Jesus: …„Wenn er sich in Meine Arme wirft, dann kann er ruhig zusehen, was da kommen mag, er weiß ja dann, dass es zum Besten der verirrten Kinder ist und wenn er aus Meinen Worten herauslesen wird, dass so die Welt nicht bestehen kann, weil Ich sie zu solchem Zwecke nicht erschuf, so wird er auch begreifen, dass Ich wiederkommen muss, um wenigsten zu retten, was noch zu retten ist, weswegen auch er kein anderes Ziel erstreben soll (wie ein jeder), als sich vorzubereiten, dass er würdig werde, unter Meine `Kinder` gezählt und nicht mit dem übrigen Unflate von der Erde weggewischt und vertilgt zu werden!

 


Die leidige Zukunft

 

 

1. Schon steht ein Stern im Osten

2. Die leidige Zukunft

3. Der Antichrist

4. Die jetzt herrschende geistige Finsternis

5. Morgenruf zum neuen Geistestag

6. Ein zeitgemäßer Lebenswink

 

 

1. Schon steht ein Stern im Osten

 

Schon steht ein Stern im Osten, welcher dem Orion die Bahn brechen wird und das Feuer des großen Hundes wird sie alle verzehren!“

(Jakob Lorber: „Die Haushaltung Gottes“, Band 1, Kapitel 1,12)

 

Jesus:Was ist der Ost, was der Stern, was der Orion, was das Feuer und was der große Hund? Wer sind die, welche verzehren wird des großen Hundes Feuer?

 

`Der Ost` ist das innere lebendiger Wort und durch dieses das wahre Verständnis der heiligen Schrift des alten wie des neuen Bundes.

 

`Der Stern` ist das Liebelicht in diesem Worte selbst.

 

`Der Orion` ist die Liebe Gottes.

 

`Das Feuer des großen Hundes` bedeutet die Treue dieser Liebe, weil der Hund ist ein Zeichen der Treue.

 

Die aber, welche das Feuer verzehren oder zu Schanden machen wird, sind die Welt-Menschen.

 

Also heißt obiger Satz mit anderen Worten nichts anderes als:

 

Das Liebelicht des neuen Wortes (Neuoffenbarung) wird der göttlichen Liebe Bahn brechen und die Treue dieser Liebe wird alle Frevler, alle Ungläubigen und Lauen zu Schanden machen, denn `der Ost` ist frei und der Stern der Liebe steht schon hoch!

 

Das ist das leichte Verständnis dieser etwas höher gestellten Worte. Da Ich sie aber nun noch mehr enthüllt habe, so sollen sie auch umso mehr beachtet werden. Amen!

 

Das sagt der große Orion durch Seinen Hund. Amen! Amen!“

 

(„Schon steht ein Stern im Osten…“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)

 

 

2. Die leidige Zukunft

 

Also fragte dein Freund und Bruder, was da wohl die Zukunft bringen werde? Das ist freilich wohl eine sehr eilte Frage, aber gleichwohl will Ich eine Antwort darauf geben. Nun siehe, da ist sie schon:

 

Die Zeit ist und bleibt `Zeit`, wie die Welt fortwährend `Welt` bleibt.

 

Wer da bessere Zeiten und eine bessere Welt erwartet, der irrt sich sehr in seiner irdisch frommen Erwartung, denn die Welt war allezeit arg und wird es auch sein bis ans Ende aller Zeit. Daher kann auf der Welt, für die Welt die Zeit nichts als nur Arges bringen. Für den aber, der mit Mir ist und Ich mit ihm, dem wird aber weder die Welt noch ihre lose Zeit etwas anhaben können, wie euch alle schon die tausendfache Erfahrung hinreichend belehrt hat.

 

Es ist mit der Welt nahe also wie mit der Hölle, in ihr finden nur ihre Eigenen die Hölle, nicht aber auch Meine Engel, die zumeist sich daselbst befinden, um die argen Geister entweder zu bessern oder zu strafen.

 

Aus dem geht aber für den Geistesverständigen leicht hervor, dass der Gute auf der Welt allezeit nur Gutes wie der Schlechte allezeit nur Schlechtes zu erwarten hat. Wer auf Meinen Wegen wandelt, der wird mit seinen Füßen an keinen Stein stoßen. Will aber jemand nur ein wenig die Wege der Welt prüfen, der wird sicher beim ersten Tritte auf einen tüchtigen Stein stoßen.

 

Was fragt ihr aber: werden wir Krieg bekommen?, werden die Polen aufstehen?, was wird Frankreich, was wird England machen?, was Österreich?, was Preußen?, was Russland? Oh, das sind eitle Fragen!*)

 

*) Diktat Jesu aus dem Jahre 1846!

 

Glaubet denn auch ihr noch an eine Vorbestimmung der Volksschicksale? Sollte Ich etwa sagen und fest bestimmen: so und so wird es diesem oder jenem Volke ergehen? So Ich das täte, wäre da wohl Liebe in Mir und Geduld und Erbarmung? Oder ist wohl Liebe im Richter, der da über einen Gesetzes-Übertreter den Stab bricht und dann zu ihm spricht: morgen musst du sterben? Dasselbe wäre bei Mir ja um so mehr der allerliebloseste Fall, wenn Ich mit den sündigen Menschen also verfahren möchte, da Mir, als die ewige Allmacht, doch ewig nie eine sonderheitliche Macht trotzen kann.

 

Sehet, auf der Welt lasse Ich ja alles frei walten was nur immer den Namen Mensch hat, warum?, das wisst ihr ja schon lange. Wäre es wohl recht vor Mir, so Ich nun ganz fest bestimmen möchte: am 21. März wird ein überaus blutiger Krieg seinen Anfang nehmen und wird sich 10 Jahre dauernd über ganz Europa erstrecken? So sich nun aber die Menschen im einen oder anderen bessern würden und Ich ließe dennoch diese Geißel über sie kommen, wäre Ich da wohl ein rechter Richter und ein Vater jedes Menschen?

 

O sehet, wie eitel doch eure Fragen sind!

 

Ich sehe wohl in euren Herzen eine Kriegslust, durch die ihr gerne anmaßende Herrscher gedemütigt sehen möchtet! Was aber würde wohl die Frucht davon sein? Der Eine wird wohl gedemütigt, aber Tausende werden dafür in ihrem Sinnesrausche erbost und werden dann ein noch viel ärgeres Spiel mit der armen und schwachen Menschheit treiben als irgend ein jetziger sich zwar wohl mächtig dünkender Herrscher, der aber dennoch in gewissen Schranken sich zu halten bemüßigt ist, weil er anderen Mächten doch nicht ganz traut, wie auch seinem Volke nicht völlig.

 

Wird aber einer oder der andere seine Macht erproben, dann wird auch alle misstrauische Furcht aus ihm verbannt sein und er wird dann mit eisernem Zepter seine unterjochten Völker beherrschen, was viel Jammer, Heulen und Zähneklappern mit sich bringen würde.

 

Wer Licht sucht und will, dem wird es, wer den Frieden, dem solle er werden. Der Gute und Barmherzige wird Güte und Barmherzigkeit finden, wie der Böse seine unbarmherzigen Richter. Ihr aber kümmert euch alles dessen gar nicht, sondern eure Frage sei nur: `Herr, Vater, bist Du bei uns?` Und Ich sage zu euch dann: `Ja, Meine Kinder!`

 

Alsdann lasset nach Krakau Österreicher, Russen oder Chinesen einziehen und es wird für euch ganz einerlei sein.

 

Mag da geschehen was da wolle, die Meinen werden da allezeit sich unter Meinem allmächtigen Schutze befinden, sei es auf der Welt oder in der Hölle. Die Welt und ihre Schwester, die Hölle, aber wird stets das bleiben was sie ist, bis zu ihrem Gerichte.

 

Ich aber weiß gar wohl, warum Ich über ein oder das andere Volk dies oder jenes kommen lasse. Euch aber genüge es zu wissen, dass da von Mir, dem Vater aller Menschen, keine bösen Gaben den Kindern, wie diese auch beschaffen sein mögen, gereicht werden, am wenigsten denen, die Mich suchen, erkennen und lieben. Amen!

 

Das zu eurer Belehrung und Danachachtung. Amen! Amen! Amen!“

 

(Jakob Lorber, „Die leidige Zukunft“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)

 

 

3. Der Antichrist

(Ein geistiges Kolumbus-Ei)

 

Du plagst dich ab, diesem neuen Ankömmling in Meinem Garten der Wahrheit und der Liebe eine genügende Antwort auf seine Bitte zu geben wegen Erklärung des 11. Kapitels der Offenbarung Meines Johannes und aus den sibyllischen Büchern, welche er anführt. Nachdem Ich aber dich in dieser Beziehung nicht ohne alle Antwort lassen will, weil es nicht Mein Zweck ist, die Menschen zu Grüblern zu machen über Weissagungen und verschleierte Ereignisse, welche sich wohl ereignen werden, aber nicht so wie ihr Menschen selbe zu deuten vermöget, da die Sprache der Entsprechungen*) euch fremd ist, so will Ich doch wenigstens diesem Mir mit so ganzem Herzen entgegenkommenden Manne vorerst begreiflich machen, dass in Meinen Lehren und Worten bei weitem mehr Heil und Segen liegt, wenn auch danach gelebt wird, als wenn er alle diese Zornschalen der Weissagungen Johannes deuten könnte.**)

 

*) Siehe unter Themenregister, Thema „Entsprechungen“

**) Siehe linke Randspalte unter „Über die Zukunft (1)“, Thema „Erklärung der Offenbarung Johannis“

 

So viel kann Ich ihm sagen, dass die Erde samt ihrer ganzen Menschheit in dem Prozess der Scheidung begriffen ist und dass alles, was in Bälde geschehen wird, in jenen Weissagungen geschrieben steht, aber nicht in dem Sinne erfüllt wird wie er es deuten möchte. Denn `die Tage verkürzen` heißt ja, eben wegen der Ausbreitung Meines Wortes die Reinigung der Erde von ihren schlechten Elementen beschleunigen, was so seit längerer Zeit geschieht, jedoch nicht auf dem Wege der Wunder, sondern auf ganz natürlichem Wege, damit nicht eine oder die andere Partei Nutzen daraus ziehen könnte!

 

Stets leset Ihr `vom Antichrist` und die meisten bilden sich ein, es sei eine Persönlichkeit, während, würden sie die Welt nur mit aufmerksamem Auge betrachten, sie so viele `Anti-Christen` finden würden, dass die eigentlichen Nachfolger Christi oder Meiner Lehre nur ganz wenige sind und auch diese noch bei weitem nicht das geworden sind, was sie eigentlich sein sollten!

 

Der eigentliche `Antichrist` ist ja nur die allgemein herrschende Sucht und Neigung nach ganz anderen Dingen als was Meine Lehre predigt, d.h. es ist die herrschende Meinung von so vielen Menschen, wo der Kopf nur arbeitet und das Herz zum Stillschweigen verdammt ist.

 

So müsst ihr `den Kopf` oder berechnenden Verstand (als geistiges Prinzip) als `Antichrist` nehmen, der schon längst auf Erden sein Wesen treibt*) – mit verführerischen Beweisgründen den Menschen erklären will, dass nur, was der Verstand erfassen und näher beleuchten kann, wahr sei, was das Herz aber fühlt und ahnt, sei nur flüchtiger Nebeldunst einer aufgeregten Phantasie!

 

*) Eigentlich schon seit dem ersten Sündenfall (1.Mose 3.)

 

Daher die Lehre der `Materialisten`, als letzte Stufe der Verstandes-Weisheit, daher die Sucht nach Genuss, die Achtung bloß der Mittel, um selbe befriedigen zu können, daher die Verachtung alles edlen, Guten und Erhabenen, daher `das Wissen und kein Glaube!`

 

Und doch vergessen die Menschen alle was Ich einst sagte: `Euer Wissen ist alles Stückwerk!` Alle diese Bilder in der `Apokalypse` des Johannes sind geistige Figuren, sind herrschende epidemische Geisteskrankheiten, die dann die Menschen treiben, regieren. Und um diese Offenbarungen entziffern zu wollen, muss dein Bruder einen bei weitem höheren Standpunkt sich denken, als dessen er wirklich jetzt erst fähig ist. Er muss von Meinem Standpunkt aus die Welt, d.h. die geistige, innere Welt der auf dieser Erde in Körper eingehüllten Seelen sehen, lesen und verstehen lernen, muss dort sehen, wie die geistige Richtung sich wendet, wie Ich dann selbe zu Meinen Zwecken benütze und wie statt alledem, was die Menschen möchten, nur Mein großes Ziel erstrebt wird!

 

Kann er (der Mensch) sich auf diesen Standpunkt erheben, dann wird er auch die Propheten (oder Männer, die Meine Lehre still verbreiten) erkennen, wird begreifen, was es heißt: `sie töteten selbe und ließen sie 3½ Tage auf der Straße liegen`, was besagt, als die Menschheit die Lehren Meiner Auserwählten hörte, wollte sie selbe nicht anhören noch annehmen, verhöhnten Meine Schreiber und Knechte oder anders gesagt: betrachteten sie als nicht da seiende, als Tote, wiesen Meine Lehre zurück oder ließen selbe auf `offener Straße` liegen, nicht an sie glaubend, aber auch nicht sie gänzlich verwerfend, bis nach kurzer Zeit (bildlich 3½  Tage) die Wahrheit doch wieder siegte oder der Totgeglaubte wieder lebendig wurde, dort seine Heimat suchte, von wo er gekommen war, d.h. zu Mir aufstieg.

 

So, wenn dein Bruder die Offenbarung Meines lieben Johannes einst durchschauen kann, wenn er begreift der Worte Sinn, d.h. was sie geistig bedeuten, dann wird er auch `die Stadt Babylon` oder den `Ort der geistigen Verirrungen`, da wo sie nämlich am größten und erbittertsten sind, leicht herausfinden.

 

Ich aber, statt alle diesem, rate ihm, er solle seine sibyllischen Bücher und die Offenbarung Johannes bei Seite lassen, soll sich in Meine Lehre und Meine Worte vertiefen, dort sich hineindenken, sein eigenes Ich erforschen, ob und wie er nach diesen Lehren leben kann und es wird sich für ihn selber dann ein Frieden und Trost ergeben, der weit schöner und besser ist als das Herausfindenwollen der Welt-Ereignisse und ihre geistige Bedeutung.

 

Wenn er sich in Meine Arme wirft, dann kann er ruhig zusehen, was da kommen mag, er weiß ja dann, dass es zum Besten der verirrten Kinder ist und wenn er aus Meinen Worten herauslesen wird, dass so die Welt nicht bestehen kann, weil Ich sie zu solchem Zwecke nicht erschuf, so wird er auch begreifen, dass Ich wiederkommen muss, um wenigsten zu retten, was noch zu retten ist, weswegen auch er kein anderes Ziel erstreben soll (wie ein jeder), als sich vorzubereiten, dass er würdig werde, unter Meine `Kinder` gezählt und nicht mit dem übrigen Unflate von der Erde weggewischt und vertilgt zu werden!

 

Dieses sei sein Hauptzweck. Er sagt auch in seinem Briefe, er habe 46 Jahre geschlafen, nun, so danke er Mir jetzt, dass Ich ihn erweckt habe zum Glauben, zur Liebe und zu einem besseren Sein, schon hier auf dieser und noch mehr in jener Welt! Für ihn war auch `Meine Lehre` bis jetzt eine Apokalypse (Geheimnis), er verstand sie nicht. Jetzt aber, wo ihm der Schlüssel des Verständnisses gegeben ist, jetzt soll er dort in seinem Herzen den Schatz suchen, der nur dort und nicht im Kopfe verborgen ist, dann wird Ruhe und Sicherheit in seinem Handeln und Wandeln den wahren Anhänger an Mich bezeichnen, der mit sich im Reinen, auch andere leicht ins Reine bringen kann!

 

Dieses sei ihm gesagt von seinem Vater, Der ihn wecken ließ und nun auch Seinen Segen ihm sendet! Amen!“

 

(Gottfried Mayerhofer, „Der Antichrist“, „Festgarten“, Lorber Verlag)

 

 

4. Die jetzt herrschende

geistige Finsternis

 

Liebe Kinder! Wenn die Zeit, in der ihr jetzt lebt, eine finstere, traurige ist, so ist es ein Zeichen, dass Mich die Menschheit ins Grab gelegt hat, wo nur wenige übrig sind, die eine baldige Auferstehung wünschen; denn sie wollen nicht, dass Mein Wort Geist und Leben werden solle. Es ist der Mehrzahl recht behaglich ohne Gott – und ohne Pflicht gegen Ihn – zu leben (!) und im Materiellen so gut sie es vermögen zu schwelgen.

 

Sie können es darum nicht ertragen, dass es noch solche gibt, die an Gott und an Religion festhalten, deshalb sie sich auch als Werkzeuge (der Hölle) gebrauchen lassen – gegen Meine Kinder, was Ich bis auf einen gewissen Grad dulde, weil Ich ihnen erstens auch den freien Willen lasse und zweitens, weil dadurch in Meinen Kindern immer mehr die Sehnsucht nach Mir und Meinem Beistande begehrt wird.

 

Diese lernen so den Wert Meiner göttlichen Anordnungen immer mehr erkennen und suchen denselben nachzukommen – bei der Erfahrung, wie der Gottlose trotz allem Jagen zu keiner Befriedigung gelangt.

 

Das Materielle, wenn der Gottlose noch so großen Besitz davon hat, wird nie ganz beglücken, weil es von ihm nicht nach Meinem Willen gebraucht wird, auch habe Ich so sehr das Bedürfnis in den Menschen gelegt, mit Mir verbunden zu sein, dass immer wieder ein geheimer Zug – oft stärker, oft weniger – auch bei denen stattfindet, die nichts nach Mir fragen und es müssen oft auch äußere Vorkommnisse teilweise denselben hervorrufen! –

 

Ebenso ist es in dieser Zeit nur Meiner göttlichen Macht noch möglich, die zerrütteten Zustände (auf dieser Erde) wieder in eine geordnete Bahn zu bringen. Je mehr die Abhülfe im Menschen-Verstand und Rat und in äußerem Besitze gesucht wird, desto mehr werden die von Gott los gewordenen Menschen erfahren müssen, dass alle ihre Pläne vergebens sind.

 

Ich will jetzt Mein Recht geltend machen, dass sie so lange suchen müssen, bis sie endlich erkennen, von wem ihr Wohl abhängt!

 

Darum ihr Lieben, die ihr schon die Erfahrung habt, dass nur Ich allein befriedigen kann, wachet!, wenn sie euch berauben wollen, zeiget, dass ihr ein unantastbares Gut besitzet, welches von einem Gott beschützt wird, Dem sie zwar trotzen, aber Denselben nicht besiegen können.

 

Beweiset ihnen, welche Liebe euch durch Mein Wort gelehrt wird, damit Ich ihnen durch euch ebenfalls Beweise Meiner göttlichen erbarmenden Liebe geben kann. Bittet, damit Ich euch Weisheit gebe, auf dass ihr sie nicht allein durch`s Äußere auf Meine Seite gewinnet, sondern durch den Geist, der in euch wohnet und ebenfalls nur Geistiges erzielen will. –

 

Ihr sehet also, wie nötig es ist, dass Ich in euch ganz auferstehe. Wie euch das finstere Grab, in welches Mich die Menschheit begraben hat, betrübt, so ist auch Mein Auferstehen in euch höchst nötig. Denn erst durch diesen Akt werdet ihr mehr Mut und Freudigkeit erhalten, vor aller Welt Meinen Namen zu bekennen und die daraus entstehenden Verfolgungen im festen Vertrauen auf Den, Den ihr nun in euch fühlen könnet, willig zu erdulden. Amen!“

 

(„Die jetzt herrschende geistige Finsternis“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)

 

 

5. Morgenruf zum neuen Geistestag

 

 

1. Die große Entscheidungsschlacht

 

„Meine lieben Kinder! Es ist erschienen der große Tag des Heils oder das helle geistige Licht, welches nie mehr erlöschen wird bei denen, die es durch Meinen Geist erhalten. (Neuoffenbarung)

 

Dass dieser Tag erschienen ist, könnet ihr daran erkennen, dass alle, welche sich zu Mir halten, in sich selbst das wahre Licht haben, denn ihre Gedankenwelt ist von Mir aus beschäftigt, sie erfassen Mein Wesen durch Meine Gnade und lassen sich nicht durch blinde Führer leiten, sondern als Meine Schafe erkennen sie Meine Stimme, auch wenn sie auf die Predigten und Lehren ihrer Vorgesetzten hören. Es wird ihnen auch durch diese Predigten Segen zufließen, so sie dieselben in Meinem Namen anhören, denn Ich segne die Worte einem jeden nach dem Bedürfnis seines Herzens!

 

Daher, wenn ihr in den gemeinschaftlichen Gottesdienst gehet, so betet recht um Segen, nicht allein für euch, sondern auch für andere. Es ist ja Mein Wort, das euch verkündet wird, obgleich es den Anschein hat, als ob es keine Wirkung mehr habe. Seine Kraft ist von Mir ausgehend ewig und veraltet nicht. Die Zeit ist da, wo es sich wieder mächtig beweisen soll. Darum tuet eure Pflicht durch Bitte und Gebet.

 

Vereinigt euch im Geiste mit Meiner Heerschar, welche gegen die finstere Macht im Anzug ist. Auch ihr Menschenkinder sollet auf Meine Seite treten, denn es gilt eine geistige Schlacht, dem materiellen Auge verborgen.

 

Nur wenige erkennen sie durch Meine Gnaden-Mitteilung, darum auch ihr Wenige desto eifriger sein sollet, Mir noch viele Mitarbeiter zuzuführen. Diese Schlacht geht geistig vor sich, durch wahre Liebe, durch Gebet, durch anhaltenden Verkehr mit Mir, damit Ich jeden Einzelnen im Herzen belehren kann, was er zu tun hat, denn das große Pfingsten ist vor der Tür, des freuet euch!

 

Wenn die Weltkinder mit ängstlicher Furcht und Bangen den Weltereignissen entgegensehen und fragen, was soll es werden?, so sollet ihr dagegen mit froher Zuversicht wissen, dass jetzt die Finsternis weichen muss dem hellen Tag, dem großen Lichte der Erkenntnis, wo Ich erkannt werde als Der, Der Ich bin: Die Liebe, als Vater, Sohn und Geist.

 

Wie Ich damals in Bethlehem geboren nur von wenigen erkannt wurde und doch die Wiedervereinigung mit Meinen Kindern dadurch bezweckt wurde, eben also unscheinbar ist auch jetzt Mein zweites Kommen.

 

Nur wenige begreifen es und doch ist ein Aufhalten desselben unmöglich. Das kleine Licht wird zur verzehrenden Flamme werden. Meine lieben Kinder, denket dabei nicht, wie ihr eine äußere Umwandlung im Allgemeinen ertragen wollet, bei solchen (materiellen) Gedanken öffnet ihr dem bösen Feind eine Spalte, sondern eurer Schwachheit bewusst, verschließet die Türe eures Herzens gut gegen alle Leidenschaften, welche Boten des Satans sind und er wird euch meiden lernen und nicht zu äußeren Kämpfen verlocken.

 

Ein starker Held, der schon viele Schlachten gewonnen hat, wird von seinen Gegnern nicht mehr so stark begehrt, weil sie eine Niederlage fürchten; ebenso ein gut Gewappneter, dessen Ausrüstung von der vollen Macht Dessen zeugt, der ihn schickt, hat mit seinem Auftreten schon halb gesiegt und den Mut seiner Feinde geschmälert. Sie werden deshalb nur mehr listige Anläufe gegen ihn ersinnen und unbewachte Augenblicke zu benützen suchen, darum verschließet die Türe eures Herzens, wachet und betet! Der euch den Tag helle gemacht hat, wird einst auch einen größeren Sieg von euch erwarten! Amen! Amen! Amen!“

 

(„Morgenruf zum neuen Geistestag“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)

 

2. Unsere Vorarbeit

 

Ja, Meine lieben Kinder! Der große Tag bricht an, die ersten Morgenstrahlen haben euch schon begrüßt, wo Mein Ich von vielen im wahren Lichte beschaut werden kann. Die geistige Sonne, welche Ich Selbst bin, wird dann viele Herzen erleuchten. Sie wird aber im Verborgenen aufgehen und ihr Glanz wird nur denen sichtbar sein, welche darauf achten und ihr Herz vorbereiten.

 

Lasset euch in der Hoffnung nicht stören, dass ihr diese Leuchte erhaltet, sobald ihr ernstlich darum bemüht seid. Dies ist die große unsichtbare Macht Meines Wesens, wo kein äußeres Entgegenwirken möglich ist, kein Kreuz, kein Leiden, kein Verhältnis ist mehr fähig, diese Flamme im Herzen auszulöschen, wenn ihr sie ernstlich verlanget.

 

Nehmet ein Beispiel an Paulus, welcher ausrief: `Nichts soll mich scheiden von der Liebe Gottes!` Also sollet auch ihr ausrufen können: `Nichts trennt uns mehr von der Liebe zum heiligen Vater, unserem Gott, Herrn und Meister. Alles, was mir begegnet, sind Triebfedern, mich näher an Ihn zu fesseln. Seine verborgene Macht ist es, die jedes Vorkommnis auf Meinem Lebensgang in Segen zu verwandeln weiß.`

 

Wenn ihr durch euer Streben, folgsame Kinder zu werden in Wort und Tat, euch diese Versicherung erworben habt, so seid ihr dahin gekommen, dass euch der Morgenstrahl Meiner Liebe umgibt, der die (nahe) kräftige Sonne verkündet, wo die Finsternis weichen muss. Das heißt, eure Sphäre wird helle, die finsteren Geister fliehen vor euch, weil sie das Licht nicht ertragen können, welches euch umgibt, wohlwissend, woher es stammt und so fühlet ihr Erleichterung in euren Kämpfen.

 

Dies ist die große verborgene Hilfe Meiner Liebe, welche Meinen wahren Kindern zu Teil wird, sie sollen immer mehr zunehmen im Licht, damit auch ihre Umgebung einen Segen davon fühlt. Hier ist das Gebet so nötig wie reines Öl, welches das Licht unterhält. So wird die geistige Sonne oder geistige Liebe immer höher steigen, bis sie euch ganz erleuchtet und nach und nach den ganzen Erdball.

 

Ihr werdet durch diesen Aufschluss einsehen lernen, auf welche Weise ihr es angreifen sollet, Meinem großen Tag oder Meinem Kommen Bahn zu brechen.

 

Die geistige Sonne geht auf, wenn noch so wenige ihr Licht und ihre Wärme von ganzem Herzen wünschen und sie wird die dichtesten Nebel durchbrechen. Aber wohl denen, welche mit jubelndem Herzen schon die ersten Morgenstrahlen zu würdigen wissen. Erfrischt und gestärkt werden sie den Tag antreten und sich den Sonnenstrahlen aussetzen, wenn dieselben auch oft drückend heiß ihr Haupt bescheinen (d.h. wenn das Kreuz von ihrem Verstande nicht als Gnadenstrahl erfasst werden kann).

 

Also tretet auch ihr den ernsten Tag an, ermuntert durch das Morgenrot, das die Finsternis vertreibt, suchet Licht in Mir und durch Mich für eure eigene Person, flehet aber auch um Erleuchtung für eure Mitmenschen, verscheuchet den finstern Nebel durch Gebet; also müssen die Höllengeister weichen und ihr werdet gestärkt werden, die nötige Mittagshitze, welche die Frucht ausreifen muss, ertragen lernen und das Abendrot wird euch dann selig stimmen.

 

Dankbar werdet ihr am Abend eures Lebens zurückblicken auf die vielen Segensgaben, welche euch zu Teil wurden durch die Richtung, welche euch die ewige Liebe gezeigt hat. Amen!“

 

(„Morgenruf zum neuen Geistestag, 2. Unsere Vorarbeit“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)

 

 

6. Ein zeitgemäßer Lebenswink

 

Siehe, Ich will euch senden den Propheten Elias, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn!“

(Meleachi 4,5, Matth.17,10)

 

„`Bittet, so wird`s euch gegeben, suchet, so werdet ihr`s finden und klopfet an, so wird`s  euch aufgetan!`

 

Saget Mir, von wem sind diese tröstenden Worte? Ihr saget, sie sind von Mir. Gut, sage Ich, so aber diese ewig wahren Worte von Mir sind, saget: was hält euch denn ab, sie werktätig zu befolgen, damit es jedem aus euch ein leichtes würde, solche wichtigste und daher auch am leichtesten fassliche Stellen aus der Schrift des Lebens zu verstehen?

 

Wisset ihr, was daran schuldet? Ich sage euch und habe euch schon oft gesagt: daran schuldet nichts als euere noch immer törichte Vorstellung von Mir, der zufolge ihr Mich noch immer im unendlich Gewaltigen, Mächtigen, Großen und Überheiligen suchet statt in der alleinigen sanften Liebe.

 

Ihr sehet in Mir wohl den Gott, den unendlich Großen, Der da durch Sein Wort erschuf Himmel und Erde; aber den Gott, den lieben Vater, Der es nicht unter Seiner würde hält, sogar die Flügel einer Pfützenmücke in  Bewegung zu setzen und die Schimmelpflanzen an einer feuchten Brotkrume zu pflegen, dass sie gedeihen. Sehet, dieser Sich so tief herablassende, dieser sanftmütigste, dieser geduldigste und liebevollste Gott und Vater ist noch stets mehr oder weniger fremd eurem Herzen.

 

Jesum, Der die Sünden auf Seine Schultern lud, Der die Müden und Beladenen zu Sich rief, Jesum, den allein guten Hirten, Ihn, den Gekreuzigten, kennet ihr noch nicht. Da euch aber dieser allersanfteste Jesus noch fremd ist in dem, wie und was Er ist, so ist euch auch fremd der große Prophet Elias und fremd `der große und schreckliche Tag des Herrn`.

 

Wenn ihr Dinge, die nicht da sind oder euren Sinnen zu entfernt liegen, nicht fasset, so möchtet ihr wohl euch entschuldigend sagen: Herr!, solches zu fassen ist nur jenen gegeben, die Du dazu berufen hast!

 

Die Schrift des Lebens aber ist ja in euren Händen, mit welch gültiger Entschuldigung könnet ihr da wohl auftreten, so Ich euch frage: Warum verstehet ihr solches nicht, das ihr doch zu allererst und zu allernächst fassen sollet?

 

Wer ist hier der Prophet Elias? Nun machet doch einmal die Ohren auf und höret: es ist Meine Liebe, welche jedem Gerichte vorangeht, wie es soeben (in Meinen Kundgaben) bei euch der Fall ist und bei noch so manchen anderen Orts. Das ist der Elias (und zugleich der Bußprediger Johannes, der den Weg bereitet dem bald wiederkommenden Herrn und Erlöser, als Vater). Wann diese (Meine Liebe) anfängt zu euch zu kommen, so ist der Elias auch schon da. Elias ist somit die Vorstrahlung Meiner Liebe (das Morgenrot des neuen Tages), welche nun ist in ihrer unendlichen Feuerkraft auf dem Wege zu euch, ja in ihrer ganzen unendlichen Fülle.

 

Wer da ergreift die sanften Strahlen dieses `Elias` und lässt sich durchglühen von ihnen, der wird auch bestehen in dem kommenden Feuermeere Meiner unendlichen Liebe. Wehe aber dem, der sich den Elias nicht wird zu eigen gemacht haben (d.h. der nicht vorbereitet ist, als die unklugen Jungfrauen), wahrlich, er wird nicht bestehen im großen Feuer Meiner Liebe, wenn sie kommen wird in ihrer Fülle über alle Kreatur (um die seufzende zu erlösen)!

 

Wer da nicht mit dem Elias vermag im feurigen Wagen der Liebe sich zu Mir gen Himmel erhebend im Geiste zu bestehen, wie wird er bestehen im Grund des Feuers erst dann (in der Gegenwart des Herrn) in Dem der Wagen des Elias nur ein kleines Fünklein ist?

 

Sehet, das besagt die euch dunkle Stelle, die euch aber dennoch heller als die Sonne am Mittag sein sollte.

 

Verstehet nun solches wohl und achtet des Elias, der sich nun unter euch befindet, damit ihr von Meinem großen kommenden Feuer des Ernstes der göttlichen Liebe, die dann das Verheißene, Ihr Reich auf Erden einzurichten, mit Meiner Wiederkehr erfüllen wird, nicht vernichtet werdet. Solches verstehet wohl. Amen!“

 

(Jakob Lorber, „Ein zeitgemäßer Lebenswink“, „Lebensgarten“, Lorber Verlag)