Ehe und Sexualität Teil 2

4. Die Sexualität

4.1. Sexualität nach Gottes Ordnung


Als Tobias und Sara in der Kammer allein waren, erhob sich Tobias vom Lager und sagte: Steh auf, Schwester, wir wollen beten, damit der Herr Erbarmen mit uns hat. Und er begann zu beten: Sei gepriesen, Gott unserer Väter; gepriesen sei dein heiliger und ruhmreicher Name in alle Ewigkeit. Die Himmel und alle deine Geschöpfe müssen dich preisen. Du hast Adam erschaffen und hast ihm Eva zur Frau gegeben, damit sie ihm hilft und ihn ergänzt. Von ihnen stammen alle Menschen ab. Du sagtest: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; wir wollen für ihn einen Menschen machen, der ihm hilft und zu ihm passt. Darum, Herr, nehme ich diese meine Schwester auch nicht aus reiner Lust zur Frau, sondern aus wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit mir und lass mich gemeinsam mit ihr ein hohes Alter erreichen! Und Sara sagte zusammen mit ihm: Amen. Und beide schliefen die Nacht über miteinander.“ (Tob 8,4-9)

 

Da er nun wieder vor dem hohen Abedam sich befand, legte alsbald der Heilige Seine Hände zuerst auf den Jorias, dann aber auch auf die Besela, berührte das Haupt und das Herz, das heißt die linke Seite der Brust, und sprach dabei folgende Worte: `Nehmet hin Meinen Segen zum ewigen Leben! Zeuget aus euch wahre, lebendige Früchte der reinen Liebe! Ferne sei eurem Leibe die stumme Befriedigung dessen, daran das Fleisch und somit auch die Sünde hängt, – so werdet ihr stets wandeln wahrhaft und getreu vor Mir; wer aber da wohltut seinem Fleische, es nährt über das gerechte Maß und es dann durch alle Wollust sucht zu ergötzen, der nährt seine eigene Sünde und räumt durch die Wollust des Fleisches dem ewigen Tode alle Gewalt über sich ein. Daher bezähmet allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, daß ihr Mir zeugetet eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann rufet zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringet, und ihr darum nicht fallet, sondern bleibet in Meiner Gnade. Denn wer da fällt, der steht schwer auf, und bei jedem Falle wird der Geist mit einem neuen Totengefängnisse umgeben. Wenn er dann erstehen möchte aus der Gefangenschaft des Fleisches, welches ist die alte Sünde und der alte Tod des Geistes, – wie wird es ihm dann ergehen, wenn er statt einer Rinde mehrere hunderte wird zu durchbrechen haben, da immer eine um die andere hartnäckiger wird?!  Daher sorget euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebet Mir und tuet im selben Meinen Willen, auf daß es kraftlos werde, so werdet ihr im Geiste allzeit in dem Grade wachsen und zunehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch. Daher sage Ich es euch noch einmal: Nähret, stärket und ergötzet euer Fleisch nicht; denn dadurch nähret, stärket und ergötzet ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir! Du, Mein geliebter Jorias, hast geschaut die Größe und Erhabenheit dessen, was da ist ein Kind Meiner Liebe! Du hast die Fülle der Glut Meiner Vaterliebe empfunden! Also bleibe getreu Meinem Willen; bleibe getreu Mir, deinem Gott; ja bleibe getreu Mir, deinem heiligen, liebevollsten Vater! Siehe, sooft das Fleisch eine ungebührliche Forderung an dein Herz legen wird, allzeit die Sterne des Himmels an, und Ich werde aus den Sternen zu dir reden und werde dir sagen, was du zu tun hast! Wenn du aber abweichen möchtest von diesem Meinem Wege, den Ich dir jetzt vorgezeichnet habe, dann wird sich auch der Himmel vor deinen Augen in dichte Wolken verhüllen, und du wirst so lange die sprechenden Sterne hinfort nicht zu Gesichte bekommen, bis du voll Reue auf diesen Meinen Weg zurückkehren wirst! So du aber verbleiben wirst freimütig getreu Meinem Willen, da wirst du bald die große Macht desselben in dir zu gewahren anfangen; denn eben dadurch, daß du befolgst Meinen Willen, nimmst du denselben auf in dir und machst ihn zu dem deinigen. Wenn aber Mein allmächtiger Wille deine Ordnung wird, wie er ewig ist die Meinige, sage Mir, welche Macht des Todes wird dich dann wohl mehr überwältigen können?! Darum aber gebe Ich dir ein solches Gebot, wie allen, damit durch seine Befolgung jeder sich zu eigen machen möchte die Macht Meines Willens, durch welchen alle Dinge sind gemacht worden, und vor dem alle Dinge erbeben. Solange aber jemand sich Meinen Willen nicht zu eigen gemacht hat, so lange auch bleibt er ein Gefangener des Todes und ein Knecht der Sünde, welche ist der alte Tod. Wer aber sich zu eigen gemacht hatte Meinen Willen, der ist vollkommen geworden, wie Ich, sein Vater, es bin, und er wird die Werke des Lebens verrichten, die Ich verrichte. Wer aber also geworden ist ein Besitzer Meines Willens, der hat auch die wahre Kindschaft überkommen. Wer ist aber derjenige, dem Mein Wille zu eigen wird vollkommen? – Ich sage dir und euch allen: Derjenige ist es, der Mich liebt! Wer aber liebt Mich? – Derjenige, der da tut Meinen Willen; wer aber tut nach Meinem Willen, der hat sich Meinen Willen zu eigen gemacht. Das aber ist ja die wahre Kindschaft, daß jeder ist in Meinem Willen und Mein Wille in ihm; und das ist die wahre, lebendige Frucht der reinen Liebe und das ewige Leben. Diese Frucht sollst du Mir vor allem zeugen mit deinem Weibe; hast du solche gezeugt, so wirst du auch dann Kinder zeugen, welche aus Meinem Willen hervorgehen werden und werden sein vollkommen gleich dem, der sie gezeugt hat.  Das aber ist dieser Mein Segen, daß sonach Mein Wille der deine werde und du lebest aus und in demselben ewig!`“ [HGt.02_089,02ff]

 

Die Ehe ist ja eben die erste Ordnung, in der die Menschheit gezeugt werden muß, so sie je in eine höhere Ordnung eingangsfähig werden soll! Die Ehe ist eine freie Einung zweier Herzen, zweier Seelen, zweier Geister, aus welcher einst die große Einung in Mir und mit Mir Selbst hervorgehen soll als ein Endzweck alles Seins. Wie und wann aber sollte das erreicht werden, wenn dazu nicht der erste Same durch eine wohlgeordnete, rechte Ehe und durch die durch sie bedingte geordnete Zeugung gelegt werden soll?!“ [HiG.02_47.06.10,16-17]

 

Wenn das Leben eines Menschen kein tändelnder Scherz, sondern ein sehr geheiligter Ernst ist, so kann auch der Entstehungsakt desselben durchaus keine Tändelei, sondern auch nur ein sehr geheiligter Ernst sein. Fasse den Grund recht, und es wird dir darauf bald von selbst alles klarwerden!“ [GEJ.03_215,01]

 

Sieh, es ist eine eigene Sache um die Zeugung eines Menschen! Um eine rechte und gesunde Frucht zu zeugen, müssen zwei reife Menschen, nämlich ein Mann und ein Weib, eine rechte Seelenverwandtschaft untereinander haben, ohne die sie schwerlich oder oft wohl auch gar nicht durch den bekannten Akt der Zeugung zu einer Frucht gelangen werden. Sind nun ein Mann und ein Weib in ihren Herzen und Seelen verwandter Natur, so sollen sie sich denn auch ehelichen und sich nach der Ordnung, wie sie in der Natur leicht zu finden ist, des Zeugungsaktes lediglich zu dem Behufe bedienen, um zu einer lebendigen Frucht nach ihrem Ebenmaße zu gelangen; ein mehreres, als eben dazu vonnöten ist, ist wider die Ordnung Gottes und der Natur und somit ein Übel und eine Sünde, die nicht um vieles besser ist als die stumme zu Sodom und Gomorrha! Hat ein Mann viel des Samens, nun, so tue er ihn legen in einen andern Acker, nach der guten Art der alten Väter und Patriarchen, und er wird nicht sündigen*1. Wenn er aber bloß heimlich ausgeht, um mit feilen Dirnen zu befriedigen seinen Trieb und sich dadurch zu erlustigen ohne Zeugung einer Frucht, so begeht er dadurch ganz sicher eine grobe sodomitische Sünde wider die göttliche Ordnung und wider die Ordnung der Natur! Nur ein junger, zeugungsfeuriger Mann, so er von den Reizen eines Mädchens zu sehr ergriffen wird derart, daß er kaum seiner Sinne mächtig ist, der kann eine Jungfrau beschlafen, ob mit oder ohne Zeugung; aber nach dem Akte hat er ihr das gewissenhaft zu entrichten, was durch Moses verordnet ward. Und ist aus solcher Notzeugung eine Frucht zustande gekommen, so muß er der Jungfrau das Zehn- bis Hundertfache von dem geben, was er ihr nach Moses nur einfach schuldig wäre, wenn keine Frucht aus dem Akte entstanden wäre; denn eine Jungfrau bringt einem solchen Menschen ein großes Opfer auf Leben und Tod! Kann ein Mann darauf eine solche Jungfrau ehelichen, so soll er das nicht unterlassen; denn, wie gesagt, sie hat ihm ein großes Opfer gebracht und ihn einer betäubenden Bürde entledigt. Aber für die Folge soll solch ein zeugungsfeuriger Mann sich alsogleich ein ordentliches Weib nehmen und im Notfall im billigen Einverständnisse mit dem rechtmäßigen Weibe auch ein Kebsweib, auf daß daraus kein Zank und Hader entsteht*2; kann sich aber ein solcher Mann selbst verleugnen, so wird er dafür in Kürze leichter denn ein anderer einer höheren geistigen Gnade des inneren Lebens teilhaftig werden. Wie man sich aber ein rechtmäßiges Weib zu nehmen hat, so ist solches nach der Ordnung aus den Himmeln schon durch Moses verordnet worden und hat fürder bis ans Weltende dabei zu verbleiben. Aus dem bereits Gesagten aber wirst du gar leicht ersehen, was da ist die Unzucht, und warum sie von Moses als eine schwere Sünde verboten ist; denn es ist von Gott aus dem Menschen alles nach der göttlichen Ordnung verordnet. Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten.“ [GEJ.03_066,01ff]

*Anmerkung:
1Hat ein Mann viel des Samens, nun, so tue er ihn legen in einen andern Acker, nach der guten Art der alten Väter und Patriarchen, und er wird nicht sündigen“ besagt, dass bei Unfruchtbarkeit der Ehefrau mit deren Einverständnis das Beschlafen einer anderen zur Zeugung von Kindern (!) wie im Alten Testament beschrieben erlaubt ist (AT: 1.Mo, Kap 16 und 30; GEJ.02_103,21; GEJ.04_231,03; HGt.02_089,04; HGt.01_010,14).

2Nur ein junger, zeugungsfeuriger Mann, so er von den Reizen eines Mädchens zu sehr ergriffen wird derart, daß er kaum seiner Sinne mächtig ist, der kann eine Jungfrau beschlafen, ob mit oder ohne Zeugung“ besagt, dass ein junger Mann mit einem überaus starken Geschlechtstrieb, der durch die Reize einer Frau in seiner sexuellen Begierde derart entbrennt, dass er sich nicht mehr zu beherrschen weiß, mit ihr schlafen kann, muss jedoch dafür danach die Verantwortung übernehmen und die Folgen tragen, wie es im fortlaufenden Text erklärt ist. Hierin ist jedoch keine Erlaubnis zu einer Vergewaltigung zu sehen, sondern dies darf natürlich nur geschehen, wenn die Frau damit einverstanden ist, denn:
"Wer aber eine Maid oder ein Mägdlein oder ein Weib mit Gewalt an sich reißt, der soll schon hier gerichtet werden! Die Gewalt mag bestehen in was sie wolle, ob in der Hände Kraft oder in der Lockung durch sehr kostbare Geschenke, so macht das im Verbrechen keinen Unterschied. Auch die Macht der Rede oder die Anwendung magisch betäubender Mittel, durch die der weibliche Teil sich scheinbar freiwillig dem geilen Willen des Mannes zu Diensten stellte, mildert diese Sünde nicht um ein Haar, auch dann nicht, wenn in der Geilerei wirklich eine Frucht wäre gezeugt worden; denn solche Zeugung ist wider den Willen beider Teile zustande gebracht worden und trägt daher zur Milderung des Verbrechens gar nichts bei." [GEJ.03_068,008]
„Aber für die Folge soll solch ein zeugungsfeuriger Mann sich alsogleich ein ordentliches Weib nehmen und im Notfall im billigen Einverständnisse mit dem rechtmäßigen Weibe auch ein Kebsweib auf daß daraus kein Zank und Hader entsteht“ heißt, dass ein Mann mit einem sehr starken Geschlechtstrieb mit dem Einverständnis seiner Ehefrau eine Nebenfrau nehmen kann, damit es wegen des Sexualdranges des Ehemannes zu keinem zerrütteten Eheverhältnis kommt.

 

Wer da auf einer Welt es tut nach Maß und Ziel, der tut wohl. Wer es aber ganz unterläßt, der tut besser. Denn der Herr gab dem Fleische diesen Sinn nicht zu einem Bedürfnis, sondern als eine Eigenschaft zum nüchternen und weisen Gebrauch. Wer aber daraus ein Bedürfnis macht, ist ein elender Sünder. Die Gnade Gottes weicht aus seinem Herzen, da er dem stummen Gesetz des Fleisches gehorcht und sich damit einen Himmel der Böcke und der Hunde nach der Gerechtigkeit des Todes und Gerichts erbaut! Fasset es, wer es fassen kann: Wer immer an einem Gesetz, auf dem ein Gericht lastet, eine Lust findet und das Gesetz der Wollust wegen beachtet, hat das Gericht schon in sich. Wer aber das Gericht in sich trägt, der ist ein Sklave und ist für die Freiheit in Gott in aller Wahrheit verflucht. Darum sollt ihr über dem Gesetz des Fleisches stehen durch die freie Macht der Selbstverleugnung und durch die Liebe und den lebendigen Glauben an Gott den Herrn, auf daß ihr allen Gesetzes und allen Gerichtes ledig werdet! Ein Sklave des Gesetzes, ob natürlich oder moralisch, kann in das Reich Gottes nicht eher eingehen, als bis er jeden Gesetzes ledig geworden ist. Niemand wird zwar im Reiche Gottes nach dem Gesetz gerichtet, aber das Gesetz selbst ist schon das Gericht. Nur wer sich in der Liebe zu Gott über alles Gesetz frei erhebt, der wird auch frei werden in Gott und in aller Wahrheit! Denn die Liebe in Gott ist die alleinige Wahrheit! Nun habt ihr es alle gehört, und niemand kann sich entschuldigen, als hätte er es nicht vernommen! Tuet daher nun, was euch als Bestes dünkt!“ [RB.02_203,18ff]

 

Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: ‚Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein‘, spricht der allmächtige Herr.“ (2. Kor 6,14-18)

 

Sorget darum vor allem, daß dieses Laster nirgends einreiße, und die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist! Wer sein Weib stört während ihrer Schwangerschaft, der verdirbt die Frucht schon im Mutterleibe und pflanzt derselben den Geist der Unzucht ein; denn welch ein Geist die Gatten nötigt und reizt, sich über die natürliche Gebühr zu beschlafen, derselbe Geist geht dann potenziert in die Frucht über. Daher soll auch bei der Zeugung dieses wohl und sehr gewissenhaft beachtet werden, daß erstens die Zeugung nicht aus gemeiner Geilheit verübt werde, sondern aus wahrhafter Liebe und seelischer Neigung, – und zweitens, daß das einmal empfangen habende Weib noch gut sieben Wochen nach der Ausgeburt ihrer Frucht in der Ruhe ungestört belassen werde! Kinder, auf diese ordentliche Art gezeugt und im Mutterleibe ungestört ausgereift, werden erstens schon seelenvollkommener in die Welt kommen, weil die Seele in einem vollkommen ausgebildeten Organismus doch sicher eher und leichter für ihren geistigen Herd sorgen kann als bei einem ganz verdorbenen, an dem sie gleichfort zu bessern und zu flicken hat; und zweitens ist sie selbst reiner und heller, weil sie nicht von den geilen Unzuchtsgeistern, die durch die oft täglichen geilen Nachzeugungen in des Embryo Fleisch und auch Seele hineingezeugt werden, verunreinigt ist. Wie leicht kann solch eine Seele ihr Gemüt schon in der zartesten Kindheit gleich einem Samuel zu Gott erheben aus wahrer kindlicher, allerunschuldigster Liebe! Und welch eine herrliche Urlebensgrundzeichnung wird auf diese Weise aus der wahren Gemütstiefe dem jungen, zarten Gehirne vor jeder materiellen Zeichnung ganz licht und hell eingeprägt, aus welchem Lichte sich dann ein Kind die später kommenden Bilder aus der materiellen Welt in der rechten Bedeutung und Beziehung erklären wird, weil diese Bilder auf einen lichtvollen und lebenswahren Grund gewisserart eingepflanzt werden und erweitert und wie in ihre Einzelteile zerlegt und, als durch und durch besterleuchtet, von der Seele auch leicht durch und durch beschaut und begriffen werden. Bei solchen Kindern fängt sich schon frühzeitig eine Außenlebenssphäre zu bilden an, und sie werden bald und leicht hellsehend, und ihrem Willen wird sich alles in Meiner Ordnung Seiende zu fügen anfangen. – Was sind dagegen die schon im Mutterleibe verdorbenen Kinder? Ich sage es euch: Kaum mehr als scheinbelebte Schattenbilder des Lebens! Und was ist hauptsächlich daran schuld? Das, was Ich euch bisher sattsam als Folge der Geilheit gezeigt habe! Wo irgend in der späteren Zeit Mein Wort von euch gepredigt wird, soll diese Lehre nicht fehlen; denn sie bearbeitet des Lebens Grund und Boden und macht ihn frei von allen Dornen und Gestrüppen und Disteln, von denen noch nie ein Mensch Trauben und Feigen geerntet hat.“ [GEJ.04_231,03ff]


4.2.  Was ist unter Unzucht und Unkeuschheit zu verstehen?

 

Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.“ (Gal 5,22)

 

Niemand verachte deine Jugend; sondern sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit.“ (1. Tim 4,12)

 

Und wir geben niemand irgendein Ärgernis […] sondern in allen Dingen beweisen wir uns als die Diener Gottes: […] in Keuschheit…“ (2. Kor 6,6)

 

„[…] sage, dass sie nüchtern seien, ehrbar, züchtig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld […], dass sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder lieben, sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf dass nicht das Wort Gottes verlästert werde. Desgleichen die jungen Männer ermahne, dass sie züchtig seien.“ (Tit 2,2-6)

 

Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht, und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen.“ (1. Thes 4,3-5)

 

Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, und dass ihr meidet die Hurerei und ein jeglicher unter euch wisse sein Gefäß zu behalten in Heiligung und Ehren, nicht in der Brunst der Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen.“ (1. Thes 4,3-5; s.a. 2. Kor 6,6; Gal 5,22; 1. Tim 4,12+5,2)

 

Damit uns aber die Sache völlig klar wird, müssen wir uns auch mit dem Begriffe `Unkeuschheit` näher vertraut machen. Was ist Keuschheit und was ist Unkeuschheit? Keuschheit ist derjenige Gemütszustand des Menschen, in welchem er aller Selbstsucht ledig ist, oder in dem er rein ist von allen Makeln der Eigenliebe. Unkeuschheit ist derjenige Gemütszustand, in welchem der Mensch nur sich selbst berücksichtigt, für sich selbst handelt und seines Nebenmenschen, besonders in Berücksichtigung des Weibes, gänzlich vergißt.“
[GS.02_080,17]

 

Ein Mann aber kann mit seinem Weibe ebensogut die Unkeuschheit treiben als mit einer Hure und ärger noch. Denn bei einer Hure ist nichts mehr zu verderben, weil da ohnehin schon alles verdorben ist; aber ein Weib kann überreizt werden und dadurch in eine leidenschaftliche Begehrlichkeit übergehen, wodurch sie dann eine viel ärgerlichere Hure werden kann denn eine Ledige.“ [GEJ.03_215,10]

 

Aus dem aber geht hervor, dass nicht nur die sogenannte fälschlich bezeichnete `Unzucht`, welche man besser `Genusssucht` nennen sollte, in die Reihe unserer zu behandelnden Sünde gehört, sondern jegliche Genusssucht, wie gestaltet sie auch immer sein mag, besonders aber, wenn ein Mann das ohnehin schwache Weib sich eigennützig zum genusssüchtigen Nutzen macht, ist als Sünde der Unkeuschheit zu betrachten [GS.02_080,20], […] weil sein Akt nur die Befriedigung der puren Wollust und nicht die Zeugung eines Menschen zum Grunde hat.“ [GEJ.03_215,11]

 

Aber was ist alle diese Raffinesse? Das ist eine kurze Frage, aber ihre Beantwortung ist groß und gewichtig. – Diese Raffinesse hat doch sicher nichts anderes zum Grundmotive als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber, wissen wir, ist ein unverkennbares Kind der Eigenliebe, welche mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.“ [GS.02_081,08]

 

Die Selbstsucht aber ist nirgends schmählicher, als wie gerade bei dem Akte, wo es sich um die Fortzeugung eines Menschen handelt. Warum denn? Die Ursache liegt am Tage. Wie der Grund, wie der Same, so auch wird die Frucht. Ist göttliche Liebe, also die Keuschheit der Same, so wird auch eine göttliche Frucht zum Vorschein kommen; ist aber Eigenliebe, Selbst- und Genußsucht, also der unkeusche Zustand des Gemütes der Same, welch eine Frucht wird da hervorgehen?“ [GS.02_080,18]

 

Ich aber sagte zu ihnen: „Meine lieben Freunde und Brüder, es ist der Wein, im rechten Maße genossen, eine rechte Stärkung und macht des Leibes Glieder kräftig und gesund; aber so er zu übermäßig getrunken wird, dann erweckt er die bösen Geister des Fleisches und betäubt die Sinne. Die bösen Geister aber erwecken dann des Fleisches Lust, die da heißt Unkeuschheit und Unzucht, durch die dann die ganze Seele auf langehin unrein, darauf auch unmutig, zänkisch, träge und oft nahe wie völlig tot wird. Darum beachtet auch im Trinken des Weines ein gerechtes Maß, und ihr werdet Ruhe haben in eurem Fleische!“
[GEJ.06_187,01]

 

Aus dem bereits Gesagten aber wirst du gar leicht ersehen, was da ist die Unzucht, und warum sie von Moses als eine schwere Sünde verboten ist; denn es ist von Gott aus dem Menschen alles nach der göttlichen Ordnung verordnet. Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten.“ [GEJ.03_066,07]

 

Darum sollen besonders die Jungfrauen wohl gekleidet, aber nie reizend bekleidet einhergeben, und die Jünglinge sollen nicht dem Müßiggange preisgegeben werden; denn der Müßiggang ist stets der Zeuger aller Laster und Sünden.“ [GEJ.03_066,10]

 

Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung. Zu diesem Laster aber werden die Menschen verleitet durch Müßiggang, durch die Hoffart und durch den Hochmut. Denn dem Hochmute ist nichts mehr heilig; er sucht nur alle ihm zu Gebote stehenden Mittel auf, um durch sie seine weltsinnlichen Leidenschaften zu befriedigen.“ [GEJ.06_056,01]

 

Daher macht das Schwelgen und Prassen die Seele selbst sinnlich und materiell; sie wird überladen, und der Leib kann nicht allen Unflat der Seele aufnehmen, und die Folge ist, daß der Unflat in der Seele bleibt, sie drückt und ängstigt, daß sie dann alle Mittel und Wege in Anspruch nimmt, den zu sehr angehäuften Unflat aus sich zu schaffen. Die Wege sind dann allerlei Unzucht, Hurerei, Ehebruch und der Art mehr.“ [GEJ.01_207,02]

 

„[…] so ist dies eine schändliche Hurerei. Ein solches Weib ist dann eine eigentliche Hure, und die mit ihr geilenden Männer sind dann die eigentlichen Hurer, die als solche ins Gottesreich nie eingehen werden, weil solch eine schändliche Hurerei allen guten Sinn in ihrer Seele verzehrt und alles Geistige tötet.“ [GEJ.03_068,01]

 

Wenn der Leib die Seele reizt, sich für seine sinnliche Befriedigung in alle Tätigkeit zu werfen, so rührt das stets von den vielen unlauteren Natur- oder gerichteten Materiegeistern her, die so ganz eigentlich das Wesen des Leibes ausmachen. Gibt die Seele den Anforderungen des Leibes zuviel Gehör und tut danach, so tritt sie mit ihnen in Verbindung und steigt auf diese Weise in ihre höchst eigene Hölle und in ihren höchst eigenen Tod. Und tut die Seele solches, so begeht sie eine Sünde wider die Ordnung Gottes in ihr.“ [GEJ.02_210,11]


4.3. Die Sexualität ist zum Kinderzeugen gegeben

 

 

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ (1. Mo 1,28)

 

Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde.“ (1. Mo 9,1)

Kinder, die Gott deinem Knecht beschert hat.“ (1. Mo 33,5)

 

Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter.“
(Spr 17,6)

 

Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.“  (Ps 127,3)

 

und die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!“ [GEJ.04_231,03]

 

Dieser Akt darf nicht außerhalb der Sphäre der wahren Nächstenliebe geschehen; ein Hauptgrundsatz der wahren Nächstenliebe aber lautet: ,Tuet euern Nächsten das, was ihr wünschet, daß sie auch euch tun sollen!‘“ [GEJ.03_215,04]

 

daß dem Manne von Mir aus nur ein Weib bestimmt ist trotz seiner reichhaltigeren Zeugungsfähigkeit. Was aber diese betrifft, so ist sie nicht gegeben der Vielzeugerei, sondern nur der kräftigen Zeugerei wegen; und so kann ein Mann mit einem Weibe zwar wenigere, aber dafür desto kräftigere Kinder zeugen, während bei der Vielzeugerei nur die größten und unreifsten Schwächlinge zum Vorscheine kommen können. Denn jeder Same wird eine schlechte oder gar keine Frucht erwecken, so er nicht vorher zur vollen Reife gelangt ist. Also ist es auch bei dem Menschen um so mehr der Fall, wo es sich doch um die Erweckung der alleredelsten Frucht handelt. Also bleibe es bei einem Weibe, und dieses tut genug, wenn es alle drei Jahre nur eine Frucht ausreift. – Verstehst du solches?“ [HGt.03_063,10ff]

 

Kinder, auf diese ordentliche Art gezeugt und im Mutterleibe ungestört ausgereift, werden erstens schon seelenvollkommener in die Welt kommen, weil die Seele in einem vollkommen ausgebildeten Organismus doch sicher eher und leichter für ihren geistigen Herd sorgen kann als bei einem ganz verdorbenen, an dem sie gleichfort zu bessern und zu flicken hat; und zweitens ist sie selbst reiner und heller, weil sie nicht von den geilen Unzuchtsgeistern, die durch die oft täglichen geilen Nachzeugungen in des Embryo Fleisch und auch Seele hineingezeugt werden, verunreinigt ist.“ [GEJ.04_231,06]

 

Nun denn gehet und vollziehet alles nach Zeit und Rat, und überzeuget euch von allem, damit ihr sehen möget, wie wahrhaftig und getreu der Herr ist! Und habt ihr alles vollzogen und des Herrn nie vergessen vor und nach jeder Arbeit, und vor und nach jedem Mahle, vor und nach dem Schlafe, vor und nach dem Aufgange, vor und nach dem Niedergange - und ganz besonders aber, so ihr euch beschlafet, sollet ihr vor und nach der Handlung über alles den Herrn um Seinen Segen bitten -, dann werdet ihr zeugen Kinder des Lebens und des Lichtes, im Gegenteile aber nur Kinder des Todes und der Finsternis.“ [HGt.01_034,26]

 

Daher bezähmet allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, daß ihr Mir zeugetet eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann rufet zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringet, und ihr darum nicht fallet, sondern bleibet in Meiner Gnade.“ [HGt.02_089,04]

 

Und allezeit, sooft ihr euch nahen werdet dieses Segens wegen, so opfert Mir zuvor eure Herzen! So ihr dieses unterlassen werdet, so wird die Schlange, die noch lebt und auch leben wird ewiglich im Grimme der Gottheit, die Frucht in euch verderben, und du, Eva, und alle deines Geschlechtes werden statt einer Frucht des Segens eine Frucht des Verderbens zur Welt bringen. Und diese werden zugrunde richten die Kinder des Segens und Lichtes in großer Anzahl, und ihres Tobens und Wütens wird kein Ende sein; und so werdet ihr die Sünde als Erbe an alle übergehen lassen, und eure Schuld wird sichtbar werden bis zur großen Zeit der Zeiten und auch nach derselben.“  [HGt.01_010,14]

 

Hat aber eines Nächsten Weib zum Beispiel keine Frucht von ihrem rechten Mann empfangen können und hat aber eine große Sehnsucht nach der Erweckung einer Frucht in sich und begehret dich, so zeige solches ihrem Manne an! Willigt er ein, so kannst du solch einem Begehren ohne Sünde nachkommen. Wird das Weib befruchtet und es hat nach der abgelaufenen Zeit abermals ein Begehren danach und ihr Mann willigt ein, so magst du dem Weibe gleichwohl wieder die Freundlichkeit erweisen, so du ein Lediger bist. Bist du aber selbst eines fruchtbaren Weibes Mann, so sollst du deinem Weibe deine Kraft nicht entziehen; denn dafür ist euch von Moses aus gestattet, neben dem einen rechtmäßigen Weibe, besonders, so das Weib unfruchtbar wäre, ein oder nach Bedarf auch mehrere Kebsweiber zu halten, aber stets mit Einwilligung des rechtmäßigen Weibes. Würde aber dieses darüber sehr traurig, da wäre es dann Zeit, die Beiweiber zu entlassen, gleichwie auch Abraham die Hagar entließ, die er sich wegen der langen Unfruchtbarkeit seines Weibes Sarah nahm.“ [GEJ.03_067,01]


4.4. Ist Empfängnisverhütung erlaubt?

 

 

Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleib. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl.“ (Ps 139,13-14)

 

Aber da Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er's auf die Erde fallen und verderbte es, auf dass er seinem Bruder nicht Samen gäbe. Da gefiel dem Herrn übel, was er tat, und er tötete ihn auch.“ (1. Mo 38,9-10)

 

„[…] und es vermeiden beide die Zeugung, dann begehen beide das Verbrechen des Kindesmordes und sollen danach bestraft werden.“ [HiG.02_47.06.10,06]

 

Siehe, um die Armut zu verringern und den Reichtum der Reichen zu schützen, will man die Ehen der Armen beschränken, und das mächtig beschränken. O das ist die verfluchteste Ausgeburt der Hölle, ein Werk des Satans! Siehe, das ist der Grund aller Pest! Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder, wo der Trieb da ist, wie auch durch die gewaltige Ausrottung der (wilden) Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. […] Weil aber die Menschen selbst (durch den Egoismus) zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, daß sie für solchen Frevel auf das allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich.“ [HiG.02_47.01.10,05f]

 

Sehet, das ist der verruchte Grund aller Pest, die darum vorzüglich im Oriente zu Hause ist, weil dort die ordentliche Zeugung der Menschen auf tyrannisch gewaltsame Weise manchmal sogar durch Verstümmelung unterdrückt wird. Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze (Natur-) Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorscheine kommen – woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, daß Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister! Das verstehet ja wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt!“ [HiG.02_47.01.10,07ff]

 

Die angezeigten Städte dieses Reiches haben das Eheverminderungssystem schon völlig entwickelt, daher sollen sie auch dafür gehörig belohnt werden. Es wird aber diesmal ganz Europa, besonders in den großen Industriestädten, ganz gewaltig gezüchtigt werden. Doch das Ganze kann durch Gebet und gute Werke an den Armen sehr gemildert werden, besonders wo die Ehen nicht gar zu arg und planmäßig unterdrückt werden. – Dies zu eurer tieferen Belehrung und Darnachachtung! – Amen.“ [HiG.02_47.01.10,12]

 

Wohl hat Gott alle Gesetze in die Natur gelegt; aber dem freien Menschen gab Er Verstand und Vernunft, daß er die ersten Gesetze seines Fleisches nur sehr mäßig, und das nur im Zustande einer Ehe ordentlich erfüllen solle; für Tritte über die moralische Grenze hinaus hat Er aber auch Hinkboten gestellt, die solche Überschreitungen stets empfindlich durch ein zweites Gegengesetz zu ahnden pflegen.“ [RB.01_097,19]


4.5. Ist Abtreibung erlaubt?

 

Wenn Männer hadern und verletzen ein schwangeres Weib, dass ihr die Frucht abgeht, und ihr kein Schade widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wie viel des Weibes Mann ihm auflegt, und er soll's geben nach der Schiedsrichter Erkennen. Kommt ihr aber ein Schade daraus, so soll er lassen Seele um Seele.“ (2. Mo 21,22-23)

 

Du weißt die Gebote wohl: `Du sollst nicht töten`.“ (Lk 18,20)

 

Siehe, das Hineinlegen des gesunden, schönen Samens bedeutet entsprechend das erste Werden des Menschen! Es ist gleich dem Eingefleischtwerden der an und für sich schon ganz ausgebildeten Seele.“ [GEJ.02_216,02]

 

Wenn dann irgend Gatten sich durch den Naturtrieb genötigt fühlen, eine Begattung zu begehen, so erhält eine solche vollreife und dem Gattenpaare zunächststehende freie Naturseele aus dem Außenlebensäther eine momentane Kunde, oder sie wird durch die vermehrte Kraft des Außenlebenskreises der Gatten als homogen angezogen, tritt mit einem gewissen Zwange während der Begattungshandlung in den Strom des Mannes und wird durch diesen in ein kleines Ei gelegt, was man die Befruchtung nennt. Und siehe, von da an gleicht die Lebensseele dann schon dem Samenkorne, das irgend ins Erdreich gelegt ward, und macht im Mutterleibe alle die Stadien entsprechend durch bis zur Ausgeburt in die Welt, die das Samenkorn in der Erde durchgemacht hat, bis es den Keim treibt über den Erdboden!“ [GEJ.02_216,04]

 

Wohl hat Gott alle Gesetze in die Natur gelegt; aber dem freien Menschen gab Er Verstand und Vernunft, daß er die ersten Gesetze seines Fleisches nur sehr mäßig, und das nur im Zustande einer Ehe ordentlich erfüllen solle; für Tritte über die moralische Grenze hinaus hat Er aber auch Hinkboten gestellt, die solche Überschreitungen stets empfindlich durch ein zweites Gegengesetz zu ahnden pflegen.“ [RB.01_097,19]


4.6. Unerlaubter Beischlaf

 

Du sollst nicht zum Weibe gehen, solange sie ihre Krankheit hat, in ihrer Unreinigkeit ihre Blöße aufzudecken.“ (3. Mo 18,19)

 

Ja, Ich sage dir: Es ist auch sogar die Vielweiberei besser denn ein unordentliches Beschlafen eines Weibes, da auf keine Zeugung abgesehen wird, sondern allein auf eine stumme Befriedigung des Triebes, und das besonders dann, wenn das Weib sich schon ohnehin im sichtbaren Zustande der Schwangerschaft befindet. Denn wer da hat zehn oder mehrere Weiber, der zeugt nahe allzeit, sooft er eine beschläft; wenn aber jemand nur ein Weib unordentlich beschläft zu öfteren Malen, so zeugt er fürs erste nicht nur mit jeder Beiwohnung keine Frucht, sondern er verdirbt oft noch die schon gezeugte und macht am Ende sein Weib gänzlich unfruchtbar noch obendarauf […] Obschon Ich aber dadurch durchaus nicht einführen will die Vielweiberei, namentlich bei euch schon gar nicht, so gehe aber dennoch hin, und berichtige solches an diesen Kindern aus der Tiefe; nur kannst du hinzusetzen, daß sie darum ihre Kinder aber dennoch nicht für die Vielweiberei erziehen sollen, sondern wie es Meine wahre Ordnung deiner Rede zufolge erheischt!" [HGt.02_106,18-22]

Anmerkung:
Dieser Text besagt, dass sexueller Verkehr zur reinen Sinnen- und Triebbefriedigung, insbesondere wenn die Frau darüber hinaus auch noch schwanger ist, noch viel schlimmer ist als Vielweiberei (s. hierzu  auch 4.7. Folgen der Unkeuschheit).

 

Wer sein Weib stört während ihrer Schwangerschaft, der verdirbt die Frucht schon im Mutterleibe und pflanzt derselben den Geist der Unzucht ein; denn welch ein Geist die Gatten nötigt und reizt, sich über die natürliche Gebühr zu beschlafen, derselbe Geist geht dann potenziert in die Frucht über.“ [GEJ.04_231,04]

 

Niemand soll sich zu seiner nächsten Blutsfreundin tun, ihre Blöße aufzudecken.“ (3. Mo 18,6)

 

Du sollst deines Vaters und deiner Mutter Blöße nicht aufdecken; es ist deine Mutter, darum sollst du ihre Blöße nicht aufdecken. Du sollst deines Vaters Weibes Blöße nicht aufdecken; denn sie ist deines Vaters Blöße. Du sollst deiner Schwester Blöße, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, daheim oder draußen geboren, nicht aufdecken. Du sollst die Blöße der Tochter deines Sohnes oder deiner Tochter nicht aufdecken; denn es ist deine Blöße.“ (3. Mo 18,7-10)

 

Du sollst auch nicht bei deines Nächsten Weibe liegen, dadurch du dich an ihr verunreinigst.“ (3. Mo 18,20)

 

Darum hat sie auch Gott dahingegeben in schändliche Lüste: denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen; desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.“ (Rö 1,26-27)

 

Du sollst nicht beim Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel.“  (3. Mo 18,22)

 

Wenn jemand beim Knaben schläft wie bei einem Weibe, die haben einen Greuel getan und sollten beide des Todes sterben, ihr Blut sei auf ihnen.“ (3. Mo 20,13)

 

Das sind so rechte Hurenhelden! Sie treiben Unzucht aller Art, und ein Ehebruch ist bei ihnen eine schon ganz gewöhnliche Sache geworden; bei ihnen sind die Weiber kommun (Gemeingut), und eine Jungfrau zu notzüchtigen, ist bei ihnen ein purer Lebensscherz! Aber unter ihnen gibt es auch Knabenschänder und solche, die mit Mägden auf eine unnatürliche, stumme sodomitische Art sich belustigen, weil sie sich dadurch vor bösen Ansteckungen verwahren wollen, aber deshalb in andere, noch schlimmere Krankheiten verfallen.“ [GEJ.02_154,11]

 

Hütet euch aber vor der Unzucht, Hurerei, vor Fraß und Völlerei, – sonst fallet ihr ehest wieder in noch ärgere Krankheiten, als von welchen ihr bis jetzt behaftet und geplagt waret!“ [GEJ.02_154,08]

 

So aber irgend Verschnittene geilen möchten, da sollen sie mit Ruten gezüchtigt werden, indem sie wohl sehen sollen, daß da in ihnen keine Zeugungskraft mehr vorhanden ist.“ [HiG.02_47.06.10,09]

Zu Unzucht in den Gedanken: „Zwar wird man hier sagen: Das tut ja nichts, Gedanken und unausführbare Begierden sind zollfrei. Ich aber setze hinzu und sage: Allerdings, für den Blinden im Geiste, der über die Materie hinaus auch nicht um ein Haar breit zu schauen vermag. Was würde aber ein Vater sagen, so ihm das geistige Auge geöffnet würde und er dann alle diese Wollüstlinge vor sich erblickte, die seine Tochter auf jede erdenkliche Art vor seinen Augen schänden? Das Fleisch der Tochter kann zwar behütet werden. Wer behütet aber ihren Geist und dessen ausstrahlende Sphäre, mit welcher sich diese Fleischbolde in Verbindung setzen und sie in ihre schändliche Sucht verkehren? Meinet ihr, das sei von keinem nachteiligen Einflusse für eure Tochter? Da irret ihr euch gewaltig! Führt ihr eure Tochter öfter auf solche Plätze, wo sie von vielen sinnlichen Augen betrachtet wird, so wird sie in kurzer Zeit sinnlich fleischlich gestimmt werden und heimlich anfangen, eure elterlichen sittlichen Ermahnungen zu bespötteln und zu belachen. Ihr Sinn wird mehr und mehr dahin gerichtet werden, wo sie solche sinnlichen Männer wittert. […] Wer demnach einen solchen Fleischbold betrachtet, wie er ist, der sieht schon wieder ein vollkommenes Bild der Hölle. Er streife ihm nur die Materie ab und beschaue dessen absoluten Geist, und er wird Wunder von A bis Z erschauen. Zuerst einen Geiler auf jede erdenkliche Weise, daneben einen Wütenden, der mit Ingrimm sich am Schöpfer wie an der ganzen Schöpfung wegen der vermeinten Unvollkommenheit seiner Natur schändlichst rächen will.“ [GS.02_113,08ff]

 

So aber ein Lediger mit einer Ledigen Unzucht treibt, und es vermeiden beide die Zeugung, dann begehen beide das Verbrechen des Kindesmordes und sollen danach bestraft werden.“ [HiG.02_47.06.10,06]

 

Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder, wo der Trieb da ist, wie auch durch die gewaltige Ausrottung der (wilden) Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. Wenn diese Naturgeister, die sich zuerst im Schimmel und in den (Pilzen oder) Schwämmen zu regenerieren anfangen, durch diese Stufe aufgestiegen sind und die nächste Stufe zu geringe finden, so daß sie nicht völlig aufgenommen werden können, dann vereinen sie sich in ein nahezu menschlich aussehendes Wesen, wandern sodann auf der Erde herum und ergreifen die Menschen und auch Tiere und Pflanzen in der Absicht, um in ihnen zu gradieren. Allein da diese Geister noch zu unreif sind, so bringen sie allem den Tod, was sie einmal ergriffen haben. Menschen sind ihnen am liebsten, weil sie da auf dem kürzesten Wege ihre völlige Freiwerdung zu erreichen wähnen, was aber wohl freilich für ihre noch höchst materielle Intelligenz ein Irrwahn ist. Weil aber die Menschen selbst (durch den Egoismus) zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, daß sie für solchen Frevel auf das allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich.“ [HiG.02_47.01.10,05f]


4.7. Folgen der Unkeuschheit

 

Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, dass, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ (Gal 5,19-21)

 

Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat in dem Reich Christi und Gottes.“ (Eph 5,5)

 

Wisset ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.“ (1. Kor 6,9)

 

Das Vergraben der Seele in das Fleisch macht das Eingehen ins Reich Gottes, und somit auch die geistige Wiedergeburt, unmöglich.“ [HiG.01_40.08.24]

 

Darum ist ein Hurer nicht nur ein sinnlicher Sündenbock, sondern in seiner Gereiztheit auch ein gar böser Mensch; er ist voll des wilden Feuers und blind und taub für alles Gute und Wahre des Geistes. Einen Räuber bekehrest du lange eher denn einen echten Hurer und Ehebrecher.“ [GEJ.04_230,09]

 

So aber ein lediger oder ein schon verheirateter Mann mit einem üppigen Weibe seines Nachbarn ohne Wissen desselben geilet, so ist dies eine schändliche Hurerei. Ein solches Weib ist dann eine eigentliche Hure, und die mit ihr geilenden Männer sind dann die eigentlichen Hurer, die als solche ins Gottesreich nie eingehen werden, weil solch eine schändliche Hurerei allen guten Sinn in ihrer Seele verzehrt und alles Geistige tötet.“ [GEJ.03_068,01]

 

Sein Glaube an Gott war schon lange ein Opfer; denn das hat die Fleischsünde in sich, daß sie zuerst alles Geistige tötet. Durch diese Sünde ist der Mensch ein gröbster materieller Egoist, liebt niemanden außer sich und will, daß alles seiner Begierde Zusagende ihm allein dienen solle. Er ist in sich selbst über alle Maßen verliebt, daher haßt er alles, was nicht seiner Begierde huldigt. Aus dem Grunde wird er dann, wie gesagt, ein purer egoistischer Stockmaterialist und von einer Göttlichkeit und von irgend etwas Geistigem ist keine Spur mehr in ihm anzutreffen.“ [GS.02_113,05]

 

Alle mit diesen Gebrechen Behafteten werden ins Reich Gottes nicht eingehen, – wie könnten sie das auch? Ihre Seele ist ja zu sehr in ihres Leibes sinnliche Fleischmasse vergraben und kann nichts Geistiges mehr fassen und fühlen! Darum gelangen solche Wollüstlinge schwer oder auch nahe gar nicht ins Gottesreich. Denn worin das eigentliche Gottesreich besteht, das habe Ich euch allen schon überhinreichend erklärt.“ [GEJ.08_041,03]

 

Nun wollen wir dies beispielsweise beleuchten. Nehmen wir einen Hurer an. Dieser trieb, solange er lebte, ohne Schonung und ohne die geringste Rücksicht auf was immer für Personen die Unzucht. Äußerlich konnte niemand die Folgen des Lasters an ihm erschauen, denn der Leib ist nicht immer ein Folgenspiegel des Lasters. Dieser Mensch aber hatte durch seine lasterhafte Handlungsweise seinen Geist ganz in die grobe fleischlichmaterielle Liebe herabgezogen, hat seine Lebenskräfte vergeudet, materiell und geistig genommen. Was bleibt ihm am Ende übrig? Nichts als ein Polypenleben seiner Seele. Diese langt jenseits mit nichts als mit ihrer sinnlich-fleischlichen Genußbegierde an. Ihr Bestreben ist das eines Polypen, nämlich in ihrer Art unausgesetzt fortzugenießen. Von einer geistig dirigierenden Reaktion ist da keine Rede mehr, indem der Geist schon bei Leibesleben bis auf den letzten Tropfen mit der sinnlichen Seele verschmolzen worden ist.“ [GS.02_106,10]

 

Nichts schadet dem rechten und lebendigen Glaubenslichte so sehr als eben die Unzucht, allerlei Geilheit und die förmliche fleischliche Hurerei, die schon seit langem bei den Juden um vieles ärger gang und gäbe ist denn sogar bei den allerfinstersten Heiden. Diese Sünde erstickt die Seele förmlich im Schlamme des Fleisches und tötet sogar das Fleisch selbst. Wenn aber also, woher soll dann solch eine Seele das lichte Lebensbewußtsein nehmen?! Du bist nun zwar ein Mensch, der Mir sehr angenehm ist, und Ich werde dir mit der rechten Zeit schon wieder das Lebensbewußtsein in deine Seele legen; aber in deinen jungen Jahren hast auch du den Fleischeslüsten sehr gehuldigt, und sieh, eben darin liegt denn auch bei dir hauptsächlich der Grund, warum du trotz all deines noch so fragenden Forschens bis jetzt noch immer zu keinem vollwahren und untrüglichen Lichte gekommen bist! Bei deinem gegenwärtigen keuscheren Leben wirst du auch bald zu mehr innerem Lebenslichte gelangen und dann nicht mehr also fragen, wie du jetzt gefragt hast. – Hast du Mich nun wohl verstanden?“ [GEJ.06_068,08]

 

Das ist aber auch etwas von der größten Lebensbedeutung; denn würden die weißen Menschen dieses Laster meiden und den Beischlaf nur so oft begehen, als wie oft er zur Erweckung einer Frucht in eines ordentlichen Weibes Leibe notwendig ist, Ich sage es euch: Nicht einen gäbe es unter euch, der nicht mindestens ein Hellseher wäre! So aber, wie es unter euch Sitte ist, vergeudet der Mann wie das Weib die besten Kräfte durch das oft tägliche Verpuffen der alleredelsten und seelenverwandtesten Lebenssäfte und hat demnach nimmer einen Vorrat, aus dem sich am Ende ein stets intensiveres Licht in der Seele ansammeln könnte!“ [GEJ.04_230,02]

 

Aus dem bereits Gesagten aber wirst du gar leicht ersehen, was da ist die Unzucht, und warum sie von Moses als eine schwere Sünde verboten ist; denn es ist von Gott aus dem Menschen alles nach der göttlichen Ordnung verordnet. Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten.“ [GEJ.03_066,07]

 

Ferner muß man sich auch der Sittenreinheit zu erfreuen vollen Grund haben. Man darf kein Schwelger und hauptsächlich kein fleischlicher Unzüchtler sein. Denn Unzucht und Hurerei tötet entweder beinahe ganz den Geist, oder, wenn sie schon den Geist nicht zu töten vermag, so verhindert sie doch für alle Zeiten die freie Entwicklung seines Lichtes. Woher es denn auch kommt, daß solche Unzüchtler, besonders in vorgerückten Jahren ganz stumpfsinnig werden und ihrem matten Leben nur dann noch ein heiteres Augenblickchen abgewinnen, so sie ein wenig geschwelgt und irgendeine Maid angegafft und betastet haben.“ [RB.01_035,10]

 

Ich aber sagte: dem Leibe nach seien sie wohl gesund, aber nicht so der Seele nach. Denn wer da treibt Unzucht und Hurerei, der ist sehr krank in seiner Seele! Denn durch diese Sünde wird das Herz des Menschen von Tag zu Tag härter, gefühlloser und unbarmherziger gegen die Nebenmenschen und liebt am Ende nichts als sich selbst und den Gegenstand, mit dem es geilen kann, – aber nicht des Gegenstandes selbst willen, sondern des Geilens willen. Ein solches Herz fliehet dann das Gotteswort, das ihn abmahnt von seiner bösen Begierde, und wird am Ende sogar ein Feind derer, die das Wort Gottes im Herzen bewahren und darnach leben. Viele von euch leiden an dieser Krankheit, und Ich bin darum wieder zu euch gekommen, um euch von dieser sehr bösen und tödlichen Krankheit zu heilen. Wer aus euch sich von dieser bösesten Krankheit befallen weiß, der vertraue sich Mir an, und Ich werde ihn heilen!“ [GEJ.01_086,03]

 

Wisset ihr nicht, dass eure Leiber Christi Glieder sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisset ihr nicht, dass, wer an der Hure hangt, der ist ein Leib mit ihr? Denn `es werden`, spricht er, `die zwei ein Fleisch sein`. Wer aber dem Herrn anhangt, der ist ein Geist mit ihm. Fliehet der Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Leibe. Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst. Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.“  (1. Kor 6,15-20)

 

Den Buhlern und Buhlerinnen aber sage: Wer im Fleische wandelt, der wandelt im Tode, und seine Lust wird bald zur Speise der Würmer umgestaltet werden. Nur wer im Geiste wandelt, kommt zum Lichte, der Urquelle alles Lebens; sein Anteil wird ewig bestehen und sich vermehren.“ [HGt.01_001,10]

 

Wer immer nach Meiner Lehre eine baldige und volle Wiedergeburt im Geiste seiner Seele wünscht, der führe ein möglichst keusches Leben und lasse sich nicht berücken und betören vom Fleische der Jungfrauen und Weiber; denn dieses zieht den Lebenssinn der Seele nach außen und verhindert dadurch gewaltigst die Wachwerdung des Geistes in der Seele, ohne die aber keine volle Wiedergeburt der Seele in ihrem Geiste denkbar möglich ist!“
[GEJ.08_041,07]

 

Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen werden gräuliche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, die viel von sich halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, wild, ungütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie; und solche meide. Aus denselben sind, die hin und her in die Häuser schleichen und führen die Weiblein gefangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben, lernen immerdar, und können nimmer zur Erkenntnis kommen. Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit; es sind Menschen von zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden es in die Länge nicht treiben; denn ihre Torheit wird offenbar werden jedermann, gleichwie auch jener Torheit offenbar ward.“ (2. Tim 3,1-9)

 

Darum aber werden sie stets mehr und mehr träge und polypenartig genußsüchtige Wesen. Sie sind selten eines hellen Gedankens fähig und sind furchtsam, feig, sehr materiell, launisch und wetterwendisch, selbstsüchtig, neidisch und eifersüchtig. Sie können schwer oder oft gar nimmer etwas Geistiges begreifen; denn ihre Phantasie schweift immer im Reize des stinkenden Fleisches umher und mag sich nimmer zu etwas Höherem und Geistigem emporzuerheben. Und gibt es darunter schon auch dann und wann etwelche Menschen, die wenigstens in fleischgierlichkeitslosen Momenten irgendeinen flüchtigen Blick nach oben senden, da kommen doch gleich, wie schwarze Wolken am Himmel, fleischsinnliche Gedanken und verdecken das Höhere derart, daß die Seele dessen rein vergißt und sich gleich wieder in den stinkenden Pfuhl der Fleischeslust stürzt!“ [GEJ.04_230,03]

 

Schwere und unheilbare Krankheiten, Seuchen, Unfruchtbarkeit als Folgen der Unkeuschheit.

 

Darin liegt eigentlich das Hauptübel für alle Menschen mehr oder weniger begraben. Aus dieser Lust entspringen nahe alle leiblichen Krankheiten und gar alle Übel der Seele schon ganz sicher und vollends gewiß.“ [GEJ.04_080,02]

 

Wenn dann von solch einem Menschen Kinder gezeugt werden, – welch elende und mit wie vielen Krankheiten behaftete Menschen kommen dadurch in diese Welt! – Also, diese Sünde ist eine Hauptquelle, durch die alle die ärgsten Krankheiten in diese Welt kommen.“ [GEJ.06_056,02]

 

Eben darum aber warne Ich euch denn auch vor aller Leidenschaftlichkeit, denn sie ist in sich eine Folge der Wachrufung der verschiedenartigen Fleisch- und Blutgeister. Sind diese einmal zu wach, so gesellen sich dann auch bald die sich sehr häufig noch in dieser unteren Erdregion aufhaltenden noch unreinen Seelen verstorbener Menschen zu ihnen; und geschieht das, dann ist ein solcher Mensch im vollsten Ernste besessen. – Verstehet ihr das?“ [GEJ.06_187,08]

 

Schon die Voreltern Lots waren gewarnt worden, sich in dieser Gegend anzusiedeln und gar Städte zu erbauen. Da sie trotz der Warnung das doch taten, so ward ihnen aber anbefohlen, ein möglich keusches und reines Leben zu führen; denn nur ein keuscher und dadurch auch lebenskräftiger Mensch mit einer starken, von Gottes Geiste erfüllten Seele kann allen argen und rohen Naturgeistern widerstehen, und sie können seinem Leibe nicht schaden. Aber jene vorbenannten Menschen befolgten auch diesen Rat nicht und gingen nur zu bald in allerlei Geilerei über, wurden Götzendiener und führten ein höchst ausschweifendes und unnatürliches Prasserleben.“ [GEJ.08_189,17]

 

Sehet an die Blinden alle, die Tauben, die Krüppel, die Aussätzigen, die Gichtbrüchigen; sehet weiter an alle die verschiedenartig bresthaften und mit allerlei Leibesübeln behafteten Kinder und erwachsenen Menschen! Alles Folgen einer zu frühen Fleischbrüchigkeit!“ [GEJ.04_080,09]


4.8. Mittel gegen Sexualtriebe

 

Jede Sünde legt der Mensch leichter ab als diese; denn die anderen haben bloß nur äußere Motive, diese Sünde aber hat das Motiv in sich selbst und im sündigen Fleische. Daher sollet ihr eure Augen abwenden von den reizenden Gefahren des Fleisches auf so lange, bis ihr Meister über euer Fleisch geworden seid!“ [GEJ.04_080,03]

 

Kann aber irgendein Zeugungsfeuriger bei aller seiner Not dennoch zu keiner natürlichen Löschung seines ihn quälenden Feuers gelangen, dem rate Ich ein fleißiges Baden im kalten Wasser und ein recht brünstiges Gebet um die Linderung dieser Plage, so wird ihm solche Plage ehestens abgenommen werden; jede andere Löschungsart aber ist vom Übel und erzeugt abermals Übel, das Übel aber ist Sünde und zeuget wieder Sünde.“ [GEJ.03_066,08]

 

Wenn dein Fleisch dich manchmal juckt, da sei du recht froh und denke, dass Ich das bewirke und zeige dir dadurch an, dass Ich deinen Leib recht gesund mache und es in deinen Adern recht gesund zuzugehen anfängt. Wasche dich abends kalt vor dem Schlafen und liege nicht auf dem Rücken – und gedenke, dass Ich Selbst da dein Fleisch zurechtbringe, so wird der Drang gleich nachlassen.“ [HiG.03_56.08.11,05]

 

Das erste Naturmittel aus dem Gebiete der Natur ist das Fasten. Man gebe so einem Menschen des Tages nur einmal ein nahe ein halbes Pfund wiegendes Stück Roggenbrot und dazu nur einen Krug Wassers, inzwischen kann man ihm aber allenfalls an jedem zweiten Tage ein wenig Aloesaftes, nach Beschaffenheit der Natur des [von der Fleischeslust] Besessenen gemengt mit ein bis zwei Tropfen Bilsensaft, eben, so wird solche Naturbeihilfe von guter Wirkung sein; aber es wird ihm solches allein dennoch nicht vollends helfen ohne Gebet und ohne Auflegung der Hände in Meinem Namen.“ [GEJ.03_069,02]

 

Sollte aber bei einem sehr begehrenden Weibe auch durch längere Beachtung der goldenen Mäßigkeit die Natur noch keinen fühlbaren Umschwung erhalten haben, so soll es bei abnehmendem Monde abends das Wasser von gekochten Sennesblättern mit etwas Aloesaft zu sich nehmen, etwa vier Eßlöffel voll, aber nicht alle Tage, sondern nur jeden dritten oder vierten Tag, und es wird dadurch sicher besser mit der hitzigen Natur des Weibes auszusehen anfangen.“ [GEJ.03_072,04]

 

Überwindung der Fleischeslust liegt „in der natürlichen Lebensmäßigkeit! Ein heißes Blut ist stets mehr verzehrender Natur denn ein kühles; daher sind heißblütige Menschen auch gefräßiger denn die kühlblütigen und haben eine stets wachsende Lust zu vielen und wohlschmeckenden Speisen und Getränken. Wenn sich solche Menschen aber in die Mäßigkeit begeben oder zur Mäßigkeit angehalten werden, indem man ihnen mit freundlichem Herzen das auch erläutert, warum man so etwas für sie tut und ihnen die Mäßigkeit und größere Magerkeit im Essen anempfiehlt, so wird das Blut bald kühler zu pulsen und der sinnliche Trieb sehr an seiner Kraft zu verlieren anfangen, ohne den geringsten Nachteil für die sonstige Gesundheit des Leibes und der Seele.“ [GEJ.03_072,02]

 

Ich aber sagte zu ihnen: „Meine lieben Freunde und Brüder, es ist der Wein, im rechten Maße genossen, eine rechte Stärkung und macht des Leibes Glieder kräftig und gesund; aber so er zu übermäßig getrunken wird, dann erweckt er die bösen Geister des Fleisches und betäubt die Sinne. Die bösen Geister aber erwecken dann des Fleisches Lust, die da heißt Unkeuschheit und Unzucht, durch die dann die ganze Seele auf langehin unrein, darauf auch unmutig, zänkisch, träge und oft nahe wie völlig tot wird. Darum beachtet auch im Trinken des Weines ein gerechtes Maß, und ihr werdet Ruhe haben in eurem Fleische!“  [GEJ.06_187,01]

 

Wenn dich das üppige Fleisch einer Jungfrau oder gar des Weibes eines andern anzieht und verlockt, so wende deine Augen ab und enthalte dich der Lust des Fleisches.“ [GEJ.07_085,09]

 

Also aber steht es auch mit dem Gefühlsreichtume: Der Mann sammle nur sein Gefühl im Herzen und kehre es dann zu Mir; und wenn es die gerechte Kraftreife wird erlangt haben, dann wird er in Mir, dem Urgrunde aller Dinge und somit auch aller noch so schönen Weiber, den allergenügendsten und allerbefriedigendsten Ersatz finden und wird dann mit diesem kraftvollsten Gefühle ein Weib in aller gerechten Kraft lieben können, und es wird ihn das Weib seines Nachbars auch nimmer anfechten.“ [HGt.03_064,15]

 

Daher bezähmet allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, daß ihr Mir zeugetet eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann rufet zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringet, und ihr darum nicht fallet, sondern bleibet in Meiner Gnade.“ [HGt.02_089,04]

 

Ihr sollt über dem Gesetz des Fleisches stehen durch die freie Macht der Selbstverleugnung und durch die Liebe und den lebendigen Glauben an Gott den Herrn, auf daß ihr allen Gesetzes und allen Gerichtes ledig werdet! Ein Sklave des Gesetzes, ob natürlich oder moralisch, kann in das Reich Gottes nicht eher eingehen, als bis er jeden Gesetzes ledig geworden ist. Niemand wird zwar im Reiche Gottes nach dem Gesetz gerichtet, aber das Gesetz selbst ist schon das Gericht. Nur wer sich in der Liebe zu Gott über alles Gesetz frei erhebt, der wird auch frei werden in Gott und in aller Wahrheit! Denn die Liebe in Gott ist die alleinige Wahrheit!“ [RB.02_203,20]

 

Aber alles dessenungeachtet merke Ich dennoch, daß in dir noch viel fleischliche Geilheit vorhanden ist. Auf diese mache Ich dich besonders aufmerksam und rate dir, daß du dich in diesem Punkte sehr in acht nehmen sollst; denn wenn du einmal in einem etwas bessern Leben stecken wirst, so wird sich dein noch sehr durchlöchertes Fleisch in seiner noch lange nicht geheilten Brüchigkeit zu rühren anfangen, und du kannst dann deine Not haben, dasselbe zu beruhigen und endlich an selbem die alte Brüchigkeit völlig zu heilen. Hüte dich darum vor aller Übermäßigkeit; denn in der Un- und Übermäßigkeit ruht der Same der fleischlichen Wollust! Sei daher in allem mäßig, und laß dich niemals zur Unmäßigkeit im Essen wie im Trinken verleiten, ansonst du dein Fleisch schwer wirst bezähmen können!“ [GEJ.04_080,19]

 

Aber wie Ich die Macht habe, jede noch so schwere und langdauernde Krankheit also vollkommen zu heilen, daß der von Mir geheilte Mensch auch also kräftig wird, als wäre er von der Geburt an nie krank gewesen, ebenso kann von nun an die Seele eines vollends bekehrten Sünders auch noch zu jener inneren Kraft gelangen wie die Seele eines Gerechten, der einer Buße nie bedurft hatte. Aber es kostet sie das viele sich selbst verleugnende Mühe.“ [GEJ.08_041,12]


4.9. Rechte Sexualerziehung

 

 

Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird.“  (Spr 22,6)

 

Auch einen Knaben kennt man an seinem Wesen, ob er fromm und redlich werden will.“ (Spr 20,11)

 

Wer da Kinder hat, der übe sie schon von früher Jugend an in den drei Stücken [Liebe zu Gott, Glaube und Wille zum Guten], und sie werden dann mit der Besiegung der Welt in sich ein leichtes haben!“ [GEJ.08_041,13]

 

Hütet euch darum, die Kleinen zu ärgern oder sie durch übermäßiges Putzen und durch reizende Kleidung zu reizen und fleischlich zu entzünden! Wehe dem, der sich also an der Natur der Kleinen versündigt! Wahrlich, dem wäre es wohl erklecklicher, so er nie wäre geboren worden!“ [GEJ.04_080,05]

 

Bewahret die Kinder vor dem ersten Fall und erhaltet ihnen ihre Schamhaftigkeit, so werden sie als Erwachsene dann ihr Fleisch leicht zu beherrschen haben und nicht leicht zu Falle kommen; aber einmal übersehen, – und des Fleisches böser Geist hat vom selben Besitz genommen! Kein Teufel aber ist schwerer aus dem Menschen zu vertreiben als eben der Fleischteufel; der kann nur durch vieles Fasten und Beten aus dem Menschen geschafft werden.“ [GEJ.04_080,04]

 

Nehmen wir an eine zarte, frühreife Maid, bloß nur physisch. Sie zählt noch kaum etwa zwölf Jahre, ist aber schon in allen ihren Leibesteilen derart ausgebildet, daß sie das Aussehen eines mannbaren Mädchens hat. Solch eine Maid reizt dann jeden Mann, der nur ein wenig sinnlicher Natur ist, mächtiger denn hundert auch noch so schöne, aber an Jahren reife Dirnen. Eine solche frühreife Maid ist dann ihrem Leibe nach hundert Gefahren ausgesetzt, und es gehört von seiten ihrer Eltern die größte Sorgsamkeit dazu, solch eine zu früh reif gewordene Tochter vor allen den ihren großen Reizen nachstellenden Feinden zu bewahren. Wird sie zu früh einem lüsternen Manne gegeben, so wird sie leicht verdorben in ihrer Fruchtbarkeit; wird sie zu sehr eingesperrt und von aller schlimmen Luft abgehalten, so wird ihr Fleisch, wie man zu sagen pflegt, mockig. Sie wird bleich, zehrt ab und erreicht selten ein nennenswertes Alter. Bekommt sie wenig Kost, und das nur eine Magerkost, so wird sie traurig und zehrt am Ende auch früh ab; wird sie gut genährt, so wird sie noch fetter und unbehilflicher und dadurch träge, so daß ihr Blut bald absteht und sie bald das Aussehen einer Leiche überkommt, was dann ihrem Leibe offenbar einen frühen Tod bringen muß.“ [GEJ.02_217,02]

 

Zugleich aber soll das allen Eltern ans Herz gelegt sein, daß sie ihre erwachsenen Kinder nicht den Reizungsgefahren aussetzen sollen! Denn ein brennbares Material kann leicht in den Brand geraten; wenn aber einmal die Flammen von allen Seiten lichterloh aufschlagen, dann geht es mit dem schnellen Löschen oft gar nicht mehr, und ohne Opfer schlägt keine Flamme auf! Wenn sie gelöscht ist, zeigt sich dann auch bald der Schaden, den sie verursacht hat. Darum sollen besonders die Jungfrauen wohl gekleidet, aber nie reizend bekleidet einher gehen, und die Jünglinge sollen nicht dem Müßiggange preisgegeben werden; denn der Müßiggang ist stets der Zeuger aller Laster und Sünden.“ [GEJ.03_066,09-10]

 

Der Mann soll vor seinem vierundzwanzigsten Jahre keine Jungfrau anrühren – ihr wisset es, wie und wo es zu verstehen ist vor allem –, und die Jungfrau soll wenigstens vollkommen achtzehn Jahre zählen oder mindestens volle siebzehn; unter dieser Zeit ist sie nur notreif und soll keinen Mann erkennen! Denn vor dieser Zeit ist hie und da eine nur notreif; wird sie zu früh berührt von einem geilen Manne, so ist sie schon brüchigen Fleisches und zu einer schwachen und leidenschaftlichen Seele geworden.“ [GEJ.04_080,10]

 

Es ist schwer, eines Mannes brüchiges Fleisch zu heilen, – aber noch um vieles schwerer das einer Jungfrau, so sie vor der Zeit brüchig geworden ist! Denn fürs erste wird sie nicht leichtlich ganz gesunde Kinder zur Welt bringen, und fürs zweite wird sie darauf von Woche zu Woche beischlafsüchtiger und am Ende gar eine Hure, die da ist ein elendester Schandfleck beim Menschengeschlechte, nicht so sehr für sich selbst, als vielmehr für jene, durch deren Nachlässigkeit sie dazu gemacht wurde.“ [GEJ.04_080,11]

 

Du mögest nur beständig sein in deiner Liebe und billigen Gerechtigkeit. Und du mögest dich, aus Liebe zu Ihm [Gott], so viel als möglich vom Beischlafe enthalten, der bloß auf sinnliche Befriedigung abgesehen ist. Dann sollst du auch bald einen so geweckten Geist haben, vor dessen Blicken der Mittelpunkt der Erde wie ein Wassertropfen unter dem Mikroskop enthüllt liegen soll. Denn so spricht der Herr: `Sage ihm, Ich bin ein wahrer Gott allen, die Mich lieben und Meine Gebote halten! – Wer da sich reiniget in Meiner Liebe, der wird den Tod ewig nicht sehen, auch wenn sein Leib tausendmal gestorben wäre. Denn wahrlich, sage Ich, es gibt nirgends ein Leben als in Mir. Und nun ist nahe gekommen die große Zeit der Zeiten! Wer mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und ihn gar wohl schmecken lassen die Stärke Meiner Liebe und die große Kraft Meiner endlosen Gnade.`“ [HiG.01_40.08.24,02f]

 

Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.“ (5. Mo 6,6-7)

 

Seht, das alles gebe Ich euch nur als einen guten Rat und nicht als irgendein Gesetz; denn unter dem Mußgesetz kannst du Mensch nicht der freie Gründer deines Heiles werden! Wer sich aber solchen Meinen Rat selbst in seinem Willen als ein Mußgesetz auferlegt und danach handelt und lebt, der tut wohl daran. – Habt ihr alle das aber nun auch wohl verstanden?“ [GEJ.08_041,14]


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Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat in dem Reich Christi und Gottes. Lasset euch von niemandem verführen mit vergeblichen Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens. Darum seid nicht ihr Mitgenossen. Denn ihr ward weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn. Wandelt wie die Kinder des Lichts, die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit, und prüfet, was da sei wohlgefällig dem Herrn, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, strafet sie aber vielmehr. Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch zu sagen schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht gestraft wird; denn alles, was offenbar ist, das ist Licht.“ (Eph 5,5-13)


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Es genügt, daß Mich jemand über alles liebt und seinen Nächsten wie sich selbst, denn zu dem werde Ich kommen und werde Mich ihm Selbst offenbaren. Dann wird er durch das große Licht Meines Geistes, der da eins mit seiner Seele geworden ist, in alle Weisheit geleitet werden und wird dann Dinge erschauen und erkennen, von denen bis jetzt in keines Weltweisen Sinn je etwas gekommen ist. Es geht das zwar in dieser Zeit schwer, weil die Menschen schon im Mutterleibe durch die Geilheit des Fleisches sowohl des Weibes wie des Mannes verdorben werden in ihrem Gehirne und dadurch später auch in der vollends ordnungsmäßigen Ausbildung der anderen physischen Lebensorgane. Es muß nun ein Mensch sich in der Liebe zu Mir und daraus in der Liebe zum Nächsten äußerst lebenswarm und sehr tätig bestreben, muß sich in vielen Lebensstücken gar sehr verleugnen und in allem überaus geduldig und vollkommen demütig sein, so bildet die Seele mit der Hilfe Meines Geistes zuerst den leiblichen Organismus zur erforderlichen Ordnung aus – und ist dann erst fähig, Meines Geistes Gnadenlicht in sich vollkommen aufzunehmen und sodann erst in die wahre Weisheit einzugehen, da ihr dann alles hell und klar wird, was ehedem in ein vollkommenes Nachtdunkel verhüllt war.“ [HiG.03_56.00.00,02ff]


Anhang


 

Ehesegen

 

Nehmet hin Meinen Segen zum ewigen Leben! Zeuget aus euch wahre, lebendige Früchte der reinen Liebe! Ferne sei eurem Leibe die stumme Befriedigung dessen, daran das Fleisch und somit auch die Sünde hängt, – so werdet ihr stets wandeln wahrhaft und getreu vor Mir; wer aber da wohltut seinem Fleische, es nährt über das gerechte Maß und es dann durch alle Wollust sucht zu ergötzen, der nährt seine eigene Sünde und räumt durch die Wollust des Fleisches dem ewigen Tode alle Gewalt über sich ein.
Daher bezähmet allzeit eure Begierden, so es nicht Zeit ist, daß ihr Mir zeugetet eine lebendige Frucht; wenn es aber Zeit ist, dann rufet zu Mir, damit Ich euch halte, wenn ihr der Sünde ein Opfer bringet, und ihr darum nicht fallet, sondern bleibet in Meiner Gnade.
Denn wer da fällt, der steht schwer auf, und bei jedem Falle wird der Geist mit einem neuen Totengefängnisse umgeben.
Wenn er dann erstehen möchte aus der Gefangenschaft des Fleisches, welches ist die alte Sünde und der alte Tod des Geistes, – wie wird es ihm dann ergehen, wenn er statt einer Rinde mehrere hunderte wird zu durchbrechen haben, da immer eine um die andere hartnäckiger wird?!
Daher sorget euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebet Mir und tuet im selben Meinen Willen, auf daß es kraftlos werde, so werdet ihr im Geiste allzeit in dem Grade wachsen und zunehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch.
Daher sage Ich es euch noch einmal: Nähret, stärket und ergötzet euer Fleisch nicht; denn dadurch nähret, stärket und ergötzet ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir!
Du, Mein geliebter Jorias, hast geschaut die Größe und Erhabenheit dessen, was da ist ein Kind Meiner Liebe! Du hast die Fülle der Glut Meiner Vaterliebe empfunden! Also bleibe getreu Meinem Willen; bleibe getreu Mir, deinem Gott; ja bleibe getreu Mir, deinem heiligen, liebevollsten Vater!
Siehe, sooft das Fleisch eine ungebührliche Forderung an dein Herz legen wird, allzeit die Sterne des Himmels an, und Ich werde aus den Sternen zu dir reden und werde dir sagen, was du zu tun hast!
Wenn du aber abweichen möchtest von diesem Meinem Wege, den Ich dir jetzt vorgezeichnet habe, dann wird sich auch der Himmel vor deinen Augen in dichte Wolken verhüllen, und du wirst so lange die sprechenden Sterne hinfort nicht zu Gesichte bekommen, bis du voll Reue auf diesen Meinen Weg zurückkehren wirst!
So du aber verbleiben wirst freimütig getreu Meinem Willen, da wirst du bald die große Macht desselben in dir zu gewahren anfangen; denn eben dadurch, daß du befolgst Meinen Willen, nimmst du denselben auf in dir und machst ihn zu dem deinigen.
Wenn aber Mein allmächtiger Wille deine Ordnung wird, wie er ewig ist die Meinige, sage Mir, welche Macht des Todes wird dich dann wohl mehr überwältigen können?!
Darum aber gebe Ich dir ein solches Gebot, wie allen, damit durch seine Befolgung jeder sich zu eigen machen möchte die Macht Meines Willens, durch welchen alle Dinge sind gemacht worden, und vor dem alle Dinge erbeben.
Solange aber jemand sich Meinen Willen nicht zu eigen gemacht hat, so lange auch bleibt er ein Gefangener des Todes und ein Knecht der Sünde, welche ist der alte Tod.
Wer aber sich zu eigen gemacht hatte Meinen Willen, der ist vollkommen geworden, wie Ich, sein Vater, es bin, und er wird die Werke des Lebens verrichten, die Ich verrichte.
Wer aber also geworden ist ein Besitzer Meines Willens, der hat auch die wahre Kindschaft überkommen.
Wer ist aber derjenige, dem Mein Wille zu eigen wird vollkommen? – Ich sage dir und euch allen: Derjenige ist es, der Mich liebt!
Wer aber liebt Mich? – Derjenige, der da tut Meinen Willen; wer aber tut nach Meinem Willen, der hat sich Meinen Willen zu eigen gemacht.
Das aber ist ja die wahre Kindschaft, daß jeder ist in Meinem Willen und Mein Wille in ihm; und das ist die wahre, lebendige Frucht der reinen Liebe und das ewige Leben.
Diese Frucht sollst du Mir vor allem zeugen mit deinem Weibe; hast du solche gezeugt, so wirst du auch dann Kinder zeugen, welche aus Meinem Willen hervorgehen werden und werden sein vollkommen gleich dem, der sie gezeugt hat.
Das aber ist dieser Mein Segen, daß sonach Mein Wille der deine werde und du lebest aus und in demselben ewig! Amen.“ [HGt.02_089,03-22]

Das Jesuskind zum römischen Statthalter Cyrenius
und zur Römerin Tullia:

 

Du, Mein Cyrenius, hast zu dieser Tochter dein Herz gar mächtig gefasst; daher sollst du es nicht mehr abwenden von ihr! Und du, Tochter, aber warst beim ersten Anblicke brennend schon in deinem Herzen zum Cyrenius, darum bist du schon sein Weib vor Mir und brauchst nicht erst eines zu werden! Denn bei Mir gilt nicht äußerer Rat oder Widerrat, sondern allein der Rat eurer Herzen ist bei Mir gültig. Bleibet sonach diesem für ewig getreu, wollt ihr nicht zu wahrhaftigen Ehebrechern werden vor Mir! […] Und du, Mein Cyrenius, nehme hin das Weib, das Ich dir gebe; und du, Tullia, nehme den Mann, den Ich dir zugeführt habe vollernstlich; nur sollet ihr euch nimmer verlassen! Wenn euch aber des Leibes Tod getrennt wird haben, dann solle der überlebende Teil frei sein dem Außen nach, aber die Liebe solle währen ewiglich, Amen.“ [JJ.01_102,17-20+103,15-16]

 

Die Liebe aber, da sie stets neue Weisheit und ein neues Wunder um das andere schafft, wird anziehender von Stunde zu Stunde, oder hier besser gesagt, von Weile zu Weile. Haltet euch daher stets an den inneren Geist der Liebe, der wird euch das wahre ewige Himmelsbrot sein und wird euch kräftigen und stärken stets mehr und mehr ohne Unterlass; denn solcher Geist in euren Herzen ist Jesus‘ Geist!“ [RB.02_255,2]

 

Gelöbnis einer Frau zur Vermählung

 

Spricht Helena zu Robert, ganz strahlend von himmlischer Schönheit:

Des Herrn Name sei gepriesen ewig, und sein heiliger Wille geschehe! Ebenso aber wird mir auch ewig heilig sein dein Wille, da ich nun klarst erschaue, dass du keinen andern Willen mehr in deinem Herzen birgst, als allein den heiligen des himmlischen, liebevollsten Vaters aller Menschen und Engel! - Sollte dein Herz je nach großen Taten in der Liebe auf Augenblicke matt werden, da soll es an dem meinen eine reiche Sättigung und Stärkung finden! Und sollte ich selbst je im heiligen Wollen irgendeine Schwäche zeigen, da wird dein Herz mich stärken und kräftigen in allem, was dem heiligsten Vater wohlgefällig ist! Und so will ich denn im Namen unseres heiligsten, himmlischen Vaters sein und bleiben für ewig dein himmlisches Weib, das mit dir und in dir leben und handeln wird als ein Wesen mit und in dir ewig! - Des heiligsten Vaters Gnade, Liebe, Weisheit, Ordnung und Wille sei uns ein Segen für ewig!“ [RB.01_124,12]

 

Siehe auch Swedenborg/Gollwitzer: "Der Mensch als Mann und Weib". Sexualität und eheliche Liebe in der Schau Emanuel Swedenborgs, erläutert von Gerhard Gollwitzer. Swedenborg Verlag Zürich, Lorber Verlag Bietigheim.