„Sehet, alle Welten, Planeten und Kometen bewegen sich vorwärts im Äther, sie bewegen sich aber nicht, wie ihr es im allgemeinen glaubt, nur um sich selbst und durch eine andere Triebkraft nach vorwärts – oder um eine Zentral-Sonne, das heißt in Ellipse, nein! Hier muß Ich sagen: sie bewegen sich alle in spiralförmigen Linien, sie schrauben sich in den Ätherraum hinein...“



Die Schraube

 


„Hier, Meine Kinder, will Ich euch wieder ein großes Gesetz Meiner Schöpfung aufdecken, woraus ihr erkennen sollt, wie es möglich ist, durch eine einzige Linie, wie die euch bekannte `Schraubenlinie`, ein Universum in Gang zu bringen, es von selbst zur Vervollkommnung zu drängen und so mit dem ersten Impuls eines Schöpfungsaktes sogleich seine ewige Bestandsdauer zu begründen.

 

Sehet, alles was euch sicht- und unsichtbar umgibt, hat, sei es in Form, Gehalt oder Dauer, seinen besonderen Zweck, zum Bestand des Ganzen beizutragen!

 

Ein jedes Ding bis auf das letzte Atom folgt dem großen Schöpfungs-Gesetz, welches Ich in alles gelegt habe: der Entstehung, Vervollkommnung und Verwandlung, und nur so war es möglich, einmal das `Werde` auszusprechen, da das fernere Werden sich dadurch von selbst bedingt.

 

Nun, unter diesen großen Schöpfungsgesetzen sind gerade eben die Anfangs-Prinzipien die wichtigsten, welche als Grund und Basis allem Erschaffenen dienen. Und von diesen Prinzipien, wovon Ich euch schon so manches erklärt und entwickelt habe, ist eben auch die Schraubenlinie, die ihr in Meiner Natur abgelauscht und sie in euer praktisches Leben aufgenommen habt, eine der wichtigsten, weil eben gerade sie oder die Anwendung ihrer Form ein Hauptfaktor alles Bestehenden ist!

 

Die Schraube kennt ihr alle, ihre Anwendung seht ihr tausendfach in allen Dingen. Eure Mathematiker haben ihre Gesetze berechnet, ihre verschiedenen Formen einzeln euch dargelegt, die Mechaniker haben die bewegende Kraft in spiralartiger Form angewandt zu Wasser und zu Lande. In der Natur findet ihr sie überall, selbst in eurem Körper kennt ihr die peristaltische Kraft eurer Eingeweide (Bewegung der Magen- und Darmwand betreffend). Eure eigene Erde erhält Bewegung, Nahrung und Wärme durch die in Windungen vom Nordpol her in sie einströmende und am Südpol austretende Kraft.

 

Überall im Kleinen und im Großen würdet ihr sie bemerken, hättet ihr noch schärfere oder geistigere Augen, - und doch fehlt bei all diesem noch der eigentliche Grund, um die große Wichtigkeit der Schraube und Spiral-Linie zu erspähen, inwiefern sie im Universum begründet, eine solch große Wichtigkeit erlangt hat und haben muß, da ohne sie nichts bestehen, nichts fortschreiten könnte!

 

Nun, um euch wieder einen Beweis zu geben, wie sehr es Mir daran liegt, von euch durch Meine Worte verstanden zu werden, so will Ich euch hier wieder beweisen, dass in dem Unbedeutendsten oft bei weitem größere, tiefere Weisheit liegt, als wenn ihr Meinen ganzen Sternenhimmel anstaunend, dort Meine Größe bewundernd, in den Staub vor Mir niedersinken wolltet.

 

Noch haben wenige von euch begriffen, dass im unendlichen Raum, in der unendlichen Schöpfung es nur leichte, zarte Anfänge sind von ganz unbedeutend scheinenden Dingen, deren Tragweite freilich nur ein Gott, aber nicht ein endliches Wesen ermessen kann!

 

Sehet sie an, die Schraube, ihre spiralförmigen Windungen, und versucht, aus ihr neben ihren mathematischen Gesetzen und ihrer Konstruktion noch etwas Tieferes, Geistigeres zu entdecken – und wir wollen sehen, ob euer Geist von der materiellen Anschauung der gekrümmten Linie sich hinaufschwingen kann ins höhere Reich des Geistigen, welches eben im Kleinsten oft das Größte verbirgt!

 

Ich weiß es im voraus, euer Suchen ist vergebens, und deswegen will Ich mit einem kurzen Bericht des Lichtes in Überfülle über euren Geist ausschütten, damit ihr wieder erkennen sollt, wie ein liebender Vater stets bemüht ist, euch zu dem heranzuziehen, zu dem Er euch erschaffen hat, das heißt zu Seinen Ihm ebenbürtigen Kindern.

 

Um als mit euch verständlich und begreiflich zu reden, so muß Ich euch erst auf die Form einer Spiral-Linie aufmerksam machen, sodann auch ihren Zweck und zuletzt auf ihre geistige Entsprechung übergehen, denn nur so ist es möglich, vom Materiellen euch ins Geistige einzuführen. So höret denn!

Wenn ihr eine Schraube oder jede Spiral-Linie aufmerksam betrachtet, so werdet ihr leicht erkennen, dass so wie sie bei euch im Gebrauch verschieden angewendet wird, sie den Zweck hat, entweder einen Gegenstand an den andern stärker zu befestigen oder, wie bei euren Schiffen und mechanischen Apparaten, eine vorwärtstreibende Bewegung hervorzubringen. -

 

Nun sehet, hier sind wir schon dem großen Grund des allgemeinen Schöpfungs-Gesetzes nähergerückt. Die Schraube also oder jede spiralförmige Linie hat den Trieb nach `vorwärts` in ihrer Form begründet, so brauchet ihr sie in eurem Leben.

 

Das Geistige dieser Form ist also entsprechend dem Materiellen, das heißt `vorwärts` ist die eigentliche Idee dabei. Nun, mit diesem Vorwärtstreiben oder -drängen im Materiellen verbindet sich wie gewöhnlich noch ein anderer Faktor oder eigentlich entsteht aus dem Mehr oder Minder des Vorwärtsgehens, nämlich die Erzeugung der Wärme durch die Reibung des vorwärtsgehenden Gegenstandes. Hier habt ihr einen zweiten Faktor Meiner großen Weltenschöpfung, nämlich die Entwicklung des Wärmestoffes – aus der Bewegung!

 

Weiter in unserer Betrachtung fortschreitend, ergibt sich bei der Schraube und Spiral-Linie, dass ihre Fortbewegung keine plötzliche, zerstörende, sondern eine langsame, aber stetige und nicht zurückweichende ist, welches bei Meiner Schöpfung wohl in Betracht gezogen werden muß, da Ich kein Freund von großen Kraft-Äußerungen bin, sondern lieber alles mit Liebe und Sanftmut als mit Gewalt erreichen will! Nun, bis hierher könnte euch schon manches in Meiner Schöpfung mehr einleuchtend sein, wolltet ihr darüber nachdenken, allein Ich will euch nicht auf halbem Wege stecken lassen, und so gehen wir weiter!

 

Wir haben also drei Eigenschaften an der Schraubenlinie entdeckt:

Vorwärtsschreiten, Tiefeneindringen und nie mit Gewalt, sondern langsam nur. Gut, jetzt wollen wir diese Eigenschaften im Naturreich des Sichtbaren vorerst auch aufsuchen, so finden wir sie überall, bei euch im gewöhnlichen Leben und bei Mir im großen Sternenkomplex.

 

Sehet, alle Welten, Planeten und Kometen bewegen sich vorwärts im Äther, sie bewegen sich aber nicht, wie ihr es im allgemeinen glaubt, nur um sich selbst und durch eine andere Triebkraft nach vorwärts – oder um eine Zentral-Sonne, das heißt in Ellipse, nein! Hier muß Ich sagen: sie bewegen sich alle in spiralförmigen Linien, sie schrauben sich in den Ätherraum hinein, erwecken durch diese Bewegung durch Reibung – Leben und Wärme im Äther, die sie sodann den auf ihnen lebenden Wesen mitteilen. Es ist nicht möglich, dass ein Körper, wie zum Beispiel eure Erde, die durch das Einfließen eines magnetischen (Fluid-) Stromes in ihr Inneres vom Nordpol aus in schraubenförmiger Bewegung fortgeht, nicht ebenfalls auch im Weltenraum noch eine andere Bewegung haben soll. Die Erde bewegt sich spiralförmig weiter, die Welten alle ebenfalls; denn nur so geht ihr Fortschreiten sanft und gleichmäßig vor sich.

 

Wäre es nur ein gerade eindringendes Bewegen, so müsste endlich die Geschwindigkeit durch den Widerstand des Äthers entweder vermindert oder gar aufgehoben werden, was nicht in Meinem Schöpfungsgedanken liegt.

 

Selbst das Licht, das mit so großer Geschwindigkeit von einer Sonne zur andern fliegt, es schraubt sich in den Äther hinein, und ebendeswegen ist das Licht auch Wärmeträger, welche (Wärme) sich kundgibt, wo das Licht auf feste Gegenstände auffällt.

 

Ihr selbst in eurem praktischen Leben habt diese spiralförmige Bewegung zum Fortbestehen oft benutzt.

 

Schauet eure Schießwaffen an, gezogene Gewehre und Kanonen habt ihr erfunden, wo der Kugel nächst der treibenden Flugbewegung auch die spiralförmige mitgeteilt wird, damit sie die Luft als den Gegenstand, welchen sie bei ihrem Fluge überwinden muß, leichter durchdringe.

 

Was die Wärme-Entwicklung anbelangt, so nehmet einen Bohrer zur Hand, versucht ein Loch in was immer für einen Gegenstand zu machen, und ihr werdet leicht wahrnehmen, wie der Bohrer sich erwärmt eben durch seine Umdrehung in spiraliger Form.

 

In eurem Körper rollt das Blut, aber seine einzelnen Kügelchen schieben sich wurmartig vorwärts, denn durch diese Bewegung entwickeln sie Wärme da, wo sie durch den Stoß des Herzens hingetrieben werden.

 

Eure Eingeweide haben den peristaltischen Gang, um das nicht Benutzbare aus dem Körper zu entfernen. Es ist aber diese Bewegung nicht allein deswegen, sondern um durch Entwicklung der Wärme bei der Reibung noch gasartiger und feiner die Teile zu entwickeln, welche bei diesem letzten Gang der Nahrungsmittel aufgesogen werden sollen.

 

Überall ist diese spiralförmige Bewegung sichtbar. Pflanzen, Bäume, in- und auswendig winden oder schrauben sich aufwärts in die Luft, dem Licht und der Wärme entgegen, ihre Wurzeln winden sich zwischen Steinen und Felsen durch und entwickeln auf diese Weise Kraftäußerungen, die auf anderem Wege weder möglich noch ausführbar wären.

 

Des Wurmes Leben ist bekannt durch seine spiralförmige Bewegung, selbst im Meere gibt es Tiere, deren Form noch weit zurück ist und ihr Organismus an Wärmebereitung leidet, welche zum Fortschreiten eine um sich selbst spiralförmig vorwärtsschreitende Bewegung haben, um so die Wärme durch Reibung zu erhalten, die der in ihnen zirkulierende Lebenssaft entbehrt.

 

So sehet ihr überall die schraubenartige Bewegung als Lebensprinzip, als Bewegung-, Lebens- und Wärmeerzeuger.

 

So entstehen, bilden und vervollkommnen sich die Welten im großen, so geht alles vorwärts, langsam aber sicher, stets seinem Endzweck entgegen, und so erkennet ihr im Materiellen sehr leicht, wie nötig und allein nur möglich diese Bewegung ist, um einmal Geschaffenes für immer zu erhalten, auf dass es seinen Zweck erreiche.

Das Geistige dieser Bewegung oder ihre geistige Entsprechung liegt klar am Tage, denn wie die Schraube sich wendet, nach und nach alle Hindernisse `überwindet`, um vorwärts zu dringen, ebenso ist im geistigen Leben das stete Vordringen von Stufe zu Stufe ebenfalls eine geistig entsprechende Schraubenbewegung.

 

`Um sich selbst drehen` heißt ja so nichts anderes, als einem vor mir stehenden Gegenstand alle Seiten Meines Ichs entgegenzustellen. So stellt auch geistig ein jedes Wesen den Widerwärtigkeiten des weltlich materiellen Lebens alle seine geistigen Eigen- und Leidenschaften entgegen. Durch das Fortbewegen werden die Teile abgeschliffen, poliert, die Wärme, welche der Liebe gleich dabei erzeugt wird, besänftigt die Reibung; langsam, wie zwischen Hartem und Weichem geht es vorwärts, unaufhaltsam dringt der Lebensbohrer ins geistige Reich ein, erringt sich stets einen festeren Stand und gelangt so nach und nach dazu, sich eine feste Stellung zu gründen!

 

So ist im geistigen großen Weltenreich, wo das Materielle nur als Umkleidung dient, diese langsam vorwärtsschreitende Bewegung die einzig mögliche, vermöge welcher die Geister auf verschiedenen Stufen nach und nach höhere erringen können!

 

Die Bewegung selbst erregt Liebe, der Wärme gleich, und Licht, der Weisheit entsprechend, und so bringt auch ein jeder fortstrebende Geist das Resultat obengenannter Faktoren: Leben, geistiges Leben, wo er nur hinkommt oder wo er sich wie eine Schraube langsam hineinschraubt.

 

So, Meine Kinder, ist diese euch unscheinbare Linie so oft und vielmals in eurem Leben angewandt, eben gerade die Form, ohne welche kein Stern, keine Sonne am Himmel leuchten, kein Herz warm schlagen und kein Leben wo immer sich äußern würde.

 

So ist diese Linie geistig der große Trieb, der Geist zu Geist, Mensch zu Mensch und endlich alles zu Mir treibt; weil Liebe – das Hauptmittel Seelen an Seelen kettet, sie miteinander verbindet, sie einander näher führt, und so alles um alles, Materielles und Immaterielles zu Mir in schraubenförmiger Bewegung wieder zurückbringt, von wo es ausgegangen ist.

 

Sehet also, Meine Kinder, im Kleinen in dieser unbedeutenden Schraubenform liegt so viel großes, liegt so viel Tiefes, dass wenngleich die Menschen die mathematischen Gesetze der Spirallinie fanden, sie doch nur die Anfänge einer Weisheit entdecken konnten, welche weit über das Materielle hinaus im Unendlichen ihren Ursprung, im Geistigen ihre Entsprechung und im Materiellen ihre praktische Ausführung gefunden hat, wie sie gerade für euer Erdenleben passt!

 

Lernet aus diesen Worten, wie geringscheinend die Anfänge Meiner Schöpfung sind und welche Resultate sie zu erzielen imstande sind.

 

Euch gab Ich diese Worte, damit ihr wieder euren Schöpfer, aber auch euren Vater erkennen sollt, der nie aufhören wird, Seine Kinder in die Geheimnisse Seines Reiches einzuführen; denn nur wenn ihr den Bau Meines Werkes begreifen oder wenigstens ahnen könnet, nur dann erst seid ihr fähig einer Liebe, die euch fest an Mich ketten kann.

 

Ein Kind muß seinen Vater ganz begreifen und erkennen lernen, es muß im Innersten überzeugt sein von des Vaters Größe, Milde und Liebe, und nur dann wird es Seine Gesetze gern erfüllen; denn dann haben sie aufgehört, `Gesetze` für es zu sein, das Kind tut dann alles aus Liebe. Liebe aber verbietet nichts, sondern gewährt alles, und eben deswegen muß das Kind ganz genau wissen, was es heißen will, Kind zu sein, damit es nicht begehre, was gegen die Liebe ist.

 

So schreitet auch ihr alle vorwärts, windet euch durch die Misshelligkeiten dieses Lebens hindurch, damit eure moralische Seite ebenfalls vom Groben abgeschliffen werde; dringet tagtäglich wie eine Schraube tiefer ins geistige Leben ein, um vorwärtszukommen, bis hinter dem Sargdeckel, den ihr durchbrechen müsst, das helle Wahrheitslicht Meiner ewigen Liebe leuchtet. Dort werdet ihr dann erst begreifen, warum so manches Hemmende, so manches Unangenehme im menschlichen irdischen Leben euch begegnete, denn dort werdet ihr erst ersehen, dass ohne diese stets vorwärtsschreitende Bewegung gleich der Schraube, die nichts mehr auslässt, was sie in ihren Gewinden erfasst hat – ihr ohne dieses langsame, aber stete Fortschreiten nicht eingedrungen wäret in jene geistige Tiefe Meiner Schöpfung, wo aus jedem Atom euch Liebe zulächelt, und wo vom ersten Augenblick eines seelischen Bewusstseins bis zum Übergang ins Geisterreich die spiralförmige geistige und weltliche Bewegung nötig war, um euch vorwärtszubringen, Leben und Wärme in euch zu entwickeln und so sanft aber sicher den Zweck zu erfüllen, den Ich in diese Linien legte, als Ich das große `Es werde` aussprach, wo alles, diesem Worte gehorchend, seine kreisende, aber vorwärtsschreitende Bewegung begonnen hat und wie die gleichlautende Schraube nie aufhören wird, stets um Mich als den Mittelpunkt sich bewegend, mit Mir in gleicher Nähe des Lichtes und der Wonne teilhaftig werden kann, welche für alle bestimmt ist, die ihrem Zweck entsprechend ihre Aufgabe zu Meiner und ihrer Zufriedenheit gelöst haben! Amen."

 

(Aus: Gottfried Mayerhofer. "Schöpfungsgeheimnisse")