"Hier hast du Amerika und Europa vereint durch ein geistiges Band, geknüpft von Mir für die dort sich nach Mir Sehnenden und für euch hier Mich so wahr liebenden Kinder, verbunden durch euren liebevollsten Vater und Herrn in allen Himmeln!"


 

 

Amerika und Europa

Vereint in einem Wort des Herrn

(welches die „Wiener Presse“ (Abendblatt 23. April 1870) aus „Die New-Yersey freie Zeitung“ abgedruckt hat – die Fortsetzung folgte durch Jesu Diktat an Gottfried Mayerhofer)


1

„Eine Antwort des Herrgott“

 

Liebe, aber etwas einfältige Kinder!“


Es tut Mir leid, dass ihr euch Meinetwegen so viel Sorge macht. Es ist Mir ganz vollständig gleichgültig, ob ihr in jenes weltliche Schriftstück, das ihr `Konstitution` nennt, Meinen Namen oben einsetzt oder nicht.


Aber eines möchte Ich Mir höflichst verbitten, dass ihr in eurer Einfalt glaubt, Ich sei entehrt, wenn ihr es nicht tut.


Ich existiere nun schon seit Anbeginn der Welt (Ewigkeiten) und wenn ihr glaubt, dass ich Mich nicht mehr halten könne ohne eure Stütze, so zeigt das, dass ihr gar nicht viel von Mir und Meinem Dasein haltet.


Wenn überhaupt von Entehrung die Rede sein kann, so seid ihr es, die ihr euch entehrt, indem ihr eurem elenden, menschlichen Wissen, Handeln und Flickwerk immer Meinen Namen aufstempeln wollt, wie man oft der schlechten Ware die falschen Stempel einer berühmten Fabrik aufdrückt.


Es ist ganz eure Sache wie ihr euch regieren lasst und ihr dürft nicht erwarten, dass Ich, Der Ich ein Weltall in Meinen Händen trage, jedes Mal spezielle Dinge verbessere, die eure Faulheit und Schlechtigkeit verdorben hat. Es ist ferner unnötig, dass ihr Meinen Sohn Christus als den Herrscher der Nationen in eurer Konstitution anerkennt. Denn als Ich Ihn vor 1800 (fast 2000) Jahren zu euch schickte, hob Ich bei Seinen Instruktionen besonders hervor, dass Er Sich mit weltlichen Regierungsgeschäften durchaus nicht abgeben sollte. Er hat dies auch nicht getan, sondern die bestimmte Erklärung abgegeben, `dass Sein Reich nicht von dieser Welt sei!`

 

Wollt ihr Ihn als Oberherrscher in euren weltlichen Dingen in die Konstitution einsetzen, so handelt ihr gegen Mein ausdrückliches Gebot.

 

Zu viel Regieren ist überhaupt nichts und da eure Konstitution und Gesetze so ziemlich für alles sorgen, so bitte Ich euch, ihr möget davon ablassen, Mich und Meinen Sohn am Ende für Dinge verantwortlich machen zu wollen, die euch allein angehen.

 

Wählt ordentliche Leute als Beamte und jagt die Spitzbuben aus dem Amt und regiert so wenig als möglich, die Freiheit der Einzelnen soviel als tunlich respektierend und ihr werdet finden, dass es besser sein wird, als wenn ihr in Meinem Namen zu viel regiert.

 

Ich müsste Mich überhaupt schämen Herrgott zu sein, wenn Ich wirklich für all das verantwortlich wäre, für welches Mich die Menschen in ihrer Einfalt schon haben verantwortlich machen wollen. –


Was die Bibel betrifft, so muss Ich euch offen gestehen, dass es Mir nicht scheint, als ob die Anerkennung derselben als oberstes Fundamentalgesetz in euren Konstitutionen von Nutzen sein würde.


Zudem verlange Ich es nicht, denn ich habe noch viele Kinder in eurem Lande, die nicht daran glauben, wenigstens nicht in dem Sinne wie ihr und denen es ein Stein des Anstoßes sein würde. Und zudem haben eure Religionslehrer so vieles in die Bibel hinein- und daraus ausgelegt, was weder hinein-, noch herausgelegt werden kann, dass ihr noch ein weiteres Oberbundesgericht in der Form eines theologischen oder Bibel-Gerichtshofes schaffen müsstet, der in letzter Instanz zu entscheiden hätte, ob eure Gesetze auch mit der Bibel harmonieren.


Dass dieses zu großen Konfusionen führen müsste, ist selbstverständlich, außer ihr erkennt aus den hundert verschiedenen Sekten eine als maßgebend an. Es wäre dann aber kein Christentum, sondern ein Sektentum und eure Religionsfreiheit hörte auf.


Und dass Ich für unbedingte Religionsfreiheit bin, müsst ihr doch zugeben, sonst hätte Ich, der Allmächtige, euch Menschen so geschaffen, dass ihr bloß eine Religionsform haben könntet!“


2

(Als Gottfried Mayerhofer diesen Artikel gelesen hatte, fühlte er sofort die Echtheit des Wortes und schrieb sich dasselbe ab - und eben damit zu Ende, vernahm er das Wort des Herrn in sich: „Schreibe weiter“, worauf die Fortsetzung kam:)

 

„…was wieder gegen Meine Ideen der Willensfreiheit der Menschen verstoßen würde, da Ich den Menschen geschaffen habe als freies Wesen, er kann Mich suchen wo er will, durch die Bibel, durch die sichtbare Natur oder in seinem Herzen selbst. Genug, wenn er Mich nur findet und wenn er Mich nie suchen will, so werde Ich ihn auch nicht zum Suchen zwingen.


Ich will frei zu Mir kommende Wesen als `Meine Kinder` anerkennen, nicht sklavisch dazu gezwungen, sei es durch göttliche oder gar erst durch menschliche Gesetze.

 

Deswegen bleibe jeder bei seinem Glauben und lasse Mir die Regierung der ganzen Unendlichkeit über. Eure Konstitutionen und wuchtigen Gesetzbücher sollen euch allein bleiben als Belege der großen Beschränktheit der meisten Menschen. Ihr habt Tausende von Gesetzen gegeben und Strafen verschiedener Art für deren Übertretung erfunden. Seht, wie weit ihr hinter Meiner Ordnung zurück seid.


Ich gab nur zwei, ja eigentlich nur ein Gesetz und das ist das Gesetz der Liebe, in zwei Geboten näher bezeichnet und Strafen keine als nur den Verächtern der Liebe den Nichtgenuss der Seligkeit, den Taten in der Liebe getan bewirken. -*)

*) „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“


Hier hast du die Ergänzung eines Wortes von Mir an andere weit von euch entfernte Kinder, die aber in ihrem religiösen Eifer noch nicht das eigentlich Wahre von dem Trüglichen oder die Schale vom Kern unterscheiden können. Auch sie stehen Meinem Vaterherzen nahe und Ich werde die Suchenden nie verstoßen, wenn sie nach langen Irrwegen doch den eigentlich rechten Weg gefunden haben werden. Auch in ihnen blüht die Frucht der Liebe, doch wie ich in allen Ländern und in verschiedenen Klimaten eigentümliche Früchte dem Boden entlocke und wenn selbe oft dem Außenscheine nach einander gleichen, doch was das Innere betrifft, an Saft und Süße oder Säure verschieden sind, so ist es auch mit Meinen Kindern in den verschiedenen Teilen der Welt.


Den einen gebe Ich die Frucht ganz mit dem Honig Meiner Liebe gewürzt, denn ihnen verdirbt der Honig den Magen nicht mehr und den anderen vermische Ich noch Süßes mit Saurem, Geistiges mit Weltlichem, bis auch sie ihre Verdauungskraft so gestärkt haben werden, dass sie nur nach dem Honig verlangend, Meinem Herzen ebenfalls das geworden sind, zu was Ich alle Geschöpfe machen möchte, das ist zu Meinen Mir dem Schöpfer und Herrn würdigen Kindern! Amen!

 

Hier hast du Amerika und Europa vereint durch ein geistiges Band, geknüpft von Mir für die dort sich nach Mir Sehnenden und für euch hier Mich so wahr liebenden Kinder, verbunden durch euren liebevollsten Vater und Herrn in allen Himmeln! Amen, Amen, Amen!“


(Gottfried Mayerhofer, „Amerika und Europa“, „Festgarten“, Lorber Verlag)