„Aber daran denkt niemand, dass all das Leiden, alle Krankheiten, alle Kriege, alle Teuerungen, Hunger und Pest lediglich daher rühren, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun!" (GEJ.03_012,06)

„Siehe, Meine Schule ist eine andere als die der Menschen auf der Welt!" (HiG.02_42.09.10,04)



Woher kommen Leid und Elend?

 

1
Jesus:Alle Menschen sind nicht für diese Welt erschaffen, sondern für das jenseitige große Vaterhaus – und zwar entweder so oder so! Wie ihr Leben in der Welt, danach ist auch ihr Zustand in jenem ewigen, großen Hause!

 

Wen Ich prüfe – und wahrlich, solches tue Ich nicht umsonst! – den will und werde Ich auch zu etwas machen; denn er ist schon in Meiner Schule. Ein  Student aber muß sich die Prüfung gefallen lassen, wenn er etwas werden will. Bei Mir wird niemand in der Prüfung verworfen, sondern jeder kann bestehen, entweder schon hier oder doch sicher im Jenseits.

 

Wer aber Meine sanften Prüfungen flieht und macht einen argen Ausreißer, der wird dann von der Welt und vom Satan geprüft, ob er tüchtig sei zur Bosheit. Ich nehme jeden zu jeder Stunde in Meine Schule auf. Wer aber nicht mehr denn ein Schweinehirte, ein Eseltreiber oder ein Ochsenfütterer werden will und im Unrate seine Seligkeit findet, wahrlich, der wird je weder im Amte, noch in seinem Vergnügen gestört werden!

 

Ihr aber – höret und begreifet es – seid auf Meiner `Universität`! Ich möchte überaus vieles aus euch machen! Daher müssen euch schon auch manche (besondere) Prüfungen auf dieser Hochschule nicht befremden.“ (HiG.01_41.05.05,01 ff)


2
Sagte Ich (Jesus): „Ja, Freund, du verstehst gar viele irdische Dinge nicht, die du doch siehst und begreifst, - wie willst du dann rein geistige Dinge fassen und begreifen, die du nicht siehst und irgend fühlst?!

 

Ich habe es ja gesagt, dass Gott beim Menschen in bezug auf seine innere, geistige Entwicklung mit Seiner Allmacht nicht leitend und lenkend einwirken darf, und das aus Seiner ewigen Ordnung heraus. Denn täte Gott das, so würde der Mensch in sich zur toten Maschine und könnte nie zu einer freiesten Lebensselbständigkeit gelangen.

 

Bringe Mir den ärgsten Raubmörder her, und Ich werde ihn plötzlich umgestalten zu einem Engel des Lichtes; aber da wird unterdessen sein Selbstisches so gut wie völlig tot sein! Sowie Ich Mich aber mit dem Geiste Meines allmächtigen Willens wieder zurückziehen werde, so wird sein Selbstisches wieder tätig, und vor dir wird der alte Raubmörder stehen. Denn seine Liebe ist Raub- und Mordlust und ist somit sein Leben; nimmt man ihm dieses, so ist er dann vollkommen tot und hat gänzlich zu sein aufgehört.

 

Ein solcher Mensch aber kann dennoch gebessert werden, und das durch den höchst schlimmen Zustand, in den er sich selbst durch seine böse Liebe versetzt hat. Denn des Menschen Seele fängt erst dann an, über den Grund ihres argen und unglückseligen Zustandes nachzudenken, wenn sie sich schon im schweren Gerichte aus sich selbst befindet; und fängt die Seele einmal an, den Grund zu erkennen, dann wird sie auch bald den Wunsch in sich wahrnehmen, ihres argen Zustandes loszuwerden, und wird auf Mittel und Wege nachzusinnen anfangen, wie sie sich von dem argen Gerichte irgend losmachen könnte.

 

Und hat die Seele einmal solchen Wunsch und Willen in sich, so ist sie auch schon fähig, ein Licht in sich aufzunehmen, das ihr von oben her durch allerlei geeignete Mittel geboten wird. Ergreift die Seele die ihr gebotenen Mittel, so fängt ihre ehedem böse Liebe an, sich in eine gute und bessere aus und in sich selbst umzugestalten. Es wird lichter und lichter in ihr, und sie geht wie von Stufe zu Stufe zu einer höheren Lebensvollendung über, und das ist nur durch die Zulassung eines schärfsten Gerichtes möglich.“ (GEJ.07_052,07 ff)


3
Jesus: „Die Welt und die Natur hat von Gott aus ihre notwendigen und unwandelbaren Mussgesetze, und zwar in der rechten Ordnung; dergleichen Gesetze aber hat auch der Mensch seiner Form und seinem leiblichen Wesen nach. Will der Mensch nun irgend wider diese Ordnung sich auflehnen und die Welt umgestalten, so wird er darum nicht von einem freiwilligen Zorne Gottes gestraft, sondern von der beleidigten, strengen und fixierten Gottesordnung in den Dingen selbst, die so sein müssen, wie sie sind.

 

Du sagst nun bei dir und fragst dich, ob die Sündflut auch als eine natürliche notwendige Folge der verkehrten Handlungsweise anzusehen wäre. Und Ich sage es dir: Ja, das war sie! Mehr denn hundert Seher und Boten habe ich erweckt und habe die Völker vor ihren natur- und gottesordnungswidrigen Handlungen gewarnt, und habe sie mehr denn hundert Jahre hindurch auf die für sie notwendig entstehenden und leiblich und seelisch schrecklichen Folgen sehr ernstlich aufmerksam gemacht; aber ihr boshafter Mutwille ging so weit, dass sie in ihrer Blindheit die Boten nicht nur verhöhnten, sondern viele sogar töteten und mit Mir also einen förmlichen Kampf unternahmen.

 

Aber darum ergrimmte Ich dennoch nicht vor Zorn und Rache, sondern ließ sie handeln und die traurige Erfahrung machen, dass die Unvernunft und die Unkunde – als selbst schuld an dem, was sie sind – mit der großen Natur und Ordnung Gottes durchaus nicht alles machen dürfen, was ihnen in ihrer Blindheit beliebt.

 

Siehe, es steht dir ja frei, auf jenen von hier gegen Süden gelegenen und bei fünfhundert Mannslängen hohen Felsen zu steigen und dich dann mutwillig häuptlings über die hohe Wand hinabzustürzen! Nach den notwendigen Gesetzen der Schwere aller Körper wird dir solch ein Mutwille doch offenbar sicher das Leben des Leibes kosten. Frage dich, ob dir das aus  Meinem Zorne und aus Meiner Rache zugekommen ist!“ (GEJ.04_143,02 ff)


4
Jesus: „Auf dieser Erde ist einmal die Einrichtung also für die auf ihr zu erziehenden Kinder Gottes. Das Leben ist und bleibt so lange ein Kampf mit allerlei Feinden, bis es sich über alle Materie als ein Sieger aus eigener Kraft emporgerungen hat. Und so darfst du dich über die materiellen Lebensfeinde gar nicht wundern; denn sie sind nicht Feinde des eigentlichen Lebens, sondern nur Feinde des materiellen Scheinlebens, das eigentlich gar kein Leben ist, sondern nur ein Werkzeug des wahren, inneren, geistigen Seelenlebens, mittels welchem sich dieses stets höher und höher zur wahrsten eigentlichsten Lebensfreiheit emporarbeiten kann, was ohne dieses zeitliche Mitleben gar nicht denkbar möglich wäre.

 

Gott kann infolge Seiner Allmacht freilich einen Geist mit vollendeter Weisheit und Macht aus Sich hinausstellen oder erschaffen, und das in einem Momente gleich zahllos viele, - aber alle solche Geister haben keine Selbständigkeit; denn ihr Wollen und Handeln ist kein anderes als das göttliche Selbst, das unaufhörlich in sie einfließen muß, auf dass sie sind, sich bewegen und handeln nach dem Zuge des göttlichen Willens.

 

Sie sind für sich gar nichts, sondern pur momentane Gedanken und Ideen Gottes. Sollen sie aber mit der Zeit möglich selbständig werden, so müssen sie den Weg der Materie oder des gerichteten und also gefesteten Willens Gottes durchmachen, auf die Art, wie ihr sie auf dieser Erde vor euren Augen habt.

 

Haben sie das, dann sind sie erst aus sich selbständige, selbstdenkende und freiwillig handelnde Kinder Gottes, die zwar auch allzeit den Willen Gottes tun, aber nicht weil er ihnen durch die Allmacht Gottes aufgedrungen ist, sondern sie erkennen solchen als höchst weise und bestimmen sich selbst, nach solchem zu handeln, was dann für sie selbst lebensverdienstlich ist und ihnen erst des Lebens höchste Seligkeit und Wonne gibt.“ (GEJ.06_133,09 ff)


5
Sagte Ich: „...Das müsste gar nicht sein und war es auch nicht in der Vorzeit; denn liesest du in einer Chronika von schweren Krankheiten unter jenen Menschen, die Gott ergeben waren und nach Seinen Geboten lebten?! Sie erreichten alle ein hohes Alter, und ihr Sterben war ein sanftes, schmerzloses Einschlafen. Da starb auch kein Kind; denn es ward von ganz gesunden Eltern gezeugt und der gesunden, einfachen Natur gemäß genährt und auferzogen.

 

Als aber später bei den Menschen allerlei Hoffart und mit ihr ein ganzes Heer von tollsten Sünden wider die Gebote Gottes und wider die Gesetze der Natur Eingang fand, da erst kamen aus eigenem Verschulden allerlei böse Krankheiten unter die Menschen. Die also geschwächten Menschen konnten dann auch keine gesunden Kinder mehr erzeugen.

 

Solche schon vom Mutterleibe an verkümmerten Kinder mussten nach und nach auch stets mehr und mehr von allerlei Krankheiten befallen werden und zu sterben anfangen in allen Stadien ihres Alters.

 

Daß nun solches also geschieht, müsst ihr euch nicht denken, als hätte solches Gott aus irgendeiner unerforschlich-geheimes Absicht unter die Menschen verordnet; aber zugelassen hat Er es, damit die Menschen fürs erste durch die Krankheiten vom zu vielen Sündigen abgehalten werden, und fürs zweite, dass sie durch die bitter-schmerzlichen Krankheiten mehr von der Welt abgezogen werden, in sich gehen, ihre Sünden erkennen, sie verabscheuen und so in Geduld und Ergebung in den göttlichen Willen selig werden können.

 

Also ist das auch bei den Kindern der Fall. Was soll aus einem körperlich ganz verkümmerten Kinde auf dieser Erde werden, und besonders bei Eltern, die selbst in allen Sünden geboren worden sind?! Wer wird sie erziehen, und wer wird sie heilen von ihren Übeln?! Ist es da nicht besser, dass sie von dieser Welt zurückgenommen werden und sodann dort im eigens für sie bestehenden Kinderreiche von den Engeln großgezogen werden?!

 

Ich sage es euch: Gott weiß um alles und sorgt auch für alles! Aber da die meisten Menschen in dieser Zeit Gott gar nicht mehr kennen und nichts von Ihm wissen, wie sollen sie dann darum wissen, was Gott tut, und was Er verordnet zu ihrem möglichen Heile?!

 

Würde Gott auf die Sünden der Menschen nicht die entsprechenden Krankheiten zugelassen haben, so ginge mehr denn die halbe Menschheit gänzlich zugrunde, und die Erde würde ganz zur Hölle werden und müsste zerstört und in toten Trümmern im endlosen Weltenraume umherirren, wie dieser sichtbare Sternen- und Weltenraum auch schon ähnliche Beispiele aufzuweisen hat, wovon euch Meine Jünger schon etwas Näheres sagen können.“ (GEJ.06_055,02 ff)


6
Jesus: „Darum muß Not und Elend unter den Menschen sein und Schmerz und Leid, auf dass der Mensch nicht ersterbe in einer tatlosesten Trägheit! Ihr sehet nun aus dem, wie alles unter den Menschen sein muß, damit sie gleichfort zu allerlei Tätigkeit aufgefordert werden; und es ist dann aus diesem Hauptlebensgrunde ebenso untunlich, das Einschleichen der Irrtümer zu verhindern, als die eingeschlichenen am Ende auszurotten.

 

Und die stets argen Folgen, die den Irrtümern folgen, sind am Ende auch die dienlichsten Mittel zur Austreibung der Irrtümer und zur Ausbreitung der Wahrheit. Die Menschheit muß durch Not und Elend, die aus der Lüge und aus dem allerartigsten Betruge, die schreiendste Notwendigkeit der Wahrheit erst tief und lebendig zu fühlen und sie vollernstlich zu suchen anfangen, so wie sie der alte Ouran vom Pontus gesucht hat, dann wird die Menschheit die Wahrheit auch bald finden, wie sie Ouran gefunden hat, und dann erst wird die unter allerlei notwendigen Beschwerden schwer gefundene Wahrheit der Menschheit wahrhaft nützen; würde er (der Mensch) sie aber ebensoleicht finden, wie mit dem Auge die Sonne am hellen Firmament, so hätte sie für ihn nur zu bald keinen Wert mehr, und er würde, um sich zu zerstreuen, der Lüge nachrennen, gleichwie der Wanderer am Tage soviel als nur möglich den Schatten aufsucht; und je dichter er einen findet, desto lieber ist er ihm.

 

Der Mensch dieser Erde ist alsonach gerade so, wie er vom Grunde aus sein muß, um eigentlich erst ein Mensch zu werden; aber es müssen auch alle seine äußeren Verhältnisse also sein und kommen, auf dass der Mensch, durch sie genötigt, erst ein wahrer Mensch wird!

 

Die volle, nackte Wahrheit aber kann im allgemeinen den Menschen von Mir aus jetzt nicht gegeben werden, sondern nur verhüllt in Gleichnissen und Bildern, auf dass er (der Mensch) sie erst aus solchen Bildern suchend entwirren kann. Nur mit euch wenigen rede Ich nun ohne Vorhalt (Vorbehalt); denen ihr sie aber wiedergebet, die sollen sie von euch auch nicht völlig nackt erhalten, sondern auch irgend ein wenig verhüllt, auf dass ihnen die Gelegenheit zum freien Nachdenken und zur freien Tätigkeit ja nicht benommen wird.“ (GEJ.03_168,07 ff)


7
Jesus: „Mangel, Not und allerlei Elend lasse Ich nur dann unter die Menschen kommen, wenn sie von Mir ganz abgefallen und zum Teil finstere und dumme Götzendiener und zum Teil pur selbstsüchtige und gottlose Weltlinge geworden sind.

 

Denn Not und Mangel nötigen die Menschen zum Denken über die Ursachen ihres Elends, machen sie erfinderisch und scharfsichtig, und es werden auf dieser Art bald ganz kluge und weise Männer aus einem Volke aufstehen, die ihren Mitmenschen die Augen öffnen und ihnen die Quellen des allgemeinen Elends zeigen, und viele treten dann bald aus den Schranken ihrer Trägheit und rüsten sich zum Kampfe gegen jene mächtig gewordenen Müßiggänger, die über die durch sie mit Blindheit geschlagenen Völker tyrannisch herrschen und die eigentlich Gründer des allgemeinen Elends auf dieser Erde sind.

 

Diese werden unter oft schweren Kämpfen entweder gänzlich besiegt und vertrieben oder zum wenigsten dahin genötigt, den Völkern solche Gesetze zu geben, unter denen sie bestehen können. Und so kehrt dann allzeit nach dem Maße Glück und Wohlstand unter den Menschen ein, in welchem Maße die Menschen wieder zu dem einen allein wahren Gott zurückzukehren angefangen haben.

 

Würden die Menschen sich nie von Gott abwenden, so würden sie auch nie in eine Not und ein Elend verfallen. Wenn ihr sonach auch in euren Nachkommen stets in und bei Mir im Glauben und in der Tat nach Meiner Lehre verbleiben werdet, so werdet ihr auch nie ein Elend zu bestehen haben. Auch des Leibes Krankheiten werden eure Seelen nicht ängstlich und kleinmütig machen; denn des Leibes Krankheiten sind allzeit nur die bitteren Folgen der Nichtbefolgung der von Mir den Menschen allzeit klar ausgesprochen gegebenen Gebote.

 

Wer diese schon von seiner Jugend an treu zu halten anfängt, der wird bis in sein hohes Alter keines Arztes bedürfen, und seine Nachkommen werden nicht an den Sünden ihrer Eltern zu leiden haben, wie das bei den alten, Gott getreuen Völkern oft durch Jahrhunderte der Fall war.

 

Aber wenn die Menschen auszuarten angefangen haben, dann sind auch bald schwere Körperleiden über sie gekommen und haben sie die Folgen der  Gering- oder Garnichtachtung der Gebote Gottes kennen gelehrt.

 

Denn so da ist ein Mensch, der eine kunstvolle  Maschine zu irgendeinem Gebrauch anzufertigen versteht, so versteht er sicher auch, wie sie zum zweckdienlichen Gebrauch zu verwenden ist, und wie man die Maschine zu handhaben hat, dass sie nicht verdorben und sodann zum ferneren Gebrauch völlig untauglich wird.

 

Und wenn der sachkundige Verfertiger der Maschine dem, der sie ihm zum Gebrauch abgekauft hatte, sagt und zeigt, was er zu beachten hat, um von der Maschine einen dauerhaft nützlichen Gebrauch machen zu können, so muß der Käufer das ja auch genau beachten, was ihm der Maschinenmeister gesagt hat.

 

So aber der Käufer mit der Weile das entweder aus Eigen- oder Leichtsinn nicht mehr beachtet, wie die Maschine zu behandeln und zu gebrauchen ist, so muß er es sich selbst zuschreiben, dass die Maschine verdorben ist und somit für den guten Gebrauch entweder ganz oder doch zum Teil unbrauchbar geworden ist.

 

Gott aber ist der große Maschinenmeister des menschlichen Leibes, den Er zum nützlichen Gebrauch für die Menschen als eine gar kunstvolle Maschine wohl eingerichtet hat. Gebraucht die Seele diese belebte Maschine nach dem ihr klar erteilten Rat, der in den Geboten Gottes besteht, so wird der Leib auch in seiner stets wohl brauchbaren Gesundheit verbleiben; missachtet aber mit der Zeit die träg und sinnlich gewordene Seele diese Gebote des ewig großen Maschinenmeisters, so muß sie es sich denn auch selbst zuschreiben, so ihr Leib in allerlei Elend verfallen ist. Ich meine, dass ihr alle Mich wohl verstanden habt.“ (GEJ.09_035,04 ff)


8
Sagte Ich:Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung. Zu diesem Laster aber werden die Menschen verleitet durch Müßiggang, durch die Hoffart und durch den Hochmut. Denn dem Hochmut ist nichts mehr heilig; er sucht nur alle ihm zu Gebote stehenden Mittel auf, um durch sie seine weltsinnlichen Leidenschaften zu befriedigen.

 

Wenn dann von solch einem Menschen Kinder gezeugt werden, - welch elende und mit wie vielen Krankheiten behaftete Menschen kommen dadurch in diese Welt! – Also, diese Sünde ist eine Hauptquelle, durch die alle die ärgsten Krankheiten in diese Welt kommen.

 

Dann kommen aber auch Fraß und Völlerei, der Zorn und allerlei Ärger, durch welche genannten Laster sich auch allerlei Krankheiten bei den Menschen entwickeln und sie dann auf eine jämmerliche Weise quälen.

 

Sagte Ich nicht zu dem Kranken in Jerusalem, der volle achtunddreißig Jahre am Teiche Bethesda harrte, um geheilt zu werden, als Ich ihn geheilt hatte: `Gehe hin und sündige nicht mehr, auf dass dir nicht noch etwas Ärgeres widerfahre`?! Seine böse Gicht war demnach auch eine Folge seiner früheren, vielen Sünden.

 

Und so ist es beinahe bei den meisten von Mir Geheilten der gleiche Fall gewesen. Wären sie durch ihre vielen Sünden nicht krank geworden, so wäre es auch um ihre Seelen geschehen gewesen. Nur eine recht schwere und bittere Krankheit hat sie nüchtern gemacht und zeigt ihnen, wie die Welt ihre Huldiger lohnt.

 

Sie verloren durch die Krankheit ihre Liebe zur Welt und sehnten sich, von ihr bald erlöst zu werden. Dadurch ward ihre Seele freier, und es kam ihnen auch zur rechten Zeit die Heilung ihres Leibes. Neben diesen Hauptursachen, aus denen die meisten Krankheiten bei den ohnehin, von der Geburt her angefangen, geschwächten Menschen entstehen, gibt es wohl noch andere, durch die der schwache Mensch auch sehr arg krank werden kann, - aber Ich sage es eigens noch einmal: Nur dem schon von der Geburt an Geschwächten kann das begegnen.

 

Die Ursachen aber will Ich euch kurz gefasst zeigen: Einmal steht da im Vordergrund das Essen schlechter, unreiner und schlecht und nicht frisch zubereiteter Speisen und auch schlechter Getränke, - dann das Essen von allerlei unreifem Obst.

 

Dann haben viele den argen Brauch, sich in einem erhitzten Zustande schnell abzukühlen. Wieder andere setzen sich, ganz unbewusst ihrer angeborenen Schwäche, allerlei Gefahren aus, in denen sie entweder gar zugrunde gehen, oder sie tragen einen lebenslang dauernden Schaden davon. Ja, dafür kann Gott nicht, und das um so weniger, da Er dem Menschen den Verstand, den freien Willen und die besten Lebensgesetze gegeben hat!

 

Gegen die Trägheit des Menschen aber gibt es kein anderes Mittel als eben allerlei zugelassene Übel, die notwendig auf die Nichtbeachtung des göttlichen Willens folgen müssen. Diese wecken des Menschen in ihrem Fleische fest schlafende Seele und zeigen ihr die leidigen Folgen ihrer Trägheit, und sie wird darauf vorsichtiger, klüger, emsiger und gefügiger in den erkannten göttlichen Willen.

 

Und somit haben die verschiedenen Krankheiten, mit denen nun die Menschen behaftet sind, auch ihr entschieden Gutes. Freilich sind sie auch eine Art Gericht, das die Seele zum Guten nötigt; aber es ist der Seele dadurch dennoch der freie Wille nicht gänzlich benommen, und sie kann sich in und nach einer Krankheit noch ganz ordentlich bessern, obschon sie ihre weitere Vollendung erst jenseits einzuholen haben wird.

 

Es gibt aber wohl auch kranke Menschen, die wegen der Sünden ihrer Eltern oder auch Voreltern schon vom Mutterleibe aus krank in diese Welt gekommen sind. Solcher Kranken Seelen sind zumeist von oben her und machen nur eine zeitweilige Fleischprobe auf dieser Erde durch; für diese ist aber jenseits im Reiche der Geister schon ohnehin bestens gesorgt, und jeder, der sie pflegt und sie mit Liebe und Geduld behandelt, den werden sie auch jenseits mit der gleichen Liebe und Geduld in ihre himmlischen Wohnungen aufnehmen.

 

Und damit habe Ich euch nun auch darüber ein volles Licht gegeben; wenn aber der Geist in euch völlig wach werden wird, da wird er euch auch darin in alle Weisheit führen.“ (GEJ.06_056,01 ff)


9
Sagt Matthäus: „...Herr, wenn so, dann ist es wohl eine höchst gefährliche Sache um das Menschenleben auf dieser Erde! Welcher nur einigermaßen gebildete Mensch kennt nicht die zahllos vielen Feinde, die der armen Menschheit mit allen möglichen Übeln sich entgegenstellen und dadurch dem Menschen den Untergang bereiten?! Wenn Du das ohne Kenntnisnahme gleich so mir und dir nichts angehen lässest, da wird´s mit dem Seelenheile einmal wohl ganz verzweifelt schlecht aussehen!“

 

Sage Ich: „Nicht so schlecht, als du es nun meinst! Denn fürs erste wird jeder seines Glaubens und hauptsächlich seiner Liebe leben; und fürs zweite steht es einem jeden Menschen frei, sich in jedem Augenblick an Gott zu wenden und Ihn um Beistand anzuflehen, und Gott wird Sein Antlitz zu dem Flehenden wenden und wird ihm helfen aus jeglicher Not!

 

Übrigens ist aber ohnehin einem jeden Menschen ein unsichtbarer Schutzgeist hinzugegeben, der den Menschen von seiner Geburt an bis zum Grabe hin zu geleiten hat! Solch ein Schutzgeist wirkt stets auf das Gewissen des Menschen ein und fängt erst dann an, sich ferner und ferner von dem ihm anvertrauten Menschen zu halten, so dieser, durch seine Eigenliebe geleitet, allen Glauben und alle Liebe zum Nächsten freiwillig verlassen hat.

 

Der Mensch auf dieser Erde ist demnach durchaus nicht also verlassen, als du es meinst; denn es hängt alles von dessen freiestem Wollen und Handeln ab, ob er von Gott beaufsichtigt und geführt sein will oder nicht! Will es der Mensch, so wird es auch Gott wollen; will es aber der Mensch nicht, so ist er völlig frei von Gott aus, und Gott kümmert Sich weiter auch nicht um ihn, außer was aus der allgemeinsten Ordnung dem Naturmenschen zuzukommen bestimmt ist, als da ist das Naturleben und alles, was als Bedingung für dasselbe nötig ist.

 

Aber weiter lässt Sich Gott mit dem Menschen nicht ein und darf Sich wegen desselben unantastbarer Freiheit nicht einlassen! Nur wenn ein Mensch Gott aus dem freien Willen des Herzens sucht und ihn bittet, so wird Gott auch dem Bitten und Suchen des Menschen allzeit auf dem kürzesten Wege entgegenkommen, vorausgesetzt, dass es dem Menschen mit seinem Suchen und Bitten ein vollkommener Ernst ist.

 

Sucht und bittet aber der Mensch nur versuchweise, um sich zu überzeugen, ob an Gott und an dessen Verheißungen wohl etwas sei, so wird er von Gott auch nicht angesehen und erhört werden! Denn Gott in Sich Selbst ist die reinste Liebe und kehrt Sein Antlitz nur denen zu, die ebenfalls in der reinen Liebe ihres Herzens zu Ihm kommen und Gott Seiner Selbst willen suchen, Ihn als ihren Schöpfer dankbarst wollen kennenlernen und den heißen Wunsch haben, von Ihm selbst beschützt und geführt zu werden.

 

Oh, die also kommen, für die weiß Gott in jedem Augenblick nur zu gut, wie es mit ihnen steht, und Er Selbst lehrt und leitet sie alle Wege: aber die von Ihm nichts wissen wollen, für die weiß dann auch Gott im vollsten Ernste nichts! Und wann sie dereinst jenseits vor Gott hingestellt und noch so sehr rufen und sagen werden: `Herr, Herr!`, so wird Gott ihnen antworten: `Weichet von Mir, ihr Fremden; denn Ich habe euch noch nie erkannt!` Und solche Seelen werden dann viel zu dulden und zu kämpfen bekommen, bis sie sich als von Gott erkannt Ihm werden nähern können.“ (GEJ.01_092,12 ff)


10
Als wir in unserem schönen Olivenhaine uns nun so ganz gemütlich wohl geschehen ließen, da sagte einer von den etlichen siebzig, unter denen sich die gewisse Ehebrecherin befand: „Oh, wie sehr wohl geht es uns hier! Die höchste geistige Nahrung für unsere Seelen und die beste Kost für unseren Leib! Wie glücklich sind wir! Oh, möchten doch alle, die nun gleich uns unverschuldet in großem Elende stecken, in einen so glücklichen Zustand gelangen! Ich möchte, dass allen Menschen, die Not leiden, geistig und leiblich geholfen werde, so es möglich wäre!“

 

Sagte Ich: „Mein Freund, möglich wäre alles, aber aus gar vielen weisen Rücksichten nicht tunlich und zulässig. Es gibt eine Menge sehr dürftiger und mit allerlei Übeln behaftete Menschen, denen du nach deinem Mir sehr wohlgefälligen Herzen sicher gerne helfen möchtest; und siehe, wenn du nach deinem besten Wissen und Gewissen geholfen hättest, so wäre ihnen wahrlich gar nicht geholfen, sondern es würde an ihnen dadurch gerade nur das Entgegengesetzte bewirkt werden!

 

Es ist darum wohl sehr löblich von dir, dass du dich in deinem Wohlsein der Notleidenden und Elenden erinnerst und den Wunsch hast, ihnen zu helfen; aber es wäre da wahrlich nicht jedem geholfen, dem du geholfen hättest.

 

Siehe, niemand kennt die Not und das Elend der Menschen besser als Ich, und niemand ist barmherziger und liebevoller als eben auch Ich;  aber es wäre allen Menschen mit Meiner alleinigen Liebe und Erbarmung wenig geholfen, wenn nicht Meine höchste Weisheit mit der Liebe und Erbarmung mitwirkte.

 

Ja, da geht es einer armen Familie schlecht! Sie hat keine Arbeit, kein Dach und Fach, kein Brot und leidet Hunger und Durst. Sie bettelt von Haus zu Haus, von Ort zu Ort und erbettelt sich im Tage oft kaum so viel, dass sie sich zur Not sättigen kann, während andere im vollen Überflusse leben und schwelgen und solch einer armen Familie die Tür weisen, so sie bittend zu ihnen kommt.

 

Es ist das von den Reichen, die solch einer armen Familie mit harten Herzen begegnen, gewiß böse, und du möchtest bei dem Anblick einer solchen harten Begegnung gewiß sagen: `Aber, du großer, allgütiger und allmächtiger Gott, kannst Du wohl solch eine himmelschreiende Unbarmherzigkeit ungestraft dahingehen lassen? Vernichte solche Menschen mit Blitz und Feuer aus Deinen Himmeln!`

 

Und siehe, Gott würde solchem deinem Anflehen dennoch kein Erhören schenken! Ja, warum denn aber das nicht?  `Soll die Lieblosigkeit der Menschen denn fort und fort wuchern auf dieser Erde?`

 

Nein, sage Ich dir, das sei ferne! Aber sieh, es muß nach dem weisen Ratschlusse Gottes alles seine Zeit haben auf dieser Erde, auf der die Menschen zur wahren Kindschaft Gottes reif werden sollen! Es hat somit der Reiche seine Zeit, reich zu sein und mit seinem Überflusse den Armen Barmherzigkeit zu erweisen, und der Arme hat seine Zeit, sich in der Geduld und Selbstverleugnung zu üben und seine Not und sein Elend Gott aufzuopfern, und Gott wird dem Armen bald auf die für sein Seelenheil beste Art helfen und eben also den harten Reichen zur rechten Zeit züchtigen.

 

Denn es ist der Reiche wie der Arme zur Kindschaft Gottes berufen. Es war aber unsere arme Familie einstens auch wohlhabend und war hart gegen andere Arme, und es hatte sich das Blatt ihres irdischen Glückes zum Heile ihrer Seelen notwendig einmal wenden müssen.

 

Würdest du ihr nun plötzlich helfen, so würde sie bald sehr übermütig werden und Rache an jenen üben, die ihr mit Härte begegnet sind. Wenn sie aber einmal in der Geduld recht durchgeprüft sein wird, so wird ihr nach und nach, und zwar so unmerklich wie möglich, geholfen werden, und sie wird darin die Fürsorge Gottes besser und heller erkennen, als so man sie von heute auf morgen in einen sehr glücklichen Wohlstand erhoben hätte.

 

Der harte Reiche aber wird auch nach und nach und von Punkt zu Punkt in einen misslicheren Zustand versetzt werden. Er wird bald da und bald dort in seinen Spekulationen einen Missgriff machen, wird eine schlechte Ernte haben, Schaden bei seinen Herden erleiden, er wird entweder selbst krank werden oder sein Weib oder eines seiner liebsten Kinder, und kurz, es wird Schlag auf Schlag über ihn kommen.

 

Wird er in sich gehen und sein Unrecht erkennen, so wird ihm auch wieder geholfen werden; wird er aber nicht in sich gehen und sein Unrecht nicht erkennen, so wird er um alles kommen, und dann auch den Bettelstab oder nach Umständen noch etwas Schlimmeres zum Verkosten bekommen.

 

Wer ihn dann in seiner Armut trösten und ihm unter die Arme greifen wird, der soll auch von Gott aus getröstet und belohnt werden;  doch ganz helfen wird ihm niemand eher können, als bis es Gottes Wille zulassen wird. Daher sei du, Mein Freund, nun nur ganz ruhig und heiter; denn Ich weiß es schon, wer da zu einer Hilfe reif geworden ist!“ (GEJ.07_092,01 ff)


11
Jesus:Wohl aber denen, die Ich recht viel prüfe; denn aus dem werden sie erkennen, dass Ich sie überaus liebe! Denn wer viel geprüft wird und die Prüfungen wohl bestehen wird, der wird jenseits in Meinem Reiche auch über Vieles und Großes gesetzt werden; wer aber weniger geprüft wird seiner Schwäche wegen, der wird auch über Wenigeres und Geringeres gesetzt werden.

 

Ihr alle aber werdet um Meines Namens und der Wahrheit willen auch noch gar manche Probleme zu bestehen bekommen, und eure Geduld, die in euch noch der schwächste Geist ist, wird der Feuerprobe nicht entgehen.

 

Wenn aber solches über euch kommen wird, so denket an diesen Hügel, und dass Ich euch solches zum voraus verkündet habe; aber denket auch im Herzen, dass Ich da im Geiste zu euch kommen, euch stärken und kräftiglichst helfen werde!

 

Dieses alles merket euch alle auch besonders wohl! Denn in diesen Tagen und auch in den künftigen Zeiten leidet das Reich Gottes Gewalt, und die es mit Gewalt an sich reißen, die werden es auch besitzen.“ (GEJ.08_103,12 ff)


12
Freilich bei ganz verdorbenen und lebensverschlagenen Menschen, die keiner Mahnung von Mir aus mehr wert sind, bleiben derlei sie bessernde Zulassungen denn auch unterm Wege; denn sie fruchten nicht mehr und zeihen die Argen, dass sie noch ärger werden.

 

Diese Art Menschen aber verzehren ihr Materieleben auch hier; nach diesem Leben aber erwartet sie ihr eigenes Gericht, das da ist der andere und ewige Tod.

 

Über den Ich noch allerlei Leiden und Trübsal zulasse, dem helfe Ich denn auch zur rechten Zeit; den Ich aber sein irdisch stolzes und schwelgerisches Wohlleben unbeirrt fortgenießen lasse, der trägt sein Gericht und seinen ewigen Tod schon in sich und sonach auch allenthalben mit sich.

 

Und somit weißt du nun denn auch, warum so mancher Weltgroße und Weltreiche ungestraft bis zu seines Leibes Tod hin fortsündigen und fortgreueln kann.“ (GEJ.09_029,12 f)


13
J
esus:
„Ich sage es dir: Nur fünfzig Jahre lang leben in der rechten Ordnung Gottes, - und ihr werdet von keiner Kalamität je etwas zu sehen, zu hören, zu schmecken und zu genießen bekommen!

 

Ich sage euch: Alle Kalamität, Seuchen, allerlei Krankheiten unter den Menschen und Tieren, schlechte Witterung, magere und unfruchtbare Jahre, verheerender Hagelschlag, große, alles zerstörende Überschwemmungen, Orkane, große Stürme, große Heuschreckenzüge und dergleichen mehr sind lauter Folgen der unordentlichen Handlungsweisen der Menschen!

 

Würden die Menschen möglichst in der gegebenen Ordnung leben, so hätten sie alles das nicht zu gewärtigen. Die Jahre würden wie die Perlen auf einer Schnur verlaufen, eines so gesegnet wie das andere. Es würde den bewohnbaren Teil der Erde nie eine zu große Kälte oder eine zu große Hitze plagen.

 

Aber da die gescheiten und überaus klugen Menschen aus sich allerlei bei weitem über ihren Bedarf hinaus unternehmen, wenn sie auf der Erde zu große Bauten und zu übertriebene Verbesserungen vornehmen, ganze Berge abgraben, um Heerstraßen anzulegen, wenn sie viele Hunderttausende von Morgen der schönsten Waldungen zerstören, wenn sie des Goldes und des Silbers wegen zu tiefe Löcher in die Berge schlagen, wenn sie endlich untereinander selbst im beständigen Zank und Hader leben, während sie doch zu jeder Zeit von einer großen Menge der intelligenten Naturgeister umgeben sind, von denen alle Witterung der Erde herrühren, sowie die Reinheit und Gesundheit der Luft, des Wassers und des Erdreiches, - ist es da denn hernach zu verwundern, wenn diese Erde von einer Unzahl von Übeln aller Art und Gattung stets mehr und mehr heimgesucht wird?!

 

Geizige und habsüchtige Menschen legen vor ihren Scheunen Schloß und Riegel an und obendrauf noch scharfe Wächter zu ihren über allen Überfluß steigenden Schätzen und Reichtümern, und wehe dem, der sich ihnen unbefugt nähern möchte; wahrlich, der bekäme augenblicklich einen scharfen Prozeß.

 

Ich will damit nicht sagen, als sollte jemand sein mühsam erworbenes Eigentum nicht beschützen; Ich rede hier vom höchst unnötigen, ins Ungeheure gehenden Überfluß.

 

Wäre es denn da nicht tunlich, auch solche Scheuern zu errichten, die da offen stünden für jeden Armen und Schwachen, wennschon unter der Aufsicht eines weisen Spenders, auf dass kein Armer sich mehr nähme, als was er für seine Nahrung bedarf?

 

Würden sogestaltig die Habsucht und der Geiz von der Erde verschwinden, so würden auch – höret Mich wohl – alle mageren Jahre von der Erde den Abschied nehmen.“ (GEJ.04_144,01 ff)
Siehe auch GEJ.04_144,07 ff


14
Jesus: „Es ist alles so eingerichtet, dass es ewig bestehen kann, wenn nicht die freiwillige Bosheit der Menschen Störungen in Meiner ewigen Ordnung verursacht, die Ich nicht hindern darf, da sie von der Freiheit des Willens der Menschen herrühren und weil der freie Wille auch nur eines Menschen (Mir) unendlich höher steht als ein ganzes Sonnengebiet mit allen Planeten, Monden und Kometen.“ (HiG.01_40.09.27,25)


15
Raphael: „...Der Mensch, dessen Leben und alles von Gott abhängt, soll Gottes Anordnungen und Fügungen, so er einmal Gott erkannt hat, allzeit lobend und preisend anerkennen und nicht darüber murren und hadern. Denn Gott der Herr weiß es stets und ewig sicher am allerbesten, warum Er auf einem Erdkörper bald dieses und bald jenes in Erscheinung treten läßt.

 

Der Mensch aber hat sich dabei geduldig und voller Ergebung in den Willen Gottes zu verhalten und dabei auch also zu denken: Das geschieht nach dem Willen Gottes zum Besten des Menschen! Denn alles, was auf der Erde, im Monde, in der Sonne und in allen Sternen geschieht, das geschieht alles zum alleinigen Besten der Menschen; denn nur im Menschen liegt der Grund und der Zweck aller Schöpfung im endlosen Raume.

 

Wenn ein Mensch also denkt und fühlt, so wird er auch in allen Zuständen seines diesirdischen Freiheits-, Bildungs- und Probelebens Ruhe finden und haben, und Gott wird ihn erretten aus jeder Not und wird ihn finden lassen den Weg des wahren Lebens, den Weg des Lichtes und aller Wahrheit.

 

Aber wer da ungeduldig wird und über dies und jenes, das er doch nicht ändern kann, murrt und oft sogar in seinem Grimme Lästerungen über die ihm widrig vorkommenden Erscheinungen in dieser Welt denkt und offen ausspricht, der eignet sich die Liebe Gottes nicht an, sondern entfernt sich nur mehr und mehr von ihr, und das gibt keinem Menschen weder eine irdische und noch weniger eine jenseitige Ruhe und Glückseligkeit.

 

Denn alles geschieht ja nur durch die Liebe Gottes, wie schon gesagt, zum wahren Wohle des Menschen. Erkennt der Mensch das dankbar in seinem Gemüte an, so nähert er sich auch stets der Liebe und der Ordnung Gottes und geht dann bald und leicht ganz in dieselbe über und wird dadurch selbst weise und mächtig; tut er aber das Gegenteil, so wird er denn auch stets dümmer und in allem schwächer und machtloser.

 

Ich weiß es wohl, dass es auf dieser Erde allerlei Vorkommnisse gibt, die dem Menschen nicht angenehm sein können. So gibt es oft eine lästige Hitze, also auch eine große Kälte; es gibt eine langweilige Nacht und manchen trüben Tag, das Feuer brennt und zerstört; das Wasser, so es sich über seine Ufer erhebt, verwüstet die Länder und tötet Menschen und Tiere, - und kurz: Alles, was du ansiehst in der ganzen Natur der Welt, kann dir den Tod geben, wenn du es unweise benutzest und dich in die Gefahr begibst.

 

Aber darum kann Gott doch nichts ändern in Seiner wohlgeordneten Schöpfung! Sollte etwa das Feuer nicht so glühheiß und brennend und zerstörend sein, wie es ist? Wozu würde es dann wohl tauglich sein? Oder sollte das Wasser nicht flüssig sein, damit Menschen und Tiere im selben, so sie hineinfallen, nicht des Leibes Tod fänden? Oder sollen die Berge nicht so hoch und steil sein, damit von ihren Zinnen niemand herabfallen und dadurch auch den Tod finden möchte? Sollte es keine reißenden Tiere geben, keine Schlangen und keine giftigen Pflanzen, weil alles das dem Leben des Menschen gefährlich ist?

 

Ja, wenn der Mensch alles das seinem Leben gefährlich werden Könnende von der Erde verbannt haben wollte, da bliebe am Ende von der ganzen Erde auch kein Atom mehr übrig, und der Mensch selbst auch nicht!

 

Es muß denn schon alles so sein und bestehen, wie es ist und besteht, und alles kann dem Menschen frommen, wenn er es nur weise benutzt; aber wer es unweise benutzt und somit nicht mit der Ordnung Gottes im Einklange wandelt, dem muß am Ende alles schädlich werden.

 

Wer sich dann über die Schädlichkeit der Dinge und Einrichtungen in dieser Natur ärgert und dabei gegen die Weisheit und Macht Gottes zu Felde zieht, der ärgert sich offenbar auch über Gott und verhöhnt Dessen Liebe und Weisheit; wer aber das tut, der lebt sicher nicht in Freundschaft, sondern nur in einer wahren Feindschaft Gottes des Herrn.

 

Wird diese ihm wohl auch einen Segen bringen? Ich meine da, dass solch eine blinde Anfeindung Gottes dem Menschen zuerst Gott verlieren machen wird und der Mensch dann in seiner Gottlosigkeit kein Lebensglück mehr wird zu erwarten haben, so lange hin, als er sich nicht bekehren und Gottes Liebe, Weisheit und Ordnung in allem hochlobend anerkennen und mit der Zeit auch klar einsehen wird.

 

So dich aber der Sturm auf dem Meere ärgert, da bleibe auf dem festen Lande, so es auf dem Meere stürmt, und besteige erst dann ein Schiff, so des Meeren Sturmzeiten vorüber sind; wann aber diese am meisten und am heftigsten und anhaltendsten toben, das weiß ein jeder Mensch schon, der in der Nähe des Meeres wohnt und mit demselben auch immer zu tun hat.

 

Siehe, Freund, das sind auch weise Regeln, wer sie weiß und beachtet, der wird glücklich sein auch schon auf dieser Erde und wird Ruhe haben bei allen Erscheinungen und Begebnissen im irdischen Leben.“ (GEJ.08_140,04 ff)


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Sagte Ich: „Um was ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, das wird euch auch gegeben werden. Denn der Vater allein ist gut und hat kein Wohlgefallen an den Leiden der Menschen; aber Er hindert auch nicht, dass solche über die Menschen kommen, so sie aus lauter Weltsinn des Vaters vergessen, keinen Glauben haben und sich selbst in alles das begeben, was ihnen alles mögliche Ungemach bereiten und bringen muß.

 

Wandelt gleichfort auf den Wegen, die Ich euch nun treulich gezeigt habe, so werdet ihr wenig zu leiden haben, und euer Abgang von der Welt wird ein leichter sein!

 

Nur über jene kommen am Ende zumeist bittere Leiden, die aus allerlei Welttümlichkeiten ihre Seele zu sehr in ihr Fleisch vergraben haben; denn eine solche Seele muß, damit sie nicht völlig verderbe in ihrem Fleische, mit großer Gewalt von ihm losgetrennt werden, und dies muß dann auch im Leibe große Schmerzen erzeugen. Und das ist noch gut für die Seele, weil sie durch die Schmerzen und Leiden von ihren fleischlichen Gelüsten gereinigt wird und dadurch im Jenseits einen leichteren Fortgang und ein sichereres Vorwärtsschreiten auf der Bahn des geistigen Lebens findet.

 

Ganz welttümliche Menschen aber, die an keinen Gott glauben und dabei doch ein gesundes Leben bis in ihr hohes Alter genießen und am Ende auch eines schnellen und schmerzlosen Todes sterben, haben ihren Lebenslohn auch schon auf dieser Welt empfangen und werden im Jenseits sehr schwer je mehr einen zu gewärtigen haben. In der Gesellschaft solcher wird die äußerste Finsternis walten, und es wird sein viel Heulen und Zähneknirschen unter ihnen.“ (GEJ.08_016,10 ff)


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Ich sage es dir:Keine Auge hat es je gesehen, kein Ohr gehört und kein Sinn empfunden, was die im Himmel erwartet, die Gott über alles lieben und Seine Gebote halten!

 

Es ist wohl wahr, dass des Menschen Leben von der Geburt an bis zum Abfalle des Leibes von gar vielen Drangsalen und Leiden aller Art behaftet ist; aber so er nach der erkannten Ordnung Gottes lebt und dadurch in sich schon auf dieser Erde das lebenshelle Bewusstsein überkommt, was ihn im andern, wahren Leben erwartet, so wird er alle die oft noch so bitteren Prüfungen, die alle nur zur Erweckung des Geistes Gottes in seiner Seele ihm zugesandt werden, mit aller Geduld und Standhaftigkeit ertragen und dabei vollauf frohen Mutes sein.

 

Nimm dir an Mir Selbst ein Beispiel! Ich weiß, welche Leiden Mich auf dieser Erde in kurzer Zeit erwarten; aber Meine übergroße Liebe zu euch Menschen, ja zu euch Meinen Kindern, versüßt sie Mir.

 

So lasset euch denn, ihr Kinder, so manches Leid und so manchen Schmerz, den ihr in diesem Leben zu erdulden bekommet, auch durch die Liebe zu Dem, der in Mir wohnt, versüßen, und ihr werdet dadurch auch, Mir gleich, guten und frohen Mutes und heitern Sinnes sein können!

 

Siehe, diese drei Engelsgeister, die heute bis zum Untergange (der Sonne) unter uns verweilen werden, haben auf dieser Erde viel zu erdulden gehabt; nun aber sind sie darum überselig und werden ewig nichts mehr zu erleiden überkommen. Ihre größte Seligkeit aber besteht dennoch darin, sie so in Meinem Namen den Menschen auf dieser Erde einen rechten Liebesdienst erweisen können, obschon sie daneben über zahllos viele Sonnen und Erden im endlosen Raume zu gebieten haben.

 

Erweiset denn auch ihr schon jetzt auf dieser Erde den Menschen um Meines Namens willen Liebe, und ihr werdet darob auch schon viele Seligkeiten zum Genusse bekommen; denn es ist das Geben um gar vieles seliger als das Nehmen!“ (GEJ.09_119,18 ff)

Siehe auch unter "Gebet/Meditation (2)" Thema „Heilung durch Gebet?“ sowie   "Über die Zukunft (1)", Thema „Zukunft – letztes Gericht“.