Friede sei mit euch, Meine lieben Kinder! Dieser (Pfingst-)Tag, Ich wiederhole es euch, ist einer der wichtigsten, denn seine Bedeutung ist für euch ein großes Ereignis.“



Ein Pfingstevangelium

 

1. Ein Pfingstevangelium

2. Zur Pfingstfeier

 

 

1. Ein Pfingstevangelium

 

Jesus:Meine lieben Kinder! Sehet, das `liebliche Pfingstfest`, wie ihr es nennt, ist wiederum für euch wie für die anderen Menschenbrüder herangekommen. Ob sie den Pfingstsegen begehren? Ob Ich denselben ihnen geben kann, weil sie nicht danach trachten oder ob Ich einen anderen Geist als den Hl. Geist über sie kommen lassen muss, weil sie diesen begehren?

 

Ja, liebe Kinder, das sind ernste Fragen, die Ich euch heute vorlegen will, denn sie liegen so nahe, dass sie sich uns aufdrängen.

 

Es gärt und wogt in der Welt wie es auch gärt und wogt gar gewaltig in der Finsternis und da ihr wisset, dass Ich den freien Willen der Menschen achte, so muss Ich ihnen wohl geben was sie erstreben, wenn alle Meine Führungen, um sie auf einen anderen Weg zu bringen, von ihnen nicht beachtet worden sind.

 

Darum fürchtet euch nicht und erschreckt nicht, so da kommen wird was Furcht und Schrecken verbreitet unter die Menschen dieser Welt, die nicht Bürger einer besseren Welt werden wollen. So ihr es wollt, gehöret ihr doch nicht zu ihnen und sollet auch das Los, welches sie sich gewählt haben, nicht teilen, denn ihr trafet eine andere Wahl.

 

Wenn Ich denn der Welt geben will wonach sie getrachtet, den Geist, der nicht aus Mir ist und deshalb auch nicht zu Mir führt, denn es ist der Geist der Lüge, so will Ich auch euch geben, wonach ihr trachtet und die, welche Meinem Rufe, wenn auch nur im Herzen, gefolgt (sind) und sich unter die Schar der Zwölf gestellt (haben), so sie sich auch noch nicht untereinander zu erkennen gegeben haben, will Ich ausrüsten mit der Kraft des Geistes, der aus Mir ist, in dem Grade, in welchem sie diese Kraft in sich aufnehmen und zu bewahren sich fähig gemacht haben, d.h. in dem Grade ihrer Demut.

 

So nehmet denn hin Kraft von Meiner Kraft und wirket damit in Meinem Sinne, wozu sie euch gegeben. Aber schlafet nicht, sondern wachet und betet, denn was Ich euch gegeben, ist eine große Gabe, wohl wert, dass ihr wachet und betet. Amen.

 

Euer Jesusvater, der zum Himmel gefahren. Amen, Amen, Amen!“

 

(„Ein Pfingstevangelium“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

 

2. Zur Pfingstfeier

 

1.

Schreibe auf die heiligen Lehren, die du von Deinem Meister empfängst, dass deine Brüder sie auch vernehmen. Heute ist ja der Vorabend eines hohen und heiligen Festes! Wenige Menschen werden begreifen, welche hohe Bedeutung es für sie hat. Es ist ein Fest, woraus der Geist seine vornehmste Nahrung schöpft. Ihm wurde durch Mich die Wiedergeburt erneuert und Ich sagte euch: welcher Mensch könnte leben ohne die Ausgießung Meines Geistes, davon alles Gute abhängt und Meine hl. Religion ist dadurch erhöhet und eingeführt im Glauben, Lieben und Hoffen. Sie wurde an diesem Tage, da Ich Meine lieben Jünger durch Meinen hl. Geist erleuchtet bis in unendliche Zeiten als ein heiliges Bindemittel befestigt*) und euer Glaube zu Mir wird die Wahrheit bestätigen, dass ohne die Ausgießung Meines Geistes ihr nicht leben könnt in Mir.

 

*) Reli-gio heißt Wiederverbindung mit Gott (-es Geist)

 

O bedenket, Meine lieben Kinder, was diese Bedeutung unter euch hervorruft, sie ist größer als ihr es ahnt und Mein Zuruf, das heilige Pfingstfest zu feiern, gilt einem jeden Menschenkinde. Wenn sie in ihrer Unwissenheit begreifen könnten, wie viel Kraft sie dadurch empfingen, sie würden das Licht nicht unter einen Scheffel stellen, dass sie in ihrer Finsternis umher irren um Hilfe zu suchen, die ihnen doch sonst nicht kann gegeben werden. Da sie an keine Ausgießung Meines Geistes glauben, so wird auch dieses Erinnerungsfest an ihnen vorübergehen ohne dass die Wahrheit sie erleuchtete, ohne dass sie das Heilige, was der Vater ihnen durch Mich bereitet, erkennen, ohne dass sie fühlen, dass sie in ihrer Armut den Reichtum (verhüllt) in sich tragen, denn der Mensch ist ja ein Teil seiner Gottheit und wird einst wieder mit Ihm vereint, wenn die hl. Berufung nicht ganz verloren geht. Doch auf Erden werden es Tausende nicht erkennen, dass der liebe himmlische Vater Seinen Geist über alle ausgoss in Seiner unendlichen Liebe und Erbarmung.

 

Woher nun dieser Unglaube? Woher so viel Sünde und Verworfenheit, da doch Gottes Geist in jedem Menschen lebt?*) Weil alle Menschen und Geister durch Gottes unendliche Vaterliebe in ihrem freien Willen stehen, das zu erlangen, hier glücklich und dort ewig selig zu werden.

 

*) Siehe unter "Themenregister", Thema "Gottesfunke"

 

Ich, der Herr, habe euch die Lehren wieder im reinen Lichte vor die Seele gestellt und dieses war die Erfüllung von Meines Geistes Ausgießung (Joel 2.). Also freuet euch, denn wir haben damit wieder die heilige Bedeutung dieses hohen Aktes für alle Menschenkinder erschlossen. Euer Meister Jesus Christus. Amen!

 

2.

Friede sei mit euch, Meine lieben Kinder! Dieser Tag, Ich wiederhole es euch, ist einer der wichtigsten, denn seine Bedeutung ist für euch ein großes Ereignis.

 

Habt ihr euch vorbereitet ihn würdig zu empfangen?, denn viele, die es auch glauben, sind nicht einig, auf welche Weise die Ausgießung Meines Geistes geschah. So will Ich euch fragen: wie glaubt ihr denn, dass es geschehen ist? Antwort: `Sie nahmen Deine Kraft in ihnen selbst wahr, in Deinem Geiste leben und handeln zu können.`

 

Euch, liebe Kinder, wurde gelehrt, Ich hätte Meine lieben Jünger angeblasen oder durch Meinen Odem wären sie mit Mir verbunden worden. Das ist nur bildlich dargestellt, weil die Menschen eine schweres Verständnis hatten von Meinem geistigen Wirken. Meine Jünger glaubten, sie würden es später besser verstehen lernen, aber es wurde beibehalten in der Schrift.

 

Auch heute begreifen nicht alle die hohen geistigen Zeichen Meiner Liebe und Gnade und so will Ich euch helfen, das heilige Fest und sein hohes Zeichen zu deuten, denn allen gab Ich es, die Mir folgen wollten.

 

Damals, als Ich Meine Jünger verlassen musste, gab Ich ihnen Meine Kraft als ein Zeichen oder Nachlass, dass Ich im Geiste durch sie wirken wollte. Und so ist es bis heute geschehen und jene Tage werden auch euch unvergesslich bleiben, da ja die geistigen Brüder, Meine ersten Apostel, mit euch im Verband leben, denn Meine Liebe in ihnen dränget sie also.

 

Es ist der Bund, der Himmel und Erde zusammen verbindet und jetzt neu befestigt wird. Und wie Ich, der Sohn Gottes, euch angenommen habe durch die Liebe des Vaters, so nehmet auch ihr die an, die Mich jetzt noch nicht kennen, aber suchen, um Meiner Liebe willen; denn also ist der hl. Geist der reinen göttlichen Liebe, welcher uns alle vereint. Und ich werde euch erhalten in der Zeit der schwersten Not. Darum lasset jene nicht von euch, die noch kommen, um das Erbe mit euch zu teilen.

 

Wird es euch schwer, so gedenket der heutigen Stunde! Auch Mir wurde es schwer, euch bis hierher zu führen. Oft ginget ihr zurück, da musste ich alles versuchen, um euch den Weg wieder zu ebnen. Ich musste euch aufrichten und zurückführen, es wiederholte sich öfters, alles Bitten zur Umkehr half oft nichts. So ging ich noch weiter zurück und auf einem Umweg kamt ihr erst an die vorige Stelle. Wie oft auch musste Ich euch eine kleine Weile allein lassen, damit ihr fühlen sollet, was ihr verloren und eure Hand suchte dann die Meinige.

 

Ich hatte große Freude, euch wieder Mein zu nennen. Nun ging unsere Reise wieder glücklich vonstatten. Da begegnete euch ein Wanderer fragend:

 

`Wo wollt ihr denn hin? Da, wo ihr geht, sind nur Dornen, Steine und kahle Stellen, die euch Bange machen. Ich hingegen eile den Freuden der Welt wieder zu, kommt mit Mir, dass es euch auch wohl geht!`

 

Das war der Versucher, der mit Hohnlachen euch verließ als ihr nachdenklich am Scheideweg standet. Und wenn Mein Geist nicht in euch lebte, so wäret ihr da verloren gegangen. So aber schriet ihr nach Hilfe und ihr wurdet gerettet.

 

Das danket ihr dem heiligen Zeichen des heutigen Tages. Ihr könnet nicht wieder umkehren ohne den Stachel in euren Herzen zu fühlen, denn euer Leben wird dann furchtbar und ihr findet niemals Frieden. Ohne Ruhe gehet ihr unstet von einem Wahne zum andern, wobei euer Heil verloren geht. Das ist die Verbindung der hl. Dreieinigkeit Gottes, des Vaters, Sohnes und hl. Geistes.

 

Nun saget Mir, liebe Kinder, ist die Feier dieses Tages nicht die wichtigste in unserm Bund? Seid ihr damit einig, dass nicht nur jenen Aposteln sie gilt? Diese Feier ist erneuert durch eure stetige Wiedergeburt. Es ist ein Tag, den ihr auch jenseits noch in seiner Erinnerung heiligt. So freuet euch mit eurem Meister, denn Ich bin mitten unter euch und vernehme die Herzensworte Meiner Kinder. Amen.“

 

3.

Friede sei mit euch allen! O, Meine Lieben, feiert das heilige Pfingsten und schauet in Gottes herrliche Natur, wie es da keimet und sprosset, wie sich da alles herrlich entfaltet und neu gestaltet zur Blütenpracht und herrlicher Ausreife.

 

So lasset auch in euren Herzen Pfingsten werden und stimmt ein in den Jubel der Natur, zur Ehre Gottes des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes, Amen. Nachdem ihr (in Mir) auferstanden seid von den Toten (im Geist) und das reine Licht der Wahrheit eingedrungen ist in euer Herz, da der Friede mit Balsamduft dasselbe umweht und es erfüllt mit dem sanften Feuer des göttlichen Liebelichtes, mit dem heiligen Geiste. Er wird sich mehr und mehr in euer Herz senken als feurige Flamme, damit aller Schatten daraus verdrängt werde. Also nehmet Ihn auf, den Geist der ewig heiligen Liebe Gottes, damit ihr ertragen, dulden und leiden lernet, dann werden auch die Trübsale der Erde an euch vorübergehen, ihr werdet mutig dem großen (Geistes-) Kampf ins Auge blicken und eure Feinde schlagen mit dem Schwert der Liebe.

 

Ihr werdet in so manches Herz den Tautropfen Meiner heiligen Lehre träufeln, dass es angefacht werde zur heiligen Flamme und mit Begeisterung und reinem Eifer Meine himmlische Lehre verbreite, Mein lautes Evangelium verkünde, denn die Zeit wird kommen, wo sich ganze Völker zusammenscharen und rufen: `O Herr hilf uns, stehe uns bei mit Deiner Gnade und Huld, lass uns nicht elendiglich umkommen, siehe, wir beugen unser Antlitz vor Dir in den Staub, sei Du unser Tröster, Retter und Helfer. Lass auch uns Dein göttliches Licht leuchten, auf dass wir nicht verloren gehen und versinken im Dunkel der Nacht, die nun über uns gekommen ist.`

 

Dann ist die Zeit erfüllt, wo Meine gerechten Auserwählten öffentlich Worte des Friedens und der Liebe in die bekümmerten Herzen senken sollen. Dann wird der heilige Geist abermals Wunder wirkend unter euch walten und durch Meinen Segen wird euch Macht verliehen werden, Großes und Herrliches zu vollenden. Amen. Durch Jesum Christum, eurem himmlischen Vater, Bruder und Vermittler von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

 

(„Zur Pfingstfeier“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

Siehe auch linke Randspalte unter „Feste im Jahreskreis“, Thema „Zum Pfingstfest“