„Dieses nehmet hin von Mir zu diesen Festen, die ihr nicht äußerlich, aber desto mehr innerlich begehen sollet, damit das Wort wahr werde: `Wer Mich lieben und anbeten will, der muss Mich im Geist und in der Wahrheit anbeten!`“

 


Zur Karwoche / Am Ostertag

 

 

1. Am Karfreitag

2. Karwoche-Betrachtungen

3. Am Ostertag

4. Was tat Jesus zwischen Ostern und Himmelfahrt?

 

 

1. Am Karfreitag

 

Jesus: „Der heutige Kreuzigungs- und Grablegungstag solle für euch alle eine `Frei`-Tag werden. Er soll für euch der Tag werden, wo ihr anfangen sollet, eure schlechten Eigenschaften zu kreuzigen und sie ins Grab der Vergangenheit zu versenken, damit ihr in Bälde von neuem ein Auferstehungs- oder Erhebungsfest feiern könnet, wie es übermorgen*) in euren Kirchen förmlich begangen wird.

 

*) Diktat vom 7.April 1871

 

Nehmet euch ein Beispiel der Demut an eurem Jesus, dann werdet ihr Sein Wort verstehen, welches Er einst zu Seinen Aposteln sprach: `Und wenn ihr alles getan habt was in euren Kräften steht, so bekennet doch, dass ihr faule Knechte waret!`

 

Wenn ihr bei diesem (Er- und) Bekenntnisse angelangt seid, dann ist der erste Schritt zur Wiedergeburt*) getan, dann beginnt der Geistesfrühling, den Ich mit Blumen aus Meinem Reiche, d.h. mit Segensblumen väterlicher Liebe zieren werde! Amen!“

 

*) …„Darin  besteht die geistige Wiedergeburt im Menschen, dass er Gott stets mehr und mehr erkennt und sonach auch stets mehr und mehr liebt.“ (GEJ.07_01, 4)

„Die `Wiedergeburt der Seele` ist `ein Hindurchdringen des Geistes in die Seele`. Aber das `gemeinschaftliche, ewige Zusammenwohnen Gottes mit Seinen Kindern ist die Wiedergeburt des Geistes`.“ (GEJ.11_052)


(Gottfried Mayerhofer, „Am Karfreitag“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

 

2.Karwoche-Betrachtungen

In sieben Worten

(Allgemein vorbereitende Worte)

 

Es naht sich wieder die Woche, wo in der ganzen Christenheit, wenigstens von vielen, einmal wieder ernstlicher am Mich gedacht wird, freilich in ganz verschiedener und nicht zu korrekter Weise, wie Ich es möchte oder wie Ich es bei Meinem Erdenwandel eingesetzt haben wollte.

 

Allein, lassen wir das dahingestellt sein, es wird sich schon noch alles geben, um so mehr, da schon seit einiger Zeit die nötigen Vorkehrungen in geistiger Hinsicht getroffen sind, um endlich einmal Licht dort scheinen zu lassen, wo bis jetzt nur Finsternis geherrscht hat.

 

Auch Ihr, Meine Kinder, erinnert euch bei dieser herankommenden Woche an die Worte, welche Ich euch in früheren Jahren stets gegeben habe und so mancher sehnt sich wieder nach neuen, während er doch eher ein besseres Resultat von sich erwarten sollte oder in sich einkehren, inwieferne gemäß der früheren Worte er seiner Mission nachgekommen ist, so dass er von Mir keine neuen Ermahnungen oder Lehren bedürfte. Da Ich aber der Vater der Liebe bin und sehr gut weiß, mit welchen schwachen Kindern Ich zu tun habe, so will Ich eure Generalbeichte hinschreiben lassen anstatt ihr Mir sie vorsaget, denn so mancher würde vielleicht seine Hauptfehler auslassen, während Ich nicht gesonnen bin, auch nur einen mit Stillschweigen zu übergehen.

 

Sehet, diese kommende Woche erinnert euch an zwei Tatsachen:

 

Erstens an Mein eigenes Bild der Auferstehung, der Demut, der Nächstenliebe, der Vergebung der Sünden Meiner Feinde, zweitens an das große Opfer, welches Ich als Schöpfer in Menschengestalt für euch brachte, um euch nicht zu leidenschaftlichen Tieren herabsinken zu lassen, sondern eure geistige Würde zu retten, dass ich so, entsprechend Meinem Ebenbilde, das werdet, zu was Ich euch geschaffen habe!

 

Was das Erste betrifft, so ist natürlich die Frage zu beantworten, wie und inwiefern seid ihr Meinem Beispiel gefolgt, wie habt ihr eure Nächstenliebe gegen eure Mitmenschen bewährt, wie habt ihr Demut, Verzeihung und Liebe ausgeübt?

 

Nun, da greife ein jeder an seine eigene Brust, erforsche sich und findet er seine Hauptschwächen, so verbessere er sie, denn wenn Ich euch eure Schwächen aufzählen sollte, so versichere Ich euch, da sieht es schlecht aus, denn keiner, ohne Ausnahme, ist das, was er sein sollte oder das, was Ich von ihm verlangen könnte, nach der Gabe so vielen Lichtes zu rechnen, was ihr bis jetzt von Mir empfangen habt, denn überall sehe Ich Intoleranz, falschen Bekehrungseifer, unnütze Geschwätzigkeit und schadenfrohes Aufdecken der Fehler anderer!

Wahrlich, das sind nicht Eigenschaften Meiner Schüler oder sollten sie wenigstens nicht sein!

 

Eben in dieser nächsten Woche steht das Bild der größten Entsagung, der größten Duldung und der größten Liebe vor euch und wie wenig habt ihr diesem Bilde gleich gelebt und gehandelt!

 

Während Ich einst sagte: `Wer reinen Gewissens ist, der hebe den ersten Stein auf`, so habt ihr oft mit selbst besudeltem Gewissen andere Fehlende einem ganzen Steinregen ausgesetzt und erbarmungslos in den Kot gezogen, was mit gelinder Hand aus selbem gezogen werden sollte! Ich sprach am Kreuze noch: `Herr!, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!` Wann habt ihr solch eine Sprache geführt, wann habt ihr Unbilden anderer in den Sand geschrieben?

 

Sehet, da forschet in euren Herzen nach und ihr werdet mit Schaudern ersehen, wie viele schwarze Flecken in selbem sich zeigen, wie viele beschmutzte Blätter ihr in eurem  Lebenstagebuch besitzet!

 

Ihr wollt ein Wort von Mir, von Mir, Der einst die größten Opfer gebracht hat um euch geistig zu retten, und jetzt, wo ihr wisset, wie ihr euch selbst retten könnet, jetzt verlangt ihr wieder Worte, die Ich zu euch sprechen soll, statt dass ihr im Gebet zu Mir euch richten solltet um Verzeihung aller begangenen Fehler, die ihr mit und ohne Willen seit Jahresfrist auf dem Gewissen habt!

 

Ich glaube aus alledem, was ihr bis jetzt von Mir erhalten habt, leuchtet ganz deutlich hervor, wie ihr denken, leben und handeln sollet und es ist nicht immer nötig, mit neuen Worten stets das Alte wieder zu sagen, ihr sollet doch schon begriffen haben, dass mit dem Lesen und Anhören Meiner Worte allein es nicht genügt als Nachfolger Meiner Person zu erscheinen, ihr solltet doch wissen, dass nicht gelegentliche Andacht oder Erhebung des Gemütes zu Mir schon genug ist, um `Mein Kind` zu sein, sondern dass ein beständiger Hinblick auf Mich, ein beständiges Denken, dass jeder Pulsschlag eures Herzens eine Gnade von Mir ist, deren ihr meistens nicht würdig euch benehmet, dass alles Gute, was euch begegnet, von Mir kommt und alles Schlechte, was euch zustößt, meistens euer eigenes Verschulden zum Grunde hat.

 

Ihr sollet doch zu dieser Einsicht gekommen sein, dass `Mensch` nach Meinem Sinne zu sein nicht so leicht ist und deswegen alle Mühen, alle Kräfte drangesetzt werden sollen, um nur entfernt das anzustreben, zu dem euer Leben meistens zu kurz ist, so dass ihr das Versäumte im Jenseits erst nachholen müsset und zwar mit doppeltem und dreifachem Zeitaufwand und Schwierigkeiten!

 

Dieses alles sollte eure Seele als Bild vor sich hinstellen, um sich dann zu fragen: `bin ich denn so, wie eben jetzt in dieser herannahenden Woche ich meinem Jesus, meinem Schöpfer erscheinen möchte und ist wohl mein eigenes Gebaren wert, dass eben dieser Jesus, dieser `Gott der Liebe` solch großes Opfer meinetwegen brachte, nur um uns undankbaren, schwachen und leichtsinnigen Geschöpfen zu zeigen, welchen Geisteswert sie eigentlich haben sollten und welch` hohen Ursprungs ihr besseres geistiges Ich selbst ist?

 

Diese Gedanken sollten euch in diesen Tagen beseelen, wo formell Mein Leichnam in vielen Kirchen ins Grab gelegt wird, um nach drei Tagen wieder aufzuerstehen, was zwar in den Kirchen wieder mit Zeremonien nur geschieht, denn diese Vertreter haben Mich schon längst ins Grab gelegt und dort aber ruhig liegen gelassen, bis Ich des Harrens müde, jetzt leider, aber zu ihrem Schrecken, Selbst Meine zweite Auferstehung halte, um ihnen zu zeigen, nicht wie sie glauben, dass Ich ihnen dienen muss, sondern dass sie Mir dienen müssen!

 

Leget auch ihr Mich nicht ins Grab, verzieret nicht mit schönen Einbänden Meine Worte, die Mein Ich vorstellen und lasst sie dann im Bibliothekskasten ruhig stehen, sondern lasset diesen Christus in euch auferstehen. Er wurde, es ist wahr, in euer Herz gelegt*), aber auf dass Er lebendig werde, auf dass auch in euch nur leuchte Seine Liebe, Seine Demut und Seine Opferbereitwilligkeit.

 

*) Siehe linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Über den Gottesfunken im Menschen“

 

Solange ihr diesen Eigenschaften nicht nachkommt, so lange habt auch ihr nur einen toten Leichnam in eurem Herzen und nicht das warme lebendige Wort, welches einst die Welt erschuf, sie vergeistigt, sie erhält und jetzt bald wieder in allen Räumen von Neuem erleuchten wird, um zu zeigen, dass trotz allen Machinationen Sein Wort sowie Seine Taten ewig leben und ewig den Glanzpunkt für alle geistigen Wesen bilden werden, die vom Schöpfer ausgegangen wieder zu Demselben zurückkehren müssen.

 

So fasset diese nächste Woche auf, ihr wollet ja alle `Meine Kinder` werden und von Mir so genannt sein, zeiget euch dieses Namens und des damit verbundenen Segens und eigener Glückseligkeit würdig und es wird sodann in eurem eigenen Herzen der ins Grab gelegte Christus in Seinem schönsten Lichte wieder auferstehen. Er wird Sein und euer Geburtsfest feiern, indem Er in euch tätig als Liebe gegen den Nächsten die Gottesliebe befestigt und während Er so wieder auferstanden ist und ihr wiedergeboren seid, dass ihr dann den ganzen Bereich Seiner Liebe und Seiner Macht erkennen möget!

 

So sollt ihr (auch ohne ein neues Wort von Mir zu verlangen) jedes Jahr gereinigter und geistig höher vor Mir stehen und mit dem Vorsatze euch stets zu verbessern, nach und nach fortzuschreiten bis einen Jeden sein irdisches Lebensziel zur Mir ins Jenseits näher führt, wo zwar die Kämpfe und Leiden nicht aufhören, ihr aber je nach geistig errungener Stufe mit mehr Kraft und Macht ausgestattet sein werdet, auch diese größere Geistesschule zu Meiner Zufriedenheit zu durchgehen, wo stets größere Forderungen, aber auch größere Seligkeiten bedingen.

 

Daher, Meine Kinder, `wachet und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung fallet`!

 

So wie Ich es einst Meinen Jüngern am Ölberg zurief, so sage Ich es euch jetzt wieder: `Bewachet eure geheimsten Triebe wenn sie euch beschleichen, auf dass ihr nicht fallet, denn wie einst Petrus seine Verleugnung bereute, so wird auch bei euch der fehlerhaften Tat die Reue folgen. Suchet vielmehr durch guten Willen und gute Taten eure Zufriedenheit und Ruhe zu befestigen, damit ihr erstarket und nicht wie ein Schilfrohr von jedem leichten Winde der menschlichen Leidenschaften euch beugen lasset!

 

Betrachtet Mein Erdenleben! Wie oft fühlte nicht auch Ich die Wehen der menschlichen Natur und widerstand ihnen. So wie Ich dort als Mensch, so könnet auch ihr als solche siegen, um geistig eurer selbst nicht unwürdig zu sein. Dass aber dieses nicht so leicht, nicht so tändelnd geschehen kann, versteht sich von selbst. Ich als Mensch widerstand allen Versuchungen, weil Ich stets Meiner Mission eingedenk Mich nie unter diese Würde beugen wollte. Ihr als Meine Nachfolger müsset diesem Beispiel folgen, denn deswegen bin Ich gekommen, euch durch Wort und Tat zu zeigen, was der Mensch vermag, wenn ihn etwas Höheres beseelt, als bloß der gewöhnliche Erhaltungs- und Genusstrieb. Ich verfolgte Meinen Zweck bis ans Ende, wo die Worte: `Es ist vollbracht!`, die menschliche Lebensperiode abschlossen und Ich es euch überließ, die eurige zu beginnen.

 

Jetzt, wo diese Tage als Erinnerung wieder vor eure Seele treten, erinnert euch also wohl, was Ich einst tat und warum Ich es tat und so werdet Ihr wohl leicht erkennen müssen, welche Aufgabe die eurige ist, die Ich nicht mit den Gedenktagen der Ereignisse aus Meiner Lebensgeschichte wiederholen will, sondern die schon längst mit Flammenschrift in eure Herzen gegraben sein sollte!

 

Ich stand dort nach erfolgtem Leibestode wieder auf, steht auch ihr auf, nachdem ihr eure eigenen Leidenschaften, d.h. die sinnliche Welt zu Grabe getragen habt, erhebet euch irdische Menschen, geistige Kinder eines ewigen Vaters und Bürger eines geistigen Reiches zu werden, zu dem ihr alle einstens bestimmt seid, mit Mir und durch Mich euer großes Auferstehungs- und Wiedergeburtsfest zu feiern, welches ihr hier auf Erden stufenweise in jedem Jahre an den Tagen der Erinnerung Meiner eigenen Taten durch die eurigen erreicht habt, dass ihr einst wie Ich die Krone des Sieges auf dem Haupte auch ausrufen könnet: `Es ist vollbracht!`

 

`Es ist vollbracht das große schwere Tagewerk Meiner eigenen Menschwerdung. Ich habe gekämpft, gelitten und geduldet, aber der Sieg ist errungen. Ich habe die irdische Natur besiegt und stehe geistig vor meinem Schöpfer, vor Meinem Christus, der mit Seiner unerfasslichen Liebe Mir mit dem Beispiele voranging, um mich dorthin zu führen, wo Finsternis und Kälte aufgehört haben, nur Licht und Wärme, Liebe und Seligkeit diejenigen belohnend genießen, die den Versuchungen widerstanden, ihre Mission beendigt haben, das Auferstehungsfest in vollstem Maße feiern können!`

 

So werden diese Worte und diese Erinnerungs-Feierlichkeiten der katholischen*) Kirche euch auch diesmal entsprechend zu neuer Tätigkeit anspornen, um nächstes Jahr nicht eben gerade auf Meine Worte warten zu müssen, sondern selbst gerüstet dazustehen als wahre Kämpfer für Meine Lehre, für eure eigene Seligkeit und für eure Nebenmenschen.

 

*) `Katholisch` heißt eigentlich zu deutsch `allgemein`, will sagen `allgemein christlich“. (Hrsg.)

 

Dieses nehmet hin von Mir zu diesen Festen, die ihr nicht äußerlich, aber desto mehr innerlich begehen sollet, damit das Wort wahr werde: `Wer Mich lieben und anbeten will, der muss Mich im Geist und in der Wahrheit anbeten!` Amen.“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Charwoche-Betrachtungen“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

 

3. Am Ostertag

 

„Morgen feiert ihr Mein Auferstehungsfest, so will Ich euch denn zu diesem Feste einige Worte schenken, nachdem ihr Mein letztes Abschiedsfest von Meinen Jüngern (Gründonnerstag Abendmahl) mit solcher Liebe und Ergebenheit gefeiert habt!

 

Ja, Meine lieben Kinder, der morgige Tag war eigentlich der wichtigste Tag und der Schlussstein Meines Zweckes, warum Ich Mich entschlossen habe, auf eure kleine Erde zu kommen, um dort den größten Akt der Demütigung zu vollziehen als ewiges Beispiel für euch Menschen und für alle Meine Geister, die im endlosen Raume zerstreut leben und überall Mein Lob und Meine Liebe preisend, dasselbe den anderen geschaffenen Wesen verkünden.

 

Es war der wichtigste Tag deswegen, weil Ich damit Meine Göttlichkeit besiegelte, während im Glauben Meine Apostel schon wankend geworden waren. Hätte ich Mein Wort nicht gehalten, das Ich sagte: `Eine Weile werdet ihr Mich nicht sehen und dann eine kleine Weile werdet ihr Mich wieder sehen`, so wäre Ich nicht auferstanden und hätte damit wie zuvor das Leben jetzt den Tod überwunden, so würde Mein ganzes, mit eigener Aufopferung begonnenes und mit größter Erniedrigung vollendetes Werk umsonst gewesen sein! Nur dadurch, dass Meine Jünger Mich wieder erstehen sahen und darin auch den Herrn über Tod und Leben erkannten, wurden sie alle gestärkt im Glauben und gaben dann leicht und freiwillig auch ihr Leben für Meine Lehre hin, die ich mit Meinem Blut erkaufte und mit Meiner Auferstehung besiegelte.

 

Meine lieben Kinder, was für Gefühle sollten euch wohl durchströmen beim Anbruch eines Tages, an dem Mein Auferstehungsfest gefeiert wird. Ich will eben nicht berühren, wie es gefeiert wird, mit schalen Zeremonien, Fressereien und Trinkgelagen, sondern wie es gefeiert werden sollte.

 

Es ist die Auferstehung Meiner Liebe, die bis dorthin durch Eigennutz, Herrsch- und Rach-Sucht verdunkelt im Bösen der meisten Menschen vertilgt war und wenn auch manchmal ein leiser göttlicher Hauch der Liebe und Barmherzigkeit den einen oder andern durchzuckte, so war es nur auf Augenblicke.

 

Mein Kommen, Meine Worte, Meine Taten, die alle nur auf Liebe Bezug hatten, die alle nur Liebe atmeten, mussten durch die Auferstehung als Schlussstein des Ganzen bekräftigen, was ich oft sagte und euch auch jetzt wiederhole: `Die Liebe kann nicht vergehen`, alle Macht, `selbst der Tod scheitert an ihr`, und eben deswegen war Meine Auferstehung der größte Beweis, Bekräftigung und Grund zur ewigen Fortdauer Meiner dort neu gegründeten Lehre.

 

Wäre Ich aus dem Tode nicht wiedergekommen und hätte zu Meiner Zeit alle Meine Anhänger getröstet und Mein Wort der Liebe erneuert*), all Mein Tun und Reden wäre in Vergessenheit geraten und ein Jahrzehnt danach hätte kein Mensch von Mir mehr gesprochen als höchstens, `dass Christus ein außerordentlicher Mensch oder wohl gar ein Prophet gewesen sei` und sonst nichts. Es wäre beim Reden geblieben und zu Taten wäre es nie gekommen, die doch Meine Lehre erst als wirkliches Mittel zum einzigen Ziel der Seele dargestellt hatte.

 

*) In der Zeit von Ostern bis Pfingsten besuchte der Herr alle Seine Anhänger damals persönlich wesenhaft, um sie zu trösten und aufzurichten (von Indien bis Rom). Siehe Johs. 20 und 21 sowie unter 4. „Was Jesus tat zwischen Ostern und Himmelfahrt“.

 

So war diese Auferstehung das erste Zeichen, Meiner Lehre ewige Dauer zu geben, um sie bis auf die letzten Welten, die im Raume kreisen in Ewigkeit und Ewigkeit als Glanzpunkte und nie geahnten Schritt des Schöpfers und Herrn alles Sichtbaren hinzustellen, wie Er aus der größten Demütigung glorreich zum Beispiele für alle Geister und Engel hervorging.

 

Ja, sie stand wieder auf, die ewige Liebe, überall ihre Milde und Sanftmut verbreitend, sie fing an, als ein mildes Licht zu leuchten und obwohl durch die menschlich irrige Auffassung Meiner Lehre und Benützung derselben zu selbstigen Zwecken einer einzigen Kaste, der Priesterkaste, viel Blut geflossen ist und viele unschuldige Opfer gefallen sind und noch fallen werden, so ging doch die Liebe triumphierend aus allen diesen, von den Menschen heraufgerufenen Gewitterstürmen, glorreich hervor, stets die Gleiche bleibend, das ist: `Die ewige, alles versöhnende Liebe!`

 

Schon am Kreuz sprach Ich das höchste Wort der Liebe aus, indem Ich Meinen Feinden verzieh, nachdem Mein Werk bis zur gänzlichen Verklärung beinahe vollendet war und so steht die Liebe noch immer, nach Tausend und so vielen Jahren, vor euch, Meine Kinder, tagtäglich feiert sie eine Auferstehung in einem oder dem andern Gemüt, das nach langen Leiden sich endlich zu Mir zurück wünscht und Ich lasse es den Weg finden.

 

Feiert nicht nur morgen, feiert alle Tage das fest der Auferstehung eurer Liebe zu Mir, so oft ihr eine gute Tat in Meinem Namen getan habt, oder, wenn die Mittel zur Ausführung dazu mangelten, selbe doch nur gewollt habt, so seid ihr auferstanden, ihr seid Mir dann eine Stufe näher gerückt, näher gerückt der unendlichen Liebe, die euch schon von Anbeginn mit allen Kräften an ihr Herz ziehen wollte, ihr seid dann auferstanden mit Mir von einer niederen Lage zu einem besseren Sein!

 

O Kinder, wenn ihr wüsstet, was die Liebe ist, die Liebe eines Schöpfers zu Seinen Kindern, wenn ihr wüsstet, wie sie alles, ja den kleinsten Wink in euren Herzen nicht außer Acht lässt, um Mich euch stets näher und näher zu führen, ihr armen Geschöpfe! Ihr könnet diese Liebe nicht denken und weiter bestehen, denn sie wäre für euch eine Vernichtung in lauter Wonne und Seligkeit!

 

Feiert nur Mein Fest, das Auferstehungsfest, denket an Mich und denket euch auch dabei, dass ihr nicht allein dieses Fest feiert, sondern dass es in allen Himmeln gefeiert wird. Aus allen Räumen Meiner Schöpfung jubelt es Mir entgegen, Klänge von so sanften himmlischen Akkorden strömen von Lippen Meiner Engel und aller Hingeschiedenen, die schon auf dieser Erde suchten und nun dort im ewigen Glanze Meiner Herrlichkeit Mich gefunden haben, dass, würdet ihr dies alles mit Mir ansehen, ihr keine Stunde mehr hier leben möchtet!

 

Feiert diesen Tag in ganzer Hingebung in Meine Fügungen, denket: `die Liebe kann nicht weh tun!`, `die Liebe kann nur lieben und sonst nichts!`*)

 

*) Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Die sieben göttlichen Eigenschaften“

 

Feiert diesen Tag mit Meinen Geistern und trauet auf Mich, wenn nach kurzer Prüfungszeit eure Abberufungsstunde schlagen wird und der Schleier dann fällt, der euch jetzt von der Geisterwelt trennt, dann werdet ihr auch für euch die erste geistige Auferstehung feiern und damit dann das Ganze seinen Schlussstein auch für euer Erdenwallen hat, so werdet ihr in Meinen Vaterarmen und an Meiner Vaterbrust erst empfinden lernen, was es heißt `lieben` und lieben, wie Ich als Vater lieben kann Meine Kinder, die bis ans Ende bei Mir ausgehalten haben!

 

Die Liebe ist auferstanden, sie, der ewige Schöpfungsborn alles Geschaffenen, sie hat den Tod besiegt und sie wird das Alpha und Omega alles Seins sein, sei es in materieller oder geistiger Schöpfung!

 

Deswegen, Meine lieben Kinder, euer Vater, die Liebe Selbst feuert euch an, begeht in Andenken diesen Tag festlich, er ist ein Festtag für alle, die das Wort `Liebe` kennen und in ihrem Herzen stets pflegen wollen. Vergesset nicht, es ist der auferstandene Christus, Der einst nach kurzer Zeit von Seinem irdischen Aufenthalt in Seine Himmel zurückkehrende Gott, Der euch dieses nach so vielen Jahren wieder ans Herz legt, wie einst dort nach Meiner Auferstehung Ich es den Aposteln getan, als Ich bei verschlossenen Türen unter sie trat, auch zu euch, Meine lieben Kinder, komme Ich wieder, rufe auch euch zu: Fürchtet euch nicht, Ich bin es, Ich, euer Vater, Ich, Jesus, Ich, die ewige Liebe, auferstanden, besiegend den Tod, Ich, Unverweslicher, bin wieder hier und rufe euch allen zu: `Stehet auch ihr auf! Hinauf!, hinauf! Dort winkt das schöne Ziel der ewigen Liebe, dort stehet der Vater mit offenen Armen, alle erquickend mit dem Borne Seiner unendlichen Liebe, also zu Ihm, zu Ihm, Meine Lieben eilet, damit Er euch wieder vergelten kann eure für Seine Liebe und den daran haftenden Glauben ausgestandenen Leiden!

 

Seine Auferstehung ist das Krönungsfest aller Seiner Leiden und Demütigungen während Seines irdischen Lebenswandels, möge auch euch eure Auferstehung das Siegesfest eurer Seele und eures Geistes sein, damit ihr dann würdig werdet, Meine Kinder in der Tat zu sein und ewig zu bleiben!

 

Dies sagt euch euer liebevollster Vater als Erinnerungswort Seiner Auferstehung, als Zeichen der nie verwesenden Liebe, euch allen Seinen väterlichen Segen gebend. Amen, Amen, Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Am Ostertag“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

 

4. Was Jesus tat zwischen

Ostern und Himmelfahrt

 

„Meine lieben Kinder! Ihr wollt wissen, was Ich getan habe von Meiner Auferstehung an bis zu Meiner Himmelfahrt, so will Ich euch denn in Kürze kundgeben, dass Ich diese Zeit benützte, Meine Kinder alle heimzusuchen, vom Euphrat bis an den Tiber, um ihnen allen Trost und Segen zu bringen, damit Meine Worte in allen mehr Wurzel fassten und so ein bleibendes Denkmal Meines irdischen Lebenswandels seien und auf diese Weise auch für alle Nachkommen es werden sollten. Sobald Ich die Herzen alle gleich wohlgestärkt sah und wusste, dass außer Meinen Aposteln, auch in vielen anderen Herzen der Glaube an Mich und Meine Lehre nicht mehr erlöschen wird, dann beschloss Ich, Meinen Zweck erreicht sehend, zum Vater zurückzukehren, von wo Ich gekommen war. –

 

Was Ich in diesen 40 Tagen als eigentliche Nachschule getan, das sollt auch ihr tun, so bald ihr stark und fest im Glauben geworden seid, bei allen denen ihr Meine Lehre mitgeteilt habt, selbe zu befestigen suchen, denn was bei Mir die 40 Tage waren, das ist bei euch euer irdischer Lebenswandel, denn ihr wisst nicht, ob ihr noch 1 oder 40 Jahre oder mehr Tage von Mir auf dieser Erde gelassen werdet, deswegen unterlasset nicht zu arbeiten in Meinem Weinberge, wie Ich in dem Weinberge Meines Vaters als Jesus gearbeitet habe. Wo ihr in einer Seele den Funken der Liebe angefacht habt und sehet, dass das Herz in Liebe zu Mir erbrennt, fahret fort, es zu bekräftigen und bestätigen Meine eigenen in der Tat, damit auch ihr nach eurer Erdenschule anfangend mit dem ersten Lesen Meines Wortes, ebenfalls eure Lebenszeit benützt habt, wie Ich Meine 40 Tage.

 

Das eigentliche Detail wird wohl als Fortsetzung von Meinem `Evangelium Johannes`*) noch folgen; bis dorthin befolget Meinen Rat und Meine Worte, das genügt, um euch Meinen väterlichen Segen zu verdienen. Amen!“

 

*) Dieses hier erwähnte Werk (Jakob Lorber: „Johannes, das große Evangelium, 10 Bände) ist, soweit es bis jetzt der Herr offenbarte, das umfangreichste und inhaltsvollste Buch Seines nun neu und bis ins Einzelne erklärten Wortes und des Sinnes Seiner Lehre, worin das, was im gewöhnlichen Johannes-Evangelium im letzten Vers steht, so viel und heute fasslich enthüllt ist. (Hrsg.)

PS Bei der genannten Fortsetzung handelt sich wohl um den 11. Band „Johannes, das große Evangelium“, den Jesus  nach dem Tod Jakob Lorbers (1800-1864) seinem Schreiber Leopold Engel (1858-1931) erst 1891 in die Feder diktiert hat.

 

(Gottfried Mayerhofer, „Was Jesus tat zwischen Ostern und Himmelfahrt“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

Siehe auch linke Randspalte unter "Feste im Jahreskreis", Thema "Zum Osterfest"