"...Kein Wesen und kein Ding kann rein werden durch sich, sondern allein durch die Verdienste Christi, die da sind die höchste Gnade und Erbarmung Gottes. Du allein vermagst nichts, alles aber vermag Christus!" (RB.02_157,09)

 


Erbsünde und Erlösung

WS-A2765


Wilfried Schlätz

 


1.1. Frage:


Was sagt die NO (Neuoffenbarung) zum Thema Blut Jesu und Tilgung der Sünden? Denn im Alten Testament steht, dass das Blut eines Opferlammes die Sünden derer, die es opfern, tilgt und dass das Blut Jesu „für die Sünden aller Menschen bezahlt hat“. Was sagt die NO zu diesem Thema?


1.2. Antwort:


1.2.1. Es ist zu empfehlen, zunächst die Dokumentation zu lesen "Zur Kritik an Erbsünde und Erlösung", siehe linke Randspalte unter "Kritik an der Neuoffenbarung?"


1.2.2. Es gibt vor dem Gotteszentrum: Jehova nur eine einzige Sünde, und die ist unser freiwilliger Hochmut! Durch unseren freiwilligen Hochmut haben wir uns unvorstellbar weit vom Gotteszentrum: Jehova entfernt, unsere Naturseelen in die purste Materie verwandelt und die Heiligkeit Gottes unendlich beleidigt und verletzt! Nur dadurch, dass das Liebezentrum Gottes = Gotteszentrum: Jehova in unsere tiefste und gottfernste Materie hinab gestiegen ist, in Jesus und als Jesus Sich Selbst zu einem geschaffenen Menschen erschafft hat, alle unsere Hochmuts-Schuld völlig auf Sich genommen hat und durch Sein Blut, d.h. durch Seine unendliche Selbstdemütigung auf Golgatha, uns alle mit der unendlichen Heiligkeit Gottes wieder versöhnt hat, nur dadurch hat das Liebezentrum: Jesus-Jehova eine bleibende Brücke von unserer tiefsten, gottfernsten Materie hinüber zu den höchsten Himmeln erbaut, was wir von uns aus niemals gekonnt hätten. Dadurch hat uns das Liebezentrum Gottes = Gotteszentrum: Jesus-Jehova erlöst. Denn jetzt kann jeder durch seine freiwillige wahre Demut diese neu errichtete Demuts-Brücke überqueren und in die höchsten Himmel gelangen. Denn Jesus-Jehova trägt keinen Menschen mit Seiner Allmacht, also mit Gewalt, über diese Demuts-Brücke, weil wir sonst zu guten Robotern würden, die nur darum Gutes tun, weil Gottes Allmacht sie zum Guten und zur Demut zwingt! Denn die wahre Demut ist das Einzige, was wir Jesus-Jehova schenken können, ohne dass Er es uns zuvor gegeben hat!


1.2.3. Jesus durch Jakob Lorber (JL):

[HiG.03_49.04.06,29_S.477,29] Ich sage es hier nun allen der vollsten Wahrheit gemäß, die allein jeden Menschen wahrhaft frei machen kann: Es gibt vor Mir im Grunde des Grundes nur so ganz eigentlich eine einzige Sünde, welche die Mutter aller anderen Sünden ist, und diese Sünde heißt: Hochmut!

[HiG.03_49.04.06,30_S.477,30] Aus dem Hochmute aber geht dann alles andere, was nur immer Sünde heißt, hervor – als da ist die Selbstsucht, Herrschlust, Eigenliebe, Neid, Geiz, Wucher, Betrug, Dieberei, Raub, Zorn, Mord, Trägheit zur rechten Arbeit, der süße Müßiggang auf Kosten der unhochmütigen Arbeiter, Hang zum Wohlleben und Großtun, Geilheit des Fleisches, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit und endlich wohl auch oft eine gänzliche Gottlosigkeit und mit dieser der vollste Ungehorsam gegen alle Gesetze, mögen sie göttlichen oder bloß politischen Ursprunges sein.

[HiG.03_49.04.06,31_S.477,31] Betrachtet jede dieser aufgezählten Hauptsünden für sich ganz analytisch, und ihr werdet am Grunde einer jeden den Hochmut ersehen. Wer dann aller seiner vermeintlichen tausend Sünden wie mit einem Schlage los sein will, der sehe allein darauf, daß er seines wie immer gearteten Hochmutes ledig werde, so wird er auch ledig sein aller seiner anderen Sünden. Denn viele Sünden sind ohne Hochmut gar nicht denkbar, und das darum, weil er der alleinige Grund dieser Sünden ist.


1.2.4. Jesus durch JL:

[HGt.02_011,10] Aber sie brauchen einen Führer in der beständigen Demut! Denn alles kann jeder von Mir empfangen und kann sich nehmen aus Meinem unendlichen Vorrate, soviel er nur immer will: er kann lieben, soviel er mag und will; er kann sich nach seinem Wunsche also stärken durch den Glauben, daß es ihm ein leichtes wird, mit seinem Willen Berge zu versetzen; er kann seinen Willen selbst also mächtig machen, daß seinem Worte Tausende und abermals Tausende werden folgen müssen; er kann sich in der Bestimmtheit seiner Rede eine solche Gewalt zu eigen machen, daß ihm alles wird blindlings gehorchen müssen! Allein nicht also auch verhält es sich mit der Demut; diese ist jedes Menschen Eigentum.

[HGt.02_011,11] Diese [Demut] darf Ich niemandem geben, sondern – wie du es jetzt soeben von Mir Selbst erfährst – nur lehren und begehren. Das ist der Acker, da Ich ernten will, da Ich nicht säe und den eigentlichen Samen streue in das Erdreich – und doch ernten will!

[HGt.02_011,12] Die Demut ist das einzige, das ihr Mir geben könnet, ohne es eigentlich vorher von Mir empfangen zu haben.

[HGt.02_011,13] In der wahren Demut besteht die eigentliche, allerhöchste Freiheit des Lebens, daher auch die größte Vollkommenheit desselben. Durch die Demut könnet ihr sogar euch in Mir der unantastbaren Heiligkeit Meiner Gottheit nahen, – ja die wahre Demut ist des Menschen höchste Weisheit, die höchste Liebe, die höchste Kraft alles Lebens, die Macht und die höchste Gewalt, vor der die ganze Unendlichkeit ehrfurchtsvoll erbebt!

[HGt.02_011,14] Die Demut ist die innerste, allerhöchste Kraft, Macht und Gewalt in Mir Selbst. Alles, was da füllt die ganze Unendlichkeit, ist durch die Demut entstanden und ist aus ihr hervorgegangen.


1.2.5. Jesus durch JL:

[GEJ.02_017,06] Wohl saget ihr: ,Der Bock, den Moses und Aaron anbefohlen haben, wird bis zur Stunde alljährlich mit den Sünden von ganz Israel belegt, dann geschlachtet und in den Jordan geworfen!‘ (3. Mose 16). O ihr Blinden! Was kann denn der Bock dafür, daß ihr sündiget fort und fort und euch nicht bessert in euren Herzen?

[GEJ.02_017,07] Diese Handlung war nur ein Bild, aus dem ihr schon lange hättet lernen sollen, daß der Bock nur eure argen, weltlichen Gelüste anzeigt, dergleichen da sind euer Hochmut, der gleich dem Bocke stößig und über die Maßen stinkend ist, eure Hurerei und eure Unflätigkeit in allen Dingen, euer Geiz und Neid und eure Scheelsucht! Mit der Vernichtung des Sündenbocks hättet ihr für immer euren Herzensbock [= euren Hochmut] vernichten sollen, so hättet ihr Mosis und Aarons Gebot lebendig erfüllt und dadurch dessen Segen unfehlbar geerntet! So aber habt ihr wohl die [materiellen] Böcke getötet, das euch nichts nützen konnte, aber eure sündevollsten Herzen sind euch geblieben; darum hat Jehova Seine Drohung ausgeführt und wird sie fürder noch mehr ausführen, wann euer böses Maß voll sein wird.


1.2.6. Jesus durch JL:

[GEJ.04_041,02] Sage Ich: „Von nun an kann dich nichts verunreinigen als arge und unlautere Gedanken, Begierden und Wünsche, böser Leumund, Lüge und Ehrabschneidung, Verkleinerung und Verleumdung. Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen; alles andere verunreinigt den Menschen entweder gar nicht oder höchstens nur äußerlich an der Haut, und dafür hat er Wasser genug, um sich von einer äußeren Unreinheit zu säubern.

[GEJ.04_041,04] Aber die eigentliche Reinigung der Menschen geschieht erst durch eine wahre Buße, durch die Reue über eine begangene Sünde an seinem Nächsten, durch den ernsten Vorsatz, nicht mehr zu sündigen, und durch die sohin vollkommene Besserung des Lebens.

[GEJ.04_041,05] Erfolgt solches nicht, so möget ihr hunderttausend Böcke mit Blut besprengen, verfluchen, und statt eurer Sünden in den Jordan schmeißen, so bleiben eure Herzen und Seelen vor Gott noch ebenso unrein und unlauter, wie sie zuvor waren! Mit dem Wasser reinigt man den Leib und mit einem festen, guten und Gott in allem ergebenen Willen [reinigt man]  Herz und Seele; und wie das reine, frische Wasser des Leibes Glieder stärkt, so stärkt ein Gott ergebener, fester Wille das Herz und die Seele.


1.2.7. Jesus durch JL:

[GEJ.05_131,07] Alles ist nun die Liebe zu Gott und zum Nächsten, aber etwa nicht nur in der Theorie, sondern wahrhaft in der Tat, und dazu bedarf es weder eines Sabbats noch eines Neumonds, noch eines Tempels, noch einer besonderen Zeit oder irgendeines verbrämten Kleides, noch irgend langer unsinniger Gebete, noch irgendeines unsinnigen Sühnopfers, keiner Ochsen, Kälber und Böcke zur Schlachtung und Verbrennung, sondern allein der Liebe, die Ich euch nun schon so oft enthüllet habe.


1.2.8. Jesus durch JL:

[GEJ.08_040,14] Den Menschen heiligt nichts als der lebendige Glaube und seine tätige Liebe zu Gott und zum Nächsten.

[GEJ.08_040,15] Wer aber gesündigt hat gegen Gott und gegen seinen Nächsten, der erkenne wahrhaft reuig seine Sünden, bitte Gott ernstlich um Vergebung, mache am Nächsten die ihm zugefügten Unbilden gut und sündige fürder nicht mehr, so ist er dann auch schon völlig gereinigt; denn dadurch, daß er die Übel gutgemacht hat und keine Sünde mehr begeht, werden ihm selbstverständlich auch die Sünden nachgelassen.

[GEJ.08_040,16] Wer aber das nicht tut, der bleibt in den Sünden und in ihren argen Folgen auch dann ganz gleich fort, so für ihn auch zehntausend Böcke wären geschlachtet und in den Jordan geworfen worden. Dieses und auch alle andern äußeren Reinigungsmittel bessern und heiligen den Menschen nicht im geringsten, sondern allein sein wahres und aufrichtiges Handeln nach Meiner Lehre, und daß er glaubt an den einen, wahren Gott, und also auch an Mich im Herzen.


1.2.9. Jesus durch JL:

[GEJ.08_042,01] Sagten alle: „Aber was sagst Du, o Herr und Meister, zu den strengen Büßern in Sack und Asche? Sind bei der strengen Buße der Sack und die Asche notwendig?“

[GEJ.08_042,02] Sagte Ich: „Das ist es ebensowenig, als es von eurer Seite nun auch nicht notwendig war, Mich darum zu fragen, da Ich euch doch ohnehin hinreichend klar gezeigt habe, worin die wahre und bei Mir allein Wert habende Buße eines Sünders besteht. Was sollen denn Sack und Asche dem Menschen für eine Heiligung seiner Seele bieten? Sack und Asche wurden bei den Alten nur als entsprechende Bilder aufgestellt, unter denen die rechte Buße zu verstehen war; denn der Sack bezeichnet die äußere Demut und die Asche die wahre innere [Demut] der Seele. Aber das faule Tragen eines Sackes und das Bestreuen des Hauptes mit der Asche hat einem Menschen ebensowenig eine Heiligung gebracht wie das Fasten und Kasteien, – wie auch der Krieger, der sich vor dem Feinde in eine sichere Höhle aus Furcht und Angst verkriecht, statt mit ihm mutvoll in einen Kampf zu treten, wohl auch schwerlich mit einer Siegerkrone gekrönt wird.

[GEJ.08_042,03] Darum fort mit Sack und Asche, fort mit dem Kasteien und Fasten, und fort mit der Opferung der Böcke und fort mit allen andern Tempelopfern wegen der Vergebung der Sünden; denn sie haben vor Mir nicht den allergeringsten Lebenswert! Aber dafür herbei mit einem festen und unbeugsamen Willen zur wahren inneren Lebensbesserung! Herbei mit der lebendigen Liebe zu Gott und zum Nächsten, und herbei mit dem vollen Glauben an Gott und Dessen Menschwerdung in Mir; denn nur das heiligt den Menschen und macht stark und voll-lebend die Seele in Meinem in ihr waltenden Geiste!


1.2.10. Der Apostel Johannes im Auftrage Jesu durch JL:

[GS.02_013,09] Nun denket euch: Gott, den nie ein geschaffenes Auge schaute, kommt als der von der allerunendlichsten Liebe und Weisheit erfüllte Jesus auf die Welt!

[GS.02_013,10] Er, der Unendliche, der Ewige, vor dessen Hauche Ewigkeiten zerstäuben wie lockere Spreu, wandelte und lehrte Seine Geschöpfe, Seine Kinder, nicht wie ein Vater, sondern wie ein Bruder!

[GS.02_013,11] Aber das alles wäre noch zu wenig. Er, der Allmächtige, läßt sich sogar verfolgen, gefangennehmen und dem Leibe nach töten von Seinen nichtigen Geschöpfen! Saget mir: Könntet ihr euch eine unendlich größere Liebe, eine größere Herablassung denken, als diese, die ihr an Jesu kennet?!

[GS.02_013,12] Durch diese unbegreifliche Tat hat Er alle Dinge des Himmels anders gestaltet. Wohnt Er auch in Seiner Gnadensonne, aus welcher das Licht allen Himmeln unversiegbar zuströmt, so ist Er aber dennoch ganz derselbe leibhaftige Jesus, wie Er auf der Erde in all Seiner göttlichen Fülle gewandelt ist als ein wahrer Vater und Bruder, als vollkommener Mensch unter Seinen Kindern gegenwärtig. Er gibt all Seinen Kindern alle Seine Gnade, Liebe und Macht und leitet sie Selbst persönlich wesenhaft, endlos mächtig zu wirken in Seiner Ordnung!

[GS.02_013,13] Ehedem war zwischen Gott und den geschaffenen Menschen eine unendliche Kluft, aber in Jesu ist diese Kluft beinahe völlig aufgehoben worden; denn Er Selbst, wie ihr wisset, hat uns dieses ja doch sichtbar angezeigt, fürs erste durch Seine menschliche Darniederkunft, fürs zweite, daß Er uns nicht einmal, sondern zu öfteren Malen Brüder nannte, fürs dritte, daß Er mit uns aß und trank und alle unsere Beschwerden mit uns trug, zum vierten, daß Er als der Herr der Unendlichkeit sogar der weltlichen Macht Gehorsam leistete, zum fünften, daß Er sich hat von weltlicher Macht sogar gefangennehmen lassen, zum sechsten, daß Er sich sogar durch die weltlich mächtige Intrige hat ans Kreuz heften und töten lassen, und endlich zum siebenten, daß Er Selbst durch Seine Allmacht den Vorhang im Tempel, welcher das Allerheiligste vom Volke trennte, zerrissen hat!

[GS.02_013,14] Daher ist Er auch der alleinige Weg, das Leben, das Licht und die Wahrheit. Er ist die Türe, durch welche wir zu Gott gelangen können, d.h. durch diese Türe überschreiten wir die unendliche Kluft zwischen Gott und uns, und finden da Jesum, den ewigen, unendlich heiligen Bruder!

[GS.02_013,15] Ihn, der es also gewollt hat, daß diese Kluft aufgehoben würde, können wir denn nun doch sicher über alles lieben!


1.2.11. Jesus durch JL:

[RB.02_157,09] ,Christus ist allein der Mittler zwischen Gott und der Menschennatur. Durch den Tod Seines Fleisches und durch Sein vergossenes Blut hat Er allem Fleische, das da ist die alte Sünde Satans, den Weg gebahnt zur Auferstehung und Rückkehr zu Gott! [= der Brückenbau!] – Christus aber ist die Grundliebe [= das Liebezentrum Gottes = das Gotteszentrum Jehova] in Gott, das Hauptwort alles Wortes, das da ist Fleisch geworden, und dadurch geworden zum Fleische alles Fleisches und zum Blute alles Blutes. Dieses Fleisch nahm freiwillig alle Sünde der Welt auf sich und reinigte sie vor Gott durch Sein heiliges Blut. – Mache dich teilhaftig dieses größten Erlösungswerkes Gottes durch das Fleisch und durch das Blut Christi, so wirst du rein sein vor Gott! Denn kein Wesen und kein Ding kann rein werden durch sich, sondern allein durch die Verdienste Christi, die da sind die höchste Gnade und Erbarmung Gottes. Du allein vermagst nichts, alles aber vermag Christus!‘


1.2.12. Jesus durch JL:

[GEJ.04_053,03] Aber nun erst erschaue ich in wohl noch ziemlicher Ferne das breite Ende der Allee. Nun ist von keinem Meere irgendwo mehr eine Spur, überall üppigstes und wunderschönstes Land, Gärten an Gärten; überall stehen die schönsten Häuser und Paläste! Ach, ist das doch eine unbeschreibliche Herrlichkeit!

[GEJ.04_053,04] Mein Freund sagt, dies sei noch lange kein Himmel, sondern das sei das Paradies. In den Himmel wäre bis jetzt noch kein Sterblicher gekommen; denn dahin sei bis jetzt noch keine Brücke erbaut worden. Alle die Guten, die vom Anfange der Schöpfung an auf der Erde gelebt haben, weilen hier mit Adam, Noah, Abraham, Isaak und Jakob. Jene hohen Berge begrenzen dieses gar wundersam herrliche Land. Wer auf jene Berge käme, der würde wohl den Himmel erschauen mit den großen Scharen der Engel Gottes, aber hinein könnte niemand kommen so lange, als über die große Kluft, die keinen Boden habe, nicht eine feste Brücke für ewig dauernd erbaut sein wird.

[GEJ.04_053,08] Aha, aha, bei dieser Gelegenheit haben wir auch den Gipfel eines hohen Berges erstiegen! O Gott, o Gott, da stehen wir nun, und besonders ich, wie ein wahrer Ochse am Berge! Ich erschaue stets klarer in die weiteste Ferne hin einen großen, übersonnenhellen Horizont. Da soll der Himmel Gottes Anfang sein, der aber dann immer fortginge, höher und höher ewig fort!

[GEJ.04_053,09] Aber zwischen hier und dort gähnt eine Kluft, größer denn der Raum zwischen der Erde und der Sonne! Darüber werde nun eine Brücke erbaut werden! Bei Gott mag das wohl alles ganz gut möglich sein!


1.2.13. Jesus durch JL:

[RB.01_126,01] „Jesus, der Gekreuzigte, ist allein Gott über alle Himmel und über alles, was den unendlichen Raum erfüllt. Er allein ist der Urschöpfer aller Dinge, aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er ist der Vater Seinem urewigen Liebewesen nach, der ewige Sohn Seiner Weisheit und der allein Heilige Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Wirkung nach.

[RB.01_126,02] An diesen Jesus [=das Liebezentrum Gottes = das Gotteszentrum: Jehova] wende dich im Herzen wahrhaftig und getreu. Liebe Ihn, der dich so sehr liebte, daß Er aus Liebe zu dir wie zu allen Menschen die Menschennatur [das geschaffene menschliche Ich Jesu] annahm und des Leibes bittersten Tod über Sich kommen ließ, auf daß dir und allen Menschen ein ewiges Leben ermöglicht werde!

[RB.01_126,03] Das ewige, Gott völlig gleiche, seligste Leben ist durch Ihn allein ermöglicht worden und als ein unendlicher Schatz gegeben aller Kreatur. Es bedarf nun nichts mehr, als diese große Gabe des heiligen Vaters liebewillig zu verlangen und dankbarst anzunehmen – und der Mensch wird selig leben in Ewigkeit in Gottes Gesellschaft wie ein zweiter [relativer] Gott [denn wir haben einen Anfang gehabt, und wir bleiben in alle Ewigkeit in allen unseren Eigenschaften endlich und begrenzt, auch wenn diese Eigenschaften in alle Ewigkeit immer stärker im Endlichen wachsen werden, aber die Unendlichkeit Jesu-Jehovas ewig nie erreichen können!]

[RB.01_126,04] Gott, der da ist unser aller Vater Jesus, ist die reinste Liebe, die niemanden richtet und jeden selig machen will. Nur muß der Mensch auch das wollen, was Gottes reinste Liebe will. Denn Gott tut niemandem einen Zwang an, am wenigsten in dieser Welt der Geister. Daher wird jedem nur das zuteil, was er selbst will. Was du demnach willst, das wirst du auch empfangen!

[RB.01_126,05] Es gibt aber kein Leben und keine Seligkeit außer in der reinen Gottesliebe. Wer diese in sich aufgenommen hat und selbst das will, was diese heilige Liebe will, der lebt und ist selig für ewig.“


1.2.14. Jesus durch JL:

[HGt.01_002,11] Wißt ihr: Wie die Arbeit, so der Lohn! Liebe ist nicht ums Geld, sondern nur wieder um Liebe zu haben. Ich bin die Liebe Selbst und bin durchgehends um keinen andern Preis als nur wieder um Liebe zu haben. Durch Liebe habe Ich euch alle erkauft; daher fordere Ich von euch allen wieder Liebe. Wer Mir daher dienen will, der diene Mir in der Liebe, in der Ich für ihn am Kreuze gestorben bin; und wer zu Mir kommen will, der komme in der Liebe zu Mir, die am Kreuze für ihn blutete.


1.2.15.Jesus durch JL:

[HiG.03_40.08.18,44] [Aus einem Gebet:] Lass mich finden meine große Unbild [= mein großes Unrecht] in Deinem bitteren Leiden und Sterben; lasse mich sehen die heiligen fünf Wundmale und erkennen darinnen meine große Missetat! O Jesus, Du Überwinder des Todes und der Hölle, komme zu mir und lehre mich Deinen Willen erst recht verstehen; lehre mich erkennen mein völliges Nichts und Dein [unendliches] Alles!

 


2.1. Frage:


Im Römerbrief und Epheserbrief ist die Rede davon, dass Erlösung rein durch die Gnade des Glaubens und nicht durch Werke erreicht wird, wogegen in der NO die Wichtigkeit der Werke betont wird im Prozess der Vergeistigung. Wie geht das zusammen?


2.2. Antwort:


2.2.1. Paulus an die Römer:

Die Rechtfertigung allein durch den Glauben

3,28 So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke [d.h. ohne die Beschneidung, ohne die Sabbatheiligung, ohne koscheres Essen, ohne die jüdischen Festtage, usw.], allein durch den Glauben [der durch die Liebe tätig ist (Gal. 5,6)] So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung (Röm. 13,10)]


2.2.2. Unter den Werkes des Gesetzes verstand Paulus allein die jüdische Halacha (=Beschneidung, Sabbatheiligung, koscheres Essen, die jüdischen Festtage) und nicht die zwei Liebesgebote der Thora: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“ (5.Mose 6,5 + 3.Mose 19,18 = Matthäus 22,37 – 40).


2.2.3. Es ist der größte Irrtum Luthers, dass er die totale Willensfreiheit des Menschen in seinem Hauptwerke: „Wider den freien Willen“ (S.46+47) mit folgenden Worten geleugnet hat:

„So ist der menschliche Wille in der Mitte hingestellt wie ein Lasttier; wenn Gott darauf sitzt, will er und geht, wohin Gott will…Wenn der Satan darauf sitzt, will er und geht, wohin Satan will. Und es liegt nicht in seiner freien Wahl, zu einem von beiden Reitern zu laufen und ihn zu suchen, sondern die Reiter selbst kämpfen darum, ihn festzuhalten und in Besitz zu nehmen“.


2.2.4. Jetzt kann sich jeder Verbrecher völlig entschuldigen: Ich bin nur ein Pferd, das von Satan geritten worden ist, ohne dass ich etwas dagegen machen konnte! Christus hat es versäumt, den Satan von meinen Pferderücken herunter zu werfen und Sich Selbst auf meinen Pferderücken zu setzen. Wenn Christus dies getan und mich geritten hätte, dann hätte ich nur Gutes getan!


2.2.5. Durch diese These hat Luther die totale Willensfreiheit des Menschen völlig aufgehoben und jeden Menschen zu einem willenlosen Roboter gemacht, der entweder von Satan oder von Jesus programmiert wird, also für seine bösen oder guten Handlungen genau so wenig verantwortlich wie ein Roboter ist, der ja nur von seiner Programmierung abhängt!


2.2.6. Jesus durch JL:

[GEJ.07_052,01] (Der Herr:) „Denket euch aber nicht, daß das etwas Derartiges sei, das die gewissen blinden Weltweisen ,Bestimmung‘ nennen, als habe Gott schon für jeden Menschen bestimmt, was er in seinem kurzen oder längeren Leben zu gewärtigen hat! Etwas Derartiges zu denken und zu glauben kann der Seele den Tod bringen, weil das eine Lehre ist, die eine heimliche Ausgeburt der Hölle ist und zu den wahren Lebensprinzipien aus Gott für die Menschen gerade das schroffste Gegenteil darstellt. Die Bestimmung machen sich die Menschen selbst durch die Verkehrtheit ihres freien Willens und dadurch, daß sie nicht erwecken wollen alle die sieben Lebensgeister in sich, wodurch sie auch nicht zu der wahren Anschauung ihres innern, wahren und unvergänglichen Lebensschatzes kommen. Dadurch kommen sie auf Abwege und wollen dann auch im Lichte der Welt das wahre, innere Licht des Lebens aufsuchen und frohen Mutes nach demselben wandeln und handeln.

[GEJ.07_052,02] Wenn eine Menschenseele aber einmal so recht in der dicksten Nacht ihres selbstgeschaffenen Weltdünkels steckt, so können ihr bei Belassung ihrer inneren Willensfreiheit auch alle Engel der Himmel keine andere Richtung geben, und es kann da dann niemand sagen: ,Siehe, das war schon also die Bestimmung für diesen Menschen!‘ Ja, es war wohl allerdings eine Bestimmung, aber nicht etwa von Gott ausgehend, sondern vom Menschen selbst.

[GEJ.07_052,03] Von Gott aus war es nur eine Zulassung, und das eben infolge des vollkommen freien Willens des Menschen. Und was Ich nun sagte von einem Menschen, das gilt denn auch von einem ganzen Volke. Es [Jedes Volk und jeder Mensch] ist und bleibt der Selbstschöpfer seiner zeitlichen und seiner ewigen Schicksale.

[GEJ.07_052,04] Und so wäre es großirrig anzunehmen, Gott habe schon gar von Ewigkeit her bestimmt, daß dies alles, was Ich euch nun durch die Erscheinungen gezeigt und mit dem Munde vorausgesagt habe, also geschehen müsse. O nein, das durchaus ganz und gar nicht! Aber es wird dennoch alles also geschehen, weil es die Menschen also wollen, weil der allergrößte und mächtigste Teil von ihnen in aller Nacht der Hölle sich gar wohlbehaglich und allerhartnäckigst freiwillig befindet und nun selbst auf Meinen allergewaltigsten Ruf diese Nacht des Todes nicht verlassen will.

[GEJ.07_052,05] Denn mehr, als was Ich Selbst nun tue, getan habe und noch tun werde, kann bei der vollen Belassung der Freiheit des menschlichen Willens unmöglich getan werden, und wem da nicht die Augen aufgehen, und wer sich danach noch nicht kehrt, dessen Blindheit und eherne Verstocktheit des Herzens heilt kein Mittel mehr, von dem jeder sagen kann, daß es ein wahres, gutes und sanftes ist. Da muß dann das Gericht kommen und als letztes Mittel wirken. Damit aber das Gericht losbreche, muß das dasselbe bewirkende Maß voll werden, was bei diesem Volke bald – wie Ich's gesagt habe – der Fall sein wird. Und so denket nun nicht ängstlich viel darüber nach; denn nicht Ich, sondern die unbekehrbaren Menschen wollen es also!“

[GEJ.07_052,06] Sagte nun Nikodemus: „Aber Herr und Meister, da sieht es um die Menschheit ja ganz entsetzlich böse aus! Wenn Gott Selbst solchen Menschen niemals sogar wider ihren dummen Willen und Eigensinn helfen kann, ja, wer soll ihnen dann noch helfen können?“

[GEJ.07_052,07] Sagte Ich: „Ja, Freund, du verstehst gar viele irdische Dinge nicht, die du doch siehst und begreifst, – wie willst du dann rein geistige Dinge fassen und begreifen, die du nicht siehst und irgend fühlst?! Ich habe es ja gesagt, daß Gott beim Menschen in bezug auf seine innere, geistige Entwicklung mit Seiner Allmacht nicht leitend und lenkend einwirken darf, und das aus Seiner ewigen Ordnung heraus. Denn täte Gott das, so würde der Mensch in sich zur toten Maschine und könnte nie zu einer freiesten Lebensselbständigkeit gelangen.

[GEJ.07_052,08] Bringe Mir den ärgsten Raubmörder her, und Ich werde ihn plötzlich umgestalten zu einem Engel des Lichtes; aber da wird unterdessen sein Selbstisches so gut wie völlig tot sein! Sowie Ich Mich aber mit dem Geiste Meines allmächtigen Willens wieder zurückziehen werde, so wird sein Selbstisches wieder tätig, und vor dir wird der alte Raubmörder stehen. Denn seine Liebe ist Raub- und Mordlust und ist somit sein Leben; nimmt man ihm dieses, so ist er dann vollkommen tot und hat gänzlich zu sein aufgehört.

[GEJ.07_052,09] Ein solcher Mensch aber kann dennoch gebessert werden, und das durch den höchst schlimmen Zustand, in den er sich selbst durch seine böse Liebe versetzt hat. Denn des Menschen Seele fängt erst dann an, über den Grund ihres argen und unglückseligen Zustandes nachzudenken, wenn sie sich schon im schweren Gerichte aus sich selbst befindet; und fängt die Seele einmal an, den Grund zu erkennen, dann wird sie auch bald den Wunsch in sich wahrnehmen, ihres argen Zustandes loszuwerden, und wird auf Mittel und Wege nachzusinnen anfangen, wie sie sich von dem argen Gerichte irgend losmachen könnte.

[GEJ.07_052,10] Und hat die Seele einmal solchen Wunsch und Willen in sich, so ist sie auch schon fähig, ein Licht in sich aufzunehmen, das ihr von oben her durch allerlei geeignete Mittel geboten wird.

[GEJ.07_052,11] Ergreift die Seele die ihr gebotenen Mittel, so fängt ihre ehedem böse Liebe an, sich in eine gute und bessere aus und in sich selbst umzugestalten. Es wird lichter und lichter in ihr, und sie geht wie von Stufe zu Stufe zu einer höheren Lebensvollendung über, und das ist nur durch die Zulassung eines schärfsten Gerichtes möglich. Und es wird sonach denn auch über die Juden, wenn ihr Greuelmaß voll sein wird, ein schärfstes Gericht zugelassen werden, und das hier und jenseits, und das wird sie sehr demütigen für alle Zeiten der Zeiten, da sie nimmer zu einer Volksbeherrschung gelangen werden.“


2.2.7. Jesus durch JL:

[HGt.01_002,10] Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst. Nie habe Ich von jemandem etwas empfangen. Alles, was da ist, ist von Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir. Wie bin Ich denn ein Tyrann und ein Verdammungsurteilsprecher?! O ihr Toren! Ich liebe euch; ihr verachtet Mich. Ich bin euer Vater; ihr machet Mich zum Scharfrichter. Wo Ich segne, da fluchet ihr; wo Ich baue, da zerstöret ihr; was Ich aufrichte, das beuget ihr nieder; wo Ich säe, da leitet ihr erstickende Fluten darüber; ihr seid in allem wider Mich. Wäre Ich, wie ihr saget, daß Ich sei, – wahrlich, sage Ich euch, die Erde bestände schon lange nicht mehr, ja sie wäre sogar nie erschaffen worden! Weil Ich aber bin, wie Ich bin, so besteht noch alles, wie es war, und wie es sein wird ewig; und auch ihr werdet sein, wie ihr sein wollet, ohne Mein Verdammungsurteil, – denn ihr werdet sein, wozu ihr euch selbst werdet gemacht haben. Die aber Mich nehmen, wie Ich bin, und Mich lieben, wie Ich sie liebe, aus denen werde Ich machen, was sie wollen, damit ihre Freiheit und Freude vollkommen sei ewiglich.


2.2.8. Jesus durch JL:

[HGt.01_003,03] Aber die Menschen dieser Erde rief Ich aus dem Zentrum Meines Herzens hervor und schuf sie vollkommen nach Meinem Ebenbilde, und sie sollten nicht nur Meine Geschöpfe, sondern Meine lieben Kinder sein, die Mich nicht als Gott und Schöpfer, sondern nur als ihren guten Vater erkennen sollen, der sie nach kurzer Prüfungszeit wieder ganz zu Sich nehmen will, damit sie da alles haben sollen, was Er Selber hat, und bei Ihm wohnen möchten ewiglich und mit Ihm herrschen und richten möchten das All. Aber siehe, alle Meine Geschöpfe lieben Mich als ihren Schöpfer in dankbarer Freude ihres Daseins; aber Meine Kinder wollen ihren Vater nicht und verschmähen Seine Liebe!

[HGt.01_003,04] Siehe, Ich bin traurig, wenn Ich sehe, wie stündlich Tausende und tausendmal Tausende dahinwelken und sterben! Oh, wenn Ich ihnen doch nur helfen könnte! Ist es nicht traurig, wenn der Allmächtige nicht helfen kann?!

[HGt.01_003,05] Du fragst Mich schon wieder, wie denn das möglich sei? O ja, sage Ich dir, das ist sehr möglich! Siehe, alle Meine Geschöpfe hängen an Meiner Macht, aber Meine Kinder hängen an Meiner Liebe! – Meine Macht gebietet, und es geschieht; aber Meine Liebe wünscht nur und gebietet in aller Sanftmut den freien Kindern, und die freien Kinder verstopfen ihre Ohren und wollen nicht das Angesicht ihres Vaters schauen. Daher, weil sie frei sind, wie Ich es bin, kann Ich ihnen nicht helfen, wenn sie es nicht wollen. Denn Meine Macht geht über alles; aber Mein Wille ist Meinen Kindern untertan. Dieses aber soll sich jeder hinter die Ohren schreiben: Ich bin euer Vater, bin aber auch euer Gott, und außer Mir ist keiner mehr. Wollet ihr Mich als Vater – oder als Gott? Eure Taten werden Mir die entscheidende Antwort geben.

 

(Mit Genehmigung des Verfassers, 12/012)