„Seht, das alles gebe Ich euch nur als einen guten Rat und nicht als irgend ein Gesetz; denn unter dem Muss-Gesetz kannst du Mensch nicht der freie Gründer deines Heiles werden! Wer sich aber solchen Meinen Rat selbst in seinem Willen als ein Muss-Gesetz auferlegt und danach handelt und lebt, der tut wohl daran.“ (GEJ.08_041,14)

 

 

Ein Leben nach der Lehre Jesu

 

 

Teil 1

1. Über die Schöpfung und das menschliche Leben

2. Gebote für ein glückliches Leben

3. Mit Liebe und Weisheit

4. Was ist eigentlich Sünde?

5. Von Lastern, Krankheiten und guter Ernährung

6. Über die Ehe

Teil 2

7. Über Religion und Kirche

8. Von den Politikern

9. Vom Recht auf Gegenwehr

10. Über die Macht des Gebetes

11. Über die Kraft des Glaubens

12. Stets wachen Geistes bleiben

 


Mit den folgenden Textzitaten aus dem großen Offenbarungsschatz der Neuoffenbarung Jesu soll versucht werden, einige wichtige Aussagen, die uns Jesus Selbst als Hilfe für ein gelungenes Leben immer wieder ans Herz gelegt hat, zusammenzufassen.

 

 

1. Über die Schöpfung

und das menschliche Leben

 

Jeder denkende Mensch wird sich eines Tages fragen, was ist eigentlich das Leben, woher komme ich, wer bin ich, was ist der Sinn meines Lebens, was wird mit mir nach meinem Tode. Wer ist Gott, wie ist das mit der Schöpfung? Gibt es einen Himmel, eine Hölle? Antworten Jesu:

 

1.1.

Die zweite Schöpfung Gottes

 

Ich, als Gott von Ewigkeit, könnte freilich wohl mit Meinem Willen die Hölle, aber mit ihr auch die ganze Schöpfung zunichte machen. Was aber dann? Etwa eine neue Schöpfung beginnen? Ja, ja, das ginge schon; aber eine neue Schöpfung von materiellen Welten ist in keiner andern Ordnung denkbar, als die gegenwärtige da ist, weil die Materie das gefestete und notwendig gerichtete Medium ist, durch das ein Mir in allem ähnlich werden sollendes Wesen, von Mir ganz abgelöst, die Willensfreiheitsprobe durchmachen muss, um zur wahren Lebensselbständigkeit zu gelangen.

 

Es ist darum besser, alles bestehen zu lassen, aber in einer wohl gesonderten Ordnung. Diese aber konnte von Mir nur dadurch bewerkstelligt werden, dass Ich Selbst Mensch geworden bin, Selbst alle Materie durchdrungen und somit allen ihren noch so alten, gerichteten geistigen Inhalt zur Beseligung fähig gemacht habe.

 

Und das ist eben die zweite Schöpfung, die Ich schon von Ewigkeit her vorgesehen habe, ohne die nie ein Mensch dieser oder auch einer andern Erde vollkommen selig hätte werden können; denn vor dieser Meiner Darniederkunft war Ich ewighin ein unschaubarer Gott, wie es auch im Moses heißt, dass niemand Gott sehen kann und leben. Von nun an (Lebenszeit Jesu) aber bin Ich für jedermann ein schaubarer Gott, und jeder, der Mich sieht, lebt und wird ewig leben.

 

Die Erlösung aber besteht erstens in Meiner Lehre, und zweitens in dieser Meiner Menschwerdung, durch welche die so überwiegende Macht der alten Hölle gänzlich gebrochen und besiegt ist.“ ... (GEJ.06_239,02 ff)

 

1.2.

Das Verhältnis von Hölle und Welt

 

(Der Herr:) „Es denke aber von euch ja niemand, als hätte Ich dereinst auch schon die Hölle erschaffen! Das sei ferne von Mir und von euch allen! Auch denket euch nicht, als sei sie ein Ort zur ewigen Bestrafung der Übeltäter dieser Erde! Sie hat sich von selbst gebildet aus jenen gar vielen Menschenseelen, die auf dieser Erde im Fleische jeder göttlichen Offenbarung Hohn sprachen, Gott leugneten, nur taten, was ihrer äußeren Sinnlichkeit behagte, aber sich am Ende göttliche Verehrung erweisen und alles Volk durch ihre Höflinge darin unterweisen ließen, dass sie selbst Götter seien und alles Volk sie anbeten müsse, wie solches Nebukadnezar zu Babylon tat. Wieder erfanden sie Götzen und zwangen die Völker, dieselben anzubeten und ihnen große Opfer zu bringen; aber wer sich weigerte, wurde auf das grausamste gemartert.

 

Aus dem aber könnet ihr wohl ersehen, welche Gewalt die Hölle über die ganze Erde ausübte, und wie sehr es nun an der Zeit war, dass Ich Selbst in die Materie herabkommen mußte, um dieses alte, aber notwendige Gericht mit aller Meiner Fülle zu durchbrechen und dadurch der sich selbst geschaffenen Hölle einen Damm zu setzen, den sie nimmerdar also durchbrechen wird, wie es bis jetzt der Fall war.

 

Ich, der Allerheiligste, musste Mich mit der Unheiligkeit der menschlichen oder geschöpflichen Schwachheit bekleiden, um Mich der Hölle wegen ihrer Besiegung als ein starker Held nahen zu können. (Lebenszeit Jesu) Ich habe Mich ihr nun genaht, bin in ihrer Mitte, und alle Teufel und Satane fliehen vor Mir wie lockere Spreu vor dem Sturmwinde.

 

Und also habe Ich euch nun in einem Beispiel gezeigt, was die Hölle ist, was sie tat, zum Teile noch tut, und was die Erlösung ist. – Habt ihr solches wohl einigermaßen verstanden?“

 

Sagte nun Agrikola ganz erstaunt: `Herr, solch eine Beschreibung der Hölle ist noch nie zu meinen Ohren gekommen! Wir Römer haben sie nach unserer Phantasie unter den Erdboden, besonders an jene Stellen versetzt, wo es, wie bei uns, solche Berge gibt, die immerwährend rauchen und von Zeit zu Zeit große und alles verheerende Feuermassen ausspeien. Ah, so aber sieht die Sache ja ganz anders aus! Da ist ja nun die ganze Erde mit dem losesten Menschengeschlechte eine vollkommene Hölle; denn in dieser Welt geht es nun gerade also zu, wie Du uns das Walten und Treiben der Hölle beschrieben hast!`

 

Sagte Ich: `Ja, Mein Freund, die Welt und die Hölle sind geradeso eins, wie da eins sind Leib und Seele. Die große Höllenseele bedient sich der äußeren Welt gerade also, wie sich da bedient die Seele ihres Leibes. Ist die Seele ein Engel durch ihre Liebe zu Gott und zum Nächsten, so wird auch der Leib nur Gutes tun, weil die Seele, die den Leib belebt, nichts Böses tun will und kann; ist aber die Seele schon völlig ein Teufel, so ist dasselbe auch ihr Leib.

 

Darum aber kam Ich nun in diesen Weltleib, um alle die legionenmal Legionen Teufel aus ihm zu vertreiben. Ich gab dir gestern mit der Maid im Kleinen ein Beispiel dafür, was Ich nun im Großen tue. Ich werde nun das Haus von den alten Teufeln rein ausfegen; aber so die Menschen sich nicht daran halten werden, so werden sie bald mit einer neuen Hölle und ihren Teufeln fertig sein, und diese werden dann bald in das gereinigte Haus einkehren und einen Zustand in der Welt bereiten, der noch ärger sein wird, als da war der erste vor Mir.*)

 

*) Siehe linke Randspalte unter „Über die Zukunft“ (1) und (2)

 

Denn wie früher, so muss auch jetzt und fürder eine jede Seele im Fleische ihre Willens- und Erkenntnisfreiheitsprobe durchmachen, und die kann ohne zugelassene Anreizungen zum Guten und zum Bösen nie und nimmer stattfinden. Aber nun haben die Menschen durch Mich die Hilfe in ihrer Hand und können die in ihnen anwachsen wollende Hölle allzeit auf das glänzendste besiegen, was eben die Folge Meiner Erlösung ist. Die aber das nicht tun werden, die werden noch mehr Knechte der neuen Hölle sein, als es da waren die Alten bis zu dieser Zeit.`

 

Sagte Agrikola: `Ja, Herr, da wäre es ja besser, solche neuen Höllenseelen nach dem Leibesleben sogleich ganz zu vernichten?!`

 

Sagte Ich: `Ja, Mein Freund, das geht nicht an; denn alle Seelen, gute und böse, sind aus Mir; und wie von Mir ewig nichts vernichtet werden kann, also auch die böseste Seele nicht, sondern eine jede Seele wird fortleben nach ihrer Liebe. – Verstehst du, Mein Freund, dieses wohl so ein wenig?`“ (GEJ.06_240,01 ff)

 

1.3.

„Was ist eigentlich der Mensch, aus was besteht er denn, und was ist seine Mission auf diesem Erdball?“

 

Schon oft drang bis zu Mir der Klageton eines Menschen, der Mich der Ungerechtigkeit, der Härte beschuldigte, weil sein Leben und die dasselbe bestimmenden Ereignisse nicht so ausfielen, wie er es glaubte, hoffte oder wünschte.

 

Schon oft hörte Ich das Flehen einer gedrückten, mit allem Elend des menschlichen Lebens kämpfenden Seele, wenn sie ausrief, im Drange ihres höchsten Schmerzes: `Aber Vater und Herr, was habe ich denn verschuldet, dass Du mich mit allen möglichen Drangsalen verfolgst, während Du andern das Glück in Fülle in den Schoß schüttest, ohne dass sie wissen, warum sie eigentlich es verdient haben!`

 

So und auf tausenderlei Arten werden Klagen gegen Meine Gerechtigkeit, gegen Meine Worte, dass Ich die Liebe sei und nicht strafen könne, und weitere Klagen geführt; gegen Mich als unerbittlichen Richter, als strengen, aber nicht liebenden Vater Beschuldigungen erhoben, die dem Anschein nach oft sogar nach menschlichen Begriffen gerechtfertigt erscheinen.

 

Um nun alle diese Klagen und Beschuldigungen ins rechte Licht zu stellen und auch noch die Frage zu erörtern, warum es in der menschlichen Gesellschaft so viele verschiedene Stände, Professionen und Gewerbe gibt, warum es im menschlichen Gemüt so verschiedene Neigungen zu einem oder dem andern Lebensberuf gibt, will Ich euch, nachdem Ich oft genug das geistige Leben nach dem Tod euch erklärt habe, auch diese Fragen des euch am nächsten liegenden menschlichen Lebens lösen, damit ihr erstens doch einmal aufhört, Mich zu beschuldigen, und zweitens, damit ihr einsehen lernt, zu was das menschliche Leben da ist, gerade so wie es ist, und nicht, wie ihr es euch konstruieren möchtet.

 

Stets hat den Menschen das am meisten zu Forschungen angeregt, was er am wenigsten begreifen konnte; er verwendete dort Zeit und Mühe aufzuklären aus dem Suchen in der Ferne, was eigentlich seine Lösung in seiner nächsten Nähe gefunden hätte.

 

Und so ist es auch im menschlichen Beisammenleben, in den wechselseitigen Verbindungen der Menschen zueinander, wo Verhältnisse entstanden sind, die zwar Ich nicht gemacht, wohl aber vorausgesehen und zugelassen habe, jedoch stets mit dem Vorbehalt, alles zu Meinen großen Schöpfungs-Zwecken zu benützen!

 

Ehe Ich aber auf die Erklärung der oben angeführten Klagen und Fragen eingehen kann, muss Ich weiter ausholend erst euch wieder Dinge näher ans geistige Auge rücken, welche ihr bis jetzt nur einseitig, das heißt menschlich betrachtet habt, und wo immer noch menschliche Vorurteile bei deren Beurteilung den Ausschlag geben.

 

Bevor wir also den Menschen in seinem Verhältnis zu seinem Nächsten oder Mitmenschen betrachten, müssen wir vorerst fragen: `Was ist eigentlich der Mensch, aus was besteht er denn, und was ist seine Mission auf diesem Erdball?`

 

Dieses vorerst klar begriffen, wird uns dann schon zu einer näheren Beleuchtung der sozialen Verhältnisse des menschlichen Geschlechts behilflich sein!

 

Sehet, der Mensch besteht, wie ihr wisst, aus drei Dingen, nämlich aus Körper, Seele und Geist.

 

Nun, diese drei Dinge habt ihr alle im allgemeinen so aufgefasst, dass ihr sagt: `Der Körper ist Materie, die Seele ist dem materiell-geistig Gebundenen vom Fall des einen großen Geistes entnommen, und der Geist ist ein göttlicher Funke, der die Seele erheben, vergeistigen und dann diese ebenfalls durch ihre Verfeinerung auch die Elemente des materiellen Körpers auf eine höhere Stufe bringen soll, damit alles nach und nach seinen Stufengang der Vervollkommnung gehen kann, wie es im großen Schöpfungszweck voraus schon bestimmt war.`

 

Hier in diesen Schlüssen liegt schon der erste irrtümliche Begriff, da ihr nur euren Geist als göttlichen Funken annehmt, der alles veredeln solle, während, hättet ihr nicht immer (oft unbewusst) aristokratische Ideen, welche ihr auf Meine Person anwenden wollt, ihr leicht einsehen und begreifen würdet, dass alles, was geschaffen ist, im Grunde göttlich ist und unendlich sein muss, weil es von Mir abstammt, von Mir ausgegangen ist und zu Mir zurückkehren muss!

 

Der Körper als materielles Werkzeug während eurer Lebensdauer besteht ebensogut aus den edelsten, erhabensten Elementen Meines geistigen Ichs wie Seele und Geist, nur sind diese Elemente in Materie gebunden gezwungen, nur so sich zu äußern, wie es ihre momentane Organisation erlaubt.

 

Diese feinsten geistigen Elemente, welche die Körper schon im Mutterleibe aufbauen helfen, ringen ebenfalls nach Vervollkommnung, nach Vollendung, prägen ihre Tendenz in der Form des Körpers aus, soweit eine plastische Form ein geistiges Prinzip ausdrücken kann, suchen durch den an sie gestellten Beruf im menschlichen Leben das zu ergänzen, was höhere, göttliche Elemente in der Seele, im Geiste dann weiterführen werden.

 

Sie sind die Handlanger, Mitarbeiter zum großen geistigen Bau einer vollendeten göttlichen Idee, ebenso wie kein Architekt ein Haus allein bauen kann, sondern tausend Hände braucht; die aber, wohlbemerkt, nicht maschinenmäßig, sondern ebenfalls wieder, durch andere Intelligenzen geleitet, den ganzen Bau ausführen helfen.

 

So wirken im Menschen, so in allem Geschaffenen, im starren Steine, im vegetierenden Pflanzen- und im sich selbst bewussten Tierreich stets die Formen bildenden Kräfte, tragen zur Veredelung, zur Verfeinerung des Ganzen bei, während die Art und Gattung noch tausend anderen, verschiedenen Einflüssen unterworfen ist, wo die ursprünglich in sie gelegten Fähigkeiten nicht zur Vollendung gedeihen können, weswegen auch überall, trotz des gemeinsamen Geschlechtes und derselben Abkunft, doch wieder ebensoviele verschiedene Resultate entstehen, als Geschaffenes im ganzen Weltraum besteht.

 

Die Seele, als Ableger oder Abkömmling eines großen gefallenen Lichtbringers, musste vorerst eine ihr angemessene Umkleidung und ferner ein ihr verliehenes höheres, geistiges Prinzip besitzen, welches sie antreibt, ihre Ausbildung nicht allein hier zu vollenden, sondern noch nach Ablegung jeder irdischen Hülle als Basis für eine geistige Welt zu dienen.

 

So ist die Seele des letzten Infusionstierchens wie die des Menschen stets angetrieben, vorerst ihren Lebenszweck hier zu erfüllen, in dem Maße, als die Umkleidung sie dazu befähigt und ein unbewusstes Geistiges, welches ihr unter dem Namen `Instinkt` oder `die Natur` bezeichnet, ihr den Weg zur Vervollkommnung in anderen Formen und andern Verhältnissen anbahnt.

 

Der Geist beim Menschen ist ebenso der nämliche wie beim letzten Stein, nur hat er dort eine geordnetere Organisation vor sich, die seiner eigentlichen Wirkungssphäre nicht so widerstrebt, sondern sogar all seinen Bestrebungen zu folgen geschaffen ist.

 

Es ist also nicht ein geistiger Funke Meines Ich, welchen Ich dem Menschen allein gegeben haben soll, sondern es ist in allem nur göttlicher Funke, und nur dort ein dem Geistigen sich mehr anpassender Leib, welcher der größten Ausdehnung der geistigen Kräfte ganz entspricht.

 

Sehet, eine einförmige Gegend, ein monotones Leben zeigt euch schon genug, dass `Leben` nur besteht, wo Abwechslung, wo Verschiedenheit ist; denn eben durch das, dass nicht alles auf gleicher Stufe steht, nicht alles in gleichem Schritt fortschreitet, ist das Leben als anregendes Streben das zu erreichen, was zwar allen bestimmt ist, nicht aber auf jede Art erlangt werden kann!

 

Verschiedenheit ist die Basis des Lebens. Verschieden sind die Welten, verschieden ihre Geschöpfe und verschieden sogar der Weg, den sie zur Vervollkommnung durchgehen müssen. Ohne diese Verschiedenheit wäre kein Leben, kein Bewegen, kein Fortschritt. Nur so, mit dem Keim aus sich stets Neues aber Höheres zu gestalten, konnte eine Schöpfung in die Wirklichkeit gesetzt werden, eine Schöpfung, die erstens ihrem Schöpfer Ehre macht, und auch wie Er eben den Keim der Unendlichkeit in sich tragen kann.

 

So müsst ihr diese ganze sicht- und unsichtbare Welt auffassen, vom feinsten Atom im Weltenraum bis zu Meinem großen Geisterreich, wenn ihr je begreifen wollt, warum Ich denn das alles und warum Ich es so und nichts anders geschaffen habe.

 

Bei Mir ist nicht annehmbar, dass Verbesserungen, Reparaturen oder Modifikationen je eintreten können; denn sie setzen Fehler, falsche Schlüsse voraus, die bei einem Gott nicht möglich sind.

 

Daher weg mit euren menschlich beschränkten Ideen! Die Welt ist so, wie Ich sie euch beschreibe, wo Ich beinahe tagtäglich ein Schöpfungsgeheimnis ums andere euch aufdecke und erkläre, damit ihr doch einmal einsehen lernt, dass euer Lebenszweck ein ganz anderer ist, als wie ihr ihn herauskonstruieren und auch noch dazu die Mittel so eingerichtet haben möchtet, wie es eurer leiblichen, aber nicht der geistigen Natur und Bestimmung am meisten passen sollte!

 

Ihr seht also, Körper, Seele und Geist sind Träger Meines göttlichen Funkens, und wie in denselben und durch dieselben die Ausdrucksweise verschieden ebenfalls die Menschen wieder verschieden macht, ebenso musste auch bei größerem Zusammenleben der Menschen diese Verschiedenheit der Fähigkeiten auch verschiedene Berufsgeschäfte hervorrufen, welche sodann im ganzen zum gemeinsamen Leben nötig, in sich jedoch verschiedenartig gestaltet werden mussten.

 

Schon in einem andern Wort sagte Ich euch, dass alles, was geschaffen ist, von den ersten geistigen Atomen an verschiedenes in sich aufnehmend, ebenfalls auch verschiedenartige Äußerungen haben muss.

 

Beim Menschen, der aus allen Elementen seiner Erde zusammengesetzt, als letztes Glied oder `Kompendium` des ganzen Erdballs dasteht, musste diese Vielfältigkeit alles Geistigen noch mehr hervortreten, weil er in der Art der Mitteilung seiner Gedanken und Ideen höher stehend als alles andere, auch die Fähigkeit besitzt, sein Geistiges durchleuchten zu lassen und es verwerten zu können; woher auch die Neigungen zu einer oder der andern Beschäftigung teils durch die Eindrücke der ersten Jugendzeit, teils durch die vorherrschenden Elemente bei der Zeugung als angeerbtes geistiges Gut natürlich ihren Einfluss ausüben und auch im Leben sich geltend machen mussten, was gerade da am meisten geschah, wo die größten Hindernisse zu deren Befriedigung sich entgegensetzten.

 

So entstand mit den wachsenden Bedürfnissen der Menschen, analog mit dem Streben der Bequemlichkeit und dem Drang der Leidenschaften, eine Menge Gewerbe, um dem Menschen sein materielles Leben so angenehm wie möglich zu machen.

 

Dieses Bedürfnis erweckte in den Menschen die Liebe zu einzelnen Kunsterzeugnissen, welche die andern wieder veranlassten, um eben gemütlich zu leben, ein jeder nach seiner Anschauungsweise sich der Anfertigung des Verlangten zu unterziehen.

 

So entwickelte sich sodann nach und nach der Wettstreit der Bestbefähigten, und aus diesen entstand endlich die verschiedenartigste Klassifikation aller Stände, wo einer mittels des andern gewinnen und gemütlich lebend nur seinen Leidenschaften frönen wollte.

 

Dass bei diesem Wettstreit Übelstände durch die Eifersucht, größere Befähigung, guten oder bösen Willen, überhaupt durch den Drang aller menschlichen Leidenschaften (Missverhältnisse) entstanden, dass diese wieder auf das soziale Leben der einzelnen einwirkten, wo zwischen Not und Überfluss stets kämpfend und ringend eure ganze jetzige menschliche Gesellschaft herauswuchs, das ist leicht einzusehen, denn nur das zeitliche Leben veranlasste solche Zustände. Nach den moralischen Gesetzen könnte der Niedrigste wie der Höchstgestellte auf Erden von den gleichen Grundsätzen beseelt sein, da die Moral und Meine göttlichen zwei (Liebes-)Gesetze für Bauer und König gleich sind.*)

 

*) Siehe unter 2., „Gebote für ein glückliches Leben“

 

Allein eben weil die göttlichen Gesetze, höher stehend als die irdischen, keinem Wechsel unterliegen, keine verschiedene Deutung zulassen, ebendeswegen sind die aus dem sozialen Leben entstandenen Missverhältnisse oft die Ursache, warum die Menschen Mich dann anklagen, so sie wohlverstanden selbst im allgemeinen daran schuld sind.

 

Es ist wohl richtig, dass das Bauernkind ebenso viele menschliche Rechte besitzt wie ein schon in der Wiege gekrönter Prinz, vor Mir sind beide gleich, jedoch die Fähigkeiten, die in dem einen schlummern, sind oft sehr verschieden von denen des andern, und ein jeder bringt schon ein großes Stück seiner späteren zu durchlebenden Laufbahn mit auf die Welt, als ererbtes Gut seiner Eltern, wo dann noch das eigene dazukommen wird, um den Besitz entweder zu vergrößern oder zu verkleinern.

 

Verschieden sind alle geschaffenen Wesen, verschiedenartig ihre zu gehenden Wege, und ebendeswegen auch verschieden die anscheinliche `Glücks- oder Unglücks-Bahn`, die sie verschuldet oder unverschuldet durchlaufen müssen.

 

Wäre nicht hinter diesem materiellen Leben ein großes geistiges, wäre nicht das moralisch Göttliche Meines Ichs, was allem innewohnt; schon längst wäre die menschliche Natur zum Tier und unter dasselbe herabgesunken, indem der Mensch, stets nur seinen Leidenschaften frönend, alles auf der Erde zu deren Befriedigung ausbeuten möchte.

 

Allein eben weil das Materielle nur zeitlich und oft nur momentan beglücken kann, weil rohe und finster gewordene geistige Elemente nicht mit hohen, feinen sich vereinigen können, und deswegen alles weltliche Glück von kurzer Dauer ist, so ist es die notwendige Folge, dass erstens der Mensch durch Tausende von Missverhältnissen gedrängt, doch einsehen lernt: `Die materielle Welt genügt nicht, es muss eine andere geben!` – Und nachdem er doch trotz allen Leugnens am Ende auch gestehen muss:

 

Es muss doch einen Jemand geben, Der diese sichtbare sowie die geahnte unsichtbare Welt erschaffen hat`, so dass er gezwungen wird, sich einen Gott zu schaffen, wenn er seinen inneren Drang stillen will, da bei Misszuständen kein weltliches Ding Ersatz geben kann, da der Mensch ein geistiges Produkt und nur auf kurze Zeit in materielle Hülle eingekleidet wurde, um darin als Prüfungsleben das an ihm haftende Gröbere abzustreifen, um höherem Geistigen entgegenzugehen.

 

Alles, was ihr seht, hat geistigen Grund, hat höhere Tendenzen (Ziele) als bloß das flüchtige Leben; eben darum müsst ihr auch alles vom geistigen Standpunkte aus betrachten. Die Jammertöne, welche bis zu Mir erschallen wegen Plagen und Unglücksfällen, zeugen nur von Unkenntnis der menschlichen Verhältnisse, von nicht geregelter Auffassung, inwieweit Materielles, wenn man ihm zu sehr huldigt, nur geistiges Übel hervorrufen kann und muss.

 

Den Trost, dass hinter diesem materiellen Leben ein geistiges ist, haben viele Menschen sich selbst geraubt, weil sie wieder Menschen glaubten, statt Mir, der Ich es sogar für gut fand, auf diesen Erdball Selbst herabsteigend, auch im allgemeinen Rettungs-Prozesse sie nicht zu vergessen.

 

Wenn also Klagen und Vorwürfe kommen, wo Meine Regierung bekrittelt wird, so zeigt es klar, auf welch schwachen Füßen die Ansicht von der Welt, wie sie eigentlich ist, steht.

 

Alle können nicht in gleichen Verhältnissen geboren, alle können nicht mit gleichen Talenten ausgestattet werden; es muss Verschiedenheit herrschen, da eben in der Verschiedenheit das Leben und der Fortschritt liegt!

 

Nebenbei kommt noch dazu, dass auf eurer Erde viele Geister aus anderen Welten die Prüfungsschule zu Erreichung Meiner Kindschaft durchmachen wollen, welche natürlich nicht ohne Mitgabe aus jenen Welten hier ankommen und manchmal für das eine oder andere eine gewisse Vorliebe haben, ungeahnt, dass es einst in besseren und feineren Organisationen von ihnen ausgeübt wurde.

 

Diese, und deren gibt es viele, werden es einst schon erfahren und erklärt finden, warum so mancher geistige, ihnen unbewusste Drang sie stets zu der oder jener Beschäftigung trieb, die zwar materiell war, aber doch unter dieser Hülle viel Geistiges verborgen hatte.

 

Ich als Gott und höchste Liebe schuf die Welt, schuf die einzelnen Sonnen und Erden. Aber diese Liebe darf nicht nach euren Ideen von Liebe beurteilt werden; diese Meine Liebe ist eine ganz andere, welche zu verstehen euch nicht möglich ist, wohl aber sie euch ahnen zu lassen Ich keine Mittel scheue, da nur aus dem Verständnisse dieser Liebe die richtige Beurteilung alles Seienden sowie die Ereignisse eures menschlichen Lebens beurteilt werden können.

 

Meine Liebe ist eine allgemeine in dieser Hinsicht, weil sie nur die großen Zwecke einer Schöpfung im Auge behalten muss, denen alle anderen sich unterordnen müssen. Liebe, wie Ich sie verstehe, vergisst auch den Wurm nicht und nicht den fühllosen Stein, und noch weniger die größeren und feiner ausgebildeten Wesen; aber diese Liebe hat andere Gesetze, hat andere Absichten, hat andere Zwecke.

 

Wenn nicht Meine Liebe wäre, wie sie eben ist, so müsste Ich ein Rache-Gott sein, wie Mich bei euch so manche Menschen machen möchten, Ich wäre dann ein strenger Richter, ein unerbittlicher Bestrafer, lauter Eigenschaften, die ihr nach euren Gesetzbüchern erlernt habt; die aber in Meinem Gesetzbuche nicht stehen.

 

Eben aus Liebe verwandle Ich alles Böse, was die Menschen einander antun, in Gutes; eben aus Liebe richte Ich nicht, fahre nicht mit Bannflüchen und Donnerkeilen zwischen streitende Menschen.

 

Die Menschen machen sich die Übel nur selbst, und Mein Geschäft ist kein anderes, als das tröstende Wort aus einer besseren Welt in die Brust der Bedrängten einfließen zu lassen; wohl ihnen, wenn sie es beachten, was leider selten der Fall ist, daher die Klagen und Vorwürfe, die man Mir macht.

 

Allein deswegen bleibt die materielle Welt wie die geistige doch die gleiche, sie ändern ihre Gesetze nicht, sondern der Mensch bestraft sich nur selbst, der dagegen fehlt!

 

Das was dem Anschein nach unverschuldetes Leiden ist, dieses ist oft, wie bei Krankheiten, eine nötige Medizin, wo im allgemeinen die bittersten am ehesten kurieren; nicht dass Ich sie schicke, sondern Ich könnte helfen, tue es aber nicht, eben weil Meine Ansichten und Zwecke mit den Menschenseelen andere sind, als wie das bedrängte Menschenkind es sich einbildet.

 

Es stirbt kein Mensch, weil Ich es will; es geschieht kein Unglück, weil Ich es will; es wird keiner in armen und keiner in reichen Verhältnissen geboren nach Meiner Idee; alles dieses lasse Ich nur zu. Der Mensch ist frei, und so kann er tun, was er will; er kann sich durch regelmäßiges Leben dasselbe verlängern, durch unregelmäßiges verkürzen; Glück und Unglück – wenn sie über die Menschen hereinbrechen, aus von ihnen selbst hervorgerufenen verkehrten Anordnungen – sind eine Schule für die Menschheit, wodurch sie für Mich erzogen werden, so dass es Mir dabei möglich ist, geistig auf sie einzuwirken, das heißt, dass sie endlich doch auch Meine Stimme hören, was zwar früher ebenfalls hätte sein sollen, aber eben nicht geschehen ist.

 

Ob reich oder arm geboren, jeder kann in seiner Stelle `Mein Kind` werden, sich nach und nach reif machen für eine andere längerdauernde Geisterwelt, seine Armut kann ihm zu reichen Geistesschätzen verhelfen, während der Reichgeborene seine materiellen Reichtümer verlieren kann, ohne dass sie durch Geistiges ersetzt werden.

 

Überall finde Ich Mittel, Meinen Zweck zu erreichen. Ich benutze bloß die Umstande, führe sie aber nicht herbei. Dieses überlasse Ich dem Menschen, der so gern sich stolz den `Herrn der Erde` nennt und alles zu regieren und zu unterjochen wähnt, während er selbst gleich einer Windfahne durch alle geistigen Strömungen, die durchs Weltall gehen, unbewusst bald nach dieser, bald nach jener Richtung segelt, stets sein zeitliches materielles Glück suchend, ohne zu bedenken, dass mit dem einen selten das andere – das geistige, länger anhaltende – zu vereinbaren ist!

 

Daher, Meine Kinder, klaget nicht Mich an!

 

Ich bin Der, welcher alle Schuld in den Sand schreibt, nicht flucht, nicht hasst, nicht vergilt, sondern stets bereit war und ist, Balsam auf klaffende Wunden zu streuen. Ich bin nie ein ungerechter Gott gewesen, ebensowenig ein strenger Vater gegen Meine Kinder!

 

So wie ihr nun seid, habe Ich euch ja nicht geschaffen, sondern zu dem habt ihr euch selbst gemacht. Und wenn Ich jetzt komme und eure Leitung wieder direkt in die Hand nehme, so ist es, weil es Mir zu bunt wird, weil Ich nicht zusehen kann, wie die Menschen sich und ihr ganzes ferneres Dasein so ganz missverstehen und missachten, keinen Glauben, keine Liebe und keine Furcht vor Mir haben. Ich muss nun alle Mittel anwenden, um die Verirrten zum rechten Wege wieder zurückzuführen!

 

Das geistige Element wird zu sehr in den Hintergrund gedrängt, zu sehr vergessen und verleugnet; daher diese Übelstände, Unglücke nach allen Seiten, und wenn dabei so mancher Leidende zu Mir aufschreit, was ein Zeichen ist, dass er wenigstens noch an Mich glaubt, so ist es an Mir, ihm doch mit wenigen Worten zu zeigen, dass sein Leiden nicht von Mir kommt, sondern dass, will er Trost für diese Plage haben, er solchen nur bei Mir finden kann!

 

Daher eben auch dieses Wort; denn so manches könnte sich ereignen, was die im Anfang angeführten Vorwürfe auch von euch zu hören Veranlassung geben könnte, und damit dieses nicht geschehe, damit ihr, ehe ihr den Mund zum Klagen aufmacht und eure Stimme zu Mir erhebt, ihr doch bedenken möget, wer anzuklagen ist, Ich, der ewigliebende Vater, oder er, der nur nach der Sättigung seiner Leidenschaften drängende, verirrte Mensch!

 

So nehmet dieses Wort, und es wird euch wieder einen ruhigen Blick in das wirre Getriebe der Menschen selbst machen lassen! Amen!“ (Lg.01_022,01 ff, gekürzt.)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Warum wir leben“, „Ist das Schicksal vorbestimmt?“ u.a., „Gebet / Meditation / Gesundheit (1)“, z.B. „Unsere Mission auf Erden“, „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, das Thema „Die Liebe zum Nächsten ist gleich der Liebe zu Gott“ u.a.

 

 

2. Gebote für ein glückliches Leben

 

Die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe sind der Angelpunkt der gesamten Lehre Jesu.Mit Liebe erreicht ihr alles“, sagt Jesus, mit Gewalt aber wird der Teufel nur aus seinem Schlafe geweckt“. (GEJ.01_076,04)

 

2.1.

So du mich liebst…

 

Wir haben kein Gebot außer das des ewigen Lebens, welches ist die Liebe und lautet: `Du sollst Mich, deinen Gott und heiligen Vater, lieben aus und mit aller der Liebe, die Ich dir gab von Ewigkeit her zum ewigen Leben und als ewiges Leben! So du Mich liebst, so verbindest du dich wieder Mir und deines Lebens wird nimmer ein Ende sein; unterlässest du aber solches, so trennst du dich vom Leben. Dein Leben wird zwar darob nicht aufhören; auch werde Ich darum ewig nicht aufhören, dein richtender Gott zu sein; und wirst du auch, von Meinem Leben getrennt, fallen den ewigen Räumen Meiner Zorntiefen entlang, wahrlich, nicht außer Mir wird dein ewiger Fall sein!

 

Mich, deinen Gott, wirst du nie verlieren; aber deinen liebevollsten, besten, heiligen Vater und mit Ihm ein ewiges, freies, wonnevollstes Leben, siehe, das wirst du verlieren!`

 

O Väter und ihr Kinder des Mittages!*) Dies einzige Gebot haben wir, dieses ist jedem Kinde schon tief ins Herz geschrieben. Dieses Gebot ist der lebendige Same, den ihr alle in eure Herzen säen müsst, wollt ihr leben als Kinder eines heiligen Vaters, der da Gott ist heilig, heilig, heilig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (HGt.01_070,21f)

 

*) Bezieht sich auf die Gotteskinder in der Nachfolge Adams und Evas (Haushaltung Gottes)

 

2.2.

Die zwölf Hauptgrundsätze der Lehre Jesu

 

„…Die zwölf Tore bezeugten nun aber nicht mehr, dass die neue Stadt erbaut sei aus den zwölf Stämmen Israels, sondern aus den zwölf Hauptgrundsätzen Meiner Lehre, und diese sind enthalten in den zehn Geboten Mosis*) und in Meinen neuen zwei Geboten der Liebe**), denn diese sind die Tore, durch die künftig die Menschen in die neue, licht- und lebensvolle Stadt Gottes eingehen werden.

 

*) Nach YOUCAT, Jugendkatechismus der katholischen Kirche, Thema Nr. 349

 

1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

3. Gedenke, dass du den >SABBAT (Sonntag) heiligst.

4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

5. Du sollst nicht morden.

6. Du sollst nicht die Ehe brechen.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben über deinen Nächsten.

9. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren.

10. Du sollst nicht das Hab und Gut deines Nächsten begehren.

 

Siehe auch linke Randspalte unter "Texte der Neuoffenbarung zu...", Thema "Erklärung der 10 Gebote"

 

**) „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Siehe unter 2.3.ff

 

Nur wer diese Meine Gebote halten wird, der wird auch in diese Stadt eingehen, und es wird ihm Licht und Leben gegeben werden; wer aber die Gebote nicht halten wird, der wird in diese neue Stadt auch nicht gelangen…

 

Diese zwölf Gebote sind für den Menschen sonach nicht nur die Eingangstore zum Licht und zum Leben, sondern sie sind auch dessen unzerstörbarer Schutz und Schirm, den die Pforten und Mächte der Hölle oder das materielle Welttum nimmer zerstören und besiegen können…

 

Wer sich sonach den Willen Gottes durch die Haltung der Gebote zu eigen gemacht hat, der hat sich auch zu eigen gemacht die göttliche Macht und die göttliche Freiheit und hat den Zustand der wahren Wiedergeburt des Geistes*) erreicht und ist als ein wahres Kind Gottes so vollkommen wie der Vater im Himmel selbst.

 

*) „Die `Wiedergeburt der Seele` ist `ein Hindurchdringen des Geistes in die Seele.` Aber das `gemeinschaftliche, ewige Zusammenwohnen Gottes mit Seinen Kindern ist die Wiedergeburt des Geistes`.“ (GEJ.11_052)

 

Und Ich sage euch denn nun allen, dass ihr euch eben durch genaue Haltung der Gebote vor allem bestreben sollet, schon hier auf Erden also vollkommen zu werden, wie der Vater im Himmel vollkommen ist, so werdet ihr auch das und noch Größeres zu tun imstande sein als Ich Selbst nun. Und werdet ihr euch in diesem Zustande befinden, dann werdet auch ihr schon zum voraus Bürger des neuen Jerusalem sein.“ (GEJ.07_054,02 f)


2.3.

Kurzfassung der Lehre Jesu

 

"Meine Lehre aber ist in sich ganz kurz und leicht zu fassen; denn sie verlangt vom Menschen nichts, als dass er an einen wahren Gott glaube und Ihn als den guten Vater und Schöpfer über alles liebe und seinen Nebenmenschen wie sich selbst, das heißt, ihm alles das tue, von dem er vernünftigermaßen wünschen kann, dass ihm auch sein Nebenmensch dasselbe tue. Nun, so viel Selbstliebe hat denn doch sicher ein jeder Mensch, dass er nicht wünschen werde, dass ihm sein Nebenmensch etwas Böses antun soll, - und so tue er dasselbe auch seinem Nebenmenschen nicht!

 

Vergeltet niemals Böses mit Bösem, sondern tut sogar euren Feinden Gutes, und ihr werdet in der Ähnlichwerdung Gottes, der auch Seine Sonne über Gute und Böse gleich aufgehen und leuchten lässt, einen großen Fortschritt gemacht haben!

 

Zorn und Rache muss aus euren Herzen weichen; an ihre Stelle muss Erbarmung, Güte und Sanftmut treten.

 

Wo das der Fall ist, da ist die volle Gottähnlichkeit auch nicht mehr ferne, und diese ist das Ziel, nach dem allein ihr alle zu streben habt.

 

Aber wie schon gesagt, diese Sache ist nun eben in dieser Zeit nicht gar so leicht, wie sich jemand das vorstellen möchte. Es wird das einen jeden eine gewisse und unausbleibliche Anstrengung kosten! Doch wer da mutig kämpft, der wird auch seines Sieges sicher sein, und des Siegers Lohn wird wahrlich nicht unterm Wege verbleiben; wer sich aber als ein mutloser Feigling erweisen wird, der wird auch den Lohn eines Feiglings ernten. Da wird es dann auch heißen: Hättest du gekämpft, so hättest du auch gesiegt; weil du aber den Kampf scheutest, so kannst du auch auf den Lohn eines Siegers keinen Anspruch machen und hast es dir selbst zuzuschreiben, dass du als ein Feigling ohne Lohn vom Felde des Lebens abziehen musst.

 

Ich aber meine, dass da niemand den Kampf scheuen sollte, wo der Preis des Sieges ein so hoher ist.

 

Ich bin es, der euch das sagt, und bin der Meinung für euch, dass ihr wohl keines höheren Beweises bedürfet, so ihr in euch glaubet, dass Ich Der bin, für den ihr Mich selbst anerkannt habt." (GEJ.07_140,03 ff)

 

2.4.

Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst

 

Mein Jünger Johannes hat dir schon gesagt, und Ich bestätige dir es, dass in den zwei Geboten: ‚Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!‘ die zehn Gebote Mosis und alles Weitere enthalten ist, was der Mensch zu tun hat, um den in ihm wohnenden Geistesfunken zu erwecken und mit seiner Seele immer mehr zu einen. Denn nur in dem gerechten Wandel vor Gott und in den rechten Liebestaten für euren Nächsten findet ihr wahre Befriedigung, den inneren Frieden und die rechte Überwindung eurer Leidenschaften und des Todes. In wem einmal die Überzeugung wach geworden ist, die es ihm unmöglich macht, gegen diese Gebote zu verstoßen, der verspürt auch schon auf dieser Erde den wahren Himmel; denn er ist unanfechtbar geworden für alle Angriffe des Bösen, dadurch ein rechter Herrscher in sich und aus sich heraus ein Herrscher über die Natur.

 

Denn da, wie ihr wisset, die Seele des Menschen in sich alles enthält, was die Erde an Wesen trägt, so ist es doch ganz natürlich, dass wenn einmal der Geist in seinem dieses alles enthaltenden Hause die Herrschaft gewonnen hat, er auch über die mannigfaltigen Abbilder seines Ichs muss herrschen können, gleichwie ein König, der sich aus dem Sklavenstande zum Throne emporgeschwungen hat, jetzt widerstandslos herrscht über alle Stände, denen er selbst angehörte.

 

Wohlgemerkt aber nur, wenn der Mensch in sich das Bindeglied der Kette fand, die Meine Lehre bildet, und beide Ketten zu einer einzigen, unzerreißbaren verband!

 

Als letztes Glied der materiellen Kette, welche nur die höchste Seelenform und die dadurch bedingte Menschenform bildet, ist er völlig machtlos und selbst nichts anderes als ein höchst intelligentes, wohlgebildetes Tier.

 

Ich denke, ihr werdet nun verstanden haben, warum ihr lebt, und wie ihr zur rechten Erkenntnis gelangen könnt.“ (GEJ.11_011,01 ff)

 

2.5.

Liebe, Sanftmut und Geduld

 

Auch muss ein jeder Meiner Jünger gleich Mir voll Liebe, Sanftmut und Geduld gegen jedermann sein. Er muss seinen ärgsten Feind ebenso segnen wie seinen besten Freund und muss, wenn sich Gelegenheit bietet, dem Gutes tun, der ihm zuvor geschadet hat, und beten für den, der ihn verfolgt.

 

Zorn und Rache müssen ferne sein dem Herzen eines jeden, der Mein Jünger sein will; über die bitteren Vorkommnisse auf dieser Erde darf er nicht klagen oder darüber gar ärgerlich zu murren anfangen.

 

Er muss alles ergötzliche Sinnenleben fliehen wie die Pest, aber dafür alles aufbieten, um vollauf durch Mein lebendiges Wort im eigenen Herzen sich förmlich einen neuen Geist zu schaffen und endlich für ewig vollkommen in diesem Geiste fortzuleben in der Fülle aller geistigen Kraft.

 

Überdenket darum diese Bedingungen, und saget es Mir, ob ihr damit einverstanden seid, und ob ihr euch alldem völlig unterziehen wollet!“ (GEJ.03_008,06 ff)

 

2.6.

Fühlet mit dem Armen seine Not

 

Suchet vor allem euer Lebensgefühl nach Meiner Lehre zu bilden und zu stärken, fühlet mit dem Armen seine Not und lindert sie nach euren Kräften und nach eurem Vermögen, tröstet die Traurigen, bekleidet die Nackten, speiset die Hungrigen, tränket die Durstigen, helfet, wo ihr könnet, den Kranken, erlöset die Gefangenen, und den Armen im Geiste prediget Mein Evangelium, – das wird bis in die Himmel erheben euer Gefühl, euer Gemüt, und eure Seele wird auf diesem wahrsten Lebenswege bald und leicht eins werden mit ihrem Geiste aus Gott und dadurch auch teilhaftig aller Seiner Weisheit und Macht! Und das wird doch sicher mehr sein als um vieles in der Welt zu wissen, aber dabei ein gefühlloser Mensch gegen seine Nebenmenschen zu sein und sich selbst durch sein zu wenig belebtes Gefühl das Zeugnis zu geben, dass man vom wahren Leben im Geiste noch sehr ferne steht!

 

Ich sage es euch: Geist, der allein lebendige im Menschen, ist pur Liebe und ihr zartestes und ewig wohlwollendstes Gefühl. Wer demnach solche seine Liebe und deren zartestes und ewig wohlwollendstes Gefühl in seine eigenliebige Seele stets mehr und mehr aufzunehmen bemüht ist und in selben auch stets stärker, kräftiger, mutiger und gefügiger wird, der befördert dadurch die volle Einung des Geistes mit der Seele; und wird dann die Seele zu purer Liebe und Weisheit ihrem zartesten und wohlwollendsten Gefühle nach, so ist solch eine Seele denn auch schon vollends eins mit ihrem Geiste und ist dadurch denn auch im lebendigsten Besitze aller der wunderbaren Lebens- und Seinsfähigkeiten ihres Geistes, und das ist denn doch sicher mehr wert, als alle Schulen der Weltweisen der Erde durchgemacht zu haben, dabei aber ein strenger und gefühlloser Mensch zu verbleiben.“ (GEJ.08_150,14 ff)

 

2.7

„Wisse, die Liebe ist der beste Schlüssel zu Meinem Herzen; sie ist es aber auch zu den Herzen der Menschen. Wenn du mit dieser Waffe kämpfest, so widersteht dir niemand, ja selbst Ich nicht!“

(Aus: Gottfried Mayerhofer: „Nahet euch zu Gott – so nahet er sich zu euch“, „Lebensgarten“)


Siehe linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1)“: „Aufklärung über die Lebenskunst“, Thema „Nahet euch zu Gott – so nahet er sich zu euch“

 

 

3. Mit Liebe und Weisheit

 

Nächstenliebe allein bewirkt nicht automatisch das Gute, sondern kann auch schaden, sagt Jesus. Falsch verstandene Nächstenliebe kann durchaus das Gegenteil des erwünschten Zieles bewirken, wenn z.B. mit dem „Gutestun“ nur ein Laster des Bittenden genährt wird oder jemand in seinem Nichtstun bestärkt wird, statt zur Arbeit angeleitet zu werden oder der Bosheit aus Nächstenliebe Vorschub geleistet wird oder Handlungen wider die Gebote begünstigt werden. Deshalb gehört zur rechten (Nächsten)Liebe allzeit auch die rechte Weisheit sowie der Verstand, wenn letzterer auch der Welt und ihren materiellen Bedürfnissen angehört. Aber wir leben eben auch (noch) in dieser Welt, die wir gestalten können, zum Guten oder zum Bösen - und damit hat uns der Herr eine gewaltige Verantwortung übertragen. So sagt Jesus:

 

3.1.

"Nirgends kann so viel Schaden gestiftet werden, als mit dem wörtlich genommenen Begriff der Nächstenliebe." (PH.01_038,34)

 

3.2.

Gott hat einem jeden Menschen die Vernunft und den Verstand und daneben den freien Willen gegeben und in diesen drei Stücken auch zugleich drei Hauptgesetze; und zwar: durch die Vernunft, dass der Mensch alles Gute und Wahre vernehmen solle, und durch den Verstand, dass er das Vernommene ordne und das ganz Reine erkenne, und durch den freien Willen, dass er danach das ganz Reine frei erwähle, behalte und danach tätig werde.“ (HGt.03_172,08)

3.3.

Der größte Fehler, der bis jetzt immer zu verkehrten Resultaten geführt hat, ist, wenn selbst gute Menschen, um Meinen Gesetzen zu entsprechen, selbe nur im Wortsinne ausführen wollen, wo sie meistens sich täuschen und mehr Schaden anrichten als Gutes bewirken.“

(Aus: Gottfried Mayerhofer, „Die Liebes-Gebote Jesu“, Abschnitt „2. Nächsten-Liebe“)

Siehe linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Die Liebes-Gebote Jesu“

 

3.4.
"Ich als Christus lehrte die Menschen ihre gehabte Lehre besser verstehen. Ich lehrte die Liebe und die Weisheit, welche die Liebe ins gerechte Maß `weiset`."

(Aus: Mayerhofer, "Erklärung der Offenbarung des Johannes", "Das dritte Pferd".)

 

Siehe auch linke Randspalte "Über die Zukunft (1)"

 

3.5.

"Der pure Buchstabe der Schrift tötet, nur der Geist macht lebendig.(GEJ.08_064,16)

 

3.6.
"Liebe ohne Weisheit und Weisheit ohne Liebe (können) nicht bestehen!" (Sg.01_031,61)

 

3.7.
"Liebe mit Ernst und Weisheit, das ist ein ewiges Gesetz; wer danach handelt, macht keinen Fehltritt, und die Früchte davon werden köstlich sein." (GEJ.02_055,06)

 

3.8.

Ich will dir denn ein Maß geben, nach welchem du und ein jeder Mensch wissen soll, wie er mit der Eigenliebe stehen soll, wie mit der Liebe zum Nächsten und mit der Liebe zu Gott.

Nimm die Zahl 666, die in guten und schlechten Verhältnissen entweder einen vollendeten Menschen oder einen vollendeten Teufel bezeichnet.

Teile die Liebe im Menschen in 666 Teile; davon gib Gott 600, dem Nächsten 60 und dir selbst 6. Willst du aber ein vollendeter Teufel sein, dann gib Gott 6, dem Nächsten 60 und dir selbst 600 Teile!" (GEJ.02_077,01f)

 

3.9

Eine Hauptregel der Nächstenliebe

 

Frage sie und dein Herz, ob sie etwas verlangen, und ob dein Herz völlig zu geben bereit ist! Verlangen sie, und dein Herz will geben, so gib! Denn siehe, auch das ist eine Hauptregel der wahren Nächstenliebe!

 

Der Nächste muss verlangen, entweder durchs vernehmbare Wort, durch Hilferuf oder im schlimmsten Falle durch leicht ersichtliche stumme Not, und dein Herz muss alsogleich aus Liebe fest wollen, danach tätig zu sein; dann ist die Nächstenliebe wahrhaft in der göttlichen Ordnung ausgeübt worden und die Wirkung davon für die Seele und für den Geist des Gebers wird da nicht unterm Wege verbleiben. – Verstehst du solches?“ (GEJ.08_150,14 f)

 

 

4. Was ist eigentlich Sünde?

 

Die Sünde ist eine Störung der göttlichen Ordnung, sagt Jesus  (HGt.02_151,21) und so einfach und unerwartet es klingt, letztlich gibt es nur eine Sünde und diese entspringt dem Hochmut! Richtschnur des Lebens ist das Gewissen, das aber so oft durch „Weltgier“ und Eigennutz ignoriert wird.

 

4.1.
Chorel: „…Ich selbst habe dich ja gelehrt, dass das nur Sünde sei, was ein Mensch tut wider die Stimme seines Gewissens; denn des Gewissens Stimme ist Gottes oder Lamas Stimme in uns.“ (BM, Kap.115,5)

 

4.2.
Die Sünde ist ja des Menschen eigenstes Werk, weil sie hervorgeht aus seinem Fleische und aus dem Willen seiner Seele.“ (GEJ.06_010,13)


4.3.
Das Verfallen von einer Sünde in die andere erzeugt stets größere Seelenhärte. Man spricht von versteinerten Herzen, um diesen Zustand auszudrücken. Wie weit das nun führen kann, ist unabsehbar. Die Materie, die äußere Lust, wächst immer mehr, und naturgemäß schwindet damit das Bewusstsein von irgendeinem geistig seelischen Wesenskern immer mehr. Diese Verhärtung führt schließlich zu einem tierischen Zustand, der nichts weiter als Erhaltung und Fortpflanzung kennt, ohne geistige, innere Freiheit. Die Erlösung aus solchem Zustand bietet nur eine rein geistige Lehre, welche zum sittlichen Bewusstsein der Menschenwürde führt, und diese Lehre wurde (von Jesus) gegeben in nicht misszuverstehender Kürze und größtmöglicher Klarheit.“ (GEJ.11_075,22 f)

 

4.4.

Hochmut, die Mutter aller Sünden

 

"...Ich sage es hier nun allen der vollsten Wahrheit gemäß, die allein jeden Menschen wahrhaft frei machen kann:

 

Es gibt vor Mir im Grunde des Grundes nur so ganz eigentlich eine einzige Sünde, welche die Mutter aller anderen Sünden ist, und diese Sünde heißt: Hochmut!

 

Aus dem Hochmute aber geht dann alles andere was nur immer Sünde heißt, hervor - als da ist die Selbstsucht, Herrschlust, Eigenliebe, Neid, Geiz, Wucher, Betrug, Dieberei, Raub, Zorn, Mord, Trägheit zur rechten Arbeit, der süße Müßiggang auf Kosten der unhochmütigen Arbeiter, Hang zum Wohlleben und Großtun, Geilheit des Fleisches, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit und endlich wohl auch oft eine gänzliche Gottlosigkeit und mit dieser der vollste Ungehorsam gegen alle Gesetze, mögen sie göttlichen oder bloß politischen Ursprungs sein.

 

Betrachtet jede dieser aufgezählten Hauptsünden für sich ganz analytisch und ihr werdet am Grunde einer jeden den Hochmut ersehen.

 

Wer dann aller seiner vermeintlich tausend Sünden wie mit einem Schlage los sein will, der sehe allein darauf, dass er seines wie immer gearteten Hochmutes ledig werde, so wird er auch ledig sein aller seiner anderen Sünden. Denn viele Sünden sind ohne Hochmut gar nicht denkbar, und das darum, weil er der alleinige Grund dieser Sünden ist.

 

Sünden aber, die ohne Hochmut begangen werden, sind keine Sünden, weil sie den Grund zur Sünde nicht in sich bergen...

 

Denn wo kein Hochmut ist, da ist die Liebe, die in sich birgt alle Demut; Liebe und Demut aber tilgen alle Fehler und Sünden, so ihrer noch so viele wären, - denn Liebe und Demut töten alle Sünden!

 

Aber so nur ein Atom des Hochmutes hinter den anderen Sünden steckt, die die Menschen begehen in der Zeit der Probe ihrer Freiwerdung, so belebt dieses Atom alle Sünden, ja sogar die kleinsten. Und solche Geister werden einst, wie auch schon hier, sehr gewaltig zu kämpfen haben, um auch nur eines Atoms des Hochmutes loszuwerden..." (HiG.03_49.04.06,29 f, gekürzt)

 

 

5. Von Lastern, Krankheiten

und guter Ernährung

 

Die Bewältigung des Alltags ist die größte Anforderung an uns Menschen. Tiere sind gerichtet und ihr Handeln grundgelegt, der Spinne ist vorgegeben wie sie ihr Netzt zu weben hat, der Mensch ist frei in seinen Entscheidung und kann sich im Rahmen der Gebote Gottes bewegen oder dagegen verstoßen, wenn auch stets mit den entsprechenden Folgen gleich oder erst in späterer Zeit.

 

5.1.
Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung.

 

Zu diesem Laster aber werden die Menschen verleitet durch Müßiggang, durch die Hoffahrt und durch den Hochmut. Denn dem Hochmute ist nichts mehr heilig; er sucht nur alle ihm zu Gebote stehenden Mittel auf, um durch sie seine  weltsinnlichen Leidenschaften zu befriedigen.

 

Wenn dann von solch einem Menschen Kinder gezeugt werden, welch elende und mit wie vielen Krankheiten behaftete Menschen kommen dadurch in diese Welt! –

 

Also, diese Sünde ist eine Hauptquelle, durch die alle die ärgsten Krankheiten in diese Welt kommen.

 

Dann kommen aber auch Fraß und Völlerei, der Zorn und allerlei Ärger, durch welche genannten Laster sich auch allerlei Krankheiten bei den Menschen entwickeln und sie dann auch auf eine jämmerliche Weise quälen.

 

Sagte ich nicht zu dem Kranken in Jerusalem, der volle achtunddreißig Jahre am Teiche Bethesda harrte, um geheilt zu werden, als ich ihn geheilt hatte: `Gehe hin und sündige nicht mehr, auf dass dir nicht noch etwas Ärgeres widerfahre!`?!

 

Seine böse Gicht war demnach auch eine Folge seiner früheren, vielen Sünden. Und so ist es beinahe bei den meisten von Mir Geheilten der gleiche Fall gewesen.

 

Wären sie durch ihre vielen Sünden nicht krank geworden, so wäre es auch um ihre Seelen geschehen gewesen.

 

Nur eine recht schwere und bittere Krankheit hat sie nüchtern gemacht und zeigte ihnen, wie die Welt ihre Huldiger lohnt.

 

Sie verloren durch die Krankheit ihre Liebe zur Welt und sehnten sich, von ihr bald erlöst zu werden. Dadurch ward ihre Seele freier, und es kam ihnen dann auch zur rechten Zeit die Heilung ihres Leibes.

 

Neben diesen Hauptursachen, aus denen die meisten Krankheiten bei den ohnehin, von der Geburt her angefangen, geschwächten Menschen entstehen, gibt es wohl noch andere, durch die der schwache Mensch auch sehr arg krank werden kann, - aber ich sage es eigens noch einmal: Nur dem schon von der Geburt an Geschwächten kann das begegnen! Die Ursachen aber will Ich euch ganz kurz gefasst zeigen:

 

Einmal steht da im Vordergrund das Essen schlechter, unreiner und schlecht und nicht frisch zubereiteter Speisen und auch schlechter Getränke, dann das Essen von allerlei unreifem Obst.

 

Dann haben viele den argen Brauch, sich in einem erhitzten Zustande schnell abzukühlen. Wieder andere setzen sich, ganz unbewusst ihrer angeboreren Schwäche, allerlei Gefahren aus, in denen sie entweder gar zugrunde gehen oder sie tragen einen lebenslang dauernden Schaden davon.

 

Ja, dafür kann Gott nicht, und das um so weniger, da Er dem Menschen den Verstand, den freien Willen und die besten Lebensgesetze gegeben hat!

 

Gegen die Trägheit des Menschen aber gibt es kein anderes Mittel als eben allerlei zugelassene Übel, die notwendig auf die Nichtbeachtung des göttlichen Willens folgen müssen.

 

Diese wecken des Menschen in ihrem Fleische fest schlafende Seele und zeigen ihr die leidigen Folgen ihrer Trägheit, und sie wird darauf vorsichtiger, klüger, emsiger und gefügiger in den erkannten göttlichen Willen.

 

Und somit haben die verschiedenen Krankheiten, mit denen nun die Menschen behaftet sind, auch ihr entschieden Gutes.

 

Freilich sind sie auch eine Art Gericht, das die Seele zum Guten nötigt; aber es ist der Seele dadurch dennoch der freie Wille nicht gänzlich benommen und sie kann sich in und nach einer Krankheit noch ganz ordentlich bessern, obschon sie ihre weitere Vollendung erst jenseits einzuholen haben wird.

 

Es gibt aber wohl auch kranke Menschen, die wegen der Sünden ihrer Eltern oder auch Voreltern schon vom Mutterleibe aus krank in die Welt gekommen sind. Solche kranken Seelen sind zumeist von oben her und machen nur eine zeitweilige Fleischlebensprobe auf dieser Erde durch; für diese ist aber jenseits im Reiche der Geister schon ohnehin bestens gesorgt, und jeder, der sie pflegt und sie mit Liebe und Geduld behandelt, den werden sie auch jenseits mit der gleichen Liebe und Geduld in ihre himmlischen Wohnungen aufnehmen.

 

Und damit habe Ich euch nun auch darüber ein volles Licht gegeben; wenn aber der Geist in euch völlig wach werden wird, da wird er euch auch darin in alle Weisheit führen.“ (GEJ.06_056,1 ff.)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2), Thema „Heilung durch Gebet?“, unter 6.

 

5.2.

Das Fremdartige muss hinausgeschafft werden

 

„So oft die Seele für ihren Leib materielle Nahrung verlangt und ihr solche gereicht wird, so bekommt sie mit solcher auch allzeit schon eine Legion freier gewordener, noch arger und unreiner Geister in ihren Leib, die ihr dann zum Weiterausbau ihres Leibes behilflich sein müssen.

 

Die Geister aber ergreifen sich nach und nach und bilden bald ganz eigene, in ihrer Art intelligente Seelen; wenn sie sich auf eine solche Stufe erhoben haben, dann lassen sie auch bald die eigentliche Seele als befugte Besitzerin des Leibes im Stiche und fangen solche Einrichtungen im Leibe zu bewerkstelligen an, die für ihr vermeintes Wohl tauglich wären.

 

Haben sie, was besonders bei für ihren jungen Leib sehr hungrigen und fraßgierigen Seelen nur zu leicht der Fall ist, einmal einen ziemlich hohen Grad zu ihrem vermeinten Wohle erreicht, so kann da und muss auch eine oder die andere Erscheinung bei den Kindern eintreten.

 

Das Fremdartige muss entweder durch was immer für eine taugliche Krankheit hinausgeschafft werden, so man das Kind nicht in ein förmliches Besessensein will übergehen lassen, oder man lässt, um eine schwächere Kindseele nicht zu sehr zu quälen, die Seele wohl kümmerlich in dem zur Hälfte fremdartigen Leibe fortleben bis zu einer gewissen Zeit und sucht sie dann wieder entweder durch Belehrung von der Außen- und der innern Geisterwelt zugleich auf eine solche Einsichtsstufe zu erheben, dass sie am Ende selbstwillig ihre Schmarotzer hinauszutreiben beginnt durch Fasten und allerlei andere Entbehrungen, oder man nimmt ihr, so die Schmarotzer zu hartnäckig sind, wohl auch den ganzen Leib und bildet dann solch eine Seele in einer andern Welt als zum ewigen Leben tauglich aus.

 

Auch der für die Eltern oft bittere frühe Leibestod ihrer Kinder hat solch einen Grund; darum sollen besonders irdisch reiche Eltern wohl besorgt sein, dass ihre Kinder eine zweckdienliche äußere Kost bekommen.

 

Isst die Mutter durch Moses bekanntgegebene unreine Speisen, so soll sie das Kind nicht säugen, sondern es von einer andern säugen lassen, die reine Speise genießt, sonst wird sie mit dem Kinde eine große Not haben.

 

Aus diesem Grunde sind schon vom Abraham, hauptsächlich durch Moses, den Juden die reinen Tiere und die reinen Früchte gesetzlich angezeigt worden, und alle, die solche Gesetze gewissenhaft hielten, hatten nie kranke Kinder und erreichten selbst ein hohes Alter und starben gewöhnlich an der Altersschwäche.

 

In dieser Zeit aber, wo man sogar nach den fremdartigsten Leckerbissen hascht und gar nie mehr daran denkt, ob so ein Bissen rein oder unrein ist, und in manchen Landen gleichweg schon alles in den Leib schiebt, was nicht Stein und Lehm heißt, da ist es von seiten der blinden Menschen ja doch ohnehin ein Wunder, dass sie sogar leiblich noch nicht in die entsprechenden Tiergestalten zurückgesunken sind, was sie seelisch doch schon bewirkt haben.

 

Wenn nun Kinder schon in ihrer ersten Lebenszeit mit allerlei Übeln behaftet werden, so liegt hauptsächlich der mit Händen zu greifende Grund in der vor allem höchst unpassenden Nahrung, mittels welcher eine zu große Menge arger und unreiner Geister in den Leib geführt werden, die oft des Heiles der Seele halber selbst mit nicht selten gänzlicher Entfernung des jungen Leibes von ihr geschafft werden müssen, und es ist darum niemand als die nur zu oft unverzeihliche Blindheit der Eltern schuld an dem frühen Leibestode ihrer Kinder, weil solche Eltern alles eher befolgen als den Gottesrat im heiligen Buche!

 

Seht, Ich lasse durch Meine Engel sogar in jedem Jahre bei allen Fruchtbäumen, von deren Früchten die Menschen Nahrung nehmen, allersorgfältigst eine Ausmusterung vornehmen, derzufolge kein Apfel, keine Birne und keine was immer für Namen habende Frucht, die in der Blüte angesetzt wurde, zur Reife gelangen darf, in der sich irgendein für die Fruchtstufe noch zu unreiner Geist eingeschwärzt hat; jede solche Frucht wird als noch völlig unreif vom Baume oder Strauche geworfen.

 

Dieselbe Fürsorge geschieht bei allen für die menschliche Nahrung bestimmten Getreidearten und Pflanzen.

 

Aber der blinde Mensch erkennt solches nicht nur nicht, sondern frisst noch über alles das gleich einem Polypen alles, was ihm nur irgend leckerisch vorkommt; was Wunder, wenn er darauf in Kürze krank, träge, mühselig, krüppelhaft und also über und über elend wird!?

 

Also sind die sogenannten Kartoffeln jeglicher Art besonders für Kinder und Säugeweiber (Säugefrauen) wie auch für schwangere Weiber (Frauen) mehr wie schlecht, und noch schlechter der Kaffee! Aber die Blindheit sieht nichts und genießt beides des Wohlgeschmacks wegen mit großer Gier; die Kinder aber werden dadurch elend dem Leibe nach, und am Ende Weiber (Frauen) und Männer. Aber das macht dem Blinden nichts; er isst ja auch viel ärgere Gifte, – warum soll er diese zwei leichteren Giftsorten nicht essen?!“ (GEJ.01_242,01ff)

 

5.3.

Worin bestand die Kost jener früheren, einfachen Menschen?

 

Die Kost bestand zumeist in Hülsenfrüchten, die ganz einfach, weich gekocht, etwas gesalzen und dann nie in heißem Zustande genossen wurden. So war auch einfaches Brot, Milch und Honig ebenfalls eine gar uralte, einfache Kost, bei welcher die Menschen zumeist ein sehr hohes Alter erreichten und fortwährend bis zum letzten Augenblicke ihres Lebens im Besitze des zweiten Gesichtes waren.

 

Wohl kann jedermann dann und wann mäßig den Wein genießen, jedoch nie so viel, dass er sich berauscht fühlen würde.

 

Fleischspeisen sollten nur zu gewissen Zeiten, und da nie länger als sieben Tage nacheinander, sehr mäßig und allezeit von frisch geschlachteten Tieren genossen werden, und da ist das Fleisch der Fische besser als das Fleisch der Tauben, das Fleisch der Tauben besser als das der Hühner, das Fleisch der Hühner besser als das Lämmerfleisch, dieses besser als das Ziegenfleisch, und dieses besser als das Kälber- und Rindfleisch, – wie unter den Brotarten das Weizenbrot das dienlichste ist; jedoch soll von den angezeigten Speisen nie mehr als eine mit etwas Brot genossen werden, so wie auch das Obst allezeit nur mäßig und allezeit von bester Reife nur sollte genossen werden, desgleichen auch einige Wurzelfrüchte, aber nur eine auf einmal.

 

Bei solcher Kost würde der Leib nie zu jener Wülstigkeit gelangen, in welcher er träg, schläfrig und schwerfällig wird, dass dann die Seele über Hals und Kopf zu tun hat, solch eine schwerfällige Maschine in der Bewegung zu erhalten, geschweige, dass sie sich neben solch einer Arbeit noch mit etwas anderem beschäftigen könnte.“ (Er.01_035,04 f)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (1), Thema „Über die Entstehung von Krankheiten“, „Heilung durch Gebet“ (Kurzfassung) sowie unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, Thema „Heilung durch Gebet?“

 

 

6. Über die Ehe

 

Die Ehe ist gewiss eine sehr sensible Verbindung, bei der es mit der großen anfänglichen Liebe nicht getan ist. In der Ehe sind Rücksichtnahme, Geduld und gegebenenfalls Verzeihung wichtige Voraussetzungen, wobei ein verbindenden Gottesglaube eine gute Voraussetzung für die Bewältigung von Problemen sein kann. So sagt Jesus:

 

6.1.

Mit Vernunft und Weisheit

 

Wer von euch Heiden in Meiner Lehre wandeln wird, der wird sich auch solchen Meinen Rat allzeit wohl gefallen lassen. Doch was da betrifft die Vielweiberei, so soll es bei Meinen Nachfolgern sein, wie es war im Anfange der Menschen auf dieser Erde, da Gott nur einen ersten Mann schuf und ihm auch nur ein Weib gab; denn wer schon einmal ein Weib geehelicht hat, dem er seine volle Liebe und unwandelbare Treue gelobt hatte, und er freit dann noch ein zweites und ein drittes Weib hinzu, und mancher noch mehrere, so begeht er dabei ja offenbar gegen das erste Weib einen Ehebruch, und da steht es aber im Gesetz: ,Du sollst nicht ehebrechen!‘

 

Ich sage es euch, dass die Vielweiberei von großem Übel ist; denn sie zeihet (macht) die Seele ganz sinnlich durch die zu große Wollust des Fleisches und ist und bleibt eine böse Geilerei und Hurerei und offenbare Ehebrecherei.

 

Alle mit diesen Gebrechen Behafteten werden ins Reich Gottes nicht eingehen, – wie könnten sie das auch? Ihre Seele ist ja zu sehr in ihres Leibes sinnliche Fleischmasse vergraben und kann nichts Geistiges mehr fassen und fühlen! Darum gelangen solche Wollüstlinge schwer oder auch nahe gar nicht ins Gottesreich. Denn worin das eigentliche Gottesreich besteht, das habe Ich euch allen schon überhinreichend erklärt.

 

Aber so schädlich für die Seele des Menschen die Mehrweiberei auch ist, so gebe Ich euch dawider doch kein Gesetz, sondern überlasse alles dem freien Willen jedes Menschen, zeige euch die Wahrheit und gebe euch den guten Rat.

 

Ebenso aber verhält es sich auch, so ein Mann sich Sklavinnen als Beischläferinnen oder Kebsweiber hält, denn auch mit ihnen bricht er gegen das ordentliche Weib die Ehe.

 

Ein Mann aber, der mit gar keinem ordentlichen Weibe, sondern nur mit Beischläferinnen sein geiles Leben fortführt, ist ebenfalls so schlecht, und oft schlechter noch, als so mancher schwache Ehebrecher, denn er schadet nicht nur seiner Seele, sondern auch den Seelen seiner wollüstigen Beischläferinnen. Solche Menschen bereiten sich schon in dieser Welt ein böses und bitteres Los und ein noch schlechteres und bittereres im Jenseits, denn sie haben durch ihren Wandel beinahe allen Seelenätherlebensstoff vergeudet!

 

Wer immer nach Meiner Lehre eine baldige und volle Wiedergeburt im Geiste seiner Seele wünscht, der führe ein möglichst keusches Leben und lasse sich nicht berücken und betören vom Fleische der Jungfrauen und Weiber; denn dieses zieht den Lebenssinn der Seele nach außen und verhindert dadurch gewaltigst die Wachwerdung des Geistes in der Seele, ohne die aber keine volle Wiedergeburt der Seele in ihrem Geiste denkbar möglich ist!

 

Eine gute, mit Vernunft, Weisheit und Selbstverleugnung gepaarte Ehe verhindert die geistige Wiedergeburt nicht, aber die Geilheit und Wollust macht sie unmöglich. Darum fliehet sie ärger denn die Pestilenz!

 

Wollüstlinge beiderlei Geschlechts, wenn sie auch nach einer Zeit völlig in sich gehen und durch eine große Selbstverleugnung ein völlig keusches Leben zu führen anfangen und durch solch eine rechte Buße auch die volle Vergebung ihrer Sünden erlangen, werden doch die volle geistige Wiedergeburt auf dieser Welt schwer oder auch gar nicht erlangen, sondern nur eine teilweise; denn es hat die Seele solcher Menschen zu tun genug, sich nur so weit von ihrem Fleische frei zu machen, dass sie des Geistes Mahnungen insoweit vernehmen kann, als sie zu ihrem Heile notwendig sind. Ein solcher Mensch kann zwar noch sehr gut und weise werden und viel Gutes wirken; aber zu der wundermächtigen Tatkraft wird er schwer in der Fülle gelangen. Das kann solch eine Seele erst im Jenseits erlangen.

 

Es gleicht eine solche Seele einem Menschen, der viele Jahre lang siech und krank war und endlich durch ein wahres und rechtes Heilmittel gesund geworden ist. Ja, gesund ist nun so ein Mensch wohl und kann, wenn er hinfort ganz ordentlich lebt, auch noch ein gesundes und hohes Alter erreichen; aber die Kraft eines von der Wiege an völlig gesunden Menschen wird er kaum mehr erreichen, weil seine inneren Muskeln, Nerven und Fibern durch die lange Krankheit erstens an der gehörigen Ausbildung verhindert worden sind, und zweitens, was die Hauptsache ist, sie haben auch nicht in den verschiedenen Bewegungen und Anstrengungen geübt werden können.

 

Wie aber ein solcher von der lange angedauert habenden Krankheit, ob Mangel an der inneren Ausbildung der Muskeln, Nerven und Fibern und ob Mangel an der Übung derselben, nicht leicht zur vollen Leibeskraft eines urgesunden Menschen gelangen kann, so geht es entsprechend einer lange krank gewesenen Seele; denn es fehlt ihr die ursprüngliche Ausbildung der wahren und reinen Liebe zu Gott, somit auch des Glaubens und des Willens. Fehlt ihr aber dies erste, so fehlt ihr dann sicher noch mehr die Übung der bezeichneten drei Stücke, und es bleibt die Mächtigkeit dieser drei Lebensstücke der Seele eines völlig gebesserten Wollüstlings stets zurück, obschon im Himmel über die volle Bekehrung eines Sünders mehr Freude waltet als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nie bedurft haben. Denn soll eines Menschen Liebe, Glaube und Wille wahrhaft tatkräftig werden, so müssen sie schon von Jugend an gehörig ausgebildet und dann recht geübt werden.

 

Aber wie Ich die Macht habe, jede noch so schwere und langdauernde Krankheit also vollkommen zu heilen, dass der von Mir geheilte Mensch auch also kräftig wird, als wäre er von der Geburt an nie krank gewesen, ebenso kann von nun an die Seele eines vollends bekehrten Sünders auch noch zu jener inneren Kraft gelangen wie die Seele eines Gerechten, der einer Buße nie bedurft hatte. Aber es kostet sie das viele sich selbst verleugnende Mühe.

 

Wer da Kinder hat, der übe sie schon von früher Jugend an in den drei Stücken und sie werden dann mit der Besiegung der Welt in sich ein leichtes haben!

 

Seht, das alles gebe Ich euch nur als einen guten Rat und nicht als irgend ein Gesetz; denn unter dem Muss-Gesetz kannst du Mensch nicht der freie Gründer deines Heiles werden! Wer sich aber solchen Meinen Rat selbst in seinem Willen als ein Muss-Gesetz auferlegt und danach handelt und lebt, der tut wohl daran.“ (GEJ.08_041,01 ff)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu …“, Thema „Ehe und Sexualität“

 

Fortsetzung "Ein Leben nach der Lehre Jesu" siehe Teil 2