„Wenn alle Herzen und Hilfsquellen der Welt sich schließen, so wird Mein Vaterherz und Meine Liebe stets jedem offenstehen, der an Mich sich wendet.“

 

 

Wann die Not am größten,

ist die Hilf` am nächsten!

 

 

1. Wann die Not am größten, ist die Hilf` am nächsten!

2. Verschiedene Licht- und Trostwinke

3. Ein geistiger Blick ins irdische Leben mit Verhaltungsmaßregeln

4. Zur Erziehung der Menschenseele

 

 

1. Wann die Not am größten,

ist die Hilf` am Nächsten!

 

Jesus:Dein Freund bittet dich um einige Trostworte für seine Schwester und da es nur die Bruderliebe ist, welche ihn dazu drängt, so will Ich ihm einiges teils ins Gedächtnis zurückrufen, teils anderes hinzugeben.

 

Mein lieber Sohn, du erinnerst dich wohl noch des Abends der Liebesmahlfeier, wo deine Schwester so bewegt euren Kreis verließ und der Gefühle von hoher Liebe und Dankesfreude gegen Mich kaum Meister werden konnte; aber dort fasste sie auch in ihrem Herzen den Vorsatz, Mir allein nur anzugehören und Mich nie zu verlassen.

 

Ich wusste wohl, wie weit die Vorsätze und wie weit die Ausführung derselben geht. Ich wollte es ihr faktisch zeigen, welch großer Unterschied dazwischen ist, Ich fühlte ihr auf den Zahn – wie ihr saget -, und du siehst, wie wankend sie jetzt dasteht, gleichsam an Meiner Hilfe verzweifelnd. Ich lasse ihr nun sagen, sie solle nicht verzweifeln. Ich lade niemandem mehr auf, als er tragen kann. Sie hat viel mit weltlichem Unglück zu kämpfen und wenn du es wissen willst, warum lasse Ich solches denn zu?

 

Was sagte Ich in Meinem vorigen Worte für sie? – Wenn sie dir schreiben wird: ich habe alles getan, alles versucht, was in Meinen Kräften stand und doch alles langte nicht aus und ich bin am Ende wieder da angekommen, von wo ich ausging, d.h. bei Ihm, dem liebevollen heiligen Vater, da ist allein Trost und Hilfe zu suchen!

 

Siehe, jetzt ist sie dort, wo Ich sie haben wollte und `wenn die Not am größten – so ist die Hilfe auch am nächsten`, sagt eines eurer Sprichwörter. Sei überzeugt: Ich will hinter dem Sprichwort, das ihr Menschen erfunden habt, nicht zurückbleiben. Der Umstand, dass ihr Sohn erkrankt zu ihr ins elterliche Haus zurückkehrt und ihre Sorgen wegen der beschränkten Mittel noch vermehrt hat, ist freilich ein harter Schlag für sie, so wie ihr Menschen es beurteilet; was aber Ich damit bezwecken will, das – von Meinem Standpunkt aus angesehen – sieht anders aus.

 

Wenn Ich jemand – besonders eine Mutter – so recht nahe an Mich ziehen will, wie glaubst du denn, dass Ich das anstelle? –

 

Siehe, Ich schicke nicht ihr, sondern einem ihrer Kinder ein Leid und sieh`, die Mutter, die vielleicht mit kalter Resignation ihr eigenes Leiden ertragen hätte, zittert beim leisesten Pulsschlag eines ihrer Kinder. Bei ihrem eigenen Leiden hätte sie vielleicht eher den Arzt als Mich zuerst gefragt, bei dem kranken Kinde aber ist ihr erster Blick und Gedanke zu Mir gewendet und wenn gleich unwillkürlich, so ist es doch die Mutterliebe, einer der wichtigsten Triebe, eine Liebeart, die sie zu Mir führt; und glaubst du denn, Ich lasse ihr tränenvolles Auge umsonst sich gen Himmel richten? Nein, Ich erhöre sie, jedoch nach Meinem Erachten, freilich oft nicht so geschwind, wie sie es möchte, oft auch gar nicht, wo aber eben andere wichtige Gründe Mich dazu bestimmen. -

 

Was also die Schwester in G. betrifft, so bleibe dein Freund nur ruhig, auch sie wird den Kelch des Leidens leeren müssen, habe Ich es ja auch getan; und doch wird der Zeitpunkt kommen, wo sie Mein Tun und Wirken segnen wird. Ich will eben ihr Vertrauen zu Mir noch mehr befestigen, damit sie nicht mehr so leicht wanken kann und sie solle unbesorgt sein, wenn sie vollends überzeugt sein wird, dass sie sich selbst nicht mehr helfen kann; auf wen solle sie denn dann mehr Hoffnung haben können als auf Mich! – Also Vertrauen und wieder Vertrauen!

 

Wenn alle Herzen und Hilfsquellen der Welt sich schließen, so wird Mein Vaterherz und Meine Liebe stets jedem offen stehen, der an Mich sich wendet.

 

Sie soll also nicht verzagen, sie sorgt für ihre Kinder, sie möge überzeugt sein, auch Ich sorge für dieselben und auch für sie selbst. Nur Beharrung führt zum Ziele und wenn erst die Welt ganz für sie verschlossen sich zeigt, dann kann sie überzeugt sein, dass ihr der heilige Vater am nächsten ist. Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Wann die Not am größten, ist die Hilf` am nächsten!“, „Lebensgarten“)

 

 

2. Verschiedene Licht- und Trostwinke

 

Was deine Zweifel in Hinsicht fremder Einflüsse betrifft und warum Ich dir (Gottfried Mayerhofer) Dinge diktiere, die nicht eintrafen und auch nicht, wenigstens nicht wie ihr es meint, d. h. buchstäblich, eintreffen werden, so weißt du den Bescheid darauf schon seit mehreren Tagen. Deinem Bruder will Ich nur sagen, dass Ich, um euch zu prüfen und eure Seelen zu stärken, manchmal Mittel anwende, die euch nicht klar (weil scheinbar nicht wahr), aber später doch wahr werden, d.h. in geistiger Beziehung sich bewähren können.

 

In vielen Fällen ist heroischer Mut wohl gut, alles frei herauszusagen, was man für Wahrheit hält, in anderen Fällen ist aber auch das Schweigen zur rechten Zeit vielleicht noch besser. Es gehört oft mehr Charakterstärke dazu, zur rechten Zeit zu schweigen, als wie zur rechten Zeit zu reden.

 

Wenn ich nun bei euch, (ihr) lieben Kinder, auch diese Tugend üben wollte, welche euch Schweigen auferlegt, damit ihr durch voreiliges Herausplappern nicht auch den guten Samen bei euren Schwestern und Brüdern zerstöret, wie sieht es dann mit Meinen bezüglichen Diktaten aus? Verstehet ihr mich jetzt?

 

Also mit Geduld und Vertrauen! Abgewartet und stillgeschwiegen! Am Ende werdet ihr schon zufrieden gestellt werden! -

 

Was meinen lieben Sohn L-g betrifft, so sage ihm, er solle nur stets auf seine innere Stimme*) horchen, sie wird schon noch deutlicher werden, wenn er selbe auch deutlicher zu vernehmen nötig haben wird.

 

*) Siehe linke Randspalte unter „Kurztexte“, Thema „Über die innere Stimme“

 

Dass es ihm nicht gelingt, seine geistige Stimmung auf gleicher Höhe zu halten und das Herz stets gleich erwärmt zu haben, das ist eine Sache, die – in weltliche Verhältnisse verwickelt – keinem Menschen möglich ist; er soll sich nur daran gewöhnen, alles, was er denkt und fühlt, auf Mich zu beziehen, es soll ihn der Gedanke an Mich, wie ihr euch die Schutzengel denket, stets begleiten, dann wird er sich nie aus Meiner Nähe entfernen. `Nichts ohne Mich – und alles für Mich!`, das sei sein Wahlspruch und alles wird sich ausgleichen, nur muss man von der Seele nicht verlangen, was sie zwar geistig vermag, aber im Körper gebunden unmöglich bleibend erhalten kann. –

 

Und nun zu Meiner lieben Kranken. Auch ihr muss wieder Ich antworten, denn wir haben sie so verwöhnt, dass sie sich mit deinen Trost- und Liebeworten nicht mehr begnügt, sondern von Mir Selbst stets einige Worte haben will. Nun so schreibe denn, damit wir das Flämmchen nicht auslöschen, sondern selbes stets mehr anfachen.

 

Also, Mein liebes Kind, du siehst aus dem Verlaufe deiner ganzen Krankheit, was dir eigentlich fehlt, nämlich das rechte Vertrauen zu Mir!

 

Jetzt, wo du auf dem Wege bist, selbes in deinem Herzen zu befestigen, geht es auch – wie mit deiner Seele – so auch mit deinem Leibe besser. Fahre also fort, nicht in dem zu wanken, was du jetzt so schön in deinem Herzen trägst und in bälde wirst du Mich noch besser kennen lernen. Siehst du jetzt, wie kurzsichtig und halsstörrig ihr Menschen oft seid! Möge es dir für die Zukunft als Lehre dienen und lasse nicht ab von der Hand, die sich so oft hilfreich gegen dich ausgestreckt hat und die du so oft zurückgewiesen hast.

 

Sei, wie es dir Meine Stimme in deinem Traume zeigte, stets ein folgsames Kind und du wirst auch stets den liebenden Vater finden, der euch nie verlässt, wenn auch ihr Ihm manchmal den Rücken wendet. Trachte, dieses große Geschenk, das Ich dir gegeben, zu erhalten. Trachte, dich stets mehr und mehr mit deinem Manne geistig zu verbinden, auf gleicher Höhe mit ihm zu stehen, um so Mir zwei Herzen in Eins vereint darbieten zu können. Das soll euer irdisches Ziel – und wegen dem daraus erwachsenen Seelenfrieden – ein Vorgeschmack des jenseitigen Hochgenusses sein!

 

Bedenke Meine Worte wohl, sei gehorsam Mir und deinem Geiste und die Folge wird dich vom stetigen Segen deines himmlischen Vaters überzeugen. Amen.“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Verschiedene Licht- und Trostwinke“, „Lebensgarten“)

 

 

3. Ein geistiger Blick ins irdische Leben,

mit Verhaltungsmaßregeln

 

„Nachdem du, Mein lieber Schreiber (Gottfried Mayerhofer), eben von Zweifeln schreibst, ein Wort, das in deinem Munde nicht und in deinem Herzen noch weniger vorkommen sollte, weil es Mangel an Vertrauen zu Mir ausdrückt, so will Ich denn dir wieder aus der Klemme helfen und statt dass du deine Lamentationen und politisch kriegerischen Betrachtungen fortsetzest, dir Worte des Lichtes für deine beiden besorgten Kinder geben.

 

Was deine Schwester betrifft, so schreibe ihr, sie solle nur getröstet sein, wenn auch solche Fälle des Unwohlseins vorkommen, es sind Kämpfe, angeregt durch die zuletzt genommenen Mittel. Es würden ihr auch die Matteischen Mittel helfen, allein, dann hat ihr Mattei*) und nicht Ich geholfen, nachdem aber Ich sie in die Kur genommen, so will auch Ich dieselbe vollenden.

 

*) Graf Cesare Mattei (Bologna) erfand eine Art spagyrisch-homöopathische Mittel (Elektro-Homöopathie).

 

Auch in Meiner Praxis kommen solche Rückfälle vor, die Ich zulasse, sobald der Eifer gegen Mich nachlassen möchte und so sind sie die beständigen Wecker zum Vorwärtsschreiten in Liebe und Demut, auf dem Weg des Kreuzes in Mein geistiges Reich.

 

Es ist ja auf eurer Erde auch nicht immer schönes Wetter, es müssen Stürme, Regen und Gewitter kommen, deren Wirkung am Ende immer heilsamer ist, als der ewig gleich heitere Himmel und Sonnenschein, wo am Ende unter fortwährendem Sonnenstrahle alles, statt zu wachsen, verdorren würde.

 

Im geistigen Leben ist es ebenso, der Geist oder die Seele muss gereizt, muss durch Leiden erschüttert werden, um deren Tatkraft zu befestigen und zu vermehren. Deine liebe Kranke schrieb dir vor kurzem einen so schönen Brief voll Liebe für Mich, der dich herzlich freute und Mich noch mehr, und doch blieb diese selige Stimmung, dieses unbegrenzte Vertrauen in Mich sich nicht gleich, es verflog, ließ nach, und nachdem auch Ich, wenn jemand Mir so seine Liebe erklärt hat wie deine Schwester – nicht will, dass ihre Liebe zu Mir nachlasse, sondern nur sich noch vermehre, stärker werde, so schicke ich kleine Wecker, die das wankelmütige Frauenherzchen wieder anregen sollen um sich nicht von Mir ganz abzuwenden.

 

Deine liebe Schwester soll wissen, dass auch Ich wie ein liebender Vater oder Bräutigam bei euch nichts weniger ertragen kann, als nach so einer Liebeserklärung eine Erkaltung. Auch Ich bin dann eifersüchtig und suche Mein Kind zu bewegen nur wieder nach Mir zu blicken und nur Mir zu vertrauen!

 

Übrigens du, Mein Schreiber (Gottfried Mayerhofer), sei ganz ruhig! Jetzt, wo du Meine Worte an sie richtest, geht es schon wieder besser, es war nur die Folge einer Erkältung und die Schmerzen vom vergangenen Jahre werden im heurigen schöne Früchte tragen, des sei du versichert! –

 

Was die Besorgnis deines Bruders, ihres Mannes, anbelangt, so sage ihm, er soll nur Mir vertrauen! Ich weiß und sehe alle diese Gräuel des Krieges und lasse sie zu, weil es die Menschen der jetzigen Zeit nicht anders verdienen. Je verstockter sie sind, desto größer und kräftiger die Weckmittel!

 

Viele Menschen müssen und werden noch sterben, allein ihr müsst euch den Tod nicht so vorstellen, wie er augenscheinlich sich zeigt, dort wo vielleicht Hunderte wegen der Verstorbenen jammern, stimmt in der anderen Welt nicht ein Einziger in diesen Jammer mit ein, sondern jubelt und preist meine Führung, dass Ich auf diese Art sein und vielleicht das Heil seiner Familie gegründet und befördert habe.

 

Es werden euch später noch mehr haarsträubende Dinge der Unmenschlichkeit bekannt werden, und doch, wenn gleich euer Gesicht bei Lesung solcher Taten von gerechtem Unwillen sich rötet, sehet, es ist das Endresultat doch wieder von Mir in ein Werk der Liebe und Gnade umgewandelt worden.

 

Nur weltlich müsst ihr diese Sachen nicht beurteilen, sondern sie von Meiner Seite betrachten, da Ich eigentlich nichts anderes tue, als wie oft eine liebende Mutter bei euch mit ihrem unmündigen Kinde, dem es am großen Festtage ein besseres Kleid anziehen will, während das Kind sich weinend widersetzt. Ist aber die Ankleidung geschehen und besieht sich das Kind im Spiegel, es doch dankend der Mutter um den Hals fällt und liebkosend sie um Verzeihung bittet – des blinden Widerstandes wegen; denn es sieht nun ein, es wusste nicht, was es tat.

 

Und so, Meine lieben Kinder, frohlocken jetzt Tausende, die unter Schmerzen und Elend auf dem Schlachtfelde oder Spitälern den Geist aufgeben, d.h. den morschen Leib abgeschüttelt und in geistiger Freiheit ihrem Weg der großen Bestimmung entgegengehen.

 

Was die Machthaber, ihren Stolz und Ehrgeiz betrifft, da seid nur ruhig, sie sind auch in Meiner Hand und gerade da, wo sie sich am stärksten und mutigsten wähnen, werde Ich ihre Ohnmacht sie fühlen lassen.

 

Auch sie sind Meine Kinder, wenngleich verzogene. Allein Ich habe schon Mittel, sie wieder auf den Weg zu bringen, wo sie nur Meine, nicht ihre Pläne fördern müssen!

 

Ihr alle, vertrauet auf Mich, lasset die Ereignisse kommen wie sie wollen; nur in Meinen Armen und an Meiner Brust ist Ruhe, dort werfet euch hin und lasset das Weltregieren Mir über: und wenn ihr das wirklich tuet, so werdet ihr sehen, welch ruhiger Blick euer geistiges Auge erhalten wird, ihr werdet wie ein hoch über Gebirge wegstreichender Adler nur die große allgemeine Aus- und Fernsicht genießen und die Einzelheiten einer jeden Gegend oder Situation als unbedeutend erkennen, an Meiner Hand den Segen Meiner Lehre und Meiner Liebe genießen, so wie es Meinen Kindern geziemt, die nichts anderes kennen und wünschen, als nur den Willen ihres Vaters zu erfüllen und alles, was er tut, im Voraus als das einzig richtige erkennen.

 

Nach dem strebet und eure Ruhe und Mein Segen wird euch nicht ermangeln. Dieses sagt euch euer liebender Vater! Amen.“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Ein geistiger Blick ins irdische Leben“, „Lebensgarten“)

 

 

4. Zur Erziehung der Menschenseele

Ein Vaterwort zur Mahnung

 

„So schreibe nun: was die Seele des Menschen betrifft, so ist sie ein Hauch Meiner Liebe, daher denke nicht, dass selbe nur in der Vergessenheit des lieben heiligen Vaters im Körper steckt, sondern dem freien Willen anheimgestellt und aus diesem vereinigt mit dem Geiste nach allen Richtungen sich wendet, damit dieselbe den Geist wieder erkennt und gleich wie der Mann sein Weib, auch er – der Geist – die Seele aufnimmt und sich mit ihr vereint – in der Kraft Meines Liebewillens und zur größeren Verherrlichung selbe zu dem bevorstehenden Kampfe bereitet; denn die Zeit, darinnen ihr lebt und in der Schule, worein Ich euch lenke und wo Ich euch lehrte, bedarf sehr viel Kraft zu dem, als was Ich euch haben will.

 

Daher muss die Vorprüfung in kleinen Rüttlern geschehen; das ist, die Seele wird dem Geist entwunden und frei dem Körper überlassen, wovon sie dann wie du erfahren wirst, völlig sich ganz verlassen fühlt und deshalb der Ohnmacht preisgegeben ist; doch – fürchte nichts, mit Meiner Vaterliebe und -Gnade wird der Mensch, so leidend er auch scheint, doch wieder das Beste für seine Seele erhaschen.

 

Das für dich und alle, welche sich kehren wollen zum wahren Ackerbau, denn das Feld liegt lange schon brach, deshalb viel Stärke von Nöten ist für die Arbeiter. Die Kost zu solcher Stärkung hab` Ich  euch hinreichend aus Meinen Himmeln direkt gereicht, so dass ihr solche in tausend und abermals tausend Jahren nicht aufzehren werdet.

 

Siehe, liebes Kind, das sind die Ursachen deines so schnellen Unwohlseins, aber so schnell wie deine leibliche Krankheit überhandnahm ohne Meine und ärztliche Hilfe, ebenso nimmt täglich die geistige Krankheit oder möcht` Ich sagen, die geistige Taubheit im Allgemeinen zu. Deswegen sage Ich und rufe euch so oft schon wiederholt zu:

 

Liebe Kindlein, liebet Mich! und verstehet Meine Liebe und Meine Kundgebungen! – die Zeit rückt immer näher und näher, wo ihr alle erprobt werdet müsset, was ihr in der, bedenket wohl, in der göttlichen Liebesschule gelernt habet.

 

Das zu deiner Beruhigung und als geistiger Sinn deines überraschenden körperlichen so auch geistigen Unwohlseins, mit dem Segen und zur Warnung an alle schreib` Ich dieses. Amen.“

 

Nachschrift

auf die Bitte um nähere Erklärung der dunklen Stellen

 

Du kannst freilich noch nicht zwischen den Zeilen lesen, also höre:

 

`Die Seele ist ein Hauch Meiner Liebe. Denke nicht, dass selbe nur in Vergessenheit steckt`, das will sagen, dass Ich selbe nicht verlasse, aber sie wird, wie ferner gesagt, der Probe ausgesetzt, ob sie ganz der Welt anheim fällt oder ob sie wieder den Geist und das Geistige sucht und sich dadurch mit dem Geiste wieder vereinigt und Geistiges und nicht Materielles nur fortpflanzet und zur weiteren Vollendung sich selbst behilflich sein wird und sein muss. Das heißt, `zwischen den Zeilen lesen`, `mit dem Herzen und nicht mit dem Kopfe allein arbeiten`, mit dem Kopf arbeiten für den Leib, mit dem Herzen arbeiten fürs Geistige, welches unumgänglich nötig ist. Dies zur Nachachtung für alle, welche nicht so leicht die Herzens-Sprache zu verstehen glauben, was übrigens wohl sehr leicht ist.

 

Du fragst, wie soll ich dieses verstehen?

 

Siehe, lege alle weltlichen Wünsche und Hindernisse beiseite, fasse dich ganz und gar nur allein in Mir!, wie bald wirst du da die Sprache deines Vaters vernehmen und dich glücklich wie die ersten Menschen bei Meiner persönlichen Gegenwart fühlen.

 

So, Meine Kindlein, suchet die innere Herzens-Stimme, euer liebevollster Vater wird Seine Versprechungen nicht unerfüllt lassen – mit dem väterlichen Liebesegen euch – o Meine lieben Kindlein und jüngeren Schüler! Amen! Amen!“

 

(K. Michele-M., „Zur Erziehung der Menschenseele“, „Lebensgarten“)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1)“, Thema „Über das Leiden“