„`Was ist Licht?` und ` wie gibt es sich kund` und warum muß es da sein?- Licht entsteht durch Vibration der Atome, die Farben entstehen ebenfalls durch billionenmaliges Vibrieren der Materie, und je nach der Anzahl dieser Vibrationen werden eurem Auge die Farben sichtbar – gut, was regt aber die Materie an zu vibrieren? Was gibt ihr Leben?, dass sie durch solch heftiges Schwingen und Erzittern sich als Leben manifestieren?“



Das Licht

 

Welten – Sonnen- und Sternen-Licht


1.Teil

„Was ist Licht?

 

Nun, die Antwort gemäß euren menschlich-wissenschaftlichen Entdeckungen, gemäß Meiner euch gegebenen Worte wird sich auf Folgendes beschränken lassen: Licht ist eine `Emanation` (Ausstrahlung), hervorgebracht durch schnelles, ja billionenmaliges Vibrieren der kleinsten Atome in einem Augenblick, welche sodann, vorerst durch Wärme, dann im Licht, als Resultat sichtbar dem Menschen sich offenbaren!

 

Wissenschaftlich wird es heißen: Licht durch ein Prisma geleitet, lässt sich in Farbenstrahlen brechen oder zerteilen; jeder dieser Farbenstrahlen ist wie ein drei- oder vierschneidiger Stockdegen geformt, wo stets die eine Kante mit der entgegengesetzten elektrisch-positiv oder elektrisch-negativ sich verhält; im Lichtstrahl sind auch noch dunkle Strahlen, die eure Forscher als `Wärmestrahlen` qualifiziert haben.

 

Das alles ist gut und schön, nur muß Ich aber noch eine andere Frage aufwerfen, denn diese Antwort genügt Mir nicht; Ich frage nämlich eure Naturforscher und Astronomen: `Wo kommt denn das Licht her?`

 

Auf dieses antworten sie Mir: `Von der Sonne, welche eine feurige Kugel ist  und die im Verbrennungsprozeß ihrer Außenatmosphäre den Glanz, nämlich Licht und Wärme entwickelt und dasselbe zu uns auf Erden und zu den sie umgebenden Planeten und Kometen sendet und so Leben, Tätigkeit, Entwicklung, Bestehen und Vergehen aller in allem veranlasst.`

 

Gut, auch diese Antwort hat ihr Wahres, aber sie genügt Mir noch nicht.

 

Ich frage weiter: `Von wo hat denn die Sonne dieses Licht hergenommen?` Ist es erborgtes oder eigenes Licht?

 

Sehet, hier fängt es schon an, Meinungen verschiedener Art zu geben, und hier lässt schon der menschliche Verstand seine Schwächen sehen; denn es sind bloß Hypothesen, welche da aufgestellt werden können, aber Gewissheit fehlt, weil die nähere Untersuchung des Sonnenlichtes außer eurem Bereich liegt und um so mehr noch das Licht einer anderen Sonne, die vielleicht nicht Millionen, sondern Billionen Meilen entfernt ihr Licht darleiht, um eure Sonne zu erleuchten und so seinen Glanz auf Tausenden von andern ihr unterstellten Welten zu verbreiten.

 

Und wenn ihr auch faktisch beweisen könntet, dass von dem oder jenem Sterne eure Sonne ihr Licht erhält, so bleibt doch noch immer die Frage: und von welch einer anderen entfernteren Sonne erhielt diese wieder ihr Licht? Und so ins Unendliche hinaus.

 

Nachdem also ihr Menschen aus diesem Wust von Fragen nicht mehr herauskommen würdet, so muß Ich Mich ins Mittel legen und, statt dass ihr in Billionen Meilen entfernten Räumen den Grund und die Lösung eurer Frage suchet, vorerst mit euch vom Nahen anfangend, das Ferne erklären.

 

Nun sehet, fangen wir wieder von vorne an, und zwar mit der Frage: `Was ist Licht?` und `wie gibt es sich kund? und warum muß es da sein?

 

Ihr wisst – Licht entsteht durch Vibration der Atome, die Farben entstehen ebenfalls durch billionenmaliges Vibrieren der Materie, und je nach der Anzahl dieser Vibrationen werden eurem Auge die Farben sichtbar – gut, was regt aber die Materie an zu vibrieren? Was gibt ihr Leben?, dass sie durch solch heftiges Schwingen und Erzittern sich als Leben manifestieren?

 

Sehet, hier tritt nun das Grundprinzip der ganzen Schöpfung auf und sagt euch: Das bewegende Element, welches alles durchdringt, in so ungeheuren Schwingungen den ganzen Ätherraum beben macht, ist:

 

Mein Wille*), ist Mein Ich Selbst, ist nicht materiell Bedingtes, sondern Geistiges, Unbedingtes, ist nicht Vergängliches – ist unendliches Leben!
*) Siehe „Erde und Mond“, 2.Teil „Der Mond“, Kap.6 sowie oben „Der Magnetismus“ und „Die Elektrizität“.

 

Dieses große Geistesleben Meines eigenen Ichs ist es, welches entsprechend der Liebe, entsprechend der Weisheit sich als Farbe, sich als Wärme kundgibt.

 

Ohne diesen Meinen allmächtigen Willen würde kein Atom im großen Ätherraum erzittern, kein Wärmestoff entwickelt, kein Licht ausgestrahlt werden!

 

Und warum geschieht dieses?, so fragt vielleicht mancher. Auch auf diese Frage soll Antwort werden: weil Licht – Leben, und Finsternis – Tod bedingt.

 

Was ist Finsternis? Oder gibt es eine Welt, wo Finsternis waltet? Gibt es Leben, ist es denkbar da, wo Finsternis gleichbedeutend mit `Ruhe`, alles in einem Zustand verharren müsste, der ewig der gleiche wäre! - ? ---

 

Ihr habt noch nie begriffen, was eigentlich `Finsternis` ist; denn wenn ihr nicht mehr sehet, das ist noch nicht Finsternis, sondern nur relative, für eure Sehorgane. Es gibt zum Beispiel viele Tiere, die noch ganz gut sehen, wo es für euch die tiefste Nacht erscheint; wo also diese Tiere sehen, da muß auch Licht sein, nur nicht in dem Maße, wie ihr gewohnt seid, Licht und Finsternis zu qualifizieren (zu bezeichnen).

 

Ebenso ist es auch mit der Wärme. Wer von euch hat denn schon bestimmt oder bemessen, wo Wärme aufhört, wo also das Wärme bewirkende Vibrieren der einzelnen Atome aufgehört hat.

 

In euren kältesten Regionen ist noch Wärme, wenngleich ihr es als `Kälte` mit so und soviel Graden benennt.

 

Diese absolute Finsternis also existiert nirgends, kann nicht existieren in einer Schöpfung, in welcher Ich der Herr und Erschaffer davon bin.

 

Licht ist gleichbedeutend mit `Erkenntnis`; denn wie nur im Licht ein Erkennen der Gegenstände, ein Sehen möglich, so ist auch Erkenntnis dem Bewusstsein entsprechend: ich erkenne mich und kann die mich umgebende Welt beurteilen.

 

Dieses geistige Erkennen, welches den Geschöpfen, seien es Geister oder körperliche Wesen, ihren eigenen moralischen Wert gibt, sie antreibt zur Vervollkommnung ihres eigenen Ichs – dieses Erkennen kann nur im Lichte, im geistigen Lichte Meines eigenen Ich möglich sein, da im Finstern weder geistiges Erkennen gefördert noch weltliches möglich wäre!

 

Wie aus der Mosaischen Schöpfungsgeschichte das Wort bis auf euch gekommen ist, wo Ich aussprach: `Es werde Licht!`, so möget ihr in diesem Ausspruch die ganze große Bedeutung erkennen, welche darin liegt – denn ohne Licht, ohne Tageshelle kein materielles, ohne Geisteshelle kein höheres Leben!

 

Wenn ihr so Meine ganze Schöpfung betrachten könntet, so müsstet ihr daraus den notwendigen Schluß ziehen, dass nur wo Licht, wo wahrgenommen werden können die Millionen von Wundern, welche Meine Allmacht beurkunden – nur da, nur im Lichte ein Schöpfer, ein liebender Vater denkbar ist! –

 

So war das erste Wort `Es werde Licht` der erste Impuls alles Werdens, der erste Anfang einer materiellen Schöpfung und der erste Gedanke zu einem geistigen ewigen Lichtreiche! –

 

`Licht`, als geistige Entsprechung Erkennung alles Wesenden, war notwendig, und eben dieses Wort, welches alle Atome des Äthers in Schwingungen versetzt, welches Leben und Wärme hervorrief – eben dieses Wort erzeugte auch in dem Geisterhimmel die Unzahl von Abkömmlingen von Mir, die licht- (und liebe-) fähig, das heißt sich selbst bewusst, Meine Welt und Meine Liebe erkennen sollen.

 

Dieses Licht, von Mir ausströmend, durch alle Räume dringend, alles belebend, schuf die materielle Welt, kleidete Geister in Materie, um aus letzterer wieder erstere, aber unter anderen Verhältnissen zu befreien!

 

Licht, gleichbedeutend mit Meinem ewigen Leben, war in Mir und erfüllte Mich stets; nur als Ich das Wort aussprach: `Es werde Licht!`, da begann es auszustrahlen durch alle unbegrenzten Ätherregionen und regte die Materie zum Leben, zum Anziehen, zum Abstoßen, zur Vereinigung, zur Trennung, zum Entstehen, zum Vergehen an. Ohne Mein Wort `Es werde!` und `Es werde Licht!` hätte nie am Firmament eine Sonne geleuchtet, hätte nie ein Weltkoloß um einen noch größeren sich geschwungen.

 

Allein Mein Machtspruch `Es werde!` und Mein Liebewort `Es werde Licht!` war es, welche den unendlichen Äther bevölkerte, welches die sichtbare Welt mit Wundern erfüllte und welches den Impuls gab, dass in Materie eingekleidete Wesen, sich ihres Ursprungs erinnernd, erst verstanden – warum sie eingekleidet wurden und warum sie wieder nach Befreiung der Einkleidung trachten müssen.

 

So ist die Welt erst sichtbar geworden und dem mit geistigem Auge Begabten kein materielles Konglomerat von Stoffen, sondern eine große Prüfungsschule geworden, wo Geister, ewige Lichtgeister sich bestreben müssen, durch verschiedene Stufen gehend dahin zu gelangen, von wo sie ausgegangen sind, das heiß zu Mir, dem Schöpfer, der alles mit gleicher Liebe erschuf, es erhalten und auch zu geistigen Vollkommenheit führen will!

 

So ist das Weltenlicht gleichbedeutend mit Weltenleben; denn die Welten, im Lichte lebend, verbreiten Licht und Leben in ihrer Umgebung, beleben die Materie und die darin schlummernden Geister wecken sie auf, nach Höherem sie ziehend – und so ist das Licht, welches eine Welt der andern zusendet, nichts anderes als das freudige Erzittern der Materie, welche, erregt durch Wärme, den eingeschlossenen Geistern Kunde gibt von der liebenden Hand, die sie zwar in erstere eingeschlossen hat, aber sie auch aus ihr befreien will!

 

Dieses Vibrieren, dieses Lichtverbreiten ist es, welches von der Geisterwelt ausgehend in die materielle herüberstrahlt, in ihr an den entferntesten Sonnen sich kundgibt – und als Farbenbündel alle göttlichen Eigenschaften entsprechend in Vibrationen ausdrückt.

 

Nicht umsonst geht bei euch die Sage, dass gewisse Farben gewissen geistigen Eigenschaften entsprechen. Es ist eine Ahnung, die durch die Seele zieht, wenn sie im rosenfarbigen Licht den Strahl der Liebe, im grünen der Hoffnung, im blauen den des Glaubens wähnt.

 

Alle prismatischen Farben haben geistigen Sinn und entsprechen – gemäß den Vibrationen, welche sie hervorbringen – den eigentlichen Wirkungen Meiner göttlichen Eigenschaften!

 

Es ist ja wie in allem Sichtbaren – ebenso in den Farben, und zwar mehr als in anderen Dingen, Meine Liebe, Meine Gnade, Meine Weisheit, Meine Demut ausgedrückt – und wenn `Weiß` die Farbe der Unschuld ist, so will das nichts anderes sagen, als dass in dem ungebrochenen Lichtstrahl als weißer Strahl alle göttlichen Eigenschaften vereint liegen, welche so wie sie von Meiner Geisterwelt ausgehen bis zu euch als Sternen- oder Sonnenlicht, euch dann mahnen sollen, dass auch ihr in Unschuld gekleidet alle andern göttlichen Eigenschaften an euch traget, die aber erst mit anderen Wesen in Berührung kommend teilweise in Anwendung gebracht werden, so wie der weiße Lichtstrahl von Millionen Sonnenfernen erst bei Auffallen auf Materielles sich in seine Farbenstrahlen bricht und durch solches Anmut, Glanz und Schimmer den Gegenständen verleiht!

 

Dieses ist die geistige Kette, welche das kleinste Würmchen mit dem letzten Weltall verbindet, welches an den Grenzen Meiner Geisterwelt kreiset.

 

Und wenn ein Lichtstrahl aus fernen Sternen auf euer Auge fällt, so bedenket, dass, wäre nicht euer Auge von Sonnennatur, ihr die Sonne nicht bemerken würdet!

 

In euren Augen ruht schon in seinen verschiedenen Feuchtigkeiten eine Lichtwelt, die dem vom ganzen Universum euch zugesandten Lichte homogen (verwandt) ebenfalls in euch das Leben oder den nämlichen Prozeß hervorruft, welchen das Licht in der ganzen Schöpfung bewirkt.

 

Euer Seh-Organ ist einer von jenen Vermittlern, welche die Seele mit und durch das Sichtbare zum Geistigen und Unsichtbaren erheben.

 

Daher das Sprichwort bei euch: `Das Auge ist der Spiegel der Seele`. Ja, in eben dem Grade, wie auf eurem Auge von außen sich die unendliche materielle Welt abspiegelt, in demselben Maße leuchtet eure geistige Welt durch dieses hindurch hervor.

 

Was ihr unbewusst aus weiter Ferne durch Sternen- und Sonnenlicht empfanget, das strahlt wieder vergeistigt aus dem kleinen Sehapparate heraus und verbindet so unendliche Welten als Materie mit unendlichen Geistern in Materie gekleidet.

 

Licht, materielles, erweckt Licht, geistiges. Das Licht zeigt euch Meine Schöpfung in ihren wunderbaren Reizen, um geistiges Licht in euch zu wecken.

 

`Es werde Licht!` so scholl es einst in alle weiten Räume und `es werde Licht!`, so will Ich auch in eure Herzen rufen.

 

Ja, es werde Licht – in eurem Ich!, damit ihr Mich, Meine Schöpfung und Meine Liebe erkennen möget, damit ihr begreifen und verstehen möget, dass Licht, gleichbedeutend mit Liebe und Weisheit vereint, das ganze Weltall belebt, in ungeheuren Schwingungen alle Atome erhält, und dieses Erzittern nicht ein schmerzliches, sondern ein wonnewollendes ist.“ ...

2. Teil


"Sehet, Meine Kinder, der ganze unermessliche Äther ist ein finsterer Raum, in welchem die kosmischen Kräfte nur allein wirken.

 

Der Äther selbst hat aber in sich alle Elemente, welche zur Erschaffung der einzelnen Welten und zu deren Erhaltung nötig sind.

 

In dem kleinsten Äther-Atom liegt diese Ur-Kraft, und zwar gemäß seiner Lage stets so eingerichtet, dass sie entweder eine anziehende oder eine abstoßende ist, wodurch eben selbst der Äther keine Ruhe genießt, sondern beide Kräfte, die anziehende und die abstoßende, in ihm die nötige Bewegung und das eigentliche kosmische Leben erhalten, welches allein geeignet ist, erstens den bestehenden Welten zu ihrer Erhaltung das Nötigste zu geben oder daraus das Unnötige, Verbrauchte zu entfernen, und zweitens – welches Ätherleben eben dadurch in den Stand gesetzt wird, aus den in ihm liegenden Elementarstoffen neue Welten hervorgehen zu lassen.

 

Nun, inmitten dieses großen Äther-Raumes, wo kein unten und kein oben, kein rechts und kein links denkbar ist, in diesem finstern Raume schwimmen gleich Öltropfen auf dem Wasser ohne Schwere die großen Welten und Sonnen nebst allen sie umkreisenden Planeten und Kometen – gegenseitig bloß durch die wechselseitige Anziehung oder Abstoßungs-Kraft gehalten – in lang gestreckten, elliptischen oder auch in beinahe kreisförmigen Bahnen.*)
*) Siehe auch Randspalte unter „Die Schraube“

 

Im Äther, wie Ich sagte, herrscht durch diese zwei Kräfte, welche ihr auch `Elektrizität und Magnetismus`*) nennen könnt, ewige Bewegung, durch welche die Welten-, Sonnen- und Planeten-Bahnen bestimmt oder beeinflusst werden.
*) Siehe auch Randspalte unter den entsprechenden Stichworten.

 

Diese Bewegung bedingt eine Reibung, die Reibung erzeugt Wärme, und Wärme endlich auch Licht, und Licht mit seinen Kraftäußerungen, wie Ich schon oben gesagt, Leben oder ein gesetzliches Bestreben, sich zu gestalten, sich zu erhalten und durch Abnutzung, Zerstören oder Verwandeln alles zu  vergeistigen; so dass alle Welten, die Sonnen und ihre Satelliten endlich wieder, nach ihrer materiellen Zerstörung oder ihrem Zerfall, als neue, aber geistige Wesen einen Schritt weitergehend den nämlichen Bildungsprozeß durchmachen müssen, welchen sie als gebundene Materie vom Äther-Atom bis zur Welten- und Sonnengestaltung durchgemacht haben.

 

Da nun die Welten und Sonnen nicht alle gleich, ja eigentlich gesagt, keine der andern gleicht, so ist auch ihr Entwicklungs-Prozess auf verschiedene Zeitepochen begrenzt, wo die eine in soviel Millionen und die andere erst in Äonen von Jahren ihren Entwicklungs-, Vervollkommnungs- und Neubildungs-Prozeß ganz vollführen kann.

Eure Gelehrten haben im Licht Eigenschaften entdeckt, welche – da sie nicht allen bekannt sein können – Ich hier aufzählen will, wo sodann an diese kleinen Errungenschaften große, wichtige Eröffnungen angeknüpft werden sollen; damit ihr seht, dass alles, was die Gelehrten durch Versuche oder Instrumente finden, zwar wohl wahr ist, aber dass ihnen dessen richtige Beurteilung fehlt, da sie es nicht als Gnadengabe des Schöpfers eines Universums betrachten wollen.

 

Sehet also, die Gelehrten haben im Licht gefunden, erstens: dass das Licht (Ich rede vorderhand vom Sonnenlicht) aus einem Büschel von Strahlen besteht und ein jeder Strahl in der Form eines vierkantigen Sterns (im Querschnitt) – stets eine positive und eine negative elektrische Kante hat. Ferner entdeckten sie, dass neben diesen leuchtenden Strahlen sich noch dunkle schwarze Linien zeigen, welche sie `Wärmestrahlen` genannt haben. Auch haben sie noch gefunden, dass der Lichtstrahl selbst, wenn er auch chemisch präparierte Metalle fällt, gewisse Farben erzeugt, mittels welcher Entdeckung sie ihre Untersuchung so weit ausdehnen wollten, um die materiellen Bestandteile weit entfernter Welten und Sonnen zu bestimmen, ob diese aus ähnlichem Material wie eure kleine Erde bestehen! („Spektral-Analyse“)

 

Die Gelehrten haben nebenbei durch das Prisma den Lichtstrahl in seine sieben Farben gebrochen, wie ihr sie an allen Produkten und im Regenbogen mit ihren verschiedenen Mischungen stets beobachten könnt.

 

Nun, alle diese auf mühsamem Wege gemachten, teils wahren, teils falschen Entdeckungen hätten die Gelehrten schon noch einen Schritt weiter führen können; allein da hätten sie ihre Gelehrsamkeit aufgeben müssen, um sich vor ihrem Herrn, vor Mir zu beugen; dieses sagte aber ihrem Stolz nicht zu, und so blieben sie bei dem Gefundenen stehen.

Da Ich aber andere Ansichten von der Welt habe als sie und eben kein Privilegium aus Meiner Erkenntnis der Dinge machen will, wie sie, sondern von dem Prinzip ausgehe: `Mich kennt man nur dann erst ganz, wenn man Meine Werke verstehen lernt`, so ist und war es stets Meine Fürsorge: Meinen Kindern (seien es materiell geschaffene Menschen oder Geister) soviel von Meinem Geiste mitzuteilen, wie sie begreifen und fassen können. Und so will Ich auch jetzt wieder, an diese eben angeführten Entdeckungen anknüpfend, Mein Wort über das Licht weiterführen. Damit es in eurem Kopfe licht werde und ihr selbst die Entdeckungen eurer Naturforscher im rechten Maße würdigen könnt.

 

Ich sagte euch im letzten Wort, dass das Licht eine belebende Kraft hat; und eben jetzt sagte Ich auch, dass im Äther sich zwei Kräfte stets gegenüberstehen, nämlich Anziehung und Abstoßung, welche das Leben, das heißt Licht und Wärme und aus diesen das Leben bewirken.

 

Nun, die Entdeckungen eurer Gelehrten in dem vierkantigen Lichtstrahl sind ebenfalls nichts anderes als diese beiden Kräfte, welche, wo sie auf feste oder dichtere Gegenstände auffallen, diesen Kampf der beiden Grundkräfte alles Bestehenden in Tätigkeit setzen und so den ganzen Lebensprozeß vom Entstehen bis zum Vergehen oder Verwandeln weiterführen oder bedingen.

 

Die sogenannten `schwarzen Linien` der Wärmestrahlen sind nichts anderes als dichtere Stoffe, welche aus dem Ätherraum vom Lichtstrahl in seinem schnellen Lauf mitgeführt werden, und welche – eben wegen der Schnelligkeit des Lichtes natürlich aneinander sich reibend – Wärme selbst im Lichtstrahl erzeugen und so `Wärmestrahlen` genannt werden können, da gerade, je direkter sie auf einen Gegenstand auffallen, durch ihre Wärme und durch ihre Schnelligkeit sie auch die latende (gebundene, aufgespeicherte) Wärme der Körperwelt desto mehr entwickeln.

 

Was aber hauptsächlich zu dieser Wärme-Entwicklung beiträgt, ist die Brechung des Lichtstrahls, vorerst in seine drei Hauptfarben: rot, blau und gelb, und ferner die Vermischung dieser zu den andern (sekundären und tertiären Farben), da die Körper teilweise die Farben aufsaugen und nur die nicht verbrauchten zurückstrahlen, durch welche sie dann dem menschlichen Auge sichtbar werden.

 

Sehet, Ich habe euch im letzten Wort gesagt, dass, wo ein Lichtstrahl auffällt, er Leben und Wärme hervorbringt, das `Wie` aber findet ihr in der Farbenbrechung und Farbenzerteilung. Denn sobald ein Lichtstrahl mit seiner Lebenskraft einen Gegenstand berührt, so fängt dieser Gegenstand oder dessen Stoffteilchen an zu vibrieren, so zwar, dass einzelne Teile desselben billionenmal in einer Sekunde vibrierend, diese oder jene Farbe aus sich ausscheidend, als zurückstrahlende dem Beobachter auf ihrer Oberfläche sich zeigen; wozu noch eingerechnet werden muß die Reaktion, welche in den Elementen eures Auges vor sich geht durch die erneuerte Brechung der zurückgestrahlten Farben in der Regenbogenhaut und den übrigen Teilen der Sehorgane.

 

`Sehen` heißt also nichts anderes, als jeden Gegenstand in der Farbe bemerken, welche er als nicht sein eigen betrachtet zurückwirft, während er alle andern, sowohl Haupt- als Mischungs-Farben, aufgesaugt hat, da sie zu seinem Bestehen notwendig sind.

 

So ist die schwarze Farbe keine Farbe, weil der Gegenstand alle Farben aufgesaugt hat, und `Weiß` ebenfalls keine Farbe, weil der Gegenstand, der euch weiß erscheint, die Gabe der Aufsaugung gänzlich entbehrt und alle Lichtstrahlen zurückwirft, wie sie auf ihn auffallen, ohne sie zu seinem Bedarf zu zersetzen.

 

Ihr seht also aus allem, dass ihr die ganze Farbenpracht der Natur anders beurteilen müsst, als sie dem irdischen Auge erscheint; denn dem geistigen Auge zeigt sich dort ein fieberhaftes Regen, wo Ruhe scheint, welches zum Gestalten, Erhalten, Entwickeln und Verwandeln angeregt ist, und zwar nur durch den einfach dort auffallenden Lichtstrahl.

 

Im großen Ätherraume, sagte Ich euch, regt sich ebenfalls alles, bedingt durch die zwei Elementar-Kräfte der Anziehung und Abstoßung; aber in der scheinbar festen Materie ist ebenfalls keine Ruhe, denn mit dem ersten Lichtstrahl, welcher auf sie fällt, geht der nämliche Prozeß vor sich; auch in ihr regt sich alles, und zwar mit einer Schnelligkeit, die kein menschlicher Sinn fassen und kein menschliches Auge je bemerken kann.

 

So ist die Wirkung des einfachen Lichtstrahls der große Faktor alles Lebens.

Was eure Gelehrten erfunden zu haben glauben, nämlich eine Vorrichtung, selbst die Elementar-Bestandteile entfernter Welten zu bestimmen mittels Reaktionen des Lichtstrahls auf chemisch präparierte Stoffe, so sind sie sehr im Irrtum, welchen sie leicht erkennen könnten, wenn sie ihre Versuche nur vergleichen möchten, wo bei allen Sternen und Sonnen nur immer das nämliche Resultat zum Vorschein kommt*), weil sie eben den Faktor dabei, die Erd-Atmosphäre, ganz außer acht lassen, durch welche doch ein jeder Lichtstrahl hindurchgehen muß, ehe er auf die Oberfläche der Erde kommt.
*) Das heißt, wenn auch unter sich verschieden, so kann es sich doch dabei nur von auf Erden bekannten Stoffen handeln.

 

Nun, so frage Ich die Gelehrten, glauben sie denn nicht, dass im Dunstkreis der Erde die nämlichen Stoffe alle vorhanden sind, und zwar in aufgelöstem Zustand, welche festgebunden im Erdkörper selbst sich finden!

 

Mit wenig Nachdenken müsste da eine Bejahung herauskommen, denn aus der Atmosphäre entstand ja einst der Erdball, und in diese wird er sich einst wieder als Nebelball auflösen, wie er schon jetzt in jeder Sekunde seine verbrauchten Elemente an diese abgibt.

 

Wenn nun ein Lichtstrahl von fern herkommend den Dunstkreis der Erde berührt, in ihn eindringt, so muß er sich dem Einflusse desselben teilweise unterziehen und dann also zersetzt auf die Oberfläche der Erde die nämlichen Stoffe auch mitbringen, aus welcher die Atmosphäre besteht.

 

Zum Beispiel `Eisen` ist in der Erd-Atmosphäre in aufgelöstem Zustande vorhanden, der Lichtstrahl kommt also schon mit solchen Elementen belastet auf das chemisch präparierte Papier und reagiert daher natürlich auch wieder darauf eisenhaltig, aber nicht als reiner Lichtstrahl von einer entfernten Sonne oder Welt, sondern als veränderter Faktor, beeinflusst durch tellurischen (irdischen) Dunstkreis unseres Planeten selbst.

 

Wenn es möglich wäre, den Lichtstrahl einer Sonne oder sonstigen Welt direkt aus dem Äther-Raume zu bekommen, ohne dass er anderen chemischen Prozessen unterliegen müsste, die er beim Durchgang durch Atmosphären nicht vermeiden kann, dann würden eure Gelehrten andere und auch manchmal gar keine Resultate erhalten.

 

Dieses ist aber unmöglich, da ohne einen Dunstkreis kein lebendes Wesen existieren kann, obwohl im Äther die Urstoffe der Schöpfung alle bereit sind, aber erst durch viele Verwandlungen den lebenden Geschöpfen brauch- und genießbar gemacht werden müssen.

 

Deswegen begnügt euch mit dem, was Ich euch als zu eurem Besten angewiesen habe, und suchet nicht Dinge zu erforschen, die doch zu keinem andern Resultat führen als zu der Erkenntnis, dass es andere Weltkörper gibt, die Erden oder Sonnen wie die eurige sind, deren innere Einrichtung sowie deren Oberfläche, Vegetation und Geschöpfe aber so weit von euren geträumten Gestalten und Formen abweichen, dass ihr eurer Phantasie den ganzen Spielraum freilassen könnt und doch um keine Haaresbreite der Wahrheit näherkommen werdet.

 

Meine Welten sind Wohnungen von Geschöpfen, die Ich alle aus Liebe schuf, aus Liebe erhalte, erziehe und vervollkommnen will, bis auch sie alle aus dem Kampfe als reine Geisteskinder ihres großen Vaters und Schöpfers hervorgehend, Ihn erkennen, begreifen und lieben gelernt haben.

 

Das eine bleibt bei allem feststehen:

Das Licht ist der Träger Meiner Liebe, der Erwecker alles Lebens – und wenn es auch auf noch so verschiedene Weise geschieht, so wird doch ein geistiger Mensch stets vor Erstaunen zusammensinken müssen, wenn er erfährt, wie das ganze große Schöpfungsgebäude all sein Fortbestehen, seine Vervollkommnung, seine Entwicklung und endliche Vergeistigung nur dem Lichtstrahl zu verdanken hat, der mit so großer Schnelle Welten aneinander bindet, ihre Bedürfnisse ausgleicht, Leben und Liebe erregt, wo er nur seine Macht fühlen lassen kann.

 

Hier sprach Ich nur vom einzelnen Lichtstrahl und dessen Eigenschaften. Wenn ihr aber nur eure Sonne*) betrachten wollt, wo ein Lichtmeer von Strahlen aus ihrer großen Atmosphäre in jeder Sekunde auf eure Erde fällt, jenes Lichtmeer, welches kein menschliches Auge, obwohl auch dieses mit Sonnenlichtelementen gefüllt ist, ungestraft betrachten kann, - wenn ihr euch dann größere Sonnen denkt, deren Durchmesser und Dunstkreis weit über die Bahn eurer letzten Planeten (von unserer Sonne als Mittelpunkt an) hinausreicht, und ahnt, welche Masse von Licht dort ausströmt, welche Bewegung, Leben und Wärme es hervorrufen muß, welchen Farbenglanz und welche Farbenpracht jene Lichtstrahlen, wo sie auffallen, hervorzubringen imstande sind, dann könnt ihr euch schon einen Begriff machen von der Herrlichkeit, welche in Meiner Schöpfung ist, wo eure Sonne im Vergleich zu den andern nur als ein schwaches Nachtlichtchen vor dem Glanze größerer Sonnen verschwinden müsste. Und auf solchen Welten leben Wesen, die, obwohl den menschlichen Typus beibehaltend, eine Schönheit in Form und Ausdruck haben, dass all eure Begriffe von Schönheit ungenügend, unzulänglich wären; denn ihr habt noch keinen Begriff von höhergestellten Seelen, von deren geistiger Bildung, wo aber auch die Außenseite dem Innern entspricht und ein Engels-Angesicht – wie ihr oft sagt – bei all eurer Phantasie nach menschlichen Begriffen noch nicht zureichend ist, wie ihr dergleichen in andern Welten der Unzahl nach antreffen könntet.

*) Siehe unter Themenregister, Stichwort „Sonnenlicht, Entstehung des“

Oh, Meine Schöpfung ist groß, sie ist aber auch herrlich und erhaben, voll von Seligkeiten und geistigen Genüssen, wobei eure Erde, einer wüsten Einöde gleich, nur den schwächsten Vergleich aushalten könnte.

 

Warum aber Ich gerade eben diese kleine Erde zu Meiner größten Tat ausersehen habe, warum ihr vor vielen andern bevorzugt seid, um einst nach Müh und Kampf Meine wahren Kinder zu werden, das hat einen andern, großen, geistigen Zweck, welchen Ich euch anderswo schon früher erörtert habe und hier nun nicht wiederholen will. *)
*) Siehe hierzu linke Randspalte, unter „Startseite: Die Neuoffenbarung zu...“, Thema „Der tiefere Sinn des Sterbens Jesu“ bzw. unter Themenregister „sterbens Jesu, der tiefere Sinn des“.

 

Zu diesem Schritt bewog Mich die geistige Lichtverbreitung, und deswegen fing Ich dort an, wo es gerade am finstersten war – und leider noch ist; während in jenen andern Welten die Menschen in Seligkeiten schwelgen, von keinem Kampf, von keiner Sorge etwas wissen, aber auch deswegen kein Verdienst haben. Sie schreiten langsam vorwärts und werden auch längere Bildungsphasen durchzumachen haben, bis sie dahin kommen, wo ihr jetzt – von Meiner Hand geführt – schon sein könntet!

 

Es ist eben im geistigen Fortschreiten ein anderes Gesetz und ein anderes Warum als im Materiellen. Und deswegen beneidet nicht jene, welche nie den Drang nach Geistigem fühlten, weil ihre Zustände sie schon so selig machen, dass ein Scheiden von dort sie unendlich schmerzt; während ihr arme Wanderer auf dürrem Boden, mitten unter einer verwahrlosten Welt die Fahne des geistigen Adels hochtragen und also sauer erkämpfen müsst, was anderen Geschöpfen willenlos und im Überfluß in den Schoß gefallen ist.

 

Licht, der Träger und Vervollkommner des Materiellen, hat ihnen in Fülle gegeben, was andern mangelt; aber Licht, geistiges Licht mit den nämlichen Faktoren wie das materielle, es erhellt euer Herz, verschönert euch selbst die langweiligste Einöde, weil sie durch dieses Licht betrachtet anders gedeutet (und selbst ihre Eigenschaften anders verwertet), andere Resultate hervorbringen kann.

 

Das Licht mit seinen zersetzenden Farben, entsprechend den sieben Eingenschaften Meines göttlichen Ich, vollführt materiell, was diese geistig vollbringen.

 

Das Licht macht alles materiell Gebundene vibrieren und erzittern. Auch das geistige Licht, wenn es in seine Eigenschaften zersetzt die Seele oder das menschliche Herz bewegt, macht auch dieses vor Wonne erbeben, macht es fühlen, dass ein liebender Schöpfer nur solche veredelnde Genüsse bereiten will, und dass wie beim materiellen Licht die Reaktion folgt – wo es auffällt, so auch das geistige Licht alles verschönert und mit demselben zeigt, was seine Eigenschaften: Liebe, Toleranz, Barmherzigkeit, Vergebung und Ergebung in den höchsten Willen als wahre Demut selbst bei den größten Aufopferungen zu leisten fähig sind. –

 

So wie das Licht, wenn es als erster Sonnenstrahl am Morgen auf die kalte Erde fällt, alles belebt, auf alles einwirkt, dass es sich rege und bewege, ebenso das geistige Licht, welches alle geistigen Fähigkeiten in Bewegung setzt, um die Mission zu erfüllen, weswegen die Menschen dieses kurze Wanderleben betreten haben.

 

Die ganze Tierwelt mit nur wenigen Ausnahmen fühlt den ersten Lichtstrahl. Selbst der schlaftrunkene Mensch, trifft ein Sonnenstrahl sein Lager, fühlt sich beunruhigt, es drängt ihn, unruhig wälzt er sich herum, nicht wissend und nicht ahnend, dass es eine Ewigkeit ist, welche in dem Lichtstrahl der aufgehenden Sonne ihm einen Beweis von seiner nie versiegenden Kraft geben will.

 

Die fleißige Ameise streckt ihre Fühlhörner aus ihrem Loch in die Erde heraus, denn es mahnt sie der Lichtstrahl zur Arbeit. Dort sitzt auf einem dürren Reis ein kleines Vögelchen, der erste Morgenstrahl der allbelebenden Sonne bewegt es, sein Morgenlied zu zwitschern, und die Biene verlässt summend ihren Bau, um von Blume zu Blume den süßen Saft einzusammeln, den sie für ihre Genossen im Bienenstock für Winterszeiten aufzubewahren glaubt, den aber der genusssüchtige Mensch ihr leider wieder raubt.

 

Überall regt es sich, in und auf der Erde, - alles jubelt diesem wiederkehrenden Sonnenstrahl entgegen, denn in ihm ist Leben und von ihm hängt das Leben ab.

 

Selbst im fernen Norden, während alles vom Einfluß der großen Kälte erstarrte, ist das Licht der einzige Zeuge von der Tätigkeit der Natur, während sonst alles kein Lebens-, kein Wärme-Zeichen gibt.

 

Im Süden eures Erdballs, am Pol desselben entsteigen ihm verbrauchte Stoffe des Erdorganismus, sie taten das ihrige und gleich leuchtenden Bändern kehren sie wieder gegen Norden zurück dorthin, wo die magnetisch-siderisch-(ätherische) Kraft in das Erdinnere einströmt, dorthin zieht sie das geheimnisvolle Wehen der Erd-Atmosphäre. Und kaum in der Nähe des magnetischen Pols angekommen, wo zwei Kräfte sich begegnen – Magnetismus und Elektrizität, entzünden sich durch Reibung ihrer Elementar-Atome diese Dünste und verbreiten als Nordlicht euer bekanntes elektrisches Licht. In verschiedenen Strahlenbrechungen und verschiedenen Formen geht der Zersetzungs- und Verbrennungs-Prozess vor sich, bis alles für den Erdorganismus Tote wieder brauchbar geworden als tätige magnetische Kraft in das Erdinnere als belebender Stoff wieder einströmen kann, damit alles auf der Oberfläche dieses kleinen Planeten gedeihe, sich verschönere, in steter Wechselwirkung mit der Außenwelt auch im Innern die nämliche Harmonie hergestellt und der nämliche Zweck erfüllt werde.

 

So wie ihr Menschen und das ganze Tierreich den Sauer- und Lebensstoff einatmet und ihn verbraucht als Kohlenstoff wieder ausatmet, welch letzterer die ganze Pflanzenwelt zu ihrem Gedeihen gierig einsaugt und den Austauschkreislauf vollendet, indem sie zur Nachtzeit den Sauerstoff zubereitet – ebenso saugt die Erde als lebendiges pulsierendes Wesen im Norden magnetisches Fluidum ein, stößt im Süden elektrisches aus und schickt es wieder gegen Norden hin, wo gerade inmitten des Starren auf Erden in der Atmosphäre der geistige Reinigungs-Prozeß vorgeht, welcher das Verbrauchte mit neuen lebensfähigen Elementen ergänzt.

 

Überall ist Licht, welches Wärme und Leben verbreitet. Und gerade dort, wo der Mensch mit seiner Habsucht nichts mehr zu gewinnen findet, und in jener Höhe eures Dunstkreises, wo tierisches Leben unmöglich geworden, dort ist die Werkstätte Meiner Allmacht, die ewig erneuert, was in Millionen täglich verbraucht wird.

 

Im großen Ätherraume ist es ebenso. Nur das Licht durchkreuzt mit seinem schnellen Flug diese ewige Finsternis. Lichtstrahlen von Millionen von Sonnen und Welten begegnen, durchkreuzen sich dort, da gibt ein Strahl an den andern ab, was er selbst nicht mehr braucht, was über Millionen von Meilen hinaus einer andern Sonne, einem andern Planeten partielle vergeistigte Speise werden soll, damit das einzelne im Ganzen sich erhalte.

 

Der vierkantige Lichtstrahl mit seiner positiven und negativen Elektrizität ist es, welcher Meine Schöpfung erhält und sie zum Ziele führen hilft.

 

Zwischen den Kreisen ganzer Welten-Systeme bewegt sich eine Kometenschar als werdende Sonnen mit ihren zukünftigen Planeten. In langgestreckten Bahnen durchziehen sie den dunklen Äther, einen langen Streifen leuchtend zurücklassend, welcher ebenfalls nur ihre Elementarstoffe enthält und der von ihrer Größe und ihrer Geschwindigkeit zeugen soll. –

 

Hier ist ein Stern, der nach von euch eingeführten Klassifikation der zwölften Klasse angehört, stets leuchtender, stets größer werdend bis zum Stern erster Größe im Glanze heranwächst und dann wieder nach einigen Jahren an Licht abnimmt, bis er euren Augen ganz entschwunden ist.

 

Er zeigt euch den Prozeß seines Werdens und seines Vergehens, aber sein Werden ging dem Lichtstrahl längst voraus, und seine Auflösung erfolgte, da ihr ihn im höchsten Glanze geschaut.

 

Hier ein Komet, ein künftiges Sonnensystem im Bildungsprozeß und dort ein geendetes Weltenleben, wo vielleicht einzelne Trümmer von ihm im Weltenraum herumkreisend von seiner einstigen Größe Zeugnis geben könnten.

 

Von all diesem großen Schöpfungsleben gibt euch niemand Kunde, wenn es nicht der flüchtige Lichtstrahl ist, der wie die schnell vergehende Zeit an die Vergänglichkeit des Bestehenden mahnt, wo nur der Zweck, Neues zu schaffen, vorwärts zu gehen, das Hauptprinzip in der ganzen Schöpfung ist.

O wie wenige kennen den wahren Wert des Lichtes, weder in geistiger Entsprechung, vermöge welcher es als Lichtstrahl dem Menschen oft große und fruchtbare Lehren geben könnte, wenn er fähig wäre, sie aufzunehmen oder geistig zu begreifen, noch in materieller Hinsicht, wie aus dem Lichtstrahl alles Gute und Schöne emporkeimt.

 

Du, Mein Sohn, sahst im Lichtstrahl von ein paar Sternen eine ganze große Welt. Ich half dir diesen Augenblick für immer festzuhalten, damit, wenn du auch einst von hinnen gegangen bist, dein und Mein Wort Früchte trage. Und jetzt habe Ich wieder das nämliche Thema ergriffen und habe euch allen den Lichtstrahl gerade wie ein Professor erklärt, ferner den geistigen Lichtstrahl Meines Wortes euch fühlen lassen, - und nun sende Ich euch wiederholt das Licht als Urstoff Meiner Eigenschaften als liebendes Wesen, gleichbedeutend und gleichwirkend überall, wo stets das Licht, Leben erregend, das Mangelnde ersetzen kann.

 

Ich habe euch gezeigt, wie das Licht allein der einzige Faktor ist, welcher euch von dem Dasein ferner Welten Kunde gibt und so euch mit Welten in Verbindung setzt, wo geistig verwandte, liebende Seelen ebenfalls der Erlösung aus der Materie warten, um einst als geistige Wesen alle Seligkeiten genießen zu können, welche eben nur geistig, also nur von Geistern errungen und gefühlt werden können.

 

Ich zeigte euch im Nordlicht den Ausgleich des Verbrauchten mit Neuerworbenem im Stoffwechsel eurer Erde, belehrte euch, wie überall das Licht als Verbreiter des Lebens wirkt, webt und erhält, und wie eben im dunklen Ätherraume auch dort, wo auf eurer Erde alles erstarrt ist, erst die geistige Wirkung aller Elementarstoffe anfängt, der kleinen Erde im Innern und Äußern nützlich zu sein.

 

So habt ihr einen Komplex aller möglichen Erklärungen des Lichtes, habt im einzelnen Strahl wie im Lichtmeer einer Zentralsonne das Wort vernommen, welches euch ein geistiges Licht anzünden soll. Damit ihr Denjenigen nicht vergessen möget, welcher keine Gelegenheit unterlässt, auf die Wunder und Gesetze Seiner Schöpfung aufmerksam zu machen, damit ihr die ersteren als Zeugen Seiner Liebe betrachten und nie gegen die letzteren sündigen solltet. Denn nur ihr selbst werdet der Strafe unterliegen müssen, so wie auch nur ihr die Seligkeiten genießen könnt und sollt, wenn ihr durch Meine Schöpfung Mich erst recht kennen und lieben gelernt habt.

 

Immer und immer wiederhole Ich es und auch heute wieder: Ich bin die Liebe! Nur so begreifet ihr Mich, könnt Meine Worte schätzen und Meine Werke würdigen lernen; und nur durch die Liebe findet ihr den Schlüssel zum Reiche der Geister, dessen Bewohner ihr bei weitem länger sein werdet, als dieses kurze Erdenleben! - - -

 

Wo Liebe im Herzen ist, da leuchtet der erste Strahl, um den Weg zu Mir zu finden; denn auch diese Liebe, Wärme und Leben verbreitend, wird wie der Lichtstrahl ewig der Träger alles Guten und Erhabenen sein.

 

Ohne Liebe können Meine sieben Eigenschaften nicht ausgedrückt werden, denn alle entspringen aus ihr. Und wie das Licht in seine sieben Farben sich teilend die sichtbare Welt verschönert, so versüßt auch die Liebe sich in ihren Eigenschaften tätig zeigend dem Menschen seinen Lebenswandel, wo er gegen seinen Nächsten dieselben ausübend erst die Gottesliebe recht begreifen wird, welche ohne die Nächstenliebe nicht bestehen kann.

 

Denn der Nächstenliebe wegen erschuf Ich das ganze Weltall, leitete das Licht hindurch, und selbst Ich fühle nur Meine Eigenschaften wieder, wenn ich sie an lebenden Wesen verwirklicht finde.

 

So muß der Lichtstrahl von einem Pol der Schöpfung zum andern die Harmonie und gegenseitige Wechselwirkung herstellen und erhalten, und so knüpft sich durch ihn das Band zwischen liebenden Wesen, zwischen Vater und Kindern stets enger, bis einst – wie Ich auf Erden sagte: `ein Hirt und eine Herde` sein wird, wo Ich dann nicht mehr in die weiten Räume Meiner Schöpfung das Wort werde ertönen lassen: Es werde Licht! Denn es wird überall Licht geworden sein, im Innern der Herzen wie im Äußern der materiellen Welt, wo dem geistigen Auge bei Aufsuchung Meiner Werke kein dunkler Fleck sich entgegenstellen wird!

 

So soll euch das Licht als Symbol Meiner Liebe führen, weit hinaus zu jenen fernen Welten und weit hinein in die Eingeweide der Planeten und Sonnen, wo ebenfalls die Liebe als Ersatz des materiellen Lichtes alles tut und bereitet, um den auf der Oberfläche lebenden Geschöpfen ein erträgliches, glückliches Leben zu verschaffen, wo die Erhaltung des physischen Lebens leicht und die Ausbildung des geistigen durch nichts gestört werden soll, damit, wie Ich es euch schon vor Jahren sagte: Licht, Leben und Liebe das Kleeblatt der Dreieinigkeit sei, welches euch auf allen Wegen leiten und endlich euch zu Mir ins Geisterreich führen soll, wo das Licht, das Leben und die Liebe kein Ende mehr haben werden – und ihr stets `mehr Licht` im geistigen Leben und `mehr Liebe` im geistigen Lichte finden werdet, welches von Mir ausgehend, vorerst das ganze Geisterreich belebend, das materielle Leben erleichternd und die Menschenherzen erwärmend, einen Bund fester schließen solle, worin vom Vater zum Kinde nur sanfte Abstufungen sind und also nie die Allmacht des ersteren letzteres erschrecken, sondern Seine Liebe alles vergessen macht, was das Leben im großen Geisterreich erschweren könnte.

 

So habt ihr nun hier wieder ein Wort, ein Wort von Meinen Wundern, um euch zu zeigen, dass, wenn ihr auch vor der Größe Meiner Welt erstaunen müsst, ihr doch vor dem Schöpfer, der nur ein Vater sein will, nicht zurückschrecken sollt, sondern festes Vertrauen haben möget, dass er so wie ein Vater auf Erden ebensowenig etwas anderes euch zukommen lassen will als Freuden – und zwar Freuden ohne Ende! Amen.“ (Leicht gekürzt)

 

(Aus: Gottfried Mayerhofer. "Schöpfungsgeheimnisse")