Zu den Lebensdaten Jesu Teil 2



 

4. Jesus war nicht älter als 33 Jahre

und 5 Monate als ER Seinen Körper

verließ!

 

(Übernommen aus: „Jakob Lorber International Bulletin“ (siehe unter Links), Ausgaben 7, 8, 9 2016)


Gerard Huige

 

Sowohl in Himmelsgaben, Schrifttexterklärungen, Predigten des Herrn, Jugend Jesu und vor allem im Grossen Evangelium Johannes, wird unwiderlegbar dargestellt, wie Jesus etwa vor zweitausend Jahren nur drei volle Jahre auf dieser Erde sein Volk und Seine Schüler belehrt hat.


Zu einem befreundeten Kreis von Lorber sagte der Herr: „Das muss dir ja doch klar sein, dass Ich im Verlaufe von dreiunddreißig Jahren sicher mehr werde geredet haben, als da enthalten ist in den vier Evangelien!“ [HiG.02_44.07.06,01]

 

Jesu Aussage zu Wilhelmine Hüttenbrenner über Seine Zimmermannsarbeit, dass Er Sein Handwerk bis in sein dreißigstes Jahr ausgeübt hat, um das tägliche kümmerliche Brot zu verdienen. Seine Hände waren grob geworden mit vielen Schwielen und durchaus war Jesus wortkarg (keine feine Rede) und Er war wohl mitunter zum gemeinen Volk recht herzlich, aber nie fein. [HiG.02_44.07.06,01] .

 

Und im Evangelium nach Lukas 3:23 steht: „Und Er, Jesus, war, als Er begann, etwa dreißig Jahre alt, wie man dafür hielt, ein Sohn Josephs.“

 

[Bemerkung: Es ist durchaus möglich, dass Jesus jedoch schon einen Monat eher angefangen hat.]

 

Verschiedene Male wird in den Schrifttext-Erklärungen beschrieben, dass Jesus etwa dreißig Jahre alt war, als er mit seinem Amt begann.

 

Wie war Er aber etwa dreißig Jahre alt, Er, der ewig war?....“ [Ste.01_008,06]

 

Er war nahe dreißig Jahre. Er trat da Sein Lehramt an. Wie denn? Als Gott oder als Mensch? Durch den Beisatz: `Und man hielt Ihn für den leiblichen Sohn Josephs, des Zimmermanns`, wird hinreichend bezeugt, dass der kaum Dreißigjährige ‚Er‘ nicht als Gott, sondern nur als Mensch Sein Lehramt angetreten hatte; denn der Gott in Ihm verhielt Sich zu dem kaum dreißigjährigen Zimmermannssohne, wie sich zu einem jeden Menschen verhält sein innerer Geist. Dieser kaum dreißigjährige Sohn des Zimmermanns Joseph dem Äußeren nach, trat demnach Sein Lehramt vollkommen als Mensch und durchaus nicht als Gott an. Und als Er, wie gesagt, kaum das dreißigste Jahr erreicht hatte, so war die Gottheit in ihm bis zu dem Grade erwacht, dass durch ihren Weisheitsgeist diejenige erhabene Fähigkeit ihn überkam, um das bekannte Lehramt, zu dem er berufen ward, anzutreten.“ [Ste.01_008,06-9 und 15]

 

[Bemerkung: Hier wird also mehrfach bestätigt, dass Jesus schon kaum 30 Jahre alt war! Wir könnten daraus folgern, dass Er vermutlich einen Monat eher begann mit Seinem Amt, Anfang Dezember mit 30 fast Jahren?]

 

In Predigten des Herrn steht:

Auch müsst ihr bedenken, dass Ich nicht, wie andere Menschen, ein ganzes Menschenleben vor Mir hatte, sondern nur dreiunddreißig flüchtige Jahre, innerhalb derer erstens bis zum dreißigsten Jahre Mein Erdenmensch zum großen Werk reifte und zweitens dann nur drei Jahre übrigblieben, in denen der Grundstein zur höchsten, nie vergehenden großen Geistlehre gelegt werden musste, ohne welche die Geisterwelt und indirekt auch die materielle Welt nicht hätten

Dieses Sehnen, das jetzt viele Gemüter ergriffen hat, und das einen Religionskultus zum Ziele hat, der mehr dem Zeitgeist und der Bildung der jetzt lebenden Christenheit entspricht, ist aber der Übergang zum letzten, geistigen und höchsten Kultus, welcher angebahnt wird durch Meine direkten Mitteilungen, die Ich euch schon seit mehr als dreißig Jahren zukommen lasse.“ [PH.01_007,05 und [PH.01_017,08]

 

[Bemerkung: Hieraus erfolgt unmittelbar, dass Jesus drei volle Jahre und noch einige Monate Sein Amt als Messias ausgeübt hat.]

 

In Jugend Jesu steht an manchen Stellen: „Ich lebte die bekannte Zeit bis zum dreißigsten Jahre geradeso, wie da lebt ein jeder wohlerzogene Knabe, dann Jüngling und dann Mann, und musste durch den Lebenswandel nach dem Gesetze Mosis die Gottheit in Mir – wie ein jeder Mensch Mich in sich – erst erwecken.

 

[Bemerkung: Also dürfen wir an dieser Stelle nicht vergessen, dass Jesus eine kurze Zeit vor Seinem dreißigsten Jahre bereits angefangen hat!] Andere Texte widersprechen dem allerdings!

 

Von da an zog Sich dann Jesus ganz zurück und verübte vor den Menschen bis in Sein dreißigstes Jahr kein Wunder mehr, und lebte und arbeitete dann wie ein jeder andere Mensch. – Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre? [JJ.01_000,01] 1. & [JJ.01_298,26] & [JJ.01_300,01]

 

In dem Büchlein Die drei Tage im Tempel steht: „Dass Ich darauf bis in Mein dreißigstes Jahr von Meiner Göttlichkeit wenig mehr merken ließ, ist bekannt, und somit ist diese einzig richtige und wahre Mitteilung über die drei Tage im Tempel zu Ende.“ [DTT.01_032,16]

 

[Bemerkung: Wenn jemand bereits 30 Jahre alt geworden ist, ist er schon in seinem einunddreißigsten Jahr!)


Das Grosse Evangelium nach Johannes betont mehrmals an verschiedenen Stellen, dass Jesus in etwa mit dreißig Jahren angefangen hat. Darüber kann es kein Missverständnis geben. So kam aber Christus ganz arm und klein und anscheinend schwach zur Erde, und gab nahezu volle dreißig Jahre (außer bis zu seinem zwölften) kein Zeichen vor den Augen der Großen von Sich, sondern arbeitete schwere Arbeiten, war samt Josef ein Zimmermann und gab Sich nachher auch noch mit dem gemeinen Proletariat ab… und an einer weiteren Stelle: … Siehe, Ich bin schon dreißig Jahre in dieser Welt und habe noch nie ein Weib berührt; wie sollte Ich nun auf einmal dich begehren wollen?!

 

[Bemerkung: Dies sagte Jesus zu einer Frau an der Wasserquelle vom Urvater Jakob! – Johannes 4 in Bezug auf das Evangelium Johannes durch Jakob Lorber. - [GEJ.01_005,15 & GEJ.01_026,06]]


Jesus ist nun mit Maria (in Nazareth) im Gespräch. Maria eilt in die Speisekammer und findet diese vollgesteckt mit Brot, Mehl, Früchten, geräucherten und frischen Fischen, mit Milch, Käse, Butter und Honig! Als die Mutter solch großen Vorrat in der Speisekammer erschaut, da wird es ihr völlig bange; sie eilt schnell zu Mir zurück, fällt vor Mir auf die Knie nieder und dankt Mir kniend für solch eine reiche Versorgung ihrer Speisekammer! Ich aber beuge Mich schnell zur Erde und hebe die Mutter empor, und sage zu ihr: „Was tust du Mir, das allein dem Vater gebührt? Stehe auf; denn wir beide kennen uns ja schon seit dreißig Jahren, und Ich bin ja doch stets Derselbe und der Gleiche!“ [GEJ.01_108,07,9]

 

Der befreundete Cyrenius kam auf Besuch zu Jesus in Nazareth und während dieses Gesprächs wurden die Kinderjahre von Jesus in Ägypten (Ostrazine) herangeholt. Sagt der Cyrenius: „Ja, ja, das sehe ich nun ganz klar ein und muss es einsehen, weil ich Dich schon seit dreißig Jahren kenne, wer Du bist; …“ [GEJ.02_024,08]

 

Jakobus, Josephs Sohn, der des Schreibens wohl kundig war, holte eine ziemlich dicke Rolle aus seinem Schrank und überreichte sie dem Cyrenius mit den Worten:

Hoher Herr, hier habe ich von Seiner Geburt an alles aufgezeichnet bis zu Seinem fünfzehnten Jahre, tatenreich aber eigentlich nur bis in Sein zwölftes Jahr; denn nach dem zwölften Jahre verlor sich Seine göttliche Gabe so ganz und gar, dass davon aber auch nicht die leiseste Spur mehr zu entdecken war. Darum stehen die drei Jahre 13, 14 und 15 auch völlig leer; denn bis auf einige ziemlich weise Worte hat sich da nichts Erhebliches mehr ereignet, und so habe ich es denn auch über Sein fünfzehntes Jahr hinaus nicht mehr für nötig gefunden, die ganz gewöhnlichen menschlichen Begebnisse, die ich an Ihm bemerkte, aufzuzeichnen, und so ist diese Beschreibung über Seine Jugendzeit als vollkommen für abgeschlossen zu betrachten. (Vgl. „Jugend Jesu“) [GEJ.02_025,02] –

 

[Bemerkung: Mit 20 Jahren hat sich noch ein speziellen Fall ereignet mit Jesus, darüber später in diesem Zusammenhang – und mit 29 Jahren, als Joseph in Seinen Armen starb!]

 

Der Pharisäer ROBAN berichtet über den Tempel: „denn der ganze Tempel ist schon seit dreißig Jahren in ein Wechsel- und Verkaufshaus umgewandelt worden, und da ist von dem wahren Jehova und vom Moses schon lange keine Spur mehr anzutreffen!“ [GEJ.02_083,18

 

Im Grossen Johannes-Evangelium sagt der Pharisäer Chiwar zu seinen Kollegen: „Ja, es ist ein und derselbe! Ich kenne Ihn schon mehrere Jahre, wie auch den alten Joseph, der erst vor etwa einem Jahr gestorben ist; [wahrscheinlich im Jahr 21 nach Christus]; Ich habe an Ihm fürwahr nicht die leiseste Spur von etwas Außergewöhnlichem entdeckt, obschon – wie man mir hie und da erzählt hat – sich bei Seiner Geburt, die zu Bethlehem in einem Schafstalle erfolgt ist, ganz außerordentliche Dinge sollen zugetragen haben, sowie nachher bis in Sein zwölftes Jahr. Aber vom zwölften Jahre an habe sich all das Außerordentliche verloren, die großen Hoffnungen Seiner Eltern gingen unter, und Er blieb bis nun, respektive in Seinem dreißigsten Jahr, das eben das gegenwärtige ist, ein höchst unbeachteter, allereinfachster Zimmermann!“ [GEJ.02_090,07]


„Aber mit Seinem dreißigsten Jahre verschwand Er auf einmal aus Seinem elterlichen Hause und soll Sich eine Zeitlang in der Wüste bei Bethabara, wo am kleinen Jordan der berühmte Johannes sein Wesen trieb, aufgehalten haben und Sich von selbem haben taufen lassen.“ [GEJ.02_090,09]

 

Sagt der Pharisäer Korah: „Ja, ja, du wirst recht haben! Diese Geschichte in Bethlehem hat vor ungefähr dreißig Jahren viel Aufsehen gemacht; und so ich mich nicht irre, so hat der alte Herodes eben seinetwegen den grausamen Knäbleinmord anbefohlen. Er aber sei nach Ägypten entflohen. – Nun siehe, da bin ich nun ja schon ganz im klaren! Nun, nun, das also ist derselbe Jesus!? Ja, an dem kann allerdings etwas Außerordentliches sein, und du wirst mit deiner Annahme sicher nicht weit vom Ziele sein! Aber sprechen möchte ich ihn denn doch noch, bevor er diesen Ort zu verlassen hat.“ [GEJ.02_090,7-10]

 

Der Hauptman zu dem Obersten aus einer Gruppe Pharisäern, welche nach Jesus recherchierten und wovon einige Pharisäer schon mittlerweile ganz nah an Jesus dran waren, sagten an dieser Stelle: „Die Geschichte weiset, dass die Templer seit schon mehr denn dreihundert Jahren keinem Menschen etwas Gutes getan haben. Und war noch dann und wann eine edle Seele unter ihnen, so haben sie mit ihr getan, wie bekanntermaßen vor noch kaum dreißig Jahren mit dem frommen, biederen Zacharias;“… [GEJ.02_124,05]

 

[Bemerkung: Noch immer wurde dies alles gesagt im ersten Amtsjahr Jesu! – Einerseits scheint es so, als ob dies keine 30 Jahre waren, dass Zacharias ermordet wurde; andererseits sieht es so aus, dass, als Jesus auf Seinem letzten Tag von Seinem 29. Jahr auf dem 6. Januar 22 n. Chr. schon am nächsten Tag seines 30. Jahres das Haus Josephs verließ [der nicht mehr lebte und schon ein Jahr davor verstorben war!] und gleichzeitig das Haus von Maria. Dies erklärt vielleicht, weswegen geschrieben steht: ‚in Seinem 30. Jahr!‘]

 

Der Römer Markus [ein alter Kriegskamerad von Cyrenius] auf dem Hügel am Weißen See, in der Nähe von Tiberias und Caesarea Phillippi, erzählte das folgende in seiner Hütte, wo Jesus und Seine Schüler verblieben. Er sagte:

‚‚Für so etwas sollte denn der liebe Gott, so Er keine alte jüdische Fabel ist, denn doch ein Gegenmittel finden; aber es rührte sich von oben her bis zur Stunde noch nichts! Gott kann noch immer ganz geduldig und gemächlich solch namenlose Greuel ansehen, so wie Er vor etwa dreißig Jahren in Bethlehem hatte zusehen können, wie durch ein allertyrannischestes Machtgebot Kinder männlichen Geschlechts von ein bis zwölf Jahren bei fünftausend an der Zahl an einem Tage sind hingerichtet worden, und das auf die grausamste Art von der Welt!“ [GEJ.02_178,09]

 

[Bemerkung: Das ermorden von Kindern bis zum zwölften Lebensjahr war der ursprüngliche Plan von Herodes, jedoch unter suggestivem Einfluss von Cornelius wurde dies verhütet und reduziert bis auf das zweite Lebensjahr!]

 

Der Oberste Julius, der zusammen an einem Tisch mit Cyrenius und Jesus saß, sagte: „Man erzählt uns wohl, dass vor ungefähr dreißig Jahren ein Menschenpaar aus Galiläa nach dem Genusse des Satanswassers nicht gestorben sei.“ (Bemerkung: Joseph und Maria!) [GEJ.02_236,23]

 

Ein junger Pharisäer in Anwesenheit von Richter Julius, Jesus und Cyrenius sagte: „Aber es ist denn gewisserart doch etwas höchst außerordentlich Sonderbares und eine große Frage, wie dieser Mensch zu solchen außergewöhnlich höchsten, gottähnlichen Eigenschaften gekommen ist! Denn soviel wir aus unseren Nachforschungen über ihn und seine Herkunft herausgebracht haben, so sei er eines Zimmermanns Sohn, der stets, bis etwa in sein dreißigstes Jahr, daheim geblieben sei und mit seinem Vater und etwaigen andern Brüdern gezimmert habe, bald dort, bald da, und es habe da niemals jemand etwas Außerordentliches an ihm entdeckt; man habe ihn auch nie lesen und schreiben und rechnen sehen, auch soll sein Umgang mit Menschen ein sehr wortkarger und nichts weniger als irgendein geistreicher gewesen sein! Also soll auch das Fischen zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört haben, und er fischte stets mit gutem Erfolge, darum ihn die Fischer auch gerne bei sich hatten.“ [GEJ.03_006,02 und 04]

 

Mathaël warnt Cyrenius vor dem Obersten der Tempel“Sieh, dieser ist es (der Oberste Stahar), der vor dreißig Jahren die Hand an den Oberpriester Zacharias gelegt und ihn zwischen dem Opferaltare und dem Allerheiligsten, durch den Vorhang getrennt, ermordet hat…“ [Bermerkung: erwürgt!] [GEJ.03_146,10]

 

Der Engel Raphaël sagte zu dem achtundsiebzigjährigen Alt-Obersten Stahar des Tempels: „Du erlebtest aber nun nicht zum ersten Male etwas, das die alten Väter erlebt haben! Du hast ja vor dreißig Jahren auch schon etwas Ähnliches im Tempel erlebt, worauf dann eben der damalige Oberpriester hauptsächlich durch deine Hand zwischen dem Altare und dem Allerheiligsten fiel! Warum glaubtest du denn damals nicht dem offenbaren Wunder, und warum wurdest du grausam gegen einen Oberpriester sogar?!“ Sagt Stahar: „Liebster, allmächtiger Bote des Herrn, erinnere mich nicht an eine Zeit, in der ich sicher nur durch einen Fluch das Licht der Welt erblickte, und an eine Tat, die ich nachher mehrere tausend Male tiefst bereut habe! Aber es war damals für mein Gemüt und für mein Wissen nahe nicht anders möglich!“ [GEJ.03_152,12,13]

 

Der Engel Raphaël sagte weiter: „Aber es kann der zu blinden und zu dummen Menschheit eben nicht zu hoch angerechnet werden, so sie in ihrer Blindheit Sünden aller Art von Grausamkeit begeht, und sollst auch du wegen Zacharias nicht gerichtet werden, und darum um so weniger, weil du solchen Frevel schon oft und oft recht ernstlich bereut hast, was dir sehr zugute gezeichnet ward; aber es fragt sich nun, was du tun würdest, so du im Angesichte des schon seit dreißig Jahren in dieser Welt unter den Juden wandelnden und lehrenden Messias stündest, und was deine fünfzig Kollegen tun würden! Würdest du Ihm die gebührende Ehre geben und Ihn als das in deinem Herzen anerkennen, was Er ist?“ [GEJ.03_153,03]

 

Der Engel: „Siehst du hier nicht auch eine neue Lade des neuen Bundes, von der die tote neue im Tempel wohl ein mahnendes Symbol ist? Aber das Geistleben Jehovas, das ehedem über der alten Lade schwebte, hat Jehova Selbst schon vor dreißig Jahren in den Gottmenschen gelegt, und Dieser ist nun hier in der Welt und lehrt die Menschen Selbst Ihn erkennen!“ [GEJ.03_153,11]

 

Cornelius, der Bruder des Cyrenius sagte: „Damals aber zählte ich erst fünfundzwanzig volle Jahre, und ich bin nun um gute dreißig Jahre älter, habe unter dieser Zeit sehr vieles durch- und mitgemacht, habe vieles gesehen, gehört und erfahren; aber trotz alledem sind mir die sonderbaren Worte Davids und Deine Geburt und alle sie begleitenden Erscheinungen noch so lebendig vor den Augen schwebend, als hätte ich sie erst gestern oder vorgestern, wie man zu sagen pflegt, mit Haut und Haaren erlebt. ..“ [GEJ.03_179,03]

 

Die drei Weisen aus dem Osten [Morgenland] besuchten den Herrn in etwa dreißig Jahre später. Der Herr Jesu sagte zu ihnen: „Habt ihr denn bis in euer Land nichts vernommen, wie da vor dreißig Jahren zu Bethlehem, der alten Stadt Davids, den Juden ein König von einer Jungfrau in einem Stalle geboren ward?“ [GEJ.03_197,01]

 

Sage Ich zum Schabbi [dem astronomischen Perser]: „Nun, Freund, wie sieht es bei dir mit jener Messiasgeschichte aus, die vor dreißig Jahren in euren Landen die bekannten Morgenlandsweisen ruchbar gemacht haben? Hältst du das auch noch für ein Astrologenmärchen?“ [GEJ.03_202,07]

 

Der Templer Zinka sagte: “Nur zu jung kommt er mir vor; denn er soll bereits in die dreißig Jahre sein!“ [GEJ.04_025,01]

 

Roklus, der Essäer sagte zu dem Engel Raphael: „Bist du am Ende gar jener wunderbare Nazaräer selbst? Auch gut, und eigentlich noch besser; denn da lernen wir den Mann oder Jüngling am Ende doch selbst kennen, von dem wir schon so vieles und überaus Außerordentliches vernommen haben! Nur etwas zu jung siehst du mir für den Nazaräer aus, der nach der Beschreibung mindestens dreißig Jahre haben soll!“ [GEJ.05_053,04]

 

Roklus sprach mit dem Engel Raphael weiter über Jesus, über das, was er von einigen Handelsleuten über Ihn erfahren habe: „Im Städtchen Nazareth, am oberen Jordan gelegen, nicht im Flecken gleichen Namens im Gebirge - dort lebte ein Zimmermann und hatte mit seinem zweiten Weibe einen Sohn gezeugt, den er ,Jesus‘ benamsete. Dieser war bis zu seinem dreißigsten Jahre auch ein Zimmermann und stets ein stiller, viel denkender, aber wenig redender Mensch. Er war sonst ein äußerst gesitteter Mann; man hörte ihn nie zanken und sah ihn auch nie huldigen weder irgendeiner reizenden Venus und ebensowenig dem Bacchus. [Bemerkung: ‚Es gab also damals zwei Nazareths! – und mit dem heutigen falschen Nazareth auch noch ein drittes Nazareth!] Eine stete und bescheidenste Nüchternheit war seines Lebens vorherrschender Charakterzug. Daneben war er stets sehr demütig und barmherzig gegen die Armen und verlangte für seine stets ausgezeichnete Zimmermannsarbeit einen nur ganz kleinen Lohn, den er immer höchst gewissenhaft an seine Eltern abführte. Mit dem Tage aber, als er genau dreißig Jahre alt wurde, legte er alles Werkzeug zur Seite und rührte weder Axt noch Säge mehr an. Seine Brüder und seine etwa noch lebende Mutter, alle vollkommen ehrliche Leute, fragten ihn um den Grund, und er soll ihnen folgende höchst mystisch klingende Antwort gegeben haben: ,Es ist die Stunde gekommen, von der an ich den Willen meines Vaters im Himmel erfüllen muss, darum ich denn auch in diese Welt gekommen bin!‘ Darauf verließ er bald das elterliche Haus, zog in die kleine Wüste unweit des Ausflusses des Jordans aus dem See, an dem wir uns soeben befinden, nahm dort Jünger an;“ … [GEJ.05_054,4,5]

 

Cyrenius zu einem der Pharisäer: „Ich habe in Ihm eben jenen Menschen gefunden, den ich vor – sage – dreißig Jahren vor der grausamsten Verfolgung des alten Herodes gedeckt habe, und Er ist Ebenderselbe, der vor dreißig Jahren, als mein Bruder Augustus die Volksbeschreibung und -zählung im ganzen, weiten Römerreiche und somit auch im Judenlande einführte, zu Bethlehem in einem Schafstalle von des Zimmermanns Joseph jungem Weibe unter allerlei wunderbaren Erscheinungen geboren, von den Weisen des Morgenlandes durch einen sie dahin führenden großen Schweifstern erkannt und als ein künftiger König der Juden begrüßt und beschenkt, schon damals als eine ganz besondere Erscheinung für die Menschen dieser Erde von den erstaunten Hirten besungen ward, dessen ihr euch wohl noch ein wenig erinnern dürftet! Sollte euch davon, obwohl ihr schon die sechzig Jahre Alters zählen dürftet nichts zu Ohren gekommen sein, so steht hier mein Bruder Kornelius, der damals eben in Bethlehem das römische Beschreibungsgeschäft leitete, als ein sogar noch sehr wohl lebender Zeuge vor euch und nebst ihm ich selbst, der ich auch schon an dem kaum vierzehn Tage alten Kinde derartige Göttlichkeitsindizien wahrzunehmen und zu erfahren die höchst unerwartete Gelegenheit fand, die mich unter dem größten und ehrfurchtsvollsten Staunen keinen Augenblick in einem Zweifel ließen, dass dies Kind alleroffenbarst mehr als irgendein noch so vollkommenes Menschenkind sei.“ [GEJ.05_149,04,5]

 

[Bemerkung: Die Volksbeschreibung war in dem ganzen Römerreiche und inklusive in Palästina das erste Mal in der Geschichte!]

 

Die zwanzig Pseudogriechen [Templer] dankten, saßen zum Tische, allda wir saßen, und fingen mit aller Lust zu essen und zu trinken an und erzählten uns viele heitere Dinge aus dem gegenwärtigen Zustande des Tempels, von der neuen und falschen Bundeslade, weil die alte merkwürdigermaßen seit dem grausamen Tode des damaligen Hohen- und Oberpriesters Zacharias ihre ganz wunderbare Kraft gänzlich verloren habe. Die neue [Arche] aber sei darum nun schon beinahe dreißig Jahre alt, und es sei mit ihr in diesem Zeitraume gar kein Wunder mehr verrichtet worden, und dennoch bete das dumme Volk die neue für die alte an.“ [GEJ.06_016,08]

 

[Bemerkung: Offensichtlich hat man nach dem Mord an dem Hohepriester Zacharias die Arche ungefähr neun Monate später anfertigen lassen!]

 

Die drei Magier aus dem Morgenland begegneten Jesus mehr als 30 Jahre später. […] und der eine Magier, der Älteste, fing nun an und sagte: „Wir drei waren schon einmal vor dreißig Jahren hier und sind weiten Weges aus dem fernen Morgenlande hierhergereist; denn wir sind durch einen besonderen Stern erweckt worden, und in der Schrift der Sterne stand es geschrieben: ,Im tiefen Westen ist dem entarteten Volke Gottes ein neuer König geboren worden. Seines Leibes Mutter ist eine Jungfrau und nie von einem Manne berührt worden; denn das Kind in ihr ist gezeuget durch des großen Gottes Kraft, und sein Name wird groß sein unter allen Völkern der Erde, und er wird ein Reich gründen und im selben als ein allermächtigster König ewig herrschen. Und wohl allen, die in seinem Reiche leben werden; denn über sie wird der Tod keine Macht mehr haben!`“ [GEJ.06_037,09,10]

 

Ein Arzt kam ins Gespräch mit dem Herrn am Euphrat, und Jesus sagte zu ihm: „Aber Ich habe solches Leben aus Gott nicht etwa vom Mutterleibe aus in diese Welt gebracht! Der Keim lag wohl in Mir, aber er musste erst entwickelt werden, was Mich nahe volle dreißig Jahre Zeit und Mühe gekostet hat. Nun stehe Ich freilich als vollendet da vor euch und kann euch sagen, dass Mir alle Gewalt und Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, und dass der Geist in Mir völlig eins ist mit dem Geiste Gottes, darum Ich denn auch solche Zeichen wirken kann, die vor Mir noch nie ein Mensch gewirkt hat.“ [GEJ.06_090,11]

 

Jesus sagte zu einem der drei Magier: „Es sind bei der Geburt des Mittlers ja ohnehin Weise aus eurem Lande schon vor dreißig Jahren hier gewesen und haben Ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen zum Geschenk gebracht. Habt ihr denn von jenen nichts erfahren?“ [GEJ.07_118,01]

 

[Bemerkung: Offensichtlich wird die historische Geschichte über Jesus zum größten Teil berichtet in den ersten sieben Teilen des großen Evangeliums Johannes, weil dort immer die Rede ist vom ersten Jahr Jesu!]

 

Sagte einer der Pharisäer zu Raphael Lazarus betreffend: „Das sicher, und doch ist es also! Ich sage dir nun sogar das, dass der große Heilsmann sich sogar unter euch befinden könnte, und wir würden ihn sicher nicht erkennen, so er selbst sich uns nicht zu erkennen geben würde! Wir hielten heimlich schon diesen wahren zweiten Samuel dafür; nur kam er uns denn doch etwas zu jung vor, da wir vernommen haben, dass der große Heilsmann schon bei dreißig Jahre Alters haben soll, was uns aber auch nicht ganz genau bekannt ist. Aber wir haben nun nur die größte Sehnsucht, ihn selbst zu sehen und zu sprechen! Darum sage es uns doch, wo wir ihn sehen und sprechen können!“ [GEJ.07_153,16]


Lazarus erzählte, wie sein Vater das so genannte „Prüfungsgeld“ für das zwölfjährige Kind Jesus bezahlte. Er war also damit im Gespräch mit einigen Pharisäern:

Als Er zwölf Jahre alt war, kam Er mit Seinen irdischen Eltern zu der vorgeschriebenen Knabenprüfung nach Jerusalem, blieb drei volle Tage im Tempel und setzte durch Seine Antworten und Fragen alle Ältesten, Schriftgelehrten und Pharisäer ins größte Erstaunen, was mir mein Vater, der für Ihn wegen der Armut Seiner Eltern sogar die höhere Prüfungstaxe bezahlt hatte, erzählte.

Auch das wird den älteren von euch noch sicher verinnerlich sein, wenn gerade schon das nicht, dass er der Wut des alten Herodes entflohen und nach drei Jahren aus Ägypten wieder nach Nazareth zurückgekehrt ist. Und sehet nun, der Mann, der nun so große Werke verrichtet bloß durch die rein göttliche Macht Seines Willens und Seines Wortes, ist ebenderselbe vor dreißig Jahren zu Bethlehem neugeborene König der Juden und ebenderselbe weise Knabe, der vor zwanzig Jahren [Bemerkung: genau geschrieben achtzehn Jahre!] den ganzen Tempel ins größte Erstaunen versetzte.“ [GEJ.08_006,13-16]

 

[Bemerkung: Hier wird gesprochen über 20 Jahre, obwohl dies war vor 18 Jahren; - möglicherweise wurde dies nach der Umgangssprache aufgerundet! – ebenso wie auch mit dreißig Jahren, dass in dem nachfolgenden Text nun auf einmal mit 32 Jahren bekundet wird – Wenn man es über einen 32-jährigen hat, dann war es offensichtlich der Gebrauch, dies nach oben aufzurunden!?]


Der Wirt war im Gespräch mit Jesus, dem Hauptmann und Agrikola. Hier ward unser Wirt zu Tränen gerührt und sagte: „Gott, Herr und Meister! Es ging mir das im Geiste vor, dass es also sein werde, wie ich Deiner nur ansichtig wurde; aber ich getraute mich doch nicht, mich darüber laut zu äußern. Da Du mich nun aber gnädigst daran erinnert hast, so ist es nun ja außer allem Zweifel, daß Du Derselbe bist, dem schon vor zweiunddreißig Jahren mein Lieblingspsalm allein gegolten hat. O welch ein endlos großes Heil ist nun meinem Hause widerfahren! O Herr, o Gott! Welchen Psalm soll ich Dir denn jetzt vorsingen?“ [GEJ.08_116,16]

 

Einer der Indojuden sagte in der Gesellschaft:

„Freund, diese Versammlung des Volkes zur Wahl eines Königs aus der Zahl der siebenhundert Patriarchen geschah vor dreißig Jahren nach unserer Zeitrechnung, und das Volk enthielt sich um so mehr bis zur Stunde einer Königswahl, da nach einem Jahre unsere ausgegangenen sternkundigen Weisen wieder zurückkamen und uns treu und wahr ganz umständlich erzählten, wie und wo sie den neugeborenen König der Juden gefunden haben, und welche unerhörten Wunder aus den Himmeln Seine Geburt und Sein Dasein auf Erden verkündeten und verherrlichten!

Auf diese Nachricht, an die auch unsere siebenhundert Patriarchen glaubten, obschon einige mit sauren Mienen, unterblieb bis zur Stunde eine irgend erneuerte Königswahl. Es verstrichen aber seit jener Zeit schon mehr denn dreißig Jahre, und es wurden von uns zu verschiedenen Malen Kundschafter hierher gesandt, um zu erfahren, wie es mit dem Könige aller Juden, wo solcher auch auf der Erde immer wohnen möge, stehe. Selbst unsere alten drei Sternkundigen haben sich schon vor etwa ein paar Jahren wieder hierher begeben; ob sie schon wieder mit guter Nachricht heimgekehrt sind, das wissen wir nicht, da unser Wohnland nun um vieles größer ist, als es zur Zeit der ersten Besitznahme war und nun oft schon etliche Jahre dazu erforderlich sind, bis das ganze, nun sehr große und weit auseinander wohnende Volk erfährt, welche Nachrichten von außen her ins Land gebracht worden sind.“ [GEJ.09_105,07,8]

 

Sagte Ich: „Maria, war Ich nicht von der Kindheit an bis zu Meinem dreißigsten Jahre unter euch Heimischen? Habe Ich nicht gar oft euch über Mich belehrt und Meine Worte auch mit allerlei Zeichen bestätigt? Bin Ich nicht auch nachher nach Nazareth gekommen, habe gelehrt und Zeichen gewirkt? Was aber haben die blinden Heimischen in und um Nazareth gesagt?“ [GEJ.09_116,28]

 

Auch die Maria, die gleich dem Joseph eine strenge Jüdin war und noch auf den Tempel hielt – wenn auch in Meiner Zeit nicht mehr so viel wie ehedem –, verwunderte sich über den treuen Altjudensinn und über die Stärke des Glaubens der Samariter und sagte am Ende: „So diese den Tempel bewachten und leiteten – was leider nicht ist –, da würde die alte Lade wieder vom Geiste des Herrn zum Heile Jerusalems und aller Juden erfüllt sein, und die Engel würden die Jungfrauen im Tempel speisen mit himmlischer Kost, wie solches noch geschah vor etlichen dreißig Jahren unter dem frommen Simeon und der greisen Anna, die des Tempels Jungfrauen zu versorgen hatte.“ [GEJ.09_130,02]

 

Hier fragt Mich der weise Philopold, sagend: „Herr und Meister voll Liebe und Weisheit und Kraft! Wir haben aus Deinem wahrhaftigst göttlichen Munde so vieles von Deinem Wirken vernommen, aber vom ersten Wirken, als Du das irdische Elternhaus verlassen hast, wissen wir gar nichts. Ich habe mich mit Maria, Deines Leibes Mutter, und ebenso mit Joel und auch mit Deinen andern irdischen Leibesbrüdern über Deine ganze Jugendzeit getreulichst besprochen, und was ich vernommen hatte, von Deiner wundersamen Darniederkunft ins Fleisch der Maria angefangen bis zu Deinem dreißigsten Erdenlebensjahre, habe ich getreust ohne allen Zusatz und ohne eine Weglassung in ein Gedenkbuch zusammengeschrieben in griechischer Zunge und Schrift. Und so habe ich auch in freilich lauter Bruchsätzen als Nachtrag alles, was ich einmal hier selbst an Deiner Seite erfahren, und was ich von verläßlichen Augen- und Ohrenzeugen auch von vielen anderen Seiten und Orten her erfahren habe, in ein eigenes Buch niedergeschrieben. Aber von Deinem dreißigsten Jahre und vom Tage Deines Abganges aus Nazareth an bis über beinahe drei Monde Zeit hinaus konnte ich von niemand etwas erfahren, wo Du Dich in jener ganz ersten Zeit aufgehalten und was Du gewirkt hast.“ [GEJ.09_134,01]

 

Auf dem Markushügel beschrieben einige Griechen ihrem Gefährten, was Jesus, der Heiland nun für ein Mann war: „Er sei ein Galiläer aus Nazareth und der Sohn eines Zimmermanns, habe etwa in seinem dreißigsten Lebensjahre die Zimmerei völlig aufgegeben, Jünger an sich gezogen und dann sein Lehr- und Heilamt begonnen. Der Juden Priester aber verfolgen ihn, weil alles Volk zu ihm geht und an ihn glaubt, weil er seine Lehre mit großen Wundertaten und andern großen Zeichen bestätige.“ [GEJ.09_160,06]

 

In einer kleinen Stadt [in der Nähe von Bethsaida] sagte Jesus zu einem Wirt, wo Er eine Zeit verblieb: „Siehe, als Ich vor nahe dreiunddreißig Jahren zu Bethlehem in einem Schafstalle von einer reinsten und frömmsten Jungfrau namens Maria, einer einzigen Tochter des Joachim und der alten Anna, die stets im Tempel zu des frommen Simeon Zeiten zu tun hatten, bin in diese Welt geboren worden… Wenn denn also, da ist es ja doch sicher auch in der vollsten Ordnung, dass nun von Mir, wie auch von einem jeden wahren Juden aus, den Heiden dieselbe Liebe bezeigt werde, die sie Mir schon von Meiner Kindheit an bezeigt haben; und Ich habe nun im Verlaufe von über zwei und einem halben Jahre bei den Heiden weit und breit bei Meinen Lehrreisen stets mehr Glauben und Liebe gefunden als bei den Juden, die Mich für einen falschen Propheten, Betrüger, Volksaufwiegler und für einen mit dem Satan im Bunde stehenden Zauberer halten und vor dem Volke Mich als so etwas seiend erklären und Mir gleichfort, je mehr die gemeinen Juden an Mich glauben, nach dem Leben streben. Ich sage dir es aber auch, dass eben darum den Juden das Licht der ewigen Wahrheit genommen und den Heiden gegeben werden wird. Die Juden aber werden zerstreut werden in alle Welt und werden nimmerdar ein eigenes Land besitzen, sondern als verhasste Sklaven unter den Königen heidnischer Völker alle Schmach und Verfolgung zu ertragen haben zum bleibenden Zeugnis ihres Unglaubens und ihrer gänzlichen Lieblosigkeit. Sie werden den verheißenen Messias wohl immer erwarten, aber vergebens; denn Der bin Ich und sonst keiner mehr in Ewigkeit.“ [GEJ.10_146,01-04] *)

*) Siehe zum Thema Israel linke Randspalte unter „Kritik an der Neuoffenbarung?“, Thema „Falsches bei Jakob Lorber / Der Staat Israel“

 

Der Herr übernachtete bei dem Wirte Mucius und kam ins Gespräch mit einem Kaufmann und erzählte ihm manche Dinge. Der Kaufmann erstaunte immer mehr und sagte: „Ja auf ein Haar ist es so, und ich staune darüber um so mehr, als diese Ereignisse schon vor dreißig und mehr Jahren spielten (stattfanden), also zu einer Zeit, wo du augenscheinlich noch nicht geboren sein konntest. Woher sind sie dir da bekannt? Denn der Kreis, der von meinem Vater und jenem Adoptivvater wissen kann, ist auch schon längst ausgestorben.“ [GEJ.11_008,08]

 

Der Herr erinnert Rael an die Vergangenheit: „Als du vor nunmehr zweiundzwanzig Jahren im Tempel einstens warst, hast du zugehört und zugesehen, wie dort ein zwölfjähriger Knabe nicht nur durch seine Weisheit, sondern auch durch seine Wunderkraft alle in Erstaunen versetzte. Du verhieltest dich ganz ruhig unter den Zuschauern und wundertest dich sehr, wie die gar so blinden Pharisäer und Schriftgelehrten nicht merkten, wer denn hinter diesem Knaben verborgen war. Dir hatte es der Geist sogleich zu erkennen gegeben, daß hier der erwartete Messias leibhaftig vor jedermanns Augen stehe, und daß es eben nur eines solchen allerdicksten Hochmutes und einer solchen Seelenblindheit der sich für gelehrt haltenden Leviten und Schriftgelehrten bedürfe, um den Wald vor Bäumen nicht zu sehen.“ [GEJ.11_021,07]

 

[Bemerkung 22+12=34: Hier kann man weiter dazu sagen, dass Jesus‘ Amt in etwa 33 Jahre gedauert hat, und Er war schon in seinem 34. Lebensjahr, d.h. 3 Jahre und fünf Monate. Anscheinend hat der Herr begonnen Mitte Januar im Jahre 22 n. Chr. – in dem 15sten Jahr des Kaisers Tiberius – es ist klar, dass der Herr geboren wurde im 8. Jahr vor unserer christlichen Zählung – und damals war dies am 7. Januar 4151 und auch in diesem Monat am 7. Januar war es Vollmond. Dies war nicht der Fall am 7. Januar im Jahre 7 v. Chr. – Jesus wurde gekreuzigt im Jahre 26 im Monat Juni, fünf Monate später, als unsere regulären Ostern – laut dem ersten Buch der Großen Johannes-Evangelien [in dem ersten Buchteil]. Damit hat Jesus drei volle Jahre sein Amt ausgeübt. Jesus wurde also 33 Jahre und wurde mit 33 Jahren in Seinem 34. Jahr gekreuzigt. Dies ist genau so, wenn wir sagen, wir leben in dem 21. Jahrhundert, obwohl wir in 2000 mit so vielen Jahren leben.]

 

Seit drei Jahren nun, wo ein Prophet erstanden ist, der Jesus von Nazareth heißt, weiß nun niemand genauer als gerade du, dass dieser ebenderselbe Knabe ist. Und niemand in ganz Israel ist auch mehr überzeugt als du, dass Jesus ist Christus, der wahrhaft Gesalbte Gottes.“ [GEJ.11_021,10]

 

Bemerkung: Es ist hier ganz deutlich und einwandfrei, dass Jesus nie älter geworden ist als 33 Jahre und mehrere Monate, geboren im 8. Jahr vor unserer Christlichen Jahrzählung.

 

In Ägypten besuchte Cyrenius häufig die heilige Familie Joseph und Maria, wo Cyrenius ein Haus für sich gekauft hatte mit einem großen Gemüse- und Obstgarten und Tieren. Das Haus war immer voll mit Gästen. Einigen Gästen aus der Stadt Ostracine war es aufgefallen, dass das Kind außergewöhnlich klug war und sehr vertrauliche Gespräche mit Cyrenius hatte. So fragten sie ihn, wie alt das Kind doch sein könnte. Denn er sprach wie ein erwachsener Mann und machte den Eindruck, auf sehr vertraulichem Fuß mit dem Landvormund zu stehen. Aber Cyrenius sagte ausweichend, dass dies für ihn kein Problem wäre, gerne mit jungen Kindern sich zu unterhalten, da er ein Kinderliebhaber war. Ihr alle habt doch gesehen, wie besonders geistreich dieses Kind ist und wie es ist kaum drei und ein halbes Jahr zu dieser geistigen Reifheit gekommen ist. Darüber könnt ihr besser nachfragen bei Seinen Eltern, und diese werden euch am besten informieren. [JJ.01_240,09-16]


[Bemerkung: Hier sehen wir einen Widerspruch (durch Cyrenius) was die Anzahl von Jahren betrifft, wie alt das Kind Jesus war, als er im Gespräch war mit seinen militaristischen Untertönen. Da muss er sich bestimmt geirrt haben. Oder die Übersetzung war falsch, da Cyrenius im Grunde genommen sehr genau war mit seinen Aussagen. Es liegt auf der Hand, dass dies „zwei und ein halbes Jahr“ sein muss. Dies schließt dann auch wieder an „ein halbes Jahr“ wohnen, wodurch Joseph und Maria genau drei Jahre in Ägypten verblieben. Da auch immer hier die Rede ist von drei Jahren.]

 

[Bemerkung: In der Jugend Jesu steht: Nachdem umarmte Joseph den Hauptmann und segnete ihn – und berief dann die Maria, auf dass sie sich setzte auf ihr Lasttier mit dem Kindlein. Als sonach alles zur Abreise bereitet war, sprach der Hauptmann zum Joseph: „Mann meiner höchsten Achtung! – werde ich dich je wieder zu sehen bekommen! – und dieses Kind mit der Mutter?!“ Und der Joseph sprach: „Es werden kaum drei Jahre verfließen, werde ich dich wieder begrüßen und das Kind und Seine Mutter! Des sei versichert; – nun aber lasse uns aufbrechen, Amen.“ – [JJ.01_034,15-17] …]

 

Als der Joel das Wasser geschöpft hatte, da fragte Joseph die beiden, wie weit es noch nach Nazareth wäre. Und der Cornelius sprach: „Mein Freund, da siehe hin, und du wirst leicht die Mauern der Stadt erschauen! Ein Kind erreicht sie leicht in einer Viertelstunde, und somit bist du nun schon so gut wie in Nazareth selbst.“ Joel dankte für diese Auskunft und trug sein Wasser zu seiner Gesellschaft. Als er damit bei seiner Gesellschaft anlangte, da fragte ihn sobald der Joseph, was er bei dem Häuschen alles für Erkundschaftungen eingeholt habe. Und der Joel sprach: „Ein Weib und ein Mann kamen mir sehr freundlich entgegen, gaben mir Wasser und sagten mir, dass hier schon die Stadt Nazareth ist! Ich aber dachte, wenn das die Stadt ist, da haben wir sicher nicht mehr weit zu unserer Pachtwirtschaft.“ Und der Joseph sprach: „Mein lieber Sohn, da hast du wohl ganz recht; aber weißt du auch, wem sie nun nach drei Jahren gehört? Dürfen wir einziehen in unsere einstige Wohnung? Siehe, daher heißt es hier wieder unter freiem Himmel übernachten und morgen erst nachsehen, wo sich für uns eine bleibende Wohnstätte wird auffinden lassen!“ [JJ.01_260,01-11]

 

Hier fragte die Salome samt dem Cornelius, wer denn die Gesellschaft sei, ob man ihr wohl trauen könne. Und die Söhne sprachen: „Wir kommen aus Ägypten und sind die ehrlichsten Leute von der Welt! Und unsere Bestimmung ist, uns hier in Nazareth etwas anzukaufen; [denn wir sind im Grunde selbst Nazaräer, nur hat uns eine gewisse Notwendigkeit nach Ägypten auf drei Jahre gebannt. Da sich aber diese unsere Verbannung wieder gelöst hatte, so sind wir nun wieder da, um uns hier eine Wohnung zu suchen.“ Als die beiden solches vernommen hatten von den vieren, da gaben sie ihnen sobald Holz und Feuer in gerechter Menge, und diese trugen es zum Joseph. [JJ.01_260,16-21]

 

Und der Cornelius nahm das Wort und sprach: „Gott, der Herr Israels ist mit euch, wie auch mit mir und meiner Gefährtin Salome! Es gelang mir, euch zu erkennen, und es unterliegt nun keinem Zweifel mehr, dass du alter, biederer Mann derselbe Joseph mit dem jungen Weibe Maria bist, der vor drei Jahren nach Ägypten zog, um der Verfolgung des Herodes zu entgehen. Ich bin darum hergeeilt, um dich also gleich aufzunehmen und dich in dein Eigentum einzuführen.“ [JJ.01_262,08-10]

 

Seine Familie blieb hier [in Ägypten] dann auch ungestört noch ein halbes Jahr wohnen, während jedermann ihn ehrte und anerkannte. Das Kind Jesus tat in dieser Zeit auch keine Wunder mehr, so dass jeder vor sich ein ganz natürliches Leben konnte leben. Jonatha jedoch war in dieser Zeit mehr bei Joseph als Gast zu Hause. Es war für ihn hier sein herrlichster Aufenthaltsort. [Jugend Jesus - 256) - ]

 

Nach drei Jahren genau kamen Joseph und Maria wieder zurück aus Ägypten, diesmal zu Fuß. Die sehr anstrengende Reise dauerte elf Tage, als sie in Nazareth ankamen. Sowohl Salome als Cornelius (der Hauptmann) fragten sich, was für Leute sie wohl waren, denn sie sahen abends spät im Dunkel ein Caravan von Menschen und Tieren, die gerade vor seinem Hause pausierten. Waren diese Menschen wohl zuverlässig, fragten sie sich.

 

Die Söhne von Joseph, die jedoch nicht durch Cornelius erkannt wurden, sagten, dass sie aus Ägypten kamen und die ehrlichsten Menschen der Welt waren. Sie wollten eine Wohnung in Nazareth kaufen. Sie seien nämlich selbst Nazarener und waren durch Umstände gezwungen drei Jahre in Ägypten sich aufzuhalten. Da die Umstände wieder aufgehoben waren, seien sie zurückgereist eine neue Wohnung zu suchen. Als Cornelius und Salome dies hörten, gaben sie sofort eine ganze Menge Holz und Feuer und die Söhne brachten dies zu Joseph. Das Holz wurde sofort entzündet, sodass jeder sich beim Feuer konnte erwärmen. Denn es war abends noch recht kalt-frisch. (Jugend Jesus 260)

 

Bemerkung: Wie bin ich dazu gekommen zu beweisen, das Jesus nur drei Jahre unter uns war? Und mit 33 Jahren gestorben ist? [vor 2000 Jahren] - Weil unter einigen der Lorber-Leser behauptet wird, dass Jesus älter war als 33 Jahre, und zwar mit 39 Jahren gekreuzigt wurde. Man hat nämlich diese [fälschliche] Berechnung gemacht, dass Jesus in 7 v. Chr. geboren wurde und mit 32 Jahren n. Chr. verstorben war. Dass diese Behauptung aber nicht möglich ist, beweist uns [die Bibel] und Jakob Lorber, so, wie dies ausführlich nun erarbeitet hier klar dargestellt wurde. Damit ist diese Sache nun somit völlig aufgeklärt!


(Mit Genehmigung des Verfassers, 9/16)

 

 

5. Jesus der Zimmermannsgeselle

Originaltitel: Gott über alles!

 

Bitte der Wilhelmine Hüttenbrenner:

„O Du allerheiligster, allerliebster und allerzärtlichster Herr Jesus, mein Gott, mein Vater! – Wie soll ich es denn anstellen, was tun, um Dich, du ewige, purste Liebe, über alles lieben zu können? – Denn siehe, ich kann mich noch so zusammennehmen und mich im Gemüte fassen, so kräftig ich es nur immer vermag, und kann es dennoch nicht dahin bringen, dass ich Dich mehr lieben könnte als so manches in der Welt, das mir in seiner Art irgend wohlgefällt und mein Herz besonders anzieht. – Ich weiß aber, dass es also gefehlt und nicht in der Ordnung ist. Darum wende ich mich an Dich, dass Du mir durch Deinen Knecht den rechten Weg zeigen möchtest. Vergib mir diese meine vielleicht recht dumme Dreistigkeit! Dein allein heiliger Wille geschehe!“  (HiG.02_47.06.03)


„Meine liebe Tochter! Diese Anfrage, wenn sie so recht vollernstlich aus deinem Herzen gekommen wäre, wie sie da oben steht, gefiele Mir um gar vieles besser als dein Namenstag. Aber siehe, da hat's, wie ihr zu sagen pfleget, eben einen kleinen `Haken`!

 

Ich weiß wohl, dass du Mich, wenn es so ziemlich leicht sein könnte, so recht von ganzem Herzen über alles lieben möchtest. Aber das ist eben der `hakliche` Umstand, dass dieses nicht ganz so leicht sein kann, wie du es dir, größerer Bequemlichkeit wegen, wünschen möchtest.

 

Mich über alles zu lieben, ist eine recht schwere Lebensaufgabe – weil Ich nicht so, wie allenfalls ein junger Mensch, in geschmeidigen Kleidern sichtbar bin, Mich auch nicht darauf verstehen kann, euch Mädchen im sogenannten guten Tone den Hof zu machen. Auch bin Ich weltlicherseits ein rechter `Schroll`, der sich auf die feine Sprache eigentlich nie verlegt hat und die Gegenwart von manchmal sehr empfindlichen Kindern auch gar nicht brauchen kann. Ich rede, so Ich rede, so hübsch derb von der Leber weg; meine es aber damit freilich wohl allezeit am allerbesten.

 

Aber das will nicht jedermann gefallen. Und darum geschieht es denn auch gar so leicht, dass sich junge, wohlgestaltete und wohlgesittete Mädchen leichter in irgendeinen jungen Weltmenschen verlieben können, besonders wenn er so recht nett zusammengestutzt ist – als in Mich, einen rauhen Zimmermannssohn, der dieses Handwerk bis in sein dreißigstes Jahr ausgeübt hat, um Sich und Seinen irdischen Eltern, Brüdern und Schwestern das tägliche, kümmerliche Brot zu verdienen, und der sehr grobe Hände hatte, mit vielen Arbeitsblattern versehen, und durchaus keine feine Rede; wohl mitunter fürs gemeine Volk recht herzlich, aber nie fein.


Siehe, so wie Ich aber war, bin Ich noch: weltlich ungeschliffen, geraden, aber stets ewig wahren Wortes, ein Feind aller Weltpracht, die den Geist verdirbt; und schaue auf sonst nichts, als bloß nur aufs Herz und auf dessen Werke!

 

Nun siehe, so du nun wissen möchtest, wie du es anfangen sollest, um Mich so recht über alles zu lieben, da frage dein Herz, wenn du so einen recht durch und durch arbeitsmüden Tagwerker, in grobe Kleider gehüllt, von der Sonne verbrannt, im Gesichte voll Bart und grober Arbeitsfalten und Striemen, siehst, – ob du dich in ihn so recht von ganzem Herzen verlieben könntest, darob, dass er Mir, so sein Herz in Ordnung ist, am nächsten steht?

 

Wirst du finden, dass du so einem Taglöhner, wie Ich Selbst einer auf der Erde war, recht von Herzen vor der ganzen Welt gut sein könntest, so werden auch wir uns in dem Grade nähern, als du in dir selbst die Möglichkeit gefunden hast, dich im Herzen also zu demütigen. (Obschon Ich wieder nicht verlange, dass jemand das wirklich in der Tat ausführen solle, wozu er im Herzen die lebendige Befähigung hat! Denn da bin Ich vollkommen durch den demütigen Willen zufrieden.)

 

Wer Mich recht lieben will, der muss Mich als gemeinen Taglöhner und Zimmermannsgesellen zu lieben anfangen und so emporsteigen zum Herrn, zum Vater und dann zum Gotte. – Dann wird er Mich bald und leicht `über alles` lieben. – Aber wohlgemerkt! Allezeit beim gemeinen Zimmermannsgesellen anfangen! Sonst geht es schwer oder gar nicht!

 

Das nehme dir, du Mein liebes Töchterchen, recht wohlüberleglich zu Herzen – dann wird dir das schon werden, was dir nun noch abgeht! Amen. – Das sagt dir der gemeine `Zimmermannsgeselle` und voll zerarbeitete `Taglöhner`! Amen. Amen. Amen.“ (HiG.02_47.06.03,01 ff)



6. Bildnis des Herrn

 

Jesus:Was den frommen Wunsch betrifft, den da schon seit lange hat der Maler W., mehr im Kopf als in der Brust und deren Eingeweiden, so sage Ich, dass Mir gar kein Bild, weder aus Farbe, noch weniger aus Holz oder gar aus Metall oder Stein, angenehm ist.


Denn sehet, dieses alles ist nichts als eine Materie und somit tot. So ihr mich aber nun bildlich darstellet in der Materie, so stellet ihr Mich im Tode dar als ein Meiner Haut-Außenform ähnliches Wesen – was da oft schon ausgezogen hat den Lebendigen aus euren Herzen und hat an dessen Stelle hingeheftet ein totes Bild Meiner Haut.


Daher sollet ihr viel mehr trachten nach dem lebendigen Bilde Meiner Liebe und Meiner Gnade in euren Herzen, als nach dem getreuen Abdruck Meiner Haut! Denn gleich wie euer Leben nicht in der Haut, sondern nur im Herzen wohnet, also geht auch aus Mir alles Leben nicht von Meiner Haut, sondern aus Meiner tiefsten Tiefe in euch über – so wie naturgemäß alles Licht und alle Wärme der Sonne ausgehet aus ihrem Zentrum, da ein kleiner Funke Meiner Gnade und Barmliebe ruhend wohnet. – Sehet, das ist die Wahrheit!


So ihr aber dennoch wollet ein Bild Meiner Haut, so will Ich es euch auch geben wie dem israelitischen Volke einen König! Wehe jedoch denjenigen, die es anzubeten sich unterstehen möchten! Deren Seele wird matt werden und deren Geist wird Mein Leben schwerlich je mehr voll in sich finden.


Das aber ist die Gestalt Meiner Haut, und zwar die des Kopfes, der Haare, Augen, Nase, des Mundes, der Ohren, des Kinnes und Halses:


Der Kopf sei 10 Zoll hoch, ohne die Haare, und 7 Zoll, da er ist am breitesten, ohne die Haare. Die Stirne habe 2/5 der ganzen Länge des Gesichts, und seien dann der Nase 1 1/2 Fünftel, und so von der Nase bis zum Ende des Kinnes ebenfalls 1 1/2 Fünftel gegeben.


Die Stirne sei eiförmig gebogen, ohne Falten, in der Farbe sehr licht, voll göttlicher Erhabenheit gegen die Haare, die da lichtgoldblond sein sollen.


Die Augen sollen sein groß. Blau die Iris. Die Pupille sehr schwarz verhältnismäßig zum Blau. Die Winkel rein. Die Wimpern frisch, die Brauen stark und dunkelbraun.


Die Nase sei gerade und edel, weich und nicht zu breit, auch nicht zu schmal.


Der Mund voll Würde und Anmut, halb offen wie beim Reden eines Liebenden zu seiner Braut, nicht zu schmal, noch zu weit, sondern gerecht, so die obere und so die Unterlippe, weich in den Winkeln und sanft in der Mitte.


Ein etwas hervorstehendes Kinn, nicht zu breit, noch zu enge, wohlgeschmückt mit einem etwas dunkler als die Haare gehaltenen Barte, letzterer abgeteilt gerecht in der Mitte des Kinnes. Der Bart soll sich eitel wenig verlieren längs den beiden Kinnladen und soll nicht mehr als 1/5 der Wange einnehmen. So soll auch der Ober-Mundbart sein gerecht, so dass weder die Lippen noch die beiden Mundwinkel beeinträchtigt werden.


Das Ohr aber soll sein genau nach dem Verhältnisse der Nase und soll sein frei von Haaren, welche hinter dem selbigen eine Handbreit sanft gewellt über den Nacken fallen sollen.


Der Hals aber sei mittellang, vollkommen, wie der einer Jungfrau.


Der Ausdruck des Antlitzes soll darstellen einen Bräutigam voll Liebe im wehmütigen Anblicke seiner ungetreuen Braut, ähnlich dem mit liebevollstem Herzen Abschiednehmenden, mit einer Träne der reinen wahren Liebe.


Die Gestalt sei angetan mit einem himmelblauen, israelitischen, weiten Faltenrocke mit weißen, fingerbreiten Brämen, stehend, barfuß, die rechte Hand ausstreckend nach euch Sündern – gleichsam sagend: `Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken!` – und die linke aufs Herz legend, gleichsam sagend: `Kinder, da ist der Weg des Lebens, da ist die Türe zum Vater! Wer nicht da hindurchgeht, der kommt nicht zum Vater!`


Dieses nun genau beschriebene Bild soll stehen wie auf einem Hügel, hinter dem eine große Glorie aufgeht. Zu Meiner rechten und linken Seite sollen sein zwei große Pfeiler, geziert mit zwei feurigen Cherubim. Und in der Mitte der Pfeiler befinde sich eine Gebottafel, getragen von einem Seraph. Von diesen zwei Pfeilern links und rechts ziehe sich eine starke Mauer fort.


Unter dem Hügel in der Ebene aber sollen dargestellt sein mehrere Menschengruppen, von denen wenige ihre Augen nach Mir wenden, die meisten aber, sich von Mir abwendend, auf klein zerbrochenen Gebottafeln stehen. Ganz im Winkel zur Linken befindet sich eine Rotte, Leitern an die Mauern legend und dieselbe erstürmen wollend, während die Leitern viel zu kurz und zu schwach sind, davon mehrere zerbrochene Stücke zeugen sollen.


Hinter Meinem Haupte zeigen sich ganz schwach – wie von lichtem Dunst umfangen – Teile der neuen Stadt der Heiligkeit Gottes, die soeben vor euch herabzusteigen angefangen hat.


Sehet, das ist dann ein vollkommenes Bild, wenn es wird, wie Ich es getreu angegeben habe. Aber es wird schwer sein, dasselbe recht zu machen ohne Meine Gnade. Wenn es aber der Maler W., der eiserne, will machen aus reiner Liebe zu Mir, dann wird die Gnade nicht unterwegs bleiben und das Bild wird in Erstaunen setzen alle, die es ansehen werden, wenn auch nur aus Vorwitz, und wird zerbrechen manches steinerne Herz, da es dann nicht sein wird ein bloßes Bild, sondern als solches ein inhaltsschwerer Anfangsbuchstabe des neuen Jerusalem, als was es auch allein angesehen werden sollte! – Amen.


Ich, Jesus, der wahre Christ voll Liebe und Weisheit! Amen.“ (HiG.01_40.06.01,01 ff)


Siehe auch Jakob Lorber: „Kindheit und Jugend Jesu“ (Das Jakobus-Evangelium). Lorber Verlag