„Was war doch zuerst vorhanden – das Ei oder das Huhn?,

der Same oder die Pflanze?“ (Sg.01_034,03)



Vom Ursprung des Lebens


1. Zuerst ist der geistige Trieb
2. Unsere Erde kam aus der Urzentralsonne
3. Über die Urstufen der Tierwelt
4. Mannweibliche Zeugungen der Erde
5. Der allgemeine Stufengang der Lebewesen
6. Urerschaffung der Menschenseele


1. Zuerst ist der geistige Trieb

1.1.
"Nur einmal schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfang, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt." (Sg.01_013,14)

1.2.
"Als die materielle Welt sich gemäß dem großen Gesetz aus dem unendlichen Raume gestaltete, da lag schon in jedem Ding der Keim und der Trieb des immer sich Neugestaltens.

Einmal wurde dieses Gesetz in alles gelegt, und so folgt es noch jetzt seinem ihm vorgeschriebenen Weg.

Meine großen Schöpfungsgedanken riefen nur einmal das `Es werde` in die unendlichen Räume; da fing alles an sich zu regen, in das Chaos oder Konglomerat aller materiellen Stoffe drang Mein Geist; es ward Leben, Abstoßen und Anziehen, Bilden und Verwandeln begannen, und so wird es ewig fortgehen, weil kaum ein Atom dem Ätherraum zurückgegeben, (es) neue Verbindungen suchen muss.

Sehet die großen Welten an, wie Millionen und Millionen von euren Jahren als Zeitrechnung zu gering wären, um deren Bildungs-Prozess bestimmen zu wollen, seht die Unzahl derselben an, wie sie vom ersten Atom angefangen, sich bildeten, wie durch gegenseitige Anziehung die Atome zu Molekülen, die Moleküle in mikroskopische Körper, in Zellen, diese wieder mit den sie umgebenden Atmosphären in Dunsthüllen verdichtet, später nach und nach fester wurden, endlich eine haltbare Kruste über einen lichtwarmen Kern bildeten als Oberfläche solcher Welten, wo die im Innern verschlossene Kraft und Leben ein eigenes Leben schufen, wo vom Wärmeverbrauch gebildet und durch Niederschlag sich dann aus den Dünsten Gewässer, äußere Atmosphären, Vegetation und lebende Wesen bildeten!...*)
*) Siehe weiter unten, 2. Kapitel „Über die Urstufen der Tierwelt

So fasset `die Unendlichkeit` oder das Wort `unendlich` auf.
Unendlich ist die Kraft, die aus Mir in alles Lebende einströmt, unendlich ist Meine Liebe, die nie versiegen wird, und auch unendlich ist die Fortpflanzung, welche vom Kleinsten bis zum Größten nach dem nämlichen Gesetz fortschreitet...


Das Wort `Vernichtung` gibt es in Meiner Schöpfung nicht, nur Verwandlung, wenn diese auch oft unter dem Schein der ersteren auftritt!" (Lg.01_027,21)

1.3.
Es ist euch schon zu oftmals gezeigt worden, dass innerhalb des Materiellen sich allezeit Geistiges birgt, und wie die eigentlich schaubare Materie an und für sich im Grunde nichts anderes ist als gefangenes, gefesseltes und fixiertes Geistiges; dennoch aber soll auch hier zur gründlicheren Erkenntnis dessen noch so manches Erläuternde folgen.

Ihr könnt was immer für eine Materie betrachten, so werdet ihr es dennoch nicht finden, dass diese nur irgend als vollkommen solid in die Erscheinlichkeit tritt, sondern jede Materie ist teilbar, weil sie aus Teilen besteht, und zwischen diesen Teilen sind noch immer Räumchen, die von den Naturkundigen Poren genannt werden.

Über die Teilung der Materie ist bis jetzt noch kein Gelehrter im reinen, und niemand kann es bestimmen, in welche endlich kleinsten Teile die Materie teilbar ist. Man nehme nur z.B. einen Gran Moschus, lege ihn in einem großen Gemache auf irgend einen Platz: in kurzer Zeit wird das große Gemach in all seinen Räumen mit dem Moschusdufte erfüllt sein, und man darf ein solches Stückchen viele Jahre liegen lassen, und es wird weder an seinem Volumen noch an seinem Gewichte etwas Merkliches verlieren; und doch mussten in jeder Sekunde viele Millionen Teilchen sich von diesem Stückchen flüchtig abgelöst haben, um fortwährend die weiten Räumlichkeiten des Gemaches mit dem Moschusdufte zu erfüllen. Dergleichen Beispiele könnten noch eine große Menge angeführt werden; allein für unsere Sache genügt dieses einzige, um einzusehen, dass es da mit irgend einer definitiven Bestimmung über die endliche Teilbarkeit der Materie sicher seine geweisten Wege hat. Wenn aber nun dargetan ist, dass wenigstens für eure Begriffe alle Materie bis in ein nahe unendliches Minimun teilbar ist, so ist es doch anderseits mehr als klar, dass die Materie notwendig aus Teilen zusammengesetzt sein muss. Wer aber zieht diese Teile zusammen und klebt sie so fest aneinander, dass sie endlich wie eine einfache Masse aussehen, die manchmal mehr, manchmal weniger fest ist? – Sehet, da ist schon die erste Stufe, auf welcher das Geistige beginnt.

Diese endlos kleinen Teile sind ursprünglich nichts als lediglich eine Ideenkraft aus Mir, dem Schöpfer aller Dinge; diese Ideenkraft bekommt Form, und die Form bekommt Leben aus dem Leben des Schöpfers.

Der Schöpfer gibt die neubelebte Form frei von Sich, gibt ihr aus Seinem eigenen Urlichte ein Eigenlicht und mit diesem Lichte, das lebendig ist, die eigene Intelligenz, durch die die neubelebte Form sich erkennt und ihrer selbst wie ein selbständiges Wesen bewusst wird.

Hat die Form sich also erkannt, da wird ihr die Ordnung, ein Gesetz alles Seins, gegeben, mit dieser Ordnung das innerste Feuer der Gottheit, ein Funke der ewigen Liebe; aus dem geht hervor der Wille. Nun hat die neubelebte Form Licht, Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein, die Ordnung und den Willen und kann ihren Willen der Ordnung gemäß einrichten oder auch dieser Ordnung dawiderhandeln.

Handelt und bewegt sich so ein neues Geschöpf der Ordnung gemäß, so wird es wie ein Baum erfesten und wird als ein vollkommenes, freies Wesen in dem großen Schöpfungsraume auftreten zum ewigen Fortbestehen, weil all sein Wesen aus Mir, der Ich doch sicher ewig bin und ewig sein werde, geschöpft ist; und darum ist der Mensch ein Geschöpf, weil all sein Wesen aus Mir geschöpft ist und sein Los kann kein anderes sein als Mein eigenes, weil das seinige aus Mir geschöpft ist, so, als wenn jemand aus dem Brunnen ein Wasser schöpft, das Wasser im Gefäße gleich ist dem Wasser im Brunnen und die gleiche Bestimmung hat als das Grundwasser im Brunnen, aus dem es geschöpft wurde.

Wenn aber so ein neues Wesen oder Geschöpf mit seinem freien Willen der gegebenen Ordnung nicht Folge leistet, so geht es natürlich seinem Untergange oder seiner Auflösung entgegen, was ganz natürlich leicht begriffen werden kann.

Wenn jemand eine Pflanze in die Erde setzt, gönnt ihr aber keine Feuchtigkeit, kein Sonnenlicht und keine Wärme, – was wird wohl mit der Pflanze? Nehmen wir aber an, die Pflanze hätte freies Bewusstsein und könnte sich nehmen Wasser, Licht und Wärme, sie wollte aber nicht, – was wird aus ihr? Sie wird verdorren und vergehen.

Oder jemand wollte sich von einem Maler vollkommen ähnlich abbilden lassen, will aber sein Antlitz dem Maler nie zuwenden, – was wird das am Ende für ein Abbild werden?

Mir, dem Schöpfer, aber kann es nicht gleichgültig sein, ob ein Wesen, das nicht bloß von Mir nur wie ein Bild in der Idee gefasst, sondern auf obbeschriebene Weise aus der Fülle Meiner göttlichen Wesenheit geschöpft wurde, nur eine Zeitlang oder ewig besteht. Das erste müsste offenbar einen Teil aus Mir vernichten können, was unmöglich ist; also es kann, wenn es einmal geschöpft ist, nur für Ewigkeiten geschöpft sein.

Aber ein solches Geschöpf kann sich in Meiner Ordnung verkehren, und das ist ebensoviel als gewisserart für Mich aufhören zu sein; denn der nicht für Mich ist, der ist wider Mich. Auf diesem Wege aber würde sich mit der Zeit neben Mir eine entgegengesetzte Kraft und Machtpotenz bilden, die Meinem freien Wirken Störungen entgegensetzen würde, was mit anderen Worten nichts anderes heißen würde als: Ich, die allerhöchste Vollkommenheit, müsste Selbst unvollkommen sein, um eine Unvollkommenheit neben Mir zu dulden.

Um diesem allerhöchsten Übel zu steuern, wird ein Geschöpf, welches sich nicht in Meine gegebene Ordnung fügen will, alsogleich gefangengenommen und wird fixiert auf einen Punkt und auf eine Stelle; und sehet, diese Fixierung ist das, was ihr als Materie kennet, sehet und empfindet.

In den endlos vielen Teilchen der Materie liegt die endlose Intelligenz des neugeschaffenen, aber nun gefangengenommenen Wesens (Satan/Lizifer) zugrunde, welche Intelligenz nimmer zugrunde gehen kann; aber sie ist gefestet und gegen die Sonne des Geistes gekehrt auf so lange, bis sie zu jener Reife gelangt ist, wie ein Spiegel, der so lange das Licht der Sonne aufnimmt, bis die Sonne ihn verkehret und ihn blind macht für alles andere, als bloß allein nur am Ende noch fähig, das Licht der Sonne aufzunehmen. Dem Außen nach wird der Spiegel freilich immer matter und seine Materie wird lockerer und poröser; aber diese Materie wird eben dadurch stets fähiger, in all ihren aufgelösten Teilen das Bild der Sonne, wenn auch höchst verjüngt, aufzunehmen, und das ist eigentlich der gute Übergang: dass ein solches Wesen anfängt, in all seinen Teilen die Gottheit aufzunehmen, und nicht nur in einem einzelnen Teile. Und so ist es nicht genug, dass da jemand sagt: `Herr, Herr!`, sondern er muss den Herrn in alle seine Lebensfibern aufgenommen haben; dann erst ist er reif, wieder dahin zurückzukehren, von wannen er gekommen ist.

Aus diesem Grunde muss endlich alle Materie wieder in das Minutissimum (Kleinste) aufgelöst werden, damit kein Teilchen da mehr vorkommt, das nicht fähig wäre, das Bild der ewigen Sonne aufzunehmen; und in dieser Aufnahme des ewigen Urbildes ist dann wieder die neue Schöpfung, in der sich die vorher Gefangenen (Gefallenen*), nun aber wieder frei gewordenen endlosen Intelligenzen eines Wesens wieder ergreifen, in die erste Urform zurückgehen und wieder das werden, was sie schon im Urbeginne hätten werden sollen.
*) Ein Siebtel der urgeschaffenen Geister

Aus dieser Vorleitung wird euch sicher klar, dass in der Materie unmöglich etwas anderes als lediglich nur Geistiges sein kann…“*) (Er.01_027,02ff)

*) Siehe auch linke Randspalte unter "Naturwissenschaftliches (1)", Thema "Zur Schöpfungsgeschichte (Erinnerung)"

1.4.
"Seht, Ich habe euch gesagt in dem vorigen Wort, dass in der Materie überall nur gebundene Geister, Ableger Meines göttlichen Ich, die ganze sichtbare Schöpfung ausmachen, und dass eben nur diese Geisterpartikel der Haupt-Bestandteil und die Hauptsache in dem Bestehenden sind; das Materielle aber nur Nebensache oder nötige Umkleidung ist, um einzelne Geistesteile im ganzen Universum zu wie für sich selbst bestehenden abgeschlossenen Wesen zu machen!

Dieses ist der erste Schöpfungsgrund gewesen, warum alles geschaffen wurde; der zweite Grund aber: dieses Erschaffene einem allgemeinen Zweck unterzuordnen und ein geistiges `Warum` festzustellen, weswegen eben alles so in Materie eingekleidet wurde, deshalb auch der ewige Drang eines jeden Bestehenden, sich zu verändern, - aus der Gefangenschaft sich zu befreien und in höhere Stufen aufzusteigen, wo mehr Freiheit, mehr geistiger Genuss möglich und auch erlaubt ist!

Daher auch das Drängen und Treiben in allem Geschaffenen, seine Form zu zerbrechen und unbewusst einer besseren Existenz entgegenzueilen.

Dieses Bestreben und Drängen ist es nun, welches sich als Leben kundgibt und welches, wo es auftritt, eben deswegen die drei Schöpfungsphasen (Abschnitte) in sich birgt, das heißt Entstehen, Bestehen und Vergehen." (Lg.01_021,05)

1.5.
So müssen wir also mit dem Worte ,Samen‘ zuerst anfangen und es in seiner Bedeutung näher betrachten.

Seht, im Samen liegt die Unendlichkeit. Aus einem Samenkorn entstehen immerfort Produkte derselben Gattung, zu welcher der Same gehört.

So war es bei der Erschaffung der materiellen Welt begründet, dass Ich nur einmal die Dinge einzeln erschuf. Ich legte in dieselben schon den Keim zur weiteren Fortpflanzung, so dass die erste Wirkung, das Aus-sich-selbst-Entwickeln, in Ewigkeit nie mehr aufhören wird, solange die Elemente bestehen, welche im Erdboden und in der Luft zur Entwicklung des Samens vorhanden sind.

Wie der Same eines Baumes alle Keime seiner zukünftigen Bestimmung in sich trägt, ebenso Mein Wort, welches als Produkt Meines Geistes fortwährend Neues zeugt, nie vergeht und ewig fortdauert. – Daher sagte Johannes: `Im Anfange war das Wort, und das Wort war Gott!`

Auch Ich bin das Samenkorn, aus dem stets und ewig nur wieder Göttliches hervorgehen wird. Wohin dieses Wort als Same fällt, erregt es den Grund, auf den es fiel, zur Tätigkeit – oft bleibend, oft nur vorübergehend.

Da Ich aber auch der Sämann bin, der seinen Samen über die gesamte Schöpfung ausschüttet, so geschieht es natürlich auch – wie im Gleichnisse gesagt ist –, dass nicht aller Same gleich gedeiht. Der eine bringt mehr, der andere weniger, der dritte gar keine Frucht. Erstens weil selbst die Welten Meiner Schöpfung nebst ihren Bewohnern nicht alle auf ein und derselben Stufe stehen und zweitens, weil überall die Menschen ihren freien Willen haben, zu tun und zu lassen, was ihnen gut dünkt. Deswegen die verschiedenen geistigen Resultate auf allen Weltkörpern und bei allen Menschen und deswegen die längeren oder kürzeren Wege, die sämtliche erschaffene Wesen gehen müssen, um zu ihrem Ziel, zur Vergeistigung ihrer Seele zu gelangen.“ (PH.01_011,06) *)
*) Siehe auch linke Randspalte unter „Naturwissenschaftliches (2)“, Thema „Menschen auf anderen Sternen?“

1.6.
"Sehet, in jedem Samenkorn liegt ein Trieb der Ausbildung verborgen, der dasselbe, sobald es in die rechten Verhältnisse eingetreten ist, welche seine Entwicklung begünstigen können, zur Ausbildung des in ihn Gelegten antreibt und so seine Transformation (Umwandlung) in andere Gefäße und Organe bewirkt, beschleunigt, und so lange forttreibt, bis aus dem Samenkorn alles hervorgegangen ist, was in ihm lag und von seinen primitiven (anfänglichen) Bestandteilen selbst nichts mehr übriggeblieben ist.

Dort, wo eben die ersten Anfänge sind, in dem mikroskopischen Zellgewebe des Samens, dort reagiert das große Lebensprinzip des Universums und bildet die Zellgewebe aus nach seinen Substanzen, welche wieder mit andern Stoffen in Verbindung gebracht, sich verändern, sich aneinanderkleben und so eine Zelle um die andere bilden, in welchen dann nach ihrer Ausbildung die Bildung anderer Organe wieder vorbereitet wird.

 

So sind im ersten Anfang Magnetismus und Elektrizität als Wärme-Entwickler tätig, welche durch die Wärme andere Stoffe zersetzen, sie in Verwesung bringen und durch die Verwesung des Fremden die Entstehung des Eigenen begründen.

Zuerst ist der geistige Trieb, der die ganze Schöpfung durchdringt, der Mein eigenes Ich ausmacht und ewig unendlich wie Ich Selbst nur von Stufe zu Stufe vervollkommnen, ergänzen will, welcher das geistig feinste `Fluidum` in Säfte verkörpert. Diese Säfte selbst sind aber wieder nur kleinste Kügelchen, welche in feiner Haut umschlossen die ersten Anfangs-Prinzipien eines ewigen Lebens als Körperteile enthalten, welche dann, je weiter dieses Transformieren (Umwandeln) geht, von Stufe zu Stufe dichter und so nach vielen Verwandlungen erst euch Menschen mit euren Instrumenten sichtbar werden.*)
*) Siehe unten unter 3., "Über die Urstufen der Tierwelt"

So geht der Prozess in jedem Ding fort und fort, überall dehnen sich die Zellgewebe aus, geben von dem Ihrigen etwas ab, was nicht mehr zur Erhaltung des eigenen Lebens nötig ist und nehmen stets neue Substanzen auf, die wieder teils zum eigenen, teils für anderes Leben ihnen in jedem kleinsten Zeitpartikel zugeführt werden.

So verkörpert sich, was euch unsichtbar, unfühlbar und unwägbar ist, zu fester Masse, wird scheinbar flüssig, durch die Wärme zur Tätigkeit angeregt, verdichtet sich dann nach und nach ebenfalls wieder nach dem Bedürfnis des Zusammenhaltens, ob auf kurze oder längere Dauer, bis wieder eine andere Stufe erreicht ward, wo diese Zellen andern komplizierteren Platz machen müssen.

So ist dieser Prozess, der unaufhaltbar in dem ganzen Geister- und Weltenreich gleichmäßig fortgeht, der erste Anreger alles Erschaffenen, um es seinem Ziel entgegenzuführen, und so ist dieser Trieb das, was ihr `Wachsen`, Ich aber `geistiges Leben` nenne, welches mitten im scheinbar Starren die geistige ewige Idee eines segnenden Schöpfers und Vaters festhält und so die Kette bildet, vom ersten Gedanken oder der Idee, als Bestandteil Meines Ichs hervorgegangen, die Ewigkeit, die Unverwüstbarkeit, die Unendlichkeit in sich tragend, um so am ehesten beweisend, dass selbst im harten Stein wie im letzten geistigen Engel die nämliche Macht, das nämliche Prinzip obwaltet,  welches im Materiellen Gleiches zu Gleichem, auch im Geisterreich demselben Grundsatz huldigend, alles gleichzumachen strebt, damit aus allem materiell Geschaffenen Geistig-Verwandtes werde und dort wieder weiter und weiter vorwärts gehend reiner, feiner, höher und schöner seinem Urheber sich nähernd, vervollkommnet das Ziel wieder erreichen kann, von wo aus es vor Millionen von Jahren als einzelner Lichtstrahl in die weiten Räume der Schöpfung gesendet wurde." (Lg.01_025,12ff)

1.7.
Alle Materie ist darum Sondergeist, der als Seele in jedem einzelnen Menschen in ihrem Geiste zum ewigen Leben wiedergeboren werden kann.

Wenn aber aus der Materie einer Welt alle Sondergeister herausgehoben sein werden, dann ist auch das volle Ende einer solchen Welt ins Dasein getreten.

Das aber geht bei einer Welt, wie diese Erde eine ist, freilich wohl so hübsch lange her, aber einmal kommt dann dennoch das Ende herbei.

Es ist aber dennoch einiges in der Materie, das sich nie völlig in einer Seele finden wird, und dieses besteht in dem bekannten Hülsstoffe, in dem stets irgendeine seelische Sonderpotenz eingeschlossen wird bis zu einer gewissen Selbständigkeitsreife.

Ist die seelische Sonderpotenz zu einer gewissen Reife gelangt, so zerreist sie das Hülschen und vereinigt sich dann augenblicklich mit andern schon frei gewordenen ähnlichen oder wenigstens wohl entsprechenden freien Sonderpotenzen und schafft sich dann aus den entsprechenden Elementen der Luft, des Wassers und des Erdreichs also gleich wieder irgendeine Umhülsung, wie ihr solches bei den Körnern der Pflanzen, Bäume und Gesträuche, sowie für jedermann handgreiflich bei den Eiern der Insekten, Vögel und endlich bei den Wassertieren usw. sehen könnt.

Das Hülstum ist stets nur eine von der Gottesordnung ausgehende Willensfixierung und hat somit nichts in und für sich seelisch Intelligentes, sondern ist bloß nur ein notwendiges Mittel, durch das eine Seelenintelligenz sich wie aus sich selbst heraus in solch ihrem Isoliertsein mit der Zeit zu einem wirklich völlig selbständigen und freien Wesen ausbilden kann und auch wirklich ausbildet.

Die Materiewelt ist darum gut zu zwei Dritteilen Seele und ein Dritteil ist seelenlose Hülse als Träger des zuerst sonderlichen und für weiterhin stets gesammelteren und endlich schon ganz konkreten und reifen Seelenlebens.

Die Hülsenmaterie oder der gefestete Gotteswille ist darum auch eine Erlösungsanstalt, durch welche die durch den Fall Satans mitgefallenen Sondergeister nach der bestehenden Ordnung wieder jene vollkommen selbständige Freiheit erreichen können, - wenn schon natürlich auf einem längeren Wege, als es die der ersten Periode gewesen wäre.

Aber da die Zeit Gott nicht beirrt und sie Ihm auch niemals lästig wird, weil Er die vollste Erreichung in der Realisierung Seiner großen Ideen stets wie gegenwärtig vor Seinen allessehenden Augen hat – gleichviel, ob die Zeit kurz oder lange währt -, so sind vor Gott tausend Jahre wie ein Tag oder wie ein Augenblick; und eine Erde kann dann mehr Jahre bis zur vollen Entbindung aller ihrer in ihrer Hülsenmaterie eingeschlossenen Geister vonnöten haben, als da wäre einer unaussprechlich großen Zahl nach des feinsten Sandes in ihrem ganzen Wesen, so ist solch eine Zeitendauer Gott gegenüber doch am Ende eben auch nichts mehr als nur ein kurzer Augenblick.

Ja, Ich sage es euch, es gibt im endlosen Schöpfungsraume schon etwelche Welten, die ihren Dienst vollaus geleistet haben. Sie bestehen aber als Weltkörper dennoch fort und werden auch fortbestehen als Träger der neuen freien Wesen, nur sind sie nun um vieles reiner und gediegener und sind auch in ihrem Gefüge unwandelbar, gleichwie der feste Gotteswille, der Seiner Weisheit und ewig gleichen Ordnung entspricht, ebenfalls für ewig unwandelbar ist und sein muss, weil ohne solch eine Festigkeit kein Wesen irgendeine Dauer haben könnte.

Denn wenn auch die Wesen nach ihrer geistigen Vollendung ein vollkommen freies Sein haben, das vom Gottessein ganz wie unabhängig dasteht, so würde solch eine wie selbständige Unabhängigkeit aber dennoch keine Dauer nehmen und haben können, so diese nicht schon von Ewigkeit her von Gott aus Seiner Ordnung heraus, und mit derselben eins seiend, zum Voraus festgestellt wäre.

Diese Feststellung von Ewigkeit her aber ist so ganz eigentlich für alle geschaffenen Wesen schon das, wodurch jedem geschaffenen Wesen die ewige Dauer fortwährend verschafft und erhalten wird.

Aus dem geht aber denn auch nun wie von selbst hervor, dass da gar kein Ding, das irgend von Gott einmal ins wie immer geartete Dasein gerufen worden ist, unmöglich je vergehen und zunichte werden kann.

Es kann wohl die Form verändern und aus einer minder edlen in eine stets edlere übergehen, auch umgekehrt, wie wir solches beim Falle der erstgeschaffenen Geister gesehen haben; aber vernichtet kann da nichts mehr werden, was Gott einmal in irgendein Dasein gerufen hat.“ (GEJ.02_232,01 ff)

1.8.
„…An der Form oder an dem Erscheinlichen der Geisterwelt liegt an und für sich gar nichts, wenn nur alle diese endlos verschiedenen Formen und Erscheinungen eine und dieselbe Wahrheit und einen und denselben Zweck zum Grunde haben.

Und so trägt denn ein jeder Mensch ein anderes Samenkorn für die Entwicklung der geistigen Welt in sich, welches in ihm aufgeht und endlich zu einem Baume wird, der die Form der inneren Welt ist.

Wenn ihr verschiedene Samenkörner in die Erde streuet und das in eine und dieselbe Erde, meinet ihr wohl, dass daraus ganz gleiche Gewächse zum Vorscheine kommen oder dass selbst aus einer und derselben Art Samenkörner ein vollkommen gleiches Gewächs hervorwächst? O mitnichten, überall etwas anderes und bei gleichartigem Samen wenigstens ein anderes Bild.

Aber alles dessen ungeachtet bleibt sich der Grundstoff gleich; und ihr könnet auf chemischem Wege alle Materie zerlegen, wie ihr nur immer wollt und könnt und dennoch werdet ihr bei der letztmöglichen Zerlegung auf nichts als zwei Urgrundstoffe kommen, nämlich auf den euch wohlbekannten sehr flüchtigen Kohlenstoff und auf den zusammenziehenden Sauerstoff.

Sehet, das ist wieder gleich der Grundwahrheit und dem Hauptzwecke aller Formenerscheinlichkeit im Reiche der Geister.

Überall ist nur ein Gott, ein Vater, eine Liebe, eine Weisheit, und aus ihr geht hervor das Unendliche wie das Ewige!“ (GS.02_124,03)

1.9.
"Alle Welt ist ein gar nichtig Ding und es ist vollernstlich nichts an ihr! - Glaube es Mir: Alles, was nur immer deinen Augen begegnet und dein Auge körperlich anzieht, ist eitel nichts mehr und nichts weniger als bloß nur eine fixierte Erscheinlichkeit, bestimmt zur Prüfung des unsterblichen Geistes für die kurze Zeit, in welcher das Erdenleben eines Menschen begriffen ist.

Und da in geistiger Beziehung tausend Jahre kaum wert sind, ein allerschnellster Augenblick genannt zu werden, was ist demnach erst die höchst kurze Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen!

Siehe daher..., wie eitel demnach es ist, sich mit dem Herzen an die gar so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln für eine gebrechliche und verderbliche Einviertelsekunde zeitlichen Lebens, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen!

Ich sage dir: Wenn so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte, was da hinter seinem Gelde und anderen Gütern stehet, so würde er darob augenblicklich also heftig erschrecken, dass er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde - was jedoch aus einem allerwichtigsten Grunde nimmer zugelassen werden kann und darf, den du aber jetzt noch nicht begreifen würdest.

Bete aber für alle diese an Weltschätzen Reichen! Denn sie sind (ob ihrer Selbstsucht und ihrem Hochmute) diejenigen, denen am allerschwersten zu helfen ist; darum sie auch in geistiger Hinsicht die allerärmsten Wesen sind. Sie werden in alle Ewigkeiten schwerlich je Mich, den Vater, zu Gesichte bekommen, da sie sich mit ihren Schätzen selbst zur Speise des Satans gestaltet haben und somit verschlungen werden von ihm und ewige Wohnung nehmen werden in seinem Bauche." (HiG.02_42.03.10,07)

1.10.
"Es ist einmal das Geistesleben die Hauptbasis alles Seienden, und das materielle Leben nur sein sichtbarer Faktor.

Wer beide verwechselt oder ersteres gar verleugnet, der wird am Ende doch gewahr werden, dass es mit dem Verleugnen die Sache nicht abgetan ist, sondern erst dadurch das geistige Auge erblindet und die Seele taub gegen alle Stimmen der sie umgebenden Natur wird...

Daher, Meine Kinder, nehmet alles ernster, nehmet Meine Worte ernster, nehmet es mit eurer Zeit ernster, damit Meine Worte nicht tauben Ohren gepredigt sein werden!" (Lg.01_020,57)


2. Unsere Erde kam

aus der Urzentralsonne

Es ist zur Beseligung des Menschen nicht unbedingt notwendig, dass er mit seinem natürlichen Verstande in alle Meine Schöpfungsverhältnisse eindringen solle; aber es steht auch geschrieben, dass ein Mensch von Geist und Verstand alles prüfen und davon das Gute und Wahre behalten soll. Und so erteile Ich denn auch einem jeden, den es danach dürstet, über derlei Fragen zwar immer nur ein kurzes, aber ein rechtes Licht, welches den eigentlichen Weltweisen und Weltverständigen als eine Torheit vorkommt, aber für die, so an Mich glauben, dennoch eine Weisheit aller Weisheit ist, von der es den Weltweisen und Weltverständigen noch nie etwas geträumt hat.

Um aber zu verstehen, wie sich die Urstoffe sowohl im Mineralreiche der ganzen Erde, dann die aus ihnen hervorgehenden Pflanzenstoffe und weiter die aus den Pflanzen hervorgehenden Tierstoffe zueinander verhalten, muss man vorerst wissen, wie die Entwicklung dieser Erde vor sich gegangen ist und woher sie in ihrem Urentwicklungssein in die Region dieser Sonne gekommen ist. So jemand das weiß durch den Glauben an Mein Wort, dem wird auch da gar bald alles andere klar und begreiflich werden. –

Sehet, alle die anderen Planeten, die mit ihren Nebenkörpern um die Sonne bahnen, sind bis auf einen einzigen Kometen Kinder eben dieser Sonne, aber diese Erde samt ihrem Monde nicht. Sie ist ein Kind aus der Ursonne, wurde aus deren großartigem Innern schon als ein ziemlich kompakter Körper mit unsäglicher Kraft in den weiten Hülsenglobenraum*) hinausgeworfen, natürlich vor für euch undenklich vielen Erdjahren. Einer ähnlichen Abkunft hatte sich auch jener größere Planet zu erfreuen, von dem ihr wisst, dass er von innen aus zerstört worden ist.**) Aus diesem Grunde aber ist diese Erde auch so höchst mannigfaltig kompliziert, dass in ihr, auf ihr und über ihr alle jene Urstoffe vorkommen, welche freilich im größten Maßstabe nur in der Urzentralsonne vorkommen und vorkommen müssen, weil sie die Ernährerin und Leiterin der zahllos vielen Nebenzentralsonnen und der Planetarsonnen und ihrer Planeten ist.
*) „`Hülsenglobe` ist die Benennung der Zusammenfassung von Dezillionen mal Dezillionen Sonnen, die als Zentralsonnen erster, zweiter, dritter und vierter Klasse mit den zahllos vielen Planetarsonnen, wie die unserer Erde eine ist, sich alle um einen gemeinsamen, unermesslich großen Mittelpunkt, der auch eine nahe endlos große Hauptmittelsonne ist, in großen und weit gedehnten Bahnen bewegen. – Aber zahllos viele solcher Hülsengloben, die für uns Menschen in undenkbar weiten Entfernungen voneinander abstehen und den ewig unendlichen Raum erfüllen, führen den gemeinsamen Namen `der große Weltenmensch`“. Jakob Lorber (GEJ.02_057, Anmerkung)
**) Mallona, Reste sind die heutigen Asteroiden (s.Leopold Engel: "Mallona"

Diese Erde ist somit, was die Urdaseinsstoffe anbelangt, der Urzentralsonne völlig ähnlich und daher auch zur Ausbildung für die Menschenseelen, die zu Gotteskindern berufen sind, vollkommen tauglich.


Nun wird jemand freilich fragen: Wie kam diese Erde denn zu ihrer Atmosphäre und zu ihrem allerartigen Gewässer? Und Ich sage darauf: So wie mehr oder weniger jeder andere Planet und diese Sonne selbst, nämlich durch ihre immerwährende, nahe siebenfache Reise um die Urzentralsonne.

Die erste (an sich zweite) Reise nämlich macht sie um die Sonne, wie ihr seht, und die eigentlich erste Reise aber durch ihre eigene Umdrehung; die dritte, viel größere Reise macht sie mit der Sonne um die Zentralsonne, wie ihr schon wisset, in ungefähr 28000 Erdjahren; die vierte Reise, die noch ungeheuer größer ist und länger dauert, macht sie mit dem Sirius, der eigentlich die Zentralsonne dieses Sonnengebietes ist, um eine viel größere Sonnengebiets-Zentralsonne; die fünfte Reise macht sie mit all den vielen Sonnengebiets-Zentralsonnen, welche zusammen ihr ein Sonnen-All nennen könnt, um eine noch viel größere Sonnenall-Zentralsonne, welche Reise natürlich zwar schon eine ungeheuer schnelle ist, aber dessen ungeachtet viele Billionen Erdjahre andauert, bis sie einmal vollbracht wird; die sechste Reise macht sie mit den großen Sonnenall-Zentralsonnen um die Urzentralsonne selbst; die siebente Reise, zu der gar lange dauernde Perioden gehören, ist die Wechselreise, bei der eine Sonnenall-Zentralsonne bald näher an die Urzentralsonne und bald wieder näher an die Hülse der großen Globe (Hülsenglobe) gelangt und dadurch einem ganzen übergroßen Sonnen-All die hinreichende Nahrung erteilt wird: in der größeren Nähe der Urzentralsonne die positive und in der Nähe der Hülse der Globe die negative. Und ist ein Weltkörper von diesen beiden psycho-elektromagnetischen Urstoffen hinreichend gesättigt, so kann er dann auch aus sich selbst alles hervorbringen und ernähren, was hervorzubringen und zu ernähren in seiner ursprünglichen Kraft und Wesenheit schon embryoartig zugrunde liegt. Einem Weltkörper wie dieser Erde liegt aber unendlich vieles zugrunde, daher kann er auch nahe unendlich vieles in naturmäßiger Hinsicht aus sich entstehen lassen.

Die eigentlichen beiden Urstoffe sind die dieser Erde innewohnenden beiden elektromagnetischen Potenzen und zwar im höchsten Grade, aus welchem Grunde sie auch einer der dichtesten Weltkörper ist. Und vermöge dieser beiden Urlebenspotenzen besitzt sie denn auch die Fähigkeit, aus all den Sonnen der ganzen Hülsenglobe durch den Äther sich nahe endlos verschiedenfältiger Stoffe zu ihrem Gedeihen zu bemächtigen.

Eine Art Urkalk, wie auch Kreide und Schwefel gehören zur Urmaterie der Erde. Durch diese hat sie bei ihrer großen Reise schon als Komet aus dem weiten Ätherraume sowohl eine große Menge von Wasser enthaltenden Dünsten an sich zu ziehen vermocht, welche Dünste sich mit den Zeiten verdichteten und zu Wasser wurden, durch die innere Kraft sich dann aber wieder auch in Dünste auflösten, welche über dem eigentlichen Wasserspiegel schwebten und nach und nach die atmosphärische Luft bildeten, zu deren gegenwärtiger Reinwerdung wohl gar sehr viele Millionen von Jahren notwendig waren.

In den ersten Zeiten bildeten sie hauptsächlich nur die Urmineralien, die nun aber freilich in dieser Zeit die innere Feste*) dieser Erde ausmachen und eigentlich auf die Oberfläche dieser Erde nur äußerst selten oder wie jetzt beinahe gar nicht mehr zum Vorschein gelangen.
*) Dichte

Die zweite Periode bildete schon der Niederschlag in den Tiefen der Meere. Und als dieser die gehörige Dichte und Schwere erreichte, da wurde durch solchen Druck das Innere der Erde auch stets erhitzter und erhitzter und setzte die schwefeligen Stoffe in Brand, wodurch zum Teil die anderen Urstoffe in ein teilweises Schmelzen gerieten und vielseitig über die Oberfläche des Wassers emporgetrieben wurden, verschafften aber dadurch dem Wasser den Eintritt in das Innere der Erde und daselbst eine notwendige Abkühlung.

Die dabei entwickelten Gase strömten aber bei solcher Gelegenheit durch diese zahllos vielen Löcher zur Oberfläche herauf und schwängerten sowohl die Dunstatmosphäre wie auch das Meer – was wir noch Gewässer der Erde nennen wollen – mit dem, was die Chemiker jetzt Kohlensauerstoff nennen, der, wie ihr leicht begreifen könnt, aber schon an und für sich kein einfacher und unteilbarer Stoff sein kann, da ihm schon zuerst die positive und negative Elektrizität und der Urschwefel, Urkalk und die Kreide seine primitive Entwicklung verschafft haben. Aber dieser Stoff ist dennoch ein sehr hungriger zu nennen und ist fortwährend im höchsten Grade begierig, eine Menge anderer Stoffe an sich zu ziehen und sich mit ihnen zu vereinigen. Ist dieses geschehen, so wird er produktiv und seine geistigen Lebensteile sind dann auch schon imstande, wenn auch noch in einem sehr plumpen Zustande, ohne eine vorhergehende Samenlegung auf den über den Wassern befindlichen festeren Teilen der Erde Wesen hervorzubringen. Sie bewirken nämlich eine Art Gärung, und aus dieser entwickelt sich bald ein plumpes Gewächs, ungefähr nach der Art, wie sich heute noch eine Unzahl von allerlei Schwämmen ohne vorhergehende Samenlegung auf jenen mehr sumpfigen Punkten der Erde entwickeln, die von den starken Winden besonders in den dichten Wäldern wenig heimgesucht werden, daher auch bei einiger Wärme in eine Gärung übergehen, auf welche dann bald das Erscheinen der verschiedenartigen Schwämme bei einem günstigen Wärmegrad ersichtlich wird.

Einen ähnlichen, nur viel großartigeren Entstehungsgrund haben denn auch jene euch mehr oder weniger bekannten riesigen Urgewächse dieser Erde, die ihr hie und da noch jetzt als schwarze Glanzkohle antrefft.


Es könnte zwar jemand hier die Bemerkung machen, warum die Schwämme der Jetztzeit als Produkte des Kohlenstoffes nicht in jene schwarze Kohle übergehen und sich versteinern. Das tut sich jetzt nicht mehr; denn zu jener Zeit bestand die atmosphärische Luft, besonders in der Umgebung des Erdbodens wie des Meeres, bis zu einer Höhe von mehr als einer Meile noch aus 8/10 Teilen Kohlenstoff und nur sehr wenig gemengt mit Sauerstoff und Wasserstoff.

Wo aber irgend auf einem Punkte der Erde der mit wenig anderen Stoffen verbundene Kohlenstoff sich allein befindet, da werden auch wenig oder gar keine Tiere und Pflanzen zum Vorscheine kommen. Kommt aber ein Tier oder eine bessere Pflanze in solch eine Gegend, so sterben sie bald, verwesen eigentlich gar nicht, sondern was eine Pflanze oder ein Tier an anderen Stoffen, die ihr kennt, in sich besitzen, das wird von dem Kohlenstoff bald aufgezehrt. Und was an der Pflanze oder am Tier als Kohle vorhanden ist, geht auch in das über, und man findet in solchen Tälern und Klüften schon nach einem Jahre nichts anderes mehr als ein wenig dunkelgraue und mitunter auch dunkelbräunliche Asche, wovon euch gewisse Begräbnisstätten im neapolitanischen und sizilianischen Gebiet auf das vollkommenste überzeugen können.

Selbst in den euch gar nicht fernen Karstgegenden, in denen das wenige Erdreich, das sich da vorfindet, von den dortigen Bewohnern zum Anbau für ihre Nährpflanzen verwendet wird, findet ihr armselige Pfarreien, deren Friedhof in einer nahe liegenden Grotte besteht. In diese Grotte wird der Leichnam des Verstorbenen gelegt, verliert bald allen üblen Geruch und verwest in zwei Jahren so vollkommen, dass man von ihm nichts anderes vorfindet als allenfalls ein spärliches Gewand, in das er gehüllt war, oder es ist von dem Leichnam nichts anderes mehr vorzufinden, als was Ich schon früher von Neapel und Sizilien bemerkte. Das bewirkt demnach der mit den Schwefeldünsten vereinigte Kohlenstoff, und die Totengräber müssen sich bei Einsetzung einer Leiche (zum Schutz) den Mund mit einem in Essig getauchten Tuche verbinden.

Da aber die vorbesprochenen riesigen Urgewächse der Erde zum allergrößten Teil nur pur Kohlenstoff waren, so konnten sie auch nicht verwesen, sondern liegen bis auf den heutigen Tag noch unverwest. Man pflegt auch noch heutzutage Holzpfähle, die man tiefer in die Erde steckt, außen herum im Feuer mit einer Kohlenkruste zu umgeben, weil diese beim übrigen Holz eine zu baldige Verwesung verhütet, welche allzeit eine Folge einer inneren Erdgärung ist, bei welcher sich der Kohlenstoff mehr oder weniger wirksam entwickelt. Findet er den Holzpfahl mit Kohle umgeben und in ihm seinesgleichen, so ist er ihm unschädlich; findet er aber das nicht, so wird der Holzpfahl nicht sehr lange in der Erde als brauchbare Stütze bestehen können.

Wenn ihr nun das wisst und so gewisserart mit Händen greifen könnt, so werdet ihr daraus schon vieles andere auf dieser Erde Vorkommende begreifen können. Je mehr nach dem Lauf der Zeiten der eigentliche Kohlenstoff mit den anderen Stoffen sich gemengt hat, desto weniger vermochte er auch den vielfachen anderen Produktionen als Hindernis erscheinen. In der Erde sammelten sich wieder durch das innere Feuer kompliziertere Gase, die schon selbst zum größten Teil durch die innere Erdelektrizität entzündbar wurden, hoben durch ihre explosive Kraft ungeheuer große Stücke des schon festen Meeresbodens zu einer oft enormen Höhe über den Wasserspiegel und lehnten sie gewisserart aufrecht und unterstützten sie durch nachgehobene innere Teile des Erdkörpers. In Zeiten von mehreren tausend Jahren waren die dadurch entstandenen weiten und tiefen Meeresbodenverwundungen mit neuem Schlamme angefüllt, der sich nach und nach wieder also festigte wie ein erster und die Oberfläche der Erde war dann schon zur Hervorbringung einer größeren Menge von großartigen Bäumen, Gesträuchen und Kräutern fähig. Bei dieser Gelegenheit war auch schon wenn nur wenigen, aber dafür großen Tieren das Entstehen möglich.

In dieser (dritten) Periode bildeten sich nach und nach besonders in den hohen Erhöhungen des früheren Meeresbodens – welche wir nun schon als die Urgebirge der Erde bezeichnen wollen – großartige kristallinische Bildungen, dem heutigen Tropfstein ähnlich. Und durch diese Bildung und durch die Pflanzen wurde denn auch der Grund zu allerlei metallischen Bildungen gelegt, worunter in jener Zeit vor allem das Gold den Anfang machte, besonders in jenen Teilen der Erde, die schon anhaltender von den Strahlen der Sonne beschienen werden konnten.

Dieser Periode folgte bald eine vierte, der auch natürlich großartige Feuereruptionen vorangingen. Da wurden diese vielen Bäume und Kräuter samt den Tieren wieder begraben und verwesten auch sehr wenig, wurden bald mit Wasser, bald mit Schlamm überdeckt und werden noch heutigentags als Erdkohle in weiten Ausdehnungen hin aufgefunden. In manchen Ländern hat man auch Gerippe jener Urwelttiere aufgefunden und sie mit Namen belegt.

Nach dieser Periode kam – nach einer verhältnismäßig langen Zeit – wieder eine (fünfte) Vorbereitungsperiode, welche schon im hohen Grade produktiv geworden ist. In dieser entstehen schon eine ungeheure Menge von Pflanzen und Tieren sowohl im Wasser wie auf dem Trockenen der Erde und in der Luft, und so endet diese Periode.

Und da sehen wir auch schon den ersten Menschen und nach ihm in kaum zweitausend Jahren eine sechste Erdveränderungsperiode, in der ihr selbst noch lebt. Und dass sich die Produktivität der Erde durch alle diese euch bekannten sechs Perioden in einem ungeheuren Maße in der verschiedenartigsten Weise gemehrt hat, davon zeugt alles gegenwärtige Gewässer der Erde, ihre trockene Oberfläche und die Luft.

Und nun geht die Frage also um die Urstoffe alles dessen, was nun in und auf der Erde, in den Gewässern und in der Luft sich befindet, besteht und fortpflanzt.

Da wird sich jemand denken, um diese Fragen zu beantworten, werden sehr viele Worte nötig sein. O mitnichten! Denket nur, woher die Erde stammt und was sie alles von ihrer großen Mutter als Erbe mitgebracht hat, so werdet ihr leicht einsehen, aus welcher Quelle solches alles auf dieser Erde entstehen und bestehen kann.

Jeder eigentliche Urstoff ist gebundenes Geistiges, und wie es irgend frei wird, wird es in seiner Art auch tätig und bildet sich seine Form und seine Beschaffenheit mit steter Ein- und Beiwirkung eines entsprechenden jenseitigen Geistes. Diesen Geist wollen wir positiv-elektromagnetisch nennen und ihm auch den Namen Sideralgeist beilegen; jenen in der Erdmaterie, sowohl des festen Erdreichs wie des Wassers sowie der Luft, wollen wir den negativ-elektromagnetischen Stoff nennen oder den gerichteten diesirdisch gebundenen Naturgeist, der durch seinen entsprechenden jenseitigen Sideralgeist erst geweckt und in die seiner ihm innewohnenden Intelligenz entsprechende Tätigkeit gesetzt wird.

Da diese naturgeistig partikulären oder speziellen Intelligenzen aber ebenso vielfältig und mannigfach sind, als wie vielfältig und mannigfach sie in der Urzentralsonne vorhanden sind, aus welcher alle Sonnen und andern Weltkörper in dieser Hülsenglobe abstammen, – so gibt es auch eine ebenso große Anzahl der positiven Sideralgeister, durch welche die in dieser Erde haftenden Naturgeister nach und nach zur stets freieren Tätigkeit geweckt werden. Die Intelligenz eines diesirdischen Naturgeistes ist immerhin nur eine einfache, wird aber durch den Sideralgeist zu einer vielfachen. Nehmen wir die gebundensten Geister im Mineralreich an. Sie würden aus sich auch nur höchst einfache und einstoffige Zusammenklumpungen hervorbringen; aber durch die auf sie einwirkenden entsprechenden Sideralgeister werden sie gewisserart in ihrer Intelligenz erweitert, sie werden gewisserart fühlend und in ihrer Art sehend und fangen an, von dem unendlich Vielen, was in der Erde aus der Ursonne schon vorhanden ist, das ihnen Zusagende zu sammeln und an sich zu ziehen, und sehet: Auf diese Weise entstehen dann die verschiedenartigen Mineralien, Metalle und edlen Steine, die gewisserart, materiell genommen, die Augen dieser Geister bilden und sich die Einwirkung des Lichtes aus der Sonne und aus zahllos vielen anderen Gestirnen zunutze machen.

Fraget nun nach den Elementar-Urstoffen all der vielen Mineralien und der Metalle und ihr werdet überall dieselben finden, nur in dem Verhältnisse: Im Wie-viel-Mehr oder -Weniger des Positiven und ebenso des Negativen liegt der Unterschied, und das Plus oder Minus des einen oder des andern geht selbstverständlich ins Unendliche. Daher ihr auch die Produkte wie bei den Mineralien so noch ins ungeheuer Vervielfältigte und ins Mannigfaltigste gehend beim Pflanzenreich antreffen werdet.

Aus dem negativen Prinzip entsteht durch die Erweckung des Sideralgeistes die eigentliche Wurzel und der Stamm der Pflanze und selbstverständlich die lebendig werdende diesirdische Naturseele. Diese aber wird durch den Sideralgeist in ihrer Intelligenz- und Tätigkeitssphäre vervielfältigt und bildet alles das, was ihr an irgendeiner Pflanze über den Erdboden hinaus ersehet. Alles ist also nichts anderes als eine Wirkung des Minus und des Plus der beiden sich stets mehr und mehr vereinenden Geister.

Wie in der Pflanzenwelt, so ist es auch in der höheren Stufe, im Tierreich. Die Gesamteinung aller dieser spezial-seelischen Intelligenzen mit ihrem jenseitigen Sideral- oder Lichtgeiste geht aber erst im Menschen vor sich, bei dem es auch, besonders in seiner moralischen Sphäre, auf das Plus oder Minus, entweder von unten oder von oben, am allermeisten ankommt. Endlich müssen freilich alle – was von oben herrührt – ins Plus überkommen*), aber es wird dazu auch eine hübsch lange Zeit erforderlich sein. Wo aber beim Menschen das geistige Plus von oben schon vorherrschend ist, da wird eine Vollendung sowohl dies- als jenseits gar leicht und bald möglich sein, je nach dem Grade des Liebefeuers der beiden geistigen Lebenspotenzen.
*) übergehen

Aus dem euch nun hier Mitgeteilten habt ihr alles, was eure Fragen in sich fassen, und noch um sehr vieles darüber. Die Naturkunde und gegenwärtige Chemie aber kann ewig arbeiten, so wird sie zu diesem Endresultate dennoch nie gelangen. Denn fürs erste hat sie kein Bindungsmittel, um die negative und positive Elektrizität zu einem festen Körper zu verbinden, und noch weniger zur Hervorbringung des einen oder des anderen Elements das Mittel, um das Plus oder Minus miteinander zu verbinden und so ist sie genötigt, das Bestehende zu zerlegen, aber vermag nichts Neues daraus zu schaffen.


Man kennt die Bestandteile des Wassers. Aber man säe in ein und dieselbe Erde tausenderlei Pflanzen und begieße sie mit dem gleichen Wasser, und aus jedem Samenkorne wird seinem inneren Geiste entsprechend die betreffende Pflanze hervorwachsen. Worin besteht der Urstoff einer jeden? In nichts anderem als in dem Plus oder Minus dessen, was Ich euch gezeigt habe.

Ein Tiefereres und Innereres kann Ich euch nicht kundgeben, indem Ich euch hiermit ohnedies das für euch möglich Fassliche kundgegeben habe. Begnüget euch darum mit dem in Meinem Namen. Amen.“ –
(HiG.03_64.04.08ff bzw. Himmelsgaben Bd.3, S.381)


3. Über die Urstufen der Tierwelt

„…Nun sehet, unter allen Gelehrten und sogenannten Naturforschern weiß niemand und schwerlich wird jemand aus sich wissen, wo in der Schöpfung die eine (Wesen-)Klasse aufhört und in die andere übergeht, noch wo die erste den Anfang nimmt. So weiß niemand, wo das Mineralische den Anfang nimmt und wo es aufhört, ebenso wenig weiß jemand den Beginn der Pflanzenwelt und den Schluss derselben. Und am allerwenigsten weiß jemand, wo die animalische Welt beginnt und wo sie ihr Ende nimmt. Denn dem Forscher erscheint alles ineinandergeschmolzen, während bei Mir die scharfbegrenztesten Unterschiede stattfinden. Ja, Ich sage euch, es gibt in der ganzen Schöpfung auch nicht zwei Dinge, die davon eine Ausnahme machen.

Dem matten Auge eines solchen Naturforschers erscheint freilich, dass Nacht und Tag sich in einem unmerklich übergehenden Zusammenfließen vereinen. Aber seht, diese Bemerkung eines solchen Naturforschers liegt bloß in der außerordentlichen Schwäche seiner inneren Sehe begründet.

Damit ihr dieses jedoch notwendigerweise leichter fassen und begreifen möget, so will Ich euch ein paar sehr handgreifliche Unterschiede geben.

Sehet, dem Naturblinden schmelzen Tag und Nacht innig zusammen, er wird zwischen der Nacht und dem schwachen Schimmer des Tages einen kaum merkbaren Unterschied finden. Aber so ihr ein fernes Gebirge betrachtet, besonders wenn die Luft noch ziemlich trübe ist, so werdet ihr an dem Gebirge nichts als eine flache Wand erblicken, während dieses Gebirge doch nichts weniger als eine flache Wand ist, wovon ihr euch schon öfter werdet überzeugt haben. Dasselbe ist der Fall, so ihr eine vollkommen ebene Fläche, z.B. eines wohlgeschliffenen Diamanten, betrachtet. Würdet ihr diese Fläche mit einem Mikroskope betrachten, welches die Linien zehnmillionenmal vergrößern würde, so würdet ihr auf einer solchen ebenen Fläche ganze Klüfte und Abgründe entdecken – woraus euch schon in naturmäßiger Hinsicht sehr leicht begreiflich werden würde, wie sehr sich die halb und oft ganz blinden Naturforscher an der Natur irren, wenn sie meinen, dass die Dinge in ihren Klassen, Formen und Charakteren ineinanderfließen.

Dieses war notwendig vorauszuschicken, denn sonst könntet ihr das Folgende unmöglich begreifen. Es ist besser, von einem Dinge und dessen Verhältnissen gar keine Vorstellung zu haben als eine falsche. Denn wer da steht auf einer morschen Stufe, der wird seinen Fuß nicht eher zur zweiten heben als die erste samt ihm in den Abgrund sinken wird.

Nun, so merket, wo die Tierwelt anfängt! – Ihr werdet meinen, das Wasser sei die Mutter der Tiere. Allein es ist dem nicht so. Denn wo ihr mit dem Mikroskope in einem Tropfen des Wassers animalische Lebensformen entdeckt, da steht das Reich der Tiere schon auf der tausendsten Stufe der Fortbildung.

Die erste Klasse der Tierwelt sind die unendlich kleinen Bewohner des Äthers. Sie sind in demselben ungefähr das, was ihr in eurer Sprache `Atome` nennet und sind so außerordentlich klein (wohlgemerkt nur eurem Auge), dass auf einem Punkte, den ihr nur unter einer starken Vergrößerung als solchen entdecken könnt, schon mehrere Trillionen überflüssigen Platz fänden.

Wenn ihr solche Tierchen mit euren Augen entdecken wolltet, so müsstet ihr einen solchen Punkt trillionen mal vergrößern können, was euch im irdischen Leben wohl nie gelingen wird, allda nie ein sterbliches Auge die Dinge in ihrer Wahrheit wird schauen können, sondern nur das Auge des Geistes.

Nun werdet ihr fragen, woher diese Tiere kommen und wie sie entstehen? – Da sage Ich euch: Diese Tiere entstehen aus dem Zusammenflusse der Sonnenlichtstrahlen, welche sich allenthalben in dem unermesslichen Schöpfungsraume begegnen. Und daher wird es euch auch verständlich klar werden, wozu das viele Licht, welches der Sonne in die weiten, leer scheinenden Räume entströmt, von Mir, gewiss nicht unweise, verwendet wird.

Die Gestalt dieser Tiere ist die einer Kugel, deren Oberfläche äußerst glatt ist. Ihre Nahrung ist die Essenz des Lichtes. Und ihre Lebensdauer ist der trillionste Teil einer Sekunde, worauf sie – nach ihrem Ableben zu Trillionen sich einend – eine zweite Klasse von Wesen zu bilden anfangen, die sich zwar hinsichtlich der Größe von ihren Vorgängern um nicht gar vieles unterscheiden; nur wird ihr Leben um soviel konzentrierter, so zwar, dass sie schon ein Bedürfnis nach Nahrung empfinden; daher sie auch schon mit einem Organe versehen und unter dem Ausdrucke `Monaden` zu verstehen sind.

Diese Tiergattung hat ihren Lebensraum schon in der Planetensphäre, d.h. in dem Bereiche, allda Planeten um die Sonne kreisen. Ihre Lebensdauer ist der tausendbillionste Teil einer Sekunde. Sehet, wie groß auch der Unterschied zwischen der Lebensdauer eines Atomes und einer Monade ist, so ist er aber für euch – eurem natürlichen Wahrnehmen nach – doch ein ganz unmerkbarer, da ihr mit euren Sinnen den trillionsten und tausendbillionsten Teil wohl niemals unterscheiden möchtet. Und doch wird euch die Rechnung einen ungeheuren Unterschied zeigen. – Nun auf gleiche Weise wird fast unter gleicher Gestalt eine Klasse nach der andern mit einem stets potenzierteren Leben gebildet, bis endlich das Leben solcher Wesen zu einer solchen Potenz gediehen ist, dass es anfängt, sich an der obersten Luftregion als ein lichtvoller, bläulicher Dunst anzusiedeln.

Die Lebensdauer dieser Wesen ist dann schon nach und nach bis zum tausendmillionsten Teile einer Sekunde angewachsen. Da geschieht es dann öfter, dass sich durch einen innern Trieb viele Trillionen und Trillionen solcher Blaulicht-Tierchen ergreifen und zur Fortbildung einer höheren Klasse begatten.

Ein solcher Prozess wird dann euren Augen unter der Gestalt einer sogenannten Sternschnuppe sichtbar. Das Leben vieler solcher Tierchen tritt dabei aus ihren leichten Larven und vereinigt sich dann wieder zu einem Leben. Die Larven aber fallen dann vermöge ihrer Lebenskraft-Kompression als scheinbare, oft als weichere, oft aber auch schon als steinfeste, sogenannte `Meteoroliten` zur Erde und vermehren die Erde mit ihrer toten Wesenheit.

Die nun freigewordenen Tierchen-(Seelen) sammeln sich dann gerade auf der spiegelglatten Oberfläche der atmosphärischen Luft in großen Massen und werden euch sichtbar als sogenannte `Lämmerwolken`. Bei diesen Tierchen, die noch immer unendlich klein sind für euer Auge, findet schon eine Reproduktion ihresgleichen statt, welche jedoch nicht permanent, sondern intermittierend (zeitweilig) ist. Denn wenn sie sich bis zu einer gewissen Masse und großen Anzahl vermehrt haben, dann werden sie vermöge der entlebten, freigewordenen Lebenshülschen schwerer und schwerer und sinken dann unter die Oberfläche des Luftmeeres. Dadurch geschieht wieder eine gewisse Vermählung erwähnter Tierchen-Massen mit dem in der Luft konzentrierten wärmehaltigen Lichte, welches unter dem sogenannten `elektrischen Stoffe` verstanden wird.

Dadurch wird nun sogleich eine schon vollkommenere, sehr lebhafte Klasse gebildet, und diese füllt dann die Luft in dichter Wolkengestalt.

Wenn dann – was freilich nur periodisch geschieht, je nach dem mehr oder minder starken Ausströmen des Lichtes aus der Sonne (was von den verschiedenen, euch noch unbekannten, großen Prozessen auf dem Sonnenkörper herrührt*) – nach euren Begriffen diese Wolken vermöge ihrer schon wieder potenzierten Reproduktionskraft zu einer großen Masse herangewachsen sind, allda geschieht dann wieder ein Klassenwechsel. Das Leben entbindet sich aus den noch immer kugelförmigen Larven, welche jetzt schon so groß sind, dass sie unter einem starken Mikroskope bereits wahrgenommen werden können, und fährt dann urplötzlich mit großer Schnelligkeit und großem Getöse als sichtbarer Blitz zur Erde, oft auch wieder in die feuchten Teile der Luft – und teilt sich sogestalt in großer Schnelle teils der Materie, teils der Vegetation der Pflanzenwelt, hauptsächlich aber einer in seiner Lebenssphäre ihm zunächst liegenden Tierklasse mit.
*) Siehe hierzu linke Randspalte unter „Naturwissenschaftliches (2)“, Thema „Die Entstehung des Sonnenlichtes…“

In die entleerten Larven aber zieht sich alsogleich beim Austritte des Lebens aus denselben die Feuchtigkeit der Luft, welche Feuchtigkeit eigentlich eine wohlgesegnete Substanz Meiner Barmliebe ist, und fällt dann nach Vereinigung vieler solcher segenerfüllter Larven als Regen zur Erde.*)
*) Siehe auch Jakob Lorber, das Buch „Erde und Mond“, Seite 77: „Die Erdatmosphäre und ihre Niederschläge“

Nun erst fängt ein irdisches Tierleben an, und zwar in den Zwischenräumen solcher wassergefüllter Hülschen, und saugt die Nahrung aus Meiner Barmliebe.


Wenn dann nun die erlösten und freigewordenen Geister aus dem unteren Pflanzenreiche solches gewahr werden, alsdann treten sie nach Meiner Ordnung also bald aus ihren Hüllen, vereinigen sich mit diesem gleichsam elektrischen Tierleben zu Millionen in eines und bilden die euch schon etwas bekannten sogenannten Infusionstierchen; wovon ihr euch überzeugen könnet, so ihr was immer für eine Pflanze nehmet, dieselbe ins Wasser leget und einige Zeit stehen lasset. Wenn ihr dann einen großen Tropfen unter ein gutes Mikroskop bringet, so werdet ihr da sobald schon in einem nur sandkorngroßen Punkte gar viele frei lebende und sich bewegende, geformte Wesen entdecken. Das ist nun die erste Tiergattung, die in der sichtbaren Materie dem aufmerksamen Beobachter zum Vorscheine kommt.

Jedoch werdet ihr nach Verlauf einer längeren Zeit in einem solchen Tropfen nicht nur eine, sondern wohl tausenderlei Tiergattungen entdecken, die sich in ihrer Form und Benehmungsweise wesentlich unterscheiden. Und ihr müsst ja nicht meinen, dass diese Tiere zugleich entstehen, sondern da geht immer eine Klasse durch die Vereinigung aus einer andern hervor.

Wenn ihr sehr gute Instrumente besitzen würdet, welche bis jetzt freilich noch nirgends in erwünschter Vollkommenheit vorhanden sind, so würdet ihr in der Beschaffenheit einer höheren Klasse noch deutlich zahllose Formen einer unteren Klasse entdecken. Denn da geht eine zweifache Zeugungsweise vor sich, nämlich die von Seinesgleichen und die einer höheren Klasse, welches auf folgende Weise geschieht:

Eine höherstehende Tierklasse nämlich verschlingt sehr gefräßig eine Unzahl (Lebewesen) aus der unteren Klasse. Dadurch wird nun aus dem materiellen Substrate und der individuellen Beschaffenheit der höheren Klasse Seinesgleichen reproduziert. – Jedoch was die vielen dadurch freigewordenen geistigen Potenzen in einer solchen höheren Klasse betrifft, so bilden diese – sich wieder einend – immerwährend eine noch höhere Klasse, welcher Akt dem materiellen Auge freilich niemals sichtbar werden kann, da er ein geistiger ist.

Und so geht es von Stufe zu Stufe höher, bis wieder ein Kreis von tausend Gattungen durchgegangen ist. Allda geschieht dann wieder ein sichtbarer, großartiger Prozess, welcher sich durch Stürme oder sonstige große Bewegungen im Wasser kundgibt, allwann solche Geister schon mächtig werden und ihre Gegenwart in den Winden fühlen lassen. – Da geschieht dann eine Teilung. Einige vereinigen sich zu allerlei Gewürm der Erde, andere aber zu dem (Gewürm) des Wassers. Und diese Weiterzeugung geschieht dann durch Bewegung von sichtbaren größeren Hülsen, welche ihr schon `Eierchen` nennt, woraus dann wieder ein und dieselbe Gattung sich reproduziert zur Aufnahme einer vielfältigeren unteren Klasse.

Zunächst solchen Würmern kommen dann schon die kleineren Gattungen der Schaltiere und zwar zuerst die der Schnecken. Zunächst dieser auch zugleich die der Muscheltiere, welche beide Gattungen fast zu gleicher Zeit entstehen – nur mit dem Unterschiede, dass der bessere, gewisserart männliche Teil zu Schnecken und der schlechtere, gewisserart weibliche Teil zu Muscheln wird.

In dieser Schnecken- und Muschelgattung geschieht dann wieder bis zur Schildkröte eine ebenfalls tausendfache Progression (Fortentwicklung). Jedoch weiter wollen wir für diesmal die Ordnung nicht verfolgen, sondern wollen nun bei der sogenannten Perlenmuschel verbleiben.“
(Aus: HiG.01_40.08.15ff, Originaltitel „Die Perlenmuschel und die Urtstufen der Tierwelt“)
Siehe auch linke Randspalte unter „Naturwissenschaftliches (1)", Thema „Kleines Evangelium der Naturwelt“

"...Nächstens wollen wir die bei weitem merkwürdigere tausendfältige Zeugung betrachten, wo die Erde als Mann und Weib zugleich tätig ist.“ (Er.01_013,13)


4. Mannweibliche Zeugungen der Erde

Von dieser Zeugung nimmt alles mineralische Wesen sowie die Pflanzen- und die Tierwelt ihren materiellen Ursprung. Die Erde, als Mann und Weib in einem betrachtet, zeugt hier und gebiert auch auf die mannigfaltigste Weise und zwar derart, dass sie einerseits gleichsam lebendige Junge zur Außenwelt bringt, dann auch wieder, wie die Vögel, Eier legt, und wieder so, wie die Pflanzen, Samen gebiert und für Mineralien gewisse Blüten hervortreibt, in denen die Kraft liegt, alles das ihnen Ähnliche an sich zu ziehen und sich als solches in weiten Kreisen auszudehnen. – Das ist die vierartige Zeugung der Erde unter beiderlei Gestalten in einer.

Es würde hier freilich jemand fragen: Wenn die Erde alles das tue, wozu dann die Reproduktionskraft in der Pflanzen- und Tierwelt? Und warum muss die Pflanze, wie gestaltet sie auch ist, zu ihrer Fortpflanzung den eigentümlichen Samen bringen, warum der Vogel das Ei, warum das Tier seinesgleichen und warum Amphibien ihre breiartigen Rogen, die eigentlich auch Eier sind?

Die Antwort auf diese Frage ist freilich wohl nicht so einfach möglich, als sich's jemand denken möchte; aber nichtsdestoweniger ist sie für den, der nur ein wenig tiefer blicken kann, schon in der ganzen Natur vollkommen ausgesprochen vorhanden.

Es heißt ja gleich anfangs im Verlaufe dieses Artikels, dass die Erde hier zugleich Mann und Weib ist. Als Weib zeugt sie nicht, sondern nimmt das Gezeugte nur auf und gebiert es; als Mann aber zeugt sie bloß und gebiert es nicht, sondern das Gezeugte muss erst von derjenigen Art und Gattung ausgereift und ausgeboren werden, in die es von der Erde als Mannwesen hineingezeugt wurde.

Um dieses deutlicher einzusehen, wollen wir zuerst einen Baum in Wechselwirkung mit dem Erdkörper betrachten. Eine nur einigermaßen gründliche Einsicht in dieses Verhältnis wird die Sache sicher sonnenklar darstellen. Nehmen wir an, dass der Same offenbar früher da sein musste als der Baum, auf dem er sich dann wieder reproduziert, welche Annahme auch schon darum die richtige ist, weil ein Same doch für jeden Fall leichter in der Erde sich erzeugen lässt als wie ein ganzer, vollends ausgewachsener Baum. Auch kann man den leichten Samen überall hinlegen, und eine kleine Kraft wird erforderlich sein, um die leichten Sämereien von oft größten Bäumen in alle vier Weltgegenden hin zu zerstreuen; und wenn leichte Winde wehen und diese leichten Samenkörner mit sich führen, so wird durch diesen Akt nicht einmal eine Mücke beleidigt, geschweige denn ein größeres Tier oder gar ein Mensch. Wie schwer und mit welcher Kraftanwendung würde eine solche Operation und mit welcher Gefahr daneben, mit schon vollkommen ausgewachsenen Bäumen vor sich gehen! Was würden die Menschen wohl sagen, wenn sich auf einmal so ein ganzer großer Eichwald, von mächtigen Orkanen herbeigeführt, über ihren Häuptern niederließe und in die Erde seine Wurzeln setzte? Und für einen solchen Wald können gesunde Eichelnüsse auf einem einzigen Wagen herbeigeführt werden, können dann in aller Stille in die Erde gesteckt werden, worüber sicher kein Mensch den Kopf verlieren wird, so nach der Zeit die Eichelnüsse ganz zarte Triebe über die Erde langsam werden zu erheben anfangen. Wem wohl hat es je wehgetan, der durch einen Wald gegangen ist, so ihm ein überaus leichtes Tannensamenkörnchen auf seinen Hut niederflatterte? Was für ein Gesicht aber würde ein Mensch dazu machen, so ihm statt eines so leichten Samenkörnchens ein ganz vollkommen ausgewachsener, riesiger Tannenbaum vor der Nase niederflatterte?

Schon aus diesen wenigen Beispielen ist es jedermann vernünftigermaßen leicht ersichtlich, dass der Same früher da sein musste als der Baum.

Bei Tieren ist freilich wieder ein umgekehrter Fall. Da musste wohl der Vogel früher sein als das Ei, weil zum Ausbrüten des Eies schon die tierische Wärme gehört; aber nichtsdestoweniger ist der Vogel gleich als Vogel dagewesen, sondern in dieser ersten Zeugungsperiode legte auch da die Erde das erste Ei, und die Erde war somit der erste, allgemeine Vogel.

War der erste Vogel erst einmal ausgeboren, dann legte er freilich das Ei, das etwas anders eingerichtet war als das erste, und gebar aus dem Ei einen zweiten ihm ähnlichen Vogel.

Man kann sonach auch bei dem Vogel, wie auch bei den Amphibien das erste Ei als den Samen annehmen, und da war wieder der Same früher als das aus ihm hervorgegangene Tier. Nur wenn man zwischen der Qualität des Erd- und des Vogeleies einen wesentlichen Unterschied findet, so war dann freilich der Vogel früher als das Ei, das er legte, und durch dasselbe er seinesgleichen wieder hervorbrachte. Aber nicht also war es mit dem Pflanzensamen; der wurde schon von der Erde also ausgeboren, wie ihn die Pflanze wiederbringt. Also ist es auch mit allen anderen Tieren der Fall; jede Gattung wurde zuerst von der Erde schon als ein Säugetier ausgeboren und bekam die Fähigkeit, sich durch ein eigenes Zeugungsvermögen wieder fortzupflanzen.

Wir haben, um die zeugende und gebärende Kraft der Erde zu erläutern, einen Baum als ein erläuterndes Beispiel angenommen. Diese Erläuterung musste die gegenwärtige obige Betrachtung voranhaben, ohne welche die Sache nicht so recht klar geworden wäre. Jetzt aber, da wir eine solche Betrachtung angestellt haben, wird es euch auf einmal klar, wie einerseits die Erde als Mann zeugt und anderseits als Weib wieder gebiert, und wie sie sich zu unserem als Beispiel angeführten Baume bald als Weib und bald als Mann verhält.

Nehmen wir an: ein Same, der auf dem Baume reif geworden ist, wird in die Erde gelegt; da verhält sich die Erde wie ein Weib, wenn sie empfängt und das Empfangene durch die ihm eigene Kraft ausreift und ausgebiert. Wann aber der Baum dasteht, da nimmt er gegen die Erde den weiblichen Charakter an, und die Erde tritt als Mann gegen den Baum auf und zeugt in dem Baume neuen Samen für dessen Befruchtung.

Aus diesem Beispiele wäre nun das männliche und weibliche Wirken der Erde zum Teile schon klar ersichtlich, und es ginge aus dem hervor, dass die Erde, um solches zu leisten, notwendig die beiden Naturen in sich vereinigen muss. Aber bei diesem Beispiele tritt die Erde und der Baum in die Wechselwirkung. Das ist nicht allein genug, sondern wir müssen diese Wechselwirkung auch in der Erde selbst erschauen. Wie aber werden wir das zuwege bringen? – Das wird eben nicht so schwer sein.

Ihr wisset, dass die Erde einen Süd- und einen Nordpol hat. Diese beiden Pole bleiben in Hinsicht auf die Hauptwirkung der Erde stets das, was sie sind, nämlich der eine der Südpol und der andere der Nordpol, oder der eine negativ und der andere positiv, oder der eine anziehend und der andere abstoßend, – was dann zur Folge hat, dass sich zwei solche ungleiche Polaritäten notwendig sehr gut nebeneinander vertragen können; denn der eine Pol ist der Geber und der andere der Empfänger. Bei diesem Polverhältnisse tritt diese Wechselwirkung schon stark hervor. Ursprünglich oder in der Ausmündung ist der positive Nordpol der Empfänger, weil er die gesamte Nahrung für den Erdkörper in sich aufnimmt und der Südpol ist in seiner äußeren Ausmündung derjenige, der von außen her nichts aufnimmt, sondern alles nur hintan gibt; aber im Inneren ist der Nordpol gegen den Südpol der Geber und der Südpol der Empfänger.

Sehet, da geht schon etwas hervor, wie das Erdwesen innerlich durch seine polarische Aktion wechselweise in seinen beiden Polaritäten zum Teile männlich und zum Teile weiblich auftritt.

Noch auffallender geschieht diese wechselseitige, stets veränderte polarische Wirkung durch den Wechsel des Sommers und des Winters, da ein halbes Jahr auf der nördlichen Hälfte der Erde Winter ist, während zu gleicher Zeit auf der südlichen der Sommer waltet, und also im nächsten halben Jahre umgekehrt, was sich also verhält und auch also verstanden werden muss: der Winter ist der männliche Teil und der Sommer der weibliche; der Winter zeugt in dem weiblichen Sommer und dieser gebiert dann aus, was der Winter gezeugt hat. Sonach ist zur Winterszeit die eine Erdhälfte männlich, während die andere ganz weiblich ist, und da tritt auch der sonst weibliche Südpol männlich auf gegen den weiblich gewordenen Nordpol, und also auch umgekehrt. Nur ist dabei doch immer der merkliche Unterschied, dass die Früchte von der südlichen Hälfte der Erde zwar süßer, weicher und voller, aber nicht so kräftig als die des Nordens sind, weil im südlichen Teile das Weibliche dem Männlichen vorschlägt, während im nördlichen Teile das Männliche vor dem Weiblichen sich mehr auszeichnet, und man könnte dies etymologisch also bezeichnen: Im Norden ist die Erde ein Mannweib, und im Süden ist sie ein Weibmann.

Aus dieser Darstellung wird das Doppelwesen der Erde sicher schon nahe ganz klar ersichtlich. Zur vollkommenen Anschauung aber gehört noch, dass man weiß, dass die Erde durch den Tag und durch die Nacht eben also ihr Wesen wechselt. Die Nacht ist stets weiblich und der Tag männlich; was der Tag gezeugt hat, das gebiert die Nacht in ihrem dunklen Schoße wieder aus. Demzufolge wird jeder Same von der Erde als männliches Wesen gezeugt und befruchtet und wird von derselben Erde als weibliches Wesen ausgereift und ausgeboren.

Dass die Erde wirklich Samen erzeugt für allerlei Pflanzen und Tiere, kann aus vielen Erscheinungen auf der Erdoberfläche abgenommen werden. Zu diesen Erscheinungen gehören die ursprüngliche Bewaldung der Gebirge wie die Moos- und Grasüberwachsung mancher früheren wüsten Steppen, auf denen ein Jahrtausend hindurch nichts gewachsen ist. Schimmel und Schwämme haben noch bis jetzt keinen anderen Samen. Dann gehören zu den diese Sache erklärenden Erscheinungen die jener – wennschon etwas seltener, aber im ganzen doch noch häufig genug vorkommenden – Art, wo es Getreide und allerlei Körner geregnet hat; und besonders sind diese Sache erklärend die nicht selten vorkommenden Fisch-, Schlangen- und Krötenregen und noch andere dergleichen Erscheinungen, von denen kein sogenannter Naturforscher sagen kann – wenn er nur einen Gran gesunden Verstandes hat –, dass sie etwa gar irgend ein Wirbelwind von der Erde aufgehoben und dann wieder niedergeschleudert hat; denn da müsste er doch irgend nachweisen können, dass auf der Erde sich ein solcher Platz vorfindet, auf dem solche Wesen in nicht selten trillionenfältiger Anzahl vorhanden gewesen sind, und würde er auch das tun können, so würde er nichts weniger tun, als eben die eigentümliche Zeugungskraft der Erde um so auffallender beweisen, wie eben die Erde aus sich selbst dergleichen hervorbringen kann. Wie aber solche Erscheinungen so ganz eigentlich geschehen, werden wir nächstens noch tiefer betrachten.“ (Er.01_014,01ff)*)
*) Siehe auch linke Randspalte unter „Ethisches / Aktuelle Themen“, Thema „Fische vom Himmel?“


5. Der allgemeine Stufengang der Lebewesen

 

Fortsetzung:
...Diese Erscheinungen geschehen scheinbar wohl also, dass jemand glauben könnte, sie seien gewisserart Sammlungen von gewissen Wirbelwinden, die sich aber dann in der Luft in irgend einen Knaul vereinigten und sodann wieder herunterfielen, so die Hebekraft des Wirbelwindes nachgelassen hätte. Allein für einen nur etwas tieferen Forscher wird diese Erklärungsweise sicher nicht genügend sein; denn um Frösche, Kröten und Schlangen zu heben, würde ein ungeheuer starker Wirbelorkan oder gar eine allerheftigste Windhose vonnöten sein. So aber diese mehr lockeren Tierkörper einer solchen zerstörenden Wut der Winde preisgegeben würden, so müssten sie fürs erste ja eher in die kleinsten Stücke zerrissen sein, bevor sie wieder zur Erde fielen und mit dem Lebendig bleiben solcher Tiere hätte es dann sicher seine geweisten Wege. Fürs zweite müsste eine solche Windhose, um etwa irgend einen ganzen See oder einen Morast, der oft mehrere Stunden in der Länge und Breite hat, auszufischen, selbst einen ungeheuren Durchmesser haben und eine Kraftäußerung daneben, der kein Berg widerstehen könnte, was doch nicht leichtlich ein Naturforscher annehmen kann. Und fürs dritte würde ein solcher Wind oder eine solche gewaltige Windhose wohl das Wasser des Sees bis auf den letzten Tropfen oder auch einen ganzen Morast dergestalt ausputzen, dass da nicht auch nur ein lockeres Sandkörnchen zurückbliebe, wo dann, wenn es diese Tiere niederregnete, auch Wasser, Schlamm und noch eine Menge anderer Ingredienzien herabfallen müssten, was aber gewöhnlich bei diesen sogenannten Amphibienregen niemals der Fall ist. Wohl aber entstehen diese Erscheinungen auf folgende Art:

Die Erde zeugt als ein Doppelwesen in irgend einer Gegend aus ihren Eingeweiden heraus eine gewöhnlich zahllose Menge solcher Eierchen. Diese sind sehr klein und werden leicht durch die Poren und Kanäle der Erde hinausgetrieben. Durch den in ihnen zugrunde liegenden Gärstoff werden sie, je weiter herauf sie kommen, desto mehr ausgedehnt, wodurch sie am Ende leichter als die atmosphärische Luft werden, und steigen dann, so sie die Oberfläche der Erde erreicht haben, in der Gestalt dunkler Nebel nach Art eines Luftballons in eine bestimmte Höhe, wo sie in eine stark elektrische Strömung geraten, und das zwar leicht, weil sie von dieser eigens angezogen werden. In dieser Strömung werden sie dann schnell ausgereift und ausgeboren, und das nicht selten in einer Anzahl von vielen tausend Millionen. Weil sich diese Tierchen aber dann aus der Luft durch die elektrische Strömung einen spezifisch schwereren Leib gebildet haben als die Luft selbst ist, so können sie sich auch in der Luft nicht mehr lange aufhalten, sondern senken sich zur Erde herab; aber, weil sie dennoch ziemlich leicht sind, nicht so schnell, dass sie durch einen solchen Fall plötzlich zerplatzten und somit natürlich also gleich getötet würden, sondern sie kommen allezeit ziemlich wohlbehalten herab und können nach dem Herabfallen noch einige Stunden lang leben. Aber weil diese Gestaltung ein Stufenübersprung ist und nicht mit dem ordnungsmäßigen Vorwärtsschreiten geistiger Intelligenzen aus dem Erdkörper im Einklange steht, so vergehen sie auch bald wieder aus dem erscheinlichen Dasein, werden von der Erde wieder aufgesogen und in das Pflanzenreich getrieben, wobei zu bemerken ist, dass solche Erzeugnisse dann wohl früher in die vormals erscheinliche Tierstufe übergehen, als wenn solche Tierstufen nach der gewöhnlichen Ordnung vorerst eine ganze Legion Pflanzenleben durchmachen müssen. Denn man kann da sagen `Tierstufen`, weil sie schon als solche aus der Erde also gleich als tierische Wesen in die Erscheinlichkeit treten, welche aber freilich vorher noch einen Schritt in das Pflanzliche zurücktun müssen, bevor sie den intensiv tierischen Charakter annehmen können.

Ganz anders verhält es sich mit den ursprünglichen Pflanzenstufen, die schon als solche in das erste Dasein treten; diese müssen vorher alle Pflanzenstufen durchgehen, die in ihrer Fortschreitungslinie stehen, bevor sie in das tierische Leben aufgenommen werden können. Da es aber auch einen gewaltigen Unterschied zwischen Pflanzen und Pflanzen gibt, als da sind edle und nicht edle, gute und nicht gute, so folgt auch daraus, dass besonders die edlen den Tierstufen und die edelsten sogar der Menschenstufe so nahe stehen, dass sie alsbald – wenigstens zum Teile – in das menschliche Wesen und zum größten Teile in das edlere Tierreich aufgenommen werden können. Von solchen Pflanzen sagt man: diese haben eine kurze Übergangslinie; aber da gibt es eine große Menge unedler Pflanzen; bei denen geht es sehr lange her, bis sie in die edleren aufgenommen werden, und da sagt man: diese haben eine lange Übergangslinie.

Dasselbe ist auch bei den Tieren der Fall. So wie aber derlei Tiere unmittelbar aus dem Doppelwesen der Erde gezeugt werden, so werden auch Sämereien für Pflanzen frei erzeugt. Hauptsächlich geschieht dieses in den tropischen Ländern, etwa so wie im steinigen Arabien, in einigen Gegenden Afrikas und Amerikas. Da gibt es noch heutigestags große Wüsten und Steppen. Diese Wüsten haben gewisse Ausgeburtspunkte für derlei Sämereien; allda wird man auch überall einen üppigen Pflanzenwuchs antreffen. Wo aber solche Sämereien-Ausgeburtsquellen mangeln, da bleibt die Erde wüste und leer.

Also haben auch die neu entstandenen Inseln den von der Erde erzeugten Sämereien ihren Pflanzenwuchs zu verdanken, und wenn dieser einmal eine hinreichende Stufenreihe durchgebildet ist, so werden sich auch Tierstufen zu entwickeln anfangen, jedoch nur bis zu den noch sehr unvollkommenen, kriechenden Tieren und Insekten; weiter hinauf reicht der freie natürliche Übergang nicht. Da muss dann schon eine höhere Kraft auftreten, um ein entsprechendes, auf einer höheren Stufe stehendes Tier zu kreieren, in das die vorhergehenden Stufen übergehen können, und so nicht selten aufwärts bis zum Menschen*), der jedoch nimmer (nicht) neu kreiert wird, sondern zu rechter Zeit durch Übersiedlung dahin gebracht wird.
*)
Du hast noch gesehen, wie der Riesenaar sich am Ende des schon mit der Gazelle gesättigten Schakals bemächtigt hat, mit ihm in die Höhe flog und ihn dann auf einen steinigen Boden herabfallen ließ, bei welcher Gelegenheit dieses Raubtier auch seinen sicheren Tod fand, darauf aber von dem Aar wieder ergriffen und weit nach Süden hin getragen wurde, wo der Aar zwischen den Steinfelsen sein Nest und Domizil hatte. Dort mit seiner Beute angekommen, ließ er sie abermals, da sie ihm schon etwas zu schwer wurde, von einer ziemlichen Höhe hinabfallen.

Die Beute aber prallte gegen eine Felsenwand und fiel in eine ziemlich tiefe Talschlucht hinab. In dieser Talschlucht weideten arabische Hirten ihre spärlichen Herden und ersahen bald, wie sich der Riesenaar, als ein diesen Hirten bekannter Feind ihrer Herden, stets mehr und mehr in die Tiefe herabsenkte, um seine ihm zu tief ins Tal hinabgefallene Beute zu holen.

Als die Hirten solches merkten, spannten sie sogleich ihre Bogen und zielten nach dem sich stets tiefer herabsenkenden Aar, und als er nach ihrer Berechnung tief genug herunter kam, schossen sie ihre Bogen mit den scharfen Pfeilen los, – und siehe, der Aar ward von drei Hirten wohl getroffen, fiel tot in die Talschlucht und ward als eine ordentliche Siegestrophäe von den Hirten in Empfang genommen. Der arme Schakal mit seiner Gazelle aber liegt noch zwischen den niederen Felsen, in die er hinabgefallen ist, und wird erst nach einiger Zeit von andern Raubvögeln verzehrt werden.

Und nun sieh her! Da vor der Tür steht schon eine Menschengestalt, wie die eines Kindes, und wartet, bei einer nächsten Zeugung in den Leib einer Mutter aufgenommen zu werden. Und hinter dieser Seelenerscheinung siehst du eine Lichtgestalt; das ist schon dieser Seele jenseitiger Geist, der dafür Sorge tragen wird, daß diese – gegenwärtig noch – Naturseele bei der allernächsten Gelegenheit in einem Mutterleibe versorgt wird.

Und nun hast du auch das gesehen, wie aus den letzten drei, schon vollkommenen Tierstufen – freilich mit vielen tausend Vorangängen – eine Menschenseele zum Vorschein gekommen ist." (GEJ.10_185,01ff)

 

Ich meine, diese Darstellung wird dem inneren Denker genügen, um die Zeugungs- und Reproduktionskraft der Erde als ein Doppelwesen einzusehen, und wie diese äußeren Erscheinungen auf die vorgezeichnete Weise hauptsächlich aus der Niere der Erde ihren Ursprung nehmen, weil in derselben der allgemeine Samenstoff gebildet und zur weiteren Tauglichwerdung auf dem vorgeschriebenen Wege befruchtet wird.

...Damit ist aber auch das eigentliche aktive Wesen des Erdinnern so vollständig als möglich erschöpft*), und wenn es sich in dieser Mitteilung um die Enthüllung des Erdinnern handelte, so ist dieses Erdinnere in aller möglichsten Kürze so gut als möglich und dem menschlichen Verstande erfassbar enthüllt.

*) Die „Enthüllung des Erdinneren“ siehe Jakob Lorber, „Erde und Mond“, Kapitel 1 und folgende.

 

Da es aber jedoch mit der alleinigen Kenntnis des Erdinnern für die völlige Erkenntnis der ganzen Erde nicht gedient wäre, so müssen wir von diesem Erdinnern oder von der inwendigsten Erde zu der zweiten, festen Erde übergehen und diese ein wenig durchblicken, damit uns dann die äußere Erde desto leichter fasslich und begreiflich wird; denn es gibt auf der äußeren Erde eine so große Menge von Erscheinungen, von denen sich die gelehrtetsten Forscher nimmer eine Erklärung geben können. Alle diese Erscheinungen aber können erst dann ganz gut und richtig eingesehen werden, wenn man ihre Grundlage kennt; daher müsst ihr euch das feste Gebilde etwa nicht als gar zu einfach vorstellen, sondern überaus kompliziert und als den bei weitem größten Teil der Erde einnehmend. Er ist gewisserart das feste Holz des Baumes, das eben auch die größte Masse des Baumes ausmacht; und wie in dem festen Holze des Baumes eben der kunstvollste Mechanismus angebracht ist, also ist das eben auch bei der Erde der Fall. Dieser feste Teil der Erde ist daher auch als eine Schule anzusehen, durch welche die aus der innersten Erde aufsteigenden, erst plump geformten Wesen eine eigentliche Färbung und Gestaltung bekommen. Aus diesem Grunde muss diese zweite, feste Erde auch recht scharf durchblickt werden, und wir wollen darum nächstens diese zweite Erde ein wenig zu durchwandern beginnen.“ (Er.01_015,01ff)*)
*)  Siehe Jakob Lorber, „Erde und Mond“

 

"Ich hätte nun auf der Erde alles auch so einrichten können, dass die Früchte, die da erst nach und nach reif werden, schon reif gleich dem Regen, Hagel und Schnee auf die Erde fielen gleichwie dereinst das Manna für die Israeliten in der Wüste, oder dass sie wenigstens auf den Bäumen und Gesträuchen von heute bis morgen reif werden. Ich meine aber, dass es eben auch nach Meinem Ratschluss also alles am besten auf der Erde eingerichtet ist. Und die Menschen haben am Ende über einen blühenden Baum eine ebenso große Freude wie über einen schon mit reifer Frucht behangenen.

Es gleichen derlei Fragen, die hie und da mit der Zeit irgend ein hochweiser Gelehrter aufwerfen könnte, so ziemlich derjenigen Frage der alten absurden Weltweisen: Was die Gottheit eher erschaffen habe, das Ei oder die Henne? Denn ohne das Ei könne weder ein Hahn noch eine Henne auf die Welt gekommen sein, und ohne die Henne und einen Hahn aber könnte kein befruchtetes Ei in die Welt gesetzt werden!

Ich aber sage da: Ob zur Geburt einer Zentral- oder andern Sonne oder einer Erde auch ein vorhergehendes Ei notwendig war?

Wer sonach diese großen Dinge aus Sich hervorrufen kann, Dem wird von der hohen Gelehrtheit der Menschen dieser Welt aus erlaubt sein, entweder die Eier oder die Hühner mit dem Hahn zuerst ins Dasein zu rufen.

Das erste Menschenpaar bedurfte auch keines Eies, um aus demselben hervorzukriechen.

Der Mensch ward von Mir so wie jede andere Kreatur sogleich vollkommen in die materielle Welt gesetzt und zwar mit der also gleichen Verleihung der nachherigen Fortpflanzungsfähigkeit, welcher Akt ein viel natürlicherer ist, als dass Ich auf der Erde zuvor lauter Eier gelegt hätte, aus denen dann aller Art Kreaturen durch die Sonnenhitze ausgeheckt würden." (HiG.03_64.03.20,32)

Siehe hierzu auch linke Randspalte unter "Die Neuoffenbarung zu...", Thema "Vom Menschen"


6. Urerschaffung der Menschenseele

Mein Sohn! So manche Frage hast du an Mich gestellt und Ich als dein Vater habe dir geantwortet, mit vielen oder wenigen Worten, je nachdem deine Frage eine größere Erklärung oder Auseinandersetzung beanspruchte.

Immer noch tauchen in deinem Gemüt neue Fragen auf, wie in deinem letzten an Meinen Schreiber (Gottfried Mayerhofer) gerichteten Brief. Du sagst unter anderm, dass die Beantwortung dieser Frage dich besonders beruhigen würde vor deinem Hingang aus dem irdischen Leben! Hier muss Ich dich aber doch fragen, wenn du nun alles erfährst, was du wissen möchtest, was nützt es dir dann? – Nützt es dir, deinen moralischen Zustand zu erhöhen?, nützt es dir, Mich und Meine Lehre besser kennen und begreifen zu lernen?, kann dieses Wissen einen Einfluss auf dein Denken und Handeln in Bezug auf deine Nebenmenschen haben? – Sieh, auf alle diese von Mir an dich gerichteten Fragen musst du Mir mit Nein antworten.

Was du wissen willst, ist eine Frage, um in Meine Schöpfungsgeschichte*) einen tieferen Blick zu werfen, und wenn du es genau betrachten willst, so wären solcher Fragen, wie die, welche du an Mich gestellt hast, noch Millionen vorhanden; denn ein jedes lebende Wesen, eine jede Pflanze, selbst das tote Gestein könnte dich zur Frage reizen: Welches war doch der erste Prozess bei jeder Einzelerschaffung? oder was war doch zuerst vorhanden – das Ei oder das Huhn? der Same oder die Pflanze? – Lauter Fragen, welche, wenn sie dir von Mir getreu und fasslich beantwortet würden, dich um kein Haarbreit weiter auf deiner geistigen Stufe bringen würden.
*) Siehe zum Thema Schöpfungsgeschichte auch linke Randspalte unter „Texte der Neuoffenbarung zu…“, Thema „Gottes Schöpfungs- und Erlösungsplan“ sowie unter "Naturwissenschaftliches (1)", Thema "Zur Schöpfungsgeschichte (Erinnerung)", "Die Schöpfung der materiellen und geistigen Welt" sowie unter „Kommentare / Dokumentationen“, Thema „Die Schöpfungsgeschichte im Lichte der Neuoffenbarung…“

Um dich aber doch in etwas zu befriedigen, so will Ich dir auf deine gestellten Fragen antworten, soweit du als ein geschaffenes Wesen in Meine Schöpfung einen Einblick tun kannst. Nun, so höre denn! Dass du Mich überhaupt in dieser Beziehung fragst, ist ein Zeichen, dass das wenige, was Ich euch hierüber gegeben habe, dir nicht verständlich ist; denn es ist eine leise Andeutung eines schöpferischen Aktes, welcher nicht nur allein beim Menschen, sondern bei jedem Wesen vollzogen wurde, nur mit dem Unterschied der Stufe, auf welche ein solches Wesen hingestellt wurde.

Du weißt, auch die Tiere haben Seelen; es wäre also auch das eine Frage, wie, wann und von wo ward auf Erden einem jeden Tier als Gattung bei seiner Erschaffung die Seele gegeben oder, wie die Bibel in der Mosaischen Schöpfungsgeschichte sagt, eingehaucht?! Wo kam sie her, was war ihr Ursprung?

Auf diese und alle ähnlichen Fragen antworte Ich das, dass bei allen geschaffenen Wesen gebundene Partikel des großen gefallenen Geistes (Satana / Luzifer) eingekleidet wurden; ferner, dass der große gefallene Geist selbst als ein Ableger von Mir frei in die weite Schöpfung hinausgestellt ward, wo er wie ein jedes begrenzte Ganze eine innere und eine äußere Organisation besaß, nebstbei noch als drittes einen großen Teil Meines eigenen göttlichen Lebens, welches als Funken von Mir ihn über alles grob Materielle hinaushob.

Von seiner Außenseite oder ätherischen Umkleidung wurden und werden ihm tagtäglich Parzellen (Teilchen) für die materiellen Leiber als eure Umkleidung gebundene, ihm entnommene Geister genommen und verwendet. – Von seiner Seele stammen alle geschaffenen Wesen ab in bezug auf ihr seelisches Leben, und nur sein göttliches Erbteil von Mir ward ihm gelassen, weil eben dieses es ist, welches, wie bei euch das Gewissen, ihn fortwährend anspornt, anregt, zu Mir zurückzukehren.

So siehst du die Dreieinigkeit, wie Vater, Sohn und Geist – Materie, Seele und göttlicher Funke, auch in ihm konsequent vertreten, wie eben auch jedes geschaffene Wesen aus diesen drei Teilen besteht, welche in der materiellen Schöpfung, im geistigen Himmel und in Meiner Person Selbst wieder auf ähnliche Weise sich dargestellt finden.

So ist also der Ursprung der Seele, wie bei euch in der Zeugung, immer das nämliche, wo auch ihr etwas von eurem geistigen Wesen abgebet, ohne doch dabei einen Mangel zu fühlen. – So ward alles Lebende in der ganzen materiellen Welt geschaffen, und wenn in der Mosaischen Schöpfungsgeschichte die Schöpfung des Menschen ausführlicher besprochen wurde, so wie in dem Werke, welches Ich einst Meinem früheren Schreiber (Jakob Lorber) gab, so hat es darin seinen Grund, weil erstens der Mensch das letzte Schöpfungsglied auf eurer Erde war, und zweitens, weil eben ihr Menschen mehr Interesse daran findet, die Entstehung eurer eigenen Rasse etwas näher zu erfahren. –

Wie die Eva aus dem inneren und äußeren Leibe des ersten Menschen (Adam) erschaffen wurde und warum so und nicht anders, das liegt einfach darin, weil dem ersten Menschen eine Gefährtin, eine Lebensbegleiterin geschaffen wurde, welche natürlich aus dem letzten feinsten Material, welches Ich als Mein Ebenbild schaffen wollte, genommen werden musste.

So entstand das erste Weib, wie bei jeder Vermischung der Geschlechter eins aus dem andern, und dieser notwendige Prozess, welcher bei den meisten lebenden Wesen ihren Fortbestand gründet – nur mit dem Unterschied, dass zur Erschaffung des ersten Weibes Ich eine Verfahrensart annahm, die materiell genommen das vollzog, was geistig bei der Erschaffung von Millionen anderer Kreaturen ebenfalls geschehen ist. –

Dir weiter zu erklären, warum so und nicht anders, ist mit menschlichen Begriffen nicht fassbar, so wenig als wenn du von Mir eine Antwort verlangen würdest auf die Frage: Wer hat denn Mich geschaffen, oder woher ist der erste Keim, welcher Mein Wesen hervorbrachte?! –

Euer Begriffsvermögen hat seine Grenzen, über welche hinaus es euch an geistigen Bildern fehlt, um gewisse Anordnungen, Raum und Zeitverhältnisse zu bemessen. Ihr habt ja ein altes Sprichwort, an welches Ich auch dich erinnern will, und das heißt: Schuster bleib beim Leisten! Dieses Sprichwort will Ich dir ins Gedächtnis rufen, und wenn Ich euch gleichwohl manchmal den kleinen Finger reiche, so verlangt nicht auch die Hand; denn sie ist zu groß, weil in ihr die ganze Schöpfung ruht, wo euer Ich und eure Erde wie ein Infusions-Tierchen im großen Äther verschwinden muss.

Du selbst bestehst ja aus Körper, Seele und Geist. Sage Mir einmal, welches von diesen dreien, die doch dir nahe genug sind, weil sie dein eigenes Ich ausmachen – welches von diesen dreien begreifst du, oder kannst du dessen Bau, dessen Organisation richtig klar durchschauen?! – Siehe, Mein lieber Sohn, Dinge ergründen zu wollen, die gerade nicht zu wirklichem Nutzen oder Fortschritt beitragen, das sind unnütze Grübeleien, die dich nicht fertiger, nicht besser machen.

Du hast Mein Wort, dass neben der Seele dir noch ein göttlicher Funke innewohnt – suche diesem Funken gleich zu werden, da du geistig von Mir abstammst, wie Ich es euch Selbst kundgegeben habe.

Trachte dieser Abstammung würdig zu werden, durch Denken, Reden und Handeln, wie es einem Gotteskinde geziemt, das übrige überlasse Mir! Wenn du einst in leichterer Hülle auch mit geistigen Augen Meine Schöpfung anschauen kannst, dann wirst du wieder einen weiteren Aufschluss und Sättigung für deine Neugierde haben, aber Mich und Mein Schaffen ganz verstehen zu wollen, das lasse beruhen, denn es ist solches nicht für endliche Wesen – einen unendlichen Gott und Schöpfer verstehen und begreifen zu wollen, weder hier – noch dort! Amen.“ (Sg.01_034,01ff)


Siehe auch linke Randspalte unter
"Naturwissenschaftliches (1)", Themen "Unsere Erde", "Kleines Evangelium der Naturwelt", „Die Schattenseite der Natur“
"Naturwissenschaftliches (2)", Themen "Evolution und göttliche Schöpfung", "Die Entstehung des Sonnenlichtes" u.a. sowie
"Kritik an der Neuoffenbarung?", Thema "Zur Kritik an Jakob Lorber"
Weitere Stichworte siehe unter „Themenregister