„Vereiniget euch immer mehr in der Fürbitte, so werdet ihr eins in der Liebe, eins im Glauben, eins im Hoffen und Vertrauen und somit eins in Meinem Geiste!“

 


Über die der Fürbitte

 

 

1. Vom Wesen der Fürbitte

2. Die Wichtigkeit der Fürbitte

 


1. Vom Wesen der Fürbitte

 

Der Herr in „Die Haushaltung Gottes“:

 

Lieber Henoch, vollkommen war deine Rede, da sie zeigte, wie dein Herz beschaffen ist und wieviel Weisheit aus der Liebe im selben waltet! Damit du aber ganz vollkommen auch innewerden möchtest, wie alle Fürbitte geartet sein soll aus der ewigen Ordnung heraus, so höre:

 

Wenn du siehst, dass da irgendein wie immer geartet armer Bruder oder auch Schwester wandelt, das heißt, dass er entweder arm ist am Leibe durch die Schwäche oder gar gänzliche Unbrauchbarkeit eines und des andern Sinnes oder dass er arm ist im Herzen, arm an der Liebe, arm in der Kraft zur Tat, arm am Willen, arm in der Einsicht, arm am Verstande oder ganz verarmt am Geiste und an allem, was des Geistes ist und du erbarmst dich seiner aus der Liebe deines Herzens zu Mir und daraus erst zum Bruder oder zur Schwester, siehe, dann ist dein Erbarmen ein vollkommenes, da es dann schon eine Aufnahme Meiner großen Erbarmung ist auf gleiche Art, als so der Wind zieht durch den Wald und bewegt da die Bäume und rührt jegliches Blättchen am Baume, darum dann jegliches Blättchen fächelt und durch das Fächeln auch einen eigenen kleinen Wind zuwege bringt, welcher vom allgemeinen großen Winde aufgenommen wird also, als wäre er im Verhältnisse zu ihm wirklich etwas.

 

Du wirst aber auch schon öfters bemerkt haben, wenn der Wind geht, dass er da auch die dürren Blätter rührt; allein, da sie dürre sind und darum steif und tot, so halten sie den Zug des Windes nicht aus, brechen bald vom Zweige und flattern dann tot zur toten Erde nieder. Und führt sie der große Wind auch eine Zeitlang mit, so senken sie sich nach und nach aber doch dahin, wo die Vernichtung ihrer harrt!

 

Das Blatt des Baumes hat solche Bestimmung; aber nicht also der Mensch! Wehe ihm aber, so er am Baume des Lebens ist dürre geworden; wahrlich, er wird seiner Vernichtung nicht entgehen!

 

Solches aber ist zu entnehmen dem Gleichnisse, dass nur der Lebendige zur lebendigen Erbarmung gerührt werden kann durch Meine große Erbarmung; seine Erbarmung wird somit von Meiner aufgenommen, als wäre sie etwas. Gleichwie aber der Wind aufnimmt das gefächelte Lüftchen des Blattes und es alsdann mit sich führend, es seine Mitblätter bespülen lässt, also auch verhält es sich mit der Erbarmung des Menschen gegen seinen Mitmenschen, darum da ein Bruder dem andern so viel tun soll, als er kann aus der lebendigen, ja von Mir aus und durch Mich lebendigen Liebe heraus und Ich werde dann seine Tat und seine Fürbitte also ansehen, als wäre sie etwas vor Mir!

 

Siehe, wenn also der Wind geht, so nimmt er deinen Hauch mit, als wäre er etwas! Aber meinst du wohl, dein Hauch werde entweder den Wind verstärken oder ihm wohl gar eine andere Richtung geben?!

 

O siehe, solches vermag wohl der Hauch aller lebenden Menschen zusammengenommen nicht! Denn der mächtige Wind kommt, niemand der Menschen weiß es, woher; und wohin er zieht, weiß auch niemand, sondern allein seine ordnungsmäßige Richtung lässt er aus seinem Zuge dich gewahren. So du hauchst mit der Richtung, da wird dein Hauch aufgenommen und mitgeführt werden; hauchst du aber eigenmächtig dem Zuge entgegen, da wird dein Hauch zurückgestoßen werden und wird sich brechen an deinem eigenen Munde und also ersticken helfen dein eigenes Leben!

 

So du an einem Strome weinst und Tränen des Mitleids entfallen deinem Auge, wahrlich, auch sie werden, hast du deine Tränen fallen lassen ins Wasser des Stromes, dass sie darum eins geworden sind mit des Stromes Wasser, dem Meere der Erbarmung zugeführt werden! Wenn aber jemand auch weinen möchte am Strome, hätte aber nicht beachtet des Stromes Wasser und ließe seine Tränen fallen auf des Stromes Ufersand, werden solche Tränen wohl auch gelangen in das Meer?!

 

Siehe, wer da Mich zu einer Miterbarmung durch seine Fürbitte zu bewegen wähnt, ist der nicht noch dümmer als einer, der da der Meinung wäre, wo er immer eine Träne geweint hat, müsse das Meer hinkommen und da seine Träne aufnehmen, ohne nur im geringsten zu beachten, was das Meer ist und wohin ohnedies sogar jegliches Bächlein seine Richtung nimmt?!

 

Wer aber sich durch Mich bewegen lässt, der ist mit seiner Erbarmung in der Ordnung, und seine Tränen fallen schon sogleich ins Meer!

 

Wer hat denn dann bei Mir vorgebeten oder Mich bewogen, euch zu erschaffen, als außer Mir noch nichts war?! Oder bin Ich etwa seitdem härter geworden und liebloser, darum Ich Mich durch Meine Geschöpfe sollte zu etwas bewegen lassen?!

 

O siehe, dessen hat es wahrlich nicht vonnöten, wohl aber dessen, dass Meine Kinder sich von Mir bewegen lassen in ihren Herzen und Mich aufnehmen in der reinen Liebe, dann des Zuges Meiner großen Erbarmungen achten und sodann lebendig mitbarmherzig werden! Siehe, das ist Mein Wille!“

(HGt.01_172,18 ff)

 

 

2. Die Wichtigkeit der Fürbitte

 

Jesus:Mein Kind, merke auf die Stimme deines Vaters (Jesus) und schreibe also getreu, was sie dir verkündet im Herrn.

 

Was diese beiden Kinder betrifft, die ihr Mir in fürbittender Liebe an Mein Vaterherz leget, auf dass sie gespeist würden von Mit, ihrem Vater, da sage Ich: Lasset Mich erst an diesen Kindern wirken durch die Kraft Meines Geistes in der Stille ohne Worte; nur durch das Innewerden Meiner Liebe sowie durch eure verstärkte Fürbitte, will Ich sie näher an Mich ziehen.

 

Daher vereiniget euch immer mehr in der Fürbitte, so werdet ihr eins in der Liebe, eins im Glauben, eins im Hoffen und Vertrauen und somit eins in Meinem Geiste!

 

Ja, Ich sage euch, die Fürbitte macht euch zu wahren Kindern Meiner Liebe, in ihr vereint sich alles, was unter wahrer Gottes- und Menschenliebe verstanden ist. Also: Wachset in der Fürbitte!

 

Lernet für Andere beten, für Andere leben, Andern beistehen, Andern helfen, wo immer ihr es vermöget, so wird euch wahrhaft selbst geholfen sein.

 

Ihr lernet der eigenen Not vergessen, sobald ihr mit Liebe des Nächsten größerer Not gedenket und Mich um Hilfe für den Bruder, die Schwester anflehet, da schwindet das eigene Leid, die Sorge um das Ich wird kleiner, die Eigenliebe schrumpft zusammen, sobald die Liebe zum Nächsten erwächst, lebendig und mächtig wird durch die Liebe zu Gott, dem Vater aller Wesen auf Erden.

 

Merket ihr nun, was ihr selbst durch wahre Fürbitte gewinnet und ewig nichts verliert, so ihr euch selbst vergesset um Anderer willen. Aber das soll ja nicht die Triebfeder sein, sondern nur die wahre reine Liebe zu Mir soll euch drängen, Liebe zu üben!

 

Ich sage euch ferner, nur so ihr wahrhaft demütig seid, sehet ihr die Liebe wachsen unter euch, denn die wahre Liebe kann nur von der Demut genährt bestehen, wird ihr diese Nahrung, die Demut nur mangelhaft zugeführt, so wird sie schwach und stirbt zuletzt, d.h. sie verliert ihre Kraft, ihre Wärme und wird wirkungslos, lebensunfähig, also tod.

 

Das Leben der Liebe ist die Demut, sie unterstützt und kräftigt die Liebe. Die Demut gibt der Liebe das Zeichen der Echtheit, sie drückt ihr den Stempel der Göttlichkeit auf und stellt sie Meiner Liebe gleich.

 

Sehet, da habt ihr wiederum ein Erkennungszeichen der wahren Liebe und zugleich ein Zeichen Meiner Liebe, das euch alle ermahnt ernstliche Fürbitte zu tun, damit das immer mächtiger werdende Wüten der Finsternis euch nicht treffe und ihr widerstandsfähig seid durch die Liebe, die euch durchströmt und mächtig macht – voll Kraft zu sagen: hebe dich von hinnen Satan, du bist mir ärgerlich!

 

Darin besteht die Macht der Liebe, dass ihr dem Feinde könnet die Türe weisen, so er sich derselben naht und seine Macht an euch versucht, alsdann beweiset, dass ihr Meine Kinder seid, Meine Liebe in euch wohnt und Ich als euer Vater bei und unter euch bin allezeit. Amen.“

 

(„Die Wichtigkeit der Fürbitte“, „Lebensgarten“)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Gebet / Meditation / Gesundheit (2)“, Thema „Die Kraft des Gebetes“, Text 18.