger Wurm bin ich wohl, doch mein Geist, meine Seele sind es nicht, sie tragen einen Funken von Dir, und mittels dieses Funkens wage ich als Kind eines unendlichen Vaters die Frage, und sage: Vater!, um Dich ganz zu begreifen, bitte, zeige mir Deine Macht, zeige mir Dein Haus, wo ich einst wohnen und die Seligkeit genießen soll, die Du den Kindern beschert hast, die Dich lieben und Deiner Lehre folgen!`

 

Auf diese Frage will Ich dir auch antworten und sagen: `Sieh, Mein lieber Sohn, du hast die Sache am rechten Punkte angegriffen. Als Mensch bist du zu unbedeutend, aber als Geist groß genug, mit Mir in die tiefsten Schöpfungsräume zu dringen, dort Wunder zu schauen und auch, vermöge deines von Mir abstammenden Geistes, das Warum zu begreifen. Und so will Ich dich in Meine geistigen Arme nehmen und mit dir die unermesslichen Räume durchfliegen, wohin noch kein menschliches Auge seine Strahlen gesendet und wo Millionen von Wundern der Schöpfung und zahllose Geschöpfe Mir, dem Herrn und Schöpfer, als dem großen Geiste, ein immerwährendes Lob- und Danklied singen.

 

Ich will dich hinführen in jene Räume, wo es nur einem geistigen Auge möglich ist, die Entfernungen zu messen, da eure Art, zu zählen, längst aufgehört hat.

Ich will dich hinführen an den Born des Lebens, von wo alles Leben für die materielle Welt ausfließt, und von dort wieder mit Lichtes- und Gedankenschnelle hinführen bis an die Außenseite des großen Schöpfungsmenschen, wo das Erscheinliche aufhört und erst der geistige, noch bei weitem größere Weltenmensch seinen Anfang nimmt! *)

*) Zur Unterscheidung: a) „großer materieller Schöpfungsmensch“ bzw. „großer Schöpfungsmensch“ bzw. „großer Weltenmensch“ (Luzifer) und b) „geistiger großer Weltenmensch" bzw. “Geistschöpfungsmensch“. Siehe hierzu auch linke Randspalte, „Naturwissenschaftliches (1)“, Thema „Das Universum“

 

Du sollst mit Mir die Idee Meiner Größe genießen und nebenbei erstaunend in den Staub sinken vor Meiner anderen Haupteigenschaft, der Demut!

 

So komme also, erhebe dich mit Mir! Laß das irdische Getriebe vergänglicher Wünsche und Sorgen und folge Mir in den nie verwelkenden Blumengarten deines himmlischen Vaters, der dich dort Genüsse ahnen lassen will, wovon noch kein Sterblicher die wahre Ahnung hatte.

Hier siehst du den großen materiellen Weltenmenschen vor dir, wie er mit dichter ätherischer Haut umgeben, ein Begrenztes im Unbegrenzten ist. Du siehst, wie er mit Gedankenschnelle seinen Flug in dem unermesslichen Raum um ein ihm selbst unbekanntes Zentrum fortsetzt; du siehst, wie er mit allen seinen Organen aus dem ewigen Uräther durch seine Haut-Poren alles Lebensfähige einschlürft und nebenbei auch das Verbrauchte dem Äther wieder zurückgibt; du siehst seine Form oder Gestalt, der deinen gleich.

 

Jetzt fragst du, warum hat er diese Form?

 

Nun, hier wollen wir nebst der Erklärung des Daseienden auch das Warum dabei erörtern, und so folge Mir denn auch im Gedankenflug, wie im Raume, und ersehe, dass Konsequenz (Beharrlichkeit) oder Durchführung eines Grundprinzips das erste Fundament Meiner Göttlichkeit ist und auch bei dem Menschen als geistiges Wesen seine erste Stütze sein sollte.

 

Sieh nun, Mein Sohn, die menschliche Gestalt, oder eigentlich gesagt – Meine eigene, habe Ich als erstes Grundprinzip in der ganzen Schöpfung aufgestellt und demgemäß auch alle Wesen, von den kleinsten Infusorien bis zum Menschen stufenweise diese Gestalt nach und nach entwickelnd, geschaffen.

 

Was für Tiere und lebende Wesen es auch im ganzen materiellen Universum gibt, alle tragen wenigstens in ein oder dem andern Teil Anklänge der Grundformen eines menschlichen Körpers als Grundidee an sich, welche gemäß ihrer Eigentümlichkeit und für sie bestimmte Lebensweise dann weiter veredelt, besser vervollkommnet zu einer höheren Stufe vorrücken, bis nach langem Ringen der Kulminationspunkt, die menschliche Form, erreicht ist.

 

Neben diesem Ringen alles Geschaffenen nach dieser Form gibt es noch einen anderen Hauptfaktor in der ganzen Schöpfung, welchen Ich als solchen festgestellt habe und ohne den nichts bestehen könnte; es ist das Prinzip der Selbsterhaltung.

 

Denn nur einmal schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfang, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt, bis, wie im Kleinen so im Großen, die Körper und Welten und alle geschaffenen Wesen soweit ausgebildet sind, dass sie dann für eine höhere Stufe geeignet wären, wo der erstgegebene Leib seine Mission erfüllt hat und am Endpunkt seiner Existenz angekommen mit dem Zerfall desselben den ersten Schritt zu einem besseren Sein machen.

 

Um diese Selbsterhaltung herzustellen, musste Ich nebst der Außenseite eines jeden Wesens ihm eine innere Organisation geben, die alle Bedingungen erfüllt, damit das Verbrauchte ausgeschieden und Neues dafür eingesaugt wird; durch welchen Austausch das Leben bedungen und die weitere Selbsterhaltung vollführt wird.

 

Nun, hier siehst du also, warum alles, was lebt, innere Organe und Teile hat, die alle zu diesem Prozesse geschaffen worden sind.

 

Was wir im Kleinsten gesehen, das siehst du auch wieder im Größten, wo da kreiset der Schöpfungs-Mensch, Meine oder auch deine Form, nur aber in Dimensionen, welche nur einem hohen Geiste fassbar sind.

 

Analog der Erhaltungs-Ordnung eines kleinsten Wesens hat auch er seine Einrichtung, die ebenfalls wie beim Menschen zum Austausch des Verbrauchten gegen Neues geordnet und gebaut ist.

 

Auch in ihm schlägt und pulsiert ein Herz, das alles erhält und seine Lebenskräfte bis in die letzten Sonnensysteme der Außenhaut hinaustreibt; auch er hat seine Lunge, um die ätherischen Substanzen, wie die menschliche Luft, in seine eigenen brauchbaren Elemente zu verkehren; auch er hat alle Organe wie ihr, und in diesen Organen leben ebenfalls wieder Wesen, wie in denen eures Leibes, der für eure Augen auch eine ganze Welt unsichtbarer Tiere ist; ähnlich wie bei eurem Körper machen alle diese Organe ebenfalls bei dem großen Weltenmenschen ein Ganzes aus; überall herrscht die nämliche Ordnung wie im menschlichen Organismus.

 

Wesen, die in dem Organ der entsprechenden Leber oder Lunge des großen Weltenmenschen leben, können nicht zu Herz- oder Nieren-Menschen geformt werden. Sie sind glücklich in ihrer Existenz und erwarten dort ihre Verwandlung, um wie alle geschaffenen Wesen nach Ablegung ihres Leibes in ähnliche Organe des geistigen großen Weltenmenschen versetzt zu werden oder schon im Weltenmenschen in edleren Organen ihrer Bestimmung näher zu rücken.

 

Nun sehe Ich in dir die Frage auftauchen: Welches ist wohl der Unterschied zwischen unseren Leibes-Funktionen und der Aufgabe dieses Sonnenkomplexes, die hier das Herz, dort die Lunge und dort das Haupt vorstellen?

 

Da sage Ich dir: Die nämliche Aufgabe wie im menschlichen Körper. Hier treibt das Herz das mit neuen Lebenskräften geschwängerte Blut durch die Adern und Venen, dort ist das große Sonnensystem, welches dem Herzen gleich ist, mit eben den Mitteln ausgerüstet, vermittels seiner Organe das aus dem Äther eingeschlürfte neue Lebensprinzip den anderen Teilen des großen materiellen Weltenmenschen mitzuteilen und so seinen Bestand zu sichern. Die Lungen, andere Sonnen- und Planeten-Systeme von verschiedener Beschaffenheit, empfangen das mit dem Verbrauchten geschwängerte Weltmenschenblut, und durch den Einfluß des unermesslichen Äthers und dessen Einatmung verkehren auch sie das Verbrauchte wieder in Lebendiges und stoßen durch Ausatmung das Unnütze aus, und zwar in den großen Ätherraum durch Mund und Nase wie ihr.

 

Die großen und kleinen Kanäle, als Adern, Venen und Kapillargefäße, die den menschlichen Körper durchziehen, werden dort durch untergeordnete Systeme und Kometen vertreten; besonders letztere sind die Licht- und Lebensbringer, welche, während sie mit ihrer eigenen Bildung beschäftigt sind, auch bis in die entferntesten Teile des Weltenmenschen durch ihre langgestreckten Bahnen bis zur Außenhaut desselben den Lebensstoff hinaustragen und das Abgelebte entweder selbst verdauen oder es zum entsprechenden Organ oder Sonnen-All wieder zurückbringen.

 

Deswegen sind sie frei von der Anziehungskraft, nicht wie die Planeten, welche diese zwingt, in kurzen Bahnen um ihre Sonnen zu kreisen, ohne aus ihnen entweichen zu können.

 

Frei schwebt der Komet, als eine künftige Welt sich ausbildend, durch alle Weltensysteme hindurch, von ihnen aufnehmend, was zu seinem Ich ihm angemessen ist. Nichts hält ihn auf, er vollführt seinen Zweck, bis auch er schwerer und dichter geworden ist, seinen Lauf verkürzt und als umkreisender Planet oder selbstständige Sonne sich einem Sonnensystem anschließt, wo auch er seine Entwicklungsperiode durchmacht, bis auch ihm, nach erloschener Tätigkeit seines Innern, die Auflösung höhere Aufgaben zuweist.

 

So siehst du alle Organe ihre Funktionen erfüllen, das Gehirn erfasst Geistiges, gibt es an die in seinen Organen lebenden Wesen ab, diese verbreiten es durch die Nerven oder geistigen Leiter in die anderen Sonnensysteme und Sonnen-Alle.

 

Das Auge sieht hinaus in die Weite der Unendlichkeit, sieht von fern das Ziel und erkennt seine Bestimmung als Weltenauge und teilt es dem Gehirne mit; es ist der Vermittler des Innern mit dem Äußern; das Gehirn empfängt durch das Auge die Eindrücke von außen und teilt es den im ganzen Organismus lebenden Wesen mit.

 

Das Ohr vernimmt die großen Weltenharmonien, ergötzt durch sie die geistigen Bewohner seines Organs. Was im Auge durch Licht bewirkt wird, ersetzt in diesem Sonnenkomplex der Ton; und wie im menschlichen Körper stets ein Organ in Verbindung mit dem andern steht, so ist es auch im großen Weltenmenschen, wo ein geistiger Genuß in einem Organ dem andern mitgeteilt und von demselben mitgefühlt wird.

 

Im Auge brechen die sieben Farben sich in seinem Licht- und Sehprozeß; dort in jenen Konstellationen sind jene Farben in ganze Weltensysteme verteilt, wovon das eine die blaue, das andere die rote Farbe usw. vertritt. Dort in dem großen Weltenmenschen gibt es Sonnen von verschiedenen Farben, den Regenbogenfarben gleich.

 

Die Menschen selbst sind dort in Farbe, obwohl in schwächerem Grade in ihren Augen, danach geformt. Dort sind Wunder in Größe und Intensität, wovon ihr kleinen Geschöpfe keine Ahnung je haben könnt. So im Organ des Ohres, wo die Harmonien und das Gesetz derselben so ausgebreitet und vervollkommnet sind, dass eure Art, Musik zu machen, gar keinen Vergleich damit aushält. Diese Wesen genießen demnach Seligkeiten, von denen ihr keinen Begriff habt.

 

Im Gehirn-Komplex mit seinen großen Zentralsonnen-Allen ist alles Licht, alles Weisheit, dort versteht und sieht der Mensch den ganzen Weltenmenschen, kennt dessen Mission, kennt auch Mich als größten Geist. Wie im menschlichen Gehirn der Phosphor, so ist dort in diesem System alles Licht, alles klar, so zwar, dass Schatten zu den nichtgekannten Dingen gehört.

 

Im Herzen, dem Sitz des Lebens, bewegt sich alles und treibt die große Maschine; die schönsten, erhabendsten Gefühle der Seligkeit sind dort bleibend, bewegen sich aus und ein. Alles kennt Meine Liebe und Meine Huld und weiß, warum sie da und was ihre Aufgaben sind, und besonders der kleine anregende Bewegungsnerv desselben ist auch der Ort, wo nicht fern davon euer Sonnensystem seinen Platz hat.

 

Alle Organe, selbst diejenigen der Ausscheidungen und Ausleerungen, so wie die zeugenden, den männlichen gleichkommend, sind dort zu den nämlichen Zwecken bestimmt, zu welchen Funktionen sie auch im menschlichen Körper da sind; sie gehören zum Ausscheiden des Verbrauchten und müssen ebenso gut vorhanden sein wie diejenigen zum Einsaugen, soll eine Selbsterhaltung des großen Weltenmenschen bestehen.

 

Die Analogien (Verhältnisse) der Bewohner dieser unermesslichen Welten sind ebenfalls so verschiedenartig wie ihre eigenen Organe selbst. Sie euch begreiflich und fassbar zu machen, wäre vergebliche Mühe.

 

Seht nur die Erde an, wo ist hier Anfang, wo ein Ende ihrer Schöpfungen, und so überall. Ein unendlicher Gott kann ja nur Unendliches Schaffen, daher verlange auch du keine Beschreibung von Weltensonnen, ihrer Größen, ihrer um sie kreisenden Sonnen und Planeten, deren eine Unzahl ist, ihrer Schwestersonnen mit verschiedenen Farben, ihrer Einwohner und Geschöpfe, wo kein Schreibmaterial ausreichen würde, je nur die kleinste Welt zu beschreiben, geschweige jene Welten, wo euer Licht, als schnellste Bewegung bekannt, doch nur ein langsamer und kurzer Zeit- und Raummesser wäre.

 

Diese Einzelheiten können nur mit geistigen Augen erfasst und mit Geistes-Gedanken gedacht werden. Solange ihr in dieser irdischen Hülle lebt, ist eine andere Verständigung unmöglich. Dort im Jenseits, mit gesteigerter Sehkraft des Geistes versehen, werdet ihr leichter begreifen, was hier zu erklären Ich Selbst nicht imstande bin. –

 

Soviel kann Ich dir und euch allen nur sagen, dass überall, wo euer Auge oder Gedanke nur hinreichen würde, die menschliche Gestalt als einzig allein herrschende Form festgestellt worden ist; dass diese aber in Hinsicht der Größe und Farbe gemäß den entsprechenden Welten natürlich auch anders sein muß, das versteht sich von selbst. Überall aber ist Meine Liebe und Meine Gnade tätig gewesen, den Geschöpfen, welche Ich ins Leben gerufen, die größtmöglichste Seligkeit zu bereiten, deren sie auf ihrem Standpunkte fähig sind, und welche Seligkeit dann von Stufe zu Stufe vermehrt wird, bis die letzte, Mein Kind zu werden, alles Mühen und Ringen mit Meiner Nähe krönt.

 

Gemäß allem diesen möget ihr begreifen, zu was Ich euch auserkoren und zu welch großer Mission und Befähigung Ich euch den Weg geöffnet habe.

 

Millionen von Wesen entbehren dieser Gnade, die ihr in vollstem Maße genießt, und während diese große Zahl geschaffener Wesen Mich nur durch Meine Werke oder durch Lehrer kennt, die Ich in ihre Gefilde sende, um sie zu leiten und zu führen, lasse Ich Mich hier auf eurer kleinen Erde so weit herab, um euch mit eignem Munde, vermittels Meiner Schreiber, Brot aus den Himmeln zu geben.

 

Bedenket doch einmal, was das sagen will! Denket an die Allgröße Meiner Schöpfung, an Meine eigene Macht und Zusage, und vergleicht eure Winzigkeit, und ihr müsst zusammensinken in ein Nichts vor der Gnade, die Ich euch angedeihen lasse, wo ihr wirklich ausrufen sollt: `Vater und Herr! was bin ich, dass Du meiner gedenkst!` - Und wenn ihr erst bedenkt die Opfer, die Ich für euch brachte, um euch zu dem zu machen, was ihr in bezug auf den Nervenkomplex des Weltherzens selbst sein sollet; das heißt: die bewegende Triebfeder Meiner ganzen materiellen Schöpfung!

 

Nachdem im menschlichen Körper auch nicht das kleinste Zellgewebe oder Kapillargefäß umsonst vorhanden ist, da alles nur zur Erhaltung des Ganzen in seiner Weise beitragen muß, so ist auch im großen Weltenmenschen nicht die kleinste Faser des menschlichen Körpers vergessen und alles findet sich dort entsprechend nachgebildet vor; nur müsst ihr euch die Funktionen des Weltenmenschen nicht so denken wie die eures Körpers, sondern in analogen Entsprechungen, wo ganze Sonnensysteme in bezug auf ihre Stellung, Beschaffenheit und Anzahl genau das ausdrücken und vollführen, was ein oder das andere Organ im menschlichen Körper ebenfalls in bezug auf das Ganze zu tun hat. –

 

So ist zum Beispiel die Milz die elektrische Batterie oder der Feuerherd, wo das Blut nach seinem kleinen Umlauf wieder neu belebt wird. Also ist im großen Schöpfungsmenschen das entsprechende große Sonnen-All mit seinen tausend und tausend Sonnen und Planeten auch nichts anderes als der große Lebensverteiler an viele andere ihm nahe stehende und von ihm abhängende Welten, welche dann ebenfalls wieder, mit als verbrauchbarer Kraft und Licht begabt, es wieder ausstrahlend, durch Millionen weite Lichträume an andere Sonnen und Welten ihr Überflüssiges verteilen. Diese verarbeiten dann, gemäß ihrer Stellung zum Ganzen, das für sie Taugliche und geben ebenfalls wieder durch ihre magnetisch-elektrische Ausströmung den Impuls zu tausenderlei verschiedenen Prozessen und so fort, bis alles seinen Kreislauf durchgemacht und das Verbrauchte mittels der Ausscheidungsorgane dem Äther wieder zurückgegeben wird.

 

Dieses ist der Erhaltungsprozeß des großen Weltenmenschen, der durch seine schnelle Bewegung im unendlichen Raum vermittels der Reibung, die seine eigene Bewegung verursacht, die im Äther liegenden Lebens-Elemente erweckt und sie dann durch seine Billionen und Billionen von Aufsaugungs-Organen, wie bei der menschlichen Haut durch die Poren, den inneren Organen zum weiteren Gebrauch und zu seinem eigenen ferneren Bestand übergibt.

 

Sieh nun, Mein lieber Sohn, so lebenerweckend und lebengebend flieht unser großer Schöpfungsmensch im unendlichen Raum ohne Grenzen Äonen und Äonen von Zeiträumen fort, bis er auch sich innerlich und äußerlich abgenutzt hat und seinem Verfall entgegengeht. Und was mit dem menschlichen Körper nach seinem Tode geschieht, das geht auch dort vor sich. Auch er (der Weltenmensch) wird aufgelöst werden in andere Elemente; andere Produkte werden sich aus seinen Überbleibseln bilden, die wieder, wie es bei den verwesenden menschlichen Körpern der Fall ist, zu neuen Schöpfungen leiten werden.

 

Die Materie, aus der er geschaffen ist, wird sich scheiden lassen müssen. Das Geistige wird geistige und das Materielle materielle Verbindungen eingehen, wo jedes für sich, den Bau zur ferneren Selbsterhaltung in sich tragend, dann von neuem einen großen Kreis der Entwicklung antreten und sich wieder unter der Form des menschlichen Körpers organisieren wird, nur mit dem Unterschied, dass wie im menschlichen Körper die irdischen Organe zu ihren künftigen geistigen sich verhalten, so auch im großen Weltenmenschen dieselben in geistigen Entsprechungen vertreten sind. –

 

So geht dann aus dem Zusammensturz des jetzigen großen Weltenmenschen ein anderer hervor, der, aus feineren geistigen Elementen zusammengesetzt, wieder ein großer Weltenmensch sein wird; aber alles darin, seine Bewohner und sonst lebende Wesen, mehr geistiger Natur.

 

Dasjenige, was im Körper des Menschen die in ihm gebundene Seele und Geist waren als Leiter des Ganzen, das wird im großen Weltenmenschen der Trieb sein, der alles Geschaffene seiner Erlösung und alles Geistige seiner Vergeistigung entgegentreibt.

 

Sieh den großen Weltenmenschen an, lauter Sonnen bilden sein Inneres; lauter Licht durchströmt als lebendes Fluidum seine weitgedehnten Räume. Gleich dem Blute im menschlichen Körper trägt er es überall hin, wo dafür Bedarf ist; entwickelt Wärme, die Wärme zersetzt, behält das Gedeihliche und stößt das Unnötige aus. Letzteres, getrieben durch die Kraft der Abstoßung, durchflieht den Raum, vereint sich mit anderem Verwandten, wird wieder durchdrungen vom beleuchtenden Lichte und gebäret Neues für andere Sonnenwelten; und so verwandelt sich das Unbrauchbare des einen zum Segen fürs andere.

 

So geht es fort in unendlichen Zeiträumen, wo Millionen von Jahren ein kleinster Zeitabschnitt ist; stets erneuernd, stets bildend, stets zerstörend; und aus allem diesem Regen, Bilden und Zerstören entwickelt sich das in der Materie gebundene Geistige zu höheren Stufen. Stets höher und höher verfeinert es sich von Potenz zu Potenz, wird reiner, geistiger, göttlicher, bis es als göttlich Geistiges in den noch größeren Geist-Weltenmenschen übergehen und dort seine Verwendung vorerst auf der untersten Stufe finden kann, wovon dann eine noch höhere Stufenleiter beginnt, die aufwärts und aufwärts steigt – bis zu Mir, zu Meinem Reich, zu Meinen Himmeln der höchsten geistigen Ruhe und der höchsten ewigen Seligkeit.

 

Daß dieses Streben der in der Materie gebundenen geistigen Macht fortgeht, bis alles entbunden ist, und so wie beim Menschen die Knochen mit der Zeit vom flexiblen, elastischen Knorpel zum starren Kalk übergehen, ähnlich auch in dem großen Weltenmenschen, bis die den menschlichen Organen entsprechenden Weltensysteme sich ausgelebt haben, alles Lebende, Tätige, für Licht und Wärme Aufnahmefähige entflohen und nur das gleichsam zum harten Stein Gewordene übriggeblieben ist.

 

Wenn nach unendlichen Zeiträumen dieser Fall eingetreten sein wird, dann hat der Organismus aufgehört zu sein; die Reproduktionskraft der Lunge, die galligen Ausscheidungen der Leber, die Ausscheidungen des Verbrauchten, die Zeugung neuer Welten, alles hat seinen Ruhestand erreicht, die Poren der dichten Ätherhaut des großen Weltenmenschen stehen offen, der Äther dringt ein und zieht wieder unverrichtetersache auf der entgegengesetzten Seite hinaus, kein Organ saugt seine Elemente auf, kein Licht verzehrt gierig seine Leben bringenden Substanzen, starr prallt es ab von den verkalkten Wänden der Sonnen und Welten, das Leben ist entflohen und hat sich geborgen in höheren geistigen Räumen, wo der Tod nie geherrscht und nur ewiges Licht, ewige Liebe und ewiges Leben seinen Sitz aufgeschlagen hat.

 

Wenn dieser Zustand eingetreten ist, dann wird durch Mein mächtiges Wollen der große Weltenmensch aufgelöst; er geht wie der menschliche Körper seiner Verwandlung entgegen, und aus dem starren, verkalkten, leblosen Gestein geht wieder, wie der Phönix nach einer alten weltlichen Sage, eine neue, schönere, geistigere Welt hervor, die alles enthält, was der frühere Weltenmensch besaß, alle seine Organe, all seine Funktionen, nur feiner, geistiger. Ein neues stufenweises Schaffen beginnt, Leben und Wärme strömt wieder in den neu sich lebendig bewussten Weltenmenschen ein; die Sonnen leuchten, die Erden kreisen wieder freudig in ihrem fruchtbringenden Wirbeltanze um sie, und neue Wesen, neue Kreaturen mit ebenfalls geistigeren Leibern angetan, beginnen ihren neuen Lebenslauf, wo dann der Tod und die Zerstörung nicht mehr als notwendiges Grundprinzip festgestellt als eine Unterlage zu einer neuen Schöpfung dienen muß, wo dann nur ein sanfter Übergang von einer Stufe zur andern das Vorwärtsschreiten bezeichnet, wo das Materielle aufhört und die geistige Welt ihren Anfang genommen hat.

 

Dort beginnt das Leben im großen Geistes-Menschen, dort bewegt sich der frühere, jetzt vergeistigte Weltenmensch um Meine im tiefsten Hindergrunde leuchtende Zentralsonne, oder das Herz der ganzen geistigen Welt; saugt nun nicht in sich Ätherisches, sondern Geistiges durch seine neutätige Überzugs-Haut, vergeistigt so sein Inneres, welches dann wieder nach und nach sich auflöst in seiner Individualität entsprechende Organe des geistigen übergroßen Weltenmenschen.

 

Wie nun der materielle Weltenmensch so im Äther seine Bahn durchfliegt, nach Vergeistigung ringend, so gibt es ätherische, in geistiger Entsprechung, Millionen und Millionen, die alle ähnliche Prozesse in höhere Stufen durchgemacht und noch fortwährend durchmachen und vergeistigt wieder einzelne Organe des großen Geistes-Menschen bilden, der ebenfalls in den weiten unendlichen Räumen sich fortbewegend, aus dem ihn umgebenden feineren, geistigeren Äther seine eigenen Lebensprinzipien zur Selbsterhaltung aufsaugt und so ein ewiges Fortschreiten, ein ewiges Verwandeln, Neuschaffen und Neubeglücken der auf solchen Welten lebenden Geister begründet und erhält.

 

Im Geistesmenschen ist der Lebenszweck aller geschaffenen Geister, der Minderfähigen zu führen, sie zu leiten, ihre Wohnorte zu vervollkommnen und so ihre Welten und Seelen Mir näher und näher zu führen. Und nachdem in dem geistigen Weltenmenschen das Schaffen und Erziehen nie ein Ende nimmt, so ist auch der Tätigkeit aller Geister dort kein Ziel gesetzt, sie können und müssen stets arbeiten, teils an ihren eigenen, teils an dem Ich anderer Wesen, und so Meine Pläne erfüllen helfen. –

Und sieh, als Ich diese große Geisterwelt mit ihrer unermesslichen Ausdehnung erschuf, als Ich den Geistern in jener Zeit diese großen Vollmachten erteilte, da stellte ich den größten Geist, geboren aus Mir, wie Weisheit aus Liebe, wie Eigen- zur Nächstenliebe, aus Mir hin in die weite Schöpfung; übertrug ihm alle Geisterwelten, befähigte ihn zu wirken und zu schaffen, gab ihm den Namen „Lichtträger oder Satana“ in der himmlischen Sphärensprache. Und er, seiner ungeheuren Gewalt sich bewusst, übernahm sich, seine Eigenliebe verblendete ihn, und er verleitete Millionen von Geistern zum Abfall und wurde so mit ihnen Mein ärgster Gegner. Sein sanftes Licht der Liebe rötete sich zum Zornfeuer, und so ist er samt seinen mit ihm abgefallenen Geistern derjenige, welcher nach Meiner Macht trachtet, Mir Meine Liebe, Gnade und Huld gegen alles erschaffene in Zorn und Haß verwandeln möchte und jeden auflösenden Hauch Meiner Liebe mit Spott und Hohn daniedertritt.

 

So ward er aus dem großen Reich des Geistes-Menschen, aus Meinem Himmelreich verbannt, oder anders gesagt, er verbannte sich selbst daraus, weil ihm die dort herrschende Friedens- und Liebeluft nicht behagte; er floh hinaus in die ewige Unendlichkeit. Und damit auch er, obwohl Gegensatz von Mir, doch nur Meinen Zweck erfüllen muß, so erschuf Ich eine materielle Welt aus seinen und seiner Geister Substanzen, kleidete ihn und die Seinigen dort in die Materie ein, um, wenn auch nicht ganz, doch dann in kleine Parzellen aufgelöst, sich zu Mir zurückbegeben zu können.

 

Dieses ist das Auflösungsgesetz der Materie, welche gezwungen nach und nach hergeben muß, was freiwillig sich nicht Meinem Willen fügen wollte. Und so ist Satan selbst mit dem, was ihm nach seiner Materialisierung geblieben, auf und in der Erde gebannt, als dem Wohnort, wo gerade Ich schon vor Äonen und Äonen Jahren bestimmt hatte, das große Demütigungs- und Erlösungswerk für alle Menschen und Geister zu vollbringen. –

 

Und eben dort, wo Ich den meisten Segen und die größten Gnaden spenden und von da verbreiten will, auch er die größte Macht haben soll, Meine einst zu werdenden Kinder zu verführen, soviel es ihm möglich, damit gerade aus diesem Kampf, gegen und mit ihm, die herrlichsten Blumen und Geister für Mein Reich hervorgehen, und er so, statt Mir zum Trotz arbeitend, Meinen Kindern zum größten Sieg, zur größten Seligkeit verhelfen muß.

 

So muß Satan, frei wie Ich ihn schuf, doch nur Mir und nicht seinen Plänen in die Hand arbeiten und den großen Prozeß der Vergeistigung alles Materiellen befördern helfen.

 

In dem geistigen großen Schöpfungsmenschen lebt und webt stets das große Organisieren und Schaffen fort, dort leben die Geister ebenfalls wie in dem materiellen Weltenmenschen gemäß den Organen des menschlichen Körpers in den Organen entsprechenden Himmeln, dort ist alles anders als im Weltenmenschen. Was in ihm in Form der Materie ausgedrückt ist, lebt und besteht dort im Geistigen; dort ist die gröbste Materie Licht und die feinste Geist.

 

Wie beim Weltenmenschen sein Auge, ein großer Sonnen- und Weltenkomplex elektrisch leuchtend weit in den Äther hinaus seine Strahlen sendet, um dort den Lebensstoff für die Kopfnerven oder die geistigen Weisheits-Welten einzusaugen, so ist das geistige Auge des großen Geistesmenschen das Liebe-leuchtende, welches die zartesten Elemente aus dem unendlichen Gnadenlichte in sich aufnimmt, um sie seinem großen Gehirn-Nerven-System oder Weisheits-Himmel zu übermachen, wo die Schöpfung, ihr Entstehen, ihr Zweck und Mein Wille von allen Geistern und Weisheitsengeln wohl verstanden wird. Ebenso verrichtet jedes andere Organ des Geistesmenschen seine ihm angewiesene Bestimmung, und die dort lebenden Geister haben demgemäß ihren Beruf und ihre Seligkeit in ihm.

 

In meinem Geist-Schöpfungsmenschen sind Liebe und Weisheit die Hauptsubstanz, wie beim Menschen das Blut und die Luft und beim Weltenmenschen das Licht und die Wärme.

 

Die Liebe ist der erste Bewegungs-Faktor im geistigen Leben, sie begleitend – die Weisheit. Liebe regt an, Weisheit erläutert – im Weltenmenschen das Licht, und Wärme dehnt aus. Oder im menschlichen Körper – das Herzblut belebt, und im kleinen Blutumlauf der Leber scheidet es die Galle aus, die dann als erregendes Prinzip wieder den Scheidungsprozeß in der Verdauung bewirkt, wie im Weltenmenschen die zersetzende Wärme und im Geistes-Menschen die erläuternde Weisheit.

 

Wer dann dem einen oder dem andern allein huldigt, verfehlt seine Mission. Liebe allein ist vernichtend und die bis an Meine Grenzen reichen wollende Weisheit ebenfalls; Licht (intensives) ist blendend und Wärme zündend. Blutumlauf ohne Austausch der abgelebten Elemente mit neuen hat keinen Zweck, wie die Galle ohne dem Verdauungsprozeß dienend ebenfalls.

 

So sind Meine Grundeigenschaften überall vertreten, und selbst bei Meinem Daniedersteigen auf eure Erde, wo Ich das größte Werk für die Materie- und Geister-Welt vollführte, trennte sich einige Augenblicke Meine Liebe von der Weisheit; letztere stieg zu euch hernieder und lehrte euch die erstere kennen und besiegelte ihre Lehre und deren Richtigkeit, dass Liebe ohne Weisheit und Weisheit ohne Liebe nicht bestehen kann, mit dem größten Demütigungs-Akt, den ein Gott vollziehen kann.

 

Durch diesen großen Akt der Demütigung von Meiner Seite wurde der ganzen Geisterwelt der rechte Maßstab ihrer Aufopferungen und Verleugnungen erst klargemacht, wurde allen Geistern der Weg zu Mir geöffnet; und seit jener Zeit belebt sie alle ein anderer Geist als vorher, nämlich nicht die Furcht vor Meiner Macht, sondern die Liebe zu Meinem Ich; früher sahen sie den Herrn in Mir und jetzt nur den Vater! –

 

Meine ganze Schöpfung strahlt seit diesem Akt in schönerem Licht als früher. Verehrende, anbetende Geister fielen einst vor Meinem Throne aus Ehrfurcht nieder und beteten stumm Meine Größe an; jetzt drängt sich alles jubelnd zu Mir, dem Vater, der jetzt auch die ganze Seligkeit Seiner Schöpfung doppelt fühlt – Er fühlt sie als mächtiger Schöpfer und Herr und fühlt sie, indem er Sein eigenes Gefühl in dem Herzen Seiner Kinder sich dankbar abspiegeln sieht.

 

So (und dadurch) ist die ganze Welten- und Geisterschöpfung erst ein wahres Triumpflied für Mein Herz geworden. Auch Ich kam jetzt nicht umsonst, auch Ich habe Mir für Meine Liebe Organe geschaffen, in denen Mein Streben und Wirken den Widerhall Meiner Freude im ewigen Danklied Meiner Kinder wieder zurückerhält.

 

So hat diese Schöpfung ihren unendlichen ewigen Zweck; ewig sich erneuernd, bereitet sie Mir und den Meinigen ein ewiges Glück und eine fortlaufende Seligkeit.

 

Ein ewiges Glück für Meine Kinder; denn sie finden Stoff zur Tätigkeit, Stoff zur Bewunderung und Stoff zur Anbetung; und Ich Selbst finde Stoff zu nie endender Vaterliebe, Stoff zu neuer Befriedigung, Meine Pläne und Zwecke erfüllt zu sehen, und Stoff zum weiteren Schaffen und zum ewigen Beglücken Meiner Kinder.

 

Die Liebe als Licht, wie das Blut im menschlichen Körper, durchzieht die Adern des geistigen und materiellen Weltenmenschen, wie den menschlichen Körper, überall Heil, Segen und Leben verbreitend; die Weisheit erleuchtet Meine Wunder dem forschenden Geist; die Wärme erregt die ruhende Materie, sie zur Verwandlung anreizend, die Galle erregt die ruhende Materie, sie zur Verwandlung anreizend, die Galle zündet im Magenbrei und scheidet Gutes von Schlechtem. So ist überall der nämliche Wechsel, das nämliche Regen und das nämliche Streben.

 

Was Meine höchsten Engel und Geister vergeistigt im großen Geistesmenschen klar vor sich sehen, das ahnen die Sonnen- und Weltenbewohner des materiellen Weltenmenschen und suchen die Forschenden in der Materie.

Dort oben, wo der Tod seinen Grenzstein im ewigen Licht-, Liebe- und Geister-Reich hat, ist Seligkeit, ist ewiger Austausch alles Geschaffenen und Gefühlten; dort herrscht nur Liebe mit Weisheit gepaart, dort leben Meine Kinder erst das Wonneleben, welches allen versprochen und bereitet ist, die nach Meinen Lehren und Meinem Beispiele leben.

 

Im Weltenmenschen sind zahllose Menschen und Geister, die der Erlösung harren; sie alle gehen dem Verwandlungs-Prozeß zum Geisterreich entgegen, aber nur langsam. Kein Wesen, auf welchen Welten oder Sonnen es auch lebe, kann sich rühmen, diesen Vorteil zu haben wie ihr, ihr winzigen Bewohner dieser Erde, dieses kleinen Sandkorns im Universum.

 

Auf keinem dieser großen Körper bin Ich persönlich gewesen, wie gerade auf eurer Erde, überall zeigte Ich Mich nur manchmal als Herr und Schöpfer, Meine Geschöpfe leitend oder durch Meine Geister belehren lassend. Nur hier auf diesem nichtigen Klumpen gefesteter, bösester Materie, dem Verbannungsort Meines größten Gegners, vollbrachte ich die Tat Meiner größten Erniedrigung – und eurer größten Erhöhung.

 

O bedenket doch diesen Schritt! Vergleichet euch mit allen übrigen im weiten Schöpfungsraume lebenden Wesen, vergleichet euch mit den im Geistes-Menschen Lebenden; welcher Vorzug ist euch gegeben durch diesen Schritt von Mir; und jetzt durch die Gnade der direkten Mitteilung, wo Ich euch alles aufdecke, Meine Schöpfung euch klarmache und euch hineinschauen lasse in die bisher von niemandem, auch nicht den höchsten Engeln enthüllten Geheimnisse Meiner Macht und Meiner Liebe.

 

Und wie benehmt ihr euch dagegen! Wie kalt, wie herzlos, bloß aus Neugierde zum Teil getrieben, haschet ihr nach neuen Mitteilungen und vergesst dabei, dass jedes Wort aus Meinem Munde ein Strom geistigen Lichtes ist, das weit über alle denkbaren Entfernungen hinaus aus dem Zentrum Meiner Himmel, aus dem Zentrum Meines Herzens und Meiner väterlichen Liebe zu euch kommt, um euch zu erleuchten, zu erwärmen und euch Mir näher zu ziehen.

 

Begreifet doch einmal, wie es Meinem Vaterherzen wohltut, wenn Ich sehe, dass Meine Worte so verstanden werden, wie Ich sie euch gebe, wenn Ich sehe, wie Mein großer geistiger Himmel sich in euren Herzen abspiegelt, wenn Ich sehe, dass alle Meine Worte, alle Meine materiellen und geistigen Schöpfungen von euch begriffen oder doch wenigstens geahnt werden.

 

Für wen erschuf Ich denn diese zahllosen Wunder, diese zahllosen Licht- und Wärmeträger, die großen Welten und Sonnen; für wen erschuf Ich Meine Geisterhimmel mit all ihren nie versiegenden Freuden, wo eine Minute Äonen Zeitalter des Genusses auf andern Sonnen und Welten aufhebt. Für wen erschuf Ich alles dieses, alles, was wieder in bildliche Form Mein eigenes Ich ausdrückt, damit ihr auch bildlich Den sehen und erkennen sollet, der euch alle ans Vaterherz drücken möchte; für wen erschuf Ich denn alles dieses, leite und führe es, lege in alles den Trieb der Selbsterhaltung, damit ja nichts vergehe, was Meinen Kindern einst Freude machen könnte oder beim Anblick ihnen eine Freuden- oder Dankesträne ausgepresst hätte! Für wen anders erschuf ich es als nur für euch, die Ich durch Meine größte Erniedrigung erkaufte, erlöste, und erhoben habe.

 

O bedenket doch alles dieses, wenn ihr die unermesslichen Schöpfungen und den unermesslichen Raum in Gedanken durchfliegt; bedenket, Der, welcher alles dieses schuf, Der ist es, welcher nichts zum Ersatz will als nur eure Liebe, als nur die Liebe Seines Kindes zu Ihm, dem Vater!

 

Wo ist ein Vater auf eurer Erde, der solch einer Aufopferung fähig wäre, wie Ich sie euch bewiesen habe? – und was verlange Ich?

 

In zwei Gesetzen habe Ich es mit großer Flammenschrift auf die Schöpfungstafeln Meines Himmels- und Welten-Reiches geschrieben:
`Liebet – Gott über alles! Und den Nächsten wie euch selbst.`

 

Da habt ihr der vielen Worte kurzen, aber großen Sinn. Vollführet diese beiden Liebes-Gebote eures Vaters im Himmel, und Er wird euch dafür Seligkeiten bereiten, die keines Menschen Auge je gesehen und keine Menschenbrust je gefühlt hat.

 

Hier habt ihr dieses langen Wortes kurze Deutung. Die Erschaffung des großen Weltenmenschen, die Erschaffung des großen Geistesmenschen, alles dieses stürzete in ein Chaos zusammen, wäre ohne Zweck und Grund, würde die Liebe mangeln.

 

Liebe, Licht und Leben, drei lebendige Worte Meiner Schöpfung; beherziget sie wohl! Ohne Liebe – kein Licht, und ohne Licht keine Wärme!

 

Wo in eurem Taten-Leben diese drei Worte nicht gegründet sind, ist Haß, Finsternis und Tod!

 

Liebet Mich! – erleuchtet euer Herz! Und erwärmet eure Nächsten! Und die ganze Schöpfung jubelt euch entgegen; denn ihr habt mit diesen das Vaterherz besiegt, habt euch zu Seinen Kindern erhoben und dem Himmel Gewalt angetan!

 

Dieses bedenket, und erkennet einmal ganz die Wichtigkeit Meiner Mitteilungen! Amen."

(Aus: Gottfried Mayerhofer, Schöpfungsgeheimnisse)