"Die Bestimmung machen sich die Menschen selbst durch die Verkehrtheit ihres freien Willens!"

"`Bestimmung` (Schicksal) gibt es keine, außer dieser, zu welcher ihr alle geschaffen seid, d.h. Meine Kinder zu werden, oder zu Mir zurückzukehren, von wannen ihr ausgegangen seid!"


 

Ist das Schicksal vorbestimmt?

 


1. Ist das Schicksal vorbestimmt?

2. Bestimmung

 

 

1. Ist das Schicksal vorbestimmt?


Der Herr:Denket euch aber nicht, dass das etwas Derartiges sei, das die gewissen Weltweisen `Bestimmung` nennen, als habe Gott schon für jeden Menschen bestimmt, was er in seinem kurzen oder längeren Leben zu gewärtigen hat!

 

Etwas derartiges zu denken und zu glauben kann der Seele den Tod bringen, weil das eine Lehre ist, die eine heimliche Ausgeburt der Hölle ist und zu den wahren Lebensprinzipien aus Gott für die Menschen gerade das schroffste Gegenteil darstellt.

 

Die Bestimmung machen sich die Menschen selbst durch die Verkehrtheit ihres freien Willens und dadurch, dass sie nicht erwecken wollten all die sieben Lebensgeister*) in sich, wodurch sie auch nicht zu der wahren Anschauung ihres innern, wahren und unvergänglichen Lebensschatzes kommen. Dadurch kommen sie auf Abwege und wollen dann auch im Lichte der Welt das wahre, innere Licht des Lebens aufsuchen und frohen Mutes nach demselben wandeln und handeln.
*) Liebe, Weisheit, Wille, Ordnung, Ernst, Geduld, Barmherzigkeit (ausführliche Darstellung siehe unter GEJ.07_018,01ff)

 

Wenn eine Menschenseele aber einmal so recht in der dicksten Nacht ihres selbstgeschaffenen Weltdünkels steckt, so können ihr bei Belassung ihrer inneren Willensfreiheit auch alle Engel der Himmel keine andere Richtung geben, und es kann da dann niemand sagen: `Siehe, das war schon also die Bestimmung für diesen Menschen!` Ja, es war wohl allerdings eine Bestimmung, aber nicht etwa von Gott ausgehend, sondern vom Menschen selbst.

 

Von Gott aus war es nur eine Zulassung, und das eben infolge des vollkommen freien Willens des Menschen. Und was Ich nun sagte von einem Menschen, das gilt denn auch von einem ganzen Volke. Es ist und bleibt der Selbstschöpfer seiner zeitlichen und seiner ewigen Schicksale.

...Und so wäre es großirrig anzunehmen, Gott habe schon gar von Ewigkeit her bestimmt, dass dies alles, was Ich euch nun durch die Erscheiungen gezeigt und mit dem Munde vorausgesagt habe, also geschehen müsse. O nein, das durchaus ganz und gar nicht! Aber es wird dennoch alles also geschehen, weil es die Menschen also wollen, weil der allergrößte und mächtigste Teil von ihnen in aller Nacht der Hölle sich gar wohlbehaglich und allerhartnäckigst freiwillig befindet und nun selbst auf Meinen allergewaltigsten Ruf diese Nacht des Todes nicht verlassen will.

 

Denn mehr, als was Ich Selbst nun tue, getan habe und noch tun werde, kann bei der vollen Belassung der Freiheit des menschlichen Willens unmöglich getan werden, und wer sich danach noch nicht kehrt, dessen Blindheit und eherne Verstocktheit des Herzens heilt kein Mittel mehr, von dem jeder sagen kann, dass es ein wahres, gutes und sanftes ist.

 

Da muss dann das Gericht kommen und als letztes Mittel wirken. Damit aber das Gericht losbreche, muß das dasselbe bewirkende Maß voll werden...

 

Und so denket nun nicht ängstlich viel darüber nach; denn nicht Ich, sondern die unbekehrbaren Menschen wollen es also!“

 

Sagte nun Nikodemus:Aber Herr und Meister, da sieht es um die Menschheit ja ganz entsetzlich böse aus! Wenn Gott Selbst solchen Menschen niemals sogar wider ihren dummen Willen und Eigensinn helfen kann, ja, wer soll ihnen dann noch helfen können?“

 

Sagte Ich:Ja, Freund, du verstehst gar viele irdische Dinge nicht, die du doch siehst und begreift, - wie willst du dann rein geistige Dinge fassen und begreifen, die du nicht siehst und irgend fühlst?!

 

Ich habe es ja gesagt, dass Gott beim Menschen in bezug auf seine innere, geistige Entwicklung mit Seiner Allmacht nicht leitend und lenkend einwirken darf, und das aus Seiner ewigen Ordnung heraus. Denn täte Gott das, so würde der Mensch in sich zur toten Maschine und könnte nie zu einer freiesten Lebensselbständigkeit gelangen.

 

Bringe Mir den ärgsten Raubmörder her, und Ich werde ihn plötzlich umgestalten zu einem Engel des Lichtes; aber da wird unterdessen sein Selbstisches so gut wie völlig tot sein! Sowie Ich Mich aber mit dem Geiste Meines allmächtigen Willens wieder zurückziehen werde, so wird sein Selbstisches wieder tätig, und vor dir wird der alte Raubmörder stehen. Denn seine Liebe ist Raub- und Mordlust und ist somit sein Leben; nimmt man ihm dieses, so ist er dann vollkommen tot und hat gänzlich zu sein aufgehört.

 

Ein solcher Mensch aber kann dennoch gebessert werden, und das durch den höchst schlimmen Zustand, in den er sich selbst durch seine böse Liebe versetzt hat.

 

Denn des Menschen Seele fängt erst dann an, über den Grund ihres argen und unglückseligen Zustandes nachzudenken, wenn sie sich schon im schweren Gerichte aus sich selbst befindet; und fängt die Seele einmal an, den Grund zu erkennen, dann wird sie auch bald den Wunsch in sich wahrnehmen, ihres argen Zustandes loszuwerden, und wird auf Mittel und Wege nachzusinnen anfangen, wie sie sich von dem argen Gerichte irgend losmachen könnte.

 

Und hat die Seele einmal solchen Wunsch und Willen in sich, so ist sie auch schon fähig, ein Licht in sich aufzunehmen, das ihr von oben her durch allerlei geeignete Mittel geboten wird.

 

Ergreift die Seele die ihr gebotenen Mittel, so fängt ihre ehedem böse Liebe an, sich in eine gute und bessere aus und in sich selbst umzugestalten. Es wird lichter und lichter in ihr und sie geht wie von Stufe zu Stufe zu einer höheren Lebensvollendung über, und das ist nur durch die Zulassung eines schärfsten Gerichtes möglich....

 

Sagte Nikodemus:Herr und Meister, warum aber muß erst dann ein solch böses Gericht über ein Volk kommen, so es sein gewisses Maß mit Sünden aller Art und Gattung vollgemacht hat? Und was ist das für ein Maß, und worin besteht es?“

 

Sagte Ich:Das ist aber doch sonderbar, dass du als ein Ältester des Tempels und der ganzen Stadt das nicht verstehst, und hast doch die weisen Sprüche Salomos oft und oft für dich und für die andern gelesen! Wenn ein Kind im Mutterleibe einmal vollreif geworden ist, so hat es sein Maß als Fötus voll, und es wird in die Außenwelt geboren. Eine Frucht am Baume hat ihr Maß erreicht, so sie vollreif wird, woraus sie dann vom Baume fällt. Ein Mensch, der des Gesetzes wohl kundig ist, dasselbe vollständig hält und es aus Liebe zu Gott und seinem Nächsten nicht mehr übertritt, hat dadurch das lichtvolle Maß der eigenen Lebensvollendung vollgemacht und ist dadurch schon diesseits ein Bürger der Himmel geworden, da er den geistigen Tod in sich vollkommen besiegt hat und voll des ewigen Lebens aus Gott geworden ist.

 

Aber ein Mensch, der sich fürs erste schon nie eine rechte Mühe gibt, die Lebensgesetze Gottes näher und heller kennenzulernen – da ihn die Lustbarkeiten der Welt zu sehr anziehen -, und der sich von einem Sinnentaumel in den andern stürzt, der fängt an, Gott zu vergessen, und sein Glaube an ihn schwindet dadurch mehr und mehr.

 

Wie er aber des Glaubens an einen Gott bar wird, so werden ihm auch seine Eltern lästig. Er gehorcht ihnen nicht nur nicht mehr, sondern ärgert sie nur durch allen möglichen Ungehorsam. Schlägt sie am Ende wohl gar, bestiehlt sie und verlässt sie. Wie er aber seine Eltern nicht achtet, so achtet er seine Nebenmenschen noch weniger. Er treibt Hurerei aller Art und Gattung, wird ein Dieb, ein Räuber und ein Mörder, um sich Mittel zu verschaffen, seinen Sinnen und argen Leidenschaften mehr frönen zu können. Und so sich der Mensch endlich aller Lebensgesetze ledig gemacht und handelt dann nach den Gesetzen seiner argen und bösen Natur und versündigt sich sogestaltig vollkommen am ganzen Gesetze. Dadurch aber hat er auch das Maß des Bösen erfüllt, ist ein Teufel geworden und hat dadurch denn auch in sich und aus sich das Gericht über sich selbst zum Losbruche gebracht und muss es sich in seiner großen Qual und Pein nun selbst zuschreiben, dass daran niemand als nur er selbst schuld war.

 

Dass aber auf ein Sündenvollmaß ganz sicher das Gericht – was der eigentliche geistige Tod ist – folgt, das ist von Gott aus schon von Ewigkeit her also verordnet und unabänderlich für alle zukünftige Ewigkeit festgestellt; denn wäre das nicht also, so gäbe es kein Feuer, kein Wasser, keine Erde und keinen Mond und auch kein Geschöpf auf ihnen.

 

Das Feuer ist wohl ein böses Element, und so es dich ergriffe, da würde dir das den Tode geben. Soll aber darum kein Feuer sein, weil es auf die Menschen leicht eine tödliche Wirkung ausübt?

 

Siehe, die Erde hat eine gewisse Anziehung, derzufolge jeder Körper schwer wird und unablässig nach ihrem Mittelpunkt strebt! Vermöge dieser Eigenschaft der Erde aber kannst du von einer Höhe herabfallen und dich töten. Ja, soll die Erde diese Eigenschaft nicht besitzen, weil sie dem Menschen den Tod geben kann?

 

Oh, da sähe es bald gar übel mit der Erde aus, denn sie ginge auseinander und löste sich noch völliger auf als ein Stück Eis an der Sonne, und mit allen Geschöpfen auf ihr hätte es ein Ende! Denn wo wohl sollten sie bestehen, so sie keine feste Unterlage hätten?

 

Und siehe, diese notwendige Eigenschaft der Erde und aller ihrer Materie ist auch ein Gericht von Gott aus für alle Materie, ohne das es keine Materie gäbe!

 

Und so ist alles ein Gericht, von Gott verordnet, was du in dieser Welt nur immer ansehen magst, und wer sich vom Geistigen und somit auch von Gott abwendet und sich in seiner Seele zur Materie der Welt kehrt, der kann doch unmöglich anderswohin als ins alte Gericht und seinen Tod gelangen; denn die Freiheit und die vollste Gerichtslosigkeit ist nur im reinen Geiste aus Gott, den jeder überkommen kann und wird, der nach Meiner Lehre lebt und glaubt, dass Ich in diese Welt von Gott aus als Selbst Gott gekommen bin, um alle Menschen das wahre Lebenslicht und das ewige Leben zu geben. Denn Ich Selbst bin die Wahrheit, das Licht, der Weg und das Leben. (GEJ.07_052,01ff)

 


2. Bestimmung

 

Ein Freund und Bruder von dir fragt dich um Aufklärung über dieses Wort: `gibt es eine Bestimmung, Schicksal bei euch genannt, welchem kein Mensch entgehen kann, - oder nicht?`


Damit nun das rechte Wort an den rechten Mann kommt, und auch bei manchen von euch noch die letzten Zweifel darüber gehoben werden, so will Ich statt deiner auf die Anfrage deines Bruders antworten, zumal es auch Stellen in der Bibel gibt, welche in diesem Sinne zweideutig ausgelegt werden können.

 

Damit also auch hier `Licht werde`, so schreibe denn, was Ich dir ins Herz legen werde. –

 

`Bestimmung`(Schicksal) gibt es keine, außer dieser, zu welcher ihr alle geschaffen seid, d.h. Meine Kinder zu werden, oder zu Mir zurückzukehren, von wannen ihr ausgegangen seid!


Alles andere ist falsch, denn mit `Bestimmung` und fixierter Lebensbahn hörte oder müsste der freie Wille aufhören und der Mensch sänke zu einer Maschine herab, die aber auch für ihre Taten, gut oder schlecht, nicht mehr verantwortlich wäre, weil kein `Wollen`, sondern ein `Müssen` sie zum Handeln zwänge, wo nicht mehr die Rede sein könnte von wirklichem Tatenleben oder freiem Unterlassen.

 

Wenn in der Bibel steht: `Alle eure Haare sind gezählt, und kein Sperling fällt vom Dache ohne den Willen des Herrn oder Meines Vaters` - wie Ich dort sagte, so ist damit nicht gemeint, dass Ich es (direkt) so wollte, sondern dass Ich solches nur zuließ und Mir den (geistigen) Nutzen für Meine Sache daraus zu ziehen vorbehalte.

 

Es gibt (wohl) eine göttliche Vorsehung, wo Ich voraussehe, dass nach diesem oder jenem Handeln oder Gebahren dieses oder jenes folgen muss, - eine Voraussicht, die bei Mir allumfassend und bei euch beschränkt ist; bei Mir heißt es wohl Allwissenheit, und würdet ihr bei allen euren Handlungen, Gedanken und Ideen aufmerksam zu Werke gehen, so könnet auch ihr in manchen Dingen voraussehen, was kommen muss als Folge des Vorhergehenden, aber statt `vorsichtig` zu sein, um die Eigenschaft der Voraussehung auch nur im beschränktesten Maße zu erlangen, seid ihr unvorsichtig oder gar meistens stockblind, tappt im Finstern herum, und wenn`s nicht geht, wie ihr glaubt oder wollt, so wird es dem guten Herrgott in die Schuhe geschoben, `Der hat`s so gewollt, und so nehme er auch die Verantwortung auf sich`.

 

So ist euer philosophischer Schluss abgetan und ihr werdet nach keinem Unglücksfalle gescheiter, ihr bleibet wie früher unmündige Kinder, die man am Gängelbande führen sollte.

 

`Bestimmung` gibt es wohl noch in einem Falle, wo Geister aus anderen Welten als Erdenkinder eingekleidet werden, da es sich um den Prüfungs- und Läuterungsweg handelt, welchen ein jeder Geist zu seinem geistigen Vorwärtsschreiten bedarf; allein der ganze Lebensweg, ob er seine Mission zu seinem eigenen Besten erfüllt oder nicht, muss ihm, als freien Geist und freien Menschen, allein anheimgestellt werden.

 

Die verschiedenen Verkettungen menschlicher Schicksale, die nicht in eurer, aber in Meiner Hand liegen, wo oft eure Pläne durchkreuzt, aber auch manchesmal begünstigt werden, dieses ist keine bindende Bestimmung für euch, denn ihr habt den freien Willen und könnet tun, was ihr wollt, das Bemühen eures Gebahrens zu Meinen Zwecken ist und bleibt aber stets Meine Sache.

 

Sehet einmal den unruhigen Geist eines Menschen an, der mit nichts zufrieden stets höher und höher oder mächtiger und mächtiger oder reicher und reicher werden möchte; wo ist das Ziel, das ihm einen Stillstand in seinen Wünschen, seinen Forderungen brächte? – Seid versichert, wenn Ich den Menschen machen ließe, was er will, so hätte er, wenn es solchem möglich wäre, Mich schon längst von Meinem Platze als Alleinherrscher verjagt und sich auf denselben geschwungen; wie aber dann sein Regieren ausfallen würde, das ist noch eine große Frage? Und ob er – auch an Meinem Platze – erst zufrieden wäre!?

 

Sehet eure Eroberer, eure Krösuse, eure Gelehrten an! Wäre nicht Ich, Der ihnen einen Hemmschuh anlegte, ihnen ein `bis hierher und nicht weiter` zurufen würde, sie hätten schon längst wenigstens diese kleine Erde ganz anders gestaltet und verändert.

 

Ich hätte schon längst eine ganz andere `Bestimmung` oder `Schicksal`, als wie ihr als freie Menschen und freie Geister sie erhalten habt, ihr wäret schon längst Knechte und Sklaven einzelner herrschsüchtiger Menschen geworden, die euch, wenn es möglich, selbst das freie Denken verboten hätten; sie hätten euch eine `Bestimmung` oder ein Schicksal gegeben, wie ihr es im Allgemeinen der ganzen Tierwelt auferlegt habt, wo keines euer Freund, sondern jedes (?) nur euer Knecht sein muss.*)

*) Siehe „Die Haushaltung Gottes“ Band 3, Hanoch

 

So ist also `Bestimmung` und `Zulassung` oder Meine Vorsehung und Allwissenheit*) wohl voneinander zu unterscheiden.

*) Siehe Hinweis am Schluss

 

In den speziellen Fällen, die dir dein Bruder und Freund schreibt, wissen die Fragenden nicht, wie oft vielleicht eine innere Stimme diesen verunglückten Mann gewarnt, nicht so leichtsinnig an Maschinen, wenn sie in Bewegung sind, heranzutreten; diese warnende Stimme wusste sehr wohl, dass ein oder das andere Mal die Folge der Unachtsamkeit das Resultat sein wird, welches ihr jetzt erlebt habt.*)

*) Ein junger Fabrikarbeiter wurde von einer Welle erfasst und in 1 ½ Minuten 150mal umgedreht, infolge dessen er verstarb. (Hrsg.)

 

Die Gedanken des Verunglückten konntet ihr nicht wissen und er selbst beachtete sie ebensowenig, wie die Folge zeigte, und so geschah, was durch andere Zufälligkeiten herbeigeführt, einmal in der Möglichkeit des unvorsichtigen Handelns lag. –

 

Ich hab euch in einem anderen Worte von den Geistern gesprochen, welche sich zur Aufgabe gemacht haben, während eures Lebenslaufes eure steten Begleiter und Führer zu sein; Ich habe euch auch wo anders gesagt, dass ihr nie allein, sondern stets von Geistern umgeben, bald von guten, bald von schlechten beeinflusst werdet, weil die Geister, obwohl dem Auge geschieden von euch, doch unsichtbar das immer sind, was sie zu Lebzeiten waren, d.h. `Menschen`, nur in anderen Verhältnissen und mit anderer Umkleidung angetan.

 

Diese Geister nun, ein jeder nach seiner individuellen Ansicht, suchen euch dahin zu leiten, wie sie es für am besten glauben oder wo sie am liebsten während ihres Lebens selbst hingingen.


Diese Geister beeinflussen euch, die guten warnen, die Bösen beschwichtigen; allein euch bleibt es doch selbst überlassen zu wählen, was ihr wollt; es ist auch hier nur ein Wink gegeben, nicht Befehlen, was euer Gewissen euch oft sagt und sodann die Befolgung euch davon selbst überlässt.

 

Allein, was tut ihr denn alle meistens?, ihr ignoriert meist eure innere Stimme, sobald sie nicht so spricht, wie ihr es gerne höret, - und dem folgt das Resultat eigener Handlung, welche ihr dann natürlich nur selbst verantworten müsset!

 

Es fehlt keinem Menschen diese innere Stimme, aber es fehlt meistens allen der Wille, ihren Einflüsterungen zu rechter Zeit zu gehorchen, und nur wenn das Unglück und herbe Schicksale eintreten, wo diese Stimme lauter und dringender wird, nur dann wird ihr Gehör geschenkt, aber oft leider zu spät.

 

Das meiste Unglück auf der Welt kommt immer vom Eigenwillen der Menschen selbst her, so auch Krankheiten und Todesfälle; weil die Menschen, mehr den Bedürfnissen ihres Gaumens nachgehend – den Naturgesetzen entgegenhandelnd, und so, da die Gesetze sich nicht ändern, der Gesundheits-Zustand in Unwohlsein und Krankheiten übergehen muss.

 

Sieh, die Menschen haben sich schon bedeutend ihre eigene Lebenszeit verkürzt; Tausende sterben hin, ehe sie noch wissen, warum sie eigentlich auf die Welt gekommen sind; andere Tausende schleppen sich krank herum, siechen langsam hin, sind nicht tot, nicht lebendig, sich und anderen zur Last; andere wieder, schon von Geburt aus mit schlechtem Blut und Säften, wer weiß, in welchem Momente der Geistesabwesenheit gezeugt, tragen den Keim des Todes als Erbteil im Mutterleibe schon in sich, setzen dann unbewusst dieses gesetzwidrige Leben fort, ohne zu wissen, was sie eigentlich tun, und sterben bald, manchmal Kinder hinterlassend, die zum angeerbten Krankheitsstoffe (der Voreltern auf diese Eltern) nun wieder neuen von ihrem eigenen  Vater oder Mutter dazu erhalten, und dann wohl selbst wieder noch während ihres Weiterlebens welchen dazu fügen.

 

So würde die Menschheit langsam der Auflösung entgegengehen, wenn nicht Ich ins Mittel greifen und mitten unter dem irdischen Treiben den geistigen Funken im Menschen erwecken würde, der selben weit über seine irdische Hülle hinaustragend ihm beweisen soll, dass die Seele Herr des Leibes und nicht der Leib mit seinen Gelüsten die Macht der Seele unterdrücken soll, damit die Menschen begreifen lernen, dass sie essen, um zu leben, aber nicht leben, um zu essen; weil eben durch Speise und Trank die meisten (Leibes- und oft auch Seelen-) Übel erwachsen, wenn auch diesem Wege Elemente in Masse eingeführt werden, die den Gesetzen zuwider, der menschlichen Natur nicht passend sind.

 

So verstehe die Klagen oder die Vorwürfe, welche die beiden Ehegatten deines Bruders machen, da sie gerne den Verlust ihrer Kinder als `Bestimmung` ansehen und selben Mir zur Last legen möchten! –

 

Damit sie aber begreifen, was sie eigentlich noch nicht wissen, so will Ich ihnen vorerst erklären, was denn eigentlich die `Blattern` oder `Pocken` sind, und dann ihnen sagen, wie weit sie an dem Tode ihres Kindes schuld sind oder nicht.

 

Wenn nämlich angenommen werden muss, dass es in der Natur Gesetze gibt, die keine Abänderungen erleiden, und gegen welche niemand ungestraft fehlen kann und darf, so müsst ihr auch annehmen, dass, als Ich den Menschen erschuf, Ich ihn auch so baute, dass seine Organe mit den Produkten seines Erdballes, von denen er sich die Nahrung holen muss, in Harmonie standen.

 

Diese Gesetze wurden aber nach und nach stets mehr vernachlässigt und unterdrückt und man sündigte dagegen, weil eben meistens keine plötzliche Strafe gegen die Versündiger eintrat und die Menschen sich so selbst einschläferten mit der Ausrede: `ich habe dieses oder jenes schon oft gegessen und getrunken oder getan und es hat mir nie etwas gemacht!`

 

Mit dieser kurzen Ausrede beschwichtigten sich wohl viele, aber keiner von ihnen entfernte damit das Übel, welches nach und nach anwachsend, endlich eine ganze Revolution in allen Organen oder Krankheit oder selbst den Tod herbeiführte.

 

So wurde das Verfehlen gegen Meine Gesetze in der unmündigen Jugend oder im reifen Alter erst bestraft, wenn die Organe ihrer Tatkraft entblößt, im Alter dem Übel nicht mehr steuern konnten und der alternde Mensch früher ins Grab steigen musste als es seiner Lebensbahn eigentlich angewiesen war. -

 

In manchen Fällen tritt der Umstand ein, dass eben gesetzwidrige Elemente sich im Blute oder in den Organen abgelagert haben, wodurch ein weiteres Fortarbeiten der Seele nicht mehr möglich ist, - und sie nun den letzten Anstrengungs-Versuch macht, alles Gesetzwidrige mittelst der Haut auszuscheiden, welchen Prozess, wo er auf der Haut sodann auftritt, ihr die `Blattern` oder `Pocken` nennet.

 

Gelingt es nun der Seele, auf diesem Wege ihren Körper von allen fremden Elementen zu befreien, welche sie bis jetzt an der Ausbildung ihres Körpers hinderten, so ist dann für längere Zeit der Gesundheitszustand gesichert, vorausgesetzt, wenn die Lebensweise, die nämliche (verkehrte) wie früher, nicht fortgesetzt wird; gelingt es ihr nicht, fehlt es an Energie der Organe, alle im Innern auf die Haut-Oberfläche zu treiben, oder gehen unvorsichtige Fehler des Behandelnden eines solchen Kranken vor sich, wodurch die Seele auf halbem Wege aufgehalten wird, so erfolgt der Tod als natürliche Folge, weil unter solchen Umständen keine weiteres Funktionieren des menschlichen Körpers mehr möglich war.

 

Dass dann diese auf die Haut getriebenen Gifte beim Abfallen von der Hautoberfläche, da sie Pilzen und anderen Schmarotzerpflanzen gleich – ebenfalls mit kleinen Haken und Dornen versehen, sich an alles leicht anhängen, eingeatmet bei den Mitlebenden die nämliche Krankheit hervorrufen (wo sie Stoff dazu finden) und daher ansteckend sind, dieses könnet ihr bei jedem Auftreten solcher Krankheit aus Erfahrung wissen, wo sie von einem Hause zum andern getragen, oft ganze Dörfer und Ortschaften dezimieren.

 

Bei Kindern ist es meistens der Fall, dass die angeerbten Giftteile, die die Eltern meist – ohne es zu wissen – durch salzige oder halbverweste Speisen und starke Getränke vermehrt in sich tragen, nun die Seele (Lebenskraft) am Ausbilden ihres Organismus hindern, woher eben diese Krankheit bei Kindern mehr als bei Erwachsenen auftritt, weil die Organe des Kindes noch weniger Gifte vertragen können als die Ausgewachsener.

 

So haben auch deine Freunde teilweise Schuld daran, dass wenigstens das eine Kind die Blattern bekam, sie sodann dem zweiten mitteilte, weil sie – obwohl unbewusst – ihren eigenen Leib mit Elementen genährt haben und noch nähren, welche Meinen Gesetzen zuwiderlaufen.

 

Es ist umsonst, ich kann die Welt nicht abändern, denn sonst hätte Ich sie nicht vollkommen gemacht, sie wurde geschaffen im Großen wie im Kleinen perfekt, d.h. vollkommen, wenn aber die Menschen gegen Meine Natur- und Lebens-Ordnung sündigen, so ist es weder `Bestimmung`, `Schicksal`, noch `Strafe Gottes`, sondern eine natürliche Folge, wo das eine Gesetzwidrige stets wieder Unnatürliches herbeiführen muss.


So, eben weil die Menschen Mich, die Welt, ihre Erde, ihren eigenen Körper nicht kennen, so verkürzen sie sich das Leben, verbittern sich ihr Dasein und kommen dann unreif und im Geistigen mangelhaft in einem Geister-Reiche an, wo ihnen vieles nachzuholen übrig bleibt und sie also erst das Versäumte und dann das Nötige sich aneignen müssen.

 

Dieses schreibe deinem Bruder mit dem Rate, er selbst sowie seine Freunde und Brüder in K. sollen zu einem naturgesetzlichen Leben zurückkehren, sollen bedenken, dass nur in einem gesunden Körper eine gesunde Seele frei und tätig sein kann und dass nur in einem gesunden Körper auch alle Mittel liegen, sein Probeleben so lange zu fristen, als es für dieses Prüfungsleben nötig ist, um, so wie es Meine Gesetze erheischen, langsam und sanft vom Irdischen ins Geisterleben überzugehen und dort weiter auszuführen das, zu was hier auf Erden die Grundbasis gelegt wurde! Amen!“ (Gottfried Mayerhofer, „Bestimmung“, „Lebensgarten“)


Zum Thema Bestimmung / Schicksal siehe auch linke Randspalte unter:

Texte der Neuoffenbarung zu…

. Die Führung Gottes in der Welt, 3.: Wie kann Gott allwissend sein?

. Woher kommen Leid und Elend

Kurztexte

. Aberglauben? Vom Kartenlegen u.a.

Religionen / Kirchen / Theologien (2)

. Kathol.Kirche und Neuoffenbarung 4, Thema 295: „Gewissen, was ist das?“