Katholische Kirche und Neuoffenbarung, Teil 4



(258) Warum verlangt die Kirche von Priestern und Bischöfen

ein zölibatären Leben?


Jesus lebte Zölibatär und wollte damit seine ungeteilte Liebe zu Gott, dem Vater, zum Ausdruck bringen. Die Lebensform Jesu zu übernehmen und „um des Himmelreiches willen“ (Mt 19,12) in eheloser >KEUSCHHEIT zu leben ist seit den Zeiten Jesu ein Zeichen der Liebe, der ungeteilten Hingabe zum Herrn und der völligen Bereitschaft zum Dienst. Die römisch-katholische Kirche verlangt diese Lebensweise von ihren >BISCHÖFEN und >PRIESTERN, die katholischen Ostkirchen nur von ihren Bischöfen. [1579-1580, 1599]
Zölibat , so sagt Papst Benedikt, kann nicht bedeuten, „in der Liebe leer zu bleiben, sondern muß bedeuten, sich von der Leidenschaft für Gott ergreifen zu lassen“. Ein >PRIESTER soll als zölibatär Lebender darin fruchtbar sein, dass er die Väterlichkeit Gottes und Jesu repräsentiert. Weiter sagt der Papst: „Christus braucht Priester, die reif und mannhaft sind, fähig, eine wahre geistige Vaterschaft auszuüben.“

Vorbemerkung: „Unter den ersten Jüngern war mindestens Simon Petrus verheiratet (Mk I,29-31), von den anderen ist es anzunehmen (1 Kor 9,5)... Der Wert der Ehelosigkeit wird im NT nicht in der Lebensform selbst gesehen, sondern in ihrer Zeichenhaftigkeit, die bes. deutlich auf die ungeteilte Christusverbundenheit verweisen kann.“ (Nach Görg/Lang, Neues Bibel-Lexikon)

258/1
„(Ich wollte die Herzen Meiner Jünger) gewinnen und sie zu dem großen Schritt bewegen, alles im Stich zu lassen und Mir allein nachzufolgen, was nicht so leicht war, wie ihr vielleicht glaubt. Ich musste diese Bedingung stellen; denn in jenen Zeiten, und gemäß dem künftigen Lehrberuf Meiner Jünger, war mir nachzufolgen und gleichzeitig der Welt oder seiner Familie anzugehören eine Unmöglichkeit. Heutzutage habe Ich nicht mehr nötig, Meinen Nachfolgern solch harte Bedingungen aufzuerlegen, weil die Verhältnisse anders sind; und würde Ich solches verlangen, so würde die Zahl Meiner Nachfolger sehr gering ausfallen. Denn bei einem so bequemen, schon von Jugend an gewöhnten Familienleben und bei solch häuslichen Verhältnissen würde es den meisten, welche sich jetzt so begeistert für Meine Lehre zeigen, eine Unmöglichkeit sein, alles zu verlassen und Mir nachzufolgen, wie es einst  Meine Jünger taten...Ich habe solche Mittel jetzt nicht mehr nötig und weiß wohl auch auf anderen Wegen ebenso Meinen Zweck zu erreichen wie einst unter jenen Voraussetzungen, deren Erfüllung Meine Nachfolger erst zu Meinen Jüngern machte. Jetzt verlange Ich von euch und allen, welche Mir nachfolgen wollen, die Eigenschaften des Petrus, nämlich sein unbegrenztes Vertrauen auf Mich und die klare Erkenntnis seiner eigenen Unwürdigkeit.“ (PH.01_030,04 f)
258/2
Damit aber dieses alleinseligmachende Pontifikat sich noch unabhängiger und als auch unumschränkter wirkend aufstellen konnte, wusste es durch ein vortreffliches Mittel sich ein mächtiges stehendes Herr, über eine Million stark, zu bilden, welches allerorts die Burgen, Festungen, Städte und Länder der Kaiser, Könige und Fürsten unüberwindlich besetzte und somit alle Reiche sich botmäßig und zinspflichtig machte. Das Heer sind die `Priester` und `Mönche`, und das Mittel ist der `Zölibat`. Auf diese Weise war die (neue) heidnische Kirchenmacht unüberwindbar begründet. Da aber jeder Herrscher, so er wissen will, wie es mit seinen Untertanen stehe, geheime Kundschafter haben muß, so waren solche geheime Kundschafter auch dem Pontifikate überaus notwendig. Wer aber sind die Kundschafter? Siehe, das gesamte Priesterum.“ (GS.01_085,08f)
258/3
„...Und noch wieder gibt es andere, die da geiler sind als Hunde und Böcke und da treiben Unzucht aller erdenklichen Art und verscharren ihre Kinder oft lebendig in die Erde, um nicht bei irgendeinem würdigen Bischofe in einem verabscheuungswürdigen Lichte zu erscheinen, wie auch vor dem viel besseren Volke, dem er als ein leitendes wahres Ungetüm gegeben wurde. – Ich sage, diese werden einst sehr stark links zu stehen kommen; wahrlich mit ihnen sollen einst der Huren brennende Kleider gefüttert werden.“ (HiG.03_40.08.18,30)
258/4
Solche aber, die im sogenannten freien Zölibate leben und nicht verschnitten sind, aber dennoch Weiber und Mädchen beschlafen, diese sind allezeit die gröbsten Ehebrecher, indem sie allezeit ihr freies Gelübde brechen. Denn jede Brechung eines Gelübdes ist ein Ehebruch, außer das Gelübde wäre ein erzwungenes oder ein im Rausche gemachtes, das niemand zu halten schuldig ist, außer er habe sich nachträglich dazu bekannt oder weltliche Gesetze verlangen es wegen des allgemeinen Wohles.“ (HiG.02_47.06.10,08)



 

(263) Warum ist die Ehe unauflöslich?


Die Ehe ist dreifach unauflöslich. Einmal, weil es dem Wesen der Liebe entspricht, sich vorbehaltlos gegenseitig hinzugeben; dann, weil sie ein Abbild der bedingungslosen Treue Gottes zu seiner Schöpfung ist; und sie ist noch einmal unauflöslich, weil sie die Hingabe Christi an seine Kirche darstellt, die bis zum Tod am Kreuz ging. [1605, 1612-1617, 1661]
In einer Zeit, in der vielerorts 50 Prozent aller Ehen geschieden werden, ist jede Ehe, die hält, ein großes Zeichen – zuletzt eines für Gott. Auf dieser Erde, auf der so vieles relativ ist, sollen Menschen an Gott glauben, der allein absolut ist. Darum ist alles Nichtrelative so wichtig: jemand, der absolut die Wahrheit sagt oder absolut treu ist. Absolute Treue in der Ehe bezeugt weniger die menschliche Leistung als die Treue Gottes, der auch dann noch da ist, wenn wir ihn in jeder Hinsicht verraten und vergessen. Kirchlich heiraten heißt: mehr auf Gottes Hilfe als auf  den eigenen Vorrat an Liebe zu vertrauen.

263/1
„Die Ehe ist eine freie Einung zweier Herzen, zweier Seelen, zweier Geister, aus welcher einst die große Einung in Mir und mit Mir Selbst hervorgehen soll als ein Endzweck alles Seins.“ (HiG.02_47.06.10,16)
263/2
„Ich bin nicht ein Herr dessen, was die Welt ist; daher seid ihr von Mir aus in allem Weltlichen frei. Habt ihr aber wahre Liebe in euren Herzen zueinander gefunden, da sollet ihr dieselbe nicht brechen! Denn es gibt bei Mir kein anderes Gesetz für die Ehe, als welches da mit glühender Schrift geschrieben steht in euren Herzen! Habt ihr euch aber schon beim ersten Anblick laut dieses lebendigen Gesetzes erkannt und verbunden, da sollet ihr euch auch nicht mehr trennen, so ihr nicht sündigen wollet vor Mir! Ich halte aber kein weltlich Eheband für gültig, sondern allein das des Herzens; wer dieses bricht, der ist ein wahrhaftiger Ehebrecher vor Mir!“ (JJ.01_102,11 ff)
263/3
„Und wirst du in der Kraft deines Geistes dich befinden, dann wird es dir ein Leichtes sein, die Kraft des Geistes in deinem Weibe dir wahrhaft zu vermählen, welches wird sein eine wahre Ehe vor Gott.“ (GS.02_048,18)
263/4
„...So zeige dann deinem Weibe, dass das wahre eheliche Glück nur darin besteht, dass ein Verhältnis zwischen Mann und Weib gleich wird dem zwischen Gott und dem Menschen oder zwischen Geist und Seele oder zwischen der wahren Kirche und einem bestehenden Staate und in dergleichen wahren Verhältnissen mehr.“ (HiG.01_40.07.06,05)
263/5
„Wer sich einmal ein ordentliches Weib genommen hat, der ist an dasselbe gebunden bis zum Tode, und der Scheidebrief Mosis hebt den Ehebruch vor Gottes Ordnung nicht auf, so ein solcher Mann dann eine andere ehelichen würde; ehelicht das geschiedene Weib, so bricht sie auch die Ehe. Kurz, wer da nach der erfolgten Ehescheidung heiratet, ist ein Ehebrecher; wer aber nicht ehelicht, der ist denn auch kein Ehebrecher.“ (GEJ.03_066,11)
263/6
Frage Jakob Lorbers an den Herrn: Ist das Eheband ein ewig unauflösliches? Antwort:
Allerdings, wenn es aus wahrer reiner Liebe sowohl hauptsächlich in Anbetracht Meiner, wie dann auch in Anbetracht des gegenseitigen Menschenwertes geschlossen wurde oder wenigstens nachderhand vollends also manifestiert ward. Ist aber solche nicht der Fall, dann hat das, was da Ehe genannt wird, für den Himmel gar keinen Namen und Wert, aber einen oft desto stärkeren und größeren für die Hölle! – Verstehe es jeder!“ (HiG.03_42.08.06,04)
263/7
Wer für die Ehe völlig untauglich ist aus einem oder dem anderen Grunde, der da im Matthäus Kap.19, Vers 12, angeführt ist, der kann auch keinen Ehebruch begehen, indem er völlig zeugungsunfähig ist.“ (HiG.02_47.06.10,02)
263/8
„Ist denn nicht der Mensch der Kulminationspunkt aller Schöpfung?! – So er aber das doch unleugbar ist, kann da seine Zeugung ein gleichgültiger Akt sein?! Die Zeugung der Tiere ist eine gerichtete und kann darum nicht anders als in der strengsten Ordnung verrichtet werden. Die Zeugung des Menschen aber ist eine freie; durch sie soll schon der erste freie Same in den Embryo gelegt werden, aus dem wieder ein freier Mensch hervorgehen soll. Wie soll aber dieser heilige Zweck erreicht werden, so mit diesem allerersten und allerwichtigsten Akte, bei dem es sich um das Allerhöchste handelt, die barste Schindluderei zu treiben gestattet wäre?!... Bei dem Akte der Zeugung handelt es sich um die Werdung des Kulminationspunktes der ganzen Schöpfung! Es handelt sich um das Wunder aller Wunder, um einen freien Menschen handelt es sich, der berufen ist, für ewig als ein Gott mit Gott zu leben und zu verrichten Gottes Taten! Solch ein Akt, solch ein großer Akt sollte unter gar keiner Regel, in gar keiner Ordnung ausgeübt werden?! – O du kurzsichtiger Menschenverstand, der du dich gesund nennst und bist dennoch über und über voll Beulen und Geschwüren!“ (HiG.02_47.06.10,12f)
263/9
Zum Thema „Ehe im Himmel“
„Meine Ordnung zu eurer höchsten Vollendung aber will es, dass ... ein jeder von euch, um vollkommen zu sein in allem, ein Weib habe, auf dass da erfeste für ewig seine Weisheit und aufnehme das Licht, das der Flamme der Liebe im eigenen Herzen entströmt! Denn ein Weib ist wie ein Gefäß, aber ein geistiges Gefäß zur Aufnahme und Aufbewahrung des Lichtes aus euren Herzen. Zugleich aber ist das Weib eine Magd in der Lebensküche des Herzens und unterhält das heilige Lebensfeuer auf dem Herde, den Ich in euren Herzen erbaut habe. Und so müsset ihr euch nun auch jeder ein Weib nehmen und mit ihm völlig eins sein für ewig!“ (BM.01_202,03 f)
263/10
„...damit er durch das Weib, durch das er von sich selbst und also auch von Mir getrennt wurde, wieder völlig eins wird vor Mir.“ (HGt.02_088,04)

Siehe hierzu aber auch HiG.02_47.06.10,03f, GEJ.03_070,01 f, GEJ.03_071,01f
Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Ehe und Sexualität“




(270) Wie steht die Kirche zu wiederverheirateten Geschiedenen?


Sie nimmt sie nach dem Vorbild Jesu in Liebe an. Wer sich nach einer kirchlichen Trauung scheiden lässt und zu Lebzeiten des Partners eine neue Verbindung eingeht, begibt sich freilich in Widerspruch zu Jesu klarer Forderung nach Unauflöslichkeit der Ehe. Diese Forderung kann die Kirche nicht abschaffen. Der Widerruf der Treue steht im Gegensatz zur >EUCHARISTIE, in der die Kirche gerade die Unwiderruflichkeit der Liebe Gottes feiert. Deshalb ist nicht zur Heiligen >KOMMUNION zugelassen, wer in einer solch widersprüchlichen Situation lebt. [1665, 2384]
Weit davon entfernt, alle konkreten Fälle gleich zu behandeln, spricht Papst Benedikt XVI. von einer „schmerzlichen Situation“ und fordert Seelsorger auf, „die verschiedenen Situationen genau zu unterscheiden, um den betroffenen Gläubigen in angemessener Weise geistlich zu helfen“ (Sacramentum Caritas, 29). > 424

270/1
„Was Gott verbunden hat, das soll kein Mensch mehr trennen, und es bleibt sonach eine wahre Ehe für ewig unauflöslich! Eine falsche Weltehe ist aber ohnehin kein Bund vor Gott und ist somit auflöslich wie die Weltmenschen und alle ihre Bündnisse.“ (GEJ.01_236,19)
270/2
„Ich halte aber kein weltlich Eheband für gültig, sondern allein das des Herzens.“ (JJ.01_102,15)
270/3
Sagte Ich: „Du kannst dich von solch einem Weibe, das offenbar eine Ehebrecherin ist, ohne weiteres scheiden lassen, - aber du darfst, so sie irgend lebt, um kein anderes Weib freien! Denn du kannst es nicht wissen, ob das Weib sich in der Folge nicht bekehrt und voll Reue in dein Haus zurückkehrt und du dann ein gebessertes, treues Weib hast. Hast du aber unter der Zeit eine andere gefreit, und das frühere Weib käme dann gebessert und voll Reue zu dir zurück, so würdest du es des neuen Weibes wegen nicht mehr annehmen können, und siehe, das wäre dann ja doch etwas Schlimmes für dich und noch etwas Schlimmeres für deine nun beiden Weiber; denn dem älteren könntest du keine Barmherzigkeit erweisen und von dem jüngeren dich nicht scheiden, und doch sollst du also barmherzig sein, wie der Vater im Himmel barmherzig ist. Wenn aber du die Barmherzigkeit nicht üben kannst, was bist du dann, und was willst du tun, um in Meiner Ordnung zu bleiben?“ (GEJ.05_256,09)
270/4
Aber es ist sehr darauf zu achten, dass die Scheidung (in einem berechtigten Fall) erst dann zu geben ist, wenn sie vom guten Teile verlangt wird und der schlechtere Teil darin einwilligt; willigt dieser nicht ein und verspricht dafür Besserung, so ist da auch dem gute Teile die Scheidung nicht zu geben, sondern ihm bloß eine Vormerkung zu machen, und er werde darauf zur Geduld ermahnet.“ (GEJ.03_071,08f)
270/5
„Kurz, wer da nach der erfolgten Ehescheidung heiratet, ist ein Ehebrecher!“ (GEJ.03_066,11)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Ehe und Sexualität“




(275) Darf man Reliquien verehren?


Die Verehrung von >RELIQUIEN ist ein natürliches menschliches Bedürfnis, um verehrten Personen Respekt und Ehrfurcht zu bezeugen. Heiligenreliquien verehrt man dann richtig, wenn man das Wirken Gottes in Menschen preist, die sich Gott ganz hingegeben haben. [1674]

275/1
Was ist hernach von einem solchen sein wollenden Stellvertreter Gottes auf Erden zu halten, der sich selbst `Heiliger Vater` und `Seine Heiligkeit` titulieren lässt, - und was von dem am meisten von ihm ausgehenden jüngsten und vorhergehenden besonderen Gerichte, Fegefeuer und Hölle zu halten?! – Ich sage euch, ebensoviel als von seiner Heiligkeit, von seinen ihm untergeordneten Eminenzen, vom Stuhle Petri in Rom, welche Stadt Petrus nie gesehen hat*), und von den Kreuzpartikeln etwa desjenigen Kreuzes, auf dem Ich gekreuzigt wurde, das sich aus höchst weisen Gründen auf der ganzen Erde ebensowenig als echt irgend mehr vorfindet, als wie wenig Mein Leibrock, der zu Trier in Deutschland zu öfteren Malen gezeigt wurde, echt ist oder die Gebeine der Drei Könige zu Köln oder die drei eisernen Nägel in Mailand, da es deren in allen römischen und griechischen Kirchen zusammen eine solche Anzahl gibt, dass man mit ihnen eine Eisenbahn von nahe einer Meile Länge herstellen könnte. Das Weitere könnt ihr euch wohl selbst denken, und Ich brauche euch darüber nicht viel mehr zu sagen. Daß man bis jetzt bereits über drei echte Köpfe Johannes des Täufers gefunden hat, wird euch mehr oder weniger bekannt sein sowie auch, dass man in der Grotte Meiner Geburt noch fortwährend versteinerte Milch Meiner Mutter Maria auffindet und um Geld an die frommen Pilger verkauft nebst vielen anderen heiligen Reliquien. (HiG.03_64.03.19f)
275/2
Siehe, warum Ich Selbst als ein Menschensohn in diese Welt gekommen bin, das habe Ich euch und auch gar vielen andern Menschen nur schon zu oft mit steter Hinweisung auf die Propheten kundgetan und habe das hier früher wieder berührt. Ich habe euch aber auch schon sattsam gezeigt, welchen Verlauf in den künftiger Zeiten diese Meine Lehre, die da ist eine wahrhaft von Mir Selbst neu gegründete Kirche, unter den Menschen nehmen wird. Das habe Ich euch in Jerusalem auch mit großen Zeichen am Firmamente gezeigt; und sieh, jene letzte und allerfinsterste Zeit, in der Meine Lehre in ein tausendfach größeres Götzentum ausarten wird, als je auf der ganzen Erde bis auf diese Zeit eine reine Gotteslehre ausgeartet ist, in der man verstorbenen und von den Priestern heilig und selig gesprochenen Menschen und sogar ihren vermoderten Gebeinen Tempel und Altäre erbauen und ihnen in selben göttliche Verehrung erweisen wird, entspricht eben dieser Begebenheit.“ (GEJ.09_039,08)

*) Siehe Anmerkung Text (141) „Welche Aufgabe hat der Papst?




(276) Was ist der Sinn von Wallfahrten?

 

Wer auf Wallfahrt geht, „betet“ mit den Füßen und erfährt mit allen Sinnen, dass sein ganzes Leben ein einziger großer Weg zu Gott ist. [1674]
Schon im alten Israel pilgerte man  zum Heiligtum nach Jerusalem. Christen griffen diesen Brauch auf. So entstand vor allem im Mittelalter eine  regelrechte Wallfahrtsbewegung zu den heiligen Stätten (vor allem nach Jerusalem und zu den Apostelgräbern in >ROM und Santiago de Compostela). Vielfach pilgerte man, um Buße zu tun, und oft war dieses Tun nicht frei von dem falschen Gedanken, man müsse sich durch selbstquälerische Leistung vor Gott rechtfertigen. Heute erlebt das Wallfahren eine einzigartige Renaissance. Menschen suchen den Frieden und die Kraft, die von Gnadenorten ausgehen. Sie haben die Alleingänge satt, wollen aus dem Alltagstrott herauskommen, sich von Ballast befreien und auf Gott hin in Bewegung kommen.

Zu dieser Klasse gehören aber auch jene falschen Propheten, die den armen,
einfältigen Menschen predigen mit großem Ernste und Eifer: `Gehet dahin oder dorthin und verrichtet zu diesem oder jenem Gnadenbilde eine sogenannte Wallfahrt und vergesset ein nach Kräften reichliches Opfer nicht zu Hause, so werdet ihr bei jenem Bilde – gewöhnlich eine Maria vorstellend – die Vergebung eurer Sünden und noch andere unbeschreibliche Gnaden für euren Haushalt in großer Menge erlangen!` Wenn dann das arme, blinde Volk einem solchen Eselsgeplärre von einem falschen Propheten, wie die Erfahrung lehrt, wirklich scharenweise folgt und am Orte, wo die Gnaden ausgeteilt werden, noch gewöhnlich ein größeres Eselsgeplärre von Mirakeln und zahllosen Gnadenausspendungen vernimmt und auf diese Weise in seinem Geiste nicht selten ganz totgemacht wird, da sage Ich: Solch falsche Propheten sollen einst ihren gehörigen Lohn finden; denn diese wissen nichts und wollen nichts wissen, wie man Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten soll. Sie sind nichts als von der Welt privilegierte Diener des Mammons.
Ihr Gnadenbild, von Menschenhand gewöhnlich schlecht und unästhetisch verfertigt, ist ihnen bei weitem mehr als Gott; denn das Bild trägt ihnen Geld ein, - Gott aber nicht, weil Er ohnehin überall der Gleiche sei. Diese werden einst sehr viel Lohn der Pharisäer bekommen! Alle, die dergleichen lehren und das Volk zu den Bildern kehren, sind die vollkommensten Antichristen und falsche Propheten, vor denen sich jedermann wie vor der Pest hüten soll, weil sie die Kunst verstehen, durch allerlei Prunkwerk das Volk zu berücken und durch falsche Wunderwerke im Geiste zu töten. Daher sollt ihr dergleichen Orte nicht besuchen; denn sie sind von ansteckender Geisterpest. Glaubt es nicht, dass da irgend jemand Hilfe finden kann; denn helfen kann ja doch nur Ich allein, der Ich ein ewiger Feind alles Götzentums bin“ (Er.01_072,11ff)



AUS DEM THEMENKREIS

III. WIE WIR IN CHRISTUS DAS LEBEN HABEN



(286) Was ist Freiheit, und wozu ist sie da?


Freiheit ist die von Gott geschenkte Kraft, ganz aus sich selbst handeln zu können; wer frei ist, handelt nicht mehr fremdbestimmt. [1730-1733, 1743-1744]
Gott hat uns als freie Menschen erschaffen und will unsere Freiheit, damit wir uns aus ganzem Herzen für das Gute, ja für das höchste „Gut“ – also für Gott – entscheiden können. Je mehr wir das Gute tun, desto freier werden wir. >51

286/1
„...Von Mir aus soll nie jemand zu was immer gezwungen werden! Wer Mich annehmen will, der nehme Mich an, und wer Mir und Meiner Lehre folgen will, der folge! Denn Ich und Mein Reich sind frei und wollen daher auch in aller Freiheit errungen sein! Vor Mir gilt nur die freieste Selbstbestimmung. Alles, was darüber oder darunter ist, hat vor Mir und Meinem Vater, Der in Mir ist, wie Ich in Ihm, keinen Wert. Denn jeder Zwang von irgendwo anders her als aus dem höchst eigenen Herzen ist fremd und kann für jedes Menschen ebenfalls nicht fremdes, sondern allein nur höchst eigenes Leben unmöglich irgendeine Geltung haben in Meiner ewigen, also allerfreiest dastehenden Ordnung.“ (GEJ.01_093,04f)
286/2
„...Wo die Menschen frei wollen und auch frei handeln müssen, um Menschen zu werden auch im Geiste, da will Ich für Mich – und stellen es die Menschen noch so toll an – ganz und gar nichts, sondern Ich lasse es nur zu, dass die Menschen ganz unbeirrt das erreichen, um was sie sich so eifrig bestrebt haben, als hinge alle ihre Lebensglückseligkeit daran. Mögen dann die Folgen gut oder schlecht sein, das gilt bei Mir ein ganz Gleiches! Selbst schaffen, - selbst haben! Weiß Ich auch, was in der Folge geschehen wird, so kann und darf Ich dennoch nicht hindernd dazwischenwirken mit Meiner Allmacht; denn tue Ich das, so hört der Mensch auf, ein Mensch zu sein. Er ist dann bloß eine belebte Maschine und sonst nichts und kann für sich und für Mich ewighin keinen Wert haben... Der Mensch aber kann aus sich heraus alles, was er nur immer will, und niemand kann ihn daran hindern. Und so kann der Mensch mit der Erde, die seinen Leib trägt und nährt, tun, was er will, und muß sich dann zumeist erst durch die Folgen belehren lassen, ob sein Wille gut oder böse war. Es hat aber darum ein jeder Mensch die Vernunft und den daraus hervorgehenden Verstand. Er kann darum durch Lehre, durch äußere Gesetze und durch allerlei Erfahrung klug gemacht werden und kann dann das Gute, Rechte und Wahre allein wählen und sich selbst danach zur Tätigkeit bestimmen; aber er erleidet dabei dennoch keinen Zwang, da er das ja selbst frei wählt, was er als gut, recht und wahr erkennt. Daß aber Menschen zumeist aus zeitlichen Interessen gar oft alles erkannte Gute, Rechte und Wahre dennoch mit den Füßen treten und im Handeln gerade umgekehrt sich erweisen, können wir nun schon Tag für Tag an Hunderten nur zu handgreiflich erfahren, und es geht aus dem wieder hervor, dass die Freiheit des menschlichen Willens durch gar nichts gefährdet und beschränkt werden kann. Und so ist es schon möglich, dass mit den Zeiten die Menschen große Dinge erfinden können und also auch auf die Natur der Erde also einzuwirken anfangen können, dass diese am Ende ordentlich leck werden muß. Die Folgen davon werden freilich keine angenehmen sein und werden als eine sichere Strafe des schlecht verwendeten Willens erscheinen, aber nicht von Mir aus irgend gewollt, sondern durch den Willen der Menschen hervorgebracht.“ (GEJ.05_109,02 ff)
286/3
Die geringste geistige, von Mir ausgehende Beschränkung des freiesten Willens würde solche Meine Absicht ganz zunichte machen! Darum muß hier (auf Erden) gleichfort für die Ergreifung jedes erdenklichen Lasters bis tief unter die ärgste Hölle hinab, so wie auch für die Ergreifung der höchsten Tugend bis über alle Himmel hinaus, der freieste Entwicklungsraum vollkommenst gestattet sein, ansonst ist es mit dem Werden der Kinder Gottes auf dieser dazu bestimmten Erde nichts!...Denn wie Ich Selbst nur durch Meine allerunbeschränkteste Willenskraft und Macht Gott bin von Ewigkeit zu Ewigkeit, ebenso müssen es auch die Kinder Meiner Liebe werden für ewig! Um aber das zu werden, ist eben jener geistige Bildungsweg vonnöten, der dir noch durchaus nicht munden will. Aber denke du nur so ein wenig nach, und du wirst es finden, dass es da unmöglich anders sein kann!“ (GEJ.03_177,02 f)
286/4
Weil eine jede noch so verdorbene Seele immer die gleiche Bestimmung hat, so kann ihr auch jenseits zu ihrem Lebensheile nicht möglich auf eine andere Art geholfen werden, als sie sich mit wenigen, ihr noch zu Gebote stehenden Mitteln selbst helfen kann und nach der ewigen Ordnung Gottes auch selbst helfen muß.“ (GEJ.05_057,16)
286/5
„...Ich sage euch: Nichts als der Wille allein ist euer, alles andere aber ist Mein. Gebet ihr Mir euren Willen in der rechten Liebe eures Herzens und glaubet ihr, dass Ich und der Vater vollkommen Eins sind, dann habt ihr Mir alles gegeben, was Ich von euch verlangen kann!“ (GEJ.01_014,11)




(295) Was ist das Gewissen?


Das Gewissen ist die innere Stimme im Menschen, die ihn dazu bewegt, das Gute unbedingt zu tun, das Böse unbedingt zu lassen. Es ist zugleich die Fähigkeit, das eine vom anderen unterscheiden zu können. Im Gewissen spricht Gott zum Menschen. [1776-1779]
Das Gewissen wird mit einer inneren Stimme verglichen, in der sich Gott selbst im Menschen zeigt. Gott ist es, der sich im Gewissen bemerkbar macht. Wenn wir sagen: „Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren!“, heißt das für einen Christen: „Das kann ich im Angesicht meines Schöpfers nicht tun!“ Wegen der Treue zu ihrem Gewissen sind schon viele Menschen ins Gefängnis und auf den Hinrichtungsplatz gegangen. >120, 290-292,312, 333

295/1
„Raphael: ...Ein jeder Mensch hat ein geistiges Organ in seinem Herzen, das uns Engeln Gottes stets offen steht und unbehindert zugänglich ist! Dieses Organ vertritt stets die einfachen Begriffe: gut – schlecht, wahr – unwahr, recht – unrecht. Tust du gleichfort das Gute, Wahre und Rechte, so wird von uns der bejahende und gute Teil des Organs angerührt, und in dir entsteht dadurch das lohnende Gefühl, dass du gut und recht gehandelt und geredet hast. Hast du aber irgend nicht gut gehandelt und geredet, so wird von uns das Gegenteil des Organs erregt, und es wird dich ein Bangen ergreifen und dir sagen, dass du aus der göttlichen Ordnung getreten bist. Und dieses Organ heißt in der moralischen Sprache ganz fein das Gewissen. Du kannst dich auf diese Stimme gar treu verlassen, sie wird dich nie und nimmer trügen! Es müsste nur sein, dass jemand dieses Organ so abstumpfen ließe, dass es am Ende als ein zu materiell gewordenes unsere Berührung gar nicht mehr wahrnähme; da wäre es aber dann mit dem geistigen Teile des Menschen ohnehin schon so gut wie völlig verloren! Das aber wird wohl bei dir sicher ewig nie der Fall werden, weil du in der Gnade und Liebe des Herrn schon einen zu großen Vorsprung gemacht hast...“ (GEJ.03_232,08ff)
295/2
Das aber, was jedermann helfen kann und ihm geben Weisheit, Kraft und Leben, wird einem jeden Menschen in sein Herz geschrieben, und das auf eine ganz unvertilgbare Weise so, dass diese Schrift des ewigen Lebensrechtes und seiner in- und ausseitigen Beziehungen bei jeder der göttlichen Ordnung zuwiderlaufenden Handlung im Menschenherzen von selbst laut verlesen wird, und die Seele mahnt, zurückzukehren in die ursprüngliche, göttliche Ordnung! Wird der Mensch dieser inneren Stimme folgen, so wird er sogleich auf dem rechten Wege sein; wird er sich aber nicht danach kehren, sondern tun nach der tobenden Leidenschaft seines Fleisches, so wird er es sich dann nur selbst zuzuschreiben haben, so er vom eigenen Gerichte in sich selbst verschlungen wird.“ (GEJ.03_193,13 f)
295/3
Niemand aber wird dann sagen können: `Ich habe es nicht gewusst, was ich hätte tun sollen!` Und würde ein Mensch, auch noch so weit von hier entfernt, dennoch sagen: `Bis zu meinen Ohren ist der Gottesruf nicht gedrungen!`, so wird ihm erwidert werden: `Von dieser Stunde an (Lebenszeit Christi) gibt es keinen Menschen auf der ganzen Erde, der es nicht in sein Herz überkommen hätte, was da ist unter den Menschen vollends des Rechten.` Einem jeden wird eine warnende Stimme in sein Herz  gelegt werden, die ihm zeigen wird, was da gut und allein wahr ist. Wer diese Stimme hören und sich danach halten wird, der wird zum größeren Lichte gelangen, und dieses wird ihm alle Pfade der göttlichen Ordnung erleuchten.“ (GEJ.02_230,10 f)
295/4
Gott hat jedem Menschen einen vollkommen freien Willen gegeben und einen Verstand und ein ihm mahnendes und allezeit zurechtweisendes Gewissen, ohne welche drei Stücke der Mensch nur ein bloßes Tier wäre.“ (GEJ.07_193,01)




(337) Wie werden wir erlöst?


Kein Mensch kann sich selbst erlösen. Christen glauben, dass sie von Gott erlöst werden, der dazu seinen Sohn Jesus Christus in die Welt geschickt hat. Erlösung bedeutet für uns, dass wir durch den Heiligen Geist von der Macht der Sünde befreit sind und aus der Todeszone heraus wieder zu einem Leben ohne Ende, einem Leben im Angesicht Gottes, gefunden haben. [1987-1995, 2017-2020]
Paulus stellt fest: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Röm 3,23) Die Sünde kann vor Gott, der durch und durch Gerechtigkeit und Güte ist, keinen Sinn haben. Wenn die Sünde nur für das Nichts würdig ist, was ist dann mit dem Sünder? In seiner Liebe hat  Gott einen Weg gefunden, auf dem er die Sünde vernichtet, den Sünder aber rettet. Er macht ihn wieder „richtig“- sprich: gerecht. Deshalb heißt Erlösung von alters her auch Rechtfertigung. Gerecht werden wir nicht aus eigener Kraft. Weder kann ein Mensch sich selbst die Sünde verzeihen, noch kann er sich selbst dem Tod entreißen. Dazu muß Gott an uns handeln, und zwar aus Barmherzigkeit, nicht etwa weil wir es uns verdienen könnten. Gott schenkt uns in der Taufe „die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus“ (Röm 3,22). Durch den Heiligen Geist, der in unsere Herzen ausgegossen ist, werden wir hineingenommen in das Sterben und Auferstehen Christi – wir sterben für die Sünde und werden zu neuem Leben in Gott geboren. Glaube, Hoffnung und Liebe ergreifen uns von Gott her und machen uns fähig, im Licht zu leben und dem Willen Gottes zu entsprechen.

337/1
Die Erlösung aber besteht erstens in Meiner Lehre, und zweitens in dieser Meiner Menschwerdung, durch welche die so überwiegende Macht der Hölle gänzlich gebrochen und besiegt ist.“ (GEJ.06_239,05)
337/2
Gott hatte Adam ein Gebot gegeben: unbedingten Gehorsam. Er missachtete es und fiel. Der Mensch Jesus gab sich aus Liebe zu Gott freiwillig dieses Gebot, nichts ohne des Vaters Willen zu tun, und ward dadurch das leuchtende Vorbild zur Nachfolge. Er errang also in sich die Stufe, die Adam nicht errungen hatte, und versöhnte also in sich die Gottheit, die in Ihrer Heiligkeit verletzt war, durch das missachtete Gebot. Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft, verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, dass nun dieser Weg eröffnet ist, der direkt zu Gott führt, und darin, dass dieser Weg von dem Menschensohn Jesus erfüllt wurde, der dadurch zum Gottessohn wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams. Es wäre nicht notwendig gewesen; aber da die Menschheit in ihrem unbeschränkt freien Willen es durch Luzifers Hauch verlangte, so unterwarf sich Jesus auch dieser Forderung und starb leiblich.“ (GEJ.11_075,20 f) *)
337/3
„...Daß es unter den Menschen dieser Erde ein Erbübel gibt, das haben bereits alle Weisen der bekannten Erde ersehen und erkannt; aber worin es besteht, und wodurch es zu bekämpfen ist, haben sie nicht ergründet. Und eben das wird die Sache des Messias sein, durch Lehre und Tat die Menschen von diesem Übel, dessen Frucht der Tod der Seele ist, für ewig zu erlösen! (Siehe auch unter (68) „Erbsünde“) Aber es wird die Erlösung für den Menschen nur dann eine wahre und wirksame sein, so er die dazu angezeigten Mittel ganz genau und getreu anwenden wird, - sonst wird er nach der Ankunft des Messias ganz derselbe schlechte Mensch sein, der er vor derselben war; denn der aus den Himmeln angekommene Messias wird niemanden befreien von seinem Erbübel als allein den nur, der nach Seiner Lehre in allem genau also leben wird, wie es die Lehre vorschreiben wird. Niemand erhoffe sich von Ihm irgendeine gewisse magisch-wunderbare Wirkung in bezug auf die Erlösung von dem bekanntgegebenen Erbübel! Wohl wird der Messias zum Zeugnisse dessen, dass Er es ist, große Wunderwerke verrichten; aber diese werden zu niemandes Seele Nutz und Frommen sein an und für sich, sondern nur dadurch, dass sie wecken werden den Glauben und aneifern die Seele zur Tat nach der Lehre, die gegeben wird. Es wird sonach der Messias gleichen einem reichen und guten Haus- und Gastwirte, der ein großes Gastmahl bereitet und aussendet seine Knechte und Diener nach allen Orten, Wegen, Straßen und Gassen und lässt alle gar freundlich einladen, zu kommen und teilzunehmen am großen Gastmahle. Arme und Reiche, Kleine und Große und Schwache und Starke, und auch Ohnmächtige und Mächtige werden die Einladungsstimme aus dem Munde der Boten vernehmen. Die da kommen werden, die werden auch gesättigt werden; die aber nicht werden kommen wollen, denen wird darum keine Gewalt angetan werden, dass sie kommen müssten. Ob sie kommen oder nicht kommen, das wird dem Gastwirte eins sein; den Segen der großen Mahlzeit aber werden natürlich nur jene überkommen, die der Einladung gefolgt sind. Das Gastmahl aber wird eben die Lehre des Messias sein. Wer sie anhören wird und dann danach tun, der wird ein rechter Teilnehmer am großen Gastmahle sein und den Segen davon in Fülle überkommen; wer die Lehre aber nur wohl anhören, aber sie nicht durch alle Tätigkeit ins Werk setzen wird, für den wird sie sein wie ein wohlgedeckter Tisch für jemanden, der aber nichts isset von all den guten Speisen, und für den es dann einerlei ist, ob er als Geladener zum Gastmahle kommt oder nicht. Nun, da hast du nun den Messias, wie Er ist und sein und bleiben wird!“ (GEJ.05_204,09 ff)
337/4
Glaube mir, der Herr ist auch in der Hölle pur Liebe und nicht ein arger Geist ist darinnen, der nicht, so er nur will, berechtigt wäre, als ein verlorener Sohn zum Vater zurückzukehren! – Wenn aber solches der allergewisseste und untrüglichste Fall ist, so wirst du wohl auch aus deiner Liebe zum Herrn schließen können, dass dich Seine Allmacht nicht für die Hölle geschaffen hat. Daher gehe nun und tue, was Ich dir gesagt habe, auf dass dir bald eine Löse werde!“ (GS.01_086,16)
337/5
„Und jeder Suchende, der das Leibesleben abgeschüttelt hat, wird auch diese Brücke (Jesus) finden können, gleichwie, ob er durch Meine euch jetzt gegebene Lehre oder durch die eines von Mir erweckten anderen, früheren oder späteren Lehrers zu einem Gerechten geworden ist. Solchen Gerechten trete Ich Selbst schon zur geeigneten Zeit als Brückenzöllner entgegen, und sie entrichten dann freiwillig ihre Maut, das ist, sie nehmen die Lehre an: Der Vater ist in dem Sohn, und wer den Sohn sieht, sieht auch den Vater! So werden sie dann ebenso aufgenommen wie alle die, welche von Anfang an Meine Wege wandelten.“ (GEJ.11_052,11f)

*) Siehe hierzu auch "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Der tiefere Grund des Sterbens Jesu“




(338) Was ist Gnade?


Unter Gnade verstehen wir die freie, liebevolle Zuwendung Gottes zu uns, seine helfende Güte, die Lebenskraft, die von ihm kommt. Durch Kreuz und Auferstehung wendet sich uns Gott ganz zu und teilt sich uns in der Gnade mit. Gnade ist alles, was Gott uns schenkt, ohne dass wir es im Geringsten verdienen. [1996-1998, 2005, 2021]
„Gnade“, sagt Papst Benedikt XVI., „ist Angeschautsein von Gott, unser Berührtwerden von seiner Liebe“. Gnade ist keine Sache, sondern die Selbstmitteilung Gottes an den Menschen. Gott gibt nie weniger als sich selbst. In der Gnade sind wir in Gott.

338/1
"So sprach der Herr zu mir (Jakob Lorber) und in mir für jedermann, und das ist wahr, gewiß und getreu: `Meine Gnade ist ein reicher Schatz; wem sie zuteil wird, der wird keinen Mangel haben an allem jemals, zeitlich und ewig. Daher soll sich jeder bemühen, sich diese ja sogleich zu eigen zu machen; denn Ich gebe sie jedem, der sie nur immer haben will...
So jemand (aber) seine Liebe an die materielle Welt heftet, so wird seine Liebe an sich durch die Macht des Todes erdrückt, und die Folge ist dann das Los der Materie oder der Tod. Wer aber seine Liebe zu Mir richtet und an Mich heftet,  der verbindet seine Liebe wieder mit der Liebe oder mit dem Leben alles Lebens; der wird dann lebendig durch und durch.
Nun aber siehe: Die Liebe an und für sich ist blind und und finster und eben dadurch frei und unabhängig, - aber auch eben dadurch in großer Gefahr, sich zu verlieren und zugrunde zu gehen. Darum gebe Ich aller Liebe zu Mir nach dem Grade ihrer Größe auch alsogleich den gerechten Anteil des Lichtes hinzu, und das ist ein Geschenk und heißt die Gnade; mit dieser fließe Ich bei jedem Menschen ein nach dem Grade seiner Liebe.
Daher, so jemand die Liebe hat, da er Mein Gesetz in sich lebendig macht, welches die höchste Liebe ist, über den werden Ströme des Lichtes ausgegossen werden, und sein Auge wird durchdringen die Erde und wird schauen die Tiefen der Himmel.`“ (HGt.01_004,00)

338/2
„...So ihr Meine Lehre vernehmen werdet, da nehmet sie auf und bleibet in ihr, sodann erst werdet ihr des Heiles wahrhaft teilhaftig werden, das Ich euch heute verkünden werde von des Berges Höhe. Denn kommt auch die Gnade frei von oben her zu euch, so genügt das aber dennoch nicht; denn sie bleibt nicht, wenn sie nicht tätigst ergriffen wird, - gleich also, als so du ständest hungrig unter einem obstreichen Baume: so ihn der Wind schüttelt und reife Feigen herabfallen, du sie aber nicht aufklaubst und issest, werden sie dich wohl sättigen?! Also nicht das Hören allein, sondern das Tun nach Meiner Lehre wird euch erst des Heils, das aus Jerusalem zu euch gekommen ist, teilhaftig machen!“ (GEJ.01_038,13f)
338/3
„...Wer von Mir tatsächlich gesegnet sein will, der muß Mein Wort, darin alle Gnade, alles Licht, alle Wahrheit und alle Macht wohnt, auch tatsächlich annehmen, ansonst es unmöglich wäre, ihm irgendeine Gnade zu erteilen. Nehmet euch aber alle ein Beispiel an Mir; denn Ich bin von ganzem Herzen sanftmütig und demütig und habe mit jedermann die größte Geduld! Scheint die Sonne nicht im gleichen Maße über Gute und Böse, über Gerechte und Ungerechte, und fällt der fruchtbare Regen nicht auf das Feld des Sünders so gut wie auf das Feld des Gerechten? Seid demnach in allem vollkommen, wie da vollkommen ist der Vater im Himmel, und ihr werdet der Gnade und alles Segens aus den Himmeln in Überfülle haben!“ (GEJ.02_159,13)
338/4
Wie du aber die Sonne dieser Welt wirken siehst dadurch, dass sie allenthalben gegenwärtig ist durch den beständigen Ausfluß ihres Lichtes nach allen erdenklichen Richtungen hin, also wirkt auch der Gnadensonne allenthalben wirkende Kraft als ein aus ihr strömendes Licht in allen Wesen schaffend und belebend gegenwärtig. Wer nun versteht, recht viel des Lichtes aus der Gnadensonne der Himmel im Herzen seiner Seele aufzufangen, aufzunehmen und dann zu behalten durch die Macht der Liebe zu Gott, der bildet in sich selbst eine Gnadensonne, die der Urgnadensonne in allem völlig ähnlich ist, und die volle Innehabung einer solchen Gnadensonne ist dann eben soviel als die Innehabung der allein wahren Lebensmeisterschaft.“ (GEJ.06_088,04f)
338/5
So behaltet Mich denn auch fortan in euren Herzen durch die Liebe zu Gott und zu euren Nächsten lebendig, sodann wird auch Meine Gnade gleichfort bei euch verbleiben. Solltet ihr aber in der bezeichneten Liebe in euren Herzen je schwach oder gar lau und kalt werden, so wird desgleichen auch Meine Liebe und aus ihr hervorgehende Gnade auch schwach, lau und kalt werden.“ (GEJ.08_215,05)


AUS DEM THEMENKREIS „ZEHN GEBOTE“



(349) Wie lauten die „Zehn Gebote“


1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. / 2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren. / 3. Gedenke, dass du den >SABBAT (Sonntag) heiligst. / 4. Du sollst Vater und Mutter ehren. / 5. Du sollst nicht morden. / 6. Du sollst nicht die Ehe brechen. / 7. Du sollst nicht stehlen. / 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben über deinen Nächsten. / 9. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren. 10. Du sollst nicht das Hab und Gut deines Nächsten begehren.

349/1
Mein Jünger Johannes hat dir schon gesagt, und Ich bestätige dir es, dass in den zwei Geboten: `Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!` die zehn Gebote und alles Weitere enthalten ist, was der Mensch zu tun hat, um den in ihm wohnenden Geistfunken zu erwecken und mit seiner Seele immer mehr zu einen. Denn nur in dem gerechten Wandel vor Gott und in den rechten Liebestaten für euren Nächsten findet ihr wahre Befriedigung, den inneren Frieden und die rechte Überwindung eurer Leidenschaften und des Todes. In wem einmal die Überzeugung wach geworden ist, die es ihm unmöglich macht, gegen diese Gebote zu verstoßen, der verspürt auch schon auf dieser Erde den wahren Himmel; denn er ist unanfechtbar geworden für alle Angriffe des Bösen, dadurch ein rechter Herrscher in sich und aus sich heraus ein Herrscher über die Natur.“ (GEJ.11_011,01f)
349/2
„Wer an Mich glaubt und Meine Gebote hält, dem werden die Dornen auf dem Pfade zum Reiche Gottes nicht die Füße verwunden. Nur ein ernster Anfang ist schwer; wenn der Ernst aber bleibt und nicht durch allerlei Weltrücksichten geschwächt wird, so ist die volle Erreichung des Reiches Gottes in sich etwas ganz Leichtes. Denn solch einem stets vollernstlichen Bestreben nach dem Gottesreiche in sich ist Mein Joch sanft und leicht die ihm zu tragen von Mir aufgelegte Bürde, und Ich werde den ernsten Suchern des wahren Reiches Gottes stets laut in ihren Herzen zurufen: `Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und belastet seid! Ich Selbst komme euch schon mehr denn auf dem halben Wege entgegen und will euch vollauf kräftigen und erquicken!`“ (GEJ.09_057,08)
349/3
„Und Ich sage euch denn nun allen, dass ihr euch eben durch genaue Haltung der Gebote vor allem bestreben sollet, schon hier auf Erden also vollkommen zu werden, wie der Vater im Himmel vollkommen ist, so werdet ihr auch das und noch Größeres zu tun imstand sein als Ich Selbst nun. Und werdet ihr euch in diesem Zustande befinden, dann werdet auch ihr schon zum voraus Bürger des neuen Jerusalem sein.“ (GEJ.07_054,13)
349/4
„Wir haben kein Gebot außer das des ewigen Lebens, welches ist die Liebe und lautet: `Du sollst Mich, deinen Gott und heiligen Vater, lieben aus und mit aller der Liebe, die Ich dir gab von Ewigkeit her zum ewigen Leben und als ewiges Leben! So du Mich liebst, so verbindest du dich wieder Mir, und deines Lebens wird nimmer ein Ende sein; unterlässest du aber solches, so trennst du dich vom Leben. Dein Leben wird zwar darob nicht aufhören; auch werde Ich darum ewig nicht aufhören, dein richtender Gott zu sein; und wirst du auch, von Meinem Leben getrennt, fallen den ewigen Räumen Meiner Zorntiefen entlang, wahrlich, nicht außer Mir wird dein ewiger Fall sein! Mich, deinen Gott, wirst du nie verlieren; aber deinen liebevollsten, besten, heiligen Vater und mit Ihm ein ewiges, freies, wonnevollstes Leben, siehe, das wirst du verlieren!` O Väter und ihr Kinder des Mittages! Dies einzige Gebot haben wir, dieses ist jedem Kinde schon tief ins Herz geschrieben. Dieses Gebot ist der lebendige Same, den ihr alle in eure Herzen säen müsst, wollt ihr leben als Kinder eines heiligen Vaters, der da Gott ist  heilig, heilig, heilig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (HGt.01_070,21f)

Siehe linke Randspalte unter "Texte der Neuoffenbarung zu...", Thema „Erklärung der Zehn Gebote“




(356) Ist die Esoterik mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren?


Nein. >ESOTERIK geht an der Wirklichkeit Gottes vorbei. Gott ist ein personales Wesen; er ist die Liebe und der Ursprung des Lebens, nicht kalte kosmische Energie. Der Mensch ist von Gott gewollt und geschaffen, aber er ist nicht selbst göttlich, sondern ein durch die Sünde verletztes, vom Tode bedrohtes, erlösungsbedürftiges Geschöpf. Während Esoteriker zumeist annehmen, der Mensch könne sich selbst erlösen, glauben Christen, dass nur Jesus Christus und die Gnade Gottes sie erlöst. Auch die Natur und der Kosmos sind nicht Gott (>PANTHEISMUS). Vielmehr ist der Schöpfer, bei aller Liebe zu uns, unendlich viel größer und anders als alles, was er erschaffen hat. [2110-2128)
Viele machen heute aus gesundheitlichen Gründen Yoga, sie nehmen an Meditationskursen teil (>MEDITATION), um still und gesammelt zu werden, oder sie belegen Tanzworkshops, um eine neue Körpererfahrung zu machen. Nicht immer sind diese Techniken harmlos. Manchmal sind sie Vehikel für eine dem Christentum fremde Lehre: die >ESOTERIK. Kein vernünftiger Mensch muß diese irrationale Weltsicht teilen, in der es von Geistern, Kobolden und (esoterischen) Engeln wimmelt, in der man an Zauberei glaubt und in der „Eingeweihte“ ein Geheimwissen haben, das dem „dummen Volk“ vorenthalten bleibt. Schon im alten Israel wurde der Götter- und Geisterglaube der umliegenden Völker enttarnt. Gott allein ist der Herr; es gibt keinen Gott außer ihm. Es gibt auch keine (Zauber-)Technik, mit der man „das Göttliche“ bannen, seine Wünsche dem Universum aufzwingen und sich selbst erlösen kann. Vieles an der Esoterik ist aus christlicher Sicht >ABERGLAUBE oder >OKKULTISMUS.

356/1
Herr, ich habe gewaltige Zauberer und Geisterbeschwörer und Geisterbanner gesehen; die haben geredet mit den Seelen der Verstorbenen, und diese sprachen ordentlich und gaben verborgene Dinge kund. Wie sind denn diese ins Geisterreich gedrungen? Das wird doch auch eine Art geistiger Wiedergeburt sein?!“ Jesus korrigiert ihn: „O ja, aber nicht für den Himmel, welcher ist Gottes Thron, sondern für die Hölle, allwo der Satan und seine Engel hausen!“ (GEJ.01_226,08f)
356/2
„Verflucht sei ein Zauberer! Denn noch nie ist erlebt worden, dass ein wahrer Zauberer mit seiner Zauberei irgendeinen nur halb guten Zweck verbunden hätte! Überall sieht bergedick die bellendste Hab- und Gewinnsucht, daneben aber auch die frechste Herrschgier heraus, und solche Geister sollen in der tiefsten Hölle ihren demütigenden Lohn erhalten!“
(...) „Diesen halbgöttisch tuenden Menschen wird es dereinst wohl nicht am besten ergehen; denn sie wissen es, dass sie die in ihre Kunst nicht Eingeweihten auf das schmählichste betrügen und sie durch solche Betrügereien nicht selten zu allerlei Greuel verleiten. Darum aber kann es solchen Wichten auch nimmer gut ergehen; denn das sind die wahren Nichtsverkäufer um vieles Geld und die echten Erzeuger von zahllosen Greueln und Sünden zum Verderben der Menschen!“
Sagen mehrere: „Aber wenn sie sich besserten, könnten sie auch dann nicht selig werden?“
Sage Ich: „Ja, ja, wenn sie sich besserten, dann könnten auch sie selig werden; aber das ist eben das Traurige, dass eben derart Menschen am wenigsten zur Besserung geeignet sind! Raubmörder, Diebe, Hurer und Ehebrecher möget ihr bekehren, und ein Kaiser, ein König kann leicht seine Krone niederlegen; aber ein Zauberer trennt sich nicht von seinem Zauberstabe! Denn seine unsichtbaren Gesellen lassen solches nicht zu und sind allzeit sein Meister, wenn er sich von ihnen trennen wollte. Darum sage Ich noch einmal: Verflucht sei die böse Zauberei; denn durch sie kamen alle Sünden in die arge Welt! Wer Wunder wirken will, der muß dazu die innere Kraft von Gott aus haben; und dann wirke er nur dort ein Wunder, wo es die äußerste Notwendigkeit erheischt! Wer aber falsche Wunder wirkt und durch allerlei Sprüche und Zeichen einen Wahrsager macht, der braucht nicht mehr verdammt zu werden, denn er ist schon vollauf verdammt durch seinen eigenen Willen. Darum hütet euch alle vor der argen Zauberei sowie vor der Wahrsagerei; denn solches alles ist vom größten Übel für den Geist des Menschen!“ (GEJ.02_065,06ff)

356/3
„Es liegt wohl auch in den Steinen, Metallen, Kräutern, ihren Wurzeln und Früchten eine heilsame Kraft für gar manche Leibeskrankheiten; aber man muß sie ordentlich erkennen und sie dann bei gewissen Krankheiten anzuwenden verstehen. Aber wer derlei als ein Zaubermittel gebraucht, der sündigt wider die Vernunft und wider die weise Ordnung Gottes.“ (GEJ.08_215,13)
356/4
Wenn du den einen, wahren Gott völlig erkennst, Ihn über alles liebst, und seinen wohlerkannten Willen zu dem deinen machst, dazu aber auch volltrauig glaubst und nicht zweifelst, so kannst du zu jenen Bergen dort sagen: `Hebet euch und stürzet euch ins Meer!` Es wird sofort geschehen, was du mit Gott gewollt hast!“ (GEJ.06_135,06)
356/5
Ein jeder Mensch kann auch in allem Gott völlig ähnlich werden, wenn er den anerkannten Gotteswillen völlig zu dem seinigen macht...Ich beweise es euch...durch die Taten, die ich vor euren Augen gewirkt habe...“ (GEJ.06_135,02)
356/6
(Um Wunder zu wirken) „wird ein Jünger nur seinen Willen mit dem Willen Gottes auf dieselbe Weise einen, wie ich dasselbe auch tue, und es wird dann aus solch einem vereinten Wollen auch schon die vollbrachte Tat hervorgehen.“ (GEJ.06_135,05)
356/7
So ihr sagt: `Wir haben dieses und jenes Gute gewirkt!` da lügt ihr erstens euch selbst, dann Gott und auch eure Nächsten an, weil kein Mensch aus sich etwas Gutes zu wirken vermag, und das darum, weil erstens schon sein Naturleben nur ein von Gott ihm gegebenes ist – und zweitens aber auch die Lehre, nach der er zu leben und zu handeln hat.“ (GEJ.06_144,04f)
356/8
Zu: der Weg zur Erlösung durch Gott
„...Ihr sehet daraus, dass selbst Gott, so Er nicht aus Sich Selbst Sich den für eure Begriffe endlos großen Gegenpol gestellt hätte, keine Schöpfung als materiell bestehend aus Sich hätte hervorrufen und hinstellen können, weil eben der große Gegenpol die Schöpfung selbst ist. Diese muß also gerichtet, fest, so gut wie tot und beharrlich sein, so sie ihrem vom Schöpfer gestellten Zweck entsprechen soll. Und weil sie das ist, was sie ist und wie, so ist sie auch gut Gott gegenüber, Böse der Wirkung nach ist sie nur dem Menschen gegenüber, weil diese der Seele und teilweise sogar dem Fleische die Bestimmung haben, als aus dem Tode erweckte Wesen sich für ewig mit dem reinen, positiven Geiste aus Gott zu vereinen mit Gott, ohne dadurch je mehr ihre absoluteste Freiheit und Selbständigkeit einzubüßen. Es stellt sich nun freilich wohl die wichtigste aller Lebensfragen von selbst und lautet: Was hat denn hernach ein Mensch zu tun und zu beachten, um seine Seele vor dem Rücktritt ins alte Gericht der Materie, die tot ist, zu bewahren? –
Er halte die zehn Gebote, durch Moses den Menschen gegeben, genau, die aber ganz kurz darin bestehen, dass man zuerst an einen wahrhaftigen Gott fest glaube, Ihn über alles aus allen Lebenskräften liebe, seine Brüder und Schwestern aber wie sich selbst und im Notfalle sogar mehr!
In diesen eigentlich nur zwei Geboten liegt aber dann auch das ganze Mosaische Gesetz, sowie alle die Propheten, die des größeren Verständnisses halber nichts anderes als nur das mit vielen Worten gelehrt haben. Wer das tun wird, der wird sicher sein Herz und somit auch seine Seele vor jeglichem Hochmute, vor jeglicher Härte, vor Zorn, Haß, Selbstsucht, Neid, Geiz, Habgier, Herrschsucht und Weltwohlleben und Weltliebe bewahren und sodann leicht eingehen in den Gottesgeisteslebenspol; denn die Liebe zu Gott erfüllt eben den ganzen Menschen mit dem Gotteslebensgeiste, und die Nächstenliebe verkörpert und befestigt denselben in der Seele, wodurch sie dann notwendig in allem identisch wird mit Gott Selbst durch den Liebegeist Gottes in ihr. Ist sie aber identisch mit Gott, so wird sie auch identisch sein mit dem euch nun bekanntgemachten positiven Lebenspol in Gott und wird herrschen mit Ihm über alle Materie, von der sie nie mehr möglich wird gefangen und verschlungen werden können.
Wer immer dieses befolgen wird, der wird auch das euch nun klarst Gezeigte ernten und ewig in steter Steigerung behalten.“ (GEJ.05_230,01 ff)

356/9
„...Wisse nur, dass, da Ich die Menschen zu erlösen niederkam, diese Erlösung nicht nur geistig, sondern auch ganz grob materiell geschehen wird, weil, wie die Jünger soeben sagten, Materie und Geist innig zusammenhängen und erstere erst aus letzterem entstanden ist! Der Geist will aber in der ersteren untergehen; daher muß die Materie gesprengt und, um errettet werden zu können, wieder geistig werden. Und das ist die Erlösung der Form, die auch nach bestimmten Gesetzen nur vor sich gehen kann, widrigenfalls die Gottheit Ihre bisherige Schöpfung vernichten müsste, während Sie sie doch erhalten und erlösen will.“ (GEJ.11_025,11)
356/10
Alles Weltliche und Körperliche ist tendenziell schlecht, allein das Geistige ist rein und göttlich – das  sei gnostisches Denken. Jesus sagt dazu:
„Der Geist aber soll ja wohl die Welt auch schauen und weltkundig werden, aber er soll an ihr kein Wohlgefallen finden! Fängt er aber an, zu verspüren, dass ihn die Welt anreizet, so soll er sich sogleich von ihr abwenden, weil ihm da schon Gefahr droht!“ (GEJ.01_42,10)
156/11
„Darum liebe aus euch ja niemand die Welt und sein Fleisch mehr denn seinen Geist! Jeder bekümmere sich vor allem nur um das, was da ist des Geistes, so wird er auch ehestens das erhalten, was da ist des Geistes, nämlich die volle Gottähnlichkeit! Wer sich aber stets mehr kümmert um das, was da ist der Welt und des Fleisches, ja der muß sich´s ja auch ganz allein zuschreiben, dass er auf dem gleichen Nachtgebiete des Todes verbleibt.“ (GEJ.03_003,7 ff)
156/12
„Suche ja nicht in der Welt etwas anderes zu erreichen als ganz allein Meine Liebe, so wirst du allzeit und ewig glücklich und selig sein!“ (HiG.02_44.03.11,07)

 



(357) Ist Atheismus immer eine Sünde gegen das Erste Gebot?

 

>ATHEISMUS ist dann keine Sünde, wenn ein Mensch von Gott nichts erfahren hat oder die Gottesfrage vor seinem Gewissen geprüft hat und nicht glauben kann. [2172-2128]
Die Grenze vom Nicht-glauben-Können zum Nicht-glauben-Wollen ist unscharf. Die Haltung, die den Glauben einfach als nicht wichtig abtut, ohne ihn näher geprüft zu haben, ist oft schlimmer als überlegter >ATHEISMUS. >5

357/1
Und es gab, es gibt jetzt, und es wird auch fürderhin geben solche Weltweise, die da sagen: `Es gibt keinen Gott!` Gott ist nichts denn eine alte Fabel, welche irgend klügere Menschen einmal in einer Urzeit ausgeheckt haben, um die andern Menschen sich dienstbar und untertätig zu machen. Die Welt und alles in ihr ist zwar klug und weise und gut eingerichtet; so aber alles das irgendein von den Menschen erdichteter Gott, als in der Wahrheit bestehend, also erschaffen hätte und den Menschen als Sein sicher edelstes Geschöpf aber dabei nur darum ins Dasein gerufen hätte, damit er von der Geburt an nichts als leiden und dulden solle, so höbe dies Gottes Weisheit und Seine dieser nächst verbundene Güte und dadurch auch Ihn Selbst auf, denn ohne Weisheit gibt es keine Macht und ohne Liebe und Güte keinen Willen, je etwas in ein glückliches Dasein zu rufen.` Es sei demnach alles durch die Kraft der Erde, der Sonne, der Elemente und der Planeten und all der andern Gestirne entstanden....
Seht ihr, als nun hier Meine lieben Freunde, dass auch die Weltklugheit eurer Philosophen Mir gar wohl bekannt ist und schon gar lange nur zu wohl bekannt war? Und Ich sage es euch, dass es unter allem Elende und unter aller Not der Menschen nichts Ärgeres gibt als die geistige Blindheit der Menschen. Denn aus ihr entspringen notwendig alle anderen Übel unter den Menschen und werden auch so lange bestehen, als es Epikure (Genusssucht) geben wird in allen Gemeinden der Menschen; denn der Naturweltsinn solcher Weisen verdirbt nur zu bald durch sein sehr anlockendes Beispiel viele Tausende von Menschen. Denn ein Teil fängt an, alle Mittel aufzubieten, um selbst nach der Weise Epikurs ein Leben führen zu können; ein anderer und stets größerer Teil aber muß dabei offenbar in die größte physische und noch größere geistige Not versinken, und alles Elend und alle Not ist dann auf der Erde unter den Menschen fertig. Wenn aber also, kann da Gott dafür, so die Menschen im Besitze ihres vollkommen freien Willens sich von Gott abwenden und ein Leben nach ihrer Weltliebe führen? Oder sollte Gott, als infolge Seiner Liebe, Güte, Weisheit und Macht, etwa stets all das Elend und alle die Not unter den Menschen nicht bestehen lassen? Höret, so Gott das nicht zuließe, da würde es ehest noch gräulicher unter den Menschen aussehen, als es nun aussieht! Was würde da mit der Zeit aus den Menschen werden? Nichts als ein rohestes und vollends geist- und lebensloses Klotzwerk gleich den heidnischen Götzen aus Stein, Metall und Holz!“ (GEJ.08_181,15 ff)

357/2
„Du aber hast bis jetzt alles mit dem eiskalten Verstande gesucht, und der Hebel zu deinem Suchen war deine ebenso kalte Vernunft, die nichts als wahr annahm, was sich nicht irgend mit einem Sinne wahrnehmen ließ. So suchtest du Gott mit der Rechentafel in der Hand, mühtest dich das A zu finden, fandest aber nicht einmal die Grundlinien zu diesem vielsagenden Buchstaben. Du suchtest auf Nordens Schnee- und Eisflächen Pflanzen, fandst aber nichts, obschon des Schnees Leuchten dich beinahe blind machte. Ich meine hier unter den Schnee- und Eisflächen den kalt urteilenden Verstand und die noch kälter rechnende Vernunft, die keiner inneren geistigen Anschauung fähig sein kann, weil sie als grobmateriell unmöglich sich hat können erregen lassen von etwas rein Geistigem“... (GEJ.05_061,05)
357/3
„Du wirst daraus nun wohl entnehmen können, dass der Mensch mit seiner puren Vernunft und mit seinem noch so klaren und scharfen Verstand von alldem, was geistig ist, nichts fassen kann. Er kann nicht begreifen das Leben und dessen Grund-Endzweck; denn die Vernunft und der Verstand haben ihren Grundsitz im Gehirne und im Blute, das das Gehirn in einer gewissen tätigen Spannung erhält, wodurch dieses die Fähigkeit beibehält, die Eindrücke und Bilder der materiellen Außenwelt aufzunehmen, sie zu vergleichen in ihren Formen und Wirkungen und sich endlich daraus einen Kreis von allerlei Schlüssen zu bilden. Aber alles das sind Dinge und Abbilder der Materie, in der des Kopfes Sinne nimmer etwas Geistiges zu entdecken imstande sind. Weil aber das Leben doch nur etwas Geistiges sein kann, so kann es auch nur in und durch sich selbst begriffen werden. Es müssen im Menschen sonach noch andere Sinne vorhanden sein, durch die er auch das geistige Lebenselement in sich erfühlen und erschauen und also nach und nach begreifen kann in allen seinen Tiefen, Verbindungen und Beziehungen.
Welches sind aber solche inneren Sinne? – Siehe und höre! Da gibt es eigentlich nur einen einzigen Sinn, und der heißet Liebe, die da wohnt im Herzen. Dieser Sinn muß vor allem gestärkt, gebildet und geläutert werden, und alles, was der Mensch tut, was er will, was er denkt, und was er urteilt, muß von der lebensheißen Lichtflamme aus dem Feuer der reine Liebe erleuchtet und durchleuchtet sein, damit da alle Geister erwachen am Morgen des im Menschenherzen werdenden Lebenstages....
Darum kannst du das als eine feste Norm annehmen und dernach sagen: Kein äußerer Weltverstand kann es je ergründen und erschauen, was im Menschen ist; das kann allein nur der Geist im Menschen. Und so kann auch niemand Gott erkennen als nur der erweckte und vollauf tätig gewordene Geist Gottes im Menschenherzen, der gleich wie Gott Selbst die reinste Liebe ist und ein ewiger Sabbat im Menschenherzen.“ (GEJ.05_062,01ff)

357/4
„...Sündigen kann niemand gegen Gott, wenn er Ihn nicht erkannt hat. Ebensowenig wie sich jemand an einem Blinden ärgern wird, der da behauptet, es gäbe kein Licht, nur weil er dieses nicht sieht, ebensowenig wird Gott denjenigen drücken, der Ihn aus Unverstand nicht erkennt. Wohl aber kann ein Blinder seinen Nachbarn oder einen andern Menschen, den er zwar auch nicht sieht, jedoch hört, fühlt, und dessen direkt fühlbare Wohltaten er genießen kann, beleidigen, wenn er sich ihm in irgendeiner Weise widersetzt. Er kann gegen dessen Liebe sündigen; denn trotz der Blindheit kann er sich dessen Wesenhaftigkeit nicht verschließen. So ist es auch mit dem geistig Blinden, der gegen das Gebot der Nächstenliebe sehr wohl verstoßen kann, auch wenn er Gott nicht erkennt. Die Nächstenliebe ist der Weg zur Gottesliebe, - das ist schon oft erklärt worden.“ (GEJ.11_075,15f)

Siehe auch unter (67) „Was ist Sünde?“
Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Themen „Kritik an Gottes Schöpfung“ und „Jesus und der Atheist“




(378) Warum darf man weder sich selbst noch anderen

das Leben nehmen?


Gott allein ist Herr über Leben und Tod. Außer im Fall von Notwehr oder Nothilfe darf kein Mensch einen Menschen töten. [2258-2262, 2318-2320]
Das Leben anzutasten ist ein Frevel gegenüber Gott. Menschliches Leben ist heilig;  das heißt: Es gehört Gott, ist sein Eigentum. Sogar unser eigenes Leben ist uns nur anvertraut. Gott selbst hat uns das Leben geschenkt; nur er darf es uns wieder nehmen. Im Buch Exodus heißt es wörtlich übersetzt: „Du sollst nicht morden!“ (Ex 20,13)

378/1
„Hat ihnen Gott denn das Leibesleben darum gegeben, dass sie es vernichten sollen?! Das Leben des Leibes ist das dem Menschen von Gott gegebene Mittel, durch welches er das Leben der Seele für ewig gewinnen kann und soll. Nun, so er aber das Mittel zuvor vernichtet, womit soll er dann das Leben der Seele erhalten und eigentlich zuvor gewinnen? So ein Weber zuvor seinen Webstuhl zerstört, wie wird er auf demselben hernach seine Leinwand weben? Ich sage dir: Die Selbstmörder – so sie nicht Irrsinnige sind – werden schwerlich je oder auch gar nie das Reich des ewigen Lebens besitzen! Denn wer einmal ein solcher Feind seines Lebens ist, in dem ist keine Liebe zum Leben, ein Leben ohne Liebe aber ist kein Lebens, sondern der Tod.“ (GEJ.06_163,2ff)
378/2
Wenn du gleich Mir den Verbrecher derart erkennen kannst, dass er als noch ein Fleischmensch ein vollendeter Teufel ist, so verhänge über ihn auch sogleich die Todesstrafe, wie solches auch Moses aus Meinem Geiste erkannte; aber so du das nicht Mir und dem Moses gleich erkennen kannst, so übereile dich niemals mit der Todesstrafe! Mir steht wohl von Ewigkeit das Recht zu, alles Menschengeschlecht dem Fleische nach zu töten, und Ich bin sonach gleichfort ein Scharfrichter aller materiellen Kreatur in der ganzen ewigen Unendlichkeit; aber was Ich töte der Materie nach, das mache Ich geistig wieder für ewig lebendig. Wenn du das vermagst, so kannst auch du töten, wen du willst und kannst, zur rechten Zeit; aber da du das nun nicht kannst, so sollst du auch nicht töten, außer nur im höchsten Notfalle, zum Beispiel in einem Verteidigungs- oder in einem von Gott aus gebotenen Strafkriege gegen unverbesserliche, böse Völker, und auch im Falle einer Notwehr gegen einen argen Mörder und Straßenräuber. In allen andern Fällen sollst du nicht töten und töten lassen, solange du nicht in dir selbst Mein volles Licht hast!“ (GEJ.07_094,03f)
378/3
Wenn Ich den Krieg gleichwie die Liebe, Demut und wahre einfältige Sanftmut geboten hätte, da würde Ich sein Werk auch segnen; aber da der Krieg von Mir aus nie geboten ward, außer gegen die Hölle, so diese Mein Heiligtum bedräut (bedroht), so wird er von Mir aus sich auch ewig keines Segens zu erfreuen die Ursache haben! Daher freue sich auch niemand des Sieges, denn dessentwegen solle keine Kreatur gesegnet werden; denn was das Schwert gewann, das und noch viel mehr wird das Schwert auch wieder verzehren.“ (HiG.03_49.08.29,07ff)
378/4
„Wer einen Menschen oder auch ein Tier ganz gleichgültig kann verenden sehen, in dessen Herzen ist wenig Liebe daheim. Denn wo eine wahre und lebendige Liebe daheim ist, da ist auch das rechte Mitleid und die rechte Erbarmung daheim. Wie kann aber jemand eine Nächstenliebe haben, dem das schmerzliche Sterben seines Nebenmenschen eine Wollust ist?! Darum hinweg mit allem, was des besseren Menschenherzen unwürdig ist!“ (GEJ.07_094,11f)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Kurztexte, Thema „Über die Zulassung des Krieges“




(380) Warum darf man im Fall von Notwehr doch eine Tötung

des anderen in Kauf nehmen?


Wer das Leben anderer aktuell angreift, darf und soll gestoppt werden, notfalls indem der Angreifer selbst getötet wird. [2263-2265, 2321]
Die Notwehr ist nicht nur ein Recht; sie kann für den, der für das Leben anderer Verantwortung trägt, sogar zur Pflicht werden. Die Notwehrmaßnahme darf sich dennoch nicht in ihren Mitteln vergreifen und unangemessen hart sein.

380/1
„Das ist an und für sich schon ganz klar, dass man einem erzbösen Menschen durch eine zu große Gegenfreundschaft nicht noch mehr Gelegenheit verschaffen soll, dass er dadurch in seiner Bosheit wachse und noch immer ärger werde, als er vorher war. In diesem Fall wäre eine fortgesetzte Nachsicht nichts anderes als eine wahre Hilfeleistung für des Feindes überwachsende (zunehmende) Bosheit; dafür aber habe Ich in dieser Welt zu allen Zeiten strenge Richter aufgestellt und ihnen das Recht erteilt, die zu schlecht und böse gewordenen Menschen, nachdem sie es verdient haben, zu züchtigen und zu strafen, und habe euch darum auch dieses Gebot gegeben, dass ihr der weltlichen Obrigkeit untertan sein sollt, ob sie sanft oder strenge ist. Wer demnach einen so argen Feind besitzt, der gehe zum Weltrichter hin und zeige ihm solches an, und dieser wird dem schon erzböse Gewordenen seine Bosheit austreiben. Geht das mit körperlicher Züchtigung nicht, so geht es am Ende wirksam durch das Schwert (als letztes Mittel). Und so ist es auch der Fall mit der Ohrfeige. Erhältst du sie von einem minder bösen Menschen, den eine plötzliche Aufwallung seines Gemütes dazu verleitet hatte, so wehre dich nicht, (auf) dass er dadurch, dass du ihm mit keiner Ohrfeige entgegenkommst, besänftigt wird, und ihr werdet darauf leicht ohne Weltrichter wieder zu guten Freunden werden. Aber so dir jemand mit einer mörderischen Ohrfeige in voller Wucht entgegenkommt, so hast du auch ein volles Recht, dich zur Gegenwehr zu stellen; und siehe, wenn die Sache nicht also wäre, so hätte Ich zu euch nicht gesagt, dass ihr auch den Staub von euren Füßen über jene Menschen in einem Ort schütteln sollet, die euch nicht nur nicht aufnehmen, sondern euch dazu noch verhöhnen und mit allerlei Verfolgungen bedrohen. Oh, sei du dessen sicher, dass Ich mit Meiner Predigt von der Nächstenliebe die Macht und Gewalt des Schwertes nicht im geringsten aufgehoben habe, wohl aber auf so lange hin gemildert, als die Feindseligkeit unter den Menschen nicht jenen Grad erreicht hat, den man mit vollem Recht den höllischen nennen kann! Bei den Alten nach dem Gesetz Mosis und der meisten alten Richter hieß es wohl: `Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn`, aber da soll es bei euch nicht also sein, dass man derlei Gesetze buchstäblich nimmt, und dass man seinem Feinde nicht öfter denn siebenmal vergeben solle, wovon Ich euch zu öfteren Malen auch ein Erklärung gegeben habe, und die ihr auch wohl begriffen habt! Aber, wie gesagt, dadurch habe Ich das Gesetz Mosis, der Richter und Propheten nicht aufgehoben, sondern nur gemildert; denn diese nahmen das Gesetz zu buchstäblich und straften auch den mit gleicher Strenge, der oft sehr viel mehr zufällig als infolge eines bösen Willens seinen Nebenmenschen irgend eine oder die andere Beschädigung zugefügt hatte.“ (GEJ.10_215,04ff)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Kurztexte, Thema „Vom Recht auf Gegenwehr“




(382) Ist Sterbehilfe erlaubt?


Das aktive Herbeiführen des Todes verstößt immer gegen das Gebot „Du sollst nicht morden“ (Ex 20,13). Einem Menschen dagegen im Sterbeprozeß beizustehen, ist sogar ein Gebot der Humanität. [2278-2279]
Die Begriffe aktive Sterbehilfe und passive Sterbehilfe verunklaren die Debatte. Eigentlich geht es darum, ob man einen sterbenden Menschen tötet oder ihn sterben lässt. Wer im Sinn der sogenannten aktiven Sterbehilfe Menschen zum Sterben verhilft, verstößt gegen das Fünfte  Gebot, wer im Sinne der sogenannten passiven Sterbehilfe einem Menschen im Sterben hilft, gehorcht dem Gebot der Nächstenliebe. Gemeint ist damit, dass man, den sicheren Tod eines Patienten vor Augen; auf außerordentliche, aufwendige, in keinem Verhältnis zum Ergebnis stehende medizinische Maßnahmen verzichtet. Die Entscheidung dazu muß der Patient selbst fällen bzw. vorher in einer Verfügung festlegen. Sofern er dazu nicht mehr imstande ist, muß ein Bevollmächtigter dem erklärten Willen des Sterbenden gerecht werden. Die Pflege eines Sterbenden darf niemals aufgegeben werden; sie ist ein Gebot der Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Dabei kann es legitim sein und der Menschenwürde entsprechen, schmerzlindernde Medikamente einzusetzen, selbst auf die Gefahr hin, dass dadurch das Leben des Patienten abgekürzt wird. Entscheidend ist, dass durch solche Mittel der Tod weder als Ziel noch als Mittel angestrebt wird. >393

In der Neuoffenbarung gibt es den Begriff Sterbehilfe nicht, aber aus den Texten geht eindeutig hervor, dass es keine (aktive) Hilfe zum Sterben geben darf, wohl aber Hilfe im Rahmen einer begleitenden Nächstenliebe.

382/1
Ein Schriftgelehrter: „Wozu das lange Hinsiechen bis zum Tode, wozu die Schmerzen, und wozu das Bittere des Todes und das darauf im Grabe lange Verwesen und Vergehen des toten Leibes? Kurz und gut, mit der gewöhnlichen Todesart des Menschen bin ich durchaus nicht einverstanden und kann sie nicht als etwas Billiges ansehen!“
Jesus: „Da kann Ich Selbst dir eben nicht ganz unrecht geben; denn auch Ich bin mit der gewöhnlichen Todesart der Menschen durchaus nicht einverstanden. Aber was kann Ich dafür, so die Menschen sich selbst eine so bittere und unangenehme Todesart bereiten? Lebten die Menschen nur nach der ihnen schon vom Uranbeginne hellst geoffenbarten Ordnung, so gäbe es auch nicht einen, der sich über das Bittere des Todes beklagen könnte. Die Altväter starben alle eines leichten und ganz sanften Todes; denn ihre Seelen verließen, so der Engel sie rief, mit großer Freude den Leib, der von Kindesjahren an bis in hohe Alter keine Schmerzen zu bestehen hatte, sondern stets zumeist kräftig und gesund verblieb, und der endliche Leibestod war auch keine Folge von großen Leiden und Schmerzen, sondern erfolgte nur auf den stets ersehnten Ruf eines Engels, nach welchem die Seele frei und ohne allen Zwang aus dem Leibe trat, der Leib aber ohne den geringsten Schmerz gewisserart einschlief. Als aber dann die Menschen anfingen, stets mehr und mehr nach ihrem Sinne zu leben und sich mehr und mehr der Unzucht, Hurerei und andern schwelgerischen und die Sinne betäubenden Genüssen ergaben, so verdarben sie selbst ihre gesunde Natur, wurden schwach, elend und krank, und der Leibestod musste dann selbstverständlich einen andern Charakter annehmen...
Ich weiß aber wohl, dass die Menschen infolge ihrer großen Blindheit nun und schon seit langem namentlich beim Sterben sehr viel leiden, und erstens, weil sie zum größten Teil gar keine sichere Kunde vom Fortleben der Seele nach des Leibes Tode haben und gar viele schon in dem Glauben der Sadduzäer (Angehöriger einer altjüd. Partei, Red.) stecken, und zweitens, weil die Menschen durch ihre höchst unordentliche Lebensweise ihren Leib mit allerlei unreinen Geistern angefüllt haben, aus denen mit der Zeit unvermeidlich auch allerlei böse und schmerzvolle und auch den frühen Tod zur Folge habende Krankheiten entstehen müssen. Und so bin Ich auch aus dem Grund Selbst im Fleische auf diese Erde gekommen, dass Ich dem Menschen jene Wege zu wandeln vorzeichne, auf denen er erstens wieder wahr und lebendig inne wird, dass und wie seine Seele als sein eigentliches Ich nach dem Tode des Leibes fortlebe, und zweitens, dass er so lange, als er auf dieser zu leben hat, gesund und kräftig bleibe bis in ein hohes Alter und sein Scheiden kein schmerzliches und qualvolles, sondern ein fröhliches und höchst beseligendes werde. Und so kann Ich als der Herr des Lebens euch die volle Versicherung geben, dass derjenige, der – wohl verstanden – Mein Brot essen und Meinen Wein trinken wird, den Tod nicht sehen, fühlen und schmecken wird. Mit anderen Worten gesagt: Wer nach Meiner Lehre leben wird, der wird auch in ihre allbeseligende Wirkung versetzt werden.“ (GEJ.08_081,10ff)

382/2
Zum Exempel: Es wäre ein sehr schmerzlichst kranker Mensch, und die besten Ärzte wüssten kein Mittel mehr, den Menschen von seinen großen Schmerzen zu heilen. Nun aber fiele es einem ein, und er sagete zu den anderen Ärzten: `Da diesem Menschen durch nichts mehr zu helfen ist, so geben wir ihm ein schnell tötendes Gift, und er ist auf einmal alle seine Leiden los!` Gesagt, getan, - und der Leidende war im Moment dahin. Ja, diese Ärzte haben den Kranken richtig von allen seine Schmerzen befreit; aber sie haben ihn getötet, ohne zu bedenken, warum Gott ihm ein solches Leiden zukommen ließ, und wie es dann jenseits mit seiner Seele stehen möchte. Und so war das Mittel schlecht, was darum auch nie einen ganz rein guten Zweck nach sich ziehen kann.“ (GEJ.06_039,02)
382/3
Ich habe jedem Menschen aus Meiner Ordnung ein bestimmtes Lebensziel gesetzt ... Wer aber sonach in was immer Meiner Ordnung eigenwillig und eigenmächtig vorgreift, der muß sich dann freilich insoweit ein kleines Gericht gefallen lassen, insoweit er Meiner gesetzten Ordnung vorgegriffen hat.“ (Ste.01_035,14)
382/4
„...(Der) Augenblick (des Todes) tritt aber bei dem Menschen, der nach Meinem Willen gelebt hat, derart ein, dass er auch ohne Meine Gegenwart völlig schmerzlos, ja sogar mit den freudigsten Empfindungen, hinübergleitet vom irdischen zum geistigen Leben. Du aber hast dennoch trotzdem du am Leben nicht gerade hängst, eine Art Besorgnis vor diesem Augenblick und denkst, gestärkt von Meiner Gegenwart, am leichtesten über diesen dir unangenehmen Wendepunkt hinwegzukommen. Ich sage dir aber nun, dass du auch diese verzeihliche menschliche Schwäche ablegen mußt, damit dein Glaube, der dich bis jetzt erhalten hat und dieses hohe Alter erreichen ließ, völlig gekräftigt werde; denn der Glaube an Mich soll ja gerade das beste und einzige Mittel sein, alle drohenden Schrecknisse des Todes zu besiegen. Ist der Mensch völlig gläubig geworden, und habe Ich ihm ins Herz gelegt, es sei Zeit für ihn, die Fleischesbande zu lösen, da sein irdisches Tagewerk vollbracht ist, so werde Ich ihm sogar die Kraft geben, selbst die Fesseln zu sprengen, und er entschlummert sanft vor den Augen der Seinen in Frieden. Das ist der Tod, wie er sein soll, wie er jedoch in den allerseltensten Fällen nur eintreten kann, weil die Menschen den Augenblick des Abrufens mehr fürchten als alles andere und nicht durch gerechte Abnutzung, sondern durch gewaltsame Zerstörung der Körpermaschinerie den Übergang herbeiführen. Das verkehrte Leben hat daher auch viele Krankheiten geschaffen, die mit dem eigentlichen Tode nichts zu tun haben sollen, da nicht diese den Übergang, sondern die seelische Vollreife ihn bedingen soll. Du, Mein Rahel, sieh es daher nicht an, als wolle Ich dir einen Wunsch versagen, wenn Ich dir sage: Lebe noch eine kurze Zeit, und sieh das nicht als Strafe an, sondern übe dich, auch noch den letzten Rest eines irdischen Anhanges zu tilgen, um mit Mir vereint dann einzugehen in Mein Reich!“ (GEJ.11_030,14ff)
382/5
„...Die mit dem Tode verbundene, vorhergehende Angst ist eben der Akt der Vereinigung des Lebens, welches vorher nur gar zu häufig schon in alle Weltwinde zerstreut war. Daher geschieht es auch, und das überaus notwendig, dass die Weltlichen einen oft überaus bitteren Tod schmecken müssen. Denn würde solches nicht geschehen aus Meiner übergroßen Erbarmung, so würden sie vollends ewig zunichte. Und dass solche (weltlichen Seelen) nach dem herben irdischen Tode in einen höchst unfreien Zustand kommen, ist ebenfalls wieder nur, damit ihr im Leibestode (nur) schwer gesammeltes Leben sich nicht wieder verflüchtige und endlich gänzlich zunichte werde. Und so ist denn selbst der angst- und qualvolle sogenannte ewige Tod nichts als eine durch Meine große Erbarmung gesetzte Lebensverwahrung. Welche Menschen aber schon bei ihrem Leibesleben ihr Leben durch Selbstverleugnung, Demut und Liebe zu Mir in Mir vereinigt haben, wahrlich, diese werden von des Leibestodes Angst nicht viel verspüren. – Und wenn ihr irdisches Lebensschifflein einmal an den trügerischen Weltklippen zerstäuben wird, so wird der Wanderer schmerz- und sorglos sagen: `Ich bin mit meiner Habe im Trockenen!` Bemühet euch daher, euer Leben schon hier zu vereinen in Mir, so wird euch der Tod des Leibes dereinst vorkommen wie eine große aufgehende Sonne dem nächtlichen Wanderer an einem Meeresgestade, welches voller Klippen und Abgründe ist. Glaubet es Mir, dass es also ist, so wird niemand mehr euch den inneren Frieden rauben! Das sagt der Herr des Lebens und des Todes. – Amen. Amen. Amen.“ (HiG.01_41.04.29,03ff)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Siehe, was ist der Tod des Menschen“




Fortsetzung siehe unter Teil 5