"Ja, Meine lieben Kinder! Ich will über euch den Geist des Friedens ausgießen, und zwar den Geist des Friedens, welcher nur von innen kommt und nicht von der Außenwelt zu erwarten ist! Liebet Mich! Und vergesset eure Mitbrüder und Geschwister nicht!" (Aus: "Zum Pfingsfest ")


 

Betrachtungen zum Pfingstfest


Gegeben von unserem Herrn und Vater Jesus Christus
an Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer


Eine Zusammenstellung von Texten aus der Neuoffenbarung


. Allgemein vorbereitende Worte
- Winke über das große Pfingstfest
- Frohe Botschaften
- „Ich will euch nicht als Waisen lassen, Ich will zu euch kommen!“
- Zum Pfingstfest

. Am Pfingsttag
- Pfingstpredigt – Der Herr und Seine Kinder
- Die Verheißung des Trösters
- Einst sagte der Apostel und der Prophet Joel…
- Vom Geist der Wahrheit

 

Allgemein vorbereitende Worte


 

Winke über das große Pfingstfest

Empfangen durch Gottfried Mayerhofer am 04.06.1871

Mein lieber Sohn! Du willst etwas Tiefes, Geistiges und Erhabenes von Mir, wie das Wort über Licht, Leben und Liebe. Nun, was du in deinem Briefe angeführt hast, war es nicht ebenfalls ein Akt, wo die Liebe Meinen verlassenen furchtsamen Aposteln Licht und Leben brachte; war es nicht in jenem Augenblicke, wo Meine Gnade in Gestalt von Flämmchen ihre Häupter umzitterte, und ihre Herzen mit dem göttlichen Segen umflutet wurden, damit sie befähigt waren, das Gehörte und Gelernte so wiederzugeben, wie sie es gehört und gelernt hatten! Mein Geist, der sich dort über sie ausgoss befähigte sie, in verschiedenen Sprachen ohne Schwierigkeiten Meine Lehre zu verbreiten, befähigte sie, mit Tatengleich Mir ihrer Worte Sinn zu bekräftigen, und was tue Ich denn jetzt schon seit längerer Zeit? Habe Ich nicht auch über euch Meinen Geist ausgegossen, damit auch ihr im Stande seid Mein Wort, welches jetzt direkt gegeben in euer Herz fließt um euren Hunger nach himmlischer Speise zu stillen und auch anderen mitteilen könnt, das was Ich schon vor mehr als tausend Jahren gesprochen, ihr nun neu erklärt und das Verlorengegangene ersetzt erhaltet.

Auch über euch wurde Mein Geist ausgegossen als Zeichen Meiner nie verwelkenden Gnade und nie versiegenden Liebe. Wie Ich in jener Zeit zu Meinen Jüngern kam, nachdem Meine Mission auf Erden geendet und die der Apostel ihren Anfang erst nahm, so ist es jetzt nur umgekehrt der Fall.

Ich gieße Meinen Geist über euch nur als Vorboten Meines nahen Wiederkommens. Dort, ehe Mein Geist sich über Meine Apostel ergoss, erzitterte das Haus, worin sie sich eingeschlossen hatten, durch einen kräftigen Windstoß, und jetzt, wo Ich das selbe bei euch tue, erzittert ebenfalls euer Wohnhaus, die Erde, ob des geistigen Windstoßes, der über alle Länder geht, um die längst eingeschlafenen Geister zum Erwachen zu zwingen.

Was dort nach dem Kommen Meines Geistes, und am Ende Meiner irdischen Laufbahn geschah, wird jetzt vor Meinem Wiederkommen sich ereignen. Dort erzitterte das Wohnhaus in seinen Grundfesten ob des mächtigen Windes, welcher alle seine Bestandteile ins Vibrieren brachte, und jetzt seht ihr, wenn ihr nur ein wenig aufmerksam seid, ebenfalls, nicht eure materiellen Wohnhäuser, sondern die geistige Atmosphäre eurer Erde durch den geistigen Wind erzittern, der – wie bei jedem Sonnenaufgang der Morgenwind – so bei Meiner nächsten Wiederkunft, als ein neuer geistiger Aufgang der größten Zentralsonne der ganzen Schöpfung vorauseilt.

Es erzittern die Gemüter der Menschen. Unbewusst des „Warum“ vibrieren in allen Köpfen und Herzen die tiefsten und kleinsten Fasern des ganzen geistigen Organismus. Alles fängt an, aus seinem langen Schlafe zu erwachen; aber wie es bei den Menschen ist, der plötzlich aus seinem Schlafe geweckt wird, und im ersten Augenblick nicht weiß was er tut, so seht ihr auch jetzt Völker, aufgeweckt durch Meinen geistigen Wind aus höheren Regionen, Handlungen begehen, die keinen eigentlichen Zweck haben, und eher denen eines Schlaftrunkenen gleichen, bis sie (die Völker) mehr erwacht zu sich gekommen sein werden, und ihre Aufgabe instinktmäßig verfolgend auch sich dessen bewusst werden, was sie tun.

So muss der Vorläufer Meiner neuen Ankunft, der geistige Wind, und die Träger desselben Meine Kinder sein, welche die Völker vorbereiten werden auf das, was da nach ihnen kommen wird, wie Johannes in der Wüste durch seine Bußpredigten (figürlich geistige Windstöße) ebenfalls die Eingeschlafenen aufwecken und vorbereiten musste auf Den, Der nach ihm kam, und Dem er nicht wert war, die Schuhriemen aufzulösen, so siehst du Mein Sohn, und Verbreiter Meines Wortes an die Menschheit, so bist du auserlesen, und noch so mancher unter euch, dieses Ausgießen Meines Geistes beschleunigen zu helfen, damit die geistige Luft gereinigt und für Mich tauglich werde. Reinigen nicht ebenfalls Winde die Lüfte von schädlichen Dünsten? Nun ebenso soll der geistige Luftstrom, der jetzt durch alle Herzen zieht, ebenfalls dort alles Schlechte vertreiben, denn wenn es heißt: „Machet die Tore weit, auf dass der Herr einziehe in Seiner Herrlichkeit!“ (Psalm 24), so will das nichts anderes sagen als „reinigt eure Herzen, auf dass des Herrn Liebeworte einen guten Ackerboden finden, und Früchte Seiner würdig hervorbringen können.“

So gießt sich jetzt Mein Geist über die ganze Menschheit aus, und wenn ihr gleich weder eure Mission noch die Weltereignisse ganz begreifen und durchschauen könnt, welchen Endzweck sie haben werden, so sage Ich dir, Mein lieber Sohn: Siehe, sie haben alle den Zweck euch von der großen, d.h. geistigen Nacht (als im Weltsinn befangen), in welcher jetzt die ganze Menschheit versunken ist, zum Lichte, zu Mir, ihrer eigentlichen Bestimmung zurückzuführen.

Begreifst du denn nicht dieses Gären in allen Gemütern, es braust und zischt, will ausscheiden was fremdartig, und wo in Fässern eingeschlossen der Most nicht gehörig Raum zu seiner Entwicklung hat, da zersprengt er die Fesseln und macht sich frei, richtet wohl auch durch das Zersprengen Schaden, momentanen Schaden, an, aber die ausgegorenen Geister sind geworden was sie wollten, sie sind frei geworden, frei von den hemmenden Fesseln, die sie in ihrer geistigen Entwicklung hindern wollten.

Erschrecke nicht an den Formen der Ereignisse, die du gesehen und noch sehen wirst. Das Böse muss ausgetrieben werden, und kann aber bei seiner Trennung nicht auf friedlichem, sondern auf gewaltsamen Weg für den Anfang ebenfalls nur scheinbar Böses hervorbringen, denn beide Teile werden frei. Das Gute hat durch die Trennung vom Bösen freieren Spielraum, aber auch das Böse ist frei geworden, und geht seinem Hang ebenso nach wie das Gute. Lasse diesen Gärungsprozess nur austoben, während desselben siehst du auch beim Weinmost ebenfalls nur Kampf und Zerstörung; aber was ist das Endresultat? Ist es nicht ein klarer, guter, kräftigender Wein? Nun warte den Wein auch in dieser geistigen Gärung ab, und dasselbe wird da ebenfalls sich zeigen: Meine Liebe-Lehre in reinster Form, und wie der Wein den Schwachen stärkt, und ihn für die Arbeit bekräftigt, und seinen Körper mit leichter Wärme zu größerer Tätigkeit fähig macht, ebenso wird auch Meine Lehre die Seelen der übrig gebliebenen Menschen stärken und sie in den Stand setzen, auch Den würdig zu erwarten und zu empfangen, Der diesen herrlichen Wein zu keltern half, auf dass ihr geistiger Leib befähigt werde zur höheren geistigen Arbeit, und zur größeren Seligkeit im Reiche der Liebe.

So wird jetzt der Geist über Meine Kinder ausgegossen. Wie sanfte Flämmchen schweben diese Segnungen über ihren Häuptern, über den Häuptern Meiner Auserwählten, wozu auch du, Mein Sohn, schon längst gehörst. Langsam sollt ihr zuerst nur wenige vorbereiten, ihnen den Geist Meiner Lehre verstehen und ertragen lehren.

Wie einst die Apostel in verschlossenen Häusern, so auch ihr noch verborgen, unbeachtet von der Welt, sollt ihr alle euren Geist stärken, euch fest machen gegen alle Stürme, die da kommen möchten, ihr sollt zuerst erzogen werden, das Geistige als Höchstes und das Weltliche als Niedrigstes zu halten, sollt begreifen lernen, dass auf dieser Welt nichts von Bestand ist, als nur Meine Wahrheit, Meine Liebe, Mein Licht und Mein Leben, sollt ruhig zusehen lernen, wenn alles Weltliche in Trümmer fällt, aber dabei die Versicherung nie aus den Augen verlieren: Aus all dieser Zerstörung und Vertilgung alles Überflüssigen erhebt sich dann geläutert, wie aus der Asche durch das Feuer der Liebe, der Baum der göttlichen Wahrheit. Vorerst finsterer Rauch, dann stets mehr weißer und mehr lichter und leichterer, bis endlich nur leichte Dünste noch den Überresten entsteigen, und die aufgehende Geistessonne, wie bei dem Regen im Herabfallen den Regenbogen mit seinen sieben Farben bildend, so sich in diesen aufsteigenden Dünsten die ersten und letzten Worte Meiner göttlichen Gesetze entwickeln, d.h. die großen Fundamentalgesetze (des Friedens):

Liebet Gott über alles und den Nächsten wie euch selbst!“

So gießt sich dann Mein Geist über alle noch lebenden Herzen, es bricht das geistige Morgenrot an, die Sonne, die ewige Liebessonne geht für ihre Kinder auf um nie wieder unterzugehen, und um den Übriggebliebenen die ganze Fülle ihrer Macht und Kraft fühlen zu lassen. Das ist dann das Pfingstfest für Meine Kinder, welche treu ausharrend stets bei Mir bleiben, und nur in Mir und bei Mir allen Trost und alle Hilfe gesucht und auch gefunden haben werden. –

Sieh‘ Mein Sohn! Du, der du etwas Tiefes und Erhabenes und Hohes willst, das ist die Deutung eines künftigen Pfingstfestes und war es auch in jenen Zeiten für Meine Jünger; dort warf Ich den Zunder in die Massen in Form Meiner Lehre, und jetzt glimmt es wieder an allen Orten, der Wind bläst von einem Ende der Welt zum anderen. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht. Es ist der Wind, den Mein Jünger Johannes in seiner Offenbarung bildlich mit den Posaunentönen ausdrückt, ehe die Zornschalen ausgegossen werden. Die Zornschalen bedeuten die Kämpfe des Altangewohnten mit dem neuen Ungewöhnlichen, sie bedeuten das Ausgießen Meines göttlichen Geistes, seine erste Wirkung und sein Endresultat!

Also fahre auch du fort Verbreiter Meiner Lehre zu sein, du bist ein Sämann; streue Meinen Samen getrost aus, für sein Aufgehen will Ich dann schon Selbst sorgen, und wenn einst bei Mir, sollst du auch mit Mir ob deines Wirkens dich erfreuen, wenn du mit geistigen Augen sehen wirst, was du jetzt nur leise ahnen und mutmaßen konntest. Dort wirst du dein Pfingstfest mit Mir feiern, wirst die Flamme Meines Liebegeistes über deinem Haupte und über denen deiner Brüder und Schwestern erkennen, und wirst trotz aller Verwüstung und Gräuel die Hand segnen, die dich und die Deinigen so glorreich zum Ziele führte!

Was willst du noch Tieferes mehr, blicke in der Zukunft Spiegel, lüfte den Schleier, der noch den Sonnenaufgang verdeckt, und du wirst in aller Glorie – umgeben von Seinen Engeln und Geistern – den Vater kommen sehen, Der – wie die Sonne nach einem Sturme – die Welt wieder mit aller Liebe und Wärme neu erfassen wird, und euch allen zuruft, wie einst Seinen Jüngern im verschlossenen Hause: „Fürchtet euch nicht, Ich, euer Vater, bin es!“ Amen.

Quelle: Festgarten: Pfingstsegen als Licht und Trost für’s Leben S.46.

„Diese und alle Welten in ihren Herrlichkeiten werden einst vergehen und zunichte werden – aber aus den Taten der Liebe werden an ihrer Stelle unvergängliche Sonnen und Welten hervorgehen und werden wachsen und herrlicher werden in alle Ewigkeit der Ewigkeiten. Und ihr werdet darinnen schauen die große Herrlichkeit des „neuen Himmels“ und der „neuen Erde“, welche da sein werden und jetzt schon sind: reine, unvergängliche Werke der ewigen Liebe – wie die jetzigen Welten sind Werke des Zornes und seiner tödlichen Macht. Tuet daher Liebe jedermann ohne Unterschied und helfet nach Vermögen jedem, der eurer Hilfe bedarf, so werden eure Werke vollkommen sein und ihr in euren Werken – wie Ich, euer liebevollster Vater im Himmel, vollkommen bin.“ (HiG Bd. 1, S.368)


Frohe Botschaften

Empfangen durch Jakob Lorber

Meine lieben Kinder! Es ist erschienen der große Tag des Heils oder das helle geistige Licht, welches nie mehr erlöschen wird bei Denen, die es durch Meinen Geist erhalten. Dass dieser Tag erschienen ist, könnet ihr daran erkennen, dass alle, welche sich zu Mir halten, in sich selbst das wahre Licht haben; denn ihre Gedankenwelt ist von Mir aus beschäftigt, sie erfassen Mein Wesen durch Meine Gnade und lassen sich nicht durch blinde Führer leiten, sondern als Meine Schafe erkennen sie Meine Stimme, auch wenn sie auf die Predigten und Lehren ihrer Vorgesetzten hören. Es wird ihnen auch durch diese Predigten Segen zufließen, so sie dieselbe in Meinem Namen anhören, denn Ich segne die Worte einem jeden nach dem Bedürfnis seines Herzens!

Darum, liebe Kinder, möget ihr den gemeinschaftlichen Gottesdienst besuchen, mit der Zuversicht im Herzen: „Der große Tag ist da! – die helle Flamme des Geistes durchdringt jetzt nach und nach alle Finsternis, und wird mir und anderen den Gnadenstrahl zufließen lassen.“

Daher, wenn ihr in den gemeinschaftlichen Gottesdienst gehet – betet recht um Segen! Nicht allein für euch, sondern auch für andere. Es ist ja Mein Wort, das euch dort verkündet wird, obgleich es den Anschein hat, als ob es keine Wirkung mehr habe. Seine Kraft ist von Mir ausgehend ewig und veraltet nicht. Die Zeit ist da, wo es sich wieder mächtig beweisen soll. Darum tuet eure Pflicht durch die (Für-)Bitte und Gebet. Vereinigt euch im Geiste mit Meiner Heerschar, welche gegen die finstere Macht in Anzug ist. Auch ihr Menschenkinder sollet auf Meine Seite treten, denn es gibt eine geistige Schlacht – dem materiellen Auge verborgen. Nur wenige erkennen sie durch Meine Gnadenmitteilung, darum auch ihr wenige desto eifriger sein sollet, Mir noch viele Mitarbeiter zuzuführen. Diese Schlacht geht geistig vor sich, durch wahre Liebe, durch Gebet, durch anhaltenden Verkehr mit Mir, damit Ich jeden einzelnen im Herzen belehren kann, was er zu tun hat, denn das große Pfingsten ist vor der Türe! Des freuet euch!

Wenn die Weltkinder mit ängstlicher Furcht und Bangen den Weltereignissen entgegensehen und fragen, was soll denn werden? So sollet ihr dagegen mit froher Zuversicht wissen, dass jetzt die Finsternis weichen muss dem hellen Tag, dem großen Licht der Erkenntnis, wo Ich erkannt werde als Der, Der Ich bin: Die Liebe, als Vater, Sohn und Geist.

Wie Ich damals in Bethlehem geboren nur von wenigen erkannt wurde, und doch die Wiedervereinigung mit Meinen Kindern dadurch bezweckt wurde, also unscheinbar ist auch jetzt Mein zweites Kommen. Nur wenige begreifen es und doch ist ein Aufhalten desselben unmöglich. Das kleine Licht wird zur verzehrenden Flamme werden. –

Meine lieben Kinder, denket dabei nicht, wie ihr eine äußere Umwandlung im Allgemeinen ertragen wollt. Bei solchen (materiellen) Gedanken öffnet ihr dem bösen Feind eine Spalte, daher, eurer Schwachheit bewusst, verschließet die Tür eures Herzens gut gegen alle Leidenschaften, welche Boten des Satans sind, und er wird euch meiden lernen und nicht zu äußeren Kämpfen verlocken.

Ein starker Held, der schon viele Schlachten gewonnen hat, wird von seinen Gegnern nicht mehr so stark begehrt, weil sie eine Niederlage fürchten, ebenso ein gut Gewappneter, dessen Ausrüstung von der vollen Macht Dessen zeugt, der ihn schickt, hat mit seinem Auftreten schon halb gesiegt und den Mut seiner Feinde geschmälert. Sie werden deshalb mehr listige Anläufe gegen ihn ersinnen und unbewachte Augenblicke zu benützen suchen. Darum verschließet die Türe eures Herzens, wachet und betet! Der euch den Tag hell gemacht hat, der wird einst auch einen größeren Siege von euch erwarten. Amen. Amen. Amen.

Quelle: Festgarten: Die Wiederkunft Christi S.94.


„Ich will euch nicht als Waisen lassen,

Ich will zu euch kommen!“

Joh. 14,18

Empfangen durch Jakob Lorber am 19.01.1844

Dieser Text besagt wieder ganz dasselbe, was fürs erste vor euch liegt, was Ich zu euch immer rede, und was Ich soeben jetzt auch wieder mit dieser neuen Gabe treulich und lebendig bestätige.

Ich will euch nicht als Waisen hinterlassen!“, sondern, wie es auch heißt: „Ich verbleibe bei euch bis ans Ende der Zeiten!“, aber freilich nicht in eurer Weltklugheit und großen Gelehrtheit, vor der Mich ekelt, sondern in der Liebe und Demut eures Herzens.

Ich will euch nicht als Waisen hinterlassen!“, will nicht etwa gesagt haben: „Ich will euch mit Büchern aller Art versehen und daneben mit Bethäusern voller Schnitzwerke und mit Meinen Portraiten, in allen möglichen Situationen gemalt und geschnitzt, welche in das Reich des Heidentums gehören!“; denn jede äußere Anschauung gehört der Welt an und hindert die Eröffnung der inneren Sehe, gleichwie derjenige Mensch, der sein Auge nicht schließt, nicht zum Schlafen kommt und im Schlafe noch weniger zu einem Traume, welcher ist eine innere Anschauung dessen, was der Geisterwelt angehört.

Also nicht dadurch will Ich euch nicht als Waisen hinterlassen, so Ich durch Meine Zulassung es gestatte, dass ihr eine Menge äußerer Spektakel, die allenfalls auf Mich Bezug haben, ins Werk setzen könnet und zugleich aus eurem Verstande heraus eine ebenso große, wo nicht noch größere Menge Bücher schreiben könnt, in denen nach Wahrheit geforscht wird, auf die gleiche Weise, wie ihr in die Lotterie setzt, da niemand weiß, ob die Ziffer gezogen wird, die er gesetzt hat, sondern jeder auf gut Glück setzt. Und ist da zufällig die Ziffer gezogen worden, so weiß er eben so wenig den Grund dieses Gelingens, als er im entgegengesetzten Fall den Grund des Nichtgelingens gewusst hätte. Denn ein jeder Setzer ist der Meinung, seine Ziffer werde die beste sein; sonst hätte er sie sicher nicht gesetzt. Die Folge erst zeigt ihm ein anderes Licht, dass nämlich eine andere Ziffer besser war. Er spricht da freilich: „Aber ich habe diese Ziffer schon auf dem Papier gehabt, – warum musste ich eine andere wählen?“

Und sehet, dieses Beispiel passt genau auf alle die große Zahl von Schriftstellern. Ein jeder meint so oder so den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Aber es dauert nicht lange, da taucht schon ein anderer auf, welcher dem ersten auf ein Haar beweist, dass er einen ungeheuren Fehlhieb gemacht hat. Und so geht das fort und fort, und am Ende weiß der Letzte es so wenig wie der Erste, ob er den Nagel auf den Kopf getroffen hat oder nicht.

Gelingt es auch hier und da einem oder dem andern, in einem oder dem andern Fach an die Wahrheit zu stoßen, so weiß er aber dennoch nicht, ob er im Ernste an sie gestoßen ist oder nicht. Das einzige Kriterium liegt für ihn darin, dass er mit seinem Werke der Welt einen allgemeinen Beifall abgelockt hat, er bedenkt aber nicht, dass, um diesen Beifall zu erreichen, eben nicht zu außerordentlich viel dazu gehört.

Man darf es ja nur mit der Schriftstellerei also machen, wie es die Lotteristen vor der Ziehung mit ihren Losziffern machen, nämlich alles recht durcheinandermengen, so dass daraus niemand klug wird, was der Schriftsteller so ganz eigentlich damit gewollt hat, so bleibt dann jede Kritik vor einem solch kolossalen Werke bescheiden zurück, und der Schriftsteller hat dann mit seinem Werke einen offenbaren Weltbeifallstreffer gemacht.

Frage aber: „Sitzt etwa der von Mir versprochene Heilige Geist in solchen Werken?“ O nein! Fürwahr, die sind Waisen; bei denen bin Ich nicht! Für die gilt der Text nicht, um den es sich hier handelt.

Aber vielleicht gilt er für die Maler, Kupferstecher, Bildhauer und Vergolder, die sich ganz besonders mit der bildlichen Darstellung der sogenannten heiligen Gegenstände abgeben – wenn sie aber bezahlt werden, da liefern sie auch Schlachtstücke und noch allerlei andere obszöne Darstellungen –, Ich sage: auch diese sind Waisen, und der Text hat mit ihnen nichts zu tun.

Aber es werden vielleicht die Predigt- und Gebetbuchdichter es sein, wie auch musikalische Komponisten für die sogenannte Kirchenmusik? O nein! Auch für diese gilt der Text nicht; denn auch diese drehen den Mantel nach dem Wind und sind für alles erbötig ums Geld. Der Erste schreibt heute einen erhabenen Gesang, ein Gebet, einen Psalm, der dem David, in äußerer Hinsicht betrachtet, keine Schande gemacht hätte, wenn er ihn geschrieben hätte; morgen aber schreibt er, wenn er bezahlt wird, mit dem gleichen Enthusiasmus ein erhabenes Gedicht über die Hure eines Großen und macht auch im Notfall ein erhabenes Epitaphium für ein verstorbenes Schoßhündchen einer Prinzessin. Der Zweite aber komponiert heute ein Oratorium, gleich allernächst darauf, wenn er bezahlt wird, schreibt er aber auch ein Ballet oder eine noch niedrigere Tanzmusik.

Frage: Schaut da wohl eine Wirkung des Heiligen Geistes heraus? – Ich finde sie nicht; und wenn Ich sie nicht finde, da werdet ihr sie sicher noch weniger finden, und möchtet ihr sie mit Laternen suchen, in denen statt einer schlechten Kerze eine Zentralsonne brennete.

Aber der Heilige Geist wird etwa in den weisen Staatsgesetzen, in Kriegsgesetzen, allerlei Verordnungen und gar in den scharfen, mannigfachen kirchlichen Disziplinargesetzen stecken? – Fürwahr, Ich finde keinen!

Warum denn nicht? Weil in allem dem nicht Ich, sondern nur weltliche Herrschvorteile der Grund sind. Alles will herrschen, der Kaiser und der König, der Fürst, der Graf, der Baron, der Ritter, der Herr ‚von‘, der Kaufmann, der Bürger, auch der Bauer, und vom Kaiser abwärts natürlicherweise alle seine Beamten also, als wären sie nahezu überall die Persönlichkeit des Kaisers selbst.

Es muss ja wohl ein Kaiser sein und ein König und ein Fürst: aber des Herrschens wegen sollen sie nicht sein, sondern der Leitung wegen, dass die Völker durch ihre Leitung zu Mir geleitet würden. Aber so werden sie nur vielfach von Mir abgeleitet und zur Welt gewendet, werden nicht stark, sondern nur schwach gemacht, auf dass sie dann in ihrer Schwäche desto leichter zu beherrschen sind.

Frage: Ist das eine Wirkung des Heiligen Geistes, wenn der Herrscher in seinen Untertanen nichts als Leibeigene erblickt, die sein Wort zu jeder Zeit vernichten kann, wenn er es nur ausspricht? – Der Herrscher soll ein Leiter und ein Tröster seines Volkes sein und soll ihnen Gesetze geben, die nicht von den heidnischen, sondern die von den Meinen erklärlich abgeleitet sind; dann wäre er ein rechter Regent und der Heilige Geist wirkete mit ihm, wie er mit David und noch anderen würdigen Regenten gewirkt hat.

Aber in den Erfindungen von allerlei der armen Menschen Hände überflüssig machenden Maschinen, in der Förderung der Industrie, in der Errichtung der Eisenbahnen und in der Aufstellung großer Kriegsmächte wirkt der Heilige Geist ewig nie! Denn all dergleichen war auch vor der Sündflut zu Noahs Zeiten gang und gäbe durch die Wirkung des Weltgeistes, welcher ist der Teufel in seiner Gesamtheit. Also ging es auch zu in Sodom und Gomorrha und in Babel.

Wer aber wird da behaupten wollen, als hätte solches der Heilige Geist gewirkt? Also folgte denn auch auf solche dem Heiligen Geiste schnurgerade zuwiderlaufende Handlungsweise allzeit ein mächtiges Gericht; ein gleiches Ich auch jetzt schon in der Bereitschaft halte, um daraus zu zeigen, dass Mein Heiliger Geist in der jetzigen Handlungsweise der Welt durchaus nirgends zugegen ist, daher alle diese Welt vollkommen als Waise dasteht. Ich lasse sie aber noch einige Zeit steigen, bis sie die rechte Fallhöhe wird erreicht haben, und dann – ein Blitz vom Aufgang bis zum Niedergang, und es wird sich in dessen Licht zeigen, wie viel der Wirkungen des Heiligen Geistes jetzt in der Welt vorhanden sind!

Ja, wenn aber also, wo sind denn dann diejenigen, die Ich nicht als Waisen hinterlassen will?

Ich sage: Es gibt deren schon auch hier und da; aber sie sind jetzt beinahe seltener und köstlicher geworden als große Krondiamanten. Diese leben schlicht, von der Welt so viel als möglich abgezogen, und ihre Freude bin Ich, und der Gegenstand ihrer Gespräche bin auch Ich. Warum denn? Weil der Mund davon übergeht, wes das Herz voll ist! Also bin Ich auch der Gegenstand, mit dem sich ihr Herz beschäftigt, und alles andere in der Welt ist ihnen um eine hohle Nuss feil.

Diese sind fürwahr keine Waisen; denn Ich bin ja mitten unter ihnen, rede tagtäglich mit ihnen und lehre sie Selbst und ziehe sie Selbst. Diese hören allzeit Meine Stimme und erkennen auch diese Stimme als die des rechten Hirten und nicht als die eines Mietlings, der sie nicht folgen, weil sie die Stimme eines feilen Mietlings ist. Diese also sind es denn auch, für die der vorliegende Text gestellt ist.

Ich brauche sonach keine Gelehrten, keine Dichter, keine Bildner und keine Tonsetzer, keine Maschinenerfinder und keine Weltgesetzgeber, sondern nur demütige, Mich liebende Herzen brauche Ich. Wo Ich das finde, da werde Ich auch schon alles andere hinzufügen, und das sicher in besserer Art, als es die Welt erfindet; und dann wird alles eine Wirkung des Heiligen Geistes sein, und es wird keine Waisen in der Welt geben. Aber also sind es nur sehr wenige, deren Ohr für Meine Stimme empfänglich ist.

Ich meine, ihr werdet aus diesem Gesagten wohl sehr leicht begreifen, welche die sind, für die der Text gestellt ist. Dass ihr auch derzeit dazu gehört, beweist, was vor euch liegt. Aber wenn ihr erst vollkommen danach handeln werdet, dann erst wird euch die große Überzeugung von dieser Wahrheit werden. Solches bedenket! Amen.

Quelle: Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen Kap. 19.

„Was betrübt euch?
Ich werde bei den Meinen verbleiben
bis ans Ende der Zeiten dieser Erde
und für jeden, der an Mich glaubt,
offen halten die Tore zum ewigen Leben in Meinen Himmeln.
Es werden sich zwar Meine Schafe zerstreuen,
so Ich als ihr Hirte geschlagen werde.
Aber Ich Selbst werde sie wieder sammeln,
und es wird zuletzt eine Herde und ein Hirte sein für immerdar.“
(GEJ Bd. 9, Kap.149)


Zum Pfingstfest

Empfangen durch Gottfried Mayerhofer am 01.06.1870

Apostelgeschichte 2,17-18
„Und es soll geschehen in den letzten Tagen, sprach Gott, Ich will ausgießen von Meinem Geist auf alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben; und auf Meine Knechte und auf Meine Mägde will Ich in diesen Tagen von Meinem Geist ausgießen und sie sollen weissagen.“

Joel 3,1
„Und nach diesem will ich Meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen; auch Älteste sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen!“

Du hast diesen Text gewählt, dessen Worte ganz auf Meinen Erinnerungstag, den ihr nächstens feiern werdet, passen, und um so mehr, weil sie dem Kapitel Lukas entnommen, wo von dem Pfingsttag und der Prophezeiung Joels das weitere verhandelt wird. Nachdem Ich dir schon früher an’s Herz gelegt, dass Ich euch zu diesem Feste ein Wort geben werde, so will Ich denn auch Mein Versprechen halten, und an den obigen Text anknüpfend, euch allen Worte des Trostes und der Liebe, aber auch des feierlichen Ernstes für eure Zukunft geben.

So höret denn: Schon zu jener Zeit ließ Ich den Aposteln und wie oben angeführt auch dem Evangelisten Lukas Worte der Prophezeiung ans Herz legen, wie noch früher dem Joel, die, dort ausgesprochen, jetzt erst, nach mehr als 1800 Jahren, ihre wahre Bedeutung erhalten werden; denn es naht sich die Zeit, wo alle dunklen Stellen der heiligen Schrift, sowie die Offenbarung Meines Lieblings Johannes, nach und nach ihre Lösung finden werden.

Schon dort in jener Zeit, als Mein Geist Meine Apostel und Jünger segensreich überflutete, und sie in allen Sprachen geläufig zu werden anfingen, in Sprachen, welche ihnen nötig waren zur Verbreitung Meines Wortes, schon dort, wo dieses Kommen Meines Heiligen Geistes mit Sturmesbrausen sich anzeigte, glaubten außer den Aposteln die anderen Juden wenig daran, ja sie hielten Meine Jünger für betrunken, oh, sie waren trunken, aber nicht vom Wein, sondern von der Freude, Meinen heiligen Geist empfangen und so die Gewissheit dadurch erhalten zu haben, dass alle Meine Worte und Verheißungen, die Ich schon während Meines Wandelns unter ihnen gab, nun faktisch in Erfüllung gegangen sind. Ihre prophetische Fernsicht begabte sie also zu verkünden, dass einst Jünglinge und Mädchen dies geistige Schauen erhalten und die Ältesten prophetische Träume haben werden, sie sahen voraus, wie mehrere, von ihrer Lehre Begeisterte, den ganzen Verband des geistigen mit dem materiellen Leben, sowie Vergangenheit und Zukunft, gleich der Gegenwart vor sich sehen werden, und was sie dort am wichtigsten Tage für sie, in Betreff Meiner zweiten (jetzt nahen) Niedersteigung im geistigen Sinne prophetisch voraus sagten, das hat sich auch nun nach und nach erfüllt. Denn von jener Zeit an bis auf heute blieb die Welt nie ohne Propheten und Seher, die die verirrte Menschheit aufmerksam machten auf ihren verkehrten Lebenswandel und auf dessen konsequente Folgen, die ihnen die Zukunft entschleierten, als eine natürliche Folge ihres, von der von Mir gelehrten Bahn so gänzlich abweichenden Weges. Wie viele büßten ihr Leben damit ein, und besiegelten so ihr Zeugnis mit dem eigenen Blute.

Die Welt, schlecht wie sie war, und bis auf den heutigen Tag noch ist, wollte nichts wissen von dem, was ihr ein Hemmschuh ihrer Gefühle und Leidenschaften gewesen wäre. Sie vernichtete die Mahner und „Prediger der Wüste“. Allein ihr Gewissen konnte sie damit doch nicht zum Schweigen bringen, und wenn die Menschen sich gleich in Vergnügungen aller erdenklichen Art werfen wollten, in einzelnen Momenten ließ sich diese Stimme im Innern immer wieder vernehmen, die ihnen Vorwürfe über ihr gottvergessenes Treiben machte.

Und auch jetzt sind in der Welt Seher und Propheten zerstreut, sie reden und schreiben; Jünglinge und Mädchen haben Gesichte, mahnen als Warner zur Umkehr, und wer hört sie? Niemand, oder wenigstens sehr wenige. Und deshalb, weil alle von Mir Begeisterten und Erleuchteten wenig Geltung bei den blinden Menschen ernten, musste Ich Selbst Mich wieder entschließen, durch direkte Einflüsse, wie ihr wisst, schon seit mehr als vierzig Jahren, Meinen Knechten in die Feder zu diktieren was den Menschen am meisten fehlt, sie zur Umkehr mahnend, um so mehr jetzt wo der Stundenzeiger für die materielle Welt nahe an Zwölf, und für die geistige nahe an Eins steht, um ihnen allen zuzurufen: „Bessert euch, da es noch Zeit ist!“ und seht, wie wenige kehren sich an Meine Stimme, beinahe noch weniger als an die Stimmen der von Mir begeisterten Seher und Seherinnen!

Nächsten Sonntag ist der große Erinnerungstag, wo Ich wieder (natürlich nur denen, die Meine Stimme hören und auch folgen wollen) alles Geschehene in Erinnerung bringen will, was Ich einst gesagt, versprochen und bis jetzt getreu gehalten habe.

Vor mehr als tausend Jahren übergoss Mein Geist Meine einzigen dort Mich liebenden Kinder, und jetzt nach so vielen in den Strom der Zeiten verronnenen Jahren, wo der Erinnerungstag dieses wichtigsten Moments wieder gefeiert wird, lebt ebenfalls ein kleines Häuflein Mich liebender Herzen auf Erden, die Mich alle suchten, und teilweise auch gefunden und schon mit Erfolg das Gefundene anderen mitgeteilt haben.

Jetzt nach tausend Jahren will Ich auch über euch, Meine lieben, vereinzelten Anhänger Meinen Geist wieder ausgießen, zwar nicht so, wie auf die Apostel jener Zeit, denn der Moment dazu ist noch nicht eingetreten, sondern Ich will euch Meine Liebe und Meine Gnade merklich fühlen lassen, dass ihr bei Lesung Meiner Worte den sanften Hauch Meines Liebegeistes vernehmen werdet. Ja, Meine lieben Kinder! Ich will über euch den Geist des Friedens ausgießen, und zwar den Geist des Friedens, welcher nur von innen kommt und nicht von der Außenwelt zu erwarten ist! Liebet Mich! Und vergesset eure Mitbrüder und Geschwister nicht!

Bereitet euch vor, für ernstere Stunden auch stärkeres Gemüt zu besitzen, denn die Welt liegt sehr im Argen, und es wird noch ärger werden. Das große Lebensschiff der blindlings forttaumelnden Menschheit, die keine Mahnungen, keine Belehrungen, keine Drohungen, keine Worte der Liebe mehr vernehmen will, sondern nur ihren Bauch als Götzen erkennend, dem Wahn nach der Herrschsucht und dem Eigennutz forttreibt, dieses Lebensschiff ist nahe daran, am Felsen der Ewigkeit zerschellt zu werden, um dort seine große Schuld zu zahlen, und zwar auf einmal, während die Menschheit früher selbe hätte nach und nach abtragen können!

Meine lieben Kinder! Da diese Katastrophe nicht friedlich verlaufen wird, und ihr in diesem Wirbel als Mitschiffende auch zum Teil Mitleidende sein werdet, deswegen benutze Ich den großen Erinnerungstag der Sendung Meines heiligen Geistes euch aufmerksam zu machen, dass wie dort, auch in der Jetztzeit Seher und Propheten aufstehen werden; auch ihr, beeinflusst von Meinem Geiste, werdet stets klarer das Unabweisbare mit Riesenschritten herannahen sehen, so manches Opfer werdet ihr fallen sehen, so manche große Kalamität miterleben müssen! Daher an diesem Tage, wo ihr diese Worte lesen werdet, fließt Mein Geist in eure Herzen ein, er wird euch stärken und nie mehr verlassen, damit ihr standhaft seid, wenn auch die Welt von euch abfallen wird, und ihr in die Öffentlichkeit zu treten werdet gezwungen sein, und dann vielleicht beschimpft und verfolgt werdet, auf dass ihr dennoch nicht verzagen möget! Lasset nicht ab von Meinem Worte und Meiner Lehre, und Mein Geist wird euch stärken, und stets den rechten Weg führen; diese Versicherung soll euch allen als Endresultat des großen Erinnerungstages mit auf euren Lebensweg gegeben sein! Amen.

Quelle: Festgarten: Pfingstsegen als Licht und Trost für’s Leben S.1.

"Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn:
Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz.
Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die im Mittage verderbt.
Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.
Ja du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
Denn der Herr ist deine Zuversicht; der Höchste ist deine Zuflucht.
Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.
Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Auf Löwen und Ottern wirst du gehen, und treten auf junge Löwen und Drachen.
Er begehrt mein, so will ich ihm aushelfen; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. Er ruft mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil." (Psalm 91)

 

Am Pfingsttag


 

Pfingstpredigt
Der Herr und Seine Kinder

Empfangen durch Gottfried Mayerhofer am 24.03.1872

Johannes 14,23:
„Wer mich liebet, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“

Diesen Vers zu erklären genügen wenige Worte; denn es ist ganz natürlich, wenn jemand für einen andern eine Zuneigung hat und dieser noch höher gestellt und weiser ist, dass dann der erste alles Mögliche tun wird, um sich die Achtung und Liebe seines höhergestellten Freundes oder Herrn zu verdienen. Er wird seine Zuneigung und Liebe durch Taten zu beweisen suchen und genau nach den Lehren und Ratschlägen des höhergestellten Freundes oder Lehrers handeln. Wenn dieses der Fall ist, so wird die Zuneigung des einen durch die Liebe des andern erwidert, und es wird dadurch ein geistiges Einvernehmen hervorgerufen, wie bei in Eintracht lebenden Familiengliedern.

Das ist ungefähr der Sinn dieser Worte, wie Ich sie einst zu Meinen Jüngern sagte, und die eine Mahnung waren, auch noch nach Meinem Hingang, nachdem kein sichtbarer Einfluss durch Meine Worte und Taten mehr möglich war, auf dieser einmal eingeschlagenen Bahn zu verharren und aus Liebe zu Mir Mein Wort zu halten und danach zu leben. Ich sagte dieses Meinen Jüngern wohlweislich im Voraus, weil Ich wusste, welchen Versuchungen und Einflüssen der Welt sie bei Ausführung ihrer Mission entgegengingen.

Deswegen machte Ich sie auch auf einen Punkt aufmerksam, den sie noch nicht begriffen hatten, nämlich, dass Ich und der Vater eins sind, und dass derjenige, der Mich sah, auch den Vater gesehen hat; denn – wie Ich schon in einer früheren Texterklärung erwähnt habe – sie dachten noch immer zu menschlich. Sie konnten sich eine geistige Welt, einen geistigen Einfluss und ein geistiges, höheres Wesen, wie Ich eines bin, in körperlicher Hülle nicht recht vorstellen. Manchmal glaubten sie wohl, jetzt hätten sie diesen Begriff ganz richtig aufgefasst; doch blieb ihnen diese Stimmung nicht. Wenn sie Gefahr lief, sich ganz zu verlieren, so musste Ich sie auffrischen und wieder in ihrem Herzen rege machen, zumal in jener Zeit, in der die letzten Augenblicke heranrückten, die Mir die bittersten waren und auch ihnen die härtesten Schläge versetzten, da sie nie für möglich gehalten hätten, was nun vor ihren Augen geschah.

Deswegen versprach Ich ihnen einen Tröster und machte ihnen den Gedanken des Verlustes Meiner sichtbaren Person so leicht erträglich wie möglich.

Was Ich dort zu Meinen Jüngern sagte, das gilt auch in fernen Zeiten für alle diejenigen, die ebenfalls den rechten Weg des Glaubens und der Liebe einschlagen; denn alle Menschen, die Mich wahrhaft lieben wollen, bewahrheiten dieses eigentlich nur dann, wenn sie Meine Worte halten und befolgen.

Das Befolgen Meiner Worte, das Beweisen durch Taten ist erst der Probierstein, ob es den Menschen ernst ist, Mir auf dem Wege der Demütigung und Selbstverleugnung, den Ich Selbst vorangegangen bin, zu folgen, indem sie, alle Annehmlichkeiten der materiellen Welt dahinten lassend, den Blick nur nach dem geistigen, aber ewigen Weltreich richten.

Viele gibt es auf dieser Welt, die das Wort ,Mich lieben‘ gar nicht verstehen oder es nur so deuten möchten, wie es ihnen bequem ist; mit diesen aber bin Ich nicht. Ich werde und kann nicht, weder als Sohn noch als Vater, in ihren Herzen Wohnung nehmen; denn darin ist der größte Platz den weltlichen Sorgen eingeräumt. Und es wird von ihnen Meiner und Meiner Lehre nur dann gedacht, wenn etwa ein kirchlicher Feiertag oder bittere Erfahrungen und Unglücksfälle sie daran erinnern, dass neben der materiellen Welt eine geistige, und dahinter der Regierer, Erhalter und Leiter von beiden steht, der sich trotz der Vernachlässigung von Seiten der Menschen als liebender Vater finden lässt.

Solchen Menschen, die Mich nur so zur Not neben den Weltgeschäften herlaufen lassen, solchen Menschen kann Ich freilich nicht das Versprechen erfüllen, in ihrem Herzen zu wohnen; denn sie lieben Mich nicht, wie die Liebe zu Mir beschaffen sein sollte. Sie haben nur eine Art von Wohlwollen für Meine Lehre und für Meine Person übrig – wobei sie noch im Zweifel sind, ob diese besteht –, weil Ich durch Mein Wort ihnen nur Gutes rate und ihr Bestes will. Allein, sich ganz Mir hinzugeben, Mir und Meinen Fügungen alles aufzuopfern, so weit wollen sie ihre Liebe nicht ausdehnen; denn da müssten sie gar vielen weltlichen Vergnügungen und Genüssen entsagen, was nach ihrer Meinung doch nicht angeht, da man einmal in dieser Welt sei und – wie sie sich entschuldigen – mit ihr leben müsse.

Diese Menschen – und es gibt deren Millionen – haben noch einen weiten Weg von herben Erfahrungen zu machen, bis sie zu der Einsicht gelangen werden, dass ihr so gleichsam nur Liebäugeln mit Mir von keinem Wert und Nutzen ist, sondern dass man entweder sich Mir ganz ergeben oder in der Folge der Welt verfallen muss.

Überall werden sie Ruhe und Frieden suchen, alles anklagen, Mich, die Natur, die Verhältnisse oder das Schicksal, wie sie es nennen werden; aber nur sich selbst werden sie als Urheber ihres eigenen Unglücks nie erkennen wollen. So wird ihr Schicksal sein: kein Tröster, kein Friedensstifter wird zu ihnen kommen können, weil sie nicht begreifen, dass er nicht von außen hinein, sondern nur von innen heraus den Frieden herstellen kann.

Wenn ihr jetzt die Welt stets ärger, stets schlechter werden seht, wenn die Menschen stets unzufriedener, stets missmutiger, stets grausamer, stets egoistischer werden, so ist überall der Grund der, dass niemand den eigentlichen Weg zum Frieden, zur Genügsamkeit und zum völligen Ergeben in Meine Führung mehr erkennt. Je mehr dieses Haschen nach flüchtigen Weltgütern und mächtigen Stellungen fortgeht, desto mehr entfernen sich die Menschen von dem eigentlichen Quell aller besseren Tugenden, und selbst das Wort ,Liebe‘ ist ihnen nur insofern bekannt, als es sich auf ihre irdischen Genüsse bezieht, denen sie mit aller Hast nachjagen, und die sie um jeden Preis erringen wollen.

Hier seht ihr die Quelle vieler Selbstmorde, als Folge von Überdruss, weil das Erwünschte sich nicht erreichen ließ. Es ist dies auch der Beweis, wie wenig in solchen Herzen von Religion oder von dem Begriff eines ewigen, geistigen Lebens vorhanden ist, wo Vergeltung für Gutes und Böses den Dahingeschiedenen erwartet, indem er in solche Lagen versetzt wird, in denen er, auf sich selbst beschränkt, alles Schlechte und Falsche aus seinem Innern ausmerzen muss, bevor er eine bessere Stellung im Geisterreiche erhalten kann.

Unter solchen Menschen ist natürlich denjenigen, welche wirklich Mir leben, Mir folgen und durch Taten Mir beweisen wollen, dass sie Mich lieben, das Fortschreiten bedeutend erschwert, weil sie gegen die Meinung der Mehrzahl ankämpfen müssen und, wie einst Meine Jünger, für das Segenverbreiten nur Hass und Spott ernten.

Aber dieses Kämpfen, dieses Streiten gegen den mächtigen Strom der materiellen Welt, das auch Meiner Jünger Los war, dieses Kämpfen ist notwendig, um Meine Kindschaft zu erreichen. Denn wenn es nicht Gott, das höchste Wesen wäre, das euch zu Seinen Kindern erziehen will, so wäre es nach menschlichen Begriffen und Forderungen schon genügend, wenn ihr so wie die große Mehrzahl der Menschen lebtet, d.h. wenn ihr Mir die Ehre zollet, euch wohl die besten Lehren gegeben zu haben, es aber euch überlassen bliebe, wie und wann ihr diese bequem mit euren weltlichen Bedürfnissen vereinbaren wolltet.

Aber so habe Ich es nicht gemeint, als Ich damals Meinen Jüngern sagte: „Wer Mich liebt, der wird Mein Wort halten!“, und wie Ich euch auch jetzt wieder zurufe: „Wer Mich liebt, der muss es durch Taten beweisen!“

Wie Meine Jünger in jener Zeit entweder Heiden oder fanatische Juden vor sich hatten, denen sie Mein Evangelium predigen mussten, so habt ihr jetzt ebenfalls Heiden, Ungläubige, fanatische Buchstabenausleger und beschränkte Zeremonienreiter vor euch, von denen die ersten gar nichts glauben, weil es ihnen so besser zusagt, und die andern mit dem Halten des Religionskultus alles getan zu haben glauben, was sie Mir schuldig sind.

Wie Ich einst Meinen Jüngern versprach, ihnen den Tröster zu schicken, der sie führen und leiten wird, wenn sie überall Schwierigkeiten und Hindernissen begegnen, so wird es auch jetzt denjenigen ergehen, welche Mich im wahren Sinne lieben und Mein Wort halten wollen.

Wäre dies nicht die Verheißung Gottes, der alles Erduldete reichlich vergelten will, so wäre es entschuldbar, wenn selbst die Eifrigsten in ihrer Mission scheiterten und die Hoffnung verlören, auch nur den kleinsten Teil der Menschheit vom gänzlichen Verderben zu retten. Da aber Ich als Schöpfer, Herr und Vater die Zügel der ganzen Welt in der Hand habe, so werde Ich auch, wie Ich es Meinen Jüngern versprach, bei denjenigen wohnen, die Mich lieben und Mein Wort halten, d.h. Ich werde ihr Ratgeber und Führer sein. Ich werde ihnen die reifen Seelen in den Weg führen, die durch bittere Schläge zugänglich und mürbe gemacht worden sind, welche die Vergänglichkeit der Welt gekostet haben, und sich nach Besserem sehnen.

Ich werde Meine jetzigen Jünger im Glauben und festen Vertrauen in Meine Fügungen stets mehr bestärken, werde ihnen durch Mein Wohnen in ihren Herzen Ersatz geben für alles, was sie Meinet- und Meiner Lehre wegen erdulden müssen, damit sie mitten im trüben Gewirr aller menschlichen Leidenschaften die klare Fernsicht behalten und das Ziel ihrer Aufgabe nicht aus den Augen verlieren. Daher folgt unverdrossen Meinen Worten und Meiner Lehre!

Wisst ihr, warum Ich Selbst nun durch Meine Knechte und Schreiber euch Meinen Willen mitteile? Der Grund, dass schon seit mehreren Jahren Meine direkten Mitteilungen reichlicher fließen als in früheren Zeiten, und dass Ich euch so viel Himmelsbrot gebe, wie es seit Meinem irdischen Lebenswandel nie geschehen ist, ist der, weil gerade jetzt der Zeitpunkt sich nähert, an dem die Welt ihren Gipfelpunkt in den Verirrungen und im Abweichen von Meinen Schöpfungszwecken erreichen wird. Damit nun – zumal dies Meine Wiederkunft bedingt – nicht alle Menschen verlorengehen, so habe Ich bestimmt, dass von nun an einzelnen, wie einst Meinen Jüngern, Mein Wort und Meine Lehre unverfälscht zukommen soll, nicht verschleiert wie in den Propheten, sondern klar und verständlich, wie Meine Jünger es einst die Völker lehrten.

Dort war das Verbreiten der Lehre schwieriger; heute aber ist durch eure Erfindung der Buchdruckerkunst das Verbreiten Meiner Lehre bei weitem leichter, so dass überallhin, wo die Finsternis der weltlichen Macht sich geltend machen will, der Schein Meines ewigen Liebe- und Gnadenlichts dringen kann.

Ich will jetzt den Ungläubigen die Augen öffnen und den Buchstabenauslegern Meiner Bibel den eigentlichen Sinn erklären, damit niemand sich entschuldigen könne, als hätte er nichts davon gewusst, und durch diese Ausrede Mich beschuldigen möchte, während doch die ganze Schuld auf ihn selbst fallen wird.

Daher seid stark, ihr wenigen, die ihr zerstreut in verschiedenen Gauen noch Meine Perlen im eigenen Herzen bewahret! Vertraut auf Mich! Ich wohne bei und in euch, Ich werde euch führen und nicht verlassen, solange ihr Mich liebt und Mein Wort haltet. Euch habe Ich alles – Mein Ich, Meine Schöpfung und das Verhältnis des Menschen zu beiden – durch viele Worte klar gezeigt. Für euch gibt es keinen Entschuldigungsgrund, als hättet ihr es nicht gewusst. Nur das eine ist noch bei manchen von euch der Fall, dass sie Mein Wort nicht in der größten geistigen Tiefe auffassen. Doch dazu werde Ich euch schon Meinen Tröster und heiligen Geist in Form von bitteren Erfahrungen und Zweifeln schicken, um auch diese letzte Schattenseite aus den Herzen Meiner Ergebenen zu entfernen; denn wer berufen ist, einst auf andere zu wirken, der muss in sich selbst fest sein und genau wissen, was er zu tun und was er zu lassen hat.

Meine Worte sind einfach und klar, nur dürfen nicht die Selbstliebe der Dolmetscher und falsche Ausleger dabei sein; denn sonst würde von euch manches entschuldigt, was bei Mir nicht vergeben werden kann.

Daher prüfet euch wohl! Bedenket: Ich treibe keinen Scherz mit euch und will auch nicht, dass ihr mit Mir nur so gelegentlich verhandelt, wie es euch gerade genehm ist!

Ernst ist das Leben und heilig Meine Sache! Hinter diesem flüchtigen, irdischen Scheinleben steht ein ewiges, wahres Leben, in dem keine Ausflüchte, keine Entschuldigungen gelten können und dürfen; denn es ist das Reich des wahren Gottes, der nur eine Wahrheit und die Liebe zu ihr kennt.

Darum befleißigt euch, Mich zu lieben und Mein Wort zu halten! Ihr tut damit den größten Dienst euch selbst; denn ihr erkämpft euch durch diese Liebe das ruhige Bewusstsein der edlen Tat und eine bessere Stellung und ein leichteres Fortschreiten im Jenseits.

Ich bin kein strenger Richter, kein zürnender Gott und will auch keiner sein. Ich bin – wie Ich es euch oft gesagt habe – ein liebender Vater, ein voraussehender Hirte, der seine Schafe auf gute Weideplätze und weit weg von jenen Gegenden führen möchte, wo Abgründe oder sonstige Hindernisse ihrem geistigen Leben Gefahr bringen könnten.

Ich will nur das Gute, weil Ich die Güte selbst bin! Ich will nur die Liebe, weil Ich die Liebe selbst bin, und Ich will euch zu geistigen, höheren Wesen machen, weil Ich als das höchste geistige Wesen selbst nur solche Kinder um Mich haben möchte, die Mir und Meinem Reiche Ehre machen und ihren Frieden und ihre Freude nur in Mir suchen.

Dies bezeugt das Wort, das Ich einst Meinen Jüngern sagte: „Wer Mich liebt, der wird Mein Wort halten!“

Haltet also Mein Wort und macht euch Meiner Liebe würdig, und das Wort im Evangelium ist auch an euch erfüllt! Amen.

Quelle: Gottfried Mayerhofer, Predigten des Herrn Nr.26.

„Wer mich liebt mehr denn alles in der Welt und den Nächsten wie sich selbst,
der hält wahrhaft Mein Wort, und der Vater, die Liebe in Mir, wird ihn lieben!
Und so werden wir – der Vater als die Liebe in Mir, Ich als die ewige Weisheit (oder der Sohn) und der Heilige Geist als die ewige und endlose Macht und Kraft Meines Willens
zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen, und er wird dann also vollkommen sein,
wie der Vater im Himmel, der mein Herz, vollkommen ist.“
(HiG Bd. 3, S.323)


Die Verheißung des Trösters

Empfangen durch Gottfried Mayerhofer am 20.03.1872

Joh. 15,26
„Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.“

Joh.16,6
„Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, dass ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.“ (Joh. 16,7)

Dieser Vers findet sich in zwei Kapiteln des Evangeliums Johannes vor, und zwar im ersten als ein Versprechen, dass Ich Meinen verlassenen Jüngern den Tröster, den Geist der Wahrheit senden werde, welcher ihnen zeigen wird, dass alles wahr und richtig war, was Ich sie lehrte, – und im zweiten als ein Hinweis, dass Mein Hingang notwendig war, um das zu bekräftigen, was Ich ihnen von Mir und Meiner göttlichen Sendung gesagt hatte. Denn in diesem zweiten Kapitel heißt es: „Wenn Ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch!“ Dadurch bewies Ich ihnen, dass Mein Hingang zum ,Vater‘ – wie Ich Mich dort ausdrückte – teils als Schluss Meiner Mission, teils auch als Anfangspunkt der ihrigen nach Meinen Plänen, die Ich zur Rettung der Menschen entworfen hatte, unumgänglich notwendig war.

Wenn ein Meister seine Zöglinge verlässt, ehe sie ganz reif sind, um auch ohne ihn den Lehrkurs fortsetzen zu können, so ernennt er gewöhnlich einen Stellvertreter, der das Weitere ausführt, was zur Vollendung des Ganzen notwendig ist. So tat auch Ich.

Meine Mission auf Erden oder Mein Verweilen unter Meinen Jüngern war nur so lange von Nutzen, als sie noch nicht ganz in Meine Lehre eingeweiht waren. Ich musste Mein Dasein auf eurer Erde erst mit der größten Tat der Demütigung und der Liebe beschließen, was der praktische Teil Meiner Lehre war. Ich musste Meinen Jüngern durch die Tat zeigen, welche Opfer Meine Lehre und deren Erhaltung verlangt, und ihnen, gleichsam vorausgehend, als ewiges Beispiel zeigen, was Meine rechten Jünger auch zu ertragen imstande sein sollen, d.h. sogar ihr Leben für ihren Glauben zu lassen, welchem Schicksal später viele von ihnen erlagen. Ich musste ihnen auch beweisen, durch Meine Auferstehung, wie wenig der Tod seine Macht an Mir ausüben konnte. Damit sie sich aber in der Zwischenzeit bis zu Meiner Himmelfahrt oder Rückkehr in Mein Reich nach dem harten Schlag, den ihnen die Abwesenheit Meiner sichtbaren Person verursachte, recht fassen konnten, so war es Meine eigene hohe Pflicht als ihr Meister und Lehrer, ihnen einen Ersatz für Meinen Verlust in Aussicht zu stellen. So versprach Ich ihnen einen Tröster, den sie sich, als Ich es ihnen sagte, wie auch später, als Ich es wiederholte, eher als eine Persönlichkeit, denn als eine Kraft dachten.

Als Ich ihnen diese Worte und manches andere sagte, waren sie noch zu sehr weltliche Menschen; sie konnten den geistigen Sinn Meiner Worte, ja Meiner letzten, größten und tiefsten Abschiedsworte nicht im geistigen Sinn verstehen. Deswegen sagte Ich ihnen ja auch: „Ich hätte euch noch manches zu sagen; aber ihr könnt es nicht ertragen!“, was mit anderen Worten sagen will: „Ich kann euch Geistiges nicht in weltliche Begriffe verwandeln. Ihr seid zwar gläubige, aber noch unmündige Kinder, und es muss erst die letzte Weihe über euch kommen, die euch von Kindern zu Männern ausreift, damit ihr geeignet seid, das von Mir Gehörte zu verstehen und es anderen so wiederzugeben, wie ihr es von Mir empfangen habt.“ Diese Überschattung durch Meinen Geist machte sie zu Wiedergeborenen; denn Mein Geist vollzog diesen Akt als Trennung des Geistigen vom Weltlichen. Das Verstandesleben hörte auf, und das Leben des Geistes oder Herzens begann. So waren denn Meine Jünger ausgerüstet mit geistiger Willenskraft, zu reden und zu wirken, wie es Meine Lehre erheischte, um so dem von Mir begonnenen Erlösungswerk seine ewige Dauer zu sichern.

Was in jenen Zeiten mit Meinen Jüngern geschah, das hat sich in jedem Jahrhundert mit einzelnen, von Mir dazu erwählten Männern erneuert. Nie mangelte es an solchen, Mir ganz Ergebenen, die ihr Leben für ihre Überzeugung ließen. Immer gab es solche Mahner und Auffrischer Meiner für die Menschheit so teuer bezahlten Lehre. Sie waren bestimmt, mitten unter dem groben Missbrauch, den man mit der Religion trieb, die Lehre des echten und wahren Glaubens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Auch in eurem Jahrhundert mangelt es an solchen Begeisterten nicht, und jetzt, da die Menschheit sich noch mehr ins Weltliche verirrt, jetzt, wo sich das Ende dieser Prüfungsperiode für die Menschheit naht, vermehren sich auch die Anhänger Meiner wahren Lehre, welche so zur Gründung Meines Reiches die ersten Bausteine liefern sollen, damit Ich schon bei Meiner Ankunft gläubige Herzen vorfinde. Denn zum zweiten Mal will Ich nicht tauben Ohren predigen, sondern die Dämmerung des Morgenrots muss da sein, und die geistigen Augen Meiner Verehrer müssen schon vorbereitet sein, das ganze Licht Meiner Liebe und Meines Erscheinens ohne Schaden ertragen zu können.

Wie Ich in jenen Zeiten Meinen Jüngern den Tröster versprach, welchen Ich ihnen senden würde, so lasse Ich auch jetzt in jedes fromme, Mir ergebene Herz den wahren Trost einfließen, den nur Meine Lehre, nur die wahre Religion und das wahre Glaubensbekenntnis geben kann, welches aus Meinen Worten erhellt.

Jetzt ist der wahre Tröster in den Menschen gelegt. Er erwächst aus der richtigen Befolgung Meiner beiden Liebesgesetze, wenn sie richtig aufgefasst, auch in diesem Sinne ausgeübt werden.

Um Mein Werk zu beschleunigen, habe Ich Mich herbeigelassen, durch direkte Mitteilungen alles klar auseinanderzusetzen, was den Menschen, wie Meine Jünger einst sagten, zu hart oder zu unverständlich war. Jetzt, da Meine Mitteilungen so reichlich fließen, bin Ich eigentlich schon geistig auf eure Erde hinabgestiegen, lehre und führe Meine Kinder tatsächlich wie einst. Es fehlt nur Meine sichtbare Erscheinung, welche die Zweifelnden aber nur zum Glauben zwingen würde, was gegen die Freiheit des Menschen wäre.

Jetzt wähle Ich wieder Meine Jünger, die die goldene Saat Meiner Liebelehre aussäen sollen; nur habe Ich jetzt nicht mehr nötig, sie so zu führen wie einst. In jener Zeit musste Ich andere Mittel anwenden, Ich musste selbst kommen und ihnen das wirkliche Dasein Gottes durch Meine Worte und Taten beweisen. Jetzt braucht es diese Gewaltmittel nicht mehr; denn die Wissenschaft mit ihren Entdeckungen im Gebiete Meiner Weltschöpfung hat den mit Geist und Herz beobachtenden Menschen Wege genug geöffnet, Mich überall zu finden und Mein wirkliches Dasein anzuerkennen.

Der Glaubenslehre parallel läuft heutzutage die Lehre durch Überzeugung. Nur ein absichtlich blind sein Wollender wird das Dasein eines Gottes leugnen, welches doch in allen Ecken und Winkeln der Schöpfung, unten und oben, ja selbst in des Menschen eigenem Herzen trotz aller Gegenbeweise besteht. Nur ein solcher Mensch wird leugnen, dass es einen Gott, einen Gesetzgeber und – wie das hinterlassene Werk, eure Bibel, es euch lehrt – auch einen liebenden Vater gibt, der trotz Verirrungen und Ausschweifungen aller erdenklichen Art der Menschen stets Verzeihung statt Vergeltung, stets Geduld statt strengen Gerichtes übt und stets das Leben und nicht den Tod, den geistigen nämlich, verbreiten will.

Deshalb ist euch auch jetzt der Tröster ins Herz gelegt, und ihr seid Herren eures Friedens und eurer Ruhe. Ich brauche euch denselben nicht mehr zu senden, da ihr ihn schon von Mir empfangen habt. Es ist an euch, das Empfangene gehörig in Wort und Tat auszuüben, weil ihr dadurch zeigt, dass ihr Meine Kinder, Meine Jünger in dieser Zeit seid. Kümmert euch nicht um die Ausschreitungen auf religiösem Gebiet, die sich jetzt überall regen! Sie sind wohl Wecker, doch ihren Anhängern wird über kurz oder lang der Hauptfaktor, der Tröster, fehlen, den Ich damals nur denen versprach, die Meine wahren Jünger waren, und denen auch ihr in allem nachfolgen sollt. Es mögen noch so viele religiöse Lehrgebäude aufgebaut werden, – wer nicht zu Meinem einfachen Hause zurückkehrt, in dem nur die Liebe, geleitet durch die Weisheit, allein thront, dem fehlt in schweren Augenblicken der Tröster überall; denn ihm fehlt neben dem wahren Glauben die wahre Überzeugung, ihm fehlt der Geist der Wahrheit, den Ich einst Meinen Jüngern versprach und auch gesandt habe, und der einem jeden zuteil wird, der Mich im Geist und in der Wahrheit begreift und im Geist und in der Wahrheit Meine Lehre in der Tat anwendet.

Wahrheit gibt es, wie Ich es euch vor kurzem bewies, nur eine. Wer dieser nicht huldigt, der hat auf Sand gebaut. Kommen dann die großen weltlichen und geistigen Stürme, die zur Reinigung des Geist-Seelenwesens auf dieser Erde stattfinden müssen, so wird solch ein Haus, auf flüchtigen Weisheits- oder Verstandessand gebaut, samt seiner Unterlage spurlos verschwinden, als wäre es nie dagewesen. Nur dasjenige Gebäude wird feststehen, allen Stürmen trotzen und sich als einzige Wahrheit, als einziger fester Grundbau erweisen, welches auf Mein Wort, auf das Wort des Gottes und Schöpfers des ganzen Universums, gebaut ist; denn was ein Gott sprach und mit solchen Opfern Seinem ganzen Geisterreich auch durch die Tat bewies, wie Ich auf eurer Erde, das kann nicht trügen, kann nicht täuschen. Die Getäuschten sind diejenigen, welche allen Mahnungen und Rufen aus der sicht- und unsichtbaren Natur ihre Ohren verschließen, den Tröster in ihrem Verstandesleben suchen, während er nur allein im Herzen zu finden ist.

Daher bedenkt jene Worte, die gerade in diesen Kapiteln 15, 16 und 17 stehen, und die Ich einst zu Meinen Jüngern gesagt habe! Sie sind die wichtigsten, gewichtigsten und tiefsten; denn sie waren die Scheideworte eures Vaters, der, ehe Er den letzten Liebesakt vollziehen musste, noch einen, und zwar den Schlussstein Seines geistigen Gebäudes, welches Er auf Erden zurückließ, gelegt hatte, dessen Bedeutung weit über die jetzige Zeit hinausragt.

Was Ich Meinen Jüngern versprach als den ,Tröster‘, welchen Ich ihnen senden würde, das lag schon in diesen, von Meinem Lieblinge Johannes aufgezeichneten Worten. Meine Jünger verstanden sie nicht; aber ihr, die ihr jetzt schon so ziemlich geschult und vorbereitet seid, Meine Lehre zu begreifen und zu fassen, wie Ich sie verstanden und auch ausgeübt sehen möchte, ihr könnt in diesen hinterlassenen Worten den Tröster finden, der euch erleuchten, erheben und stark machen kann gegen alles Kommende, wie auch einst Mein Geist die Jünger bestärkte, um ihre künftigen Schicksale mit der zu ihrer Mission notwendigen Seelenstärke zu ertragen.

Euch erwachsen zwar solche bitteren Momente nicht, wie einst Meinen Jüngern bei ihrem Lehramt, aber desto mehr habt ihr zu kämpfen mit der Welt, mit ihren Annehmlichkeiten, mit euren Mitmenschen, von denen die Mehrzahl nicht den Weg, den ihr geht, sondern gerade den verkehrten eingeschlagen hat.

Euch wird es so gehen, wie Ich es Meinen Jüngern prophezeite: „Die Welt wird euch hassen, weil ihr nicht von ihr seid!“, d.h. weil ihr anderen Grundsätzen, anderen Prinzipien huldigt als die Mehrzahl der Menschen; aber hier ist der Tröster euch am nächsten, der euch für dieses kurze Prüfungsleben einen längeren, größeren, ja ewigen Genuss entgegenhält als Lohn für ein treues Ausharren bei dem einmal festgesetzten Wort eures Vaters, eures Jesus, der Sein irdisches Leben gab, um irdische Geschöpfe vom geistigen Verderben zu retten.

Daher sei auch euch das der beste Trost, den Ich jedem nach jeder vollbrachten guten Tat ins Herz lege, das die beste Belohnung und die beste Beruhigung: Meinen Lehren, Meinen Worten gefolgt zu sein, welche am Ende doch, trotz alles Weltglanzes und aller Weltmacht, die letzten Stützen sein werden, welche den Kämpfenden als Rettungspfeiler im großen Ozean der Weltereignisse bleiben werden.

Verlasst daher den Tröster in eurem Herzen nicht, – und Der, welcher diesen Tröster in euer Herz legte, wird euch nicht verlassen! Das versichert euch Der, welcher schon so viel himmlisches Brot, so viel geistigen Segen und so viel wahren Trost über eure Häupter ausgeschüttet hat. Amen.

Quelle: Gottfried Mayerhofer, Predigten des Herrn Nr.25.


Einst sagte der Apostel und der Prophet Joel:
„Es werden Jünglinge und Mädchen Gesichte,und die Ältesten Träume haben.“

Empfangen durch Gottfried Mayerhofer am 01.06.1870

Wenn ihr alle Meine Kinder auf dem rechten Wege der Liebe zu Mir getreu beharret, so werdet auch ihr Gesichte haben und prophetische Träume werden euch künden den Erfolg der kommenden Ereignisse. Vieles werdet ihr vielleicht miterleben und miterdulden, aber verzweifelt nicht an Meiner Gnade, denn ein irdischer Vater verlässt seine Kinder nicht, und auch Ich, mehr als ein irdischer Vater, werde nicht nur euch nicht verlassen, sondern euch mit Meiner ganzen Macht und Liebe schützend bei Seite stehen. Dies sei euch gesagt, als am Erinnerungstage des Moments, wo Ich Meinen Geist über Meine Jünger ausgoss, wodurch sie alle beseligt waren. Dass auch für euch eine solche Stunde noch kommen, und dann ein jeder von euch die ganze Tragweite seiner Mission erkennen wird, des könnet ihr versichert sein. Mein Segen umschwebt euch, Meine Kinder, und so lange Ich euch diesen Namen gebe, seid auch überzeugt, dass Ich euch schützen werde in allen Fällen, die da kommen mögen, denn Meine Kinder gehören nicht mehr dieser Erde, sondern Meiner Ewigkeit an, das bedenket wohl, ihr rechtmäßigen Erben aller Meiner Seligkeiten, die Ich ausgeschüttet habe im weiten Raume der Unendlichkeit, und die in ihren von euch nie zu ahnenden Schönheiten und unermesslichem Lichtglanze Schritt für Schritt euch zurufen werden:

Sehet uns an, wir Wunderwerke einer unendlichen Liebe, für euch sind wir erschaffen worden, und unser Hauptzweck ist, denen, die den Vater lieben, immer und ewig nie zu verwelkende Seligkeiten darzubieten!“

Dies Meine Kinder, ist die Sprache Meiner Schöpfungen, die nur allein Meine Kinder ganz verstehen und begreifen werden, was das sagen will: „Kinder des ewigen Vaters und Herrn der Unendlichkeit zu sein.“ Amen.

Dies sagt euch euer liebevollster Vater als am Erinnerungstage an jene Zeit, wo Er Seine ersten Kinder mit Seinem Segen und heiligen Geist übergoss, und Der selben bereit hält, ihn auch euch in aller Fülle wieder zu geben, sobald ihr ihn benötigen werdet, um für Ihn zu wirken, zu leben, und im Jenseits Seine Engelsgeister zu werden! Amen, Amen, Amen!

Quelle: Festgarten: Pfingstsegen als Licht und Trost für’s Leben S.7.


Vom Geist der Wahrheit

Empfangen durch Jakob Lorber am 15.08.1842

Wenn du denn schon durchaus heute etwas schreiben willst, so schreibe aus dem Johannes, 16. Kapitel, 8. bis 15. Vers; schlage es dir aber auf und siehe, wie es allda lautet:

Joh.16, 8-15
„Und wenn derselbige kommt, wird er die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht. Um die Sünde, dass sie nicht glauben an Mich; um die Gerechtigkeit aber, dass Ich zum Vater gehe und ihr Mich hinfort nicht sehet; um das Gericht, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. – Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnet es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird von Mir, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. – Derselbe wird Mich verklären; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist Mein. Darum habe Ich zu euch gesagt: Von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen.“

Solches gebe Ich durch dich dem Ans. H.-W. vorderhand unenthüllt, wie auch den anderen, so sie es annehmen wollen. Wer aber annimmt, der soll in sich die wahre, innere Bedeutung dieser freilich wohl etwas schweren Texte suchen und wohl beachten die unterstrichenen Worte.

Wer es aber annehmen wird, dem will Ich auch ein kleines Lichtlein in sein Herz geben, darum er dann viel Wunderbares entdecken wird in dieser kleinen Aufgabe.

Nachträglich aber will Ich sie dann auch dir völlig gelöst geben. – Solches also möge wohl geschehen! – Das sage Ich, Jesus. Amen.


Vom Geist der Wahrheit - 29. August 1842 -:
Gemäß der Voraussage vom 15. August 1842 empfing der Knecht Jakob Lorber zu Joh. Kap. 16,8-15 nachstehende Erklärung über den „Geist der Wahrheit“:

Wenn der geeinte Geist der Liebe und aller Weisheit und Wahrheit aus ihr kommen wird aus der Höhe in der Menschen Herzen, so wird dadurch zugrunde gehen die Sünde – da die Welt wird überführt werden, dass der Sohn und der Vater vollkommen eins sind, also nur ein wesenhafter Gott aller unendlichen Macht und Kraft und aller Heiligkeit, Liebe und Gewalt vorhanden ist und somit auch ein einziger Herr einer unwandelbaren Ordnung, in der da alle Welt bestehet und auch schon gerichtet ist in aller ihrer Herrschaft. Denn nur das wahrhaft Freie ist auch in und bei Mir frei, alles andere aber ist gerichtet und könnte nicht bestehen ohne das Gericht.

Denn unter dem „Fürsten der Welt“ wird ja verstanden alle wie frei wirkende Macht der Welt. Dessen ungeachtet aber befindet sie sich dennoch in Meiner alleinigen Macht, und es kann ohne Meine Zulassung kein Sonnenstäubchen von der Stelle bewegt werden.

Da aber „strafen“ so viel heißt, als jemanden werktätig überzeugen, was da ist der Ordnung und was wider dieselbe, so werden ja die Ungläubigen dadurch werktätig ihrer Nacht überführt werden, wenn sie aus den Werken derjenigen, die in Meiner Gerechtigkeit und Ordnung sind, ersehen werden, dass der Sohn und der Vater eins sind und der Sohn aus dem Vater hervorgegangen ist, wie da hervorgeht ein Licht aus hell lodernder Flamme.

Wie aber da Flamme, Licht und Wärme eines sind, also ist auch Vater, Sohn und Geist eines!

Die Wärme aber, welche hervorgeht aus dem Lichte, wie dieses aus der Flamme, ist der Geist, der da an und für sich nichts ist, sondern nur die Einung des Vaters mit dem Sohne und somit alles belebt.

Daher heißt es auch: „Ich hätte euch noch viel zu sagen, allein ihr würdet es jetzt noch nicht ertragen können. Wenn aber der heilige Geist kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.“ – Wer da solches noch nicht versteht, der lasse nur z.B. die Sonne im Winter reden, und er wird in naturmäßiger Hinsicht ganz dasselbe sinnbildlich wahrnehmen. Denn spricht die Sonne im Winter nicht also zu einem Teile der Erde: „Siehe, mein Licht hat aus deinem Boden noch gar viel zu entwickeln, allein in diesem deinem damaligen Zustande bist du einer solchen Entwicklung gar nicht fähig. Wenn aber mit dem Lichte auch die Wärme kommen wird – das ist die tatkräftige Liebe – so wird diese all die zahllosen Formen aus deinem Boden ziehen (oder dich in alle Wahrheit leiten).“

Wird aber die Wärme des Lichtes etwa neue Formen dem Boden entlocken? O nein, sondern die alten Formen der ewigen Ordnung wird sie entfalten! Also wird auch der Geist nicht von sich selbst reden, sondern Dessen Worte nur, da er ausgeht.

Wie aber durch die Wärme in den entfalteten Formen das Licht der Sonne verklärt und verherrlicht wird, da es in seinen Urformen sich wieder wie verjüngt erschaut, also wird auch der Geist den Sohn, der da eins ist mit dem Vater, in euch verklären. Denn er wird aus sich nicht sich selbst in euch hervorrufen, sondern Den nur, aus Dem er hervorgeht von Ewigkeit. – Darum ist auch gesagt: „Vom Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen!“ – d.h.: Meinen Samen wird er in euch zum Wachstume bringen, und ihr werdet dann in euch Meine Herrlichkeit schauen!

Solches also besagen diese Texte. Beachtet sie sehr wohl! Denn in ihnen liegt das Wesen der vollen Wiedergeburt. Verstehet sie daher wohl im Geiste werktätig! – Amen.

Quelle: Festgarten: Pfingstsegen als Licht und Trost für’s Leben S.49

„Wer Mir im Herzen durch die Werke der Liebe
zu Mir und zu seinem Nächsten opfern wird,
dessen Opferung wird bei Mir allein einen Wert haben,
und Ich werde ihn belohnen mit dem ewigen
und seligsten Leben in Meinen Himmeln.“
(GEJ Bd 1
0, S.193,16)

 

Quellen zum Thema Pfingsten
Jakob Lorber, Johannes das große Evangelium, Band 9, 1985, 8.Auflage
Jakob Lorber, Himmelsgaben, Band 1,3, 2003 und 1993, 4.Auflage und 1.Auflage 1993
Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen, 2000, 6.Auflage
Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer, Festgarten, 1991, Nachdruck der Auflage von 1899
Gottfried Mayerhofer, Predigten des Herrn, 2003, 7.Auflage
Alle oben aufgeführten Bücher können bezogen werden beim Herausgeber aller Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer-Bücher, dem Lorber-Verlag, Hindenburgstraße 5, D 74321 Bietigheim-Bissingen

 

(Redaktion Elisabeth Annau, 11/11)