Katholische Kirche und Neuoffenbarung, Teil 3



(121) Was bedeutet „Kirche“?


>KIRCHE heißt im Griechischen „ekklesia“= die Herausgerufenen. Wir alle, die wir getauft sind und an Gott glauben, werden vom Herrn herausgerufen. Miteinander sind wir Kirche. Christus ist, wie Paulus sagt, das Haupt der Kirche. Wir sind der Leib. [748-757]
Wenn wir die >SAKRAMENTE empfangen und das Wort Gottes hören, ist Christus in uns und wir sind in ihm – das ist die >KIRCHE. Die enge persönliche Lebensgemeinschaft aller Getauften mit Jesus beschreibt die Heilige Schrift in immer neuen Bildern: Einmal spricht sie vom Volk Gottes, ein andermal von der Braut Christi; einmal wird die Kirche Mutter genannt, dann ist sie die Familie Gottes oder sie wird mit einer Hochzeitsgesellschaft verglichen. Nie ist die Kirche eine bloße Institution, nie nur „Amtskirche“, die man von sich wegschieben könnte. Wir werden uns über Fehler und Makel der Kirche ärgern, aber wir können uns niemals von ihr distanzieren, weil Gott sich für sie unwiderruflich entschieden hat und sich trotz aller Sünden nicht von ihr distanziert. Die Kirche ist Gottes Gegenwart unter uns Menschen. Deshalb müssen wir sie lieben.

121/1
„Es ist wohl wahr, dass es in der römisch-katholischen Kirche tausend gewaltige Missbräuche gibt; aber es gibt darin doch auch wieder manches Gute, denn es wird von der Liebe und von der Demut gepredigt. Und so jemand sonst nichts als nur das befolgte, so wird er nicht verloren sein.“ (Er.01_073,05)

121/2

„Ist es wohl löblich, wenn die Kinder ihre kranke Mutter verlassen und der Leidenden den Tod wünschen ihrer vielen Gebrechen halber?...Daher geht der Weise in die alte Rumpelkammer und findet da oft große Schätze vom Staube der Zeremonie bedeckt. Den Staub wischt er weg und legt das reine Gold in seine Schatzkammer. Desgleichen tuet auch ihr!“ (HiG.01_40.08.20,06ff)
121/3
"Denn alles ist nicht schlecht an der Römerin!
Nur das ist ein Greuel, so sie des irdischen Mammons wegen Mittel ergreift, die rein höllischer Natur sind - als da sind: falsche Wunder, falsche Heilmittel, Ablässe, Reliquien und Bilderdienst, Amulette, fromm klingende Zaubersprüche, blinde Zeremonien, Gnadenwallfahrtsorte, Kirchenschätze für leeren kirchlichen Luxus, hohe Ämter und Ehrenstellen, die ausgedehnteste Herrschsucht und die hartnäckigste Alleinrechthaberei. Ich will von ihren Messopfern nichts sagen, nichts von ihrer Ohrenbeichte, von ihren Tempeln, Glocken und Orgeln, nichts von würdigen Kunstwerken, nichts von der Heilighaltung ihrer Bethäuser und nichts von den Begräbniszeremonien für die Verstorbenen. Denn dies alles im reinen Sinn würdig benützt ist nicht untauglich, das menschliche Gemüt zu erheben und zu veredeln. - Aber daß die Römerin diese an und für sich reinen Dinge dazu gebraucht, das menschliche Herz zu verdummen und blind glauben zu machen, daß man durch sorgfältigsten Gebrauch alles dessen zum Leben in den Himmeln und nur durch sie zu Meiner Gnade gelangen könne - das ist schlecht! Denn dadurch werde Ich bei den Kindern als Vater zu einem Tyrannen gemacht, den die Dummheit wohl fürchtet, aber nie liebt. Die Verständigen und Weltläufigen aber fangen dann an, Meiner sich zu schämen. Sie wollen dann oft von einem solchen Erlöser, wie Ihn die Römerin schildert, nichts mehr hören und verwerfen damit das Kind samt dem Bad. Und das bewirkt die römische Kirche durch ihre eigenmächtigen Lehren, Satzungen, Zugeständnisse und Privilegien, die sie als von Mir empfangen vorgibt, und durch allerlei geduldeten und gepredigten Aberglauben. Das ist es aber, wodurch sie selbst sich zugrunde richtet und eigentlich schon zugrunde gerichtet ist." (RB.02_223,09ff)
121/4
„Von der äußeren Kirche wird freilich wohl ewig nie das Gottesreich kommen, welches da ist das eigentliche innere, ewige Geistesleben. Aber diese äußere Kirche ist nach Meiner Fürsehung und Sorge ein Schutz für die innere Kirche, die jedermann leicht finden kann, wenn er sie nur suchen und finden will. Und dabei ist es gleich, in welcher äußeren Kirche er sich befindet – so sie nur irgend Meinen Namen und Mein Wort verkündiget!... So aber jemand in der inneren Kirche schon in aller Fülle wäre, da wird es ihm dennoch nie zur Sünde gerechnet werden, so er die Bethäuser der äußeren Kirche besucht. Denn es ist ihm besser, ein Bethaus als oft unnötigerweise ein Gasthaus zu besuchen. Nur soll er darin kein Ärgernis nehmen ob der götzischen Ausstattungen, wohl aber Mich bitten, dass Ich dieses dunkle Gemach mit Meinem Lichte erhellen möchte – so wird er in seinem Herzen den Armen im Geiste ein lieber Bruder sein, der darob den ewigen, großen Lohn ernten wird. Amen. Das spricht der Herr der äußeren und der wahren inneren Kirche! Amen. Amen. Amen." (HiG.02_47.07.12,08ff)
121/5
„Meinet ihr denn, Ich wohne in den Mauern, oder in der Zeremonie, oder im Gebete, oder in der Verehrung? O nein, ihr irret euch sehr, denn da bin Ich nirgends, - sondern nur, wo die Liebe ist, da bin Ich auch; denn Ich bin die Liebe und das Leben Selbst. Ich gebe euch Liebe und Leben und verbinde Mich nur mit Liebe und Leben, aber niemals mit der Materie oder mit dem Tode.“ (HGt.01_004,12)
121/6
„Darum sollet ihr Mir in der Folge auch nicht irgend Tempel und Altäre erbauen; denn Ich werde nimmerdar wohnen in den von Menschenhänden erbauten Tempeln und werde Mich nicht ehren lassen auf den Altären. Wer Mich liebt und Meine leichten Gebote hält, der ist Mein lebendiger Tempel, und Mein Herz, voll Liebe und Geduld, ist der wahre und lebendige und Mir allein wohlgefällige Opferaltar zu Meiner Ehre. Alles andere ist Gericht, Tod und Verderben.“ (Apg 17,24-25/GEJ.09_166,10)
121/7
Christus hat wohl gesagt: `Predigt dieses Mein Evangelium allerorts`; aber dass Er auch gesagt hätte: Errichtet Mir Bethäuser, davon ist nirgends auch nur die allerleiseste Erwähnung getan. Wohl aber wissen wir, dass Er zu dem Weibe am Jakobsbrunnen gesprochen hat: `Es kommt eine Zeit, und sie ist schon da, wo die wahren Anbeter im Geiste und in der Wahrheit anbeten werden und wird dazu nicht benötiget sein der Tempel zu Jerusalen noch der Berg Garizim, sondern solches wird man allerorts tun können, im Geiste und in der Wahrheit.` (Johs.4) Wir wissen auch, dass der Herr den Betenden anbefohlen hat, sich ganz allein in ihr Kämmerlein zu begeben; den Aposteln aber sagte Er nicht: Sperret euch in die Klöster, sondern `gehet hinaus in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!`" (GS.01_068,14ff)
121/8
"...Er soll nicht ängstlich sein, so er Mich liebt, und soll nicht denken, die Kirche aus Steinen sei lebendig, die doch eben so gut wie ein anderes Haus von Menschenhänden gemacht ist! Noch soll er denken, das Heil bringen ihm die Messen, die da sind ein stummer Dienst, oder die Beichte, die euch unnütze ist, so ihr euch nicht ganz ändert in euren Herzen, oder all die Sakramente, die ein wahres Gift der Seele sind, so ihr sie nicht lebendig macht durch die wahre Liebe zu Mir in eurem durchläuterten Herzen." (HiG.01_40.05.14,03)
121/9
„...`Wer Meine Worte hört, sie annimmt und danach lebt, der ist es, der Mich liebt; der Mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und Mich ihm Selbst offenbaren!` - Siehe, das ist auch Petrus, der Unüberwindliche in eines Menschen Herzen. Das allein ist die wahre, lebendige Kirche des Herrn, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat!“ (1.Kor 3,16/BM.01_079,12)
121/10
Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue.“ (HiG.03_47.05.25,04)
121/11
„Die Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbaut ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann.“ (HiG.03_47.05.25,07)
121/12
„...Mit den Gottverkäufern wird Rechnung gehalten werden, und die Rechnung wird eine strenge sein...Meine Lehre lehrt Liebe und verbietet das Gericht! Diese aber predigen Haß und Verfolgung und Tod und wollen aller Welt Richter sein und Herren aller Herrscher und aller Herrlichkeit. Solches aber ist der eigentliche vollkommenste Antichrist, dessen Zeit des Sturzes nun herbeigekommen ist!... Ich sagte wohl einst: `Auf dem Stuhle Mosis sitzen die Hohenpriester und Schriftgelehrten; was sie euch lehren, das haltet, aber seid nicht Nachahmer ihrer Werke, die da eitel böse sind!` Nun aber sage Ich: Höret auch ihre Lehre nicht, denn sie ist voll des Gerichtes und voll Hölle! Wohl aber den wenigen Priestern, die noch die alte Liebe und den alten Jesus nicht gegen den Antichrist getauscht haben, und wohl auch euch allen, die ihr an Mir hanget! Aber dreifaches Wehe der Brut der Hure, Amen! – Das spricht, der alle Macht hat. Amen. Amen. Amen.“ (HiG.03_47.11.21,03-10)
121/13
Wachet und betet, auf dass ihr nicht fallet in die Versuchung!... Diese Hölle, dieser offenbarst über alle Begriffe herrschsüchtige Drache aber ist nun die Römerin (röm.-kath.Kirche, Red.) bei euch. Diese will herrschen über Hölle, Erde und Himmel und scheut auch die schändlichsten Mittel nicht, um damit dieses Ziel zu erreichen, was aber von ihr freilich wohl ewig nie erreicht wird, und nun um so weniger, da ihre Zeit nahe völlig zu Ende ist. Das sieht sie heimlich bei sich wohl ein; aber sie lässt davon freilich wohl nichts merken und wehrt sich auch eher auf Leben und Tod... Ich aber lasse nun zu, dass sie allenthalben, wo sie sich nur immer festsetzen will, entlarvt wird und verfolgt von allem Lichte. Das erfüllt sie allenthalben aber auch mit der unersättlichsten Rache, dass sie Tag und Nacht nun rastlos nichts als einzig nur Pläne schmiedet, durch die sie sich an jedermann, der nicht vollends ihre Gelichters  ist, nun auf eine allerunerhörteste Weise rächen könnte!
Daher sage Ich dir, wie euch allen: Wachet und betet, auf dass ihr nicht in der Versuchung der Hure fallet! – das heißt, habet genau acht auf alle ihre Bewegungen, geheimen Anordnungen; überwacht ihre Predigten und besonders ihre Beichtstühle! Denn Ich sage dir und euch allen: Da werden die sogenannten Beichtkinder Lehren, Ermahnungen und Ermunterungen bekommen, vor denen euch allen die Haut schaudern würde, so ihr hinter alles kommen könntet... Könntest du nun in die Herzen der Baalspfaffen schauen und sehen, wie es da kocht, saust und braust und tobt, du würdest viel ärger erschrecken, als so du am Rande des größten feuerspeienden Berges stündest! Diese Pfaffen werden nun alles unterminieren, und wenn endlich für sie aller Stricke reißen sollten, an denen sie sich nun noch einzelnweise irgend halten, dann erst werden sie auch einmal alle ihre höllischen Minen sprengen lassen, um dadurch entweder einen vollkommenen Sieg für sich zu ernten oder vollends zugrunde zu gehen, welche letzteres auch der sichere endliche Erfolg sein wird.
Darum segne Ich euch nun alle und sage zu euch auch noch einmal: Nun wachet und betet ernstlich; denn Ich sage euch einen großen Trost damit, dass Ich euch anzeige: Es naht Babels letzte Stunde.“ (HiG.03_47.11.30,01-10)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Zu den christlichen Kirchen“




(124) Warum ist die Kirche mehr als eine Institution?


Die >KIRCHE ist mehr als eine Institution, weil sie ein Geheimnis*) (>MYSTERIUM) ist, das menschlich und göttlich zugleich ist. [770-773, 779]
Wahre Liebe macht nicht blind, sondern sehend. Mit dem Blick auf die >KIRCHE ist es genauso: Von außen betrachtet ist die Kirche nur eine geschichtliche Institution (=Einrichtung), mit historischen Leistungen, aber auch Irrtümern und sogar Verbrechen – eine Kirche der Sünder. Das ist aber nicht tief genug gesehen. Denn Christus hat sich so sehr auf uns Sünder eingelassen, dass er die Kirche nie verlässt, selbst wenn wir ihn täglich verraten würden. Diese untrennbare Verbindung von Menschlichem und Göttlichem, von Sünde und Gnade, ist das Geheimnis der Kirche. Mit den Augen des Glaubens gesehen, ist die Kirche deshalb unzerstörbar heilig. >132

124/1
Was  die Priester betrifft, da sage Ich: Es gibt deren mehrerlei; darunter es nur äußerst wenige gibt, so diesen Namen verdienen. Denn es gibt solche, die da Priester sind des Ansehens und der Macht wegen, die da anekelt an ihnen selbst Meine große Armut und gänzliche Machtlosigkeit in weltlichen Dingen, da Ich nicht wollte ein Fürst, sondern nur ein Retter der Welt sein. Und es gibt andere, die da Priester sind der geistlichen Kastenwürde halber. Diese maßen sich an, allein die Kirche zu sein, und verdammen dann aus eifersüchtiger Willkür alles von Mir durch irgendeinen armen Fischer Ausgehende und lehren Meinem Willen schnurstracks entgegen und sagen, ihren Bauch weit aufblähend: Ich offenbare Mich niemandem als nur der Kirche, welche sie zu sein wähnen. Auf diese schändliche Art versperren sie dann auch vielen Tausenden und Tausenden die Türen zu Meinem lebendigen Worte. Wahrlich sage Ich euch, diese verräterische Art ist Mir ein Greuel; denn sie ist Mein Feind, da sie sich ärgert Meiner herablassenden Liebe zu den Sündern wegen. Ich aber sage euch: Diese werden nie ein anderes Wort von Mir vernehmen als das große: Weichet von Mir, ihr Verfluchten, denn Ich habe euch niemals erkannt; denn ihr waret allzeit Verächter Meines lebendigen Wortes und widerstrebet allzeit dem heiligen Geiste! Mein geschriebenes Wort belegtet ihr mit der ewigen Verdammnis, damit sie euch erwarte. Ihr hattet Mich zum Lügner gemacht, denn es steht geschrieben: `Wer Meine Gebote hält, der ist`s, der Mich liebt; wer aber Mich liebt, der liebt auch Den, der Mich gesandt hat, nämlich den heiligen Vater, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung nehmen bei ihm und Uns ihm selbst offenbaren.` Das habe Ich zu jedermann geredet; allein ihr fluchet und lästert diese Meine allzeit ewig wahre Verheißung und widerstrebet darinnen Meinem heiligen Geiste; darum treffe euch ewig Mein Fluch, denn ihr seid sicher allzeit Diener des Satans gewesen. Darum weichet von Mir und empfanget den Lohn von dem, dem ihr gedient habt in seiner Kapelle, die er sich errichtet hat an der Schwelle Meines Heiligtums! ... Was aber Mich in der Wahrheit betrifft, um das haben sie sich nie gekümmert. Von Meinem lebendigen Worte wollten sie nie etwas wissen und versetzten Mich – als das Leben alles Lebens – lieber mit Haupt und Haaren in die tote Zeremonie und hatten einen förmlichen Abscheu vor der Heiligen Schrift. ... Auch senden sie sogar inbrünstige Gebetlein, teils schriftlich unters Volk, vielfältig aber auch bei sich aus dem Stegreif um die baldige Abrufung irgend eines würdigen, verdientermaßen Höherstehenden aus purer Nächstenliebe – durch irgendeinen Heiligen – zu Mir. O seht, auch diese Art ist Mir ein Greuel. ... Jedoch gibt es doch auch wieder Priester, die da wohlverdienen diesen segenvollen Namen. Diese sind freundlich und liebevoll gegen jedermann. Was sie haben, geben sie den Armen. Sie verdammen niemanden, sondern sie suchen nur sorgfältig zu retten das Verlorene. Sie trösten die Betrübten, sie beherbergen die Fremden und geben ihnen ein weiches Lager und legen sich selbst aus wahrer Liebe einen Stein unter ihr geheiligtes Haupt. Sie lassen sich keine Opfer zahlen... O dieser aber wird bald erfahren, wie große der Lohn wird, der seiner harret, - wahrlich sage Ich: Er wird bei Mir, seinem heiligen Vater, wohnen ewig! – Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen; an ihren Werken aber werdet ihr sie leicht erkennen, wie einen Baum aus seiner Frucht. – Seht, hier habe Ich euch gezeigt die ganze Krankheit des römischen Priestertums, wie sie sind an und für sich. ...
Und rechtet nicht über die Wege eines solchen Priesters; denn Ich, der wahre Richter, sitze einem solchen schon ohnehin auf dem Genicke, und ehe er sich`s versehen wird, wird ihm dasselbe gebrochen werden. ... Doch was euer Inneres betrifft, so wisst ihr ja ohnedies, dass es da allzeit nur auf euch selbst ankommt und hernach auf Meine Gnade, welche euch weder ein Engel des Himmels noch irgendein Bischof, noch wer immer geben kann, sondern zunächst ihr euch selbst durch die wahre Liebe zu Mir und den Nächsten durch genaue Haltung der Gebote – oder als Sünder durch eine ernstliche Buße.“ (HiG.03_40.08.18,21ff)

Anmerkung: Wegen seiner Länge ist der Text hier sehr gekürzt, es empfiehlt sich, ihn vollständig in HiG.03_40.08.18,21ff zu lesen.
124/2
Gehet aber hin zu den meisten sogenannten christlichen Sekten und betrachtet besonders ihre Priesterschaft und fraget sie: Welche Liebe hat denn euch zu eurer vorgeblichen Wahrheit, die ihr prediget, gezogen? Und auf ihren Gesichtern und auf ihren Bäuchen werdet ihr`s geschrieben finden: die möglichst beste zeitliche Versorgung und überepikuräisch wohlbesetzte Speisetische mit allen best bereiteten Leckerbissen, die auf der lieben Erde irgendwo anzutreffen sind; und je höher sich solche Priesterschaft hinaufschwingen kann, desto epikuräischer wird auch ihre Tugend und damit auch ihre Selbstsucht und Herrschsucht. ... Als Ich Meine Jünger aussandte, sagte Ich zu ihnen: Ihr sollet nicht anhaben und tragen zwei Röcke und in eurer Bekleidung nicht eingenäht haben Säcke, um allerlei euch dargebotene Dinge einzustecken; auch sollet ihr nicht tragen Stöcke, um euch zu verteidigen; denn so ihr Mich habet, so seid ihr ohne für dies- und jenseits mit allem versorgt. Wären mit dieser Versorgung etwa in gegenwärtiger Zeit die Priester auch zufrieden, die unter allerlei Gottesstellvertreterschaften ihr Wesen treiben, ums Geld scheinbare gottesverdienstliche Werke verrichten, an die sie nicht einen Funken Glauben haben? Werden sie zufrieden sein mit einem Rock ohne Säcke, die in goldverbrämten Kleidern einhergehen und das Volk durch ihren Glanz zu blenden aufs eifrigste bemüht sind? Ein gegenwärtiger Bischof will ein Nachfolger irgendeines Apostels sein! Geht er ohne Stock einher? O mitnichten! Verkaufet einen solche Stock, und ihr könnet eine arme Familie auf längere Zeit hin versorgen. – Ein ganzes Land könnte sich damit auf viele Jahre bestens mit allem versorgen, so es sich den Wert nur einer päpstlichen Tiara und mehrere Kardinalshüte aneignen könnte; denn eine solche Tiara, aus reinstem Gold und den größten und kostbarsten Edelsteinen als Diamanten, Rubinen und Smaragden und großen Perlen bestehend, dürfte wohl schier so viele Millionen wert sein, als Ich Apostel zählte, und ein Kardinalshut kostet achtzigtausend Dollar! Wäre das nicht ein so ganz respektables Sümmchen für ein armes Land? Aber lassen wir sie bei ihrer sogenannten triumphierenden Kirche; sie haben dennoch ihre Häuser und Tempel nicht auf dem Felsen erbaut, und der große Sturm stehet vor der Tür, der ihnen zeigen wird, wie klug sie waren! ... Und dieses Wehe stehet nun knapp vor der Tür! Der Scharfschützen gibt es schon eine große Menge, und sie werden ihr Ziel nicht verfehlen. (HiG.03_64.03.17.a,20ff)

*) Zu “Geheimnis“ s. unter  (2) „Warum schuf uns Gott“, Texte 2/7 und 2/8.




(129) Warum kann es nur eine Kirche geben?


Wie es nur einen einzigen Christus gibt, so kann es nur einen einzigen Leib Christi, eine einzige Braut Christi, also nur eine einzige >KIRCHE Jesu Christi geben. Er ist das Haupt, die Kirche der Leib. Zusammen bilden sie den „ganzen Christus“ (Augustinus). Wie der Leib viele Glieder hat, aber nur einer ist, so besteht auch die eine Kirche in und aus vielen Teilkirchen (Bistümern). Zusammen bilden sie den ganzen Christus. [811-816, 866, 870]
Jesus hat seine Kirche auf das Fundament der >APOSTEL gebaut. Dieses Fundament trägt bis heute. Der Glaube der Apostel wurde unter der Leitung des Petrusamtes, das „den Vorsitz in der Liebe führt“ (Ignatius von Antiochien), von Generation zu Generation in der >KIRCHE weitergegeben. Auch die >SAKRAMENTE, die Jesus dem Apostelkollegium anvertraut hat, wirken noch immer in ihrer ursprünglichen Kraft.

129/1
„Alle ohne Ausnahme halten sich mehr oder weniger für den Kirchenfelsen Petri und vermeinen, die wirklichen Schlüssel zum Reiche Gottes zu haben und dasselbe für die Hineinkommenwollenden nach Belieben zu öffnen oder zu schließen, das heißt, das Wort des Evangeliums nach Willkür zu geben, zu verstümmeln, vorzuenthalten, zu untersagen, dafür willkürliche Gebote zu geben und darauf die ewigen Strafen zu legen, die Menschen durch derlei Gebote zu möglichst vielen Sünden zu verleiten, diese dann nach Willkür nachzulassen oder vorzuenthalten und gegen gewisse Bußwerke sogar vollkommene oder unvollkommene Ablässe für alle begangenen Sünden zu erteilen oder wohl auch vorzuenthalten! Hätte da jemand nur ein Atom groß reinen Verstandes, so müsste er es um Meiner Gottheit willen ja doch einsehen, dass Ich, der Ich lediglich nur das Gesetz der allgemeinen Bruderliebe bei jeder Gelegenheit predigte, unmöglich dem Apostel Petrus wie allen anderen Aposteln konnte eine solche Vollmacht gegeben haben und eine solche Bestimmung, die sich doch offenbar mit der Nächstenliebe gerade also verhält wie Hölle und Himmel! ... Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue. Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, da jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! – Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?! ... Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geiste und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem und nicht auf dem Berge Garizim! – Also leset ihr auch in der Schrift. - Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf lebendig erbaute Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige, bei jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt. Es ist daher auch eine eitle Frage, welche äußere, sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei. – Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine! – Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinige rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts!“ (HiG.03_47.05.25,01ff)
129/2
„`Wer meine Worte hört, sie annimmt und danach lebt, der ist es, der Mich liebt; der Mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und Mich ihm Selbst offenbaren!` - Siehe, das ist auch Petrus, der Unüberwindliche in eines Menschen Herzen. Das allein ist die wahre, lebendige Kirche des Herrn, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat!“ (BM.01_079,12)




(136) Wie sieht die Kirche die übrigen Religionen?


Die Kirche respektiert alles, was in anderen >RELIGIONEN gut und wahr ist. Sie achtet und fördert die Religionsfreiheit als Menschenrecht. Dennoch weiß sie, dass Jesus Christus der einzige Erlöser aller Menschen ist. Er allein ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“. (Joh 14,6) [841-845,846-848]
Wer immer Gott sucht, ist uns Christen nahe. Ein besonderer Grad der „Verwandtschaft“ besteht zu den Muslimen. Wie Judentum und Christentum gehört auch der Islam zu den monotheistischen >RELIGIONEN (>MONOTHEISMUS). Auch die Muslime verehren den Schöpfergott und Abraham als Vater ihres Glaubens. Jesus gilt dem Koran als großer Prophet; Maria, seine Mutter, als Prophetenmutter. Die Kirche lehrt, dass alle Menschen, die ohne eigene Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen, aber aufrichtig nach Gott suchen und der Stimme ihres Gewissens folgen, das ewige Heil erlangen. Wer jedoch erkannt hat, dass Jesus Christus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist, ihm aber nicht nachfolgen will, der findet auf anderen Wegen nicht zum Heil. Das ist mit dem „Extra ecclesiam nulla salus“ (außerhalb der Kirche ist kein Heil zu finden) gemeint. >199

136/1
Sage es den Kindern, und sage es allen, sie mögen sein, welcher Religion sie wollen – ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken (Muslime), ob Brahmi, ob finstere Heiden -, kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohne, welche aber ist der heilige Geist in euch und gibt sich kund durch Mein lebendiges Wort, und dieses Wort ist der Sohn, und der Sohn ist Meine Liebe und ist in Mir und Ich durchdringe ihn ganz, und wir sind eins, und so bin Ich in euch, und eure Seele, deren Herz Meine Wohnstätte ist, ist die alleinige wahre Kirche auf der Erde. In ihr allein ist ewiges Leben, und sie ist die alleinseligmachende.“ (HGt.01_004,09ff)
136/2
„Es liegt alles daran, dass sie Mich in ihrem Herzen als das erkennen, was Ich bin; denn ihr ewiges Leben hängt ja allein von dem ab! Erkennen sie Mich nicht, so können sie auch unmöglich Den erkennen, der Mich in die Welt gesandt hat und noch weniger, dass Ich Der, der Mich gesandt hat, ein und dasselbe Wesen sind! Solange aber ihre Herzen das nicht erkennen, haben sie Mich nicht in sich und somit auch das ewige Leben nicht und sind im Geiste tot! Denn Ich Selbst bin ja eben das ewige Leben Selbst und durch Meine Lehre der Weg zum selben. Wer demnach Mich und Meine Lehre nicht annimmt, der nimmt auch das ewige Leben nicht an, und der ewige Tod muß notwendig sein Anteil sein.“ (GEJ.02_024,04f)
136/3
An der Liebe erkenne Ich die Meinigen, aber nicht an der Sekte! Wer Mich liebt und hält Mein Wort, der hat die Liebe des Vaters in sich, wie Ich den Vater in Mir, und der ist Eins mit Mir, wie Ich Eins bin mit dem Vater! Darum bin Ich nicht allein; denn wie der Vater in Mir ist, so bin Ich in einem jeden, und ein jeder ist also in Mir, der Mich liebt und Mir nachfolgt. Da gibt die Sekte keinen Unterschied, und verflucht sei derjenige, der vorzugsweise aus weltlichen Rücksichten eine Sekte vor der andern bevorzugt! Denn in keiner Sekte ist Wahrheit und Leben; alles wird auf den Zwangsglauben und auf den Überredungsglauben, der um kein Haar besser ist, angelegt. Frage: Wo bleibt da der freie Mensch? Wann habe Ich je jemanden zum Glauben genötigt? Ich ließ es einem jeden frei. Wem Meine Werke nicht genügten und seine eigene innere Überzeugung, der ward durch kein anderen Mittel gezwungen; denn Ich habe Meine Lehre nicht für den Glauben, sondern nur für die Tat gegeben.“ (STE.033,12ff)
136/4
„...Wer aber recht leben will, der kann es in jeder Kirche; denn die Hauptregel ist: Prüfet alles und das Gute behaltet! ... Ich sage zu niemandem: Werde ein Katholik, ein Protestant oder werde ein Grieche (Orthodoxer), sondern: was einer ist, das bleibe er, wenn er will. Sei er aber was er wolle, so sei er ein werktätiger Christ, und das im Geiste und in der Wahrheit; denn jeder kann, wenn er will, das reine Wort Gottes haben. Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, - sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe, aber nicht daran, dass sie einander `Narren` schelten und ein jeder aus ihnen der Weiseste und Unfehlbarste sein will – mit lauter Räsonieren, aber dabei nichts tut. Mein Reich ist ein Reich der höchsten Tatkraft, aber kein Reich eines müßigen, naseweisen Faulenzertums; denn Ich sagte zu den Aposteln nicht: `Bleibet daheim, denket und grübelt über Meine Lehre nach! `, sondern: `Gehet hinaus in alle Welt!` Dasselbe sage Ich auch zu allen Seligen. Da heißt es tätig sein; denn immer ist die Ernte größer als die Zahl der Arbeiter. Darum ist es auch besser, in irgendeiner Ordnung tätig zu sein, als bloß allein des reinsten Glaubens zu sein. Und tätig sein nach Meiner Lehre ist dann sicher unendlich besser, als die ganze Bibel auswendig zu wissen und zu glauben. Der bloße Glaubensmensch ist dem gleich, der sein Talent vergrub; wenn aber jemand aus der Schrift nur wenig weiß, aber darnach tut, der ist dem gleich, der über das Wenige eine treue Haushaltung führte und dann über vieles gesetzt wird.“ (Er.01_073,13f)
136/5
Bei Mir gibt es weder Römer, Griechen, Juden, Perser oder sonstige Völker. Es gibt nur Menschen, die da alle teilhaftig werden sollen des Gottesreiches im Herzen und auch auf der Erde...“ (GEJ.11_014,03)
136/6
„Nehmet... noch hinzu die Religionen fremder Nationen, als zum Beispiel der Türken (Muslime), der Parsen, Gebern, Hindus, Chinesen und Japaner! Wie sehr sind sie verschieden von der Religion, die Ich nur den Kindern aus dem Himmel aller Himmel gab, und doch waltet auch in ihnen, wenn schon um vieles tiefer verborgen, derselbe Geist Gottes!“ (GEJ.01_134,17f)
136/7
Ich sage euch daher: Achtet stets darauf, wie das Herz des Menschen  beschaffen ist, und es sei euch zunächst ganz  gleichgültig, unter welcher Form dessen Liebe zu Gott zum Vorscheine komme!“ (GEJ.11_028,05)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Zu Christentum und anderen Religionen“




(141) Welche Aufgabe hat der Papst?


Als Nachfolger des heiligen Petrus und Haupt des Bischofskollegiums ist der >PAPST  Garant der Einheit der >KIRCHE. Er hat die höchste seelsorgerliche Vollmacht und oberste Autorität in Lehr- und Disziplinarentscheidungen. [880-882, 936-937]
Jesus gab Petrus eine einzigartige Vorrangstellung unter den >APOSTELN. Das machte ihn zur obersten Autorität der Urkirche. >ROM – die Ortskirche, die Petrus leitete, und der Ort seines Martyriums – wurde nach seinem Tod zum inneren Orientierungspunkt der jungen Kirche. Mit Rom musste jede Gemeinde übereinstimmen; das war der Maßstab des rechten, vollständigen und unverfälschten apostolischen Glaubens. Bis heute ist jeder >BISCHOF von Rom, wie Petrus, oberster Hirt der Kirche, deren eigentliches Haupt Christus ist. Nur in dieser Funktion ist der >PAPST „Stellvertreter Christi auf Erden“. Als höchste Autorität in Seelsorge und Lehre wacht er über die unverfälschte Weitergabe des Glaubens. Nötigenfalls muß er Lehrbeauftragungen zurücknehmen oder geweihte Amtsträger bei schweren Verfehlungen in Glaubens- und Sittenfragen ihres Amtes entheben. Die Einheit in Glaubens- und  Sittenfragen, die durch das >LEHRAMT, an dessen Spitze der Papst steht, gewährleistet ist, macht einen Teil der Widerstandskraft und Ausstrahlung der Katholischen Kirche aus.

141/1
„Was ist hernach von einem solchen sein wollenden Stellvertreter Gottes auf Erden zu halten, der sich selbst `Heiliger Vater` und `Seine Heiligkeit` titulieren lässt, - und was von dem am meisten von ihm ausgehenden jüngsten und vorhergehenden besonderen Gerichte, Fegefeuer und Hölle zu halten?! – Ich sage euch, ebensoviel als von seiner Heiligkeit, von seinen ihm untergeordneten Eminenzen, vom Stuhle Petri in Rom, welche Stadt Petrus nie gesehen hat.“ (HiG.03_64.03.19,19f)
141/2
„Aber wenn man unter den Heiden wird dessen kundig werden nach etlichen hundert Jahren, da wird man in Rom vorgeben, dass du (Petrus) solchen daselbst gegründet habest. Und die Völker, die mit Feuer und Schwert dazu gezwungen werden, werden den falschen Propheten auch glauben, dass du als ein erster Glaubensfürst solchen Stuhl in Rom gestellt habest und vom selben in Meinem Namen regierest die ganze Erde und ihre Fürsten und Völker. Aber siehe, das wird ein falscher Stuhl sein, von dem aus viel Unheil auf der Erde wird ausgebreitet werden, und es wird da nahe niemand mehr wissen, wo du den rechten Stuhl, den Stuhl der Liebe, der Wahrheit, des lebendigen Glaubens und des Lebens aufgestellt hast, und wer dein rechter Nachfolger ist. Solch falscher Stuhl aber wird sich zwar lange halten, viel über die tausend Jahre hinaus, wird aber zweitausend Jahre Alters nicht erleben! Und nun rechne, wenn du rechnen kannst!“ (GEJ.08_162,03f)

Anmerkung: Nach der Neuoffenbarung durch Jakob Lorber (GEJ.10_161,15) ist Petrus weder in Rom noch in Jerusalem gestorben, sondern er wurde bei Babylon (Bagdad) von Baalspriestern erschlagen, aufgehängt und in Babylon begraben. Siehe auch DAS PROGRAMM April bis Juli 2012, Swedenborg Zentrum Berlin: „Papsttum auf wackligen Füßen: War Petrus tatsächlich in Rom?“ mit einer Analyse von Otto Zwierlein, wie sie im Internet-Lexikon „Wikipedia“ formuliert wurde. „Zwierlein unterzieht die literarischen Quellen zur Petrustradition einer konsequenten Quellenkritik, in deren Rahmen zahlreiche Echtheits-, Datierungs- und Abhängigkeitsfragen neu beantwortet und als deren Resultat sämtliche Angaben zu einer angeblichen Lebensphase des Petrus in Rom angezweifelt werden. Sie seien sämtlich das Ergebnis spekulativer Fiktionsbildungen des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts ohne jeden Anhaltspunkt in älteren Quellen. Weder sei Petrus erster Bischof von Rom gewesen (vielmehr von Jerusalem), noch habe er Rom überhaupt jemals besucht, einen über Palästina und allenfalls die östlichen Provinzen Kleinasiens hinausreichenden Einfluß habe er niemals ausgeübt, und auch bei seinem Martyrium handle es sich um ein späteres Konstrukt aus missdeuteten und willkürlich zusammengezogenen Angaben der älteren Texte, die aber, richtig interpretiert, keinerlei Anhaltspunkt für eine solche Annahme böten. Diese These wurde teils positiv aufgenommen, teils kritisiert. Nicht zuletzt wegen ihrer weitreichenden Konsequenzen für die Grundlegung der Stellung des Papsttums innerhalb der römisch-katholischen Kirche, den Papst-Primat, begründet durch die sogenannte Apostolische Sukzession, erfuhr sie heftigen Widerspruch sowohl seitens des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft als auch seitens der Sektion für Altertumswissenschaft der Görres-Gesellschaft, welcher von Zwierlein als unberechtigt zurückgewiesen wurde.“




(152) Warum glauben wir an die Auferstehung der Toten?


Wir glauben (an) die Auferstehung der Toten, weil Christus von den Toten auferstanden ist, für immer lebt und uns an diesem ewigen Leben teilhaben lässt. [988-991]
Wenn ein Mensch stirbt, wird sein Körper begraben oder verbrannt. Trotzdem glauben wir, dass es ein Leben nach dem Tod für diesen Menschen gibt. Jesus hat sich in seiner Auferstehung als Herr über den Tod gezeigt; sein Wort ist glaubwürdig: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25b) >103-108

152/1
Seht, jeder Todesfall ist ein Übergang von einem Extrem zum andern, vom Leben zum Tod, eine Verwandlung des festen Körpers in einfache Elemente, eine Scheidung des Geistigen vom Materiellen oder, wenn ihr es noch besser ausdrücken wollt, der Anfang des geistigen und das Ende des materiellen Lebens.“ (PH.01_041,08)
152/2
„...Ich aber weiß nichts von einer beinahe ewig dauernden Todesnacht der Seele nach dem Abfallen des Leibes, sondern in dem Augenblick, in dem der schwere Leib von dir abfallen wird, wirst du dich doch auch schon in der Auferstehung befinden und fortleben und wirken in Ewigkeit, das heißt, wenn du als ein Gerechter vor Gott diese Welt verlassen wirst. Stirbst du aber als ein Ungerechter vor Gott, so wird dann wohl eine sehr lange Nacht zwischen deinem Leibestod und deiner Auferstehung folgen – aber keine dir unbewusste, sondern eine der Seele wohl bewusste -, und das wird der Seele rechter und lange währender Tod sein. Denn ein Tod, um den die Seele nicht wüsste, wäre ihr auch kein Tod; aber der Tod, dessen sie bewusst sein wird im Reiche der unlauteren Geister, wird ihr zur großen Pein und Qual werden. Sehet, also stehen die Sachen!“ (GEJ.07_209,12)
152/3
Helena! Herzen, die so lieben wie das deinige, haben ewig keinen Tod zu fürchten und werden solchen nie schmecken, weder süß noch bitter! Denn sieh, Ich Selbst bin ja das Leben und die Auferstehung, und die an Mich glauben und Mich lieben wie du, werden den Tod in Ewigkeit nicht sehen, nicht fühlen und nicht schmecken! Wohl wird dir dereinst der schwere Leib genommen werden; aber dich wird es nicht schmerzlich und wissentlich berühren, sondern in einem Augenblick wirst du verwandelt werden von diesem schweren, unfreien Leben in das hellste Licht deiner Seele durch Meinen Geist der Liebe, der in dir ist und wächst bis zur Vollähnlichkeit mit Meinem ewigen Geiste!“ (GEJ.03_110,03f)
152/4
Bemühet euch daher, euer Leben schon hier zu vereinen in Mir, so wird euch der Tod des Leibes dereinst vorkommen wie eine große, aufgehende Sonne dem nächtlichen Wanderer an einem Meeresgestade, welches voller Klippen und Abgründe ist. Glaubet es Mir, dass es also ist, so wird niemand mehr euch den inneren Frieden rauben. Das sagt der Herr des Lebens und des Todes! – Amen. Amen. Amen!" (HiG.01_41.04.29,08)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Siehe, was ist der Tod des Menschen“




(153) Warum glauben wir an die Auferstehung des „Fleisches"!?


Das biblische Wort „Fleisch“ charakterisiert den Menschen in seiner Schwäche und Sterblichkeit. Gott betrachtet das menschliche Fleisch jedoch nicht als etwas Minderwertiges. In Jesus nahm er selbst „Fleisch“ (>INKARNATION) an, um den Menschen zu erlösen. Gott erlöst nicht nur den Geist des Menschen; er erlöst ihn ganz, mit Leib und Seele. [988-991, 997-1001, 1015]
Gott hat uns mit Leib (Fleisch) und Seele erschaffen. Er lässt das „Fleisch“, ja die ganze Schöpfung, am Ende der Welt nicht einfach fallen wie ein altes Spielzeug. Am „Letzten Tag“ wird er uns im Fleisch auferwecken – das heißt: Wir werden verwandelt sein, uns aber doch in unserem Element fühlen. Auch für Jesus war das Im-Fleisch-Sein keine Episode. Als der Auferstandene sich zeigte, sahen die Jünger seine leiblichen Wundmale.

153/1
„...Und so sogar das bei Gott nichts Unmögliches wäre, so fragt es sich aber, zu welch einem Nutzen und Frommen so etwas einer freien Seele dienen könnte. Wahrlich, da würde sich jede vom schweren Leib einmal erlöste Seele im höchsten Grade unglücklich fühlen, wenn sie wieder in einen schweren Leib – und das gleich für ewig – treten müsste. Dazu wäre das auch noch eine Sache, die sich mit der ewigen Ordnung Gottes nie vertragen könnte, indem Gott Selbst ein reinster Geist ist und am Ende die Menschen auch ausschließlich nur die Bestimmung haben, zu gottähnlichen reinen Geistern für ewig zu werden. Wozu sollen ihnen dann die Leiber dienen?! Ja, sie werden auch dort mit Leibern angetan sein, aber nicht mit diesen irdischen, grobmateriellen, sondern mit ganz neuen, geistigen, die da hervorgehen werden aus ihren diesirdischen guten Werken nach Meiner euch nun gegebenen Lehre. Wenn sich diese Sachen also verhalten, wie kann da jemand meinen, dass unter der Auferstehung des Fleisches die einstige Wiederbelebung dieser irdischen Leiber verstanden werden?! Die Auferstehung des Fleisches sind nur die der Seele allein das wahre, ewige Leben gebenden guten Werke, welche die Seele in diesem Fleische den Nebenmenschen hat angedeihen lassen.“ (GEJ.06_054,07)
153/2
„Das reine Denken nach der reinen Wissenschaft und das auch sonst keusche und reine Sich-Verhalten allein ohne Werke der Nächstenliebe oder mit zuwenig derselben verschafft einer Seele noch lange keinen geistigen Leib und somit auch keine Anschauung Gottes. Denn wessen Seele noch so lange hin blind ist, dass sie nicht einsieht, dass nicht das pure Wissen allein, sondern nur vor allem die Werke nach dem reinen Wissen und Glauben der Seele die wahre Lebensfestigkeit geben, der ist noch sehr armselig daran und gleicht einem Menschen, der ganz gut ein Haus aufzubauen versteht und auch des besten Baumaterials in großer Menge besitzt, aber sich nicht dazu entschließen kann, seine Hände ans Werk zu legen. Saget, wird der wohl einmal ein Haus besitzen und sich, so da kommen Stürme und der Winter, darin verbergen und schützen können vor der wilden Elemente entfesselte Gewalt?... Denn wahrlich sage Ich euch: So da jemand sagt, er liebe Gott über alles, dabei aber nicht achtet der Not seines Bruders, der wird Gott nimmer in seinem Fleische schauen.“ (GEJ.05_238,03f)
153/3
„Geht nun die Seele nicht in eine gewisse träge Genusssucht über, sondern arbeitet tätigst an ihrer inneren Ausbildung, so belebt sie den Keim des Atma (Gottesfunke) in sich, und dieser wächst dann schnell, wird endlich in der Seele selbst ausgeboren und nimmt sodann die ganze Seele in sich auf und wird eins mit ihr. Die also veredelte und vergöttlichte Seele wirkt dann auf den Leib zurück, veredelt dessen ätherische Lebensteile und macht sie zu den ihrigen, was dann eine wahre Auferstehung des Fleisches ist.“ (HiG.03_54.02.24,14)

Siehe zum Thema Auferstehung des Fleisches z.B. auch folgenden Stellen in der Neuoffenbarung: GEJ: 05_237,12f / 06_053,11 / 08_024,13 / 10_009,14ff, HGt: 03_009,03ff, BM: 01_188,10, RB: 02_161,02ff, Er: 01_040,06 / 01_054,08 / 01_028,04




(154) Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?


Im Tod werden Leib und Seele voneinander getrennt. Der Leib verwest, während die Seele Gott entgegengeht und darauf wartet, dass sie am Jüngsten Tage mit ihrem auferweckten Leib wieder vereinigt wird. [992-1004, 1016-1018]
Das Wie der Auferstehung unseres Leibes ist ein Geheimnis*). Ein Bild kann uns helfen, es anzunehmen: Beim Anblick einer Tulpenzwiebel können wir nicht erkennen, zu welch wunderschöner Blume sie sich in der dunklen Erde entwickeln wird. So wissen wir auch nichts über das künftige Aussehen unseres neuen Leibes. Paulus ist sich jedoch sicher: „Was gesät wird, ist armselig. Was auferweckt wird, herrlich!“ (1 Kor 15,43a).

154/1
Siehe, was ist der Tod des Menschen?! Weiter nichts als das Abfallen der reifen Frucht vom Baume, welches Fallen auch geschieht wie von selbst, ohne besonderes Zutun der Frucht. Ist der Mensch in seinem innersten Wesen soweit geläutert, um als reife Frucht zu gelten, so wird die Ablösung der reifen Seele von dem Stamme, dem Körper, auch völlig zwanglos geschehen.“ (GEJ.11_030,14)
154/2
Die Altväter starben alle eines leichten und ganz sanften Todes; denn ihre Seelen verließen, so der Engel sie rief, mit großer Freude den Leib, der von Kindesjahren an bis ins hohe Alter keine Schmerzen zu bestehen hatte, sondern stets zumeist kräftig und gesund verblieb, und der endliche Leibestod war auch keine Folge von großen Leiden und Schmerzen, sondern erfolgte nur auf den stets ersehnten Ruf eines Engels, nach welchem die Seele frei und ohne allen Zwang aus dem Leibe trat, der Leib aber ohne den geringsten Schmerz gewisserart einschlief. Als aber dann die Menschen anfingen, stets mehr und mehr nach ihrem Sinne zu leben und sich mehr und mehr der Unzucht, Hurerei und andern schwelgerischen und die Sinne betäubenden Genüssen ergaben, so verdarben sie selbst ihre gesunde Natur, wurden schwach, elend und krank, und ihr Leibestod musste dann selbstverständlich einen anderen Charakter annehmen.“ (GEJ.08_082,02 f)
154/3
Lazarus berichtet nach der Erweckung vom Tode durch Jesus:
Oh, ich sehe jetzt im Geiste nochmals klar und deutlich, was ich in jener Todesstunde fühlte und dachte! Es war mir am Anfang unsäglich bange, als ich merkte, dass das Leben in mir erlöschen wollte. Dann aber trat ein Gleichmut ein, und ich empfand das Bedürfnis, fest zu schlafen. Das Weinen der Schwestern, die an meinem Lager standen, kam mir unnütz vor; denn ich wusste doch, dass ich wieder erwachen würde. Dann schlief ich ein. Als ich erwachte, fühlte ich mich leicht und frei von allen körperlichen Beschwerden. Ich atmete die reinste Luft und fühlte mich wunderbar gestärkt...“ (GEJ.11_064,06 f)
154/4
„Siehe, die Seele hat dieselbe Gestalt und Form wir ihr Leib, aber nur in durchaus vollkommenerem Maße. Doch ist hier nur von einer vollkommenen Seele die Rede. Sie hat alles, was ihr Leib hatte, aber natürlich und von selbst verständlich zu anders gestalteten Zwecken.“ (GEJ.07_209,19)
154/5
Ein Redner: ... „Auf das, was ich schaue; die Leiber sind wohl gleich, aber die Seelen unterscheiden sich gewaltig! Die Unterscheidung aber besteht in der Farbe und in der Gestalt; die Seelen der von mir dir Bezeichneten sind weiß wie frisch gefallener Schnee auf den hohen Bergen und haben eine wunderliebliche Gestalt, die um vieles noch rein menschlicher aussieht denn ihre äußere Leibesgestalt; eure Seelen aber haben noch eine dunklere Farbe als euer Leib und sehen bei weitem nicht einmal so menschlich aus wie euer Leib, sondern es sind an euren Seelen noch ganz deutliche Spuren von irgendeiner Tiergestalt wahrzunehmen!“ (GEJ.03_024,04)
154/6
Eine Seele, die durch einen solchen Lebenswandel die irdische Zeit durchlebt hat, der nicht in den strahlenden Paragraphen des Lebensbuches geschrieben ist, oder welcher Lebenswandel nicht nach dem Evangelium in allen Teilen genügend durchgeschult ist, erscheint in der geistigen Welt notwendig unter den mannigfachsten Gestaltungen, welche sich bis zu den scheußlichsten Tiergestalten zurückerstrecken. Der Grund davon ist, weil die Seele durch das irdische Leben eine Portion zu ihrer Vollgestaltung nötiger Spezifika vergeudet hat. Diese sind nach der Abscheidung der Seele vom Leibe nicht mehr da, daher die Gestalt der Seele außerhalb des Leibes nur eine höchst unvollkommene sein muß – so wie auch einige und gar viele Seelen sich auf ein oder das andere sinnliche Wesen zu sehr hinneigen und dadurch ein zu großes Übermaß der für ihr Wesen nicht mehr tauglichen und nötigen Spezifika erlangen.“ (Er.01_53,05)
154/7
„...Denn eine jede Seele wird auch jenseits fortleben ganz aus ihrer Liebe und aus ihrem Glauben und daraus nach der vollen Freiheit ihres Willens. Ist die Liebe rein und gut, so wird auch ihr jenseitiges Leben ein reines, gutes und seliges sein; ist aber ihre Liebe schlecht und unrein und für keinen Nebenmenschen eine Seligkeit bereitend, so wird auch ihr jenseitiges Leben ein unreines, schlechtes und seligkeitsloses sein.“ (GEJ.06_014,07)
154/8
„...Ich sage es euch, dass ihr alle am jüngsten Tage sterben werdet und werdet auch unmöglich anderswann als an einem jüngsten Tage vom Tode zum Leben erweckt werden; und so ein Mensch oder alle Menschen ihn zu bestehen bekommen, so wird solches auch unmöglich an einem alten, vergangenen Tage, sondern an irgendeinem künftigen, also offenbar jüngsten Tage geschehen! Welcher dazu bestimmt wird, das ist weder von Mir noch von irgendeinem Engelsgeist zum voraus bestimmt; denn es ist dazu jeder kommende Tag ganz überaus gut und sehr brauchbar.“ (GEJ.02_042,02)
154/9
„Auf deinen `Jüngsten Tag` wirst du vergeblich warten; denn dieser ist und dauert für alle Menschen fortwährend. Er ist für die Liebegerechten ein Tag der Auferstehung zum ewigen Leben, welches ist die vollkommene Wiedergeburt des Geistes. Er ist aber auch ein Teil des Gerichtes für alle jene, die Mich nicht im Geiste und nicht in der Wahrheit und somit in aller Liebe in sich aufnehmen wollten.“ (GS.01_064,15)

*) Zu „Geheimnis“ s. unter (2) „Warum schuf uns Gott“, Texte 2/7 und 2/8.
Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Siehe, was ist der Tod des Menschen“




(156) Was ist das ewige Leben?


Das ewige Leben beginnt mit der Taufe. Es geht durch den Tod hindurch und wird kein Ende haben. [1020]
Allein schon dann, wenn wir verliebt sind, wollen wir, dass dieser Zustand nicht mehr aufhört. „Gott ist die Liebe“, sagt der erste Johannesbrief .(1 Joh 4,16) „Die Liebe“, sagt der erste Korintherbrief, „hört nie mehr auf“. (1 Kor 13,8) Gott ist ewig, weil er die Liebe ist; und die Liebe ist ewig, weil sie göttlich ist. Wenn wir in der Liebe sind, treten wir ein in Gottes endlose Gegenwart. >285

156/1
„...Reine Liebe, - diese aber (ist) das ewige Leben selbst!“ (HGt.02_207,24)
156/2
Das aber ist dann auch das ewige Leben, dass wir Gott erkennen und Ihn dann über alles lieben; denn aus der Liebe des allgütigen, allerheiligsten Vaters sind wir aus Ihm hervorgegangen und können daher nur wieder durch die Liebe zu Ihm gelangen.“ (HGt.02_215,12)
156/3
Darum ihr aber schon sorgen wollet, da sorget ihr allein, sorglos zu werden, und dass eure Herzen rein und stets voller und voller von der wahren inneren Liebe zu Mir werden möchten; denn darin besteht allein das ewig, unzerstörbare Leben, dass ihr Mich allzeit erkennet und über alles liebet!“ Amen“ (HGt.02_007,23)
156/4
„...wie die Liebe, so der Geist, welcher ist ein Träger der Liebe, und so das ewige Leben, welches ist die Liebe, und also auch den hohen Sinn Meiner Absicht, welches alles da ist die ewige, allervollkommenste Freiheit zufolge Meiner ewigen und unendlichen Weisheit, welche da ist die urewige Ordnung aller Dinge und alles Seins.“ (HGt.02_071,09)
156/5
Wenn sich aber der Mensch bis zu Ende seiner Welt (durch den Herrn) hat ziehen lassen und somit verharret bis ans Ende, sodann tritt der Herr in ihn, welches da ist die volle Erlösung, die Geistestaufe mit dem Feuer oder die vollkommene Wiedergeburt, wodurch der Mensch vollends erfüllt wird mit Meinem heiligen Geiste in aller Liebe, Kraft und Gewalt, darum er dann auch vollkommen Eins wird mit Mir.“ (HiG.03_42.02.26,08)
156/6
Erst jenseits tritt er (der Mensch) in eine neue Welt, die ihm die Wunder Gottes und das Weltall immer mehr enthüllt, wo er mit geistigem Auge sieht und nicht mit den schwachen fleischlichen Augen, die ihm die Materiewelt vorführen. Im Anschauen der großen Wunderwerke erkennt er aber nun, dass die rechte Seligkeit allein in der Tätigkeit liegt, und dass Gott Selbst das allertätigste Wesen ist. Je nach seinem Fortschreiten kann ihm dann auch ein rechtes Arbeitsfeld gegeben werden, das er allerfleißigst ausfüllt; und er wird in dieser Tätigkeit und in dem Beschauen seiner nützenden Arbeit die rechte Freude und höchste Seligkeit genießen.“ (GEJ.11_011,07)
156/7
Darum sei dir um niemand im großen Jenseits allzu bange; denn Gottes Liebe und Weisheit und große Erbarmung waltet überall, auch im großen Jenseits. Die sie ergreifen und sich nach ihr fügen und richten werden, die werden nicht verloren gehen; die aber das hier, wie auch jenseits nicht tun werden, bei denen gilt der Satz, wonach demjenigen kein Unrecht geschieht, der das Böse, ihm Schadende selbst will.“ – (GEJ.10_002,06)
156/8
Lazarus nach seiner Erweckung vom Tode durch Jesus:
„...Die irdischen stofflichen Aufbauten und in das Materielle übersetzten Gedanken des Menschen sind vergänglich, weil die Materie im Liebewillen Gottes überhaupt nicht besteht, sondern nur zu bestimmtem Zweck als wandelbare Form fest gestellt wurde; diejenigen des Geistes sind unvergänglich, weil dessen Schaffen der Endzweck des göttlichen Schaffens selbst ist, das heißt, Gott will durch seine Geschöpfe schaffen und so Seligkeiten geben, genießen lassen und durch Seine Geschöpfe Selbst genießen. Es ist daher das jenseitige Leben hauptsächlich ein Arbeiten im Geiste, das heißt als ein Schaffen unvergänglicher Werke, nicht aber der materiellen Werke, die in Schutt und Staub wieder zerfallen müssen.“ (GEJ.11_064,15 f)



(163) Was ist das Letzte oder Jüngste Gericht?

Siehe unter (112) „Wie wird das sein, wenn Christus uns und die ganze Welt richtet?“ und (154) „Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?“, Texte 154/8 und 9.


 

(164) Wie wird die Welt vollendet werden?


Am Ende der Zeiten wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen. Das Böse wird keine Macht und keine Anziehungskraft mehr haben. Die Erlösten werden Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen – als Freunde. Ihre Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit wird erfüllt sein. Gott zu schauen wird ihre Seligkeit sein. Der dreifaltige Gott wird unter ihnen wohnen und alle Tränen von ihren Augen abwischen: der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. [1042-1050, 1060] >110-112

Neuer Himmel, neue Erde
164/1
Ihr müsset aber dabei nicht etwa der Meinung sein, als würde dann diese natürliche Erde vergehen und in eine neue umgewandelt werden, sondern nur die Menschen werden durch die Vollaufnahme der göttlichen Wahrheit in ihre Herzen als wahre Brüder und Schwestern in Meinem Namen unter sich eine neue geistige Erde schaffen. Auf dieser neuen Erde werde Ich Selbst dann sein und herrschen unter den Meinen, und sie werden mit Mir Umgang pflegen und Mich nimmerdar aus ihren Augen verlieren.“ (GEJ.08_048,03f)
164/2
„Aber wie auch immer die Niederkunft dieser Meiner großen Stadt wird sein eine unermesslich große Gnade allen Meinen Kindern, so wird sie aber doch auch erdrücken durch ihre starken Mauern alle Blinden und wird zerquetschen alle Tauben; denn ihre Größe wird einnehmen die ganze Fläche der Erde! Und wer sie nicht sehen wird herniederkommen und nicht vernehmen wird ihr Rauschen durch die reinen Lüfte der Erde, der wird nie mehr einen Platz finden auf Erden, da er sich verbergen soll vor ihr und entweichen ihrer Last. Denn siehe, die Last ihrer Paläste wird zermalmen die Berge und sie gleichmachen den Tälern, und ihre Wohnhäuser will Ich stellen über die Pfützen und Moräste; und all das Geschmeiß, das darinnen haust, wird erdrückt werden im Grund und Boden durch die Grundfesten der Wohnhäuser der großen Stadt Gottes, eures heiligen Vaters im Himmel und auf der Erde.
Und es wird rufen der wahre Hirte Seine Schafe, und sie werden Seine Stimme hören und wohl erkennen bis an alle Enden der Erde und werden hinzukommen und sich weiden in aller Lust auf den weiten Weideplätzen der ewigen Liebe des heiligen Vaters, welches sind die großen Gärten der neuen heiligen Stadt des großen Königs aller Völker, die waren, sind und sein werden ewig. Und die Gärten werden sein das durch Adam verlorene Paradies, welches Ich zuerst wiedergefunden und getreulich aufbewahrt habe für sie zu einer ewigen Wohnung. Aus dem Grunde auch habe Ich euch schon ganz umständlich bis in die kleinsten Teile gezeigt Meine große Haushaltung von Ewigkeit her und habe euch gezeigt die Schöpfung vom Ersten bis zum Letzten und zeigte euch den ersten Menschen in seiner ersten Entstehung, will euch noch fürder ihn zeigen bis zu seinem Ende und will euch zeigen die große Hure und das zerstörte Babylon und euch dann führen in Meine große heilige Stadt und euch darinnen geben eine bleibende Wohnung ewiglich, so ihr Mich liebet, wie Ich euch liebe, über alles!“ (HGt.01_012,05f)

Ende der materiellen Welt
164/3
„Siehe an die Himmel und siehe an die Erde! Diese werden einst vergehen körperlich und werden nur bestehen geistig; aber jegliches Meiner Worte, das gesprochen wird zu euch, wird bestehen, wie es aus Meinem Munde kommt, körperlich und geistig in aller Macht und aller Kraft der Heiligkeit, ewig, ewig, ewig, amen!“ (HGt.01_012,10)
164/4
„...Jede Materie, als etwas räumlich und zeitlich für sich abgeschlossen Begrenztes, kann ja nur eine zeitliche Bestimmung haben. Hat sie aber solcher in einer gewissen Periode vollends entsprochen, und ist mit ihr als einem Medium ein höherer Lebenszweck erreicht worden, und ist sie, die Materie, als ein früher für einen bestimmten Zweck brauchbares und gesundes Gefäß morsch, locker, löcherig und somit für irgendeinen ähnlichen weiteren Zweck völlig unbrauchbar geworden, - was sollte dann aus dem Bimse weiteres noch werden?
Sehet einen Eimer bei einem Brunnen an! Was wird aus ihm, der viele Jahre lang zum Wasserschöpfen gedient hat? Kann er als völlig morsch und durchlöchert noch fernerhin zum Wasserschöpfen gebraucht werden? Nein; daher wird er abgenommen und verbrannt werden und wird dadurch vollends aufgelöst in Rauch, Luft und etwas wenig Asche, die aber mit der Zeit von der Feuchtigkeit der Luft ebenfalls in eine einfache Luftart aufgelöst wird und im aufgelösten Luftzustande dann erst wieder als eine gute Unterlage des reellen geistigen Seins dienlich werden kann. Und wird schon aus ihr nicht ein und derselbe Wassereimer mehr, so kann aus ihr dennoch wieder ein höchst zartes und subtiles Hülswerk bereitet werden, das ein Träger des lebendigen Wassers aus Mir werden kann.
Was aber mit dem alten Wassereimer durch die Vernunft des Menschen geschieht oder doch wenigstens zuverlässig geschehen kann, das wird auch mit der Erde wie mit allen anderen Weltkörpern, selbst mit den Urzentralsonnen, geschehen, und es werden aus ihnen dann vollkommen geistige Weltkörper zur Tragung und Bewohnung der seligen Geister...
Natürlich dürft ihr euch die Zeit nicht etwas so vorstellen, als würde alles das etwa schon morgen oder übermorgen vor sich gehen, sondern so ihr für jedes Sandkörnchen, so viele deren die ganze Erde fassen könnte, ein Erdenjahr nähmet, so reichete das kaum für den Zeitraum des Erdbestandes aus. Da ist des viel längeren Bestandes der Sonne gar nicht zu gedenken, und natürlich noch weniger des Bestandes einer der ersteren Zentralsonnen, der tieferen Sonnengebietszentralsonnen, und noch um gar außerordentlich weniger ist der für euch nun nie berechenbaren Dauer der Sonnenallzentralsonnen und gar einer Urzentralsonne zu gedenken, - und das auch darum um so weniger, als wie lange die Sonnen noch immer neue Weltkörper, die Zentralsonnen auch noch stets neue Planetarsonnen und die Urzentralsonnen auch noch stets ganze Heere von Sonnen aller Art ausgebären werden.
Aber trotz solcher für euch unermesslichen Dauer der großen Weltkörper wird dereinst ihre Zeit dennoch aus sein und damit abermals eine Schöpfungsperiode durchgemacht und abgeschlossen sein, wonach dann in einem endlos weit entlegenen Schöpfungsraumgebiet zu einer neuen Schöpfung fortgeschritten wird, an der, wie an zahllosen noch neu erfolgenden, ihr auch euren Tätigkeitsanteil nehmen werdet, begabt mit einer stets größeren Machtvollkommenheit, - aber nur als Meine wahren Kinder!
Denn wer auf dem vorgezeichneten Wege die Kindschaft Gottes nicht erreicht haben wird, der wird als ein zwar vollendetes, vernünftiges und immerhin glückseliges Geschöpf auf seiner geistigen Erde bleiben, leben und handeln und wandeln und wird sogar andere nachbarliche Geistwelten besuchen – ja, er wird seine ganze Hülsenglobe durchwandern können! -, aber darüber hinaus wird es ewiglich nicht kommen, und es wird in ihm auch das Bedürfnis nicht erbrennen zu einem lebenstätigen Verlangen nach etwas Höherem.
Aber Meine Kinder werden stets bei Mir sein und mit Mir wie aus einem Herzen denken, fühlen, wollen und handeln! Darin wird der endlos große Unterschied sein zwischen Meinen wahren Kindern und den mit Vernunft und Verstand begabten glückseligen Geschöpfen. Sehet euch daher wohl vor, dass ihr dereinst als Meine Kinder für tauglich und würdig befunden werdet.“ (GEJ.05_111,06 ff)

Zum dreifaltigen Gott siehe unter (35) „Glauben wir an einen Gott oder an drei Götter?“



AUS DEM THEMENKREIS

II. WIE WIR DIE CHRISTLICHEN MYSTERIEN FEIERN



(194) Was ist die Taufe?


Die Taufe ist der Weg aus dem Reich des Todes in das Leben; das Tor in die >KIRCHE und der Beginn einer bleibenden Gemeinschaft mit Gott. [1213-1216, 1276-1278]
Die Taufe ist das grundlegende >SAKRAMENT und die Voraussetzung für alle anderen Sakramente. Sie vereinigt uns mit Jesus Christus, nimmt uns hinein in sein erlösendes Sterben am Kreuz, befreit uns dadurch von der Macht der Erbsünde und lässt uns mit ihm auferstehen zu einem Leben ohne Ende. Da die Taufe ein Bund mit Gott ist, muß der Mensch „Ja“ dazu sagen. Bei der Kindertaufe bekennen die Eltern stellvertretend den Glauben. > 197

194/1
Ich aber habe euch ja ohnehin gesagt, dass ihr jedermann, der lebendig und wahrhaft Meine Lehre und also auch Mich Selbst an- und aufgenommen hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen sollet; dazu aber genügt die Auflegung der Hände und als ein äußeres Zeichen der wahren, inneren Reinigung durch den Geist Gottes ein Waschen mit reinem Wasser. Und das genügt für Juden und Heiden völlig.“ (GEJ.08_040,17)
194/2
Wer die Wassertaufe im wahren tatsächlichen Sinne genommen hat, der ist vollkommen getauft, so bei oder schon vor der Taufhandlung der Wille im Herzen des Getauften seine Wirkung gemacht hat. Ist diese nicht dabei, so hat die pure Wassertaufe auch nicht einen allergeringsten Wert und erwirkt keine Segnung der Materie und noch weniger irgendeine Heiligung derselben. Ebenso hat auch die Wassertaufe an unmündigen Kindern gar keinen Wert außer den als ein pur äußeres Zeichen für die Aufnahme in eine bessere Gemeinde, und dass das Kind irgendeinen Namen bekommt, der fürs Leben der Seele doch offenbar nicht den allergeringsten Wert hat, sondern bloß nur einen äußeren politischen... Als Johannes taufte, da brachten sie ihm wie auch seinen Jüngern Kinder zur Taufe, und er taufte sie auch, wenn sich fürs Kind gewissenhafte Stellvertreter vorstellten und auf das heiligste gelobten, für die geistige Erziehung die eifrigste Sorge zu tragen. Nun, in diesem Falle kann wohl auch ein Kind des Namens wegen mit Wasser getauft werden; die Taufe aber heiligt des Kindes Seele und Leib auf nicht länger als auf so lange nur, bis das Kind zur wahren Erkenntnis Gottes und seiner selbst und zum Gebrauche des freien Willens kommt. Bis dahin hat der Stellvertreter auf das gewissenhafteste zu sorgen, dass das Kind in allem, was zur Erlangung der wahren Heiligung nötig ist, bestens versehen werde, - ansonst der Stellvertreter alle Verantwortung auf sein Seele geladen trägt. Es ist darum besser, die Wassertaufe erst dann erfolgen zu lassen, wenn ein Mensch für sich fähig ist, alle Bedingungen zur Heiligung seiner Seele und seines Leibes aus seiner Erkenntnis und aus der freiwilligen Selbstbestimmung zu erfüllen.
Übrigens ist die Wassertaufe zur Heiligung der Seele und des Leibes gar nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun nach dem richtigen Erkennen der Wahrheit aus Gott.“
(GEJ.04_110,05 ff)

194/3
„Die wahre und bei Mir allein gültige Taufe ist die mit dem Feuer der Liebe zu Mir und zum Nächsten und mit dem lebendigsten Eifer des Willens und mit dem Heiligen Geiste der ewigen Wahrheit aus Gott.“ (GEJ.04_110,09)
194/4
„Die `Taufe aus den Himmeln` aber ist der volle Übergang des Geistes und der Seele samt allen ihren Begierden in den lebendigen Geist der Liebe zu Gott und der Liebe in Gott Selbst.“ (GEJ.01_002,14)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Lebensregeln, Taufe, Buße, Abendmahl“



(200) Was geschieht in der Taufe?


In der Taufe werden wir Glieder des Leibes Christi, Schwestern und Brüder unseres Erlösers und Kinder Gottes. Wir werden von der Sünde befreit, dem Tod entrissen und sind von da an für ein Leben in der Freude der Erlösten bestimmt. [1262-1274, 1279-1280]
Getauft sein heißt: Meine persönliche Lebensgeschichte taucht in den Strom der Liebe Gottes ein. „Unser Leben“, sagt Papst Benedikt XVI., „gehört Christus und nicht mehr uns selber ... Von ihm begleitet, ja, von ihm in seiner Liebe aufgenommen, sind wir frei von Furcht. Er umfängt uns und trägt uns, wohin wir auch gehen – er, der das Leben selber ist.“ (07.04.2007) >126

200/1
Aber das kannst du dir auch merken, dass da im ganzen, unermesslichen Schöpfungsraume keine einzige Seele durch ein irgend unvermitteltes, ganz unbedingtes Erbarmen zu einer Lebensvollendung gelangen kann, sondern nur durch ihren höchst eigenen Willen! Der Herr lässt dem Menschen wohl allerlei Hilfsmittel in die Hände spielen; aber dann heißt es beim Menschen, diese als solche erkennen, sie mit dem eigenen Willen ergreifen und selbst wie ganz eigenmächtig gebrauchen!“ (GEJ.05_097,06)
200/2
„...dass ein jeder zur wahren Reinigung seiner Seele eben dieses letzte Gesetz sehr beherzigen und auch gar sehr und vollkommen beachten soll. Denn solange ein Mensch nicht völlig Herr seiner Gedanken wird, so lange wird er auch nicht Herr seiner Leidenschaften und der daraus hervorgehenden Tätlichkeiten. Wer aber da nicht Herr und Meister in sich und über sich ist, der ist noch ferne vom Reiche Gottes und ist und bleibt ein Knecht der Sünde, die aus seinen unordentlichen Gedanken und daraus hervorgehenden Begierden geboren wird und den ganzen Menschen verunreinigt.“ (GEJ.07_037,06)
200/3
So aber jemand das Leben erhalten will, der muß lebendig mit den Waffen des Lebens gegen die Sünde, welche eine vernichtende Waffe des Todes ist, kämpfen. Und wer mit dem Leben in sich ein Meister der Sünde geworden ist und hat dieselbe überwunden in der Fülle des Lebens, der ist dann ein Held, der sich mit dem Leben das Leben erkämpft hat.“ (Heilung und Gesundheitspflege, Seite 121, Abs.2)

Siehe auch grundsätzliches zur Taufe unter (194) „Was ist Taufe?“




(201) Was bedeutet es, in der Taufe einen Namen zu erhalten?


Durch den Namen, den wir in der Taufe erhalten, sagt uns Gott: „Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.“ (Jes 43,1) [2156-2159, 2165-2167]
In der Taufe löst sich der Mensch nicht in einer anonymen Göttlichkeit auf, sondern er wird gerade in  seiner Individualität bestätigt. Auf einen Namen getauft zu sein bedeutet: Gott kennt mich; er sagt ja zu mir und nimmt mich für immer an in meiner unverwechselbaren Einzigartigkeit. >361

„...kein Name heiligt die Seele eines Menschen, sondern allein der freie, gute Wille, nach der besten Erkenntnis recht zu handeln sein Leben lang. Jeder Name kann durch den Willen und durch die Handlung geheiligt werden; aber umgekehrt ist das unmögliche je der Fall. (GEJ.04_110,6)



(202) Warum sollten Christen bei der Taufe die Namen großer Heiliger wählen?


Bessere Vorbilder als Heilige gibt es nicht, und bessere Helfer auch nicht. Wenn mein Namenspatron ein Heiliger ist, habe ich einen Freund bei Gott. [2156-2159, 2165]

202/1
„...wende dich nie eher zu den Menschen, als bevor du dich im innersten Grunde gewendet hast voll Liebe und Reue zu Gott!“ (HGt.01.072,06)
202/2
Meinen Freunden und Freundinnen sage: sie sollen Meine Diener und Knechte nicht mehr lieben als Mich! Ihr Heil sollen sie nicht so sehr in ihre, sondern vielmehr ganz in Meine Hände legen und sich ganz Mir anvertrauen. Denn der Diener muß handeln nach dem Gebote streng, will er nicht für unwürdig befunden werden; allein der Geber des Gesetzes steht über demselben und kann auch über dasselbe stellen, wen er will. Solange sie aber stehen unter dem Joche, werden sie gerichtet; wer aber zu Mir kommt, dem kann Ich das Gericht erlassen.“ (HGt.01_002,04)
202/3
So jemand die Werke der wahren Buße gewirkt hat, der komme zu Mir, damit Ich ihn aufnehme wie einen verlorenen Sohn und ihn behalte in Meiner Kraft.
Denn der Knecht kann raten, Ich aber kann es tun; der Diener kann belehren, allein die Erlösung ist nur Mein Werk; der Knecht kann beten, aber nur Ich kann segnen. Mein Diener muß richten gerecht; aber das Recht der Gnade hat nur der Herr. Daher sollen sie über den Dienern und Knechten des Herrn nicht vergessen!“ (HGt.01_002,06)

202/4
So jemand an die Hilfe und Führung von gewissen Schutzgeistern und Engeln glaubt, der ist gleich dem, der da wohl kennt den Monarchen, dass er überaus gut ist, aber aus Furcht, es möchte dem Monarchen vielleicht doch nicht recht  sein, dass er ihn selbst belästigen würde mit seiner vermeintlichen Ungeschicklichkeit, so schlingt er sein Band um andere Schutz- und Hilfswesen und glaubt am Ende, dass diese ihm in allem Ernste allein geholfen oder ihn vor Gefahren geschützt haben, während doch nur der Monarch als der Hauptbauherr dem Schwachgläubigen seine Hilfe und seinen Schutz durch diejenigen hat zuteil werden lassen, auf welche sich der Schwachgläubige berufen hat. ... Ich sage euch, es hat jeder Mensch, Geist und Engel genug, dass er für sich steht, und hat auch nicht ein Atom mehr, dass er aus sich für einen anderen stehen könnte. Wer aber zu Mir kommt, mit was immer für einem Bedürfnisse und schlingt das lebendige Band des Glaubens um Mich, den allein Lebendigen, wie soll dem nicht werden, darum er sich mit Mir durch den lebendigen Glauben verband? Es gibt demnach auf dem Wege der reinen Wahrheit nur einen einzigen wahren Schutzgeist – und dieser bin Ich Selbst! Alle anderen „Schutzgeister“ rühren her von einem durch gewinnsüchtige Anstalt der äußeren Kirche hervorgerufenen Schwachglauben. Gehet aber zurück und fraget ein jegliches Evangelium, fraget alle Apostel und andere Verbreiter Meines Wortes und zeiget Mir irgendeine Stelle, in welcher da gelehret wurde, sich auch an gewisse „Schutzgeister“ neben Mir zu halten. Oder heißt es im Evangelium nicht vielmehr: `Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, denn Ich will euch aller erquicken`!“ (HiG.01_41.06.26.b,01)
202/5
„Ehre, Hochachtung, Demut, Lob, Preis, Dank, Liebe und Anbetung gebührt von uns aus nur Gott allein.“ (HGt.02_201,11)




(203) Was ist die Firmung?


Die >FIRMUNG ist das >SAKRAMENT, das die Taufe vollendet und in dem wir mit der Gabe des Heiligen Geistes beschenkt werden. Wer sich in Freiheit für ein Leben als Kind Gottes entscheidet und unter den Zeichen der Handauflegung und Salbung mit >CHRISAM um Gottes Geist bittet, erhält die Kraft, Gottes Liebe und Macht in Wort und Tat zu bezeugen. Er  ist nun ein vollgültiges, verantwortungsvolles Mitglied der Katholischen Kirche. [1285-1314]
Wenn ein Trainer einen Fußballspieler auf das Spielfeld schickt, legt er ihm die Hand auf die Schulter und gibt ihm letzte Anweisungen. So kann man auch die >FIRMUNG verstehen. Uns wird die Hand aufgelegt. Wir betreten das Feld des Lebens. Durch den Heiligen Geist wissen wir, was wir zu tun haben. Er hat uns motiviert bis in die Fingerspitzen. Seine Sendung klingt uns im Ohr. Wir spüren seine Hilfe. Wir werden sein Vertrauen nicht enttäuschen und das Spiel für ihn entscheiden. Wir müssen nur wollen und auf ihn hören. >119-120

203/1
„Eines nur tut not, und das ist die tatsächliche Befolgung Meiner Lehre!“ (GEJ.01_023,06)
203/2
„Denn wer da nicht lebendig gläubig wird, für den ist im Ernst alle Taufe und alles Chrisam rein verdorben.“ (HiG.01_41.08.26,02)
203/3
„Dieses Licht, dieses wahre Gottesreich, kann sonach nie von Rom ausgehen, und möchte der Papst auch ein Engel sein – sondern allezeit nur von jedem einzelnen Menschen selbst, so er in der Schrift unterrichtet und darnach getauft ist durch Werke und durch das kräftigst wahrnehmbare Zeugnis des Heiligen Geistes. Wo dieses mangelt, da hilft weder Rom noch Jerusalem und weder Papst noch Wassertaufe und Bischof und Konfirmation!“ (HiG.02_47.07.08,03)
203/4
Denn wer Mich bekennt, der soll Mich offen bekennen im Geiste und in aller Wahrheit, frei ohne Haus, Fach und Dach; denn Ich habe einen großen Ekel bekommen vor all den Häusern. Daher kein Haus mehr, da jedes ist mehr und mehr ein Totenhaus. Ihr aber wisset, wo da ist die Wohnung des Lebens, in der allein zu bestehen sein wird ewig. Daher suchet nicht und saget nicht: Siehe da, siehe dort; sondern inwendig in euch kommt das Reich des Lebens, das Reich der Himmel, die ewige Wohnstätte des Heiligen Geistes! (HiG.03_41.10.25,03)



(208) Was ist die Heilige Eucharistie?


Die Heilige >EUCHARISTIE ist das >SAKRAMENT, in dem Jesus Christus seinen Leib und sein Blut – sich selbst – für uns hingibt, damit auch wir uns in Liebe ihm hingeben und uns in der Heiligen >KOMMUNION mit ihm vereinigen. So werden wir zu dem einen Leib Christi, der Kirche, verbunden. [1322, 1324, 1409]
Die >EUCHARISTIE ist nach der Taufe und der >FIRMUNG das dritte Initiationssakrament der Katholischen Kirche. Die Eucharistie ist die geheimnisvolle Mitte all dieser >SAKRAMENTE, denn das historische Opfer Jesu am Kreuz wird während der Wandlung auf verborgene, unblutige Weise Gegenwart. So ist die Eucharistiefeier „die Quelle und der Höhepunkt des gesamten christlichen Lebens“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Lumen Gentium [LG] 11). Darauf zielt alles; darüber hinaus gibt es nichts Größeres, was noch zu erreichen wäre. Wenn wir das gebrochene Brot essen, vereinigen wir uns mit der Liebe Jesu, der seinen Leib am Holz des Kreuzes für uns hingab; wenn wir aus dem Kelch trinken, vereinigen wir uns mit dem, der in der Hingabe für uns sogar sein Blut vergoss. Wir haben diesen Ritus nicht erfunden. Jesus selbst feierte mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl und nahm darin seinen Tod voraus; er schenkte sich seinen Jüngern unter den Zeichen von Brot und Wein und forderte sie auf, von nun an und über seinen Tod hinaus Eucharistie zu feiern. „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (1 Kor 11,24) >126, 193, 217

208/1

„...Es war aber über allen diesen Reden schon spät geworden, und ich nahm nun das Brot nochmals, von dem Ich die ersten Bissen zubereitet hatte, und sagte zu den elfen: `Nehmet noch jeder einen Bissen, den Ich hier bereite. Es ist Mein Leib, das Fleisch gewordene Wort, welches in euch lebendig werden soll. Nehmet auch diesen Kelch, trinket alle daraus, es ist Mein Blut, welches für euch*) zur Vergebung eurer Sünden vergossen werden wird. Wer nicht Mein Fleisch isset und Mein Blut trinket, wird nimmermehr selig werden. Ihr wisset aber nun, wie ihr dieses zu verstehen habt, und werdet euch nicht mehr an solchen Worten stoßen. Esset, trinket, und solches tut, sooft ihr es tut, zu meinem Gedächtnis. (Matth.26,26-88; Mark.14,22-24) Wo aber zwei solches tun werden zu Meinem Gedächtnis und sind versammelt in Meinem Namen, da bin Ich auch unter ihnen.“ (Matt.18,20) (GEJ.11_071,22)
*) Seit 1970 hatte es in der offiziellen Übersetzung des lateinischen Messbuches "für alle" geheißen. Künftig soll der Text lauten: "mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden". Neuoffenbarung: "welches für euch zur Vergebung eurer Sünden vergossen werden wird."
208/2
„...Brot und Fleisch sind da eines und dasselbe so wie auch Wein und Blut, und wer da in Meinem Worte das Brot der Himmel isst und durch das Tun nach dem Worte, also durch die Werke der wahren, alleruneigennützigsten Liebe zu Gott und zum Nächsten den Wein des Lebens trinkt, der isst auch Mein Fleisch und trinkt Mein Blut. Denn wie das von den Menschen genossene natürliche Brot im Menschen zum Fleische und der getrunkene Wein zum Blute umgestaltet wird, so wird in der Seele des Menschen auch Mein Wortbrot zum Fleische und der Liebetatwein zum Blute umgewandelt. Wenn Ich aber sage: `Wer da isst Mein Fleisch`, so ist damit schon bedeutet, dass er Mein Wort nicht nur in sein Gedächtnis und in seinen Gehirnverstand, sondern zugleich in sein Herz, das da – wie bereits gezeigt – der Magen der Seele ist, aufgenommen hat, und im gleichen auch den Liebetatwein, der dadurch nicht mehr Wein, sondern schon das Blut des Lebens ist; denn das Gedächtnis und der Verstand des Menschen verhalten sich zum Herzen beinahe geradeso, wie der Mund zum natürlichen Magen... Darum sei denn keiner von euch nur Hörer, sondern sogleich auch ein ernstwilliger und emsiger Täter Meines Wortes, so werden dadurch auch ehest alle Bedenken und Zweifel aus seiner Seele entwichen sein. (GEJ.09_073,02 ff)
208/3
„...Es genügt, dass ihr den, der Meine Lehre im Herzen angenommen hat, in Meinem Namen taufet und ihm einen Namen der Ordnung wegen gebet, und Ich werde ihn stärken. Dann möget ihr auch in Meinem Namen und in Meiner Liebe in euch denen, die an Mich lebendig glauben und Meine Gebote halten, von Zeit zu Zeit, so ihr es habt, Brot und Wein geben zu Meinem Gedächtnisse. Wo ihr aber ein solchen Liebesmahl unter euch haltet werdet, da werde auch Ich sein unter euch, bei euch und in euch, wie nun mit Fleisch und Blut; denn das Brot, das eure Liebe zu Mir bieten wird, wird auch gleich sein wie Mein Fleisch und der Wein wie Mein Blut, das bald für viele wird vergossen werden.“ (GEJ.09_166,12)
208/4
Wie aber jeder gute Christ taufen kann, wenn ein Mensch für die Taufe des Geistes fähig ist, also ist es aber auch eine noch größere Pflicht für jeden rechten, wahrhaft evangelischen Christen, so er es tun kann, den Brüdern und Schwestern zu Meinem Gedächtnisse ein rechtes Liebesmahl, bestehend in gutem Brote und Weine, zu reichen – wobei nur zu bemerken ist, dass daran nicht auch die `Schweine` teilnehmen sollen, die an Mich nicht glauben und Mich nur verhöhnen und verachten. Ich aber sage euch: Wahrlich, wahrlich, so oft ihr, die ihr Mich liebet, esset und euch dabei Meiner erinnert, und besonders, so oft ihr arme Brüder in Meinem Namen speiset und tränket, so oft nehmet ihr das rechte Liebesmahl in euch auf und spendet es auch würdigst aus. Denn was ihr den Armen tuet, das tuet ihr Mir Selbst! - Wollt ihr etwa noch Größeres und Heiligeres tun? – Mir, dem Herrn, ist keine größere und heiligere Handlung bekannt! Das ist das echte `Hoc est enim corpus meum` (= kirchliche Abendmahlsformel: `Dies ist Mein Leib`), dass ihr wahre Werke der Liebe verrichtet! Denn ein rechtes Liebewerk in Meinem Namen ist Mein eigentlicher, wahrhaftigster `Leib`, der für viele, ja für alle, nicht nur für die Apostel oder Priester, gegeben ist zur wahren Gewinnung des ewigen Lebens. (HiG.02_47.04.25,04ff)
208/5
Was die Hostie im Abendmahle betrifft, so ist sie ein Brot, gebacken aus Mehl, wie das Brot in Emmaus, und ebenfalls nur Materie, hat nicht Leben und kann nicht Leben geben – sondern ist tot und gibt den Tod. Nur der es bricht, segnet und gibt, hat Leben und kann dasselbe allen geben, die es zum Zeichen der wahren Liebe genießen im daraus lebendigen Glauben. Denn wo in euch wahre Liebe ist zu Mir, da ist auch die Gabe zum Zeichen wohldienlich. Wo aber die Gabe ist, da ist auch nicht ferne der Geber, dem allein alle Anbetung gebühret. So suchet denn erst die Liebe in Mir, durch die freiwillige Haltung der Gebote, so wird die Gabe euch erleuchten, und ihr werdet erkennen den Geber in der Gabe, erbrennen in der Liebe zu Ihm und anbeten Seine große Heiligkeit. Daher liebet zuerst, dann wird die Gabe gerecht sein, euch zur Leuchte, lebendig im Brote. Und dann erst wird des Gebers Segen sein in der Gabe. Und ihr werdet sodann im Geiste und in der Wahrheit anbeten dessen Heiligkeit.“ (HiG.01_40.05.03,06 f)
208/6
Wo sonach bei einem Liebesmahle Mein Name wahrhaft im Herzen bekannt wird, da wird auch der Kelch im Geiste und in der Wahrheit genossen. - Will noch jemand aus euch mehr? Was wohl ist besser: Liebe oder Hostie oder sogenannter konsekrierter Wein? – Ich sage euch: Wo Ich nicht bin in der Liebe der Menschen und in Meinem Worte, da ist Brot und Wein eine Null! – Wo Ich aber bin in der Liebe und im Worte, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in jedes Menschen Herz, Seele und Geist – ohne alle priesterliche Konsekration! (HiG.02_47.04.25,09f)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Lebensregeln, Taufe, Buße, Abendmahl“



(230) Was ist Buße?


Buße ist Wiedergutmachung für ein begangenes Unrecht. Buße darf nicht allein im Kopf geschehen, sondern muß sich äußern in Taten der Liebe und im Engagement für andere. Auch indem man betet, fastet und Arme seelisch und materiell unterstützt, tut man Buße. [1434-1439]
Buße wird oft falsch verstanden. Sie hat nichts mit Selbstbeschimpfung und Skrupulantentum zu tun. Buße ist kein Brüten darüber, was ich für ein schlechter Mensch bin. Buße befreit und ermutigt uns, neu anzufangen.

230/1
Ich aber sage zum Zorel zu seiner höchsten Überraschung und zu seinem höchsten Erstaunen: Wer seine Gebrechen reuig bekennt und Buße wirkt in der wahren, lebendigen Demut seines Herzens, der ist Mir lieber denn neunundneunzig Gerechte, die der Buße noch nie bedurft haben. Komme daher nun zu Mir, du bußfertiger Freund; denn in dir waltet nun das rechte Gefühl der Demut, das Mir lieber ist denn das der Gerechten von Urbeginn an, die da in ihren Herzen rufen: `Hosianna, Gott in der Höhe, dass wir Deinen heiligsten Namen niemals entheiligt haben durch eine Sünde mit unserem Wissen und Willen!` Das rufen sie wohl und haben auch ein Recht dazu; aber darum sehen sie auch einen Sünder mit richterlichen Augen an und fliehen seine Nähe wie die Pest. Sie gleichen den Ärzten, die selber von der vollsten Gesundheit strotzen, sich aber darum scheuen, dorthin zu gehen, wo ein Kranker um ihre Hilfe ruft, aus Furcht, etwa selbst krank zu werden.“ (GEJ.04_078,01f)
230/2
Wer demnach eine Torheit begeht, der erkenne die Torheit, lege sie ab und begehe sie nicht mehr, und sie wird ihm vergeben sein auch im Himmel; aber solange er das nicht tut und dennoch von Zeit zu Zeit Gott um die Vergebung seiner Sünden bittet, so werden sie ihm nicht vergeben werden eher, als bis er durch die volle Ablegung seiner alten Torheiten sich selbst seine Sünden vergeben hat. Ein jeder kehre daher zuerst vor seiner Tür, dann kann er auch zu seinem Nächsten gehen und zu ihm sagen: `Siehe, ich habe nun den Unflat von mir entfernt und bin mit mir in der Ordnung, lasse denn auch, dass ich selbst nun deinen Hausflur reinige dadurch, dass ich alles dir zugefügte Unrecht auf die Weise gutmache, wie du es wünschest! Ja, wenn die beiden Nachbarn also ihre Sache gutmachen und freundschaftlich schlichten, dann wird sie auch im Himmel gutgemacht und geschlichtet sein! Wenn aber nicht also, dann nützet den Himmel um die Vergebung seiner Sünden bitten nichts!“ (GEJ.08_193,14)
230/3
Darum fort mit Sack und Asche, fort mit dem Kasteien und Fasten, und fort mit der Opferung der Böcke und fort mit allen andern Tempelopfern wegen der Vergebung der Sünden; denn sie haben vor Mir nicht den allergeringsten Lebenswert! Aber dafür herbei mit einem festen und unbeugsamen Willen zur wahren inneren Lebensbesserung! Herbei mit der lebendigen Liebe zu Gott und zum Nächsten, und herbei mit dem vollen Glauben an Gott und Dessen Menschwerdung in Mir; denn nur das heiligt den Menschen und macht stark und voll-lebend die Seele in Meinem in ihr waltenden Geiste!“ (GEJ.08_042,03)
230/4
Aber so ein Mensch sich auch dann und wann recht ernst vornimmt und sagt: `Herr, von nun an werde ich unerschütterlich verharren bei meinem Vorsatze!`, geht aber dann hinaus, und es kommen ihm wieder so reizende Dinge in der Welt vor, dass er seine Sinne nicht davon abwenden kann und er von neuem wieder schwach, wenn auch nicht böse wird, - ja, solch ein Mensch kommt nicht weiter, bleibt stets auf dem gleichen Flecke stehen und gelangt dadurch auch nicht zu einer Viertelsmeisterschaft über seiner Sinne Begierden. In diesem Falle, wo seine Liebe zwischen den Reizen der Welt und Mir hin und her schwankt und nicht zu einer halben Stärke auf Meiner Seite gelangt, ja, da kann Ich solch einer Windfahne von einem Menschen noch nicht unter die Arme greifen und ihm eine volle Festigkeit geben. Denn den guten Anfang muß der Mensch infolge des ihm zu dem Lebensbehufe verliehenen freien Willens selbst machen; die volle Vollendung ist dann erst Meine Sache! Wenn du das so recht aufgefasst hast, dann tue danach, und Meine Hilfe wird nicht unterm Wege verbleiben!“ (GEJ.08_151,05f)
230/5
Gott über alles aus allen Lebenskräften lieben aber ist eben nicht so leicht, wie du es dir vorstellst! Dazu gehört vor allem ein nach den Mosaischen Gesetzen vollkommen reiner Lebenswandel. Wo dieser durch allerlei unordentliche Lebensfehler (Sünden) zerstört wurde, da litten notwendig alle die zum Leben erforderlichen Kräfte, die dadurch vermaterialisiert und somit wie völlig totgemacht wurden. Ein auf solche Weise lebensverkrüppelter Mensch kann dann Gott unmöglich aus allen seinen ordentlichen Lebenskräften über alles lieben, weil solche oft schon mehr denn zu zwei Drittel tot sind. Ein solcher Mensch muß dann durch eine oft mehrere Jahre lange allereifrigste Selbstverleugnung aller seiner alten Leidenschaften und Gewohnheiten die erstorbenen Lebenskräfte in sich neu beleben und so erst nach und nach in die höchst mögliche Liebe zu Gott übergehen, was natürlich für einen schon sehr verweltlichten Menschen keine leichte Aufgabe ist!“ (GEJ.05_083,04f)
230/6
Denn wahrlich sage ich euch: Der Sünder mag tun, was er will, er mag die Gebote noch strenger halten als der Mond seine Viertel und die Erde ihre Jahreszeiten, er mag beten bei Tag und Nacht und mag Buße tun auf glühenden Eisen und mag fasten und sich kasteien, dass alle Welt darob in das größte Erstaunen gesetzt würde, so sie die außerordentlichen Werke seiner Buße sehen möchte – ja Ich sage, er möge seine Haut ausziehen und einen Toten damit bekleiden, und er kann einen Glauben haben, dass er sich sogar die Sterne untertänig machen mag – so er aber die Liebe nicht hat, wahrlich, sage Ich, dann wird er wohl seinen Lohn bekommen, um den er gearbeitet und solches getan hat; aber mit dem Kleide der Unschuld wird er nimmer angetan werden, weil nur die Liebe einzig und allein das wahre Kleid der Unschuld ist. ... Wer aber statt alles dessen das einzige, unendlich sanfte Gebot der Liebe ergriffen hat und hat dasselbe lebendig gemacht in seinem Herzen, der hat durch dieses innere, heilige Feuer alle Schuld aus sich hinausgeschafft und hat sich vollkommen gereinigt in seiner Demut durch Meine Liebe in ihm. Und es werden die sogestalt hinausgeschafften `Dünste` selbst geläutert werden durch Meine Gnade und lebendig durch den Geist, der aus Meinem ewigen Morgen weht. Und so wird aus der gereinigten Schuld selbst das Kleid der Unschuld für die bereitet werden, die Mich nicht in ihrem Glauben, sondern in der Demut und in der Liebe gefunden haben. ... Die Liebe bringet alles mit sich, der Glaube aber nur sich selbst. Und es können viele glauben ohne Liebe, aber ihr könnet unmöglich denken, daß die Liebe je vermöchte den Glauben auszuschließen.“ (HiG.01_40.12.01,29ff)
230/7
Und siehe nun weiter! Wie es mit allem Kreatürlichen steht, so steht es auch nach Meiner Ordnung mit der Gewinnung der Lebensmeisterschaft des Menschen. Er muß anfangs einmal selbsttätig auftreten und gegen die ihn bestürmenden Leidenschaften mit den ihm verliehenen Waffen zu kämpfen beginnen. Tut er das, so wird ihm nach dem Maße seiner Siege über sie auch die Hilfe von Mir aus für weitere und ernstere Kämpfe und Siege verliehen werden, und er wird also am Ende doch, trotz aller Stürme, die ihm von allen Seiten in den Weg traten, das Ziel des Lebens erreichen.“ (GEJ.08_152,14)
230/8
Bedenket allzeit, Wer Der ist, Der euch nun das offenbart und was ihr mit dieser Offenbarung überkommet, so wird euch die materielle Welt nicht mehr anfechten, und ihr werdet über sie leicht Sieger werden, was um so notwendiger ist, als ihr, ohne die Welt in euch vollends besiegt zu haben, nicht Kinder des Vaters im Himmel werden könnt.“ (GEJ.01_083,05) (Siehe hierzu auch Gal 5,16-23)

Siehe auch unter "Startseite: Die Neuoffenbarung zu...", Thema „Lebensregeln, Taufe, Buße, Abendmahl“




Fortsetzung siehe unter Teil 4