Katholische Kirche und Neuoffenbarung, Teil 5



(383) Warum ist Abtreibung in keiner Entwicklungsphase

eines Embryos erlaubt?


Das von Gott geschenkte Leben ist Gottes direktes Eigentum; es ist vom ersten Augenblick an heilig und jedem menschlichen Zugriff entzogen. „Noch ehe ich dich im Mutterleibe formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterleibe hervorkamst, habe ich dich geheiligt.“ (Jer 1,5) [2270-2274, 2322]
Gott allein ist der Herr über Leben und Tod. Nicht einmal „mein“ Leben gehört mir. Jedes Kind hat von der Empfängnis an ein Recht auf Leben. Von allem Anfang an ist der ungeborene Mensch eine eigene Person, in deren Rechtskreis niemand von außen eindringen darf, nicht der Staat, kein Arzt, auch nicht die Mutter. Die Klarheit der Kirche ist kein Mangel an Barmherzigkeit; sie möchte vielmehr auf den nicht wiedergutzumachenden Schaden hinweisen, der dem unschuldig getöteten Kind, seinen Eltern und der ganzen Gesellschaft angetan wird. Unschuldiges Leben zu schützen gehört zu den vornehmsten Aufgaben des Staates. Entzieht sich ein Staat dieser Aufgabe, untergräbt er selbst die Grundmauern des Rechtsstaates. >237, 379

Abtreibung ist Mord *), denn:
383/1
„... die Seele ist vor der Zeugung ein Knäuel, ein sogenannter gordischer Knoten, der erst entwirrt werden muß, um zu einer Form zu gelangen. Die Entwirrung dieses Knotens beginnt eben mit dem Akte der Zeugung; denn da wird dieser gordische Seelenknoten in den Mutterleib getrieben und umhülst.“ (Er.01_050,04)
383/2
„Siehe, das Hineinlegen des gesunden, schönen Samens bedeutet entsprechend das erste Werden des Menschen! Es ist gleich dem Eingefleischtwerden der an und für sich schon ganz ausgebildeten Seele.“ (GEJ.02_216,02)
383/3
Wenn dann irgend Gatten sich durch den Naturtrieb genötigt fühlen, eine Begattung zu begehen, so erhält eine solche vollreife und dem Gattenpaare zunächststehende freie Naturseele aus dem Außenlebensäther eine momentane Kunde, oder sie wird durch die vermehrte Kraft des Außenlebenskreises der Gatten als homogen angezogen, tritt mit einem gewissen Zwange während der Begattungshandlung in den Strom des Mann und wird durch diesen in ein kleines Ei gelegt, was man die Befruchtung nennt. Und siehe, von da an gleicht die Lebensseele dann schon dem Samenkorne, das irgend ins Erdreich gelegt ward, und macht im Mutterleibe alle die Stadien entsprechend durch bis zur Ausgeburt in die Welt, die das Samenkorn in der Erde durchgemacht hat, bis es den Keim treibt über den Erdboden!“ (GEJ.02_216,04)

*) Allein in Deutschland wurden lt. Statistischem Bundesamt 2011 über 100.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet! Nicht gemeldete Abbrüche (Dunkelziffer) nicht mitgerechnet. Manche Medien sprechen sogar von 300.000 Abbrüchen jährlich.
Siehe auch (378) „Warum darf man weder sich selbst noch anderen das Leben nehmen“

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Ehe und Sexualität“



(385) Darf man an lebenden Embryonen forschen?

Das ist Folter und Mord. Siehe unter (383) „Warum ist Abtreibung in keiner Entwicklungsphase eines Embryos erlaubt?“



(391) Warum sind Organspenden wichtig?


Organspenden können Leben verlängern oder Lebensqualität erhöhen, deswegen sind sie ein echter Dienst am Nächsten, sofern Menschen nicht dazu gezwungen werden. [2296]
Es muß sicher sein, dass der Spender zu Lebzeiten seine freie und bewusste Zustimmung gegeben hat und er zum Zweck der Organentnahme nicht getötet wird. Es gibt die Lebensspende, z.B. bei Knochenmarktransplantationen oder bei der Spende einer Niere. Die Organspende aus einer Leiche setzt eine sichere Todesfeststellung und die Zustimmung des Spenders zu Lebzeiten, oder seines Vertreters, voraus.

Sind hirntote Menschen tote Menschen?
Die Definition des Hirntodes beruht auf einem 1968 veröffentlichten Konzept der Harvard Medical School. Vorher galt ein Mensch als tot, wenn seine Atmung und Herztätigkeit stillstand. Doch durch die Entwicklung der Ersten Hilfe, der Beatmung und anderer intensivmedizinischer Techniken wurde auch schwer Hirngeschädigten ein Weiterleben ermöglicht - allerdings befanden sich dann einige der Patienten im irreversiblen Koma. Zur Klärung des Status dieser Patienten wurde eine neue Todesdefinition festgelegt. Dabei wurde berücksichtigt, daß diese Patienten trotz intensivmedizinischer Behandlung in absehbarer Zeit sterben würden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod) Das "Presidents Council on Bioethics" (USA) stellte 2008 eindeutig klar, daß der Hirntod naturwissenschaftlich nicht mit dem Tod gleichzusetzen ist; und neben vielen anderen Medizinern weist auch der Stuttgarter Internist und Kardiologe Paolo Bavastro darauf hin: "Der Hirntod ist nicht der Tod, das ist biologisch sowie von den Phänomenen her Unsinn. Die Menschen in diesem Zustand sind Sterbende. Sie sind bewußtlos und werden beatmet, aber ihr Herz schlägt von allein (...) Das Leben hängt nicht nur am Gehirn. Ein Widerspruch am Konzept `Hirnversagen ist gleich Tod` ist zudem die Tatsache, daß Organspender narkotisiert werden. Ich manchen Ländern ist das sogar Pflicht."
(Kölner Stadtanzeiger. Magazin Nr.106 vom 07.05.2012)


391/1
Seht, da liegt auch noch unser Mann auf seinem Lager; denn solange noch eine Wärme im Herzen ist, löst der Engel die Seele nicht vom Leibe! Denn diese Wärme ist der Nervengeist*), der zuvor von der Seele ganz aufgenommen werden muß, bis die volle Löse von Seite des Engels vorgenommen werden kann; denn alles geht da den ordnungsmäßigen Gang.“ (HiG.02,S.387,07 / BM.01_001,07f)
*) Anmerkung: Der “ Nervengeist” ist eine feinstoffliche Substanz, durch welche die Seele mit dem materiellen Körper in Verbindung steht. Sie stellt in ihrer Gesamtheit ebenfalls eine Gestalt dar, die in esoterischen Kreisen z.B. als Ätherleib bezeichnet wird.
391/2
Mathael: „Während ich solchen Dunst über der Brustgrube der Kranken sich immer mehr ausbreiten und verdichten sah, lebte der Leib noch immer und stöhnte zuweilen wie jemand, der von einem schweren Traume geplagt wird. Nach etwa dem vierten Teile der Zeit einer römischen Stunde schwebte der Dunst in der Größe eines zwölfjährigen Mädchens etwa zwei Spannen hoch über des sterbenden Weibes Leib und war mit dessen Brustgrube nur noch durch eine fingerdicke Dampfsäule verbunden. Die Säule hatte eine rötliche Färbung, verlängerte sich bald und verkürzte sich auch wieder dann und wann; aber nach jedesmaligem Verlängern und abermaligem Verkürzen ward diese Dampfsäule dünner, und der Leib trat während der Verlängerungen stets in sichtlich schmerzhafte Zuckungen. Nach etwa zwei römischen Stunden der Zeit nach ward diese Dampfsäule von der Brustgrube ganz frei, und das unterste Ende sah aus wie ein Gewächs mit sehr vielen Wurzelfasern. Im Augenblick aber, als die Dampfsäule von der Brustgrube abgelöst ward, bemerkte ich zwei Erscheinungen. Die erste bestand in dem völligen Totwerden des Leibes, und die andere darin, dass die ganze weißneblige Dampfmasse sich in einem Augenblick in das mir nur zu wohlbekannte Weib des Nachbarn umwandelte... Ich möchte nun nur das ein wenig mehr erläutert haben, warum die Seele im Moment des Scheidens als ein Dunst der Brustgrube entsteigt, und warum nicht gleich als eine ausgebildete Menschenform. – Herr, Du liebevollster Vater, Du allweisester Meister alles Leben, möchtest Du uns darüber wohl eine Erklärung geben?“
Sagt der Herr: „Die sollet ihr sogleich haben; und so höret denn! Der ersichtliche Dunst – in dem Maße (Form) eines Menschen doch immerhin – ist eine Folge der großen Beklommenheit der Seele im Moment des Scheidens, in welchem sie vor lauter Furcht und Entsetzen auf einige Augenblicke ganz bewusstlos wird. Es ist eine außerordentliche Tätigkeitsanstrengung der scheidenden Seele, sich zu erhalten in ihrer sich selbst bewussten Existenz. Alle ihre Teile werden in eine außerordentlich heftige Vibration gesetzt, dass darob auch das schärfste geistersehende Augen irgendeine bestimmte Form nicht entdecken kann.“ (GEJ.04_128,07ff)

391/3
Wenn wir von Gott aus berufen werden, diese Welt zu verlassen, dann wird zuvor ein Engel Gottes ... in einem Augenblick alles dem Geiste Angehörige aus der Materie frei machen. Die Materie wird der vollen Auflösung übergeben, die Seele und ihr Lebensgeist, sowie alles, was in der Materie der Seele angehört, wird in vollkommenster Menschengestalt vereinigt in die reine Welt der Geister hinübergeführt nach dem ewigen, unwandelbarsten Willen Gottes!“ (GEJ.02_195,02)

Zu Organspenden unter Lebenden
ist zu sagen: dass dies immer ein Eingriff in Gottes Ordnung und Wille ist, da Krankheiten in sich einen tieferen Sinn für unsere geistige Entwicklung bergen:
„Mag eine Organspende auch zu einer Verlängerung (und ggf. auch zu einer Verbesserung) des irdischen Lebens des Empfängers führen, die geistige Entwicklung in der jenseitigen Welt wird dadurch sicherlich nicht gefördert - ein Gesichtspunkt, der in der öffentlichen Diskussion in dieser Hinsicht keine Berücksichtigung findet.“ *)


391/4
Was deine gestrige Frage betrifft, nämlich das oft langwierige und schwere Kranksein vor dem Leibestode, wie auch den zumeist sehr frühen Tod der Kinder, so ist solches von Mir aus nur eine Zulassung zur Besserung der Menschen.“ (GEJ.10_182,02f)
391/5
„Die gegenwärtige Krankheit vor dem Leibestode der Menschen ist demnach nichts anders als die Folge der nahe gänzlichen Verlassung der alten Ordnung, ist aber auch zugleich ein Hüter der in manchen Menschen noch gesunden Seele, auf dass diese sich dann nach und nach aus ihrem schlechten Fleische zurückzieht, sich dadurch den Fesseln der bösen Seelensubstanzen ihres Leibes entwindet und, wenn diese ihr zu arg zu wirtschaften anfangen, sich mit Hilfe ihres besseren jenseitigen Geistes noch rechtzeitig aus ihrem Leibe für immer entfernt und darauf ewig nimmer nur den allerentferntesten Wunsch hat, sich je wieder in einen Leib zu begeben, - außer, sie ist schon als völlig böse aus dem Leibe getreten und sucht dann, um sich am Fleische recht bitter rächen zu können, in das Fleisch eines auf der Erde noch lebenden Menschen zu dringen und dasselbe auf die grausamste und unbarmherzigste Weise zu quälen, was ihr schon häufig gesehen und erlebt habt an den von den bösen Geistern besessenen Menschen.“ (GEJ.10_182,19ff)
391/6
„Weil aber die törichten Menschen auf ihre Satzungen und alten, bösen Gewohnheiten mehr halten als auf Meine Gebote, die nichts als die reinste Liebe sind, so sind sie auch selbst Urheber von tausend Übeln und Krankheiten, die sie zu leiden haben und an denen sie oft leiblich und geistig sterben.“ (HEIG 470927.6)
391/7
Aber daran denkt niemand, dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerungen, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!“ (GEJ.03_012,06)
391/8
Wenn die Menschen auszuarten angefangen haben, dann sind auch bald schwere Körperleiden über sie gekommen und haben sie die Folgen der Gering- oder Garnichtachtung der Gebote Gottes kennen gelehrt. (GEJ.09_035,07)
391/9
Wenn Ich das Fleisch des Menschen ersterben lasse, so sein Geist zum Leben eingehen soll, so ist das ein gar kleiner Tod; du aber sollst in Meinem Feuer einen gar endlos großen finden, und es wird sich dann zeigen, wie viel von dir nicht getötet wird in Meinem Feuer! Was ist des Fleisches Abfall? – Nichts als eine Löse des Geistes, also seine Auferstehung vom Tode zum wahren, vollkommensten Leben!“ (HGt.03_021,18f)
391/10
Der Herr: „Der Kranken sage, dass nur Ich der einzige und allein rechte Arzt bin und frei helfen kann, wem Ich will!“ (HiG.01_41.01.25,02)
391/11
Der Herr zu einem Leidenden: „Die Glaubenskur aus der Liebe zu Mir, eurem Vater, ist die allerbeste! Wenn du glaubst in deinem Herzen, dass Ich dir allezeit helfen kann und will, wenn du nur immer Meiner allein rechten und wahren Hilfe vonnöten hast, und wann du dich immer lebendig volltrauend darum zu Mir wendest, dann soll dir auch allezeit geholfen sein!“ (HiG.02_44.09.13,01f)
391/12
Jesus zu armen Fischern: “Ich bin allein ein wahrer Weltheiland für alle Menschen und habe nicht nur die Macht, jeden Menschen durch Meinen Willen und Mein Wort dem Leibe nach gesund zu machen, sondern vermag vor allem auch der Menschen Seele von langer Irrsal zu erlösen und ihnen das ewige selige Leben zu geben.” (GEJ.06_097,09)
391/13
Jesus zu Seinen zur geistigen Heilung berufenen Nachfolgern: „Ein Zeichen Meiner mächtigen Gegenwart bei und in euch wird sein, dass wenn ihr den leiblich Kranken aus wahrer Nächstenliebe in Meinem Namen die Hände auflegt, es mit ihnen besser wird, wenn dies zum Heile ihrer Seelen dienlich ist. Dabei saget allezeit im Herzen: `Herr, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!` Denn ihr könnet es nicht wissen, ob das Besserwerden des Leibes einer Seele dienlich ist. Und ein ewiges Leben im Leibe ist ja keinem Menschen beschieden!“ (GEJ.09_043,06ff)

*) Siehe auch linke Randspalte unter "Ethisches / Aktuelle Themen"

Siehe auch (66) „Lag es in Gottes Plan, dass Menschen leiden und sterben?“ und (382) „Ist Sterbehilfe erlaubt?“



(398) Müssen Christen Pazifisten sein?

Siehe hierzu die Fragen (378) „Warum darf man weder sich selbst noch anderen das Leben nehmen?“ und (380) „Warum darf man im Fall von Notwehr doch eine Tötung des anderen in Kauf nehmen?“


(414) Was sagt die Kirche zum Einsatz von Kondomen?

Siehe hierzu die Frage (420) „Darf ein christliches Ehepaar Empfängnisregelung betreiben?“


 

(415) Wie beurteilt die Kirche Homosexualität?


Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen und auch leiblich füreinander bestimmt. Die Kirche nimmt Menschen, die homosexuell empfinden, vorbehaltlos an. Sie dürfen dafür nicht diskriminiert werden. Gleichzeitig sagt die Kirche von allen Formen gleichgeschlechtlicher sexueller Begegnung, dass sie nicht der Schöpfungsordnung entsprechen. [2358-2359] >65

Antworten aus dem Alten Testament:
„Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie bei einer Frau: es ist ein Gräuel.“ (3.Mose 18,22) (Siehe auch 3.Mose 20,13)

Antworten aus dem Neuen Testament:
Darum hat sie auch Gott dahingegeben in schändliche Lüste: denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen; desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.“ (Rö 1,26-27)
Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Uneinigkeit, Unzucht..., von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, dass, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ (Gal 5,19-21)
Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welcher ist der Götzendiener, Erbe hat in dem Reiche Christi und Gottes.“ (Eph 5,5)
Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf
den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.“ (Gal 6,8)
Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.“ (Gal 5,16)
Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein sehet zu, dass ihr durch die Freiheit dem Fleische nicht Raum gebet.“ (Gal 5,13)
Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, und dass ihr meidet die Hurerei und ein jedlicher unter euch wisse sein Gefäß zu behalten in Heiligung und Ehren, nicht in der Brunst der Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen.“ (1.Thess 4,3-5)
S.a. 2.Kor 6,6, Gal 5,22, 1.Tim 4,12; 5,2.

Aus der Neuoffenbarung
415/1
Siehe, der pure Gedanke im Kopf über Dinge, welche noch die dunkle Zukunft vor deinem Geiste verhüllt, ist gerade also zu betrachten, als wollte ein Mann dem Manne eine lebendige Frucht zeugen also, wie er solches tun kann in dem Weibe, was zugleich auch die größte sündigste Hurerei wäre!” (HGt.03_031,13)
415/2
„Wo demnach Unzucht und Hurerei bei einem Volke sehr eingerissen sind, da sind die Menschen ohne alle Außenlebenssphäre, träge, feig und gefühllos und finden an nichts mehr irgendein erhebendes und beseligendes Vergnügen und keine Lust an einer schönen Form und Gestalt. Ihre Sache ist der stumme, tierische Fleischtriebsgenuß; für alles andere haben sie entweder nur einen sehr geringen oder gar keinen Sinn! Sorget darum vor allem, dass dieses Laster nirgends einreiße, und die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!“ (GEJ.04_231,02)
415/3
So wahr ein Gott lebt und Sein Wort durch meinen Mund nun an euch ergeht, so gewiß wird das, was eurer Gier nun wie ein Himmel voll Lust sich zeigt und euer Herz verlockt, in Kürze für alle euresgleichen eine Hölle grässlichster Art werden!... Der Herr gab dem Fleische diesen Sinn (der sexuellen Begierde) nicht zu einem Bedürfnis, sondern für eine Eigenschaft zum nüchternen und weisen Gebrauch. Wer aber daraus ein Bedürfnis macht, ist ein elender Sünder. Die Gnade Gottes weicht aus seinem Herzen, da er dem stummen Gesetz des Fleisches gehorcht und sich damit einen Himmel der Böcke und der Hunde nach der Gerechtigkeit des Todes und Gerichts erbaut!“ (RB.02_203,15f)
415/4
Daß ein und der andere Mensch in dieser Leidenschaft nur leider zu oft ausartet, wie es die tägliche Erfahrung lehrt, ist sicher wahr, und es ist solch eine Ausartung allzeit wider die Ordnung Gottes, und somit eine Sünde.“ (GEJ.02_060,02)
415/5
Ferne sei eurem Leibe die stumme Befriedigung dessen, daran das Fleisch und somit auch die Sünde hängt, - so werdet ihr stets wandeln wahrhaft und getreu vor Mir, wer aber da wohltut seinem Fleische, es nährt über das gerechte Maß und es dann durch alle Wollust sucht zu ergötzen, der nährt seine eigene Sünde und räumt durch die Wollust des Fleisches dem ewigen Tod alle Gewalt über sich ein.“ (HGt.02_089,03)
415/6
Darum aber sei es euch auch für vollwahr gesagt, dass Hurer und Huren, Ehebrecher und Ehebrecherinnen und Unzüchtler aller Art und jeden Geschlechts in Mein Gottesreich schwer oder auch gar nie den Eingang finden werden!“ (GEJ.04_230,05)
415/7
Die allerschändlichste Geilerei aber besteht in der Schändung der Knaben und in der Befleckung anderer Glieder und Teile des weiblichen Leibes, als welche von Gott dazu verordnet sind, oder gar in der Schändung der Tiere; solche Schänder sind aus aller menschlichen Gesellschaft für immer vollends auszumerzen.“ (GEJ.03_068,09)
415/8
„Daher reinige dein Fleisch und werde eins mit Mir, damit Ich eins mit dir werde! (HGt.01_002,10)




(420) Darf ein christliches Ehepaar Empfängnisregelung betreiben?


Ja, ein christliches Ehepaar darf und soll verantwortlich mit der Gabe, Leben schenken zu dürfen, umgehen. [2368-2369, 2399]
Manchmal sind soziale, psychische und gesundheitliche Gegebenheiten da, in denen ein weiteres Kind eine große, fast übermenschliche Herausforderung für das Paar bedeuten würde. Es gibt daher klare Kriterien, die Ehepaare beachten müssen: Empfängnisregelung kann erstens nicht heißen, dass ein Paar den grundsätzlichen Ausschluß von Empfängnis betreibt. Es kann zweitens nicht heißen, dass Kinder aus egoistischen Gründen ausgeschlossen werden. Es kann drittens nicht heißen, dass äußerer Zwang dabei im Spiel ist (wenn zum Beispiel der Staat entscheidet, wie viele Kinder ein Paar haben darf). Es kann viertens nicht heißen, dass dabei jedes Mittel angewandt werden darf.

420/1
Siehe, um die Armut zu verringern und den Reichtum zu schützen, will man die Ehen der Armen beschränken, und das mächtig beschränken. O das ist die verfluchteste Ausgeburt der Hölle, ein Werk Satans! Siehe, das ist der Grund aller Pest! Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder (z.B.China, Einkindehe), wo der Trieb da ist , wie auch durch die gewaltige Ausrottung der (wilden) Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. ... Weil aber die Menschen selbst (durch den Egoismus) zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, dass sie für solchen Frevel auf das allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich. (HiG.02_47.01.10,05f)
420/2
Sehet, das ist der verruchte Grund aller Pest, die darum vorzüglich im Oriente zu Hause ist, weil dort die ordentliche Zeugung der Menschen auf tyrannisch gewaltsame Weise manchmal sogar durch Verstümmelung unterdrückt wird. Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze (Natur-)Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorscheine kommen – woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, dass Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister! Das verstehet ja wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt! (HiG.02_47.01.10,07ff)
420/3
„Die angezeigten Städte dieses Reiches haben das Eheverminderungssystem schon völlig entwickelt, daher sollen sie auch dafür gehörig belohnt werden. Es wird aber diesmal ganz Europa, besonders in den großen Industriestädten, ganz gewaltig gezüchtigt werden. Doch das Ganze kann durch Gebet und gute Werke an den Armen sehr gemildert werden, besonders wo die Ehen nicht gar zu arg und planmäßig unterdrückt werden. – Dies zu eurer tieferen Belehrung und Darnachachtung! – Amen." (HiG.02_47.01.10,12)
420/4
Wohl hat Gott alle Gesetze in die Natur gelegt; aber dem freien Menschen gab Er Verstand und Vernunft, dass er die ersten Gesetze seines Fleisches nur sehr mäßig, und das nur im Zustande einer Ehe ordentlich erfüllen solle; für Tritte über die moralische Grenze hinaus hat Er aber auch Hinkboten gestellt, die solche Überschreitungen stets empfindlich durch ein zweites Gegengesetz zu ahnden pflegen.“ (RB.01_097,19)
420/5
Würden die Menschen dieses Laster meiden und den Beischlaf nur so oft begehen, als wie oft er zur Erweckung einer Frucht in eines ordentlichen Weibes Leibe notwendig ist, Ich sage es euch: Nicht einen gäbe es unter euch, der nicht mindestens ein Hellseher wäre! So aber, wie es unter euch Sitte ist, vergeudet der Mann wie das Weib die besten Kräfte durch das oft tägliche Verpuffen der alleredelsten und seelenverwandtesten Lebenssäfte und hat demnach nimmer einen Vorrat, aus dem sich am Ende ein stets intensiveres Licht in der Seele ansammeln könnte!“ (GEJ.04_230,02)
420/6
„Aus dem bereits Gesagten aber wirst du gar leicht ersehen, was da ist die Unzucht, und warum sie von Moses als eine schwere Sünde verboten ist; denn es ist von Gott aus dem Menschen alles nach der göttlichen Ordnung verordnet. Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten.“ (GEJ.03_066,07)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Ehe und Sexualität“




(440) Sind Christen verpflichtet,

sich in Politik und Gesellschaft zu engagieren?


Es ist eine besondere Aufgabe der christlichen >LAIEN, sich im Geiste des Evangeliums, der Liebe, der Wahrheit und der Gerechtigkeit in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu engagieren. Die >KATHOLISCHE SOZIALLEHRE bietet ihnen hierzu eine klare Orientierung. [2442]
Mit dem Dienst der >BISCHÖFE, >PRIESTER und Ordensleute ist eine parteipolitische Betätigung nicht vereinbar. Sie müssen für alle da sein.

440/1
Da die Politik ... eine Hülle oder Decke besonders über Sünden der Selbstsucht und Eigenliebe ist, sind die Politiker samt und sämtlich als eine `verdeckte Speise` zu betrachten, nur mit dem Unterschiede, dass eine verdeckte Speise gewöhnlich eine gute Speise, ja ein Leckerbissen ist, während die Politiker ein ganz überaus schlechtes Gericht sind, an dem sich viele arme, gute Menschen den bürgerlichen Tod essen.“ (HiG.02_47.07.23,03)
440/2
„...Nehmet euch in acht vor den Politikern, wollt ihr nicht narkotisiert werden zeitlich und auch ewig!“ (HiG.02_47.07.23,07)
440/3
Was aber eure äußeren Staatsgeschäfte betrifft, so sollen sie bestehen fürs Fleisch der Menschen; denn solange der Mensch nicht vollends im Geiste wiedergeboren ist, sind ihm äußere Staatsgeschäfte notwendig, weil sie ihn in Demut und Geduld üben, die zur Erreichung der vollen Wiedergeburt höchst notwendig sind, andernteils aber den gar finsteren und bösen Menschen abhalten, seinen Nebenmenschen Böses in zu großem Maße zuzufügen, indem sie mit scharfgezogenen Linien jedem das Seinige zuweisen und den mutwillig dawider Handelnden züchtigen. Ich sage euch darum auch, dass ihr der weltlichen Macht untertan bleibet, ob sie euch minder gut oder auch gar böse dünkte; denn ihre Gewalt ist ihr von oben verliehen. Wer aber einmal im Geiste wiedergeboren ist, den wird so wenig wie Mich Selbst ein weltliches Gesetz mehr beirren.“ (GEJ.08_022,05f)
440/4
Wer Licht sucht und will, dem wird es; wer den Frieden, dem soll er werden! Der Gute und Barmherzige wird Güte und Barmherzigkeit finden, wie der Böse seinen unbarmherzigen Richter. – Ihr aber kümmert euch alles dessen gar nicht, sondern eure Frage sei nur: `Herr, Vater, bist Du bei uns?` - Und Ich sage zu euch dann: `Ja, Meine Kinder!` - Alsdann lasset nach Krakau Österreicher, Russen oder Chinesen einziehen, und es wird für euch ganz einerlei sein! Mag da geschehen, was da wolle, die Meinen werden allezeit sich unter Meinem allmächtigen Schutze befinden, sei es auf der Welt oder in der Hölle. Die Welt und ihre Schwester, die Hölle, aber wird stets das bleiben, was sie ist – bis zu ihrem Gerichte. Ich aber weiß gar wohl, warum Ich über ein oder das andere Volk dies oder jenes kommen lasse. Euch aber genüge es zu wissen, dass da von Mir, dem Vater aller Menschen, keine bösen Gaben den Kindern, wie diese auch beschaffen sein mögen, gereicht werden, am wenigsten denen, die Mich suchen, erkennen und lieben. Amen!“ (HiG.02_46.12.09,12f)
440/5
„...Also sollet ihr auch weder eine Freude noch eine Trauer haben, so ihr erfahret, dass diese oder jene Partei entweder gesiegt hat oder weidlichst geschlagen wurde. Überhaupt sollet ihr euch gar nicht viel kümmern, ob das, was nun geschieht, recht oder unrecht sei, denn Ich lasse alles das also geschehen, wie es geschieht, und Ich meine, daß Ich doch Herr genug dazu bin und bin weise genug und bin gut genug! – Wer aus euch aber nun anders denken und urteilen will, der muß daher aber auch mehr Herr sein wollen, als Ich es bin, und muß notwendig weiser und besser sein als Ich. So aber jemand das zu sein wähnt, wenn auch gerade nicht in seinen Gedanken, aber dennoch durch seine Reden und Taten, der bändige aber hernach auch die Elemente, zeichne den Sternen ihren Gang vor, gebiete den Winden, dem Meere und dem mächtigen Feuer im Inneren der Erde; er gebiete den Wolken und schaffe der Sonne und dem Monde, dass sie besser der Erde dienen, als wie es manchmal der Fall ist.“ (HiG.03_49.04.06,16f)
440/6
„Ich sage euch: Menget euch in nichts und bleibet fein zu Hause (im Geiste, im Glauben), auf dass, so Ich in der Bälde kommen werde, Ich euch auch daheim antreffe, euch tröste, stärke und aufnehme in Mein neu zu gründendes Reich auf Erden und in allen Sternen! – Aber so Ich euch nicht daheim antreffen werde, so möget ihr euch dann selbst zuschreiben, so ihr an dieser Meiner größten und letzten Ankunft entweder gar keinen oder nur einen sehr geringen Teil haben werdet. Ich sage euch: Ich allein bin der Herr der ganzen Unendlichkeit, und sonst gibt es ewig keinen! – Was ihr sehen, denket, wahrnehmet, empfindet und fühlt und noch endlos mehr, was vor euch verborgen ist, das alles ist allein Mein Werk.“ (HiG.03_49.04.06,22f)
440/7
Und siehe, so ist dein Herz auch ein Haus der Seele und vorzüglich des Geistes! Wenn du aber immer nach außen hinaus tätig bist, wann wirst du da dein Lebenshaus reinigen, auf dass dein Geist gedeihe in der guten Luft deiner Seele? Also ist fürs Gedeihen der Seele und des Geistes in ihr vor allem, was du tust, die äußere Ruhe notwendig!“ (GEJ.03_61,2f)
440/8
„Wer sich auf einmal so weit selbst verleugnen könnte, von aller Welt ganz abzulassen, seine Schätze – im rechten Maße – nur den Armen widmete aus purer Liebe zu Gott, und kein Wesen triebe mit dem Fleische der Weiber, der würde wahrlich in einer kürzesten Zeit schon als vollendet dastehen! Wer aber offenbar eine längere Zeit dazu vonnöten hat, um sich von allen irdischen Schlacken und Anhängseln zu reinigen, bei dem muß der allerbeseligendste Zustand der wahren geistigen Vollendung auch länger auf sich warten lassen.“ (GEJ.07_223,04f)
440/9
„Ich sage dir aber, wer nicht Mein Evangelium erfüllt, nachdem er es vernommen und einigermaßen durchdacht hat, siehe, der ist noch lange nicht geschickt zu Meinem Reiche, da er die Welt doch noch mehr fürchtet denn Mich. Er möchte Mich lieben neben der Welt her; aber siehe, Ich bin nicht neben der Welt zu lieben, da die Welt durchgehends nicht in Meiner Liebe, sondern bis auf das letzte Stäubchen nur vermöge Meiner Erbarmung beständig in Meinen unerbittlichen Gerichten steht und besteht. Denn Ich bin nur in der Liebe und Gnade erbittlich, aber ewig unzugänglich in Meinen Gerichten, die da sind die Heiligkeit Meiner ewigen Ordnung zufolge Meiner unendlichen Weisheit.“ (HiG.01_41.01.05,01f)
440/10
„Mein Reich ist ein Reich der höchsten Tatkraft, aber kein Reich eines müßigen, naseweisen Faulenzertums; denn Ich sagte zu den Aposteln nicht: `Bleibet daheim, denket, brütet und grübelt über Meine Lehre nach!` sondern: `Gehet hinaus in alle Welt!`“ (Er.01_073,17)




(448) Sind Armut und Unterentwicklung

ein unabwendbares Schicksal?


Gott hat uns eine reiche Erde anvertraut, die allen Menschen genügend Nahrung und Raum zum Leben bieten würde. Dennoch gibt es ganze Regionen, Länder und Erdteile, in denen viele Menschen kaum das Nötigste haben, um Leben zu können. Diese Spaltung der Welt hat komplexe historische Ursachen, aber sie ist nicht unumkehrbar. Die reichen Länder haben die moralische Pflicht, durch Entwicklungshilfe und die Herstellung gerechter Wirtschafts- und Handelsbedingungen gegen den unterentwickelten Staaten aus der Armut herauszuhelfen.
Auf unserer Welt leben 1,4 Milliarden Menschen, die mit weniger als 1 Euro täglich auskommen müssen. Sie leiden an einem Mangel an Nahrung und häufig auch sauberem Trinkwasser, sie haben meist keinen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Es wird geschätzt, dass täglich mehr als 25.000 Menschen an Unterernährung sterben. Viele von ihnen sind Kinder.

448/1
Es gibt in der Welt eine große Menge der Gefahren für die Seele. Auf der einen Seite hast du die Armut; ihre Begriffe von Mein und Dein werden desto schwächer, je mehr ein Mensch von derselben erdrückt wird. Darum lasset unter den Menschen die Armut nie zu groß werden, wollet ihr sicheren Weges wandeln! Wer aber schon arm ist, der bitte die wohlhabenden Brüder um eine nötige Gabe; stößt er an harte Herzen, so wende er sich zu Mir, und es soll ihm geholfen werden! Armut und Not entschuldigen den Diebstahl und den Raub nicht, und noch weniger den Totschlag eines Beraubten! Wer arm ist, der weiß nun, wohin er sich zu wenden hat.
Es ist zwar die Armut eine gar große Plage für die Menschen, aber sie trägt den edlen Kein der Demut und wahren Bescheidenheit in sich und wird darum auch stets unter den Menschen verbleiben; dennoch aber sollen die Reichen sie nicht mächtig werden lassen, ansonst sie sehr gefährdet werden hier und dereinst auch jenseits.
Wenn ihr unter euch Arme habt, so sage Ich es euch allen: Ihr brauchet ihnen nicht zu geben, dass auch sie reich würden; aber Not sollet ihr sie nicht leiden lassen! Die ihr sehet und kennet, denen helfet nach Recht und Billigkeit! Es wird aber noch gar viele geben auf dieser weiten Erde, die gar entsetzlich arm sind und eine übergroße Not leiden. Allein ihr kennet sie nicht und vernehmet auch nicht ihr Jammergeschrei; darum lege Ich sie euch auch nicht ans Herz, sondern die nur, die ihr kennet und die irgend zu euch kommen.
Wer von euch ein Freund der Armen sein wird aus vollem Herzen, dem werde Ich ein Freund und ein wahrer Bruder sein, zeitlich und ewig, und er wird nicht nötig haben, die innere Weisheit von einem andern Weisen zu erlernen, sondern Ich werde sie ihm geben in aller Fülle in sein Herz. Wer seinen nächsten armen Bruder lieben wird wie sich selbst und wird nicht hinausstoßen eine arme Schwester, welches Stammes und welchen Alters sie auch sei, zu dem aber werde Ich Selbst kommen allzeit und Mich ihm treulichst offenbaren. Seinem Geiste, der die Liebe ist, werde Ich´s sagen, und dieser wird damit erfüllen die ganze Seele und ihren Mund. Was der dann reden oder schreiben wird, das wird von Mir geredet und geschrieben sein für alle Zeiten der Zeiten.
Des Hartherzigen Seele aber wird ergriffen werden von argen Geistern, und diese werden sie verderben und sie einer Tierseele gleichmachen, wie sie dann auch jenseits also offenbar werden wird.
Gebet gerne und gebet reichlich; denn wie ihr da austeilet, so wird es euch wieder zurückerteilt werden! Wer ein Hartherz besitzt, das wird von Meinem Gnadenlichte nicht durchbrochen werden, und in ihm wird wohnen die Finsternis und der Tod mit all seinen Schrecken!
Aber ein sanftes und weiches Herz wird von Meinem Gnadenlichte, das gar zarter und übersanfter Wesenheit ist, gar bald und leicht durchbrochen werden, und Ich Selbst werde dann einziehen in ein solches Herz mit aller Fülle Meiner Liebe und Weisheit.
Solches möget ihr wohl glauben! Denn diese Worte, die Ich zu euch nun rede, sind Leben, Licht, Wahrheit und vollbrachte Tat, deren Realität ein jeder erfahren muß, der sich danach kehren wird.“ (GEJ.04_079,01ff)

448/2
„Daß die Güter dieser Erde sehr ungleich verteilt sind, und dass es Reiche und Arme gibt, das ist schon also der weise Wille Gottes, und er lässt darum auch solch ein Verhältnis unter den Menschen bestehen, weil ohnedem auch die Menschen schwer oder auch gar nicht bestehen könnten.
Denn stelle dir einmal die Sache also vor, dass da ein jeder Mensch auf der ganzen Erde schon von Geburt an mit allem also versorgt wäre, dass er von keinem andern nur ein Geringstes mehr benötigen würde, so würde er nur zu bald den Tieren des Waldes und den Vögeln der Luft gleich leben.
Diese bauen sich keine Häuser, bebauen keine Felder und Weinberge und haben nicht Not, für ihre Bekleidung zu sorgen. Und hätten sie auch in ihren Höhlen und Nestern hinreichend Nahrung, so würden sie diese auch nie verlassen, sondern sie würden gleich den Polypen im Meeresgrunde ruhen und fressen, wenn sie einen Hunger verspüren. Aber weil die Tiere ihren Fraß erst suchen müssen, so sind sie voll Bewegung und ruhen erst dann, wenn sie ihren Hunger gestillt haben.
Und siehe, also hat es Gott besonders unter den Menschen gar sehr weise eingerichtet, dass Er die irdischen Güter unter sie sehr ungleich verteilt und sie auch mit sehr verschiedenen Talenten und Fähigkeiten ausgestattet hat! Dadurch ist ein Mensch dem andern ein unerlässliches Bedürfnis. Der Reiche ist gewöhnlich für eine schwerere und doch höchst notwendige Arbeit nicht sehr dahin eingenommen, dass er selbst seine Hände daran legte; aber er hat eine Freude daran, dass er alles nach seinem Wissen und nach seinen gemachten Erfahrungen anordnet und seinen Knechten und Mägden anzeigt, was sie zu tun und zu arbeiten haben. Diese legen dann ihre Hände ans Werk und arbeiten nun und dienen willig dem Reichen um den bedungenen Lohn. Und damit sie sich etwa aus Liebe zum Selbstreichsein und zum Wohlleben nicht am reichen Dienstgeber vergreifen können, so schützen diesen die weltlichen wie auch die göttlichen Gesetze, freilich nur bis zu einem gewissen Maße, über das auch für die Reichen gar scharfe und weise Gesetze gegeben sind.
Also braucht der reiche Besitzer auch allerlei Professionisten. Er muß zum Schmied kommen, zum Zimmermann, zum Maurer, zum Schreiner, zum Töpfer, zum Schneider und zu noch gar vielen anderen, und so lebt einer von dem andern, weil einer dem andern dient. Und nur auf diese Art kann das Menschengeschlecht auf der Erde erhalten werden und könnte sehr gut bestehen, wenn sich so manche nicht auf eine gar zu übermäßige Habsucht und Herrschgier geworfen hätten. Doch diese werden von Gott stets scharf heimgesucht und schon auf dieser Welt gezüchtigt, und ihr ungerecht zusammengeraffter Reichtum geht höchstens bis auf die dritte Nachkommenschaft über.
Du siehst daraus, dass es in der Welt Arme und Reiche geben muß, und so kannst du auch schon einsehen, dass Moses das letzte Gesetz nicht lückenhaft, sondern so vollständig wie nur immer denkbar den Juden und durch sie allen Menschen gegeben hat, und dass eben in diesem Gesetz erst die wahre, innere Vollendung der reinen Nächstenliebe und des Geistes der Barmherzigkeit im Menschenherzen zugrunde liegt.“ (GEJ.07_037,01ff)

448/3
„Siehe, Meine Schule ist eine andere als die der Menschen auf der Welt!“ (HiG.02_42.09.10,04)



AUS DEM THEMENKREIS

IV. WIE WIR BETEN SOLLEN



(469) Was ist das Gebet?


Das Gebet ist die Hinwendung des Herzens zu Gott. Wenn ein Mensch betet, tritt er in eine lebendige Beziehung mit Gott ein. [2558-2565]
Beten ist das große Tor in den Glauben. Wer betet, lebt nicht länger mehr aus sich, für sich und von seiner eigenen Kraft. Er weiß, dass es einen Gott gibt, der zu sprechen ist. Ein Mensch, der betet, vertraut sich mehr und mehr Gott an. Er sucht jetzt schon die Verbindung mit dem, dem eines Tages von Angesicht zu Angesicht begegnet wird. Darum gehört zum christlichen Leben das Bemühen um das tägliche Gebet. Beten kann man allerdings nicht lernen, wie man eine Technik lernt. Beten ist, so merkwürdig es klingt, ein Geschenk, das man durch Beten erhält.

469/1
„...Darauf fielen alle vor Mir auf ihre Knie und wollten anfangen, Mich anzubeten. Aber Ich behieß sie, sich vom Boden zu erheben, und sagte zu ihnen: `Höret, alles dessen bedarf Gott und Ich nicht, sondern das allein wahre Gebet besteht in der aufrichtigen Liebe zu Gott, dem Vater im Himmel, und gleichermaßen zu den Nebenmenschen, die eure Nächsten sind. Alles andere Gebet hat vor Gott keinen Wert, und vor Mir auch nicht. Gott hat die Menschen auch nie gelehrt, Ihn mit den Lippen zu verehren und die Herzen kalt zu halten. Aber weil ein Samuel vor dem Volke laut gebetet hat, desgleichen mehrere Propheten, und weil David Gott dem Herrn seine Psalmen und Salomo sein Hoheslied sang, so kam das Volk zum leeren Lippengebet und zu den kalten Opfern. Aber vor Gott ist solch ein Beten und Opfern ein Greuel! Wer nicht im Herzen beten kann, der bete lieber gar nicht, auf dass er sich vor Gott nicht unanständig gebärde! Füße, Hände, Augen, Ohren und Lippen hat Gott dem Menschen nicht gegeben, dass er damit eitel und leer beten solle, sondern allein das Herz! Aber dennoch kann ein jeder Mensch auch mit den Füßen, Händen, Augen, Ohren und Lippen beten; und zwar mit den Füßen: wenn er hingeht zu den Armen und ihnen Hilfe und Trost bringt; mit den Händen: wenn er den Notleidenden unter die Arme greift; mit den Augen: wenn er gerne die Armen ansieht; mit den Ohren: wenn er gern und tatwillig Gottes Wort anhört und dieselben vor den Bitten der Armen nicht verschließt; und am Ende mit den Lippen: wenn er sich gerne tröstend mit den armen, verlassenen Witwen und Waisen bespricht und für die Gefangenen nach seiner Macht und Kraft gern ein gutes Wörtlein einlegt bei denen, die die Armen oft schuldlos gefangen halten, auf dass sie dieselben freiließen. Also betet der Mensch mit den Lippen auch, wenn er die Unwissenden belehrt und sie zum wahren Glauben, zur rechten Erkenntnis Gottes und zu allerlei nützlicher Tugend beredet. Das alles ist dann auch ein Gott höchst wohlgefälliges Gebet. So ihr aber nun das wisst, da tuet auch danach, - und ihr werdet an den Segnungen Gottes nie einen Mangel haben! Denn das heißt dann: Gott im Geiste und in aller Wahrheit anbeten.“ (GEJ.02_111,02ff)
469/2
Es ist wohl wahr, dass der Mensch Gott, seinen Schöpfer, ohne Unterlaß anbeten solle, da Gott in Sich heilig und darum aller Anbetung würdig ist; aber Gott in Sich ist ein Geist und kann daher nur im Geiste und in der Wahrheit angebetet werden. Was aber heißt das, Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten? – Seht, das heißt soviel als: allzeit an den einen wahren Gott glauben, Ihn aus allen Kräften über alles lieben und Seine leichten Gebote halten! Wer das tut, der betet fürs erste ohne Unterlaß, und fürs zweite betet er also zu Gott im Geiste und in aller Wahrheit; denn ohne Tat ist jedes Lippengebet eine barste Lüge, mit der Gott als die ewige Wahrheit nicht verehrt, sondern nur verunehrt wird!“ (GEJ.03_036,03f)
469/3
„...Keinen Wert hat (vor Mir) ein äußeres und noch so langes Lippengebet. Wer da will und wünscht, dass sein Gebet bei Mir erhört werde, der bete im stillen Kämmerlein seines Herzens vollgläubig zu Mir, und Ich werde ihm geben, um was er gebeten hat." (GEJ.08_040,18)
469/4
„...Um was ihr in dieser Welt den Vater in Mir bitten werdet, das wird euch denn auch gegeben werden. Nur bittet nicht um eitle Dinge dieser Welt, sondern um die ewigen Schätze des Reiches Gottes; denn alles andere, was ihr zum Leben in dieser Welt benötigt, wird euch schon ohnehin gegeben werden!“ (GEJ.10_032,02)

 



(486) Worum sollen wir Gott bitten?


Gott, der uns durch und durch kennt, weiß, was wir brauchen. Dennoch will Gott, dass wir „bitten“: dass wir uns in der Not unseres Lebens an ihn wenden, zu ihm schreien, flehen, klagen, ihn anrufen, ja sogar im Gebet mit ihm ringen. [2629-2633]
Sicher braucht Gott unsere Bitten nicht, um uns zu helfen. Daß wir Bittende sein sollen, geschieht um unseretwillen. Wer nicht bittet und nicht bitten will, verschließt sich in sich. Erst der Mensch, der bittet, öffnet sich und wendet sich dem Urheber alles Guten zu. Wer bittet, kehrt heim zu Gott. So bringt das Bittgebet den Menschen in das richtige Verhältnis zu Gott, der unsere Freiheit achtet.

486/1
„...Wer da durch seine Bitte etwas von Mir erhalten will, der bitte ganz still in seinem von der Liebe zu Mir erfüllten Herzen, und es wird ihm gegeben werden, um was er gebeten hat, so es sich mit dem Lebensheile seiner Seele verträgt!“ (GEJ.06_123,09)
486/2
Ich gebe wohl jedem gern, um was er Mich gläubig und vertrauensvoll bittet; aber um sehr vieles lieber, was zur Heilung des Geistes gehört als zur Heilung des Fleisches. Wer da Mein Wort liest und lebt danach und hat einen starken, festen Glauben, dem wird das Wort durch seinen Glauben helfen, wie es in den Evangelien gar oft zu ersehen ist. Fehlt aber der rechte, lebendige Glaube, da wird das `Stehe auf und wandle!` nur von geringer Wirkung sein. Alsonach sind Mein Wort und der lebendige Glaube allezeit das beste Heilmittel auch fürs Fleisch, und es hat keine Apotheke ein besseres...
Tut was ihr wollt; aber tut alles, was ihr tut, ganz und in Meinem Namen, so werdet ihr leicht zu einem erwünschten Ziele gelangen. Aber mit der Halbheit wird euch nirgends und niemals geholfen sein. – Ich als die höchste Vollkommenheit wirke nur im Vollkommenen vollkommen, im Unvollkommenen aber wie die Sonne im Winter! – Daher seid alle vollkommen in allem, wie auch Ich, euer Vater, vollkommen bin, so werdet ihr leicht überall Hilfe finden, so euch irgend etwas fehlt. Aber auf eine rein wunderbare Hilfe von Mir fürs Fleisch (Wunder) dürfet ihr alle nicht rechnen, denn dazu gehört entweder ein nagelfester Glaube, mit dem ihr nahezu Berge versetzen könntet, oder aber die volle Wiedergeburt des Geistes, was aber bei euch weder das eine noch das andere der Fall ist. Denn euer schwacher Glaube möchte eben darum Wunder, um durch sie vermeintlich stark zu werden, was aber gerade der umgekehrte Fall wäre; denn nichts schwächt den wahren Glauben so sehr wie ein Wunder, da es den ganzen Mensch aus dem Zustande der Freiheit gewaltsamst herausreißt und ihn in den Zustand der unausweichlichen Nötigung versetzt, welche da ist ein Tod für den Geist. Und nichts stärkt den Glauben mehr als das Kreuz; denn nur durch Kreuz und Leiden dieser Welt wird der Glaube genährt und gestärkt. Ob ihr aber als im Geiste vollends Wiedergeborene eines Wunders, als unschädlich für euren Geist, fähig seid, - Ich meine, darüber kann euch schon eure noch sehr schwache und in manchem Stücke sinnliche Natur treulichst belehren. – Aber Ich helfe euch dennoch mit und in der Natur wie ganz natürlich, nur müsst ihr euch also verhalten, wie es die Ordnung der Natur erfordert, sonst kann Ich euch selbst bei Meinem besten Willen niemals helfen außer zeitlich durch ein Gericht, womit aber in der Wahrheit sicher keinem Menschen gedient sein wird.“ (HiG.03_48.09.03,04ff)

Siehe auch unter "Startseite: Kommentare/Dokumentationen", Thema „Heilung durch Gebet?“




(507) Was ist, wenn man die Erfahrung macht,

dass Beten nicht hilft?


Beten sucht nicht den vordergründigen Erfolg, sondern den Willen und die Nähe Gottes. Gerade im scheinbaren Schweigen Gottes liegt die Einladung, noch einen Schritt weiter zu gehen – in restlose Hingabe, grenzenlosen Glauben, unendliche Erwartung. Wer betet, muß Gott die ganze Freiheit lassen, zu sprechen, wann er will, zu erfüllen, was er will, und sich zu schenken, wie er will. [2735-2737]
Oft sagen wir: Ich habe gebetet – und es hat nichts geholfen. Vielleicht beten wir noch nicht intensiv genug. So hat der heilige Pfarrer von Ars einmal einen Mitbruder, der über seinen Misserfolg klagt, gefragt: „Du hast gebetet – du hast geseufzt... hast du aber auch gefastet, hast du gewacht?“ Es könnte auch sein, dass wir Gott um die falschen Dinge bitten. So hat Teresa von Avila einmal gesagt: „Bete nicht um leichtere Lasten, bete um einen stärkeren Rücken!“ >40,49

507/1
Sagte da wieder der erste Sprecher: `Meister, wir glauben ja, was uns gesagt worden ist, und dennoch ist uns nicht geholfen worden! Was sollen wir denn da noch glauben!`
Antwortete Ich: `Ihr sollt glauben, dass Gott, der Vater von Ewigkeit, von unendlicher Güte ist und zu jedem kommt, der Ihn allen Ernstes anruft! Ihr sollt glauben, dass Gott nicht erst der Menschen bedarf, um seine Kraft zu ihnen zu senden, sondern dass diese Kraft von jedem Menschen durch die Liebe zu Gott angezogen werden kann, sodann in dem Menschen sich entfaltet und zur Wirkung gebracht werden kann.“ (GEJ.11_067,24)

507/2
Raphael: „Aber das kannst du dir auch merken, dass da im ganzen, unermesslichen Schöpfungsraume keine einzige Seele durch ein irgend unvermitteltes, ganz unbedingtes Erbarmen zu einer Lebensvollendung gelangen kann, sondern nur durch ihren höchst eigenen Willen! Der Herr lässt dem Menschen wohl allerlei Hilfsmittel in die Hände spielen; aber dann heißt es beim Menschen, diese als solche erkennen, sie mit dem eigenen Willen ergreifen und selbst wie ganz eigenmächtig gebrauchen! Ja, wenn dann ein Mensch frei aus sich ruft und sagt in seinem Herzen: `Herr, ich bin zu schwach, mir mit den von Dir mir dargereichten Mitteln zu helfen; hilf Du mir mit Deinem Arm`, - ah, da hat der Mensch die höhere Hilfe begehrt mit dem eigenen Willen und aus der eigenen Erkenntnis und Innewerdung der unzulänglichen Kraft! Da kann dann der Herr auch sogleich mit aller der erforderlichen Macht und Kraft einwirken und einer schwachen Seele augenblicklich helfen. Aber es muß da des Menschen Wille wie sein Erkennen und Vertrauen von der vollsten Entschiedenheit durch und durch begleitet sein. Denn es bleibt sonst bei der Ordnung, dernach sich eine jede Seele mit den dargeboteten Mitteln selbst helfen muß, weil jede fremde Einstreuung in das Hauselement des Eigenwillens eine offenbare Auflösung des Wesens der Seele zur notwendigen Folge haben müsste. Denn wenn eine Seele sich selbst bilden muß nach der ewig notwendigen Anordnung des Herrn, so muß sie sich auch selbst bilden und vollenden mit den dargebotenen Mitteln, gleichwie auch ein jeder Mensch auf der Erde sich selbst des Leibes Nahrung suchen, sie erkennen und genießen muß, so er sein irdisches Leben fristen will.“ (GEJ.05_097,6ff)
507/3
Sagte Petrus: `Ja, Herr, wohl wissen wir, dass Du uns stets die Kraft gibst, deren wir bedürfen, so wir darum bitten; aber gar zu oft nur vergessen wir gerade des Bitten, weil wir uns schon für recht stark halten und denken, aus eigener Kraft siegen zu können! Und dieses Kraftgefühl erfüllt uns mit großer Zuversicht, die sich aber gar zu leicht in große Zerknirschung verwandelt, wenn irgendein Umstand die gar zu große Schwäche des menschlichen Herzens und die Wankelmütigkeit trotz aller guten Vorsätze beweist. Sollen wir denn aber nun gar nicht trachten, aus eigener Kraft auch etwas tun zu können?`
Antwortete Ich: `Wer nach Vereinigung mit Gott strebt, wird zuerst trachten, Seinen Willen zu erfüllen und den eigenen unterzuordnen; denn nur der im Menschen lebendig gewordene und tatkräftige Gotteswille kann und wird niemals Schiffbruch leiden. Ist der Mensch aber eigenwillig und sucht etwas auszuführen, ohne sich darum zu kümmern, ob seine beabsichtigte Tat auch dem Willen Gottes entspricht, so darf er sich nicht wundern, wenn diese Tat nicht zu seinen Gunsten ausschlägt. Dieses Kraftgefühl, von dem du sprichst, ist aber oft nichts anderes als ein geistiger Hochmut, der sich vorgedrungen vor anderen Menschenbrüdern fühlt und daher etwas Außergewöhnliches leisten möchte zur eigenen Eitelkeitsbefriedigung oder auch aus Bewunderungssucht vor anderen. Hütet euch daher vor diesen Trieben; denn Meine Anhänger sollen arm im Geiste sein, wie ihr wisset, damit sie eben alles von Mir erhalten und Gott wahrhaft schauen können! Die aber, welche sich geistig reich wähnen, das sind eben die, welche meinen, Vollendete zu sein, mit ihrer Selbstüberwindung prunken und voll des geistigen Hochmutes werden. Siehe an die Pharisäer, wie sie glauben, nur Gott zu dienen mit allerlei nichtssagender Weisheit und Formelkram und doch nur sich selbst und ihrem Wohlsein dienen! Diesen auch nur eine noch so kleine Weisheitslehre Meiner Himmel in ihr Herz einfließen zu lassen, ist rein unmöglich; denn es ist angefüllt von allerlei Reichtum ihres Seelendünkels, während nur dort gegeben werden kann, wo vollständige Armut herrscht. – Verstehst du das und die Brüder?“ (GEJ.11_051,08 ff)

507/4
„Alles hängt von dem ernsten Wollen des Menschen ab; so er sich ernstlich bessert und volltrauig Gott bittet um etwas rechtes und Gutes immer in Meinem Namen, so wird es ihm gegeben werden nach dem Maße seiner wahren Besserung und seines Glaubens und Vertrauens. Und du kannst nun mit solcher Meiner allerwahrhaftigsten Verheißung denn auch vollends zufrieden sein.“ (GEJ.06_069,10)



(512) Wie entstand das Vaterunser?


Das Vaterunser entstand auf Bitten eines Jüngers Jesu, der seinen Meister beten sah und von Jesus selbst lernen wollte, wie man richtig betet. >477

512/1
Als Ich außerhalb Genezareth mit allen, die mit Mir waren, eine erste, ziemlich bedeutende und freie Anhöhe erreicht hatte, da wandte Ich Mich an die, welche Mich begleitet hatten, und sagte zu ihnen: `Ihr habt Mich bisher begleitet aus großer Liebe, da ihr wohl wisset und glaubet, wer in Mir bei euch war, und wem ihr das Geleit gegeben habt. Bleibet fortan also in Meiner Liebe, und Ich werde in eben dieser Liebe auch fortan in euch, bei euch und unter euch verbleiben, und um was ihr in dieser Welt den Vater in Mir bitten werdet, das wird euch denn auch gegeben werden. Nur bittet nicht um eitle Dinge dieser Welt, sondern um die ewigen Schätze des Reiches Gottes, denn alles andere, was ihr zum Leben in dieser Welt benötigt, wird euch schon ohnehin gegeben werden.`
Hierauf sagte der Hauptmann: `Herr und Meister, wie sollen wir bitten, dass wir Dir wohlgefällig und somit auch nicht vergeblich Dich um etwas Rechtes bitten könnten? Denn es kann ein Mensch auf dieser Welt in gar mannigfache Bedrängnisse gelangen und kann sich da mit einer rechten Bitte um Abhilfe nur an Dich werden. Wie aber soll er da bitten und beten?`
Sagte Ich: `In jeder Not und Drangsal bitte mit natürlicher Sprache im Herzen zu Mir, und ihr werdet nicht vergeblich bitten! So ihr aber Mich um etwas bittet, da machet nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet also ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens:

Unser lieber Vater, der Du im Himmel wohnst, Dein Name werde allzeit und ewig geheiligt! Dein Reich des Lebens, des Lichtes und der Wahrheit komme zu uns und bleibe bei uns! Dein allein heiliger und gerechtester Wille geschehe auf dieser Erde unter uns Menschen also, wie in Deinen Himmeln unter Deinen vollendeten Engeln! Auf dieser Erde aber gibt uns das tägliche Brot! Vergib uns unsere Sünden und Schwächen, wie auch wir sie denen allzeit vergeben werden, die gegen uns gesündigt haben! Lasse nicht Versuchungen über uns kommen, denen wir nicht widerstehen könnten, und befreie uns also von allem Übel, in das ein Mensch infolge einer zu mächtigen Versuchung dieser Welt und ihres argen Geistes geraten kann; denn Dein, o Vater im Himmel, ist alle Macht, alle Kraft, alle Stärke und alle Herrlichkeit, und alle Himmel sind voll derselben von Ewigkeit zu Ewigkeit! –

Siehe, du Mein Freund, also soll ein jeder bitten in seinem Herzen, und seine Bitte wird erhört werden, so es ihm mit derselben völlig ernst ist, - doch nicht pur mit dem Munde, sondern wahr und lebendig im Herzen! Denn Gott in Sich ist ein purster Geist und muß denn auch im Geiste und dessen vollster und ernstester Wahrheit angebetet werden. Wenn du das nun einsiehst und begreifst, da tue denn auch danach und du wirst leben, wie auch ein jeder, der also tun wird.`“ (GEJ.10_032,02ff)




 

Übereinstimmungen / Differenzen / Folgerungen

 

Mit der vorstehenden Betrachtung sollte untersucht werden, ob die Lehren der katholischen Kirche anhand ihres Jugendkatechismus mit der von Jesus direkt an den Propheten Jakob Lorber diktierten Neuoffenbarung übereinstimmen, voneinander abweichen und worin gegebenenfalls Unterschiede zu finden sind.

Hierzu wurden aus den 527 Fragen des Jugendkatechismus YOUCAT 77 besonders interessierende oder aktuelle Fragestellungen aus den Bereichen ‚Was wir glauben‘, ‚Wie wir die christlichen Mysterien feiern‘, ‚Wie wir in Christus das Leben haben‘ und ‚Wie wir beten sollen‘ ausgewählt.

Insgesamt ergibt sich anhand der ausgesuchten und hier behandelten Beispiele, dass ca. 1/3 der kirchlichen Erklärungen mit denen der Neuoffenbarung nahezu übereinstimmen, bei dem Rest zeigen sich voneinander abweichende Aussagen, die zum einen darauf zurückzuführen sind, dass die Antworten der Neuoffenbarung sehr viel tiefer gehen und dadurch den kirchlichen Aussagen eine ganz andere Dimension geben. Zum anderen ist aufgefallen, dass YOUCAT immer wieder statt auf die Fragen einzugehen, das Ganze in ein ‚Geheimnis‘ hüllt, so z.B. auf die (YC-)Frage (YOUCAT-Frage), warum Gott das Böse nicht verhindert, erklärt sie: „das Böse in der Welt ist ein dunkles und schmerzliches Geheimnis…“(YC 51), während die Neuoffenbarung auf alle Fragen einen exakten Aufschluss gibt, und den Interessierten nicht mit irgendwelchen ‚Geheimnis’-Deklarierungen im Regen stehen lässt. So wundert es auch nicht, dass man im YOUCAT-Stichwortverzeichnis vergeblich nach Teufel und Satan sucht, während nicht nur die Neuoffenbarung, sondern auch die Bibel in mehr als ausreichendem Maße erklärt, wer Satan, wer der Teufel ist und vor allem auch wo er zu finden ist… Ergänzend sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass sich ca. 3600 Stellen der Neuoffenbarung auf  über 1000 Bibelabschnitte bzw. deren Verse beziehen.1)

Übereinstimmende Antworten oder wenigstens nicht gerade gegensätzliche zeigen sich z.B. bei Fragen wie Himmel (YC 52), Hölle (YC 53), Engel (YC 54), oder bei einer Reihe von Antworten im Themenbereich ‚Zehn Gebote‘: Darf man sich oder anderen das Leben nehmen (YC 378), Notwehr (YC 380), Abtreibung (YC 383) wie auch im Themenbereich Gebet.

In vielen grundlegenden Fragen gibt die Neuoffenbarung völlig andere Antworten als die katholische Kirche, die z.B. im ersten Themenbereich die simple Auffassung vertritt, dass Gott lediglich die Welt zu Seiner Ehre (YC 48) (Erstes Vatikanisches Konzil), uns aus freier und uneigennütziger Liebe (YC 2) erschaffen habe, und wir auf der Erde seien um Ihn zu erkennen, zu lieben, nach Seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen (YC 1). Demgegenüber klärt die Neuoffenbarung darüber auf, dass Gott die Welt nicht nur zu Seiner Ehre erschaffen hat, sondern um Luzifer und den mit ihm gefallenen Geistern (Off 12,3-12; Jes 14,12-14) die Rückkehr in Sein Vaterhaus zu ermöglichen (Lk 15,11-32), und wie wir Menschen in aller Freiheit gefordert sind, auf der Suche nach der rechten Gotteserkenntnis durch eine werktätige und konsequente Nachfolge Jesu unsere Vollkommenheit (Mt 5,48; Lk 6,40) und damit das ewige Leben zu erlangen und bleibend in die Liebe des Vaters zurückzukehren. Dabei zeigen die Neuoffenbarungstexte auf offene und klare Weise, welche Verantwortung der Mensch nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Entwicklung der gesamten Schöpfung trägt und welche Folgen es hat, wenn wir die göttliche Ordnung verlassen.  

Was die Kirche im Allgemeinen und auch als Institution anbelangt gibt es erheblich abweichende, ja sogar sehr gegensätzliche Aussagen. So proklamiert die katholische Kirche, dass sie nie eine bloße Institution, nie nur eine Amtskirche sei, die man von sich wegschieben oder sich von ihr distanzieren könne, weil Gott sich für sie unwiderruflich entschieden habe und sich trotz aller Sünden nicht von ihr distanzieren würde, sie Gottes Gegenwart unter uns Menschen sei, weshalb wir sie lieben müssten (YC 121). Weiter weist sie darauf hin, dass sie ein starkes Stück Himmel auf  Erden sei (YC 123), ein Geheimnis, menschlich und göttlich zugleich, und Christus sich so sehr auf ihre Sünden eingelassen habe, dass er sie nie verlassen würde, selbst wenn sie ihn täglich verraten würde, sie unzerstörbar heilig sei (YC 124).

 

Schon in der Bibel steht geschrieben, dass der Allerhöchste nicht in Tempeln wohnt, die mit Händen gemacht sind (Apg 7,48 u. 17,24).Unmissverständlich beschreibt die Heilige Schrift an vielen Stellen, welches Los die Sünder zu erwarten haben, was ohne Ausnahme für alle gilt (Rö 2,11-12; Apg 10,34; Kol 3,25; 1.Petr 1,17). Und so gibt es auch keine Exzeption und auch keine göttlich-geheimnisvolle Tolerierung der Sünden der Amtsinhaber und Vertreter der katholischen Kirche  (Mt 7,21), wie sie es uns glauben machen will.

 

Die Neuoffenbarung weist wie die Bibel darauf hin, dass die Gottes- und Nächstenliebe das wahre Reich Gottes ist, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf den Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbaut ist, die dann auch keine Hölle mehr zerstören kann (HiG.03_47.905.25,07; s.a. Lk 17,20; 1.Kor 4,19-20). Weiter führt sie aus, dass ein jeder, der wie Petrus Jesus erkennt und liebt ein rechter Fels ist, auf den Jesus Seine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Ihm, erbaut und nur die Kirche im Herzen die alleinige rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte ist, alles andere jedoch die Welt ausgeheckt hat, ihr gehört und vor Ihm ewig nichts gilt (HiG.03_47.05.25).

 

Der Anmaßung der katholischen Kirche, sie sei unzerstörbar heilig (YC 124) widerspricht die Neuoffenbarung, weist darauf hin, dass sie sich selbst zugrunde richten wird, und zwar durch ihre eigenmächtigen Lehren, Satzungen, Zugeständnisse und Privilegien, die sie als von Gott empfangen vorgibt wie auch durch allerlei geduldeten und gepredigten Aberglauben (RB.02_223,09).

Die Voraussage der Neuoffenbarung erfüllt sich. Der Widerstand gegen die katholische Kirche regt sich immer mehr. Nach den zu Tage getretenen Missbrauchsskandalen sind im Jahr 2010 mit einem Anstieg von 50 %  181.000 Katholiken aus der Kirche ausgetreten, die Zahl der Gottesdienstbesucher sank auf gerade mal 12,6 %. 2) Eine Umfrage vor Weihnachten 2011 ergab, dass Millionen Deutsche einen Kirchenaustritt erwägen, die Zahl derjenigen, die noch über einen Austritt nachdenken, erheblich höher ist. 3)

 

Gravierende Kritikpunkte kommen auch aus der Kirche selbst, z.B. dem Publik-Forum im März 2012, wonach die Kirche körperlich geschwächt und seelisch angeschlagen als ein Fall für die Krankenstation erklärt wird. Weiter heißt es: „Und als würde das nicht schon reichen, mangelt  es ihr auch noch an Einsicht in die Ursache ihres Problems. Was soll man mit so einer Patientin machen? Wer sich die römisch-katholische Kirche als bettlägerig vorstellt, kann sich gut in ihre Not einfühlen. In Westeuropa laufen ihr die Gläubigen davon. Allein in Deutschland erklärten seit der Aufdeckung der Missbrauchsskandale Hunderttausende ihren Austritt. `Die Kirche will, sie muß sich neu erfinden. Aber wie?` fragte vor kurzem Daniel Deckers in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Auf die Frage aller Fragen geben in Österreich mittlerweile Hunderte von Priestern eine klare Antwort: `Es gibt keine Hoffnung mehr auf Reformen; es gibt nur den Aufstand. Denn die Kaste sitzt auf ihren Privilegien, die sie nicht aufgeben will.... “ 4)

Zur Frage, ob mit Jesus alles gesagt ist, oder nach ihm die Offenbarung noch fortgesetzt wird, vertritt die katholische Kirche die Meinung, dass mit Jesus Christus Gott selbst zur Welt gekommen ist, Er Gottes letztes Wort sei, und „Privatoffenbarungen“ der Seher das Evangelium Jesu Christi nicht verbessern könnten, sie nicht allgemein verbindlich seien und ihre Wahrheit von der Kirche geprüft werde (YC 10).

 

Unstrittig ist, dass das Neue Testament die Grundpfeiler des christlichen Glaubens darstellen, doch Jesus ist nicht „Gottes letztes Wort“ (YC 10), denn die Heilige Schrift weist bereits in Joel 3,1und dann in Apg 2,17 darauf  hin: "Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben“. Weiter heißt es:  „Noch vieles hätte ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt noch nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit einführen. Er wird nicht aus sich selbst reden, er wird vielmehr reden, was er hört (durch das innere Wort), und wird  euch verkünden, was künftig ist“ (Jh16,12-14). „Und ich sah einen anderen Engel fliegen durch die Himmelsmitte, der hatte ein Ewiges Evangelium zu verkünden über die Erdbewohner und über alle Nationen und Stämme und Sprachen und Völker“ (Off 14,6).

 

Und in der Neuoffenbarung spricht Jesus: "Ich werde aber in der fernen Zukunft Knechte erwecken und werde ihnen durch den Geist in ihrem Herzen das alles zum Schreiben diktieren, was nun seit der Zeit geschehen und gelehrt worden ist, als Ich in das Lehramt trat und euch zu Meinen ersten Jüngern machte, und auch das, was nachkommen wird und noch gar vieles dazu“ (GEJ.08_079,03-04; s.a. GEJ.01_141,01, GEJ.08_079,08).

 

Recht hat die katholische Kirche natürlich mit ihrer Meinung, dass „Privatoffenbarungen“ der Seher das Evangelium Jesu Christi nicht verbessern können (YC 10). Diesen Anspruch haben wahre Propheten als Auserwählte Gottes auch nie erhoben und werden es auch niemals tun, sondern sie erfüllen ihre Aufgabe, die Menschheit tiefer in das Wort Gottes einzuführen. Und so ist die Neuoffenbarung auch eine einzige Erklärung der gesamten Heiligen Schrift, wie auch der seinerzeit gängigen Bildersprache, in der es keine erfundenen Geheimnisse bzw. Mysterien wie bei der katholischen Kirche gibt.

 

In der Neuoffenbarung erklärt Jesus:  "In jenen Zeiten wird Meine Lehre den Menschen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach enthüllt gegeben werden, und darin wird das Neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf die Erde herniederkommen wird. In seinem Licht wird den Menschen erst klarwerden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden von den Pharisäern hintergangen und betrogen worden sind" (GEJ.09_090,02).

 

Betrachten wir die Geschichte der katholischen Kirche, so erscheint es geradezu grotesk, dass sich die Kirche zum Wahrheitsprüfer aufwirft (YC10), wo sie doch selbst ihre eigene „Wahrheitsfindung“ schon seit jeher in ihren ökumenischen und vatikanischen Konzilen widerruft und revidiert. Und so verwundert es auch nicht, dass beim zweiten vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) das zentrale Thema die Kirchenreform war, innerhalb dessen die Beziehung und Anpassung der Kirche an die moderne Welt behandelt wurde5), obwohl Gottes Worte unmissverständlich lauten:  „Es ist aber leichter, „dass Himmel und Erde vergehen, denn dass ein Tüttel am Gesetz falle“ (Lk 16,17; s.a. Mt 5,18), „meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt 24,35; Lk 21,33; Mk 13,31), sie also keinem Weltensinn angepasst werden können, denn „niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [der Welt]“ (Mt 6,24; Lk 16,13).

 

Das allgemeine Verhalten der Kirche ist in der Neuoffenbarung beschrieben, wo es heißt, dass die Menschen, und besonders die Gemeindevorsteher (der Klerus) die Lehre Jesu, da sie ihnen als die reinste Wahrheit aus den Himmeln kleine Zinsen trug, zu verdrehen und mit dem alten Unsinn zu vermengen anfingen (GEJ.10_025,04). Weiter heißt es: „Endlich in gar später Zeit werden abermals knapp vor einem großen Gerichte Seher erweckt und zugelassen werden, welche die kurze, schwere Mühe haben, die sehr unrein gewordene Lehre zu reinigen“ (GEJ.06_176,10). Und so gibt uns die Neuoffenbarung den Rat, der Lehre der katholischen Kirche nur da zu folgen, wo sie Gottes Wort wie auch die Demut und Liebe verkündet. Doch ihren Werken und Satzungen sollen wir nicht folgen, so sie gegen Gottes Wort gerichtet sind (HiG.02_47.07.12,06).

Mögen die christlichen Kirchen wieder zurückkehren zu den Ursprüngen der christlichen Lehre durch Jesus, damit der Geist Gottes neu wirksam werden kann, Verkrustungen aufgelöst werden, dass „die Lebenssäfte der Seele“ (GEJ.02_224,09) wieder neu fließen und zirkulieren können, dass die Menschen wieder „wetteifern in der Liebe“ (Er.01_073,16) statt sich zu befehden, dass, wie der Herr es möchte „ein Hirt und eine Herde werde“ (GEJ.04_222,03).


"Alles Alte wird vergehen mit seinen schlechten und unflätigsten Formen.

Alle Staaten werden sich erneuern,

und die alte Kirche wird auch in eine neue übergehen.

Wer aber am Alten hängen wird, der wird das Schicksal der Juden an sich erleben

entweder schon hier oder aber ganz gewiß jenseits."

(HiG.03_49.03.05,05)

 

(Redaktion „Jesus2030“ / 4/012)


Quellen:

1) Dieter Reichstein: „Bibel und Neuoffenbarung“, Die Aufhellung biblischer Texte durch die Neuoffenbarung des Herrn durch Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer. Lorber Verlag
2) Süddeutsche.de 29.07.2011: http://www.sueddeutsche.de/politik/katholische-kirche-mehr-austritte-als-taufen-1.1126148
3) FOCUS Online 21.12.2011: http://www.focus.de/politik/deutschland/umfrage-vor-weihnachten-millionen-kirchenmitglieder-liebaeugeln-mit-austritt_aid_696279.html
4)  „Können Katholiken Revolution?“ in Publik-Forum Nr.6 v.23.3.2012
5)  http://de.wikipedia.org/wiki/Zweites_Vatikanisches_Konzil

Texte aus YOUCAT s. Vermerk oben
Antworttexte der Neuoffenbarung s. obige Quellenangaben.