„…Wer also zu Gott wirksam beten will, der muss im Geiste und in der Wahrheit beten. Im Geiste und in der Wahrheit aber betet der, der sich in das stille Liebekämmerlein seines Herzens begibt und darinnen Gott anbetet und anfleht. Gott, der alle Herzen und Nieren durchforscht, wird auch in eure Herzen um so mehr schauen und gar wohl erkennen, wie und um was ihr betet und bittet und wird euch auch geben, um was ihr also wahrhaft im Geiste und in der Wahrheit gebetet habt.“ (GEJ.07_85,17 f)

 


Gebets-Texte

Eine Auswahl aus den Schriften der Neuoffenbarung

 

1. Bitten im Geist der Wahrheit

2. Herr! - Hier bin ich

3. Das Ur-Vaterunser

4. Das Gebet des Herrn. Der Anruf in Jesu Gebet

5. Gebet der Jarah

6. Worauf es ankommt. Johannes in "Die Geistige Sonne":

7. Lass Dein Licht der Erkenntnis leuchten

8. Ein gutes Gebetlein

9. Wahres Glück

10. Gebet für Kranke

11. Kleines Krankengebet

12. Gebet der Apostel

13. An Jesus. Gebet

14. Gebet des Herzens

15. Über die Glaubenskraft

16. Hinweis auf weitere Texte zum Thema „Gebet“

 


1. Bitten im Geist der Wahrheit

 

Jesus: Gott muss endlich wieder durch den Mund eines neuerweckten Propheten zu den Menschen rufen und schreien: ,Siehe, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen und eitler und toter Weltzeremonie, – aber sein Herz ist ferne von Mir!‘

 

Darum merket euch das und machet es zu eurer steten Lebensleitschnur: Gott ist in Sich ein Geist, voll Liebe, Wahrheit, Weisheit und Macht unveränderlich von Ewigkeit her und kann daher auch nur im Geiste und in der Wahrheit, die inwendig im Menschen ist, angebetet werden.

 

So jemand denn ein Anliegen hat, dass ihm Gott als der allein wahre Schöpfer und Vater aller Menschen und Engel in diesem oder anderem helfen möchte, so gehe er mit seinem Anliegen nicht in einen Tempel oder in eine Synagoge und auch zu keinem Priester, sondern sperre sich in ein Kämmerlein und besonders in das ganz stille seines Herzens ein und bete darin zu Gott und bitte Ihn als den liebevollsten Vater um eine rechte Hilfe.

 

Und der Vater, der alles im noch so Verborgenen hört und sieht, wird dem also allein recht und im Geiste der Wahrheit lebendig Bittenden allzeit gerne geben, um was er rechtlich gebeten hat, dessen ihr alle völlig versichert sein könnet.

 

Aber auf eine offen vor den Menschen zur Schau getragene Bitte, wobei oft das Herz sehr wenig empfindet, wird der Vater im Himmel niemals Sein allmächtiges Amen aussprechen.

 

Dieses alles verstehet und merket es euch überaus wohl und tut auch danach, so ihr eure Nachkommen nicht in ein noch finstereres Heidentum übergehen sehen wollet, als es nun auf dieser Erde allenthalben unter den Menschen zu Hause ist.

 

Das gefällige Gebärdenmachen kann wohl vor den eitlen, blinden, stolzen und ehrsüchtigen Menschen als etwas Wertes erscheinen; aber bei Dem, der die ewige Liebe und Wahrheit Selbst ist und allzeit das Innerste und Geistlebendigwahre durchschaut, gilt die Gebärde nicht, sondern allein die lebendige innerste Lebenswahrheit.

 

So ihr aber den Vater um etwas bittet, da bittet Ihn nicht so sehr um die Güter dieser Erde, nach denen die blinden und törichten Heiden und auch die Gottes vergessenen Juden und Pharisäer trachten, sondern bittet Ihn vielmehr um die unvergänglichen Schätze für Seele und Geist, und sie werden niemandem vorenthalten werden. Was aber die zum zeitlichen Lebenserhalt nötigen diesirdischen Güter betrifft, so werden sie jedem, der sein Bestreben und Bitten und Suchen nur nach dem Reiche Gottes und nach dessen liebevollster Gerechtigkeit richtet, frei hinzugegeben werden.

 

Wer da stark im Geiste und somit im Reiche Gottes geworden ist, der wird auch ein Herr sein über die Dinge der Welt und wird niemals eine große Nährnot für seinen Leib zu erdulden haben; aber besser ist es auch für den im Geiste Erweckten, in den Gütern der Himmel Gottes zu schwelgen, aber dabei sich an den Gütern dieser Erde eine kleine Not gefallen zu lassen. – Das merket euch auch und beachtet es in der Tat!

 

Darum sammelt euch allzeit Schätze, welche die Motten nicht zernagen mögen und der Rost und die Verwesung nicht zerstören können.

 

Hütet euch vor den Gütern und Schätzen dieser Welt; denn in ihnen ruht der arge Geist der Versuchung zu allen Sünden!

 

So ihr denn zu Gott betet und im Herzen saget: `Vater im Himmel, führe uns nicht in die Versuchung!‘, so saget, denket und wünschet, dass Er euch nicht mit vielen irdischen Gütern und Schätzen wohl versehe, sondern bittet Ihn nur um das tägliche Brot und Er wird es euch nicht vorenthalten, da Er es wohl am besten weiß, wessen ihr bedürfet.

 

So ihr aber nach Meiner Lehre Gott über alles liebet und darum auch euch untereinander also, wie sicher ein jeder sich selbst liebt und nach allen Richtungen hin für sein Bestes sorgt, so werdet ihr euch untereinander nie über irgendeine Not zu beklagen haben, denn die Not und die Armut unter den Menschen auf dieser Erde erzeugt einzig und allein ihre gegenseitige Lieblosigkeit, – diese aber ist stets die Folge des Un- oder finsteren Aberglaubens. Denn wer den Glauben an den einen, ewig allein wahren Gott nicht hat, – wie sollte er Ihn dann ehren und über alles lieben und aus solcher Liebe seinen Nächsten wie sich selbst?“ (GEJ.09_209,04 ff)

 

 

2. Herr! – Hier bin ich

 

Herr! – Hier bin ich. Ich ließ Dich, o liebevollster heiliger Vater, lange warten, da Du mir schon seit meiner Kindheit unablässig zugerufen hast: Komm zu Mir, Ich will dich erquicken! –


Nun, o Vater, ist die Zeit gekommen, dass sich mein Ohr geöffnet und mein sonst starrer Wille ganz in den Deinigen ergeben hat voll Demut und Gehorsam vor Dir, wie auch nach Deinem Willen zu allen meinen besseren Brüdern.


Daher komme Du, mein allerliebster Jesus, zu mir und erquicke meine kranke Seele mit dem Balsam Deiner unendlichen Liebe; lass mich finden meine große Unbild in Deinem bitteren Leiden und Sterben; lasse mich sehen die heiligen fünf Wundmale und erkennen darinnen meine große Missetat!


O Jesus, Du Überwinder des Todes und der Hölle, komme zu mir und lehre mich Deinen Willen erst recht verstehen; lehre mich erkennen mein völliges Nichts und Dein Alles! (HiG.03_40.08.18,44)

 

(Aus: Jakob Lorber, „Das aber ist der kürzeste Weg zur Wiedergeburt“, "Himmelsgaben", Lorber Verlag)

 

 

3. Das Ur-Vaterunser

 

Sagte Ich (Jesus):In jeder Not und Drangsal bittet mit natürlicher Sprache im Herzen zu Mir und ihr werdet nicht vergeblich bitten!

 

So ihr aber Mich um etwas bittet, da machet nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet also ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens:

 

Unser lieber Vater, der Du im Himmel wohnst, Dein Name werde allzeit und ewig geheiligt!

 

Dein Reich des Lebens, des Lichtes und der Wahrheit komme zu uns und bleibe bei uns!

 

Dein allein heiliger und gerechtester Wille geschehe auf dieser Erde unter uns Menschen also, wie in Deinen Himmeln unter Deinen vollendeten Engeln!

 

Auf dieser Erde aber gib uns das tägliche Brot!

 

Vergib uns unsere Sünden und Schwächen, wie auch wir sie denen allzeit vergeben werden, die gegen uns gesündigt haben!

 

Lasse nicht Versuchungen über uns kommen, denen wir nicht widerstehen könnten, und befreie uns also von allem Übel, in das ein Mensch infolge einer zu mächtigen Versuchung dieser Welt und ihres argen Geistes geraten kann; denn Dein, o Vater im Himmel, ist alle Macht, alle Kraft, alle Stärke und alle Herrlichkeit, und alle Himmel sind voll derselben von Ewigkeit zu Ewigkeit! –

 

Siehe, du Mein Freund, also soll ein jeder bitten in seinem Herzen und seine Bitte wird erhört werden, so es ihm mit derselben völlig ernst ist, – doch nicht pur mit dem Munde, sondern wahr und lebendig im Herzen! Denn Gott in Sich ist ein purster Geist und muss denn auch im Geiste und dessen vollster und ernstester Wahrheit angebetet werden.

 

Wenn du das nun einsiehst und begreifst, da tue denn auch danach und du wirst leben, wie auch ein jeder, der also tun wird!“ (GEJ.10_032,04 ff)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1)“, Thema „Das Ur-Vaterunser und seine Bedeutung“ sowie „Kritik am Vaterunser?“

 

 

4. Das Gebet des Herrn

Der Anruf in Jesu Gebet

 

Jesus:Schreibe heute einen würdevollen Gegenstand, nämlich den Anruf in Meinem Gebete, der da lautet:

 

Vater unser,

der Du bist in dem Himmel!

 

Solchen Anruf machen nun täglich Millionen Menschen, aber nur sehr wenige darunter bedenken, was sie damit sagen und noch wenigere darunter beten solches im wahren himmlischen Sinne; und doch sollen sie ja solches im himmlischen Sinne beten, indem der Vater im Himmel ist, zu dem sie beten.

 

Wie lautet aber demnach dieser Anruf im himmlischen Sinne? Es ist hier nicht der Ort, diesen Sinn durch Entsprechungen analytisch zu zerlegen, sondern zur Stelle will Ich euch nur in der rein himmlisch geistigen Weise zeigen – und zwar mit den natürlichen Worten, weil ihr des Geistes Sprache nicht verstehet –, wie solches aus dem Munde reinster Geister lautet. Und so höret denn, also lautet es:

 

Ewige unendliche Liebe,

die Du wohnest im Lichte Deiner Heiligkeit!

 

Das ist eine Weise und ein Sinn! Aus diesem aber geht folgender noch tiefere Sinn hervor und dieser lautet also:

 

Leben alles Lebens,

das da wohnet in unseren Herzen!

 

Sehet, dieser Sinn liegt schon wieder tiefer! – Wir wollen aber noch weiter sehen, was da hinter diesem noch Tieferes steckt.

 

Und so höret denn, also lautet es tiefer:

 

Mensch der Menschen,

der Du im Menschen wohnest!

 

Sehet, um wie vieles tiefer schon wieder dieses ist!

 

Aber höret nur weiter, wie es wieder tiefer lautet:

 

Wort alles Wortes,

dass Du wohnest in Deinem Grundwesen, und wir in ihm, und dasselbe in uns!

 

Um wie vieles tiefer liegt schon wieder dieses! O beachtet solchen Sinn, denn in ihm wohnt die Fülle des Heiligen Geistes! –

 

Höret aber nur weiter und tiefer, denn allda lautet es also:

 

O unbegreifliche Mitte der Unendlichkeit in aller Liebe, Kraft, Macht, Gewalt und Heiligkeit, die Du allein umfassest Dein endlos Wesen!

 

Weiter höret es mit offenem Herzen; allda lautet es:

 

Ewiger unbegrenzter Gott,

der Du wohnest im Geiste Deiner unendlichen Fülle und Klarheit!

 

Sehet, welche Tiefe hier waltet und doch hat diese auch selbst hier noch kein Ende, sondern die Tiefen der Tiefen steigern sich auch hier ins Unendliche, so dass ein jeder noch so allervollkommenste Engel stets einen neuen und tieferen Anfang darinnen erschauet, und sieht auch, dass da in jedem tieferen wieder an und für sich Unendliches liegt, welches in alle Ewigkeit nicht in der Fülle wird erfasset werden!

 

Nun denket aber einmal über euch, so ihr diesen Anruf samt den darauf folgenden Bitten oft genug ganz maschinenmäßig herplappert, was sich dabei wohl die Engel denken müssen, die da gar wohl wissen und einsehen, dass sie mit dem alleinigen Anrufe in Ewigkeiten nicht fertig werden können in der Tiefe der Tiefen, – und was dann erst Ich, auf den dieser Anruf gerichtet ist?! – O ihr noch stark Toten, dass euch solches noch nie eingeleuchtet hat!

 

Wachet nun auf und rufet im Geiste und in der Wahrheit: `Vater unser, der Du bist in dem Himmel!` – so werdet ihr das Leben finden in der Tiefe wie in der Höhe; denn in diesem Anrufe selbst liegt ja schon das ganze Gebet und gleichet jede Bitte demselben.

 

Daher denket in Zukunft, was und wie ihr betet, so wird euer Gebet erhört werden! Solches also verstehet wohl für alle Ewigkeiten der Ewigkeiten Amen.“ (HiG.03_42.09.19,01ff)

 

 

5. Gebet der Jarah

 

Sagt die Jarah im Angesicht Jesu:Ich versetze mich mit allen meinen Gedanken und Gefühlen in die tiefste Tiefe meines Herzens, worin die Liebe zu Gott zu Hause ist. Dadurch bekommt diese heilige Liebe eben also Nahrung, als wenn du auf eine stille Glut, die nicht mehr flammt, gutes, dürres und sehr leicht brennbares Holz legst.

 

Das Holz wird die stille Glut gar bald dahin erwecken, dass sie über sich ganz kleine Flämmchen wird zu treiben anfangen. Diese Flämmchen werden dann alsbald das Holz ergreifen und darauf wird das Ganze in die hellsten Flammen übergehen und es wird dann überlicht und vollends lebenswarm werden im Herzen. Dann erst spricht der dadurch erweckte gottähnliche Geist im Herzen:

 

,O Du mein heiliger Vater in den Himmeln! Dein Name werde geheiligt!

 

Zu uns armen tot- und nachtvollen Sündern komme Deine Vaterliebe!

 

Dein allein heiliger Wille geschehe hier auf dieser Deiner Erde wie in allen Deinen Himmeln!

 

Haben wir gesündigt wider Deine ewige, heilige Ordnung, so vergib uns solche Torheit und habe Geduld und Nachsicht mit uns, wie auch wir mit denen Geduld und Nachsicht haben, die sich gegen uns irgend versündigt haben!

 

Lass es ja nicht zu, dass wir in unserer fleischlichen Schwachheit irgend über unsere Kraft von der Welt und vom Teufel versucht werden, sondern erlöse Du uns durch Deine große Gnade, Liebe und Erbarmung von den tausenderlei Übeln, durch die unsere Liebe zu Dir, o heiliger, großer, lieber Vater, getrübt und geschwächt werden könnte!

 

Wenn es uns aber hungert und dürstet, geistig und leiblich, dann gib uns, Du guter, lieber Vater, nach Deinem heiligen Ermessen, was wir täglich vonnöten haben! Dir allein alle meine Liebe, alle Ehre und alles Lob ewig, ewig!‘ –

 

Sieh, das heiße ich beten, welches Beten aber vor Gott erst offenbar nur dann etwas gilt, wenn zuvor in aller Tiefe des Herzens auf die vorbeschriebene Art und Weise die Liebe zu Gott in die lichten und heißen Flammen übergeschlagen hat durch die Einung aller Gedanken und Gefühle im göttlichen Zentrum des Herzens; fehlt dieser Vorakt (Vorgang), so ist jedes Gebet mit bloßen, noch so schönen Worten vor Gott ein Gräuel und wird nicht angesehen und nicht angehört.

 

Denn Gott in Sich ist ein Geist und muss darum im Geiste der Liebe und im flammenhellsten Lichte der Wahrheit angebetet werden. – Verstehst du nun, was da der vollsten Wahrheit nach Beten heißt nach meinem Sinne und nach meinem Verstande?“ (GEJ.03_123,02 ff)

 

 

6. Worauf es ankommt

Johannes in "Die Geistige Sonne":

 

"…Ich sage euch aber noch hinzu, was euch vielleicht etwas sonderbar vorkommen wird und dennoch ist es die unbestechlichste Wahrheit.

 

Wenn die Menschen auf der Erde wüssten, worauf es ankommt, um in ihrem Wollen etwas zu effektuieren, so würde gar manches Wunderbare geschehen; aber die Menschen wissen zum größten Teil kaum, dass sie einen Geist haben, weil dieser bei ihnen schon lange von ihrer Materie aufgesogen worden ist.

 

Woher sollen sie es dann wissen, was in ihrem Geiste liegt?

 

Euch aber, die ihr nun den Geist schon ein wenig habt kennengelernt, kann ich es nun schon ein wenig kundgeben, worauf es hauptsächlich ankommt, um eben aus dem Geiste mächtig, unfehlbar, bestimmt und wahrhaftig wunderbar zu wirken.

 

Worauf kommt es denn eigentlich an? -

 

Höret, ich will euch dafür ein kleines Rezeptchen geben. Nehmet davon alle Morgen und Abende einen guten Esslöffel voll ein, und ihr werdet euch überzeugen, dass dieses Rezept ein wahrhaftiges Wunder-Arkanum ist.

 

Die erste Spezies besteht darin, dass man sich gleich nach dem Erwachen mit dem Herrn durch die Liebe in seinem Willen vereint; solches muss auch abends geschehen. -

 

Wenn dann jemand etwas möchte, so habe er acht auf den ersten Gedanken; das ist die zweite Spezies. Diesen halte er nun augenblicklich fest und vertausche ihn um alle Weltreichtümer nicht mehr mit einem zweiten.

 

Hat er solches getan, dann bitte er den Herrn, dass er sich möchte mit Seiner unendlichen Stärke vereinen mit der Schwäche des eigenen Willens, erfasse den Herrn dabei abermals mit seiner Liebe, - das ist die dritte Spezies.

 

Ist solches in aller wankellosen Festigkeit geschehen, dann geselle er zu den drei Spezies noch eine vierte hinzu, und das ist der fixierte feste Glaube.

 

Wenn diese vier Spezies beisammen sind vollkommen, so ist die Wundermedizin auch schon fertig.

 

Wer es nicht glauben will, der wird in sich wohl schwerlich die Probe ausführen können; wer es aber glaubt, der gehe hin und tue desgleichen, und er wird sich überzeugen von der vereinten Kraft des Herrn in seinem Geiste.

 

Dieses Geheimnis musste ich euch hier mitteilen, weil es hier am rechten Platz ist.

 

Ihr wisset demnach nun auch, was ihr hier auf dieser unserer Welt zu tun habt, damit wir weiterkommen; ein Gedanke, eine feste Bestimmung, und wir werden den Ort vor uns haben, dahin wir wollen.

 

Dieses Geheimnis aber, das Ich euch nun kundgegeben habe, gilt für alle naturmäßige wie für alle geistige Welt; denn es ist ganz dasselbe, welches der Herr und alle Apostel und Jünger gelehrt hat, und zwar bei der Gelegenheit, da Er sagte: `ohne Mich könnt ihr nichts tun; mit Mir aber, versteht sich von selbst, alles!`

 

Und weiter, da Er sagte: `Um was ihr immer den Vater in Meinem Namen bitten werdet, das wird Er euch geben.`

 

Hier hat der Herr in der Bitte keine Ausnahme gesetzt, indem Er sagte: `um was immer`. Also zeigte Er auch: Wenn zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind, so wird Er mitten unter ihnen sein; und um was sie da bitten werden, wird ihnen gegeben." (GS.02_018,18f)*)

 

*) Auch in diesem Fall hängt alles von der Zulassung Jesu ab und der Vaterunser-Bitte "Dein Wille geschehe". "...Ohne Meine Zulassung kann nichts geschehen; wenn Ich aber irgend etwas zulasse, so habe Ich allzeit Meinen besten Grund dazu." (HGt.02_158,26)

 


7. Lass Dein Licht der Erkenntnis leuchten

 

Jesus: „…So wie ein solch geistig gebildeter Mensch für die Menschen betet, so beten auch Meine Engel als höchste Geister, welche nur geistiges Wohl allen ihren anvertrauten Wesen wünschen. Ein solcher Mensch hat aber von solchem Gebet auch den größten Nutzen für sich selbst, weil er eine Gewissensruhe in sich verspüren wird, die ihn weit über alles Materielle emporhebt und alle kleinen Misshelligkeiten des menschlichen Lebens vor ihm in Nichts zerfließen lässt.

Derjenige, der frei aus innerstem Herzen zu Mir flehend also spricht:

 

`O Herr! Du langmütiger, liebevollster Vater unser aller! Lasse Deinen Geist der Liebe herabströmen auf dieses verirrte Menschengeschlecht, welches wie trunken von weltlichen Begierden Deiner ganz vergessen hat!

 

Lass ihnen leuchten Deine Liebe, Deine Erbarmung, verleihe ihnen Einsicht in Deine unwandelbaren Gesetze der materiellen und geistigen Natur, auf dass sie nicht fortwährend gegen selbe sündigend sich Unheil und Not bereiten!

 

Lass sie begreifen, dass Bruder- und Schwesterliebe, ein schwaches Echo Deiner unendlichen Vaterliebe, sie zusammenbinden sollte und nicht Hass, Ehrgeiz und schnöde Gewinnsucht die Triebfedern all ihres Handelns sein sollten und deswegen die Quelle aller Leiden werden.

 

Lass Dein Licht der Erkenntnis leuchten, damit die Finsternis verschwinde, in welche falsche Erziehung und falsche Religionsbegriffe sie gestürzt haben!

 

Segne, o Vater, Deine verirrten Kinder, denn, wenn gleich verirrt, sie dennoch Deine Kinder, Deine Geschöpfe sind! Gib ihnen Ruhe und Frieden, auf dass ihnen leuchten möge das ewige Licht Deiner Liebe! Amen!`

 

Wer so für die Menschen zu beten imstande ist, wer solches alle Tage tun kann mit gleicher Inbrunst, mit gleicher Liebe und wo dann diese Stimmung auch die Richtung seiner Handlungen während des Tages ist, der betet stündlich und ohne Unterlass zu Mir, errichtet sich in seinem Innern einen Friedenstempel, den niemand zerstören kann und übt so die Menschenliebe aus, wie Ich sie einst gepredigt und selbst praktisch gezeigt habe.“

 

(Aus: Gottfried Mayerhofer, „Die Macht des Gebetes“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

Siehe auch like Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1), Thema „Die Macht des Gebetes“

 

 

8. Ein gutes Gebetlein

 

Jesus:Hiermit gebe Ich dir ein gut Gebetlein für die, welche sich des Zuges der Welt nicht erwehren können, da er sich ihnen als ganz unschuldig und unschädlich darstellt, während er ein von Meiner Liebe erwärmtes Herz als eine kühlende und somit der weltlichen Sinnlichkeit wohltuende, aber dabei überaus giftige Schlange bekriecht und es durch solche arge, wahrhaft höllisch-schlangenhafte, magnetische Manipulation sanft einschläfert für Mich und für Meine Liebe und Gnade, auf dass das Herz ja mit der Zeit von Mir abgefallen und in den ewigen Tod übergehen solle!

 

Darum also gebe Ich dir hier dies mächtige Gebetlein! –

 

Wer es lebendig, treu und wahr in sich aussprechen wird, der wird damit diese arge Schlange aus seinem Herzen verbannen! –

 

Und so schreibe denn das Gebetlein!


Heiliger, liebevollster Vater!

 

Sieh mich armen, schwachen, ganz ermatteten Sünder gnädigst an!

 

Du, o lieber Vater, hast mich mit der höchsten, ewig wahren Liebehitze ergriffen und ziehest mich gewaltig zu Dir!

 

Aber ich, ein laues, ja vom Grund aus kaltes Wesen, bewege mich nur im alten Elemente meiner angeerbten Todeskälte munter, freudig und lebhaft weiter.

 

In Deinem heiligen Elemente des Feuers Deiner Liebe aber werde ich sobald träge und hinfällig faul, dass es mir leichter ist und viel behaglicher, mich eher im alten Elemente Tage und Wochen lang umherzutreiben als nur eine Stunde lang in der großen Wärme Deiner Liebe.

 

Das lehret mich die tägliche Erfahrung!

 

Ich sehe aber auch, dass mir dadurch nur der vollkommene Tod des Geistes werden kann, da solcher Sinn aus der Hölle mir eingehaucht wird!

 

So bitte ich Dich, ohne Verzug, o heiliger, liebevollster Vater, treibe aus mir die arge, mich für das Leben des Geistes gänzlich einschläfernde Schlange und hauche mich mit Deinem göttlich väterlichen Troste an, auf dass ich ja nicht nach und nach stets mehr verderbe in meinem Elemente des alten Todes und zugrunde gehe im sanft kühlenden Gifte meiner eigenen Weltsinnsschlange, so sie mein von Deiner Liebe erwärmtes Herz, wenn schon wohltuend und weltlich erheiternd, beschleicht und bekriecht!

 

O sieh, wie ich mich freue, so ich mit meiner weltfreudevollen Gesellschaft irgend zusammenstoße und mich mit ihr belustige über schale, eitle und völlig nichtige Dinge! Aber von Dir, o Vater, zu reden und mein Herz und Angesicht zu Dir zu kehren, da werde ich bald schläfrig und voll langer Weile. Und es ist mir nicht selten die unbedeutendste Weltarbeit auf den ganzen Tag erheiternder, als mich eine halbe Stunde nur Dir allein zu widmen.

 

O Herr und Vater, erhöre mich und sei mir armem und überschwachem Sünder gnädig und barmherzig!

 

Deine Liebe belebe mich, Deine Gnade erleuchte und Deine Erbarmung und Milde stärke und ziehe mich stets mächtiger zu Dir.

 

O Vater! Ergreife mich mit Deiner Hand und führe Mich in Dein Reich und in Dein Vaterhaus für ewig! Amen.“ (HiG.o2_43.07.18,01)

 


9. Wahres Glück

 

Jesus:Siehe, du Mein lieber Anselm-Wortemsig, auf menschliche Art wünsche Ich dir nichts, sondern was Ich dir wünsche, das gebe Ich dir auch alsogleich – und habe es dir schon gegeben und habe noch Unendliches für dich im Vorrate, so du es nur annehmen willst…

 

Wenn da einem ist beschieden

Meiner Liebe heiliger Frieden,

wem der Vater neues Leben

will aus Seiner Fülle geben,

wen der Vater angenommen

und wer in Sein Herz gekommen

dem darf wahrlich nimmer bangen.

 

Hat nach Mir er nur Verlangen,

fühlt er ein lebendig Ziehn,

dass ihn Welt und Sünde fliehn,

dann hab Ich ihn schon ergriffen

mit all Meiner Liebes-`Kniffen`.

 

Ja, Ich trage ihn auf Händen,

um sein Leben zu vollenden!“

(1.HiG, Seite 332)

 

 

10. Gebet für Kranke

 

Jesus: "....Habt ihr zu einer Medizin oder zu einem Arzte zu wenig Vertrauen, so nehmet eine andere Medizin, desgleichen ist auch mit dem Arzte zu tun; denn Ich sage euch noch einmal: Nicht die Medizin und nicht der Arzt helfen im eigentlichen Sinne allein, sondern hauptsächlich das festere Vertrauen...

 

Kann die kranke E. ein solches Vertrauen zu Mir fassen (und beten):

 

Herr! Geschehe da, was da wolle, Du allein bist unser Vater zeitlich und ewig. Von Dir und von niemand anderem hängt unser künftiges (wahres) Wohl ab; denn wir wissen es ja, dass aller Menschen Hilfe, wer sie auch sein mögen, zu nichts nütze ist. Dein Wille geschehe!

 

Wir wollen niemand fürchten, außer allein Dich, o Herr, und von niemand Hilfe erwarten, als allein von Dir, o Du guter Vater! Dein wollen wir ganz sein im Leben dieser Welt und ebenso in ihrem notwendigen Tode, der uns frei machen wird vom Fleische und uns dann endlich führen zu Dir hin, der Du bist unsere alleinige lebendige Hoffnung durch den Glauben und unsere alleinige Liebe im erweckten Leben unseres Geistes!

 

Ist euch aber diese gänzliche und vollste Hingebung an Mich nicht möglich, in der allein der alles bewirken könnende lebendige Glaube zu Hause ist, da ergreifet ein anderes passendes Mittel, wodurch die Ruhe der Seele bewerkstelligt werden kann..." (HiG.03_48.09.03)

 

(Aus: „Mein Wort und der lebendige Glaube sind das beste Heilmittel“, siehe unter „Heilung durch Gebet“, unter 9. *)

*) Schnellsuche: linke Randspalte unten unter Themenregister Suchbegriff Heilung suchen und anklicken.

 

 

11. Kleines Krankengebet

 

Jesus: „So ihr irgend aus der Ferne vernommen habt, dass da ein oder der andere Freund von euch krank darniederliegt, da betet über ihn und leget im Geiste die Hände auf ihn und es soll auch besser werden mit ihm!

 

Dabei aber bestehe das im Herzen nur auszusprechende Gebet in folgenden wenigen Worten:

 

Jesus, der Herr, wolle dir helfen!

 

Er stärke dich,

 

Er heile dich durch Seine Gnade, Liebe und Erbarmung!

 

So ihr das voll Glauben und Vertrauen zu Mir über einen noch so ferne von euch sich irgendwo befindenden kranken Freund - oder Freundin - aussprechen und dabei über ihn im Geiste eure Hände halten werdet, so wird es mit ihm zur Stunde besser werden, wenn das zu seinem Seelenheile dienlich ist." (GEJ.09_043,05ff)

 

 

12. Gebet der Apostel. Eine Universalmedizin

Gebet des Herzens – Eine Universal-Medizin für (gegen) alle Übel.

 

Nach einer Anmerkung von Ans.H.-W hat Jakob Lorber gesagt, dass die Apostel dieses Gebet bei Krankenheilungen gesprochen haben.

 

Jesus helfe dir!

 

Jesus mache dich gesund!

 

Jesus erhalte dich! –

 

Jesus, Du ewiger Helfer aller Leidenden, Jesus, Du einziger (wahrer) Arzt aller Krankheiten, Jesus, Du ewiger König aller Macht und Kraft, Jesus, Du ewige Liebe und Erbarmung, hilf diesem (oder dieser) leidenden Kranken!

 

Dein heiliger Wille geschehe! Amen. – (Unser lieber Vater...)

 

Dieses Gebet des Herzens vermag auch in die Ferne zu wirken, in dem man die Hände segnend nach dem Orte hin ausbreitet, wo der Kranke sich befindet.“ (Wenn die gesundheitliche Besserung nach dem Willen Gottes zum Heil der Seele dienlich ist (d.Hrsg.).) (HiG.02_41.12.30,01f)

 

 

13. An Jesus

Gebet


"O mein allerliebster Jesus!

 

Hilf mir, dass ich Dir in allem möchte gehorsam sein und nicht wanke weder zur Linken noch zur Rechten, sondern allezeit acht habe auf Dich, der Du der alleinige Anfänger und Vollender aller guten Werke bist!

 

Ich gebe mich Dir ganz hin, überlasse mich Dir ganz und gar und lege mich mit allen Sinnen und Gliedern zu Deinen allerheiligsten Füßen.

 

Ich ergebe mich Dir samt allen den Meinigen in Deinen allerheiligsten Willen, in Deine allerbeste und reinste Vorsicht, in Deinen göttlichen Schutz und Deine liebevollste, gnädigste Regierung!

 

Du bist der wahre, einzige Vater, Gott und Herr! Dir ist niemand gleich und außer Dir gibt es keinen mehr!

 

Wir alle sind in Deiner Hand, daher tue mit uns, wie es Dir wohlgefällt, und lasse Deinen allerheiligsten Willen an uns, in uns und durch uns allezeit vollkommen geschehen!

 

Denn Dein Wille ist Liebe über Liebe, Gnade über Gnade und Erbarmung über Erbarmung!

 

Daher lasse uns auch allezeit und ewig nur Werkzeug Deiner Gnade und reine Gefäße Deiner Liebe, Erbarmung und Ehre sein!

 

O gib, dass wir um Deiner unendlichen Liebe willen allezeit würdig vermöchten Deinen allerheiligsten Namen über alles hoch zu preisen aus unserem ganzen Wesen, es sei im Leben oder im Tode. Amen.

 

O ich bin unwürdig Deiner so großen Güte, mein Jesus, mein Vater, mein Gott und Herr, die Du mir stets so endlos liebevollst erweisest.

 

Darum will ich Dich aber auch ewig loben, lieben und preisen und überall und allezeit Deinen allerheiligsten Namen verherrlichen!

 

Ehre, Lob, Dank und Liebe sei Dir, o Gott, als Vater, Sohn und Heiliger Geist, jetzt und in alle Ewigkeit! – Amen." (HiG.01_41.05.04.a,01ff)

 

 

14. Gebet des Herzens

 

O Vater, Herr und Gott, Dich loben wir, Dir danken wir!

 

Dich, Gott und Vater, ehret die Schöpfung weit und breit, alle Sterne und alle Himmel sind voll von Deinem Ruhme!

 

Alle Engel und alle Himmelsheere dienen allzeit Deinem Willen!

 

Cherubim und Seraphim singen mit hoher Stimme: `Heilig ist unser Gott, heilig ist unser Vater! Alle Lande, alle Welten, alle Himmel sind Seines großen Namens voll!`

 

Ach, mein Gott und Vater, hilf, hilf, hilf, dass dieser Dein allerheiligster, über alles mächtiger und kräftiger Name allerwürdigst auch von uns und durch uns möchte geheiligt werden!

 

Lasse ja nicht zu, dass er je möchte verunreiniget werden durch Gedanken, Worte oder Werke!

 

Erbarme Dich, erbarme Dich über mich und die Meinigen und über alle Menschen!

 

Siehe, mein Gott und Vater, Du hast mir allergnädigst einen hellen Schein in mein Herz gegeben und lässest mich wissen und erfahren die heimliche Weisheit, die im verborgenen ist und allein aus Deiner unendlichen Liebe und Erbarmung in mein noch höchst unlauteres Herz fließt!

 

Oh, verbirg Dein göttlich Antlitz vor meiner Missetat und schaffe, schaffe in mir, o Gott und Vater, ein reines Herz und gib mir einen gewissen Geist, ja Deinen Heiligen Geist gebe mir!

 

Verwirf mich nicht, o mein Gott und Vater!

 

Tröste, tröste, tröste mich allzeit mit Deiner Liebe und Gnade!

Ach mein Vater, Gott und Herr, bekehrte Du uns, so sind wir bekehrt! Hilf uns, so ist uns geholfen!

 

Und erbarme Dich aller Menschen, Seelen und Geister! – Amen.

 

O mein Jesus, in Deinem allerheiligsten, über alles mächtigen und kräftigen Namen. Amen!“ (HiG.01_41.05.04.b,01 ff – Seite 344)

 


15. Über die Glaubenskraft

 

Jesus: „ … Wann aber das Gebet die rechte Glaubenskraft erreicht hat, das weiß nur Ich. Das Gelingen richtet sich allezeit nach der selbsttätigen Glaubenskraft. Je mehr diese fest und unerschüttert anhält an Meinem Namen, desto näher liegt auch das Gelingen, welches allezeit in der gänzlichen ungezweifelten Ergebung, Geduld und aller Liebe und Sanftmut liegt. Wann aber diese den rechten Grad erreicht hat, das weiß nur Ich, wie schon gesagt. Daher darf in jeder Bitte die Geduld nicht ausgeschlossen werden, damit sich ein jeder selbst prüfe, wie stark er an Meinem Namen hält… Ein anhaltendes Gebet ist gegen alles das beste Mittel!“ (HiG.01_41.04.18,03 - Seite 331)

 

 

16. Weitere Texte zum Thema „Gebet“

 

JESUS2030, linke Randspalte unter

 

Gebet / Meditation / Gesundheit (1):

. Die Macht des Gebetes

. Das allein wahre Gebet

. Das Ur-Vaterunser und seine Bedeutung

. Kritik am Vaterunser

. Über die Fürbitte

. Vom Abschied und der Trauer für Verstorbene

. Vom Beten für Verstorbene

. Heilung durch Gebet? (Kurzfassung)

 

Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“:

. Die Kraft des Gebetes

. Heilung durch Gebet

 

Buchausgabe

. Heilige Zwiesprache. Gebete und Andachten (Lorber Verlag)

 

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