„Die Kinder aber sollen mit wahrer und ernster Liebe behandelt und erzogen werden. Jede Verzärtelung und Nachgiebigkeit von seiten der Eltern ist ein großer Seelenschaden für die Kinder, der den Eltern als Schuld gerechnet werden wird.“ (GEJ.08_022,07)


 

Über die Erziehung unserer Kinder

 

Über die Kinderliebe / Reizungsgefahren / Ehebruch / Fleischeslust

 

1
Jesus: „Könnet ihr diese zarten, lieben und engelreinen Kinderchen nicht lieben, wie werdet ihr erst eure Nächsten und wie euren Gott lieben?

 

Wollet ihr Menschen bilden nach Meinem Sinne, da müsset ihr schon bei den Kindern anfangen; denn wahrlich sage Ich euch: Der Unterricht in der Wiege ist mehr wert denn alle Hochschulen der Welt! Wer aber aus den Kindern Menschen bilden will, der muß sie lieben und muß mit ihnen eine rechte Geduld haben.

 

Ein solches Kind ist von Natur aus mehr denn hundert Bettler arm; denn es ist arm am Geiste, arm an physischen Kräften und arm an Besitztümern.

 

Darum sage Ich euch und durch euch allen Menschen, denen dieses Evangelium gepredigt wird, noch einmal: Wer ein solches Kind aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und hat er Mich also in aller Liebe aufgenommen, so hat er auch den Vater im Himmel aufgenommen, und in seinem Hause wird es da am Segen nicht fehlen.

 

Denn solche Kinder sind der echte und wahre Segen Gottes selbst in einem Hause, da sie sind und gepflegt, genährt und zu wahren Menschen gebildet werden, und es ist da das Geschlecht einerlei, ob Knabe oder Mägdlein; in ihrer Jugend sind sie gleich den Engeln des Himmels.“ (GEJ.05_246,08 ff)


2
"Die Kinder aber sollen mit wahrer und ernster Liebe behandelt und erzogen werden. Jede Verzärtelung und Nachgiebigkeit von seiten der Eltern ist ein großer Seelenschaden für die Kinder, der den Eltern als Schuld gerechnet werden wird. Weise Eltern werden auch mit weisen Kindern gesegnet werden.

 

Bei der Erziehung der Kinder aber ist ein Muß so lange nötig, bis das Gute der Gesetze zu einem freiwilligen und freudigen Gehorsam geworden ist. Ist der Fall eingetreten, so hat das Kind des Gesetzes Muß in sich selbst aufgehoben und ist zum freien Menschen geworden. Tuet demnach das, was ihr nun gehört habt, so wird alles gut und recht werden!“ – (GEJ.08_022,07 ff)


3
"Strenge und dabei weise Eltern werden auch gute, gehorsame und dienstfertige Kinder haben, die ihre Eltern lieben und ehren werden, wogegen den zu nachgiebigen Eltern die Kinder nur zu bald über den Kopf wachsen und sie am Ende aus dem Hause treiben und stoßen werden.

 

Liebe mit Ernst und Weisheit ist ein ewiges Gesetz; wer danach handelt, macht keinen Fehltritt, und die Früchte davon werden gut und köstlich schmecken!“ (GEJ.02_055,05 ff)


4
Ich aber sage euch noch hinzu, dass ihr eure Mühe auch dahin verwendet, dass alle Menschen schon von Kindheit an ordentlich lesen, schreiben und rechnen lernen sollen – nicht nur die Reichen allein -, sonst nützen euch die geschriebenen Bücher wenig.

 

Suchet vor allem eine rechte Bildung des Wissens und daraus des Herzens bei den Menschen zu bewerkstelligen, so werdet ihr euch einen großen Lohn in Meinem Reiche bereiten, und ihr werdet dadurch auch ein leichtes Handeln auf der Erde mit den Menschen haben; denn mit wahrhaft gebildeten Menschen ist leicht zu reden und zu verkehren.

 

Aber suchet eine rechte und ganze Bildung unter den Menschen auszubreiten; denn eine halbe Bildung ist oft schlechter als gar keine!

 

Enthaltet euren Jüngern keine Wahrheit vor, so wie auch Ich euch nichts vorenthalten habe; denn nur die Wahrheit bildet den Menschen wahrhaft zu einem Menschen. Wo diese fehlt, da muß offenbar die Lüge an ihre Stelle treten, und diese ist die Gebärerin alles Unheiles, das nur immer auf der Erde unter den Menschen vorkommen kann.

 

Das somit auch zu euer aller Lebensrichtschnur! Werdet ihr das beachten, so werdet ihr gar bald die Segnungen schon auf dieser Erde nur zu klar und wahr erfahren.“ (GEJ.06_124,04 ff)


5
In der Folge aber werden auch die Kindlein, so sie auf Mein Wort und auf Meinen Namen gezeichnet und getauft werden, den Geistesfunken Meiner Liebe ins Herz ihrer Seele gelegt bekommen; aber dieser wird dennoch nicht wachsen bei einer verkehrten Erziehung, wohl aber bei einer Erziehung nach Meiner euch allen nun überklar gezeigten Ordnung, nach der vor allem das Gemüt, und von dem aus erst entsprechend der Verstand gebildet werden soll.

 

Das Gemüt aber wird gebildet durch die wahre Liebe und durch Sanfmut und Geduld. Lehret früh die Kindlein den Vater im Himmel lieben, zeiget ihnen, wie gut und liebevoll Er ist, wie Er alles, was da ist, zum Besten der Menschen höchst gut, schön und weise erschaffen hat, und wie gar so sehr Er besonders den kleinen, Ihn über alles liebenden Kindlein zugetan ist!

 

Machet sie bei jeder Gelegenheit aufmerksam, dass so etwas alles der Vater im Himmel anordnet und geschehen macht und lässt, so werdet ihr die Herzen der Kleinen zu Mir kehren, und Meine Liebe wird in ihnen ehest zu wuchern anfangen!

 

Wenn ihr also die Kleinen leiten werdet, dann wird eure leichte Mühe euch bald die güldensten Früchte tragen, - sonst aber Dornen und Disteln, auf denen weder Trauben noch Feigen wachsen!“ (GEJ.04_220,11 f)


6
Wenn ein Vater ein  ungezogenes Kind besitzt, das wenig Neigung hat, seinen Worten und Geboten zu gehorchen, so wird er ihm auch Gelegenheit geben, durch irgendeine böse Erfahrung recht gründlich anzurennen, wird aber dabei suchen, möglichst die bösen Folgen zu lindern.

 

So ist es auch bei Gott und den Menschen. Gott sucht allezeit die Mittel hervor, welche sanft sind, muß jedoch, falls diese wirkungslos bleiben, selbst zu den kräftigsten greifen, um die Menschheit auf der Bahn zu erhalten, welche zum Ziele des Friedens und der reinsten Glückseligkeit führt.

 

Wenn aber ein Mensch diese Bahnen nicht wandeln will, weil er alles missachtet, was ihm durch diese Erziehungsmethode in den Weg gelegt wird, so ist es doch ganz natürlich, dass diese Missachtung ihn schließlich ins Verderben führen muß, weil er keineswegs durch Schaden klug werden will, sondern sogar alle Hemmnisse, die sich ihm entgegenstellen, geradezu herausfordert, so dass er leicht sein Leibesleben einbüßen kann durch Nichtbeachtung der einfachsten Vorsichtsmaßregeln, die dem Klügeren sich von selbst aufdrängen.

 

Wie kann aber da die Gottheit verantwortlich gemacht werden für das, was der Mensch selbst aus eigenstem Antrieb verschuldet? Sie ist also da weder grausam noch ist Sie irgendwie geneigt, ein Vergnügen an den Leiden Ihrer Geschöpfe zu finden, sondern Sie ist lediglich gezwungen, des Zieles wegen Ihre Liebe zurückzudrängen und die Weisheit vorherrschen zu lassen.

 

Da habt ihr nochmals eine Erklärung für das, was in ähnlicher Form euch schon des öfteren gesagt worden ist. Betrachtet demnach die Außendinge nur von ihrem inneren Zusammenhange aus, damit ihr nicht mehr auf allerhand Zweifel und Widersprüche stoßet!“ (GEJ.11_059,18 ff)


7
Man sei daher auch nicht gar zu voreilig, zu fragen, warum nicht selten Kinder, die doch sicher entweder gar nichts verbrochen haben oder doch wenigsten unzurechnungsfähig sind, von Mir aus leiblich nicht selten härter hergenommen werden als alte Sünder, die ihre Sünden ebenso schwer zählen würden als den Sand des Meeres.

 

Da sage Ich: Wer einem Baume eine beliebige Beugung geben will, der muß, solange der Baum noch jung und zart ist, demselben die Richtung und Beugung zu geben beginnen.

 

Ist der Baum einmal alt geworden, dann müssen schon außerordentliche Mittel angewendet werden, um ihm immer schwermöglicherweise eine andere Richtung zu geben; ein gar alter Baum aber nimmt keine andere Richtung mehr an – außer die letzte, da er umgehauen wird.

 

Und darum geschieht es denn auch, dass Ich, spricht der Herr, `die Kinder und sogar Kindlein nicht selten mächtiger bearbeite als einen großjährigen Menschen; denn die argen Geister sind nirgends emsiger als eben bei den Kindern und sind sehr dienstfertig, der Seele ihren Leib also erbauen zu helfen, dass der Leib auch für sie eine große Anzahl freier und bequemer Wohnungen haben solle!`

 

Was tut aber dann der Herr, dem nichts unbekannt bleiben kann, was da geschieht? Seht, Der sendet Seinen Engel, lässt das elende und hinterlistige Werk der argen Helfer zusammenreißen und als fremde Teile durch allerlei äußerlich erscheinliche Krankheiten hinausschaffen.

 

Betrachtet die mannigfachen Krankheiten der Kindlein und Kinder, und Ich sage euch, sie sind nichts als Hinausschaffungen des fremden bösen Materials, mit dem der Seele baulich helfende, noch arge und unlautere Geister für sich selbst in einem und demselben Leibe freie Wohnungen haben errichten wollen.

 

Wenn bei Kindern solchem Unfuge nicht gleichfort auf das kräftigste gesteuert würde, so gäbe es Besessene, Taubstumme, Kretins und Krüppel aller Art in solcher Menge, dass auf der ganzen Erde nicht leichtlich irgendwo ein gesunder Mensch anzutreffen wäre. Man fragt freilich wieder und sagt: Aber wie kann der höchst weise Gott solches uranfänglich zulassen, dass sich arge und unreine Geister in den jungen Leib der Seele einschmuggeln können?!

 

Und Ich sage: So fragt der blinde Mensch, der es nicht weiß, dass die ganze Erde, ja die ganze Schöpfung, ihrem äußerlich erscheinlichen, materiellen Leibe nach in allen sogenannten Elementen sozusagen und zu bezeichnen ein Konglomerat von auf eine bestimmte Zeit hin gerichteten oder festgehaltenen Geistern ist.“ (GEJ.01_241,06 ff)


8
Siehe, darum hat auch Moses den aus der harten Knechtschaft Ägyptens erlösten Israeliten den Speisezettel vorgeschrieben! Die streng nach demselben lebten, blieben gesund bis in ihr hohes Alter; aber gar viele sehnten sich nur zu bald nach ihren ägyptischen Fleischtöpfen, und die Folge war, dass sie darauf bald krank, schwach und mühselig wurden und unter allerlei Leibeskrankheiten ihr diesirdisches Leben beschließen mussten. Und eine noch größere Betrübnis in dieser Hinsicht stellt sich bei den Kindern heraus.

 

Erstens haben schon die Eltern früher nach links und rechts hin gesündigt und ihren Leib dadurch mit einer großen Anzahl von bösen und schädlichen Seelensubstanzen angefüllt, und das Kind war somit von einem sündigen Vater in den Leib einer noch sündigeren Mutter hinein gezeugt.

 

Frage: Wie soll aus einem solchen Leibe ein gesundes Kind hervorgehen?

 

Und zweitens ist die Mutter in ihrer Schwangerschaft am meisten lüstern nach allerlei Leckereien, und ihre Angehörigen wissen ihr keinen besseren Dienst zu erweisen, als nach Möglichkeit dem Verlangen des schwangeren Weibes nachzukommen.

 

Bei dieser Gelegenheit bekommt das Kind den zweiten Stoß in seiner Gesundheit.

 

Es ist nicht genug, dass es schon völlig krank aus dem Mutterleibe kam, sondern es muß darauf gleich mit einer noch schlechteren Muttermilch genährt werden. In dem besteht dann der zweite, noch gewaltigere Stoß in die Grundfeste der Gesundheit eines Kindes.

 

Ist ein Kind aus diesen zwei Gesundheitsstößen noch so glücklich als möglich mit allerlei Arzneimitteln sozusagen mit heiler Haut davongekommen, dann kommt noch ein dritter Gesundheitsstoß.

 

Das Kind wird natürlich größer, neckischer und für seine Umgebung liebenswürdiger. Da wird es dann bald über alle Maßen verzärtelt und mit allerlei Naschereien versehen; denn solche dummen Eltern können ihrem Zärtling nichts versagen.

 

Was aber ist die Folge davon? Daß das Kind sich dadurch schon frühzeitig den Magen und die nötigen Verdauungswerkzeuge derart verdirbt und schwächt, dass es dann bald in allerlei Leibeskrankheiten verfällt und auch bald stirbt. Manche Kinder sterben schon im Mutterleibe, eine bei weitem größere Anzahl bald nach der Geburt in zwei bis drei Jahren, die meisten aber von vier bis zwölf. *)

 

Die aber dann noch in ein reiferes Alter gelangen, müssen erstens gescheite und vernünftige Eltern haben und ein keusches und diätes Leben führen, sich nicht erzürnen und ärgern.

 

So können sie zu einer noch ganz guten und erträglichen Gesundheit gelangen und auch sechzig – siebzig – achtzig Jahre und darüber alt werden; aber dann ist ihr Alter selbst schon so gut wie eine Krankheit, die immerwährend noch als eine Folge vom Mutterleibe und zumeist aber auch von den Jugendsünden herrührt.

 

Aus dieser kurzen Darstellung ersiehst Du, dass Ich durchaus nicht und nie der Urheber der menschlichen Leibeskrankheiten war, sondern die Menschen selbst, und zwar von dem Zeitpunkt an, als sie leichtsinnig und mutwillig genug ihnen allzeit gegebene Gebote und Regeln stets mehr und mehr zu verlassen anfingen und ihrem Verstande und ihrem Willen folgten, der durch die bösen Geister, die sich in der Luft, der Erde und im Wasser aufhalten, stets mehr und mehr verfinstert und verwirrt wurde.“ (GEJ.10_182,07 ff)

*) Verstorbene Kinder werden im Jenseits ganz besonders betreut und weitergeführt. Eine ausführliche Schilderung ist nachzulesen in Lorber: DIE GEISTIGE SONNE, Band 2, Kapitel 67: „Eintritt ins Kinderreich – praktische Methode zur Selbstentwicklung der Kinder“. (Lorber-Verlag)


9
Zugleich aber soll das allen Eltern ans Herz gelegt sein, dass sie ihre erwachsenen Kinder nicht den Reizungsgefahren aussetzen sollen!

 

Denn ein brennbares Material kann leicht in Brand geraten; wenn aber einmal die Flammen von allen Seiten lichterloh aufschlagen, dann geht es mit dem schnellen Löschen oft gart nicht mehr, und ohne Opfer schlägt keine Flamme auf! Wenn sie gelöscht ist, zeigt sich dann auch bald der Schaden, den sie verursacht hat.

 

Darum sollen besonders die Jungfrauen wohl gekleidet, aber nie reizend bekleidet einhergehen, und die Jünglinge sollen nicht dem Müßiggange preisgegeben werden; denn der Müßiggang ist stets der Zeuger aller Laster und Sünden.

 

Wer aber sich einmal ein ordentliches Weib genommen hat, der ist an dasselbe gebunden bis zum Tode, und der Scheidebrief Mosis hebt den Ehebruch vor Gottes Ordnung nicht auf, so ein solcher Mann dann eine andere ehelichen würde; ehelicht aber das geschiedene Weib, so bricht sie auch die Ehe.

 

Kurz, wer da nach der erfolgten Ehescheidung heiratet, ist ein Ehebrecher; wer aber nicht ehelicht, der ist denn auch kein Ehebrecher.

 

Geistig aber bricht auch der die Ehe, der ein Weib, das schon verehelicht ist, ansieht und in seinem Herzen den Sinn fasst, es durch allerlei Blendungen zum Ehebruch zu verleiten, wenn das vollbrachte Werk auch unterblieb.

 

Siehst du aber deines Nächsten Weibes Reize und lässest dich davon berücken, so hast du auch einen Ehebruch begangen; denn dadurch hast du deines Nächsten Weib zu einer Hure gemacht und mit selbem die Hurerei getrieben.

 

Und es ist dies eine große und grobe Sünde vor Gott und vor den Menschen, auch dann, wenn du mit dem fremden Weib eine Frucht gezeuget hast. Aber natürlich ist das Übel dann noch größer, wenn du mit deines Nächsten Weib lediglich des blinden und stummen Wollustkitzels halber gehuret hast. Solche Sünder werden schwer des Himmelreiches teilhaftig werden.“  (GEJ.03_066,09 ff)


10
Z
um Thema Fleischeslust: „Darin liegt eigentlich das Hauptübel für alle Menschen mehr oder weniger begraben.

 

Aus dieser Lust entspringen nahe alle leiblichen Krankheiten und gar alle Übel der Seele schon ganz sicher und vollends gewiß.

 

Jede Sünde legt der Mensch leichter ab als diese; denn die anderen haben bloß nur äußere Motive, diese Sünde aber hat das Motiv in sich selbst und im sündigen Fleische.

 

Daher sollet ihr eure Augen abwenden von den reizenden Gefahren des Fleisches auf so lange, bis ihr Meister über euer Fleisch geworden seid!

 

Bewahret die Kinder vor dem ersten Fall und erhaltet ihnen ihre Schamhaftigkeit, so werden sie als Erwachsene dann ihr Fleisch leicht zu beherrschen haben und nicht leicht zu Falle kommen; aber einmal übersehen, - und des Fleisches böser Geist hat vom selben Besitz genommen!

 

Kein Teufel aber ist schwerer aus dem Menschen zu vertreiben als eben der Fleischteufel; der kann nur durch vieles Fasten und Beten aus dem Menschen geschafft werden.

 

Hütet euch darum, die Kleinen zu ärgern oder sie durch übermäßiges Putzen und durch reizende Kleidung zu reizen und fleischlich zu entzünden!

 

Wehe dem, der sich also an der Natur der Kleinen versündigt! Wahrlich, dem wäre es wohl erklecklicher, so er nie wäre geboren worden!

 

Den Frevler an der heiligen Natur der Jugend werde Ich Selbst züchtigen mit aller Macht Meines Zornes! Denn ist das Fleisch einmal brüchig geworden, dann hat die Seele keine feste Unterlage mehr, und ihre Vollendung geht schlecht vonstatten.

 

Welche Arbeit ist es für eine schwache Seele, ein brüchiges Fleisch wieder zu heilen und ganz und narblos zu machen! Welche Angst steht sie dabei oft aus, so sie merket ihres Fleisches, ihres irdischen Hauses Brüchigkeit und Schwäche!

 

Wer schuldet daran? Die schlechte Überwachung der Kinder und die vielen Ärgernisse, die den Kindlein durch allerlei gegeben werden!

 

Namentlich aber ist die Sittenverderbnis in den Städten stets größer als auf dem Lande; darum machet einstens als Meine Jünger die Menschen darauf aufmerksam und zeiget ihnen die gar vielen bösen Folgen, die aus einem zu frühen Fleischbruche entstehen, so werden sich viele daran kehren, und es werden daraus gesunde Seelen zum Vorscheine kommen, in denen der Geist leichter zu erwecken sein wird, als es nun bei gar so vielen der Fall ist.

 

Sehet an die Blinden alle, die Tauben, die Krüppel, die Aussätzigen, die Gichtbrüchigen; sehet weiter an alle die verschiedenartig bresthaften und mit allerlei Leibesübeln behafteten Kinder und erwachsenen Menschen! Alles Folgen einer zu frühen Fleischbrüchigkeit!

 

Der Mann soll vor seinem vierundzwanzigsten Jahre keine Jungfrau anrühren – ihr wisset es, wie und wo es zu verstehen ist vor allem -, und die Jungfrau soll wenigstens vollkommen achtzehn Jahre zählen oder mindestens volle siebzehn; unter dieser Zeit ist sie nur notreif und soll keinen Mann erkennen! *)

 

Denn vor dieser Zeit ist hie und da eine nur notreif; wird sie zu früh berührt von einem geilen Manne, so ist sie schon brüchigen Fleisches und zu einer schwachen und leidenschaftlichen Seele geworden.

 

Es ist schwer, eines Mannes brüchiges Fleisch zu heilen, - aber noch um vieles schwerer das einer Jungfrau, so sie vor der Zeit brüchig geworden ist!

 

Denn fürs erste wird sie nicht leichtlich ganz gesunde Kinder zur Welt bringen, und fürs zweite wird sie darauf von Woche zu Woche beischlafsüchtiger und am Ende gar eine Hure, die da ist ein elendester Schandfleck beim Menschengeschlechte, nicht so sehr für sich selbst, als vielmehr für jene, durch deren Nachlässigkeit sie dazu gemacht wurde.

 

Wehe aber dem, der die Armut einer Jungfrau benützt und ihr Fleisch bricht! Wahrlich, für den wäre es auch besser, so er nie geboren worden wäre!

 

Wer aber eine schon verdorbene Hure beschläft, anstatt durch die rechten Mittel sie von der Bahn des Verderbens abzuwenden und ihr auf den rechten Weg zu helfen, der wird dereinst vor Mir ein mehrfaches, strengstes Gericht zu bestehen haben; denn wer da schlägt einen Gesunden, der hat sich nicht so mächtig versündigt als einer, der einen Krüppel misshandelt hat.

 

Wer irgend beschlafen hat eine ganz reife und gesunde Jungfrau, der hat zwar auch gesündigt; aber da das dadurch angerichtete Übel von keinem besonders schädlichen Belange ist, besonders so beide Teile ganz gesund sind, so steht darauf nur ein kleines Gericht.

 

Wer aber aus purer, schon alter Geilheit einer noch so reifen Jungfrau das tut etwa also, wie er es täte einer Hure, ohne Zeugung einer lebendigen Frucht in der Jungfrau Schoße, der soll ein doppeltes Gericht zu bestehen haben; wenn er aber solches tut mit einer Hure, so soll er auch ein zehnfaches Gericht zu bestehen haben!

 

Denn eine Hure ist eine in ihrem Fleische und in ihrer Seele vollkommen zerrüttete und zerbrochene Jungfrau.

 

Wer ihr hilft aus solcher ihrer Not aus redlichem und Mir getreuem Herzen, der wird groß sein in Meinem Reiche dereinst. Wer eine Hure um einen schnöden Sold beschläft und sie noch schlechter macht, als sie früher war, der wird dereinst mit dem Lohne belohnt werden, mit dem ein jeder böswillige Totschläger belohnt wird im Pfuhle, der allen Teufeln und ihren Dienern bereitet ist.

 

Wehe dem Lande, wehe der Stadt, wo die Hurerei getrieben wird, und wehe der Erde, wenn dies große Übel auf ihrem Boden überhandnehmen wird!

 

Über solche Länder und Städte werde Ich Tyrannen zu Herrschern setzen, und diese werden den Menschen unerschwingliche Lasten auferlegen müssen, auf dass alles Fleisch hungere und ablasse von der frevelhaftesten Handlung, die nur immer ein Mensch an seinem armen Mitmenschen begehen kann!

 

Eine Hure aber soll verlieren alle Ehre und Achtung sogar bei denen, die sie um den Schnödsold gebraucht haben, und ihr Fleisch soll in der Folge dazu noch behaftet werden mit allerlei unheilbarer oder wenigstens schwer heilbarer Seuche. Wenn sich aber eine ordentlich bessert, so soll sie bei Mir wieder in Gnaden angesehen werden!“... (GEJ.04_080,02 ff)

*) An anderer Stelle sagt der Herr: „Ich sage es euch: Wenn die Eltern verstünden, ihre Kinder also zu erziehen, dass diese ihre Unschuld und Seelenreinheit erhalten könnten nur bis in ihr vierzehntes Jahr, so würden ihnen auch aus den Himmeln Lehrer und Führer unmittelbar gegeben werden.“ (GEJ.08_068,11)


11
Nun, wo unter den Menschen die Geilheit und Hurerei als eine wahre Seelenpest eingerissen ist, da hat das Predigen des Evangeliums sein Ende erreicht!

 

Denn wie sollte man, und wie könnte man vor tauben Ohren reden und vor blinden Augen Zeichen wirken?

 

Wo aber die Wahrheit nicht gepredigt wird und nicht mehr gepredigt werden kann, die allein die Seele stärken und frei machen kann und sie erleuchten durch und durch, weil die Seele nur durch die Wahrheit tätig, voll Liebe und sonach auch voll Lichtes wird, wie sollte da von irgendwo anders her ein Licht in die Seele kommen, und aus was anderem, als aus eben dem Wahrheitslichte der Seele, sollte sich dann die Außenlebenssphäre bilden?!

 

Wo demnach Unzucht und Hurerei bei einem Volke sehr eingerissen sind, da sind die Menschen ohne alle Außenlebenssphäre, träge, feig und gefühllos und finden an nichts mehr irgendein erhebendes und beseligendes Vergnügen und keine Lust an einer schönen Form und Gestalt.

 

Ihre Sache ist der stumme, tierische Fleischtriebsgenuß; für alles andere haben sie entweder nur einen sehr geringen oder gar keinen Sinn! Sorget darum vor allem, dass dieses Laster nirgends einreiße, und die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!

 

Wer sein Weib stört während ihrer Schwangerschaft, der verdirbt die Frucht schon im Mutterleibe und pflanzt derselben den Geist der Unzucht ein; denn welch ein Geist die Gatten nötigt und reizt, sich über die natürliche Gebühr zu beschlafen, derselbe Geist geht dann potenziert in die Frucht über.

 

Daher soll auch bei der Zeugung dieses wohl und sehr gewissenhaft beachtet werden, dass erstens die Zeugung nicht aus gemeiner Geilheit verübt werde, sondern aus wahrhafter Liebe und seelischer Neigung, - und zweitens, dass das einmal empfangen habende Weib noch gut sieben Wochen nach der Ausgeburt ihrer Frucht in der Ruhe ungestört belassen werde!

 

Kinder, auf diese ordentliche Art gezeugt und im Mutterleibe ungestört ausgereift, werden erstens schon seelenvollkommener in die Welt kommen, weil die Seele in einem vollkommen ausgebildeten Organismus doch sicher eher und leichter für ihren geistigen Herd sorgen kann als bei einem ganz verdorbenen, an dem sich gleichfort zu bessern und zu flicken hat; und zweitens ist sie selbst reiner und heller, weil sie nicht von den geilen Unzuchtsgeistern, die durch die oft täglichen geilen Nachzeugungen in des Embryo Fleisch und auch Seele hineingezeugt werden, verunreinigt ist.

 

Wie leicht kann solch eine Seele ihr Gemüt schon in der zartesten Kindheit gleich einem Samuel zu Gott erheben aus wahrer kindlicher, allerunschuldigster Liebe!

 

Und welch eine herrliche Urlebensgrundzeichnung wird auf diese Weise aus der wahren Gemütstiefe dem jungen, zarten Gehirne vor jeder materiellen Zeichnung ganz licht und hell eingeprägt, aus welchem Licht sich dann ein Kind die später kommenden Bilder aus der materiellen Welt in der rechten Bedeutung und Beziehung erklären wird, weil diese Bilder auf einen lichtvollen und lebenswahren Grund gewisserart eingepflanzt werden und erweitert und wie in ihre Einzelteile zerlegt, als durch und durch besterleuchtet, von der Seele auch leicht durch und durch beschaut und begriffen werden.

 

Bei solchen Kindern fängt sich schon frühzeitig eine Außenlebenssphäre zu bilden an, und sie werden bald und leicht hellsehend, und ihrem Willen wird sich alles in Meiner Ordnung Seiende zu fügen anfangen. –

 

Was sind dagegen die schon im Mutterleibe verdorbenen Kinder? Ich sage es euch: Kaum mehr als scheinbelebte Schattenbilder des Lebens! Und was ist hauptsächlich daran schuld? Das, was Ich euch bisher sattsam als Folge der Geilheit gezeigt habe!

 

Wo irgend in der späteren Zeit Mein Wort von euch gepredigt wird, soll diese Lehre nicht fehlen; denn sie bearbeitet des Lebens Grund und Boden und macht ihn frei von allen Dornen und Gestrüppen und Disteln, von denen noch nie ein Mensch Trauben und Feigen geerntet hat.

 

Ist der Grund und der Boden einmal gereinigt, so ist es dann ein leichtes, den edlen Lebenssamen in die vom Gemütslichte durchleuchteten und von der Flamme der Liebe lebensdurchwärmten Furchen zu streuen.

 

Nicht ein Körnlein wird fallen, ohne sogleich zu keimen und in Kürze sich zu entfalten zur Tragung einer reichlichen Lebensfrucht! Aber auf einem wilden, ungereinigten Boden könnet ihr säen, was ihr wollet, so werdet ihr damit doch niemals eine gesegnete Ernte erzielen!“ (GEJ.04_231,01 ff)