„Da aber die meisten Herrscher und Machthaber nicht nachlassen werden ihrem eigenen Ehrgeizkitzel zu frönen, stets nach mehr Macht, größerer Gewalt strebend, so beschleunigen sie gerade dadurch diese große Umwälzung, wodurch dann Herrschaft, Obrigkeit und Gewalt ihr Ende erreichen werden!“



Schlussfrage der Menschheit


1.Korintherbrief, Kap. 15, Vers 22-28

22. Denn gleich wie sie in Adam alle starben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.

23. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung. Der Erstling Christus. Danach die Christo angehören, wenn Er kommen wird.

24. Danach das Ende, wenn Er das Reich Gottes und dem Vater überantworten wird, wenn Er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt.

25. Er muss aber herrschen, bis dass Er alle Seine Feinde unter Seine Füße lege.

26. Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod (Offenb. 20,14).

27. Denn Er hat Ihm alles unter Seine Füße getan. Wenn Er aber sagt, dass alles untertan ist, ist es offenbar, dass ausgenommen ist, Der Ihm alles untergetan hat.

28. Wenn aber alles Ihm untergetan sein wird, alsdann wird auch der Sohn Selbst untertan sein Dem, der Ihm alles untergetan hat, auf dass Gott sei Alles in Allem!
(Geist der Wahrheit durch Paulus den Apostel)

Mein lieber Sohn, schon manche Fragen und Zweifel, die in deinem Herzen aufstiegen, habe Ich erläutert und näher beleuchtet und zwar nicht nur wegen dir allein, sondern für alle, da es gar viele gibt und noch geben wird, die an Meinen Worten herumfeilschen und grübeln und den wahren, nicht bloß den Buchstaben-Sinn ergründen möchten.

So hast du kaum erst über deine vorigen Zweifel eine umfassende Antwort erhalten, so führt dir ein von Mir zugelassener Zufall wieder einige Stellen aus der Bibel in die Hand, welche du erörtert haben möchtest und glaubst mit dieser Erklärung deine Schlussfrage für dieses Leben beantwortet zu erhalten.

Ich sage dir aber, dass du damit nicht deine, sondern die Schlussfrage der ganzen Menschheit in dieser Antwort gelöst finden wirst; denn diese obigen Verse fassen den ganzen Zyklus von Jahrhunderten in sich, von Meinem Darniederkommen auf eure Erde angefangen,

d.h. von der Geburt zu Bethlehem bis zu Meiner nächsten und letzten euch nun bevorstehenden Wiederkunft.

Der erste oben angeführte Vers sagt dir ja schon in wenig Worten den großen Zweck Meiner dortmaligen Erscheinung, wo es heißt: `denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.` - Das Sterben in Adam bedeutet ja so nur das leibliche oder materielle Vergehen, wo die Seele gleichsam in den Leib übergegangen ist, indem sie statt den Körper zu vergeistigen, sich selbst verkörpert hat; es ist das der Zustand, wo die Menschheit (wie nun wieder) ganz nur mehr in materiellen Bedürfnissen und Genüssen ihren Hauptzweck glaubt und alles Geistige verleugnet und selbes mit Füßen tritt.

Dieser Zeitpunkt war es auch, wo gerade alle Umstände zusammentrafen, nicht nur Mein Darniederkommen zu ermöglichen, sondern auch einen größeren dauernden Erfolg zu sichern. Deswegen sagt dieser Vers: gleichwie körperlich alles verwesen muss, so muss auch geistig alles ewig leben, wenn es in und durch Meine Lehre neu wiedergeboren*) wurde.
*) Siehe unter „Themenregister“, Stichwort „Wiedergeburt“

Was dieser Vers für jene Zeiten sagte und bedeutete, als dort Paulus an die ersten Christen schrieb, das gilt auch heute noch, nur in dem Sinne, dass bei jedem Menschen der alte Adam oder seine fleischlich-sinnlichen Begierden ebenso wie das materielle Fleisch verwesen muss, wenn ein geistiger Fortschritt möglich sein oder ein neuer geistiger Adam angezogen werden soll.

Ich Selbst sagte einst: zwei Herren kann man nicht dienen! Und so ist es auch unmöglich, ein Wiedergeborener in Meinem Reiche zu werden, ehe man die Welt und ihre Macht von sich abgestreift hat. Dieses zu ermöglichen und zu erleichtern war der Zweck Meiner Erscheinung auf eurer Erde.

Der nächste Vers sagt: `aber ein Jeglicher nach Seiner Ordnung`. Das will heißen, dass Ich mit dem Beispiel vorangehend euch allen den Weg zeigen musste, welchen ihr betreten müsset, so ihr wollt Meine Kinder sein und Meines Reiches teilhaftig werden.

Solches erläutert auch derselbe Vers in seinen ferneren Worten: `Der Erstling Christus, danach die Christo angehören, wann er kommen wird.` Ich ging euch mit dem Beispiele tatsächlich voran, Ich bewies der ganzen Menschheit, welche Selbstverleugnung, welche Aufopferung dazu gehört, um Meiner würdig zu werden und so dem großen Schöpfungsgedanken zu entsprechen, wie Moses selben anführt, wo es heißt: `Und Gott schuf den Menschen als Sein Ebenbild!`, welches nicht allein der Form, sondern seinem geistigen Inhalte entsprechen sollte; denn Ich bin ein Geist und Ich und Mein Ziel ist die höchste Vollkommenheit.

So musste Ich denn auf eure Erde herabsteigen, den körperlich geformten Adam in einen geistigen verkehren, sollte er je in Mein Geistesreich passen. Ferner heißt es oben: `danach das Ende, wenn er das Reich Gottes dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft, alle Obrigkeit und Gewalt.`

Dieses besagt: weil Ich als Weisheit (Lehrer) herunterstieg auf eure Erde, um dort dem Werk der Liebe (der Schöpfung freier Menschen-Wesen) Beständigkeit und Dauer zu sichern, so musste natürlich dieses Werk  - von Mir als Gott begonnen und als Mensch beendet – seine fortwährende Wirkung unter den Menschen betätigen, es musste einem Endzweck nachstreben, welcher kein anderer ist, noch sein wird, als die Menschen alle zu Mir wieder zurückzuführen, zu der Hand, aus welcher materiell sie ausgingen und zu der sie geistig oder vergeistigt zurückkehren sollen. Wegen der Willensfreiheit aber, welche Ich in die menschliche Seele eingepflanzt habe, musste natürlich diese Rückkehr zu Mir auf unbestimmte Zeiten ausgedehnt werden, weil die Menschen eben freiwillig und nicht gezwungen diesen Rückweg antreten sollen.

So verflossen Jahrhunderte mit ihren verschiedenen Zulassungen, um die Menschen durch Mahnungen und Prüfungen aller Art ihrem Zwecke würdig zu machen.

Der Mensch muss – vor Meiner nächsten Wiederkunft – ein moralischer geworden sein, muss seinen Richter in der eigenen Brust tragen und nicht von äußeren Weltgerichten, Obrigkeiten und Gewalthabern sich in seinen Handlungen bestimmen lassen. Er muss geistig über seine Leidenschaften selbst Herr sein und es soweit gebracht haben, dass der nur Meine zwei Liebesgesetze kennt und selbe befolgt, weil er Mir gefallen und Meine Kindschaft erringen will.

Dieses ist das Ende, wo Ich als Weisheit (Sohn) der Liebe (dem Vater) ihre – eben aus Liebe geschaffenen – Wesen wieder zurückgeben will und zwar so, wie nur die Liebe sie schuf und nur wie die Liebe sie als ihre Kinder, als ihre würdigen Geschöpfe anerkennen kann.

Herrschaft, Gericht und Gewalt habe Ich auf Erden zurückgelassen, so wie Ich einst den Juden sagen ließ; als sie Könige haben wollten: `ihr sollt sie haben, aber zu eurer Strafe`(1.Samuel 8). Diese Machthaber waren alle Geiseln, welche die Völker eben durch den Missbrauch ihrer Gewalt nicht ganz im Schlamme des Erdenlebens versinken ließen, - sie waren es und sind es noch, welche die Gemüter zu Mir treiben und gerade dadurch das Entgegengesetzte bewirken von dem, was sie eigentlich erreichen möchten.

Sehet nur alle diese Regierungsformen an, unter und mit welchem jetzt die Völker regiert werden, nicht eine einzige ist von einem freisinnigen edlen Herrscher selbst gegeben worden, sie wurden ihnen abgezwungen von den Völkern, eben dann, wenn die Herrscher ihre Gewalt missbrauchten und so wird es fortgehen, bis keine Gewalt mehr existiert, als nur – die Macht des Gewissens im einzelnen Individuum; daher es oben heißt: `Christus wird alle Herrschaft, Obrigkeit und Gewalt aufheben`, was so viel sagen will, als – die von Mir gegebene Lehre der Liebe wird einst alle Gewaltmaßregeln entbehrlich und unnütze machen. Der Stände-Unterschied wird dann der Bruder- und Schwesterliebe Platz machen müssen.

Dieses ist das letzte Stadium der sittlichen Würde und der geistigen Erhabenheit, welche die Menschen erreicht haben müssen, ehe Ich in Person eure Erde wieder betreten kann!

Denn anders war es bei Meinem Auftreten unter den Juden, damals kam Ich als Sämann, als Heiland und als Hirte und suchte die verlorenen Schafe; jetzt aber, wo Meine Lehre bekannt ist, wo es kein Geheimnis mehr ist zu wissen, welcher Weg zu Mir führt, jetzt komme Ich wiederum  zu ernten, jetzt will Ich gesunde Seelen und treu ergebene folgsame Schafe finden, diese können aber nicht durch Zwang, durch Gewalt erzogen werden, sondern sie müssen sich selbst frei machen von allem dem, was weltlich und ihrem Fortschreiten hinderlich ist.

In eine Welt voll materieller, selbstsüchtiger Menschen kann Ich nicht kommen, sie müssen erst geistig geläuterte Seelen, Mir zugetane Wesen sein, die dann auch mich zu ehren, zu lieben und zu verstehen wissen.


Da aber die meisten Herrscher und Machthaber nicht nachlassen werden ihrem eigenen Ehrgeizkitzel zu frönen, stets nach mehr Macht, größerer Gewalt strebend, so beschleunigen sie gerade dadurch diese große Umwälzung, wodurch dann Herrschaft, Obrigkeit und Gewalt ihr Ende erreichen werden!

Nehmet nur eure neueren Ereignisse, so werdet ihr leicht sehen, wie die zwei Herrschaften, nämlich die geistige und die weltliche, ihrem Verfall entgegen gehen, eben durch den Missbrauch derselben; sie fördern also nur Mein Werk, das sie als Nebensache betrachten, indem sie Mich und Meine Lehre zu ihren Zwecken benützen möchten. So muss eben stets auch das Böse nur wieder Gutes hervorbringen und so ist auch der Triumph Meiner Worte möglich, wenn selbst der Satan die Macht derselben anerkennen muss, indem auch ihm die Nichtigkeit seiner Gegenbemühungen klar vor Augen liegt, wo auch er erfahren muss, dass alles, was er auch tun und ersinnen mag, nicht ihm, sondern Mir zu Nutzen kommt. Eben auf diesem Wege ist seine Rückkehr ermöglicht, wenn er das Eitle seines eigenen Strebens vor Augen hat.

So ist auch der nächste (25.) Vers gemeint, wo es heißt: `Er (Christus) muss herrschen, bis dass Er alle Seine Feinde unter Seine Füße lege!` Diese Herrschaft des geistigen Liebegesetzes, welches Ich den Menschen gegeben habe, wird solange die Gemüter bewegen, wird die Geister solange in Aufregung erhalten, bis nur Meine zwei Gesetze allein herrschen, von allen freiwillig auch ausgeübt werden! Nirgends wird die menschliche Seele Ruhe finden, als nur in dem Befolgen Meiner Liebesgebote und daher der Trieb Meiner Liebemacht, bis alles zu Meinen Füssen liegt.

Und dieses zu beschleunigen und zu befördern werden eben, wie Johannes in seiner Offenbarung sagt, alle sieben Zornschalen ausgegossen werden, um das Gute vom Schlechten zu scheiden, den Weizen von der Spreu zu säubern.*)
*) Siehe linke Randspalte „Über die Zukunft (1)“, Thema „Erklärung der Offenbarung Johannis“

Sehet, in eurem menschlichen Organismus vertritt die Gallenblase die Zornschale für euren Körper, indem auch sie zu jedem Teile des Speisebreies, sobald derselbe durch den Zwölffingerdarm (als gleichsam zweiten Magen) tritt, das Ihrige dazu mischt, welches dann der Anreger zur Scheidung der im Magen vermengten Speise ist und dann somit während des Passierens durch die Gedärme zur Aufsaugung des Brauchbaren und zur Ausscheidung des gänzlich Überflüssigen beiträgt; ebenso die Unglücke, Drangsale und Leiden, welche als Galle Meinen Speisebrei, als Meine Erdenkinder, ebenfalls zersetzend und erläuternd, sie als brauchbaren Zuwachs für Meinen Organismus, nämlich für Mein großes Geisterreich tauglich machen, bis endlich das Unbrauchbare auch ausgeschieden, um dann wie im materiellen Leben, nicht ohne weitere Lebenstätigkeit, jedoch aber nur auf weiteren Umwegen den primitiven Läuterungsprozess zu wiederholen.

Das ist geistig gesprochen der Sinn des 25. Verses, damit ihr auch den 26. richtig begreifen möget, wo es dann heißt: `Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod!` Wenn nämlich die Menschen so vergeistigt, so rein moralisch geworden sind, dass sie selbst ihre materielle Hülle vergeistigt haben, so versteht sich von selbst, dass dann die grobe Stoffwechslung (des Todes) wie jetzt nicht nur nicht mehr nötig, sondern auch nicht mehr möglich ist, denn ein Körper, welcher nichts verwesbares enthält, kann nicht diesen Gesetzen, sondern nur denen der langsamen Verwandlung unterworfen sein. Das Grob-Materielle hat dann durch die Reinheit der Seele aufgehört ihr Kleid zu sein, die Seele ist ätherischer geworden und ihre Umhüllung wird ihrem Zustand entsprechen.

So wird also auch der Tod aus den Reihen der Lebendigen verschwinden, selbst bei den Tieren (wird sich diese Veredlung bemerkbar machen), indem auch sie bei der Verwandlung der menschlichen Natur nicht unberührt bleiben, selbst sie werden ihrer Individualität gemäß feinere Tierleiber haben, die das Verwesen und Absterben derselben beschränken lassen und zu sanfteren Übergängen von einer Stufe zur anderen leichter befähigen.

Dieser Zustand der letzten materiellen und ersten geistigen Stufe wird auch sogar nicht ohne Einfluss selbst auf den Erdkörper, auf sein Inneres und Äußeres bleiben.

Wo einmal das Liebeleben Platz gegriffen, da wird auch diese harte Erdscholle, die ihr jetzt `im Schweiße eures Angesichts` bearbeiten müsset, auch sie wird sich in ein Paradies verwandeln, wie sie es einst war zu Adams Anfangszeiten, wo sie jungfräulich in ihrem Brautschmucke prangte; dann wird auch sie ihren Verwandlungsprozess leichter erfüllen können, denn auch sie hat dann mit leichteren Stoffen zu tun als jetzt, wo die gröberen sich stets ihrer Verwandlung zu etwas Besserem – gerade wie die meisten Menschen – widersetzen.

Ist dieser Zustand auf der Erde eingetreten, so steht in seiner ganzen Fülle und himmlischem Reize der 27. und 28. Vers da, wo es heißt: `Denn Er hat Ihm alles unter die Füße getan`, nämlich der Tod hat aufgehört und nur Leben, geistseelisches, belebt die Wesen der Erde. Wenn aber Christus oder die göttliche Weisheit sagt, dass Ihm alles untertan sei, so ist es offenbar, dass ausgenommen ist Der, Der Ihm alles untertan hat, d. h. wenn die Weisheit die Schranken bezeichnet hat, in wie weit die Liebe nur fruchtbringend wirken kann, so ist natürlich, dass alles geschaffene Liebende der großen Liebe in Gott dem Vater untertan sein muss und nur diese Liebe Gottes kann niemand untertan sein, weil sie das Grundprinzip des Erhaltens, Werdens und Bestehens ist. So kann sie nur die Begleiterin der Weisheit, das Ergänzende, aber nie das Beherrschte werden, noch selbst über die Weisheit herrschen, sondern mit ihr harmonisch verbunden, das wirken, was sie eigentlich wirken will, soll und muss; deswegen – wenn Christus als Weisheit sagt: Ich habe Dir – Liebe – alles untergetan, so ist dieses bloß gemeint, soweit das Vergeistigte als Liebeswerk die göttliche Liebe fassen und sich mit ihr vereinen konnte.

Brüderliches und schwesterliches Annähern der geschaffenen Wesen an den Urborn alles Bestehenden ist wohl möglich, aber ein  Verschmelzen mit dem Höchsten undenkbar. Es folgt alles dem Zuge der Liebe, die Liebe dann gepaart mit Weisheit bleibt oben als höchster nie zu erreichender Punkt, als großer Schöpfungsgeist allein stehen, weil ihre Macht und ihre Wesenheit von der Art ist, dass kein geschaffenes Wesen selbe erlangen könnte.

So ist denn erst der 28. Vers verständlich, wo es heißt: `Wenn aber alles Ihm untergetan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein Dem, Der Ihm alles untergetan hat, auf dass Gott sei alles in allem!` Dieser Vers bezeichnet dasselbe, was Ich als Jesus schon einmal vollführt habe durch Meine Auferstehung und Himmelfahrt; dort nachdem Meine Erdmission als Erdenkind und Mensch Ich vollendet hatte, ereignete sich in Mir, was einst an der ganzen Menschheit sich ereignen wird.

Ich besiegte den Tod, warf das Irdische hinweg und mit einem vergeistigten Körper angetan, wirkte Ich noch die letzten 40 Tage, soweit Meine Jünger und Anhänger Stärkung brauchten; wie auch einst auf Erden die Menschen geistig fortschreitend stets mehr von Stufe zu Stufe gehend – das Irdische ablegen und das Geistige anziehen werden.

Nachdem so der letzte Akt Meines Erdenwandels vollzogen und die Grundsäulen zum Bau des ewigen Liebe-Gebäudes gefestet waren, kehrte Ich zu Meinem Vater – zur Liebe zurück, es vereinigte sich wieder völlig die Weisheit mit der Liebe, wie auch einst die vergeistigte Menschheit mit der großen Schöpfungsliebe sich vereinigen wird, soweit es eben endlichen mit dem unendlichen Wesen möglich ist; und wenn einst die Menschheit dieses ihr Auferstehungsfest vollendet hat, wird auch für sie die Himmelfahrt herannahen, wo sie samt ihrer Erde und dem ganzen Sonnensystem reif zur geistigeren und höheren Bildung – eine andere Stufe in Meinem Reiche und Meinem Geisterhimmel einnehmen wird.

Dass du aber diese Schlussszene nicht mehr im leiblich irdischen Gewande erleben wirst, versteht sich von selbst, aber wenigstens kannst du noch einige Zeit aufmerksamer Beobachter sein, wie dieser Läuterungsprozess vor sich geht, wie da eines aus dem andern sich entwickelt und wie alle Gegenmittel gerade zur Beförderung Meines geistigen Liebewerkes beitragen müssen, damit endlich doch Mein Wille und Meine Idee trotz dem freien Willen der Menschen am Ende als höchstes Ideal dasteht, nach dem Ich den Menschen erschaffen habe, d. h. als Ebenbild Meines eigenen Wesens, in Form und Geist.

Dieses Wort sei dir wieder ein Beweis, wie viel Geistiges, Erhabenes und Tiefes in der Bibel liegt, wovon die Menschen sich nichts träumen lassen, denn sie nagen nur an der Rinde des Lebensbaumes und glauben dort schon den Lebenskern erfasst zu haben. Aber Ich habe wohlweislich wie beim natürlichen Baume den Kern oder Lebensfaktor weit weg von der Rinde gestellt, damit nicht jeder Unberufene das Geistige seinen eigenen Interessen auslegen kann, wie er es möchte, sondern damit nur denjenigen der Strahl des Lichtes und der wahren Weisheit werde, welche, wenn sie Wahres, Leuchtendes entdecken, doch nie Missbrauch davon machen werden.

Lasse den Nagern die bittere Schale, genieße du und alle diejenigen, welche ernstlich Meine Kinder werden wollen, des Kernes süßen Trank, dass er sie stärke und kräftige und so ihnen stets klarer beweise, wie wohlbedacht alles in der ganzen Schöpfung eingerichtet ist, wo stets das notwendigste mit dem nützlichen, das Schöne mit dem Guten, auf jedem Schritte, ob im Materiellen oder im Geistigen, dem eifrigen Sucher Meiner Liebe mit den sanftesten Strahlen derselben Meine Werke und Meine Worte beleuchten lässt, um ihm zu beweisen: Es gibt nur einen Gott, einen Vater, der so lieben und so diese Liebe auch endlichen schwachen Wesen fühlen lassen kann, so oft in einem Worte von Ihm Seligkeiten der Unendlichkeit enthalten sind.

Dieses beherzige, Mein treuer Arbeiter in Meinem Weinberge und erinnere dich Meines Wortes, welches Ich einst sagte: `Selig sind diejenigen, welche meinethalben verfolgt werden und leiden müssen, denn ihnen wird einst alles Erlittene reichlich vergolten werden!`“ Amen

(Gottfried Mayerhofer, „Schlussfrage der Menschheit“, „Festgarten“, Lorber Verlag)