Kommentare zu einigen Gedanken von Hans Küng
Wilfried Schlätz
1. Ist Jesus gescheitert? 2. Hat sich Jesus bei der Naherwartung geirrt? 1. Ist Jesus gescheitert? WS-A3178.04
1. Thesen: 1) Im Hebräischen Text steht: JHWH, das seit dem Mittelalter mit "Jehova" übersetzt und ausgesprochen wurde, das Luther immer mit "HErr" übersetzte und das noch bis 1996 im alten Gesangbuch stand: "Lied 237: "Dir, Dir, Jehova, will ich singen". Erst in dem neuen Gesangbuch ab 1. Advent 1996 wurde dieses Lied umgedichtet in: Lied 328: "Dir, Dir, O Höchster, will ich singen". Nur durch die neue Sekte der "Jehovas Zeugen" ist das bis dahin volkstümliche Wort: "Jehova" in Misskredit geraten und wird in den Kirchen nicht mehr verwendet. [WCR 82]2) I. Jehovah Gott ist herabgekommen und hat das [geschaffene] Menschliche angenommen, die Menschen zu erloesen und selig zu machen…. sobald aus dem Worte [= Bibel] bewiesen wird, dass Jehovah Gott selbst herabgestiegen, und Mensch und auch Erloeser geworden ist. 2) WCR = Wahre Christliche Religion Nr.82 [WCR 20] II. Dass diese Form die eigentliche menschliche ist, das heisst, dass Gott der eigentliche Mensch ist, [GLW 11]3) GOTT IST DER EIGENTLICHE MENSCH. 3) GLW = Göttliche Liebe und Weisheit Nr.11 [GLW 18] ...und weil Er Mensch ist, so hat Er einen Leib und alles, was zu einem Leibe gehoert. Er hat also Antlitz, Brust, Unterleib, Lenden und Fuesse; denn ohne dieses waere Er nicht Mensch. Und weil Er jenes hat, so hat Er auch Augen, Ohren, Nase, Mund und Zunge; dann auch des Menschen innere Teile, also Herz und Lunge, und was von diesen abhaengt; welches alles zusammengenommen macht, dass der Mensch Mensch ist. [RB4).01_126,01] „Jesus, der Gekreuzigte, ist allein Gott über alle Himmel und über alles, was den unendlichen Raum erfüllt. Er allein ist der Urschöpfer aller Dinge, aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er ist der Vater Seinem urewigen Liebewesen nach, der ewige Sohn Seiner Weisheit und der allein Heilige Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Wirkung nach. [RB.01_126,02] An diesen Jesus wende dich im Herzen wahrhaftig und getreu. Liebe Ihn, der dich so sehr liebte, daß Er aus Liebe zu dir wie zu allen Menschen die Menschennatur annahm und des Leibes bittersten Tod über Sich kommen ließ, auf daß dir und allen Menschen ein ewiges Leben ermöglicht werde! [RB.01_126,03] Das ewige, Gott völlig gleiche, seligste Leben ist durch Ihn allein ermöglicht worden und als ein unendlicher Schatz gegeben aller Kreatur. Es bedarf nun nichts mehr, als diese große Gabe des heiligen Vaters liebewillig zu verlangen und dankbarst anzunehmen – und der Mensch wird selig leben in Ewigkeit in Gottes Gesellschaft wie ein zweiter [relativer] Gott [denn wir alle haben einen Anfang]. [RB.01_126,04] Gott, der da ist unser aller Vater Jesus, ist die reinste Liebe, die niemanden richtet und jeden selig machen will. Nur muß der Mensch auch das wollen, was Gottes reinste Liebe will. Denn Gott tut niemandem einen Zwang an, am wenigsten in dieser Welt der Geister. Daher wird jedem nur das zuteil, was er selbst will. Was du demnach willst, das wirst du auch empfangen! [Wer nach den Prinzipien der Hölle (Eigenliebe, Selbstsucht, Hochmut und Herrschsucht) leben will, der wird seine eigene Hölle empfangen. Wer nach den Prinzipien des Himmels (Liebe zu Jesus, Liebe zum Nächsten, wahre Demut) leben will, der wird den Himmel empfangen]. [RB.01_126,05] Es gibt aber kein Leben und keine Seligkeit außer in der reinen Gottesliebe. Wer diese in sich aufgenommen hat und selbst das will, was diese heilige Liebe will, der lebt und ist selig für ewig.“ 4) RB = Robert Blum = Von der Hölle bis zum Himmel, Bd. 2, Kap. 126,1
[GS5).02_013,05] Vor der Darniederkunft des Herrn konnte nimmerdar ein Mensch mit dem eigentlichen Wesen Gottes sprechen. Niemand konnte dasselbe je erschauen, ohne dabei das Leben gänzlich zu verlieren, wie es denn auch bei Moses heißt: „Gott kann niemand sehen und leben zugleich!“ Es hat sich zwar der Herr in der Urkirche, wie auch in der Kirche des Melchisedek, zu der sich Abraham bekannte, wohl öfter persönlich gezeigt und hat gesprochen mit Seinen Heiligen und Selbst gelehrt Seine Kinder. Aber dieser persönliche Herr war eigentlich doch nicht unmittelbar der Herr Selbst, sondern allzeit nur ein zu diesem Zwecke mit dem Geiste Gottes erfüllter Engelsgeist. [GS.02_013,06] Aus solch einem Engelsgeiste redete dann der Geist des Herrn also, als wenn unmittelbar der Herr Selbst redete. Aber in einem solchen Engelsgeiste war dennoch nie die vollkommenste Fülle des Geistes Gottes gegenwärtig, sondern nur insoweit, als es für den bevorstehenden Zweck nötig war. [GS.02_013,07] Ihr könnet es glauben: in dieser Zeit konnten auch nicht einmal die allerreinsten Engelsgeister die Gottheit je anders sehen als ihr da sehet die Sonne am Firmamente. Und keiner von den Engelsgeistern hätte es je gewagt, sich die Gottheit unter irgendeinem Bilde vorzustellen, wie solches auch noch unter Mosis Zeiten dem israelitischen Volke auf das strengste geboten wurde, daß es sich nämlich von Gott kein geschnitztes Bild, also durchaus keine bildliche Vorstellung machen sollte. [GS.02_013,08] Aber nun höret: Diesem unendlichen Wesen Gottes hat es einmal wohlgefallen, und zwar zu einer Zeit, in welcher die Menschen am wenigsten daran dachten, Sich in Seiner ganzen unendlichen Fülle zu vereinen und in dieser Vereinigung anzunehmen die vollkommene menschliche Natur! [GS.02_013,09] Nun denket euch: Gott, den nie ein geschaffenes Auge schaute, kommt als der von der allerunendlichsten Liebe und Weisheit erfüllte Jesus auf die Welt! [GS.02_013,10] Er, der Unendliche, der Ewige, vor dessen Hauche Ewigkeiten zerstäuben wie lockere Spreu, wandelte und lehrte Seine Geschöpfe, Seine Kinder, nicht wie ein Vater, sondern wie ein Bruder! [GS.02_013,11] Aber das alles wäre noch zu wenig. Er, der Allmächtige, läßt sich sogar verfolgen, gefangennehmen und dem Leibe nach töten von Seinen nichtigen Geschöpfen! Saget mir: Könntet ihr euch eine unendlich größere Liebe, eine größere Herablassung denken, als diese, die ihr an Jesu kennet?! [GS.02_013,12] Durch diese unbegreifliche Tat hat Er alle Dinge des Himmels anders gestaltet. Wohnt Er auch in Seiner Gnadensonne, aus welcher das Licht allen Himmeln unversiegbar zuströmt, so ist Er aber dennoch ganz derselbe leibhaftige Jesus, wie Er auf der Erde in all Seiner göttlichen Fülle gewandelt ist als ein wahrer Vater und Bruder, als vollkommener Mensch unter Seinen Kindern gegenwärtig. Er gibt all Seinen Kindern alle Seine Gnade, Liebe und Macht und leitet sie Selbst persönlich wesenhaft, endlos mächtig zu wirken in Seiner Ordnung! [GS.02_013,13] Ehedem war zwischen Gott und den geschaffenen Menschen eine unendliche Kluft, aber in Jesu ist diese Kluft beinahe völlig aufgehoben worden; denn Er Selbst, wie ihr wisset, hat uns dieses ja doch sichtbar angezeigt, fürs erste durch Seine menschliche Darniederkunft, fürs zweite, daß Er uns nicht einmal, sondern zu öfteren Malen Brüder nannte, fürs dritte, daß Er mit uns aß und trank und alle unsere Beschwerden mit uns trug, zum vierten, daß Er als der Herr der Unendlichkeit sogar der weltlichen Macht Gehorsam leistete, zum fünften, daß Er sich hat von weltlicher Macht sogar gefangennehmen lassen, zum sechsten, daß Er sich sogar durch die weltlich mächtige Intrige hat ans Kreuz heften und töten lassen, und endlich zum siebenten, daß Er Selbst durch Seine Allmacht den Vorhang im Tempel, welcher das Allerheiligste vom Volke trennte, zerrissen hat! [GS.02_013,14] Daher ist Er auch der alleinige Weg, das Leben, das Licht und die Wahrheit. Er ist die Türe, durch welche wir zu Gott gelangen können, d.h. durch diese Türe überschreiten wir die unendliche Kluft zwischen Gott und uns, und finden da Jesum, den ewigen, unendlich heiligen Bruder! [GS.02_013,15] Ihn, der es also gewollt hat, daß diese Kluft aufgehoben würde, können wir denn nun doch sicher über alles lieben! 5) GS = Geistige Sonne, Bd.2, Kap.13 (1966 Chr.Kaiser-Verlag, München, S.48): [JJ.6)01_000,01] 1. Ich lebte die bekannte Zeit bis zum dreißigsten Jahre geradeso, wie da lebt ein jeder wohlerzogene Knabe, dann Jüngling und dann Mann, und mußte durch den Lebenswandel nach dem Gesetze Mosis die Gottheit [= das Gotteszentrum = den ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA] in Mir – wie ein jeder Mensch Mich in sich – erst erwecken. [JJ.01_000,02] Ich Selbst habe müssen so gut wie ein jeder andere ordentliche Mensch erst an einen Gott zu glauben anfangen und habe Ihn dann stets mehr und mehr mit aller erdenklichen Selbstverleugnung auch müssen mit stets mächtigerer Liebe erfassen und Mir also nach und nach die Gottheit [= das Gotteszentrum JEHOVA] erst völlig untertan machen. [JJ.01_000,03] Also war Ich, als der Herr Selbst, ein lebendiges Vorbild für jeden Menschen, und so kann nun deshalb auch ein jeder Mensch Mich geradeso anziehen, wie Ich Selbst die Gottheit in Mir angezogen habe, und kann mit Mir selbständig ebenalso völlig Eins werden durch die Liebe und durch den Glauben, wie Ich Selbst als Gottmensch in aller endlosen Fülle vollkommen Eins bin mit der Gottheit [mit dem ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA]. [JJ.01_000,04] 2. Auf die Frage, wie die Kindes-Wunder Jesu und dessen göttlich geistige Tätigkeit mit Seinem gleichsam isolierten Menschsein in den Jünglings- und Mannesjahren und in diesen wieder die in denselben verrichteten Wunder zusammenhängen, wenn man sich Ihn in diesen Jahren nur als Mensch denken solle, – diene als Antwort der Anblick eines Baumes vom Frühjahre bis in den Herbst. [JJ.01_000,05] Im Frühjahre blüht der Baum wunderbar und beherrscht ihn eine große Tätigkeit. Nach dem Abfalle der Blüte wird der Baum wieder, als wäre er untätig. Gegen den Herbst hin aber erscheint der Baum wieder in seiner vollsten Tätigkeit: die Früchte, die sicher wunderbaren, werden gewürzt, gefärbt, schöner denn vorher die Blüte, und also gereift, und der ihnen gegebene Segen wird seiner Bande los und fällt als solcher in den Schoß der hungrigen Kindlein. [JJ.01_000,06] Mit dem Auge des Herzens wird man imstande sein, dies Bild zu fassen, aber niemals mit den Augen des Weltverstandes. – Die fraglichen Stellen, ohne der Gottheit Jesu nahe zu treten, sondern diese im Glauben des Herzens, der da ist ein Licht der Liebe zu Gott, festhaltend – lassen sich nur zu leicht erklären, sobald man aus dem Herzen heraus rein wird, daß die volle Einung der Fülle der Gottheit [des ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA] mit dem [geschaffenen] Menschen Jesu nicht auf einmal, wie mit einem Schlage, sondern – wie alles unter der Leitung Gottes – erst nach und nach, gleich dem sukzessiven Erwachen des göttlichen Geistes im Menschenherzen, und erst durch den Kreuzestod vollends erfolgt ist; obschon die Gottheit [= das Gotteszentrum JEHOVA] in aller ihrer Fülle auch schon im Kinde Jesus wohnte, aber zur Wundertätigkeit nur in der Zeit der Not auftauchte. [JJ.01_000,07] 3. Der leibliche Tod Jesu ist die tiefste Herablassung der Gottheit [des ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA] in das Gericht aller Materie und somit die eben dadurch mögliche vollends neue Schaffung der Verhältnisse zwischen Schöpfer und Geschöpf. [JJ.01_000,08] Durch den Tod Jesu erst wird Gott Selbst vollkommen Mensch und der geschaffene Mensch zu einem aus solcher höchsten göttlichen Gnade neu gezeugten Kinde Gottes, also zu einem [relativen] Gotte [mit einem Anfang], und kann erst also als Geschöpf seinem Schöpfer als dessen vollendetes Ebenmaß gegenüberstehen und in Diesem [Gottmenschen JESUS-JEHOVA] seinen Gott, Schöpfer und Vater schauen, sprechen, erkennen und über alles lieben und allein dadurch gewinnen das vollendete ewige, unzerstörbare Leben in Gott, aus Gott und neben Gott. Dadurch ist aber auch des Satans Gewalt (besser: Wille) dahin gebrochen, daß er die vollste Annäherung der Gottheit zu den Menschen, und umgekehrt dieser ebenalso zur Gottheit, nicht mehr verhindern kann. [JJ.01_000,09] Noch kürzer gesagt: Durch den Tod Jesu kann nun der Mensch vollends mit Gott fraternisieren, und dem Satan ist da kein Zwischentritt mehr möglich; darum es auch im Worte zu den grabbesuchenden Weibern heißt: „Gehet hin und saget es Meinen Brüdern!“ – Des Satans Walten in der äußeren Form mag wohl stets noch bemerkbar sein, aber den einmal zerrissenen Vorhang zwischen der Gottheit und den Menschen kann er ewig nicht mehr errichten und so die alte unübersteigbare Kluft zwischen Gott und den Menschen von neuem wiederherstellen. [JJ.01_000,10] Aus dieser kurzen Erörterung der Sache aber kann nun jeder im Herzen denkende und sehende Mensch sehr leicht und klar den endlosesten Nutzen des leiblichen Todes Jesu einsehen. Amen. 6) = "Jugend Jesu", Kapitel 0 [JJ.01_299,01] Nach dem aber heißt es in der Schrift: Und Er nahm zu an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen und blieb untertänig und gehorsam Seinen Eltern, bis da Er Sein Lehramt antrat. [JJ.01_299,02] Frage: Wie konnte Jesus denn als das alleinig ewige Gottwesen an Weisheit und an Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war? [JJ.01_299,03] Und wie namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos allervollkommenste Wesen war? [JJ.01_299,04] Um das richtig zu fassen, muß man Jesum nicht abgeschlossen als den alleinigen Gott ansehen; [JJ.01_299,05] sondern man muß sich Ihn als einen Menschen darstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit [der ewige ungeschaffene Urmensch JEHOVA] Sich gerade also untätig scheinend einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist eingekerkert ist. [JJ.01_299,06] Was aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu machen in sich, [JJ.01_299,07] das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das Gottwesen [den ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA] in Ihm frei zu machen, auf daß Er eins würde mit Ihm. [JJ.01_299,08] Es muß aber jeder Mensch gewisse Schwächen in sich tragen, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist. [JJ.01_299,09] Die Fesseln können aber erst dann zersprengt werden, wenn die mit dem Fleische vermengte Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung also gestärkt hat, daß sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten. [JJ.01_299,10] Aus dem Grunde kann der Mensch eben auch nur durch allerlei Versuchungen seine Schwächen gewahren und erfahren, wie und worin sein Geist geknebelt ist. [JJ.01_299,11] Wenn er dann gerade in diesen Punkten sich in seiner Seele selbst verleugnet, so löset er dadurch dem Geiste die Fesseln ab und fesselt damit die Seele. [JJ.01_299,12] Ist dann mit der gerechten Zeit die Seele mit allen den ehemaligen Geistesbanden gefestet, so geht dann freilich ganz natürlich der ganz entfesselte Geist in die ganze starke Seele über, [JJ.01_299,13] und diese gelangt dadurch in alle himmlische Machtvollkommenheit des Geistes und wird dadurch für ewig vollkommen Eins mit ihm. [JJ.01_299,14] In dem Ablösen einer Fessel um die andere aber besteht das Zunehmen der Seele in der geistigen Kraft, welche da ist die Weisheit und die Gnade. [JJ.01_299,15] Die Weisheit ist das helle Schauen der ewigen Ordnung Gottes in sich, und die Gnade ist das ewige Liebelicht, durch das alle die endlosen und zahllosen Dinge, ihre Verhältnisse und Wege erleuchtet werden! [JJ.01_299,16] Wie aber das beim Menschen also der Fall ist, also war es auch bei dem Gottmenschen Jesus. [JJ.01_299,17] Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen und war mit um so mehr Schwächen behaftet, weil der allmächtigste Gottgeist [der ewige ungeschaffene Urmensch JEHOVA] Sich Selbst in die gewaltigsten Bande legen mußte, um in Seiner Seele [in der geschaffenen Seele JESU] gehalten werden zu können. [JJ.01_299,18] Also mußte die Seele Jesu auch die größten Versuchungen, Sich Selbst verleugnend, bestehen, um ihrem Gottgeiste [dem ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA] die Bande abzunehmen, Sich damit zu stärken für die endloseste Freiheit des Geistes aller Geister, und also völlig Eins zu werden mit Ihm. [JJ.01_299,19] Und ebendarin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als Sich der Gottgeist [der ewige ungeschaffene Urmensch JEHOVA] nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele [= mit der geschaffenen Seele JESU = mit dem geschaffenen Alltags-Ich-Bewusstsein JESU, das völlig der einzigartigen Individualität des innewohnenden ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA entsprach und daher göttlich war und ist!], welche [geschaffene Seele JESU] da war der eigentliche Sohn.
[JJ.01_300,01] Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre? [JJ.01_300,02] Er fühlte in Sich fortwährend auf das lebendigste die allmächtige Gottheit [den ewigen ungeschaffenen Urmenschen JEHOVA]; Er wußte es in Seiner Seele, daß alles, was die Unendlichkeit faßt, Seinem leisesten Winke untertan ist und ewig sein muß. [JJ.01_300,03] Dazu aber hatte Er den größten Drang in Seiner Seele, zu herrschen über alles. [JJ.01_300,04] Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, also auch Zorn, waren die Hauptschwächen Seiner Seele. [JJ.01_300,05] Aber Er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten tödlichsten Triebfedern Seiner Seele. [JJ.01_300,06] Den Stolz demütigte Er durch die Armut; aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles zugehörte, und Er aber dennoch nichts ,Mein‘ nennen durfte! [JJ.01_300,07] Die Herrschlust bändigte Er durch die Untertänigkeit und durch den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen gegen Ihn – o wie – gar nichts waren! [JJ.01_300,08] Seine ewige, allerhöchste Freiheit bestürmte Er eben damit, daß Er Sich, wennschon endlos schwer, den Menschen wie ein sklavischer Knecht zu den niedrigsten Arbeiten gefangengab. [JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele. [JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern. [JJ.01_300,11] Ja – in diesem Punkte hatte Er ungemein viel auszustehen, indem Sein Äußeres und der Ton Seiner Rede von höchst einnehmender Art waren, [JJ.01_300,12] aus welchem Grunde die fünf überaus schönen Cyreniusschen Mädchen [= 5 Pflegetöchter des römischen Oberstatthalters Cyrenius, welche er dem alten Vater Joseph zur Pflege anvertraut hatte und die mit JESUS zusammen aufwuchsen. Ebenso lebten die 5 Söhne des verwitweten und dann mit Maria formell verheirateten 70-jährigen Joseph aus dessen erster Ehe als Pflegebrüder JESU im Hause des alten Joseph; dies sind die in Matth. 13, 55+56 erwähnten Pflegegeschwister JESU!] in Ihn durch die Bank sterbensverliebt waren und untereinander wetteiferten, Ihm am besten zu gefallen. [JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“ [JJ.01_300,14] Da Er ferner die Bosheit der Menschen mit einem Blicke durchsah – und sah ihre Hinterlist und Heuchelei, Verschmitztheit und ihre Selbstsucht, [JJ.01_300,15] so ist es auch begreiflich, daß Er sehr erregbar war und konnte leichtlichst beleidigt und erzürnet werden; [JJ.01_300,16] aber da mäßigte Er Sein göttliches Gemüt durch Seine Liebe und darauf erfolgte Erbarmung. [JJ.01_300,17] Und also übte Er Sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen! [JJ.01_300,18] Aus dem aber läßt sich leicht ersehen, wie Jesus als Mensch die achtzehn Jahre unter beständigen harten Versuchungen und Bekämpfungen derselben zubrachte. – [JJ.01_300,19] Und da nun das für jedermann nutzbringend dargetan ist, so bleibt nichts mehr zu sagen übrig, außer die dreitägige Verhandlung mit den Weisen und Gelehrten im Tempel, die aber jetzt, wie noch so manches andere, nicht folgen kann. [JJ.01_300,20] Daher begnüget euch einstweilen mit dem, und das andere wird folgen, wenn ihr zum Knechte sagen werdet: [JJ.01_300,21] ,Komme, Bruder, zu uns im Namen des Herrn, und bleibe und wohne bei uns!‘ – – [JJ.01_300,22] Somit sei auch dies Werk geschlossen, und Mein Segen und Meine Gnade sei mit euch für und für! Amen, Amen, Amen. – – – 2. Hat Sich Jesus bei der Naherwartung geirrt? (WS-A3178.05)
[Hans Küng: "Jesus": 2012, Piper-Verlag, München, 2.Aufl.]: 1) Siehe Anmerkung 1) im genannten Aufsatz "Da sprach Jesu zu ihm (Petrus): Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, Ich könnte Meinen VATER bitten, dass Er Mir sogleich mehr als zwölf Legionen (12.000) Engel schickte? Wie würde aber dann die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?" 101. Kapitel [GEJ.06_101,01] Sagte einer von den zwanzig, der ein Schriftgelehrter des Tempels war: „Herr, da Dir alle Dinge bekannt und möglich sind, so könntest Du uns wohl aus dem Propheten Daniel, und besonders dessen siebentes Kapitel, ein wenig erklären! Dieser merkwürdige Seher gibt zwar eine eigentümliche Erklärung über sein Gesicht der vier Tiere, – aber die Erklärung ist ebenso unbestimmt und dunkel wie das geschaute Bild, das dem Seher Grauen erregte. – Könnten wir denn über dieses Gesicht von Dir keine nähere Aufklärung erhalten?“ [GEJ.06_101,02] Sagte Ich: „Oh, allerdings; aber auch dazu ist hier der Ort nicht, da diese Menschen von unserer Schrift wenig oder auch gar nichts wissen. Dann seid auch ihr selbst noch viel zuwenig in euren – sage – jenseitigen Geist eingedrungen und mit ihm noch zu wenig eins geworden, um das Gesicht des Sehers Daniel einzusehen und aus dem Fundamente zu fassen. Denn würdet ihr auch die zwei ersten Tiere zur Not begreifen, so könntet ihr doch nicht die zwei letzten begreifen, weil ihr Sein und Wirken den künftigen Zeiten aufbewahrt ist. Wie könnte man aber eurem noch bloß natürlichen Verstande etwas als hell erleuchtet darstellen, was auf der Erde noch nicht da war, sondern erst nach vielen Jahrhunderten sich abspielen wird?! [GEJ.06_101,03] Das einzige kann Ich euch sagen, daß die vier sonderbaren Tiere nicht etwa vier nebeneinander bestehende Reiche darstellen, wo vom letzten dann noch zehn Königreiche entstehen nach der Zahl der zehn Hörner, in deren Mitte dann noch ein elftes auf dem Haupte des Tieres hervorkam, dessentwegen drei der früheren zehn Hörner dem Tiere ausgerissen wurden, sondern nur vom Anfange der Menschenzeiten auf dieser Erde vier große aufeinanderfolgende Völkerseinsperioden bezeichnen, zu deren Vergangenheitserforschung viel chronologische Geschichtskenntnis und zu deren Zukunftsdurchschauung ein voll geöffnetes Geistesauge erfordert wird, das über Zeit und Raum hinausblicken kann im Lichte des Lichtes und im Leben des Lebens. [GEJ.06_101,04] Sehet, also soll das letzte Tier eiserne Zähne haben und alles um sich auffressen, und das elfte Horn habe Augen wie Menschenaugen und einen Mund und spräche große Dinge! [GEJ.06_101,05] Ja, Ich sage es euch, daß es unvermeidlich also kommen wird; aber so Ich es euch jetzt auch ein wenig erklären wollte, so würdet ihr von Meiner Erklärung ebensowenig verstehen, wie der Daniel selbst von jener Erklärung, die ihm der Geist gemacht hat, im Grunde des Grundes etwas verstanden hat. [GEJ.06_101,06] Es war Daniels fromme Seele wohl ganz geeignet, solche Gesichte zu schauen wie in einem lebhaften Traume, aber sie konnte sie auch nicht fassen, weil ihr jenseitiger Geist aus Gott mit ihr nicht eins werden und sein konnte, da Ich noch nicht im Fleische da war, um solch eine völlige Einigung zu ermöglichen. Diese volle Einigung aber wird auch erst dann völlig möglich sein, wenn Ich werde aufgefahren sein in Meine alte und nach dem auch ganz neue Heimat. [GEJ.06_101,07] Aus dem aber könnet ihr nun schon ganz klar entnehmen, daß euch Meine Erklärung über das ganze siebente Kapitel Daniels gar nichts nützen würde.“ [GEJ.06_101,08] Sagte nun Petrus: „Aber Herr, so wir irgendeinmal wieder ganz allein untereinander sind, dann könntest Du uns wohl einige Winke darüber geben! Denn ich sage nun selbst: Die Propheten, namentlich die vier großen, haben vieles niedergeschrieben, wie auch Moses, Elias, David und Salomo, – aber für wen? Bis auf uns hat sie kein noch so weiser Schriftgelehrter ordentlich verstanden, wir verstehen auch das wenigste davon, und den nach uns Kommenden wird es sicher auch um kein Haar besser ergehen. Und doch sind jene Bücher für die Menschen und für kein anderes Geschöpf geschrieben worden. Was nützen sie aber den Menschen, wenn sie solche nie und niemals ordentlich verstehen?“ [GEJ.06_101,09] Sagte Ich: „Oh, da irrst du dich ganz gewaltig! Wären jene Bücher der inneren Geistesweisheit also geschrieben, daß sie für jeden natürlichen Weltverstand schon auf den ersten Blick durch und durch verständlich wären, so würde sie der Mensch dann bald zur Seite legen und nicht einmal mehr ansehen. Welchen Nutzen hätte er dann davon?! [GEJ.06_101,10] So aber enthalten sie durchgreifend Geistiges von der einfachsten Kreatur bis in das tiefst Himmlisch-Göttliche und können daher von keinem natürlichen Weltverstande je völlig begriffen werden, sondern allein von dem reinen, vollkommen jenseitigen Geiste des Menschen. [GEJ.06_101,11] Eben das Nichtverstehen solcher Schriften ist ein Wecker des Geistes im Menschen und zeigt ihm, was und wie vieles ihm von der eigentlichen Lebensvollendung abgeht. Er wird daher solche Schriften öfter zur Hand nehmen und darüber Betrachtungen anstellen, wobei ihm von Zeit zu Zeit doch eines und das andere etwas klarer wird. Wenn er also durch seine Mühe und durch seinen Eifer hinter ein Lichtlein des Geistes gekommen ist, so wird er dann schon emsiger und emsiger im Forschen nach den inneren, geistigen Wahrheiten und wird sogestaltig zu stets mehr und mehr Licht und auch zu einer innigeren Verbindung mit seinem inneren, jenseitigen Geiste gelangen und wird dann auch seinen Nebenmenschen ein helleres Licht zu geben imstande sein, das ihnen sehr wohltun wird. [GEJ.06_101,12] Das aber würde nie geschehen, so diese Schriften in einer bloß rein naturmäßigen Art gegeben wären; und wären sie also gegeben, so könnte kein Geistiges und Himmlisch-Göttliches in ihren Worten zugrunde gelegt sein, wie Ich euch solches schon zu öfteren Malen ganz klar gezeigt habe. [GEJ.06_101,13] Was würdet ihr nun dazu sagen, so Ich euch kundgäbe, daß nach nahe 2000 Jahren, von jetzt an gerechnet, erstens diese Meine Lehre im allgemeinen noch ein viel schlechteres Gesicht haben wird denn jetzt das ärgste Heidentum und noch ärger sein wird als das nun blindeste Pharisäertum zu Jerusalem, das von nun an keine fünfzig Jahre mehr bestehen wird?! Was werdet ihr sagen, so Ich es euch eröffne, daß die Menschen in jener Zeit große künstliche Augen erfinden und machen werden, mit denen sie in große Tiefen des gestirnten Himmels hineinblicken und eine ganz andere Rechnung aufstellen werden, als sie die Ägypter aufgestellt haben?! Ja, die Menschen werden eiserne Wege machen und werden mit Feuer und Dampf in eisernen Wagen dahinfahren, so schnell, als wie da schnell fährt ein abgeschossener Pfeil durch die Luft! Sie werden mit ehernen Feuerwaffen einander bekämpfen und werden ihre Briefe durch den Blitz in alle Welt hinaustragen lassen, und ihre Schiffe werden sich ohne Segel und Ruder durch des Feuers Macht bewegen auf dem großen Weltmeere, so schnell und leicht, als wie schnell und leicht da fährt ein Aar durch die Luft; – und noch tausend und abermals tausend Dinge, von denen ihr euch keinen Begriff machen könnet. [GEJ.06_101,14] Und sehet, das alles fasset das vierte Tier [Daniel 7, 7 – 11] in sich und kann von euch nun nicht verstanden werden, weil ihr auch das, was Ich euch jetzt gesagt habe, nicht verstehen könnet! Aber im Geiste werdet ihr in kurzer Zeit das alles wohl verstehen und werdet aber auch niemandem eine andere Erklärung zu geben imstande sein, als wie Ich sie euch nun bei dieser Gelegenheit gegeben habe. Aber Ich werde euch später bei einer schicklichen Gelegenheit doch noch auch darüber etwas Näheres sagen. Für heute aber haben wir des Rechten und Guten zur Genüge getan, und so wollen wir uns denn nun wieder zur Leibesruhe begeben!“ [GEJ.04_112,03] Aber ihr, als die ersten Grundpfeiler Meiner Lehre, müsset für euch so manches mehr wissen im geheimen denn alle anderen zusammen, auf daß ihr nach einiger Zeit ja in keine Versuchung zum Abfalle von dieser Meiner Lehre gelangen möget. [GEJ.04_112,04] Es wird aber alles das [alle Lehren JESU während Seiner 3 Lehrjahre] dennoch nicht verloren gehen, und wenn da tausend und nicht ganz tausend Jahre von nun an verflossen sein werden und Meine Lehre nahe ganz in die schmutzigste Materie begraben sein wird, so werde Ich in jener Zeit schon wieder Männer [Jakob Lorber und Leopold Engel] erwecken, die das, was hier von euch und von Mir verhandelt ward und geschehen ist, ganz wortgetreu aufschreiben und in einem großen Buche [= das "Große Evangelium Johannes"; 10 Bände durch JL; der 11. Band durch Leopold Engel] der Welt übergeben werden, der dadurch vielseitig die Augen wieder geöffnet werden!“ [GEJ.04_112,05] Nota bene: Du, Mein Knecht und Schreiber [Jakob Lorber], meinst nun wohl, als hätte Ich damals dessen kaum erwähnt?! Willst du auch schwach werden im Glauben, wie du in deinem Fleische noch schwach bist?! Sieh, Ich sage es dir, daß Ich dem Cyrenius und dem Kornelius sogar deinen und mehrerer anderer Namen angegeben habe und sie nun auch die erfreulichsten Zeugen alles dessen sind, was Ich dir nun in die Feder sage. Aber Ich werde am Schlusse auch dir Namen [wurden nicht aufgeschrieben] ansagen, die von nun an in zweitausend Jahren noch Größeres niederschreiben und leisten werden als du nun! [2000 Jahre nach Jakob Lorber, also etwa im Jahre 3864 nach Chr. wird es erst die nächste, noch viel größere Offenbarung JESU geben!] – Solches merke dir vorderhand, und schreibe alles vollgläubig! [GEJ.04_112,06] Hierüber verwunderte sich Cyrenius sehr, und Kornelius fragte Mich um die Männer näher, denen solches verliehen wird. [GEJ.04_112,07] Und Ich gab ihnen den Stand und den Charakter und sogar die Namen an und setzte dazu: „Einer von denen, dem wohl das meiste geoffenbart wird [Jakob Lorber], mehr denn euch allen nun, wird in männlicher rechter Linie abstammen von Josephs ältestem Sohne [JOEL aus Josephs erster Ehe] und wird sonach auch ein rechter Nachkomme Davids sein dem Leibe nach. Er wird zwar sein gleich David schwachen Fleisches, aber dafür desto stärkeren Geistes! Wohl denen, die ihn hören und ihr Leben danach einrichten werden! [GEJ.04_112,08] Es werden aber auch die anderen Großgeweckten zumeist von David abstammen. Denn solche Dinge können nur solchen gegeben werden, die sogar fleischlich von dorther stammen, von wannen auch Ich fleischlich abstamme; denn auch Ich stamme ob der Maria, der Mutter dieses Meines Leibes, von David ab, da die Maria auch eine ganz reine Tochter Davids ist. Es werden in jener Zeit zwar diese Davidsnachkömmlinge sich zumeist in Europa aufhalten, aber darum werden sie dennoch ganz reine und echte Nachkommen des Mannes nach dem Herzen Gottes und fähig zur Tragung der größten Lichtstärke aus den Himmeln sein. Auf einen irdischen Thron werden sie wohl nimmer gelangen, aber desto mehr werden in Meinem Reiche ihrer harren, und Ich werde Meiner Brüder wohl allzeit gedenken! Auch die meisten Meiner Jünger, die hier sind, stammen männlicherseits von David ab und sind darum leiblich Meine Brüder in allem Ernste bis auf einen, der nicht von oben, sondern pur von dieser Welt her ist. Er sollte zwar nicht dabei sein, und doch muß er wieder dabei sein, auf daß das, was geschrieben stehet, erfüllet werde!“ [GEJ.04_112,09] Sagt Cyrenius ganz verwundert: „Also nur den Nachkommen Davids wirst Du allzeit Deinen Willen offenbaren? Sind denn Mathael, Zinka und Zorel auch Nachkommen des großen Königs? Denn denen offenbarst Du nun ja auch dasselbe wie den Nachkommen Davids!“ [GEJ.04_112,10] Sage Ich: „Freund, das hier geschieht nicht auf dem Wege der geheimen Offenbarung, sondern durch offenes Wort für jedes Fleischohr wohl vernehmbar! Aber ganz was anderes ist's, zu vernehmen das geheime, innere Wort, das da kommt von Meinem Herzen in das Herz dessen, der es in sich vernimmt; und dafür muß es schon eine gewisse vorbereitete Linie von Menschen geben, deren Inneres fähig ist, die Allgewalt und Allkraft Meines Wortes zu ertragen! Denn jeden Unvorbereiteten würde ein Jota nur, unmittelbar aus Mir kommend, schon zerstören und töten. Wenn es aber einmal geschrieben ist, da mögen es Menschen, die eines guten Willens und Sinnes sind, wohl lesen; es wird sie nicht nur nicht töten, sondern stärken und kräftigen zum ewigen Leben. [GEJ.04_112,11] Aber so es arge Weltmenschen lesen würden, um es zu verhöhnen, so würde es sie auch, wenngleich es nur geschrieben ist, zerstören und töten! – Nun weißt du auch, wie da diese Dinge stehen; und Ich sage nun, daß ihr euch bereit haltet, zu schauen die Wunder des Werdens, Seins und Bleibens für ewig!“
(Mit Genehmigung des Verfassers, 7/15) |