Kommentar zu 11.GEJ 50 – 52:
Die Wiedergeburt der Seele und die Wiedergeburt des Geistes WS-A3085.04
Wilfried Schlätz 0. Voraussetzung: "Die Struktur des Menschen" (A3085.040)*). Alle Hinweise und Rückbezüge auf die Ziffern: (1.X) und (2.Y) beziehen sich auf diesen Aufsatz! *) Schnellsuche: linke Randspalte unten unter Themenregister Suchbegriff Struktur suchen und anklicken. 3.*) durch Leopold Engel (LE): *) Die aktuelle Ziffer beginnt mit 3., weil sich alle Rückbezüge auf die Ziffern 1. und 2. der Dokumentation "Die Struktur des Menschen" (WS-A3085.040) beziehen.
[GEJ.11_050,01] Anderntags trat Simon Petrus zu Mir und sagte: „Herr und Meister, wir sehen nun alle wohl ganz klar ein, dass wir gefehlt haben, indem ganz sicherlich Gott Selbst nie der Hilfe oder Fürsorge der Menschen bedürfen wird; aber dennoch ist es uns bisher immer noch etwas unklar geblieben, weswegen da Dein Leib in einer Art zeitweiser Unabhängigkeit von dem innern Geiste bleibt, so dass auch nach Deinen Reden es klingt, als wärest Du nun der ewige Gottgeist in Person Selbst, dann aber wieder, als sei Dein Körpermensch gänzlich unabhängig und nur zeitweise durchdrungen von Ihm! Wir kommen da stets in einen gewissen Zwiespalt in unseren Anschauungen, die Du uns gewiss verzeihen wirst, weil wir ja fest an Dir hangen und an Dich glauben, aber dennoch Dich in Deiner innersten Natur noch nicht so ganz begreifen. Wie ist es denn damit!“ [GEJ.11_050,02] Sagte Ich ihm: „Mein lieber Petrus, du sowohl als die Brüder verstehet eben so manches noch nicht, weil ihr diejenige Geistesstufe in euch noch nicht so erklommen habt, um diesen in sich doch sehr einfachen Vorgang begreifen zu können, den Ich euch auch schon oft genug erklärt habe. Jetzt aber seid ihr hier, um an euch selbst das zu erproben, was euch an Mir noch unklar ist. [GEJ.11_050,03] Was nützt es, euch stets auf die Unterschiede des Menschen- und Gottessohnes hinzuweisen, wenn ihr in euch selbst nicht den Unterschied des Geist- und Körpermenschen zu erkennen und zu fühlen vermöget? [GEJ.11_050,04] Erst die vollendete Wiedergeburt [der Seele] schon im Körper wird euch diese Frage zur vollsten Zufriedenheit lösen, und ihr habt auch zur Erlangung derselben schon alle recht geeignete Schritte getan, so dass euch das Ziel nicht fern steht. Dennoch ist dasselbe noch nicht ganz erreicht. [GEJ.11_050,05] So beantwortet Mir aber nun einige Fragen, damit euch das Verständnis für diesen Hauptpunkt näher gerückt werde! [GEJ.11_050,06] Zunächst: Wie empfindet ihr euer Denken und Fühlen? Ist dasselbe ein äußeres oder inneres, das heißt, könnt ihr eine euch gestellte Frage nur deshalb beantworten, weil ihr durch das Gedächtnis von eurem Lehrer die Antwort gelernt habt, oder beantwortet euer eigenes inneres Ich dieselbe durch Schlussfolgerung? [GEJ.11_050,07] Ihr werdet sagen: ‚Beides kann geschehen!‘ Wäre der Mensch nun aber bloß Maschine, wenn auch mit einer selbstbewussten Seele begabt, so würde diese nur äußerlich denken können, das heißt, durch Gedächtniseindrücke sich ein Wissen schaffen können, das nur durch Belehrung erlernt ist, ungefähr wie man ein Tier abrichtet. Die Schlussfolgerung jedoch ist ein Fragen der Seele an ein im Menschen lebendes, inneres Prinzip, welches Antwort gibt auf gestellte Fragen und als Geist in der Seele noch lebt und als solcher, wie Ich euch schon oft gesagt habe, vollendet ist. Daher kann auch im Innern des Menschen ein regelrechtes Frage- und Antwortspiel beginnen. [GEJ.11_050,08] Man wird sagen: ‚Ja, ist der Geist vollendet, warum kommen denn da oft so ungemein törichte Schlussfolgerungen zum Vorschein? Antwortet denn da der Geist nicht immer richtig?‘ [GEJ.11_050,09] Das tut er [der Geist] schon; aber weil er [der Geist] zunächst im Menschen das Lebensprinzip der Seele darstellt, so kann diese als selbstbewusst auch nach ihrem Wesen wie ein Spiegelbild ähnlich handeln. Geradeso wie ein rechtes Spiegelbild nicht ohne ein vorhandenes Objekt entstehen könnte, das demselben völlig gleich ist, so kann auch die Seele ihre Urteile nur dann als freitätig bekunden, wenn diese vom Geiste als Reflexe ausgehen. Wie aber ein Spiegelbild alles verkehrt darstellt, gerade entgegengesetzt dem Objekte, und dennoch wieder wahr ist, so geschieht es auch hier, solange beide nicht ineinander aufzugehen suchen. [GEJ.11_050,10] Nur ein Mensch, der den Geist so weit in sich erweckt hat, dass die Seele keine irdischen verkehrten Reflexe zurückwirft, hat die Wiedergeburt [der Seele] erlangt und steht in der völligen Wahrheit. Diese Schranken zu zerbrechen ist natürlich nicht leicht, weil durch den materiell-irdischen Körper die irdisch veranlagte Seele einen größeren Hang zu diesem hat als wie zu dem sich nur schwach fühlbar machenden Geiste, dessen Wirken sie ohne erlernte Unterscheidung gern für ihr eigenes Wirken annimmt. [GEJ.11_050,11] Diese Schranken zu durchbrechen ist Meine und eure Aufgabe, sowie aller Meiner Nachfolger, – und den Weg hierzu findet ihr durch euren inneren Geist, den ihr zur Sprache zu bringen habt. Dieser [Geist] allein nur ist der einzig rechte Lehrer, weil er [der Geist] mit dem allgemeinen Gottgeiste zusammenhängt und von diesem ein Abbild im Kleinen ist, demnach alle Wahrheit nur aus ihm schöpft. [GEJ.11_050,12] Hat sich die Seele nun völlig seinem Wesen [des Geistes] untergeordnet und ist sie dadurch irdisch wunschlos geworden, so dass sie nur noch einzig und allein nach Geistigem strebt und in dem Geistigen demnach als selbstbewusste Seele aufgegangen ist, so hat der vollendetere Mensch eine Stufe erreicht, welche von den indischen Weisen als ‚Nirwana‘ bezeichnet wurde, also einen Zustand, in dem jeder Wille, welcher fleischlich-irdische Neigungen bedingt, vernichtet ist, und welcher jedes Leben im Fleische als materielle Existenz ausschließt. Dieser Zustand ist im materiellen Leben möglich, ja soll erreicht werden, damit der völlige Friede einziehe ins Menschenherz. [GEJ.11_050,13] Dieser Wiedergeburt der Seele seid ihr alle nahe. Drüben in Meinem Reiche jedoch gibt es, wenn Ich aufgefahren sein werde, noch eine andere Wiedergeburt: das ist die des Geistes, die sodann in unauflöslicher Gemeinschaft mit Mir besteht. Sodann herrschen die höchste Glückseligkeit der Kinder im Vaterhause und Freuden, die keines Menschen Herz je ahnen kann, weil sie die reingeistigsten sind, von denen euch vorher auch nicht der kleinste Abglanz begreiflich gemacht werden kann. [GEJ.11_050,14] Trachtet zuvor danach, dass eure Seele die Wiedergeburt [der Seele] erlange, damit eure Seele nur noch durch des Geistes Auge zu schauen lerne und dadurch sich selbst und ihren Ursprung immer mehr erkenne! [GEJ.11_050,15] Da Ich aber Selbst alle diese Stufen in Mir als Mensch wie ihr erklimmen muss – da Ich der Pfadbrecher der Menschheit bin, die sich immer wieder trotz vieler Abgesandter in Irrtümer verstrickt hat –, so werdet ihr auch wohl endlich begreifen, dass Ich, um euch dieses Aufsteigen zur Vollendung anschaulich und begreiflich zu machen, nicht anders sprechen kann, als es geschieht!“ [GEJ.11_051,01] Sagte Petrus: „Ja, Herr, das sehe ich jetzt wohl ganz gut ein und begreife auch immer mehr, dass Deine menschliche Natur der unsern so ganz gleich ist, und dass der Unterschied nur in dem Geiste in uns liegt. Sicherlich werden wir alle auf das äußerste bestrebt sein, alle Ziele, welche Du uns zeigst, zu erringen. Nun aber hapert es doch noch gewaltig bei uns mit der Wiedergeburt unserer Seelen. Zwar sind wir schon auf dem rechten Wege, aber so wir allein sind, kommen da doch gewisse Rückfälle, die uns zu Torheiten verleiten, wie Du uns jetzt schon mehrere hast ausführen sehen. Wie denn könnten wir diese wohl vermeiden?“ [GEJ.11_051,02] Sagte Ich: „Zunächst dadurch, dass ihr die rechte Glaubenskraft erringet, auch wenn ihr Mich nicht sehet, – denn selig sind, die da glauben und nicht sehen! Dann aber, indem ihr euch frei machet von jeder Furcht und nur mit ganzer Kraft Gott liebet, den ihr in Mir wisset und erkannt habt! [GEJ.11_051,03] Zwar weiß Ich, dass ihr Mich sehr liebet; aber jetzt gilt diese Liebe noch mehr Meiner Person als Meinem Geiste. Die unerschütterliche Liebe, die gar keine Zweifel mehr kennt, die sich auch bei euch unbegreiflichen Dingen nicht schwankend machen lässt, besitzet ihr noch nicht, sondern nur einen Glauben, der vorläufig nur aus Meinen Taten entsprungen ist und noch kein Felsen ist, sondern mit lockerem Erdreich untermischt ist, das die Regengüsse des Leides noch wegwaschen können. [GEJ.11_051,04] Glaubet nicht nur, wenn Ich bei euch bin, sondern glaubet und vertrauet völlig auf Meine Kraft, auch wenn Ich leiblich nicht bei euch bin! Forschet in euren Seelen, wo noch irgend etwas Unreines steckt, und werfet es von euch! [GEJ.11_051,05] Solange ihr noch Missmut, Ärger, Unzufriedenheit, unreine Gedanken in euch entdecket, so lange regt sich auch noch der Zweifel und lässt den lebendigen Glauben nicht erstarken. Dem Geiste sind jedoch alle diese Untugenden fremd, daher kann er die Seele nicht durchdringen, die freiwillig sich alles dessen entäußern muss!“ [GEJ.11_051,06] Sagte Petrus: „Ja, Herr, wir wissen das alles recht wohl und bemühen uns auch, nach Deinen Worten zu handeln; aber es wird doch oft recht schwer, sich selbst zu überwinden. Und dennoch lieben wir Dich von ganzem Herzen und mit allen Kräften!“ [GEJ.11_051,07] Sagte Ich: „Lass das jetzt nur gut sein! Darum habe Ich euch ja nach Ephrem geführt, dass ihr euch reinigt und die innere Vollendung frei- und selbsttätig erringet, und so lasse denn nur dieses! Wäret ihr auch Meine Jünger, wenn Ich nicht dächte, euch dahin zu führen, dass ihr dem Vater dienet, gleichwie Ich Ihm jetzt diene?! Der Vater weiß doch wohl, was Er tut, und welche Werkzeuge Er Sich auserwählt! Was euch noch fehlt, werdet ihr erringen, und so strebet denn danach! An Kraft wird es nicht fehlen, so ihr darum bittet.“ [GEJ.11_051,08] Sagte Petrus: „Ja, Herr, wohl wissen wir, dass Du uns stets die Kraft gibst, deren wir bedürfen, so wir darum bitten; aber gar zu oft nur vergessen wir gerade das Bitten, weil wir uns schon für recht stark halten und denken, aus eigener Kraft siegen zu können! Und dieses Kraftgefühl erfüllt uns mit großer Zuversicht, die sich aber gar zu leicht in große Zerknirschung verwandelt, wenn irgendein Umstand die gar zu große Schwäche des menschlichen Herzens und die Wankelmütigkeit trotz aller guten Vorsätze beweist. Sollen wir denn aber nun gar nicht trachten, aus eigener Kraft auch etwas tun zu können?“ [GEJ.11_051,09] Antwortete Ich: „Wer nach Vereinigung mit Gott strebt, wird zuerst trachten, Seinen Willen zu erfüllen und den eigenen unterzuordnen; denn nur der im Menschen lebendig gewordene und tatkräftige Gotteswille kann und wird niemals Schiffbruch leiden. Ist der Mensch aber eigenwillig und sucht etwas auszuführen, ohne sich darum zu kümmern, ob seine beabsichtigte Tat auch dem Willen Gottes entspricht, so darf er sich nicht wundern, wenn diese Tat nicht zu seinen Gunsten ausschlägt. [GEJ.11_051,10] Dieses Kraftgefühl, von dem du sprichst, ist aber oft nichts anderes als ein geistiger Hochmut, der sich vorgedrungen vor anderen Menschenbrüdern fühlt und daher etwas Außergewöhnliches leisten möchte zur eigenen Eitelkeitsbefriedigung oder auch aus Bewunderungssucht vor anderen. Hütet euch daher vor diesen Trieben; denn Meine Anhänger sollen arm im Geiste sein, wie ihr wisset, damit sie eben alles von Mir erhalten und Gott wahrhaft schauen können! Die aber, welche sich geistig reich wähnen, das sind eben die, welche meinen, Vollendete zu sein, mit ihrer Selbstüberwindung prunken und voll des geistigen Hochmutes werden. [GEJ.11_051,11] Siehe an die Pharisäer, wie sie glauben, nur Gott zu dienen mit allerlei nichts sagender Weisheit und Formelkram und doch nur sich selbst und ihrem Wohlsein dienen! Diesen auch nur eine noch so kleine Weisheitslehre Meiner Himmel in ihr Herz einfließen zu lassen, ist rein unmöglich; denn es ist angefüllt von allerlei Reichtum ihres Seelendünkels, während nur dort gegeben werden kann, wo vollständige Armut herrscht. – Verstehst du das und die Brüder?“ [GEJ.11_051,12] Sagte Petrus, der hier, wie sooft, den Sprecher für die andern machte, nachdem er die anwesenden Brüder angeschaut hatte, die alle bejahende Zeichen machten: „Ja, Herr, das verstehen wir recht gut; denn Du hast schon öfter mit ähnlichen Worten derartige Lehren gegeben. Aber etwas anderes möchten wir wohl von Dir wissen! [GEJ.11_051,13] Du sprachst von einer Wiedergeburt des Geistes und der Seele. Es ist uns dieser Unterschied sehr aufgefallen, weil wir da nie einen Unterschied gesucht hätten und wähnten, dass mit dem einmal vollendeten Aufgehen der Seele in den Geist auch alles erreicht ist, was erreicht werden kann. Wie steht es nun damit, willst Du Dich da nicht deutlicher erklären?“ [GEJ.11_051,14] Sagte Ich: „Was ihr jetzt fassen könnt, sollt ihr hören! Doch kann euch alles erst völlig klar werden in Meinem Reiche, wo ihr mit eigenen Augen und Sinnen die Bestätigung finden werdet. Aber nicht nur euretwegen, sondern auch eurer Nachfolger wegen müsst ihr wissen, was Ich mit der Wiedergeburt des Geistes meine und andeuten will. – So höret denn!“ [GEJ.11_052,01] (Der Herr:) „Alle diejenigen, welche bereits auf Erden Mir und Meinem Worte nachfolgen, werden dasjenige Ziel erreichen, welches Ich euch schon so oft als die Wiedergeburt der Seele bezeichnet habe: das ist also ein Hindurchdringen des Geistes in die Seele, die dadurch fähig wird, schon im Leibe in alle höhere Weisheit der Himmel einzudringen und nicht nur Herr ihrer selbst, sondern auch damit Herr ihrer Umgebung zu werden, ja, selbst auch der Natur und verborgener Kräfte, wenn sie trachtet, Meinen Willen aus Liebe und zum Nutzen des Nächsten zu erfüllen. Die Mittel, um zum Ziele zu gelangen, heißen Glaube und wahre Liebe zum Nächsten. [GEJ.11_052,02] Solche wiedergeborene Menschen können und müssen auch sehr gerechte Menschen sein, wie es solche auch zu allen Zeiten stets gegeben hat, die diese äußerste Seelenvollendung besaßen; aber sie brauchten deswegen noch nicht bis zur Gemeinschaft mit dem persönlich wirkenden Gottgeiste gelangt zu sein. [GEJ.11_052,03] Ja, bis jetzt war das überhaupt noch nicht möglich, weil außer in Mir die Gottheit überhaupt noch nicht persönlich anschaubar vorhanden war! Alle die Gerechten vor Meinem Leibesleben, welche die Wiedergeburt der Seele erlangten, konnten dessen ungeachtet noch lange nicht die Gottheit schauen, so wie ihr Sie schauet. Es zeigen deswegen ihre Lehren auch an, dass das Eindringen in die höchste Vollendung ihnen als ein Aufgehen in die Unendlichkeit erschien, weil Gott Selbst, als unpersönliches Wesen, eben die Unendlichkeit bedeutet, in der das Wehen Seiner Kraft wohl geistig empfunden werden kann, nicht aber der Seele damals anschaulich in einer Person dargestellt werden konnte. [GEJ.11_052,04] Erst nach Meinem Tode, wenn dieser Mein Leib aufgenommen sein wird als ein Kleid der allmächtigen, unendlichen Gottheit Selbst, werden alle diejenigen, die vor dieser Meiner Zeit das Leibesleben verlassen haben, auch imstande sein, durch Anschauung der nun persönlichen Gottheit in ewiger Gemeinschaft mit Dieser zu leben, und zwar in einer Stadt, welche Ich euch bereits gezeigt habe, als jene zwölf leuchtenden Säulen die Jerusalemer nächtlich erschreckten, und welche das wahre himmlische Jerusalem, die ewige Stadt Gottes, darstellt. Dieses gemeinschaftliche ewige Zusammenwohnen Gottes mit Seinen Kindern ist die Wiedergeburt des Geistes. [GEJ.11_052,05] Sehr wohl werden nach Mir noch viele die Wiedergeburt der Seele erreichen können, daher auch sehr selig und glücklich sein, ohne aber diese höchste und letzte Stufe zu erringen. Viele Abgesandte Meines Geistes kamen zur Erde nieder und zeigten den verirrten Menschen die Wege, wie sie zum Frieden und zur inneren Erleuchtung gelangen konnten, ohne aber imstande zu sein, die direkten Wege zu Mir zu zeigen, weil diese ja noch nicht geöffnet waren. Alle, welche also die früheren Wege wandeln wollen, können daher sehr wohl zur Wiedergeburt der Seele gelangen, aber nicht zur Gemeinschaft mit Mir. [GEJ.11_052,06] Letzteres ist nur möglich durch den Glauben an Mich, dass Ich wahrlich bin Christus, der Gesalbte, dem alle Kraft und Herrlichkeit des Vaters ist gegeben worden, damit die Menschen glücklich und höchst selig werden durch den Sohn. Ich bin die Pforte, – eine andere gibt es nicht! Wer die Wege zum Himmel betreten will, ohne Mich kennen zu wollen, der kann wohl einen hohen Grad von Vollkommenheit erreichen, nie aber in klare, anschauliche Gemeinschaft mit Gott Selbst gelangen. – Habt ihr das nun verstanden?“ [GEJ.11_052,07] Sagten alle: „Ja, Herr, das war doch klar gesprochen; wer sollte das nicht verstehen?“ [GEJ.11_052,08] Meinte Petrus nun wieder: „Herr, werden denn nun die, welche die Wiedergeburt [der Seele] erlangt haben, und welche drüben also nun recht selig leben, auch alle die Wiedergeburt im Geiste erlangen, oder ist es wohl möglich, dass diese auch stehen bleiben auf ihrer Vollendungsstufe?“ [GEJ.11_052,09] Sagte Ich: „Diese Frage könntest du dir eigentlich selbst beantworten; denn es ist doch ganz selbstverständlich, dass da niemand gezwungen wird! Ist aber ein Land durch einen breiten Strom getrennt, und es kommt ein geschickter Baumeister, der eine Brücke schlägt, und ruft nun alle, die bisher ans jenseitige Ufer nicht gelangen konnten, zusammen, mit ihm hinüberzugehen zum jenseitigen Ufer, – werden ihm da alle folgen? Jedenfalls der größere Teil, und die Zurückbleibenden werden gewiss nach einiger Zeit des Harrens, so sie sehen, dass die ersten nicht zurückkommen, auch hinübergehen, – noch dazu, wenn sie sehen, dass das jenseitige Ufer im hellen Sonnenschein daliegt und lieblich anzusehen ist! [GEJ.11_052,10] Sieh, so ein Baumeister bin Ich! Und jeder wird bestrebt sein, den Aufgang der Brücke auch nach Mir zu finden; denn der innere Geist wird ihm sagen: ‚Es gibt noch ein höher, köstlicher Ding als das, was du dir bereitet hast durch dein gerechtes Leben; suche danach!‘ [GEJ.11_052,11] Und jeder Suchende, der das Leibesleben abgeschüttelt hat, wird auch diese Brücke finden können, gleichviel, ob er durch Meine euch jetzt gegebene Lehre oder durch die eines von Mir erweckten anderen, früheren oder späteren Lehrers zu einem Gerechten geworden ist. [GEJ.11_052,12] Solchen Gerechten trete Ich Selbst schon zur geeigneten Zeit als Brückenzöllner entgegen, und sie entrichten dann freiwillig ihre Maut, das ist, sie nehmen die Lehre an: Der Vater ist in dem Sohn, und wer den Sohn sieht, sieht auch den Vater! [GEJ.11_052,13] So werden sie dann ebenso aufgenommen wie alle die, welche von Anfang an Meine Wege wandelten. [GEJ.11_052,14] Darum sollt ihr aber auch nicht verächtlich auf die Heiden sehen; denn Ich sage euch, es sind darunter Gerechtere, als da jemals unter dem Volke der Juden gewandelt haben, und darum werden auch die Heiden angenommen und die Juden verworfen werden!“ [GEJ.11_052,15] Sagte Petrus: „Herr, wenn es unter den Heiden so gerechte Menschen gibt, wie haben sie denn diese Gerechtigkeit erlangt?“ [GEJ.11_052,16] Antwortete Ich: „Ich sagte dir ja schon, dass stets Abgesandte Meines Geistes diese belehrten, welche das Licht aus Meinen Himmeln überbrachten und die Menschen je nach ihrem Verständnis belehrten. Diese Abgesandten lehrten aber vor allen Dingen das Versenken in das Innere des Geistes, so dass jeder, der in sich die Wahrheit finden wollte, diese auch finden konnte; das ist aber, wie ihr wisst, die Wiedergeburt der Seele. Dieses Versenken habe Ich euch auch oft anempfohlen als ein geeignetes Mittel, die Seele frei und rein zu machen von allen Flecken und Makeln ihrer Selbstsucht und dadurch zu Mir zu gelangen. [GEJ.11_052,17] Übet euch auch darin, damit das innere Auge sich mehr öffne und ihr an euch erfahret, was der Geist alles offenbaren kann, wenn er erst in euch lebendig geworden ist! Wie das aber geschieht, wisset ihr von Mir ganz genau, und so handelt denn auch danach!“ [GEJ.11_052,18] Die Jünger zogen sich nun alle zurück und dachten viel über Meine Worte nach, die sie sehr beherzigten. Zumal war es Petrus – der bisher sich wenig mit den Eigenschaften abgegeben hatte, die der Geist der Seele bringen kann –, welcher sich nun sehr befleißigte, sein Geistesauge offen zu halten, um sich und seine Umgebung mehr zu erkennen.
4. Die Begriffe: "Seelische Wiedergeburt" und "Wiedergeburt der Seele im Geiste" In 11.GEJ 50 – 52 wird von einer "seelischen Wiedergeburt" gesprochen. Dieser Begriff kommt im Jesuswerk durch Jakob Lorber (JL) nicht vor.
4.2.6. Auslegung-2: "Seele" = substanzielle Seele2+1 = [MG+2] + [NS+1] = der höher-substanzielle Menschen-Geist+2 [MG+2] + die nieder-substanzielle Natur-Seele+1 [NS+1] gemäß den Ziffern: (1.2.) und (1.1.) des A3085.040.
5. Stammt der Begriff: "Wiedergeburt der Seele" aus 11.GEJ 50 – 52 aus einem asiatischen Weltbild?
5.1. These:
Die "Wiedergeburt der Seele" in 11.GEJ 50 – 52 stammt aus einem theosophisch-asiatischen Weltbild, denn sie wird mit dem "Nirwana" verglichen.
6. Der 3.Vollendungsgrad gemäß 7.GEJ 155,10 – 17
Das 11.GEJ 50 – 52 hat den direkten Weg der diesseitigen höchsten Vollendung im 3. Vollendungs-Grad (jl.ev07.155,10-17) nicht erkannt. [GEJ.07_155,10] Aber es gibt noch einen dritten und allerhöchsten Grad der innersten Lebensvollendung. [GEJ.07_155,11] Worin aber besteht denn diese, und wie kann der Mensch sie erreichen? [GEJ.07_155,12] Diese besteht darin, daß der vollendete Mensch, wohl wissend, daß er nun als ein mächtiger Herr der ganzen Natur ohne Sünde tun kann, was er nur immer will, aber dennoch seine Willenskraft und Macht demütig und sanftmütig im Zaume hält und bei jedem seinem Tun und Lassen aus der pursten Liebe zu Gott nicht eher etwas tut, als bis er unmittelbar von Gott aus dazu beordert wird, – was eben für den vollendeten Herrn der Natur auch noch eine recht starke Aufgabe ist, weil er in seiner vollen Weisheit allzeit erkennt, daß er nach dem in ihm selbst wohnenden Willen aus Gott nur recht handeln kann. [GEJ.07_155,13] Doch ein noch tiefer gehender Geist erkennt es auch, daß zwischen dem sonderheitlichen Willen Gottes in ihm und dem freiesten und endlos allgemeinsten Willen in Gott noch ein großer Unterschied besteht, weshalb er seinen sonderheitlichen Willen ganz dem allgemeinsten göttlichen Willen vollkommen unterordnet und nur dann aus schon immer eigener Kraft etwas tut, wenn er dazu unmittelbar von dem alleinigen und eigensten Willen in Gott beordert wird. Wer das tut, der ist in sich zur innersten und allerhöchsten Lebensvollendung gelangt, welche da ist die Lebensvollendung im dritten Grade. [GEJ.07_155,14] Wer diese erlangt, der ist auch völlig eins mit Gott und besitzt gleich Gott die höchste Macht und Gewalt über alles im Himmel und auf Erden, und niemand kann sie ihm ewig mehr nehmen, weil er vollkommen eins mit Gott ist. [GEJ.07_155,15] Aber zu dieser höchsten Lebensvollendung, in der sich die Erzengel befinden, kann niemand gelangen, bevor er nicht den ersten und zweiten Grad der Lebensvollendung erlangt hat. [GEJ.07_155,16] Es hat aber ein jeder Erzengel die Macht, alles das in einem Augenblick zu bewirken, was endlos alles Gott Selbst bewirken kann; aber dessenungeachtet wirkt doch kein Erzengel pur aus sich etwas, sondern erst dann, wenn er dazu von Gott Selbst beheißen ward. Darum bitten selbst die höchsten Erzengel Gott allzeit, so sie diese oder jene Mängel, besonders bei den Menschen dieser Erde, sehen, daß Gott sie beheißen möge, dieses oder jenes zu tun. [GEJ.07_155,17] Sehet diesen Jüngling [=Raphael] an! Er befindet sich im vollen dritten Grade der inneren Lebensvollendung, und sein Wille ist schon so gut wie eine vollbrachte Tat; aber er tut dennoch aus sich heraus und für sich nichts, sondern nur das, was Ich will. So Ich ihm aber sage: ,Nun handle pur aus dir und für dich!‘, so wird er dann auch das tun und zeigen, was in ihm ist.“ [GEJ.03_180,04] [Raphael:] Den [geschaffenen, höher-essenziellen+4 Pfingst-]Geist [PG+4] aber, und noch mehr die eigenste Liebesflamme aus dem Gottesherzen [= den ungeschaffenen Pfingst-Geist∞], der zufolge ihr erst so eigentlich zu wahren Gotteskindern werdet, bekommet ihr Menschen dieser Erde eben jetzt erst und seid demzufolge unaussprechbar über uns hinaus bevorzugt, und wir werden euren Weg zu wandeln haben, um euch gleich zu werden.
7. Der 2.Vollendungsgrad gemäß 7.GEJ 155,7 – 9
Der 2.Vollendungsgrad gemäß 7.GEJ 155,7 – 9 entspricht der höchsten Vollkommenheit des NT = entspricht der NT-Vollendung = entspricht der Gotteskindschaft, die erst durch Golgatha ermöglicht worden ist. [GEJ.07_155,07] Versteht er nun auch, mit allen seinen Sinnen dahin einen festen Bund zu schließen, daß sie sich von allen irdischen Anreizungen abwenden und sich pur dem rein geistigen Wesen zukehren, so ist das schon ein sicheres und lebenslichtvolles Zeichen, daß der innere Geist aus Gott die Seele ganz durchdrungen hat, und der Mensch befindet sich da im zweiten Grade der inneren, wahren Lebensvollendung. [GEJ.07_155,08] In diesem Grade ist dem Menschen auch jene Stärke und Lebensfreiheit eigen geworden, daß er, weil er in seiner Seele ganz erfüllt ist mit dem Willen Gottes und nach demselben handeln kann, keine Sünde je mehr begehen kann; denn da er selbst rein geworden ist, so ist ihm auch alles rein. [GEJ.07_155,09] Aber obwohl der Mensch da schon ein vollkommener Herr der gesamten Natur ist und die hellste Überzeugung in sich hat, daß er unmöglich mehr fehlen kann, da all sein Tun von der wahren Weisheit aus Gott geleitet wird, so ist und bleibt er dadurch doch nur im zweiten Grade der inneren Lebensvollendung. [GEJ.07_155,15] Aber zu dieser höchsten Lebensvollendung [des 3.Grades], in der sich die Erzengel befinden, kann niemand gelangen, bevor er nicht den ersten und zweiten Grad der Lebensvollendung erlangt hat.
Das 11.GEJ 50 – 52 hat auch den 2. Vollendungs-Grad gemäß 7.GEJ 155,7 - 9) = Wiedergeburt des Geistes = NT-Vollendung = nicht richtig erkannt.
Da gemäß der Ziffer: (6.2.9.) das 11.GEJ 50 – 52 die diesseitige höchste Vollendung im 3. Vollendungs-Grad gemäß 7.GEJ 155, 10 – 17 voll erkannt hat, so hat das 11.GEJ 50 – 52 auch den 2. Grad der Lebensvollendung voll erkannt, weil gemäß der Ziffer: (7.2.2.) der 3. Grad der Lebensvollendung den 2. und 1. Grad der Lebensvollendung voraussetzt.
8. Der 1.Vollendungsgrad gemäß 7.GEJ 155,6
Der 1.Vollendungsgrad gemäß 7.GEJ 155,6 entspricht der höchsten Vollkommenheit des AT = entspricht der AT-Vollendung. [GEJ.07_155,06] Wer sonach durch den festen und lebendigen Glauben, durch die Liebe zu Gott und zum Nächsten und durch die ungezweifelte Hoffnung alle die argen Leidenschaften seines Fleisches bekämpfen kann und sonach völlig Herr über sich wird, der wird dann auch bald Herr der ganzen äußeren Natur und befindet sich eben dadurch, daß er vollkommen Herr über sich geworden ist, auch schon im ersten Grade der wahren, inneren Lebensvollendung, obwohl es da noch zu öfteren Malen an allerlei Versuchungen keinen Mangel haben wird, die ihn zur Begehung einer oder der andern leichten Sünde reizen werden. [GEJ.07_155,15] Aber zu dieser höchsten Lebensvollendung, in der sich die Erzengel befinden, kann niemand gelangen, bevor er nicht den ersten und zweiten Grad der Lebensvollendung erlangt hat.
9. Stiftet das 11.GEJ 50 – 52 mit den Begriffen: "Wiedergeburt der Seele" und "Wiedergeburt des Geistes" eine weitgehende Verwirrung?
Das 11.GEJ 50 – 52 stiftet mit den Begriffen: "Wiedergeburt der Seele" und "Wiedergeburt des Geistes" eine weitreichende Begriffsverwirrung und Unklarheit. [GEJ.11_051,14] Sagte Ich: „Was ihr jetzt fassen könnt, sollt ihr hören! Doch kann euch alles erst völlig klar werden in Meinem Reiche, wo ihr mit eigenen Augen und Sinnen die Bestätigung finden werdet. Aber nicht nur euretwegen, sondern auch eurer Nachfolger wegen müsst ihr wissen, was Ich mit der Wiedergeburt des Geistes meine und andeuten will. – So höret denn!“ [GEJ.11_052,02] Solche wiedergeborene+2 Menschen können und müssen auch sehr gerechte Menschen sein, wie es solche auch zu allen Zeiten stets gegeben hat, die diese äußerste Seelenvollendung [AT-Vollendung] besaßen; aber sie brauchten deswegen noch nicht bis zur Gemeinschaft mit dem persönlich wirkenden Gottgeiste [NT-Vollendung] gelangt zu sein. [GEJ.11_052,03] Ja, bis jetzt war das überhaupt noch nicht möglich, weil außer in Mir die Gottheit überhaupt noch nicht persönlich anschaubar [im Geschaffenen] vorhanden war! Alle die Gerechten vor Meinem Leibesleben, welche die Wiedergeburt+2 der Seele2+1 {[MG+2] + [NS+1]} erlangten, konnten dessen ungeachtet noch lange nicht die Gottheit schauen, so wie ihr Sie schauet. Es zeigen deswegen ihre Lehren auch an, dass das Eindringen in die höchste Vollendung ihnen als ein Aufgehen in die Unendlichkeit erschien, weil Gott Selbst, als unpersönliches Wesen [im Geschaffenen], eben die Unendlichkeit bedeutet, in der das Wehen Seiner Kraft wohl geistig empfunden werden kann, nicht aber der Seele2+1 {[MG+2] + [NS+1]} damals anschaulich in einer Person [im Geschaffenen] dargestellt werden konnte. [GEJ.11_052,04] Erst nach Meinem Tode, wenn dieser Mein Leib aufgenommen sein wird als ein Kleid der allmächtigen, unendlichen Gottheit Selbst [die unendliche Gottheit kann nur dann bekleidet werden, wenn Sie in ihrem Kern der ewige ungeschaffene Urmensch: Jehova ist], werden alle diejenigen, die vor dieser Meiner Zeit das Leibesleben verlassen haben, auch imstande sein, durch Anschauung der nun [im Geschaffenen] persönlichen Gottheit in ewiger Gemeinschaft mit Dieser zu leben, und zwar in einer Stadt, welche Ich euch bereits gezeigt habe, als jene zwölf leuchtenden Säulen die Jerusalemer nächtlich erschreckten, und welche das wahre himmlische Jerusalem, die ewige Stadt Gottes, darstellt. Dieses gemeinschaftliche ewige Zusammenwohnen Gottes mit Seinen Kindern ist die Wiedergeburt+3 des Geistes+3 [RG+3]. [GEJ.11_052,05] Sehr wohl werden nach Mir noch viele die Wiedergeburt+2 der Seele2+1 {[MG+2] + [NS+1]} erreichen können, daher auch sehr selig und glücklich sein, ohne aber diese höchste und letzte Stufe zu erringen. Viele Abgesandte Meines Geistes∞ kamen zur Erde nieder und zeigten den verirrten Menschen die Wege, wie sie zum Frieden und zur inneren Erleuchtung gelangen konnten, ohne aber imstande zu sein, die direkten Wege zu Mir zu zeigen, weil diese ja noch nicht geöffnet waren. Alle, welche also die früheren Wege wandeln wollen, können daher sehr wohl zur Wiedergeburt+2 der Seele2+1 {[MG+2] + [NS+1]} gelangen, aber nicht zur Gemeinschaft mit Mir. [GEJ.11_052,06] Letzteres ist nur möglich durch den Glauben an Mich, dass Ich wahrlich bin Christus, der Gesalbte, dem alle Kraft und Herrlichkeit des Vaters ist gegeben worden, damit die Menschen glücklich und höchst selig werden durch den Sohn. Ich bin die Pforte, – eine andere gibt es nicht! Wer die Wege zum Himmel betreten will, ohne Mich kennen zu wollen, der kann wohl einen hohen Grad von Vollkommenheit erreichen, nie aber in klare, anschauliche Gemeinschaft mit Gott Selbst gelangen. – Habt ihr das nun verstanden?“
10. "Wiedergeburt der Seele" (11.GEJ 50 – 52);
1. Vollendungsgrad (7.GEJ 155,6); AT-Vollendung
Die "Wiedergeburt der Seele" (11.GEJ 50 – 52) entspricht dem 1.Vollendungsgrad(7.GEJ 155,6) und somit der AT-Vollendung.
11. AT-Vollendung, NT-Vollendung und ungeschaffener Gottesfunke
[HGt.02_072,18] Als ich aber dieses Sonnenherz stets mehr und mehr betrachtete, da entdeckte ich auf einmal in der Mitte dieses Sonnenherzens ein kleines, Dir, o heiliger Vater, vollkommen ähnliches, lebendiges Abbild, – wusste aber nicht, wie solches möglich. [HGt.02_072,19] Da ich aber darüber nachdachte, da ergriff mich auf einmal eine unaussprechliche Wonne, und Dein lebendiges Bild öffnete alsbald den Mund und redete zu mir aus dem Sonnenherzen des neuen Menschen in mir folgendes: [HGt.02_072,20] ,Richte empor nun deine Augen, und du wirst bald gewahr werden, woher und wie Ich in dir nun lebendig wohne!‘ [HGt.02_072,21] Und ich richtete alsbald meine Augen aufwärts und erschaute sogleich in einer endlosen Tiefe der Tiefen der Unendlichkeit ebenfalls eine unermessßlich große Sonne und in der Mitte dieser Sonne aber dann bald Dich Selbst, o heiliger Vater! [HGt.02_072,22] Von Dir aus aber gingen endlos viele überlichte Strahlen, und einer dieser Strahlen fiel in das Sonnenherz im neuen Menschen in mir und bildete also Dich Selbst lebendig in mir.
(Mit Genehmigung des Verfassers, 6/014)
|