„Darin eben liegt das große Geheimnis der Selbstgestaltung des Menschen! Alles kann Ich dem Menschen tun, und er bleibt Mensch; aber das Herz ist sein eigen, das er vollkommen selbst bearbeiten muss, so er das ewige Leben sich selbst bereiten will. Denn würde Ich Selbst zuerst die Feile an des Menschen Herz legen, so würde der Mensch zur Maschine und gelangte nie zur freien Selbständigkeit.“ (2.GEJ 75,7)

 


Die Selbstgestaltung

als Weg zur Gotteskindschaft


Gerd Kujoth



1. Geschöpfe und Gotteskinder

2. Die große Bestimmung der Erdenmenschen

3. Die schwere Aufgabe Gottes, Sich Kinder zu erschaffen

4. Die freie Selbständigkeit der Gotteskinder

5. Die streitenden Gegensätze in den Wesen

6. Luzifer, als Schmelztiegel zur Heranbildung der Gotteskinder

7. Die gegebene Seelenvollkommenheit

8. Die erworbene Seelenvollkommenheit

9. Gottes verborgenes Wirken unter den Menschen

10. Die ersten vollendeten Gotteskinder durch Jesu Erdenleben

11. Das große Geheimnis der Selbstgestaltung des Menschen

12. Gottes Erbarmen kann nicht außerhalb Seiner Ordnung sein

13. Ohne Jesus können wir nichts wahrhaft Verdienstliches wirken

14. Das Zeichen der erlangten Lebensselbständigkeit



1. Geschöpfe und Gotteskinder

 

Auf die Frage, ob wohl auch auf anderen Gestirnen Menschen wohnen, gibt uns der himmlische Vater in der „Haushaltung Gottes“ folgende Antwort:


Ja es gibt überall Menschen, die aus Meinen Eingeweiden hervorgehen und Mich erkennen nach der Art der Eingeweide; und die aus Meinen Händen hervorgehen und Mich erkennen an Meinen Händen; und die aus Meinen Füßen hervorgehen und Mich erkennen nach Meinen Füßen; und die aus Meinem Kopfe hervorgehen und Mich erkennen nach Meinem Kopfe; und die aus Meinen Haaren hervorgehen und Mich erkennen nach Meinen Haaren; und die aus Meinen Lenden hervorgehen und Mich erkennen nach Meinen Lenden; und überhaupt die aus allen und jeden Einzelteilen Meines Leibeswesens hervorgehen und Mich danach erkennen. Und ihr Leben und ihre Seligkeit entspricht dem Teile, aus dem sie hervorgegangen, und sie sind alle Meine Geschöpfe, die Mir lieb sind; denn Ich bin ganz Liebe und bin überall die Liebe Selbst.

 

Aber die Menschen dieser Erde rief Ich aus dem Zentrum Meines Herzens hervor und schuf sie vollkommen nach Meinem Ebenbilde, und sie sollten nicht nur Meine Geschöpfe, sondern Meine lieben Kinder sein, die Mich nicht als Gott und Schöpfer, sondern nur als ihren guten Vater erkennen sollen, der sie nach kurzer Prüfungszeit wieder ganz zu Sich nehmen will, damit sie da alles haben sollen, was Er Selber hat, und bei Ihm wohnen möchten ewiglich und mit Ihm herrschen und richten möchten das All. Aber siehe, alle Meine Geschöpfe lieben Mich als ihren Schöpfer in dankbarer Freude ihres Daseins; aber Meine Kinder wollen ihren Vater nicht und verschmähen Seine Liebe!

 

Siehe, Ich bin traurig, wenn Ich sehe, wie stündlich Tausende und tausendmal Tausende dahinwelken und -sterben! Oh, wenn Ich ihnen doch nur helfen könnte! Ist es nicht traurig, wenn der Allmächtige nicht helfen kann?!

 

Du fragst Mich schon wieder, wie denn das möglich sei? O ja, sage Ich dir, das ist sehr möglich! Siehe, alle Meine Geschöpfe hängen an Meiner Macht, aber Meine Kinder hängen an Meiner Liebe! - Meine Macht gebietet, und es geschieht; aber Meine Liebe wünscht nur und gebietet in aller Sanftmut den freien Kindern, und die freien Kinder verstopfen ihre Ohren und wollen nicht das Angesicht ihres Vaters schauen. Daher, weil sie frei sind, wie Ich es bin, kann Ich ihnen nicht helfen, wenn sie es nicht wollen. Denn Meine Macht geht über alles; aber Mein Wille ist Meinen Kindern untertan. Dieses aber soll sich jeder hinter die Ohren schreiben: Ich bin euer Vater, bin aber auch euer Gott, und außer Mir ist keiner mehr. Wollet ihr Mich als Vater - oder als Gott? - Eure Taten werden Mir die entscheidende Antwort geben.

 

Dieses alles sagt der gute Wirt und der sparsame Vater allen Seinen Kindern, damit sie sich bessern sollen, um einst das Erbe zu nehmen, das Ich ihnen von Ewigkeit so treulich bereitet und aufbewahrt habe.“ (1.HG 3,2-5+7)


Wie ein reicher Gutsherr auf dieser Erde Diener und Knechte, aber auch Kinder hat, so hat auch der himmlische Vater Diener, Knechte und Kinder. Und wie der reiche Gutsherr ein anderes Verhältnis zu seinen Kindern als zu seinen Dienern und Knechten hat, so hat auch der himmlische Vater ein anderes Verhältnis zu Seinen Kindern als zu seinen Geschöpfen. Die Diener und Knechte müssen pünktlich gehorchen und ihr Herr ist strenge mit ihnen, aber die Kinder haben größere Freiheit und ihr Vater erzieht sie zu seinen Mitverwaltern. Die Diener und Knechte wohnen nicht im Hause des Gutsherrn, aber die Kinder wohnen im Hause ihres Vaters. Die Diener und Knechte bekommen ihren Lohn, haben aber keinen Anteil am Erbe. Die Kinder bekommen keinen Lohn, aber dafür sind sie die Erben des großen Gutes. Die Diener und Knechte haben Respekt vor ihrem Herrn und sind froh, wenn er nicht in der Nähe ist, aber die Kinder haben Zutrauen zu ihrem Vater und suchen seine Nähe. Und wie der Vater seine Kinder viel lernen lässt und sie, wenn sie größer geworden sind, auf eine Universität schickt, so schickt auch der himmlische Vater Seine Kinder auf eine Universität.



2. Die große Bestimmung der Erdenmenschen


Diese Erde ist Gottes Universität. Sie ist die Hochschule zur Erlangung der Gotteskindschaft. (1.Hi Seite 345,6) Jesus sagt:


Die Erde ist der hässlichste und letzte Planet in der ganzen Schöpfung, (das ist in erster Linie geistig gemeint, z.B. das Elend, in dem viele Menschen leben müssen, die Not und das Leid, das viele erfahren und die Bosheit, die oft auf dieser Erde herrscht, EM 53,10) und dazu bestimmt, den größten Geistern als eine Schule der Demut und des Kreuzes zu dienen! Sie ist ein schmaler und dorniger Weg und eine niedere und enge Pforte zum Leben für jene Geister, die einst übergroß waren und noch größer sein wollten.“ (BM 43,1+5)


Und „die Menschen dieser Erde haben die große Bestimmung, selbstmächtige Kinder Gottes zu werden; daher müssen sie auch in aller Selbsttätigkeit aus sich selbst geübt und gebildet werden.“ (6.GEJ 111,19)


Zwar werden auch die Menschen des ganzen Universums nach und nach Gotteskinder, (NS 22,15) aber abgesehen von wenigen Ausnahmen können sie keine Kinder des Herzenszentrums werden, denn der Kopf, die Hände oder die verschiedenen Organe können nicht einfach zu einem Herzen umgestaltet werden. Diese Erde entspricht im großen Schöpfungsmenschen dem Keimfunken der Liebe Gottes, wie ihn ein jeder Mensch in seinem Herzen trägt. Alle anderen Sonnen und Erden des großen Universums entsprechen den vielen Organen und Gliedern dieses Schöpfungsmenschen und Gott rief sie aus Seinen Organen und Gliedern hervor. Aber die Erde rief Er aus dem Zentrum Seines Herzens hervor, und ihre Bewohner sind es, die zu Kindern und Erben Seines Reiches berufen sind. Deshalb sind die Menschen dieser Erde dem himmlischen Vater am nächsten, weil Er sie dort persönlich zu Seinen ersten Kindern berufen hat, die mit Ihm alle Schöpfungen beherrschen und richten sollen. Die Menschen aus allen anderen Gestirnen stehen ihnen dabei ebenso zu Diensten, wie die Glieder und Organe eines Leibes dem Willen des in ihm wohnenden Geistes zum Dienen bereitstehen. (2.GS 2,13-15)

 

Ist der ganze Mensch vollendet“, heißt es im „großen Evangelium“,(so ist er) ein neues Geschöpf, zwar im Grunde des Grundes immer aus Gott, weil der Geist im Menschen eigentlich nichts als ein Gott im kleinsten Maße ist, weil völlig aus dem Herzen Gottes. Aber der Mensch ist das nicht durch die Tat Gottes, sondern aus seiner höchst eigenen, und ist eben darum ein vollwahres Gotteskind!“ (1.GEJ 214,10)

 

In allen anderen Weltkörpern müssen sich die Menschen nicht selbst gestalten, sondern sie werden von Gott, oder was eines ist, von Seinen Kindern gestaltet. Hier aber müssen sich die Menschen vollends selbst gestalten nach der geoffenbarten Ordnung, ansonst sie unmöglich Kinder Gottes werden können! Und so ist ein vollendeter Mensch auf dieser Erde als Gotteskind in allem Gott gleich; aber ein unvollendeter Mensch ist dagegen auch tief unter dem Reiche der Tiere!“ (1.GEJ 214,11)



3. Die schwere Aufgabe Gottes,

Sich Kinder zu erschaffen


Es ist das aber selbst für einen Gott keine leichte Sache, eine Seele heranzubilden, die Ihm in allem völlig ähnlich ist. Welch lange Zeiträume mussten vergehen, bis der Menschen Seelen den gegenwärtigen Lebensgrad erreicht hatten. Da ist niemandes Seele jünger denn die ganze sichtbare Schöpfung. All die vielen Vorschöpfungen, die bis jetzt in undenkbar langen Zeiten erfolgt sind, gingen bloß der Reifung der Seelen wegen aus der Hand Gottes hervor. (4.GEJ 246,3-5)

 

Glaube es Mir“, sagt Jesus, „Welten erschaffen ist ein leichtes; aber freie Menschen also ins Dasein zu rufen und sie aus sich selbst vollenden zu lassen, wobei die göttliche Allmacht vermöge der Ordnung ihrer Liebe und Weisheit schweigen und untätig sein muss, das bleibt am Ende auch für Mich eine Sache, die nicht leicht zu nennen ist! Da hilft Mir nichts als Meine unbegrenzte Geduld und übergroße Sanftmut.“ (8.GEJ 14,16)


Wir Menschen denken da wohl ganz anders und meinen: „Der göttlichen Weisheit und Allmacht sollte das doch überaus leicht möglich sein!“ Jesus aber sagt: „So ihr bloß durch Meine Allmacht zu freiesten, Mir in allem völlig ähnlichen Kindern hättet gestaltet werden können, so hätte Ich das sicher auch getan.

 

Da hätte Ich es auch nicht nötig gehabt, je Selbst im Fleische als ein Menschensohn auf diese Erde zu kommen und euch Menschen als ein Lehrer zu unterrichten, und hätte auch in der Vorzeit nicht nötig gehabt, für euch allerlei Weise und Propheten zu erwecken.

 

Denn Götter zu erschaffen ist etwas ganz anderes denn Sonnen, Welten und all die andern Wesen im ganzen endlosen Schöpfungsraume!“ (9.GEJ 171,1-2)

 

Siehe, Ich bin allmächtig, und alles, was Ich Mir nur immer denke, das muss auch sogleich geschehen, so Ich es will. Wenn Ich nun hier vor Mir eine Million Menschen haben wollte, so wären sie auch da. Sie würden sogar weise reden und handeln und wie die schönsten Seraphim aussehen. Sie würden dich sogar mit aller Liebe umfassen und dir nach Herzenslust dienen - und dennoch wären sie in sich selbst vollkommen tot. Denn alles, was sie täten und redeten, das täte bloß Ich Selbst.“ (1.RB 95,3) Sie wären „nichts als Maschinen, die nie einen eigenen, freien Willen, nie ein eigenes, selbstisches Bewusstsein (Selbstbewusstsein) und nie eine selbständige, freie Tätigkeit weder im Denken noch im Fühlen und Handeln haben könnten.“ (6.GEJ 63,9) „Sie sind für sich gar nichts, sondern pur momentane Gedanken und Ideen Gottes.“ (6.GEJ 133,10)



4. Die freie Selbständigkeit der Gotteskinder


Bei der Erschaffung eines Wesens kommt es nur auf den Willen Gottes an. Ein von Ihm ausgesprochenes allmächtiges „Werde!“ genügt und zahllose Wesen stehen in einem Augenblick so vollkommen vor Ihm, wie Er sie haben will. Aber Gott kann durch Seine Allmacht einem neugeschaffenen Wesen nicht die Art der Vollkommenheit geben, die in der freien Selbständigkeit nach Gottes Willen lebt, (6.GEJ 133,10) denn einem freien Geiste ist ein allmächtiges „Werde!“ ein Gericht und damit der Tod seines Geistes. (3.HG 42,10-12)

 

Wollte Ich aber solche (noch geistig toten) Menschen erhalten“, sagt Jesus, „und sie in ein wirkliches, freitätiges und von Meiner Allmacht unabhängiges Leben versetzen, da müßte Ich Meinen in diesen scheinlebigen Menschen wirkenden Geist durch ein geeignetes Trennungsmittel von Mir ablösen. Und müßte ihn dann in diesen Menschen binden und durch eine äußere, materielle Umfassung gefangennehmen, ihn so Mir gegenüber zu einem förmlichen Objekte machen und als solchem Verhaltungsgesetze geben. Ich müßte ihm dann Gelegenheiten und Anreizungen zukommen lassen, durch die er in die Notwendigkeit gesetzt würde, aus seiner freien, von Mir gänzlich abgelösten Erkenntnis- und Willenskraft entweder nach dem gegebenen Gesetz oder auch wider dasselbe zu handeln.“ (1.RB 95,4)


Als Gott im Uranfang die Geister erschuf, da waren diese vollkommen aus Ihm hervorgegangen. Aber alle ihre Vollkommenheit hatten sie von Gott empfangen und sie war deshalb eine ihnen gegebene und keine freie, selbständig erworbene. Solche neugeschaffenen Wesen gleichen deshalb einem Embryo im Mutterleibe und müssen geistig erst geboren werden. Sie sind dazu bestimmt, dereinst frei und unabhängig und selbständig neben Gott dazustehen. Erst wenn sie auch aus sich selbst vollkommen werden in der Ordnung Gottes, dann können sie erst zur wahren Gottähnlichkeit gelangen. (4.GEJ 56,4) Im Anfangsstadium ihres Seins müssen solche neugeschaffenen Wesen erst zur freien Selbständigkeit erzogen werden. - Wie aber ist das anzufangen?

 

Die erste Hauptbedingung zur Gestaltung freier Menschen ist“, sagt Jesus, „das sie in der vollen Trennung von Mir einmal ihrer selbst bewusst werden und aus sich selbst heraus zu handeln anfangen! Ob gut oder schlecht, gesetzlich oder ungesetzlich, das muss für den Anfang völlig eins sein.“ (1.RB 95,9)


Damit die neugeschaffenen Wesen wie aus sich frei fortbestehen konnten, mussten sie in ihrem Denken, Wollen und Handeln frei werden. Dazu hatte es Gott vorgesehen, dass sich die einmal aus Ihm hinausgestellten Ideen selbst nach und nach stets mehr und mehr von Ihm isolieren müssen, bis sie sich als ein von Gott getrenntes Sein finden und fühlen. Erst dann sind sie in der Lage, nach ihren eigenen Gedanken frei wollend und frei tätig zu werden. (6.GEJ 63,10)


Aber zunächst war in den neugeschaffenen Wesen noch gar kein Tätigkeitssinn vorhanden, weil sie soeben erst aus der Ruhe und Untätigkeit, die sie in Gott hatten, hervorgegangen waren. Deshalb musste ihnen gezeigt werden, wie und auf welche Weise sie frei tätig werden konnten und mussten dann zur freien Tätigkeit angehalten werden. Aber werden diese Wesen, in denen noch die Liebe zur Untätigkeit vorherrscht, sich zu irgendeiner Tätigkeit aufraffen? - Nein, das werden sie nicht. Sie werden vielmehr, einem Fresspolypen gleich, sich nur aufs bloße Sättigen ihres Wesens mit einer entsprechenden Kost werfen und sonst gar nichts tun. Wenn aber also, wie sollten dann die erstgeschaffenen Geistwesen zur freien Selbstätigkeit und daraus zur vollen Selbständigkeit gelangen? - Gott musste ihnen Seine Ordnung zeigen, nach der sie denken, wollen und endlich handeln sollten. Dazu musste ihnen ein „Du sollst“-Gebot gegeben werden und mit ihm ein Reiz zur Übertretung. Dieser lag ja schon in ihnen, als der Hang zur Untätigkeit und übermäßigen Sättigung. Es musste aber auch im Übertretungsfall eine schlimme Folge wie von selbst daraus hervorgehen. Das musste ihnen dann alles gezeigt werden und auch, dass sich wohl im Übertretungsfall anfangs ein kurz währender Vorteil erreichen lässt, aus dem sich aber später stets ein lange währender Nachteil einstellt, dem zu begegnen es dann viel harte Mühe und schmerzliche Anstrengungen kosten wird. Mit all dem versehen, kann erst das neugeschaffene Wesen einen wahren Gebrauch von seiner Intelligenz und Tatfähigkeit machen und es wird aus sich heraus selbständig zu handeln beginnen. Und das ist es, was bei einem neugeschaffenen Wesen erreicht werden soll. Ob es dabei die Ordnung Gottes einhält oder nicht, das ist zunächst unwichtig, zwar nicht für das Geschöpf, weil es sich durch die Nichteinhaltung große Nachteile eingehandelt hat, so aber doch für den Schöpfer. Zwar ist es Ihm nicht einerlei, ob ein Geschöpf auf einem kurzen oder langen Wege in Seine Ordnung eingeht, (1.GS 87,18) aber der Wirkung nach ist es vor Ihm ein und dasselbe. Gott erreicht auch auf dem langen Wege sein Ziel mit dem Geschöpf, denn es ist einem jeden Wesen auch später noch das Tor offengelassen, auf Gottes Wegen zu wandeln und in die Seligkeit einzugehen. Die Selbständigkeit erreicht es so oder so. (2.GEJ 227)



5. Die streitenden Gegensätze in den Wesen


Das Wesen Gottes, sowie auch ein jedes Sein, haben in sich lauter Gegensätze, ohne die ein Dasein gar nicht möglich wäre. Damit eine Kraft wirksam werden kann, muss auf sie eine Gegenkraft einwirken. So ist z.B. die Festigkeit eines Bodens die Gegenkraft zum Gewicht eines Gebäudes, denn dieses Gebäude würde in den Boden versinken, wenn es auf einem weichen Boden stände. Deshalb muss die Festigkeit des Bodens größer sein, als das Gewicht des Gebäudes. Ist das der Fall, dann hat die Gegenkraft über die Kraft des Gebäudegewichtes gesiegt und wird dann zur Stütze des Gebäudes. Die Gegensätze befinden sich in einem ununterbrochenen Kampf, so dass der stetige Sieg der größeren Kraft auch stets zur Stütze der kleineren Kraft dient.


Wollte nun Gott einmal aus Sich heraus Ihm ähnliche freie Wesen erschaffen,“ sagt Jesus, „so musste Er sie ja auch mit eben den streitenden Gegensätzen versehen, die Er in Sich Selbst von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogensten Verhältnissen besaß und besitzen musste, ansonst Er sicher nie wirkend dagewesen wäre.

 

Die Wesen wurden also völlig nach Seinem Ebenmaße gestaltet, und es ward ihnen am Ende darum auch die Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu festigen aus dem Kampfe der in ihnen aus Gott niedergelegten kämpfenden Gegensätze. Jedem Wesen ward Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn, Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderleiartiges als vollends zu eigen gegeben; nur war zwischen dem Maße darin ein Unterschied.

 

In Gott waren all die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung. Bei den geschaffenen Wesen aber mussten sie erst durch den freien Kampf in die rechte Ordnung wie von sich selbst heraus also durch die bekannte Selbsttätigkeit gelangen.“ (2.GEJ 229,4-7)


Wir wissen, dass der größere Teil der urgeschaffenen Geister im freien Willen die in sie gelegten Gegensatzpaare in ein Verhältnis nach der Ordnung Gottes brachte, während der kleinere Teil dem versuchenden Reiz erlag, die Ordnung Gottes nicht beachtete und die ihnen gegebenen Gebote übertrat. Sie fielen, erstarrten zu Materie und waren in ihr gefangengenommen. Aus dieser Gefangenschaft dürfen sie erst wieder befreit werden, wenn sie die Ordnung Gottes im freien Willen annehmen und danach handeln. (1.RB 95,4) Die Gott treu gebliebenen Geister waren die endlosen Zeitenläufe hindurch selig, während der ihre gefallenen Brüder das Leid der Gefangenschaft ertragen mussten. Aber obwohl sie Gott treu blieben, so konnte Er ihnen die volle Gotteskindschaft doch nicht geben, weil Er damals die notwendigen Mittel zu ihrer Ausbildung noch nicht besaß. Zur Zeit Adams besaß Er sie, nämlich die gefallene und zu Materie erstarrte Schöpfung, insbesondere aber diesen Planeten Erde, den Sich der himmlische Vater zu einer Hochschule für Seine ersten Kinder einrichtete und in dem der Verursacher des Falls gefangen war.



6. Luzifer, als Schmelztiegel

zur Heranbildung der Gotteskinder


Als Satana Gott besiegen und Seine Stelle einnehmen wollte, verlor sie den Kampf, meint nun aber dennoch auf die Art ein Sieger über Gott sein zu können, wenn sie Gott trotz biete und so sei, wie sie es wolle und nicht wie Gott sie haben wolle. Aber Jesus gibt dem Satan, wie wir es aus dem Band „Bischof Martin“ erfahren, die bis dahin größte und tiefste Belehrung und spricht:


Ein Erzgießer verfertigt aus einer feuerfesten Masse seine großen Schmelztiegel. Diese kommen in ein mächtiges Feuer und in ihnen kocht dann das harte Erz. Und so es genug zerkocht ist, da fließt es dann wie ein Wasser, und der Werkmeister lässt es fließen in verschiedene brauchbare Formen. Ist das Erz in Formen gegossen, da werden diese dann abgekühlt und erleiden keine Glut mehr. Der Tiegel aber bleibt in der Glut, damit anderes Erz in ihm geschmolzen werde. Er wird nicht abgekühlt eher, als bis er unbrauchbar geworden ist, wo er dann auch verworfen wird für immer als eine zu nichts mehr brauchbare ausgebrannte Materie.

 

Bin Ich aber nicht ein Werkmeister aller Werke der Werke? So Ich das aber bin und schaffe Mir Werkzeuge, wie Ich sie brauche und haben will - sage, kannst du Mir dann trotzen? Oder kannst du das Trotz nennen, wenn du so bist, wie du bist, und nicht anders sein kannst als so nur, wie Ich es am Ende will?!

 

Ich aber bin kein harter Erzgießer, sondern ein Meister voll Liebe, so das Ich sogar Meine Tiegel aus ihrer langen Glut ziehen will, so sie es wünschen und in die Ordnung Meiner freien Werke übergehen wollen. Wollen sie das aber nicht und macht es ihnen mehr Freude, Meine ewigen Schmelztiegel zu verbleiben, so ist es Mir auch recht, denn da brauche Ich Mir keine neuen zu schaffen. Bleiben sie aber Tiegel, so sind sie, wie sie sein müssen, und unmöglich, wie sie sein wollen. Denn ein Werkzeug kann nicht anders sein, als wie Ich es gestalte und haben will.

 

Daher ist dein vermeintlicher Trotz, an dem du eine Freude hast, auch nichts als eine Chimäre, entstammend deiner großen Blindheit. Denn so wenig ein Topf zum Töpfer sagen kann: ‘Ich bin, wie ich will!’, während ihn doch der Töpfer dreht und gestaltet, wie er will - ebensowenig kannst du zu Mir sagen, dass du seist, wie du wollest, während du doch nur sein musst, wie und was du bist, wie Ich es will! Nur gebe Ich, als die ewige Liebe selbst, dir nebst deinem Gerichte auch so viel lebendige Freiheit, derzufolge du deinen qualvollsten Zustand fühlen, begreifen und ändern kannst, so du es willst. Willst du es aber nicht, so bleibe, wie und was du bist - nicht aber, weil du es so willst, sondern weil Ich es so will!

 

Willst du aber dein Los verbessern, so werde Ich an deine Stelle ein anderes, Mir in deiner Art dienliches Werkzeug setzen! - Rede nun, was du willst, Mir ist es völlig ein gleiches, ob du bleibst, wie und was du bist - oder ob Ich, wie gesagt, an deine Stelle ein anderes Werkzeug setze!“ (BM 119,11-15)


Gott braucht also einen Schmelztiegel, in dem Er das Gold läutern kann. „Denn gleichwie das Gold durchs Feuer, also werden die, so Gott gefallen, durchs Feuer der Trübsal bewährt.“ (Sir. 2,5) Er hat Sich diesen Schmelztiegel in Luzifer erschaffen, aber es war nicht Sein direkter Wille, dass Luzifer fiel. Er sah seinen Fall wohl voraus, wollte ihn aber nicht. Er ließ nur zu, was Luzifer trotz Gottes Warnungen unbedingt wollte. Und was Gott an Bösem zulässt, das lässt Er nur so weit zu, inwieweit Er es für Seine Zwecke gebrauchen kann. Wären alle Geister Gott treu geblieben, so hätte Er Sich einen Schmelztiegel erschaffen müssen. So aber brauchte Er Sich nicht extra einen Schmelztiegel erschaffen, wenn sich schon jemand freiwillig zur Verfügung stellte. Und einen Schmelztiegel brauchte Er zur Heranbildung Seiner Kinder.

 

In einer Welt“, sagt Jesus, „wo ein Mensch nicht zu einem ärgsten aller Teufel werden kann, da kann er auch zu keinem wahren Kinde Gottes werden.“ (9.GEJ 144,9) „Um aber das zu werden, müssen in dieser Welt Himmel und Hölle unter einem Dache wohnen!“ (3.GEJ 178,5) „Und aus eben diesem Grunde wählte auch Ich als der Herr diese Erde zum Schauplatze Meiner höchsten Erbarmungen und schuf auf ihrem Boden alle Himmel neu.“ (EM 53,11)

 

Seine (Luzifers) Wohnung ist lediglich auf diese von euch bewohnte Erde beschränkt. Alle anderen Weltkörper, obschon Teile dieser einstigen Seele, sind von dieser Einwohnerschaft frei. Daher können aber auch die Menschen jener Weltkörper, obschon in ihrer Natur gewöhnlich besser als hier auf der Erde, dennoch nie zu jener vollkommen gottähnlichen Höhe gelangen wie die Kinder aus dieser Erde, welche zwar das im Geiste von Gott Allerentfernteste und das Allerletzte ist, aber eben darum im Besserungsfalle das Allerhöchste und Allergottähnlichste werden kann.“ (EM 53,10)

 

Ja, ja, es könnte wohl anders sein, so wie es auch auf zahllos vielen andern Weltkörpern anders ist; aber dann wäre eben diese Erde nicht ausersehen für die Zucht jener Menschen, die bestimmt und berufen sind, Meine Kinder zu werden!“ (5.GEJ 157,2)


Es ist dem himmlischen Vater nicht möglich, in einer ungefallenen, vollkommenen Welt Sich völlig freie gottähnliche Kinder heranzubilden, weil dort die Prüfungsmöglichkeiten fehlen. Es ist leicht, in der Liebe und Demut zu sein, wenn alle Menschen um uns herum voller Liebe und Demut sind. Deshalb müssen uns Bosheit und Herrschsucht begegnen, und es müssen auf dieser Erde allerlei Not, Leid, Krankheit, Bedrängnis, Verfolgung und aller Art Widerstände vorhanden sein. Hätte Satana solche Zustände durch ihren Fall nicht freiwillig herbeigeführt, so hätte sie Gott auf irgendeine Art künstlich herbeischaffen müssen, um gefestete Kinder zu erhalten. Denn die Gotteskinder müssen eine große Festigkeit haben, welche gediegen genug ist, das mächtige Feuer des Liebegeistes Gottes zu ertragen. (2.GS 25,6)

 

Solange ein Mensch nicht in allen möglichen Dingen und Verhältnissen den Satan mit höchst eigener Macht aus dem Kampffelde treiben kann“, sagt Raphael, „hat er die volle Kindschaft Gottes noch lange nicht! Wie sollte er aber je dieses Feindes Sieger werden, wenn man ihm alle Gelegenheit nähme, auch nur mit einem Haare des Feindes in Berührung zu kommen?“ (2.GEJ 59,14)

 

Sehet“, sagt Jesus, „das ist einerseits für die Menschen dieser Erde zwar ein Nachteil, weil sie so nahe dem Bösesten aller Geister wohnen, der ihnen viel zu schaffen macht; aber auf der anderen Seite haben sie auch den unendlichen Vorteil, dass sie fürs erste einen kräftigen Geist aus Gott haben, mit dem sie leicht, wenn sie nur wollen, die Bosheit des Bösesten bekämpfen können, um dadurch fürs zweite vollkommene Kinder Gottes zu werden.“ (EM 53,14)


So machte Luzifer auch dem ersten Menschenpaar zu schaffen. Seine Bosheit verführte es zur Sünde. Es übertrat das ihnen gegebene Gebot und erlangte die Gotteskindschaft zunächst nicht. Zwar kam später der Vater, von der Liebe einzelner angezogen, zu den Urvätern, erzog Sich Kinder und stellte auch Adam nahezu wieder her. Aber dennoch waren es nur wenige der Nachkommen Adams, die in der Zeit ihres Erdenwandels die Gotteskindschaft erreichten, wenn auch noch nicht die volle, denn sie besaßen noch nicht den neuen Geist der reinen Gottesliebe. Der Großteil der Menschheit aber verfiel immer mehr der Sünde, so das Gott nur noch das letzte Mittel einsetzen konnte, um die Menschheit wieder zu erlösen. Er stieg auf die Erde herab, wurde Selbst Mensch und stellte die zerrüttete Ordnung wieder her. Das Werk der Erlösung war die letzte nötige Voraussetzung zur Bildung völlig freier Gotteskinder.



7. Die gegebene Seelenvollkommenheit


Auch wenn Adam und Eva nicht gefallen wären, so hätte auch das der Menschheit die volle Freiheit und die volle Gotteskindschaft noch nicht gebracht, denn dann hätten alle Menschen von der Geburt an die Seelenvollkommenheit besessen. Damit wäre die Grundvoraussetzung zur Gestaltung der vollen Gotteskindschaft immer noch nicht vorhanden gewesen und die lieferte gerade der Widersacher Luzifer, als er Adam und Eva zur Sünde verführte.


Durch den Sündenfall verloren Adam und Eva und ihre Nachkommen ihre Seelenvollkommenheit, die sie von Gott bei ihrer Erschaffung geschenkt bekamen. Nur Abel behielt sie, weil er nicht mitsündigte. Aber Abel konnte sie nicht weitervererben, weil er von Kain erschlagen wurde. So ging die Seelenvollkommenheit der Menschheit fast gänzlich verloren. Nur ein Teil der Schwarzen Afrikas besaß sie zur Zeit Jesu noch. Was die Seelenvollkommenheit bedeutet, welch eine Erleichterung des Erdenwandels sie für den Menschen wäre, zeigte uns Jesus im großen Evangelium an den Nubiern. Ihre Seelen waren ohne Selbstsucht und Hochmut und deshalb gehorchte die Natur ihrem Willen. Bäume entwurzeln und schwere Steine transportieren war für sie eine Leichtigkeit. Sie konnten auf dem Wasser wandeln wie auf dem Lande und blitzschnell auf ihm herumfahren. Die Tiere gehorchten ihnen und kein wildes Tier tat ihnen etwas zuleide. Kämen alle Menschen schon so seelenvollkommen auf diese Welt, es gäbe keine Verbrechen und keine Kriege. - Dafür wäre aber auch die Erreichung der vollen Gotteskindschaft noch nicht möglich geworden und der himmlische Vater hätte andere Maßnahmen ergreifen müssen, um Sich völlig freie Kinder heranzubilden.

 

Seelen, wie die dieser Schwarzen“, sagt Jesus im großen Evangelium, „sind bis jetzt zur Kindschaft Gottes noch nicht berufen gewesen, und als das, was sie vorzustellen haben, genügte ihnen eine mehr stereotyp fest erhaltene Vollkommenheit ihrer Seele; denn sie ist nicht etwa als eine besondere Folge ihrer vortrefflichsten Selbstentwicklung anzusehen, sondern sie ist ihnen gegeben gleichwie ihre schwarze Haut. Wenn sie aber auch die Kindschaft Gottes werden erreichen wollen, dann wird ihnen dieses alles nicht mehr gegeben werden, sondern allein die Lehre.

 

Werden sie nach dieser sich selbst bestimmen und suchen, die Vollendung ihrer Seele aus eigenen Kräften zu erstreben, und dadurch erwecken in sich Meinen Geist der Liebe, sodann werden sie freilich gleich sein wie ihr nun. Aber solange ihre Seelenvollkommenheit zu zwei drittel Teil eine gegebene und nur zu einem Teile eine selbsterworbene ist, können sie mit solch einer Seelenvollkommenheit den Geist in sich nimmer erwecken und bleiben auch jenseits das, was sie hier sind: ganz gute, aber mehr mechanisch selige, vollkommene Seelen, bei denen die Grenzen der Seligkeit denn sicher notwendig fest gestellt sein müssen, was nimmer anders zu denken möglich ist.“ (4.GEJ 245,1-2)


Inzwischen haben die Schwarzen schon längst keine Seelenvollkommenheit mehr und können deshalb die Gotteskindschaft ebenso erreichen, wie alle anderen Menschen auf dieser Erde.



8. Die erworbene Seelenvollkommenheit


Ganz was anderes“, sagt Jesus, „ist es bei einer sich selbst bestimmenden und sich selbst nach dem vernommenen Gottesworte ausbildenden Seele! Was die hat, das ist ihr volles Eigentum, und sie kann sich daraus tausend Himmel erbauen und mehr; denn sie hat nun ja ihren eigenen Stoff und ihre eigene Materie und durch ihren in ihr erweckten Geist der Liebe auch die vollkommen gottähnliche Kraft, solches zu tun und so vollkommen in allem zu sein, wie auch der Vater im Himmel vollkommen ist!“ (4.GEJ 245,4)

 

Da aber einer zur Kindschaft Gottes berufenen Seele nur das Material zum Baue ihrer selbst zu geben ist und daneben die Lehre, wie der Bau zu führen ist, so ist es wohl sicher einsichtlich zur Genüge dargetan, dass einer jeden Seele auch jenseits nicht mehr getan werden darf, so sie in ihrer Ichheit verbleiben soll. Ist dann eine Seele noch so verdorben, so darf sie dennoch nicht mit Meiner Allmacht ergriffen werden, sondern es wird ihr nur das Material in dem Maße gestellt, als sie es zu verarbeiten imstande ist, und es darf ihr auch nicht mehr aufgebürdet werden, als wie groß da ist ihre Kraft.“ (4.GEJ 245,7)


Wenn Gott Geister ins Leben ruft, so kann Er sie, als der vollkommenste Geist, nur vollkommen aus sich hervorgehen lassen. Aber aus dieser gegebenen Vollkommenheit können keine freien, selbständigen Gotteskinder gebildet werden.

 

Sollen sie mit der Zeit möglich selbständig werden“, sagt Jesus, „so müssen sie den Weg der Materie oder des gerichteten und also gefesteten Willens Gottes durchmachen, auf die Art, wie ihr sie auf dieser Erde vor euren Augen habt.“ (6.GEJ 133,11) Die Grundvoraussetzung dazu ist eine gefallene, unvollkommene Welt, wie es diese Erde nach dem Fall Adams ist. Hier kommt die Seele total unbehilflich, schwach und wie ein gänzlich leeres Gefäß auf die Welt, muss vollständig bei Null anfangen sich selbst zu gestalten, kann sich aber gerade deshalb bis zur höchsten Vollendung emporklimmen. (3.GEJ 178,12-13)

 

So Ich aber schon jedes Menschen Natur also gestellt hätte“, sagt Jesus, „das er schon von der Geburt an in der höchsten Vollendung ohne sein Zutun dastünde, welche Übung des Lebens und Selbstfortschreitens wäre für ihn da wohl noch denkbar?!

 

Zu welcher Tätigkeit könnten dann endlich solche Geister verwendet werden? Ich sage es dir: Da wären ja die Bäume des Waldes und die Felsen der Gebirge in der zum freien Leben allerunentbehrlichsten Selbsttätigkeit ums gar Vielfachste bevorzugter als ein schon von der Geburt an in jeder Beziehung ganz vollendeter Mensch!“ (5.GEJ 157,4-5)


Aus diesem Grunde können auch die ungefallenen Engel die höchste Gotteskindschaft nur dann erlangen, wenn sie alle ihre Vollkommenheit verlieren, indem sie auf diese Erde als ein mit allerlei Mängeln behafteter Mensch inkarniert werden.

 

Ihr Menschen dieser Erde“, sagt Raphael im „großen Evangelium“, „seid unaussprechbar über uns hinaus bevorzugt, und wir werden euren Weg zu wandeln haben, um euch gleich zu werden. ...Von uns gehört alles, was du an uns siehst, dem Herrn. Nichts ist als irgend selbständig uns zu eigen, und es ist eigentlich alles an uns der Herr Selbst. (Der ungefallene Erzengel Raphael spricht hier allgemein von den ungefallenen Engelsgeistern, aber auch von sich, trotzdem er schon als Henoch auf der Erde war, denn damals hatte er noch nicht den neuen Gottgeist bekommen können.)

 

Ihr aber seid berufen und bestimmt, das zu werden in der vollsten Selbständigkeit, was der Herr Selbst ist; denn zu euch wird es noch vom Herrn aus gesagt werden: ‘Ihr müsset gleich so vollkommen sein in allem, wie endlos vollkommen euer Vater im Himmel ist!’ Wenn aber vom Herrn solches zu euch Menschen gesagt wird, dann werdet ihr daraus erst vollauf ersehen, zu was endlos Großem ihr berufen und bestimmt seid, und welch ein unendlicher Unterschied dann zwischen euch und uns obwaltet!

 

Aber es wird des Herrn endloseste Liebe, Gnade und übergroße Erbarmung auch mit der Zeit für uns Engelsgeister einen Weg bestimmen, auf welchem wir euch völlig ebenbürtig werden können. Der Weg, den nun der Herr Selbst geht, wird noch der Weg aller urgeschaffenen Geister aller Himmel werden, - aber freilich nicht von heute bis morgen, sondern nur nach und nach.“ (3.GEJ 180,4-7+11-12)


Deswegen ist den Menschen hier auf dieser Erde auch jegliche Rückerinnerung an ein vorheriges Sein genommen, während die Bewohner aller anderen Weltkörper eine traumartige Rückerinnerung behalten. (4.GEJ 106,4) Nur so ist ihnen die Möglichkeit gegeben, von Grund auf neu anzufangen und sich unabhängig von der Allmacht des göttlichen Willens frei aus sich völlig selbst zu gestalten nach dem Worte und der Lehre Jesu. Auf diese Weise wird dann der Mensch dereinst als ein starkes, freies, und selbständiges Wesen neben Gott leben und handeln können. (7.GEJ 121,3)



9. Gottes verborgenes Wirken unter den Menschen


Der Mensch, wie er in diese Welt kommt“, sagt Jesus, „wird der Seele nach völlig von der Allmacht Gottes getrennt und ist in allem seinem eigenen Wollen und Erkennen anheimgestellt. Erst so er auf dem Wege des Unterrichts aus dem Munde seiner Eltern und anderer weiser Lehrer zur Erkenntnis Gottes gelangt, sich dann gläubig an Ihn wendet und Ihn um Seine Hilfe und Seinen Beistand anfleht, fängt dann auch von der göttlichen Seite das Einfließen an durch alle Himmel hindurch, und die Seele des Menschen geht in ein stets klareres Erkennen über und aus dem immer mehr und mehr in die Liebe zu Gott; sie ordnet dann ihren Willen dem erkannten Willen Gottes unter und einigt sich also mit dem Geiste Gottes und wird dadurch nach und nach ebenso vollkommen in und durch den Geist Gottes in ihr, wie der göttliche Geist in ihr selbst vollkommen ist, und bleibt dabei dennoch in allem vollkommen frei und selbständig, wie Gott an und für Sich ewig vollkommenst frei und selbständig ist.“ (9.GEJ 171,4)


Der Vorwurf vieler Menschen gegen Gott, Er kümmere Sich nicht um die Menschen und schreite gegen das Böse nicht ein, kann nur mit der Selbständigwerdung beantwortet werden. Ja, da wird oft die Existenz Gottes geleugnet und gesagt, wenn es einen Gott gäbe, so würde Er gegen das Böse einschreiten und die grausamen Taten der Menschen nicht zulassen. Aber Gott muss die Menschen zu ihrer Selbständigwerdung bis zu einem gewissen Maß frei handeln lassen und darf auch nur höchst selten sichtbar, auch nicht durch Engelsgeister, (6.GEJ 190,3) unter den Menschen wirken. (9.GEJ 22,8)


Jesus sagte zu einem Juden: „So ein Geist, wie zum Beispiel der des Moses, dir erschiene und zu dir sagte: ‘Dieses und jenes musst du tun, so du zum Leben eingehen willst; tust du das nicht, so verfällst du dem Gerichte des allmächtigen Gottes, und es wird schwerlich ein vollglückliches Erstehen vom Tode des Gerichtes geben!’, da wirst du nach solch einer Mahnung erbeben und wirst dich dein Leben lang nichts anderes zu tun getrauen, als was dir der Geist Mosis zu tun befohlen hat. - Welches Verdienst aber wirst du dann dabei haben? Siehe, gar keines; denn da hat nicht dein eigenes besseres Erkennen deinen freien Willen zur besseren Tätigkeit bestimmt, sondern die Macht des zu dir gekommenen Geistes, und das hat für deine Seele beinahe gar keinen Wert!“ (6.GEJ 225,4-5)

 

Ein unsichtbares Einwirken (eines Engelsgeistes) ist dem Menschen um vieles heilsamer denn eine Sichtbarkeit und Hörbarkeit eines abgeschiedenen Geistes. Denn so dir ein guter und schon sehr erleuchteter Geist gute und edle Gedanken und Gefühle in dein Herz legt, so sind sie schon so gut, als hättest du selbst sie in dir erfunden; sie einen sich mit deinem Leben und bestimmen dich zur Tätigkeit.“ (6.GEJ 225,3)


Es gibt keine Selbständigwerdung ohne die Willensfreiheit. Der freie Wille ist der einzige Keim zur Gewinnung des selbständigen, freien, ewigen Lebens der Seele. (6.GEJ 205,5) Deshalb achtet Gott den freien Willen der Menschen aufs Genaueste, darf nicht in ihren Willen eingreifen und muss sie alleine handeln lassen. (6.GEJ 225,8) Die Menschen würden sonst nicht zur Selbständigkeit erzogen und erlangten nie die Gotteskindschaft. Gerade weil Gott die Menschen dieser Erde so sehr am Herzen liegen und Er sie sogar zu Göttern gestalten will, darf Er Sich nur in verborgener Weise um die Menschen kümmern. (6.GEJ 204,6) Und weil Er die bösen Menschen nicht verderben, sondern retten und zur freien Selbständigkeit erziehen will, so darf Er nicht in offensichtlicher Weise mit Blitz und Donner gegen die Menschen einschreiten, sondern nur auf verborgene Weise und darf sie nur belehren.


Jesus sagt: „Wenn Ich vermöge Meiner Allmacht wollte, dass kein Mensch je eine Sünde begehen solle, so würde auch kein Mensch je mehr sündigen; denn er würde sich nicht um eine Linie über Meinen Willen hinauswagen und -bewegen können... So nun Gott es nicht zuließe, dass ein Mensch je eine Sünde begehen könnte, wer hätte dann da ganz allein für sich das Verdienst ob des ganz sündenfreien Lebens eines Menschen, den allein Gottes Allmacht also leitete, wie sie das Wachstum der Bäume und aller anderen Früchte leitet und die Welten leitet und führt durch den endlosen Raum? Doch sicher niemand anders als Gott allein, weil der Mensch da nichts als eine Spielpuppe in den Händen Gottes wäre!“ (6.GEJ 225,6)

 

Ich könnte durch Mein allmächtiges Wort freilich alle Menschen im Augenblicke (zu guten Menschen) umgestalten; aber wo bliebe dann ihres Geistes durch sich selbst zu gewinnende Lebenstüchtigkeit und Freiheit?!“ (3.GEJ 168,1)


Wenn Gott die Menschen zu selbständigen Gotteskindern gestalten will, so müssen sie aus sich selbst vollkommen werden. Da darf Gott wohl auf verborgene Weise helfend eingreifen, aber nicht offensichtlich und schon gar nie mit Seiner Allmacht, sondern muss sie mit der größten Geduld und Langmut behandeln. Die Größe der Geduld Gottes ist nicht nur an den Zuständen auf dieser Erde, sondern auch an der ganzen materiellen Schöpfung sichtbar geworden, die sich aus dem Geisterfall bildete und die der himmlische Vater zu Schulhäusern eingerichtet hat, um die Gefallenen auf dem langen mühsamen Wege wieder zurückzuführen. Handelte es sich am Anfang zunächst erst einmal um die Tätigwerdung der neugeschaffenen Geister, und in den für uns fast unendlich langen Zeiträumen, die seit der Erschaffung der Geister verflossen sind, um eine schrittweise Selbständigwerdung, so ging es beim ersten Menschenpaar bereits um die Gotteskindschaft. Die volle Gotteskindschaft aber brachte erst das Erdenleben Jesu.



10. Die ersten vollendeten Gotteskinder

durch das Leben Jesu auf der Erde


Nach solch einer langen Vorbereitungszeit“, sagt Jesus, „bin erst Ich Selbst da und zeige den Menschen klar die Wege, die sie zu gehen haben aus ihrer höchst eigenen inneren Kraft... Mit diesem Meinem Hiersein wird dem Menschen erst die vollste Freitätigkeit zu seiner Lebensvollendung gegeben und mit ihr ein neues Gesetz der Liebe, das im rechten göttlichen Vollmaße alle anderen Gesetze und alle Weisheit aus Gott in sich fasst.“ (2.GEJ 230,8)

 

Um Sich völlig selbständige Kinder heranziehen zu können, muss Gott die Seelen dahin bringen, Ihn aus ihrem freien Wollen aus sich selbst heraus wie ein Kind zu lieben. Dazu darf ihr freiester Wille nicht die geringste Nötigung von der allmächtigen Seite Gottes erfahren. Da muss an die Stelle der Allmacht dann Gottes große Liebe, Erbarmung, Geduld und Sanftmut treten, womit Er die Seelen weise zur freien Selbständigkeit führen muss. (3.HG 42,12) Sie dürfen nur durch Offenbarung und Lehre und durch das äußere Gesetz angehalten werden, mit ihrem freien Willen das Wahre und Gute aus sich selbst zu ergreifen und aus eigener Selbstbestimmung danach tätig zu werden. (6.GEJ 225,7) Durch ihr eigenes Wollen müssen sie den Willen Gottes zu dem ihrigen machen. (7.GEJ 62,9) Sie müssen völlig selbständig das aus Gott strömende Leben an sich zu ziehen anfangen und daraus ein eigenes, für sich dastehendes Leben bilden. (5.GEJ 71,14) Auf diese Weise werden die Menschen dieser Erde fähig, eine Wohnstätte des ewigen Gottesgeistes zu sein (2.GS 25,6) und damit Kinder Seiner Liebe und - wie es in der Bibel geschrieben steht - Götter. ( Joh. 10,34) Manche ärgste Teufel halten sich in ihrem größten Hochmut für den alleinigen Gott. Aber kein Mensch kann Gott werden, denn Gott gibt es nur einen. Doch werden alle die Menschen, aus denen aller Hochmut gewichen ist und in denen nur die Liebe zu Gott brennt, kleine Götter oder Gotteskinder. (9.GEJ 22,6)

 

Bei der Hervorbringung einer Mir völlig ähnlichen Seele, also einer zweiten Gottheit“, sagt Jesus, „darf Meine Allmacht nur sehr wenig, alles aber der neu werdende Gott aus Mir zu tun und zu versehen haben. Von Mir aus bekommt er nur das Material geistig und nach Bedarf auch naturmäßig. Und wäre es nicht also, und könnte es anders sein, so würde Ich wohl nicht, als der ewigste Urgeist, Mir Selbst infolge Meiner Liebe die saure Mühe aufgebürdet haben, Selbst Fleisch anzunehmen, um die bis zu einem gewissen Punkte gediehenen Seelen nicht etwa durch Meine Allmacht, sondern lediglich durch Meine Liebe weiterzuleiten und ihnen zu geben eine neue Lehre und den neuen Gottgeist aus Mir, auf das sie nun, so sie es ernstlich wollen, mit Mir in kürzester Zeitenfrist vollkommen eins werden können. Ich sage es euch: für Meine ewigen Vorarbeiten fängt nun erst die Ernte an, und ihr (sagt Er zu Seinen Jüngern) werdet wohl Meine ersten ganz vollendeten Kinder sein, was aber noch immer bei eurem und nicht bei Meinem Willen steht.“ (4.GEJ 246,6-7)



11. Das große Geheimnis

der Selbstgestaltung des Menschen


Als Philippus Jesus einmal bat, ihn von seiner zeitweiligen Glaubensschwäche zu befreien, wodurch er dann der glücklichste Mensch werden würde, gab ihm Jesus zur Antwort:


So Ich dir das täte durch die Mir innewohnende Kraft, da wärest du kein freier Mensch mehr, gerietest in eine große Trägheit und wärest dadurch mit der Übung zur stets höheren Gewinnung der wahren Lebenskraft deiner Seele bald am Ende. Darum trage ein jeder seine Bürde willig und übe sich gleichfort in allen guten Dingen des inneren Lebens! Zur rechten Zeit wird dadurch auch sein Lebensmaß voll werden, und er wird dann erst über das (geistige) Brot, das er sich selbst im Schweiße seines Angesichtes erworben hat, eine rechte und unverwüstbare Freude haben.

 

Ich aber bin ein rechter Lehrer und Führer und trage Meine Jünger nicht über alle noch so schroffen und holperichten Wege und Fußsteige auf den Händen, sondern Ich lasse sie selbst gehen, auf das sie stark werden, ohne Anstoß fürderhin zu wandeln auf allen noch so knorrigen Wegen. Stellt sich aber jemandem auf irgendeinem Wege ein gar zu großes Hindernis in den Weg, so werde Ich ihm dann schon ein Licht und eine Kraft geben zur sicheren Besiegung auch solch eines großen Hindernisses. Aber vor allem muss ein jeder Mensch selbst so viel tun, als in seinen Kräften liegt; was darüber not tut, wird ihm gegeben werden zur rechten Zeit.“ (6.GEJ 52,8-9+12-13)


Judas, der einmal von Jesus ermahnt wurde, sich zu bessern, trat daraufhin mit folgendem Begehren an Ihn heran:


Ich will ja ein besserer Mensch werden und kann es dennoch nicht, weil ich mein Herz nicht umändern kann; daher gestalte Du mein Herz um, und ich bin ein anderer Mensch!“ Da gab ihm Jesus zur Antwort: „Darin eben liegt das große Geheimnis der Selbstgestaltung des Menschen! Alles kann Ich dem Menschen tun, und er bleibt Mensch; aber das Herz ist sein eigen, das er vollkommen selbst bearbeiten muss, so er das ewige Leben sich selbst bereiten will. Denn würde Ich Selbst zuerst die Feile an des Menschen Herz legen, so würde der Mensch zur Maschine und gelangte nie zur freien Selbständigkeit. Wenn aber der Mensch die Lehre bekommt, was er zu tun hat, um sein Herz für Gott zu bilden, so muss er diese auch frei befolgen und sein Herz nach ihr bilden!

 

Hat er sein Herz danach gebildet und es gereinigt und gefegt, sodann erst ziehe Ich im Geiste in dasselbe und nehme Wohnung darin, und der ganze Mensch ist dann im Geiste wiedergeboren und kann fürder ewig nimmer verlorengehen, da er dadurch eins mit Mir geworden ist.“ (2.GEJ 75,6-8)


Alles kann Jesus uns Menschen tun, wenn wir Ihn darum bitten, aber unser Herz müssen wir vollständig selbst bearbeiten und gestalten. Das ist das Werk, welches wir selbst vollbringen müssen. Nur lehren darf Er die Menschen, aber niemals in ihren Willen eingreifen, will Er nicht Automaten, sondern freie Kinder heranbilden.


Jesus sagt: „Darum nehme Ich Jünger an und lehre Selbst so, wie da lehrt ein recht weiser Vater seine Kinder, was sie zu glauben, zu kennen und dann zu tun haben; denn würde Ich sie mit Gewalt auf einen Schlag mit Meinem Geiste erfüllen, so wäre es mit ihrer eigenen Selbständigkeit, mit ihrem eigenen Suchen, Forschen, Prüfen, Erkennen, Glauben und Wollen aus und damit auch mit ihrem individuellen Leben und mit seiner Freiheit.

 

So Ich sie aber nun lehre, die volle Wahrheit zu erkennen und danach selbständig zu handeln, so ist dadurch ihrer Seelen vollste Freiheit nicht im geringsten gehemmt, und was sie sich nach Meiner Lehre ehest werden errungen und erkämpft haben, das wird dann ihr Werk und auch ihr volles Eigentum sein.“ (8.GEJ 126,7-8)


Jesus lehrt uns, die Wahrheit zu erkennen und zeigt uns den Weg, der zu Ihm führt. Von Ihm können wir uns das ewige Leben holen.


Jesus sagt: „Was sich der Mensch mit seinen ihm verliehenen Kräften nicht als selbsttätig verschafft, das kann und darf ihm auch Gott nicht verschaffen, ohne ihn zu richten!“ (1.GEJ 220,6) „Denn Ich darf und kann niemandem Meine Kraft und Macht anbinden aus Meinem Willen, es sei denn, dass da jemand kommt und sie sich selber nimmt; denn es wird von Mir aus niemandem je vorenthalten, sich zu nehmen das Leben oder das Gericht, was er will.“ (1.GEJ 145,4)


Jesus heilt durch Seine göttliche Kraft viele Kranke und weckte Tote auf, unter anderen auch Lazarus, aber das war für sie ein Gericht, welches sie durch Glaubensprüfungen wieder ausgleichen mussten. Jesus sagte zu Lazarus nach seiner Auferweckung:


Lazarus, du hast den Tod durch Mich überwunden, – sorge, dass du dieses auch ohne Meine Hilfe könnest; denn wahrhaft frei ist der Mensch erst von allen Banden des Todes, wenn er aus sich heraus Meine Kraft an sich reißt und sodann als Sieger und Herrscher hervortritt aus der Grabeshöhle, in der seine Seele schlummerte!“ (11.GEJ 37,2)



12. Gottes Erbarmen kann nicht

außerhalb Seiner Ordnung sein


Mancher denkt sich vielleicht: „Was muss ich doch alles leisten, um ein Gotteskind werden zu können. Schaffe ich das überhaupt?“ Doch da lässt uns Jesus wissen: „Wer einmal ernstlich diesen Weg betreten hat, dem wird auch ohne sein Wissen von Gott aus geholfen, dass er weiter und endlich sicher auch ans Ziel kommt. Gott wird die Einung der Seele mit dem Geist aus Ihm freilich wohl nicht mit Seiner Allmacht erzwingen, aber Er wird des Menschen Herz stets mehr erleuchten und es erfüllen mit wahrer Weisheit aus den Himmeln.“ (7.GEJ 223,8-9) Und wenn der Mensch nicht mehr weiter kann so soll er in seinem Herzen rufen: „Herr, ich bin zu schwach, hilf Du mir!“ Da kann dann der Herr auch sogleich einwirken und einer schwachen Seele augenblicklich helfen, denn da hat der Mensch aus seinem eigenen Willen und aus der Erkenntnis der unzulänglichen Kraft die Hilfe begehrt. Das darf aber nicht aus der Trägheit heraus erbeten werden, sondern es muss die vollste Entschiedenheit des menschlichen Willens dabei sein, alles nur mögliche nach der Ordnung Gottes selbst zu tun, denn sonst bleibt es bei der Ordnung, nach der sich eine jede Seele mit den dargebotenen Mitteln selbst helfen muss. (5.GEJ 97,7-8)


Denn Jesus sagt: „Mein Erbarmen kann und darf sich nicht und nie über die Schranken Meiner nun aus dem Fundamente gezeigten unwandelbaren Ordnung erstrecken. Denn diese Ordnung ist an und für sich schon Meine ewige Erbarmung. Wer aber über die Schranken dieser Ordnung tritt, der wird nur sich selbst einen überaus langen, unglückseligsten Zustand jenseits zuzuschreiben haben. Denn es muss ein jeder sich selbst gestalten, so er sein will das, was er sein soll. Will jemand sich diese Mühe nicht nehmen, so muss er dann auch so lange im ewig notwendigen Gerichte verharren, bis er sich selbst zu umstalten (umzugestalten) anfangen wird, was der Seele einen harten Kampf kosten würde.“ (JdS Seite 116)


Wenn sich z.B. ein Mensch das Leben nahm, weil er die Schwierigkeiten, in die er geriet, nicht mehr ertragen wollte, so kann sich Jesus nicht außerhalb Seiner Ordnung dieser Seele erbarmen. Denn wenn ein Mensch das Mittel, mit dessen Hilfe er sich selbst zu einem Gotteskind gestalten soll, nämlich das Leben auf dieser Erde mit all den Schwierigkeiten, die Gott über ihn zulässt, verwirft, wie und wodurch soll er es dann noch werden können? (6.GEJ 163,2) Der Herr darf solch einer Seele die Gotteskindschaft mit Seinem allmächtigen Willen nicht einfach aufzwingen, sondern kann ihr höchstens noch einmal die Mittel anbieten, wobei es auch weiterhin bei ihr liegt, ob sie diese gebrauchen will. Weist sie die Mittel erneut zurück, so kann sie dann noch die Seligkeit des untersten Himmels oder vielleicht auch nur seiner Grenzmarken erreichen. (4.GEJ 152,13)


Raphael sagt: „Das aber dann auch jenseits vom Herrn in der ordnungsmäßigen Art alles Mögliche zugelassen wird, um eine verdorbene Seele zu heilen, kannst du dir wohl denken; denn der Herr hat keine Seele fürs Verderben, sondern nur für die möglichste Lebensvollendung erschaffen. Aber das kannst du dir auch merken, dass da im ganzen, unermeßlichen Schöpfungsraume keine einzige Seele durch ein irgend unvermitteltes, ganz unbedingtes Erbarmen zu einer Lebensvollendung gelangen kann, sondern nur durch ihren höchst eigenen Willen! Der Herr lässt dem Menschen wohl allerlei Hilfsmittel in die Hände spielen; aber dann heißt es beim Menschen, diese als solche erkennen, sie mit dem eigenen Willen ergreifen und selbst wie ganz eigenmächtig gebrauchen!“ (5.GEJ 97,6)


Das In die Hände spielen der Hilfsmittel und die Führung zur sicheren Erreichung des Zieles, ist Gottes Gnade. Und „Das Zukommenlassen Meiner Gnade“, sagt Jesus, „ist Mein Werk, das niemandem vorenthalten wird. Aber das Ergreifen dieser Gnade und das Handeln darnach ist das eigene Werk eines jeden freien Geistes.“ (BM 144,11)



13. Ohne Jesus können wir nichts

wahrhaft Verdienstliches wirken


Doch eines dürfen wir nie vergessen und das ist:


Ohne Mich könnt ihr niemals etwas wahrhaft Verdienstliches zum ewigen Leben eurer Seele wirken. Aber dennoch muss zuvor ein jeder so viel tun, als er aus seinem freien Willen heraus kann; alles andere werde dann schon Ich ganz sicher und zuverlässlich tun.

 

Du musst aber zuvor selbst ernst deine Augen von den Lockungen und Reizungen der Welt abwenden, und so auch deine andern Fleischsinne, und musst ein Meister deiner Weltbegierden werden; wirst du das nicht, so werde Ich dich darum nicht blind, taub und stumm an deinen Leibessinnen machen, und du wirst mit ihnen gleichfort zu kämpfen haben. Aber so du es gegen deine Fleischsinne einmal nur zu einer halben Meisterschaft wirst gebracht haben, so werde Ich dich dann schon auch ehest in die ganze setzen, dessen du ganz versichert sein kannst.

 

Aber so ein Mensch sich auch dann und wann recht ernst vornimmt und sagt: ,Herr, von nun an werde ich unerschütterlich verharren bei meinem Vorsatze!‘, geht aber dann hinaus, und es kommen ihm wieder so reizende Dinge in der Welt vor, dass er seine Sinne nicht davon abwenden kann und er von neuem wieder schwach, wenn auch nicht böse wird, – ja, solch ein Mensch kommt nicht weiter, bleibt stets auf dem gleichen Flecke stehen und gelangt dadurch auch nicht zu einer Viertelsmeisterschaft über seiner Sinne Begierden.

 

In diesem Falle, wo seine Liebe zwischen den Reizen der Welt und Mir hin und her schwankt und nicht zu einer halben Stärke auf Meiner Seite gelangt, ja, da kann Ich solch einer Windfahne von einem Menschen noch nicht unter die Arme greifen und ihm eine volle Festigkeit geben. Denn den guten Anfang muss der Mensch infolge des ihm zu dem Lebensbehufe verliehenen freien Willens selbst machen; die volle Vollendung ist dann erst Meine Sache!“ (8.GEJ 151,3-6)


Jesus hat durch Sein Erlösungswerk die Brücke über die große Kluft gebaut, die kein Mensch bauen konnte. (11.GEJ 75,4-5) Aber Er hat sie nicht gebaut, um uns dann über die Brücke zu tragen, sondern Er lässt uns selbst darübergehen. Das Darübergehen ist dann zwar unser Werk, aber im Grunde sind wir dennoch allein Gottes Werk, denn Jesus hat uns ja erst durch den Bau der Brücke ermöglicht, darübergehen zu können, um in Sein Reich zu gelangen. Es ist nicht nur Jesu Wort, das uns anleitet, sondern Er stellt uns auch alles Material und alle Hilfsmittel, geistig und materiell, zur Verfügung und es ist nur Seine Führung, die uns zum Ziel bringt. Wahrhaft Verdienstliches können wir nur aus der Liebe zum Herrn wirken, weshalb das Verdienstliche allein Jesus zukommt. Wir aber sind reine Empfänger Seiner Liebe, Gnade und Erbarmung. (Schr 30,15)

 

Wollt ihr aber als Meine Arbeiter vor Mir“, sagte Jesus, „als verdienstlich und wohl angesehen dastehen, so saget in euren Herzen, wenn ihr alles auf das gewissenhafteste in Meinem Namen getan habt: ,Herr, wir sind vor Dir faule und unnütze Knechte gewesen!‘ (Luk.17,10). Wenn ihr das lebendig wahr in euch fühlen werdet und einsehen, dass ihr nur freiwillige Diener Meines allein wirkenden Geistes waret, so werde Ich eure Arbeit also ansehen, als hätte Ich Selbst gehandelt, und werde aber euch dafür den gerechten Lohn geben.“


Sagten einige der Jünger: „Herr, wenn so, da sind wir Dir ja ganz entbehrlich; denn Du hast die Macht ja ohnehin, ohne unsere Mithilfe alles Selbst zu tun! Können wir aus uns selbst nichts tun und müssen wir uns stets denken, dass alles, was wir sogar mit der Aufopferung unseres Lebens in Deinem Namen tun, nur Du allein tuest und wir somit nichts als Deine blinden Werkzeuge sind, so können wir vor Dir ja doch unmöglich irgendeinen Verdienstlohn beanspruchen! Welches Verdienst kann denn ein toter Webstuhl vor dem Weber haben, den dieser nur benutzt, um darauf seine Leinwand bequemer zu verfertigen?“


Sagte Jesus: „Der Webstuhl hat keinen freien Willen; ihr aber habt einen solchen und könnet ganz frei tun, was ihr wollet. So ihr euch denn Meinem erkannten Willen frei unterwerfet und nach demselben handelt, so handelt da ja nicht ihr selbst, sondern Mein Wille in euch, der allein gut ist! Wie habt ihr dann ein Verdienst des Handelns wegen? Seht, da habt ihr kein Verdienst, – aber wohl darin, dass ihr euren bösen Weltwillen Meinem allein guten Willen untergeordnet habt und dadurch mit Mir eins geworden seid durch die Hilfe eures Glaubens.

 

Wahrlich, Ich sage euch: Ohne Mich könnet ihr nichts Verdienstliches tun zum ewigen Leben! (Joh.15,5) So ihr das anerkennet in euren Herzen, dann erst seid ihr Meine wahren Jünger – und noch mehr: dadurch seid ihr auch Meine rechten Brüder im Geiste Gottes!“


Da sagten wieder einige Jünger: „Das ist wohl alles sehr schön und auch sehr weise geredet; aber wir gestehen es offen, dass alles das etwas hart und auch eben nicht sehr verständlich klingt. Denn mit der eigentlichen Freiheit des eigenen Willens sieht es da nicht sehr günstig aus! Und so man etwas Gutes getan hat, so geht das den freiwilligen Guttäter gar nichts an; für die Tat hat er keinen Lohn zu erwarten, sondern nur dafür, dass er sich freiwillig dem erkannten göttlichen Willen als Werkzeug dargeliehen hatte. Das ist sehr sonderbar! Der Mensch ist und bleibt demnach dennoch nichts anderes als ein Werkzeug der göttlichen Allmacht und ist in und für sich ewig ein pures Nichts. Wahrlich, bei solch einer Lehre könnten sogar wir, die wir schon soviel von Dir gehört und gesehen haben, in unserem Glauben schwach werden!“ (6.GEJ 143,8-12)

 

Ein weiser Vater wird seine Kinder nur loben, wenn sie auf seinen Feldern fleißig gearbeitet haben; hier aber wird davon nicht nur gar keine Erwähnung gemacht, sondern noch verlangt, dass man darob, so man alles mit dem größten Eifer getan hat, sich selbst noch obendrauf über ein Aas verachten soll. Ah, das geht denn doch wohl nicht an! Wie kann denn ein Mensch da je zu einer guten Handlung einen Eifer bekommen, so er sich der guten Handlung wegen selbst verachten soll?! Ja, der Mensch soll sich selbst verachten und verabscheuen einer Sünde wegen, die er irgend leichtsinnigermaßen begangen hat, – aber einer guten Handlung wegen nicht! Da muss er nur eine rechte Freude daran haben und seinem Gemüte selbst ein erhebendes Lob bei sich selbst im stillen erteilen und in seinem Gewissen beruhigt sein, auch dann, so ihn der guten Tat wegen die ganze Welt verachten würde! Aber sich selbst dafür noch verachten und mit sich im höchsten Grade unzufrieden sein, so man alles mit allem möglichen Eifer getan hat, was man nur immer als dem göttlichen Willen gemäß für gut und recht erkannt hat, das ist wahrlich zu viel von dem ohnehin schwachen Menschen verlangt!“ (6.GEJ 143,16)

 

Herr, da bitten wir Dich um eine nähere Erklärung, sonst gehen auch wir gleich denen, die schon früher gegangen sind! Du kamst zu uns, und wir sind Dir gefolgt auf Deinen Ruf und haben Dir allzeit alles geglaubt; aber das glauben wir Dir einmal nicht also, wie wir es verstehen und einsehen, – und das darum, weil es nicht leicht anders einzusehen und zu verstehen ist!


Die Jünger baten um eine nähere Erklärung und Jesus sagte zu ihnen: „So ihr nur noch als naturlebende Menschen handelt und in solchem Handeln eure eigene Ehre suchet, so ihr euch selbst das gute Zeugnis gebt, da seid ihr gleich dem im Tempel sich vor Gott rechtfertigenden Pharisäer und saget auch: ,Herr, ich danke Dir, dass ich nicht bin wie viele andere, dass ich das Gesetz hielt vom ersten bis zum letzten Buchstaben und alles genau erfüllt habe, was Moses und die Propheten vorgeschrieben haben!‘ Ich habe euch dieses Gleichnis zwar schon einmal gegeben, – aber ihr habt es vergessen! Hättet ihr es behalten, so wüsstet ihr auch, dass da nicht der Pharisäer, sondern nur der sich vor Gott sehr demütigende Zöllner gerechtfertigt den Tempel verließ.

 

So ihr saget: ‘Wir haben dieses und jenes Gute gewirkt!’, da lüget ihr erstens euch selbst, dann Gott und auch eure Nächsten an, weil kein Mensch aus sich etwas Gutes zu wirken vermag, und das darum, weil erstens schon sein Naturleben nur ein von Gott ihm gegebenes ist - und zweitens aber auch die Lehre, nach der er zu leben und zu handeln hat. Wenn ein Mensch das nicht einsieht und begreift, so ist er für sich auch soviel wie nichts, und es ist bei ihm von einer Selbständigkeit noch lange keine Rede, weil er zwischen seinem eigenen Wirken und dem Wirken Gottes in ihm und durch ihn noch nicht unterscheidet und beides als ein und dasselbe fühlt und betrachtet; nur dann erst tritt der Mensch in den Kreis der Lebensselbständigkeit, so er es wahrnimmt, dass sein eigenes Lebenswirken ein eitel nichtiges ist und nur das göttliche Wirken in ihm allein gut ist.

 

Sieht der Mensch das ein, so wird er sich auch sicher stets mehr und mehr bestreben, sein eigenes Wirken mit dem wohlerkannten göttlichen zu vereinen und sich so nach und nach völlig mit der Lebenskraft Gottes in ihm zu einen, durch welches Einen der Mensch dann erst zur wahren Lebensselbständigkeit gelangt, da er dann weiß und klar einsieht, dass das göttliche, früher wie ein fremdes Wirken also nun zu seinem eigenen geworden ist durch die Demut vor Gott und durch die rechte Liebe zu Gott. Und darin liegt der eigentliche Grund, warum Ich vorhin zu euch gesagt habe: Und so ihr auch alles getan habt, so saget und bekennet dennoch: ,Herr, nur Du hast das alles getan; wir aber waren aus unserem Selbstischen nur faule und unnütze Knechte!‘ (Luk.17,10)

 

So ihr das in euch selbst wohlerkenntlich saget, da wird euch die Gotteskraft unter die Arme greifen und wird euch vollenden; wenn ihr das aber nicht wohleinsichtlich in euch selbst bekennet und dafür nur euch selbst auf den Altar der Ehre erhebet, da ihr euch als selbst stark fühlet, da wird euch die Kraft Gottes nicht unter die Arme greifen und eure höchst mühsame Lebensvollendung euch selbst anheimstellen, und es wird sich dann bald zeigen, wieweit ihr mit eurer eigenen Kraft ausreichen werdet. Und darum sagte Ich euch denn auch, dass ihr ohne Mich nichts Verdienstliches (Joh.18,5) und Endzweckliches tun könnet.“ (6.GEJ 144,3-6)



14. Das Zeichen der erlangten Lebensselbständigkeit

 

Der himmlische Vater hat es sich viel Zeit und Mühe kosten lassen, Seine Geschöpfe zur Lebensselbständigkeit zu führen. Dazu musste Er sie von Seiner Allmacht trennen und ihnen Gelegenheit geben, Selbstschöpfer ihres Seins zu werden. Wenn ein Mensch Gott wie außer sich seiend erkannt hat und Ihn aus seinem freien Willen über alles liebt, so steht er als ein selbständiges Gotteskind neben Gott und ist in gesonderter Persönlichkeit mit Ihm eins geworden.


Jesus sagt: „Das sicherste Zeichen der schon erlangten Lebensselbständigkeit einer Menschenseele ist und besteht darin, dass sie Gott erkennt und Ihn sogar aus allen ihren Kräften liebt. Denn solange eine Seele Gott nicht erkennt als ein Wesen wie außer ihr seiend, ist sie noch wie blind und stumm von der Gewalt der göttlichen Allmacht nicht ledig; da muss sie dann noch gar gewaltig kämpfen, um sich aus solchen Fesseln loszumachen. Aber sowie eine Seele anfängt, den wahren Gott wie außer ihr seiend zu erkennen und durch das Gefühl ihrer Liebe zu Ihm Ihn ordentlich wesenhaft wahrzunehmen, dann ist sie schon von den Banden der göttlichen Allmacht frei und gehört dann auch schon stets mehr und mehr sich selbst an und ist sonach Selbstschöpferin ihres eigenen Seins und Lebens und dadurch eine selbständige Freundin Gottes für alle Ewigkeiten der Ewigkeiten.“ (6.GEJ 133,6)


Wir haben nun erfahren, auf welch wundersame Weise Gott Seine höchsteigenen Gedanken und Ideen trotz ihrer Willensfreiheit zu selbständigen, Ihm vollkommen ähnlichen Kindern gestaltet und erzieht und wir erkennen daran Seine unendliche Weisheit und Liebe. (6.GEJ 133,12)


Jesus sagt: „Die aus sich selbständig, selbstdenkend und freiwillig handelnden Kinder Gottes tun allzeit den Willen Gottes, aber nicht weil er ihnen durch die Allmacht Gottes aufgedrungen ist, sondern sie erkennen solchen als höchst weise und bestimmen sich selbst, nach solchem zu handeln, was dann für sie selbst lebensverdienstlich ist und ihnen erst des Lebens höchste Seligkeit und Wonne gibt.“ (6.GEJ 133,11)

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 6/2020)



Quellenverzeichnis


Sir. -  Sirach.        Die Heilige Schrift, Übersetzer: Martin Luther, Übersetzung: 1912,      Württembergische Bibelanstalt, Stuttgart, 1968

GEJ - Das große Evangelium Johannes, Jakob Lorber, 10 Bände, 1981

11.GEJ - Das große Evangelium Johannes, Leopold Engel, 1987

GS -  Die geistige Sonne, Jakob Lorber, 2 Bände, 1955

HG -  Die Haushaltung Gottes, Jakob Lorber, 3 Bände, 1966

RB -  Von der Hölle bis zum Himmel (Robert Blum), Jakob Lorber, 2 Bände, 1963

BM -  Bischof Martin, Jakob Lorber, 1960

Hi - Himmelsgaben, Jakob Lorber, 3 Bände

EM -  Erde und Mond, Jakob Lorber, 1958

JdS - Jenseits der Schwelle, Jakob Lorber, 1990

Schr - Schrifttexterklärungen, Jakob Lorber, 1958,     Lorber Verlag, 74308 Bietigheim/Württ.