"...Da lasset euch durch solche Mückenklüfte nicht mehr beirren, sondern werdet dafür eifrige und wahre Täter des Wortes, so werdet ihr gar bald an keinen Widerspruch mehr stoßen." (HiG.03_42.03.28,20) 1. Falsches bei Jakob Lorber?
2. Der Staat Israel
Wilfried Schlätz
1. Falsches bei Jakob Lorber? WS-A3058a 1.1. Jesus durch Jakob Lorber(JL) [GEJ.07_119,04] Sagte Ich: „O ja, das ganz sicher, – doch denkwürdiger sind sie nicht als dieser See; denn in diesem See liegt eine große und sehr traurige Menschengeschichte begraben, gleichwie in dem euch Römern schon gar wohlbekannten Kaspischen Meere. Und darum sind diese Erscheinungen um vieles denkwürdiger denn jene eurer brennenden Berge, die Ich gar wohl kenne und auch gar wohl weiß, daß erst vor wenigen Dezennien durch den heftigen Ausbruch eures Vesuvs ein paar Städte gänzlich verschüttet worden sind. 1.2. Frage: Dies sagte Jesus etwa im Jahre 32 unserer Zeitrechnung. Vor wenigen Dezennien:
1.3. Stellungnahme:
[HGt.01_001,02] Und wer Mich aller Welt vorzieht, Mich liebt wie eine zarte Braut ihren Bräutigam, mit dem will Ich Arm in Arm wandeln. Er wird Mich allezeit schauen wie ein Bruder den andern Bruder, und wie Ich ihn schaute schon von Ewigkeit her, ehe er noch war. [HGt.01_002,10] Dieses aber sage Ich jetzt: daß Ich bin der alleinige, ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur als Vater Meinem Göttlichen nach, als Sohn Meinem vollkommen Menschlichen nach und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst. Nie habe Ich von jemandem etwas empfangen. Alles, was da ist, ist von Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir. Wie bin Ich denn ein Tyrann und ein Verdammungsurteilsprecher?! O ihr Toren! Ich liebe euch; ihr verachtet Mich. Ich bin euer Vater; ihr machet Mich zum Scharfrichter. Wo Ich segne, da fluchet ihr; wo Ich baue, da zerstöret ihr; was Ich aufrichte, das beuget ihr nieder; wo Ich säe, da leitet ihr erstickende Fluten darüber; ihr seid in allem wider Mich. Wäre Ich, wie ihr saget, daß Ich sei, – wahrlich, sage Ich euch, die Erde bestände schon lange nicht mehr, ja sie wäre sogar nie erschaffen worden! Weil Ich aber bin, wie Ich bin, so besteht noch alles, wie es war, und wie es sein wird ewig; und auch ihr werdet sein, wie ihr sein wollet, ohne Mein Verdammungsurteil, – denn ihr werdet sein, wozu ihr euch selbst werdet gemacht haben. Die aber Mich nehmen, wie Ich bin, und Mich lieben, wie Ich sie liebe, aus denen werde Ich machen, was sie wollen, damit ihre Freiheit und Freude vollkommen sei ewiglich. [HGt.01_003,08] Deinen Freunden und Brüdern sage ja in aller Liebe: Ich, ihr liebevollster Vater, habe schon Meine beiden Arme ausgestreckt, um sie allesamt an Mein Herz ewig, ewig zu drücken. Sie sollen sich ja nicht mehr von Mir wenden, sondern unverwandt sollen sie in Mein Angesicht schauen, und Mein Auge wird es ihnen sagen, ja laut verkünden wird es ihnen, wie sehr Ich sie liebe, und wie aufrichtig Ich es mit ihnen meine. [HGt.01_003,09] Sage ihnen: Ich habe ihre Sünden von Meinen Augen hinweggetan und habe sie gewaschen so weiß wie der Schnee; es ist nun kein Hindernis mehr. Ich will ihnen kein unsichtbarer Vater mehr sein; sie sollen Mich allzeit schauen und mit Mir tändeln und schäkern und sich freuen; alle ihre Sorgen sollen sie nun Mir übertragen. [HGt.01_003,10] Oh, mit welcher Freude will Ich fernerhin sorgen für sie! Oh, was sind alle Freuden und Seligkeiten Meiner Himmel für Mich, den Vater, gegen die, von Meinen lieben Kindern als einziger, wahrer Vater geliebt zu sein! [HGt.01_003,11] Siehe, alle Seligkeiten gebe Ich euch für diese einzige, die Ich nur für Mich bestimmt habe, und darum sollen Meine Kinder auch niemanden als Mich, Mich nur ganz allein, ihren Vater nennen; denn Ich bin es auch und bin es auch mit allem Rechte, und niemand kann Mir das Recht nehmen, da Ich der Einzige, Alleinige bin und außer Mir keiner mehr ist. [HGt.01_003,15] Sage ihnen ja ganz bestimmt und gewiss Meine Liebe harret ihrer, und Meine Arme will Ich nicht eher schließen, als bis sie allesamt in Meinen Armen ruhen werden, wo sie ihren liebevollsten, heiligen Vater von Angesicht zu Angesicht schauen werden und ihrer Freuden nimmer ein Ende sein wird. Amen! [GEJ.07_119,01] Es ward aber das zeitweilige Lichtauftauchen in der Gegend des Toten Meeres stets stärker und heftiger und wiederholte sich öfter als im Beginne. Es glich diese Naturszene einem fernen und starken Wetterleuchten. Es gab darum viel Stoff zu allerlei Besprechungen. [GEJ.07_119,02] Lazarus selbst meinte, daß er so etwas in solcher Heftigkeit noch nicht gesehen habe; auch die Judgriechen behaupteten das gleiche. Die armen Knechte und Arbeiter mit der noch immer anwesenden Ehebrecherin und die schöne Helias mit ihren Angehörigen sagten dasselbe und wunderten sich alle sehr über diese Erscheinung. [GEJ.07_119,03] Nur die Römer betrachteten diese Naturszene mit ganz gleichgültigen Augen, und Agrikola [ein sehr hoher römischer Patrizier] sagte zu Mir: „Herr, diese Naturszene ist nicht übel anzusehen; aber unsere brennenden Berge sind doch noch ganz etwas anderes!“ [GEJ.07_119,04] Sagte Ich: „O ja, das ganz sicher, – doch denkwürdiger sind sie nicht als dieser See; denn in diesem See liegt eine große und sehr traurige Menschengeschichte begraben, gleichwie in dem euch Römern schon gar wohlbekannten Kaspischen Meere. Und darum sind diese Erscheinungen um vieles denkwürdiger denn jene eurer brennenden Berge, die Ich gar wohl kenne und auch gar wohl weiß, daß erst vor wenigen Dezennien durch den heftigen Ausbruch eures Vesuvs ein paar Städte gänzlich verschüttet worden sind. [GEJ.07_119,05] Aber darum ist diese Erscheinung dennoch um vieles denkwürdiger; denn bei diesem Naturkampfe sind viele Tausende Menschenseelen mit beteiligt und werden von den Naturgeistern zum eitlen Kampfe gegen Mich mitgerissen, während bei euren Brennbergen bloß die Naturgeister gegen die Gesetze Meiner Ordnung kämpfen. Und sieh, darin besteht ein großer Unterschied! [GEJ.07_119,06] Damit du das aber noch genauer merkst, so will Ich dir die innere Sehe auf einige Augenblicke öffnen, und du wirst gar sonderbare Dinge zu sehen bekommen!“ [GEJ.07_119,07] In diesem Augenblick hatte Agrikola schon das zweite Gesicht und schrie bald laut auf: „Herr, erlöse mich von dieser Anschauung; denn ich schaue da ja Gräßliches über Gräßliches! Oh, welche Gestalten! Was wären unsere eingebildeten Furien dagegen! Da ist ja der ganze See und die Luft bis weit über die Wolkenregion mit zahllosen Zerrbildern der schauderhaftesten Art voll angefüllt! Oh, da gibt es ja einen gar verheerenden Krieg, und das von einer solch nie erhörten Grausamkeit, wie auf der Erde unter Menschen noch nie einer geführt worden ist! Ja, was wollen denn diese Wesen damit bezwecken? [GEJ.07_119,08] Ich sehe aber auch eine ebenso große Menge weißer und ernst-schöner Wesen dahin eilen, und jene wahren Scheusale fliehen vor ihnen. Wer sind denn diese weißen Menschengestalten, die dahereilen zu der Stätte der Gräuel über Gräuel?“ [GEJ.07_119,09] Sagte Ich: „Die grässlichen Gestalten sind die einstigen Sodomiten. Durch solchen Kampf, den sie gegen Mich führen wollen, werden sie mehr und mehr gesänftet, wie auch durch die nach ihnen eilenden weißen Geister, die wir die Geister des Friedens und der Ordnung nennen wollen, in eine größere Ordnung gebracht. [GEJ.07_119,10] Der Wind aber, der nun für das Außengefühl ganz kühl von Norden her weht, ist eben nichts anderes als jene vielen weißen Geister, vor denen die grimmigen und bösen Feuergeister, die aus dem See kommen, fliehen. Wenn du dich nun satt geschaut hast, so sei wieder naturwach!“ [GEJ.07_119,11] Hier ward Agrikola gleich wieder im ganz natürlichen Zustande und sagte zu Mir: „Herr, Herr, seitdem Sodom und Gomorra mit den anderen zehn Städten unterging, werden wohl schon über anderthalbtausend Jahre vorübergegangen sein, und jene damals gelebt habenden Seelen sollen im Reiche der Geister noch zu keiner lichteren Erkenntnis gekommen sein?“ [GEJ.07_119,12] Sagte Ich: „Ja, du Mein Freund, da hast du nun einen ganz kleinen Beweis tatsächlich selbst geschaut, wie schwer es ist, jenseits eine gänzlich verdorbene Seele nur insoweit zu bessern, daß sie dahin zu einer geringen Einsicht und Erkenntnis kommt, daß sie so böse ist und als solche nie in einen freien und seligen Zustand kommen kann. [GEJ.07_119,13] Wenn eine Seele das einmal einzusehen anfängt, so wird sie ihrer alten Bosheit selbst feind und fängt an, sie zu verachten und zu verabscheuen und sucht in sich selbst besser zu werden. Fällt sie dann und wann auch noch in eine alte Sünde zurück, so verharrt sie in derselben nicht, sondern bereut sie und hat keine Sehnsucht, sie wieder zu begehen. So werden nach und nach ihre bösen Leidenschaften vermindert und abgekühlt, und es wird also denn auch lichter und heller in einer solchen Seele. [GEJ.07_119,14] Und weil für solch eine Besserung einer bösen Seele zuerst die von dir gesehenen weißen Friedensgeister sorgen, so geht dann solch eine in sich gebesserte Seele zuerst zu diesen Geistern über und übt sich da in der Geduld und guten Ordnung und Ruhe. [GEJ.07_119,15] Ist sie darin bald selbst ganz lebensfest geworden, so kann sie dann auch in einen noch besseren Zustand übergehen, der ihr aber nicht als irgendein Lohn für ihr Besserwerden erscheinen darf, sondern als eine ganz natürliche Folge ihrer inneren Ordnung. Denn würde eine auf diese Art ganz unvermerkt besser gewordene Seele inne, daß ihr besserer Zustand als ein Lohn für ihre Mühe in sich von Mir ihr gegeben ward, wie es der Wahrheit nach auch also ist, so würde bald die alte Selbstsucht in ihr erwachen. Sie würde sonach wohl sich noch mehr bestreben, besser und lichter zu werden, aber das nur darum, um bald noch einen besseren Lohn zu erhalten, nicht aber darum, um in sich um des Guten selbst willen reiner und besser zu werden. [GEJ.07_119,16] Aus diesen leicht begreiflichen Gründen geht es denn mit der wahren Besserung einer entarteten Seele jenseits wahrlich sehr langsam vor sich. Denn so eine Seele im Dasein erhalten werden soll, da darf Meine Allmacht nur insoweit auf sie einwirken, daß sie in solche Zustände ihres Lebens gerät, die ihr als eine notwendige Folge ihrer bösen Handlungen erscheinen müssen. Und nur eben dadurch ist es möglich, eine solche Seele in und aus sich wahrhaft und lebendig zu bessern. Ob früher oder später, das ist am Ende doch gleich vor Mir und gleich im Vergleiche mit der Ewigkeit, in der sich alle vergangenen und zukünftigen Zeitenläufe völlig ausgleichen, und wie es vor Mir auch gleich ist, ob ein Mensch um viele tausend Jahre auf dieser Erde früher oder später im Leibe gelebt hat; denn in der Ewigkeit wird der erste Mensch dieser Erde vor dem nichts voraushaben, der als letzter in diese Welt geboren worden ist. [GEJ.07_119,17] Aber für die Seele selbst ist es dennoch um unaussprechlich vieles besser, so ihre Lebensvollendung sobald als möglich erfolgt, weil sie dabei erstens sicher weniger zu erleiden hat, und zweitens, weil eine eifrige Seele notwendig vieles vor einer trägen und hinkenden voraushaben muß, gleichwie auch schon hier auf Erden der Wanderer, der seine Wanderung mit allem Eifer viele Tage eher beginnt denn ein anderer saumseliger und träger Mensch, der sich zu einer solchen Wanderung lange nicht entschließen kann. Während der Eifrige schon lange die großen Vorteile seines Eifers und Fleißes im Vollmaße genießt, hat der Träge noch kaum den ersten Schritt auf dem weiten Wanderwege versucht und sich dabei auch noch immer umgesehen und überlegt, ob er wohl auch den zweiten Schritt machen oder vielleicht doch noch länger daheim verweilen soll. Ja, wenn solch ein träger Unternehmungsgeist dann lange in großer Armut darben und schmachten muß, während sein eifriger Nachbar ihm vorangeeilt ist und sich in den Besitz großer Güter setzte, so ist dabei der Träge gegen den Eifrigen sicher in keinem irgend beneidenswerten Vorteile, sondern gerade umgekehrt; denn wer einmal voraus ist, der bleibt dann auch schon für ewig voraus und wird von den Nachhinkern nimmer eingeholt werden. [GEJ.07_119,18] Vor Mir Selbst ist das freilich einerlei – denn Ich bin und bleibe Der, der Ich ewig war –; aber zwischen den Seligkeitsgraden der Geister wird es gar endlos große Unterschiede geben. – Verstehest du, Mein Freund, dieses?“ 2.1. Jesus durch JL: [GEJ.01_012,06] Es war aber ohnehin das Osterfest der Juden herangekommen, und Ich zog dann mit allen, die bei Mir waren, hinauf nach Jerusalem. Aber man stelle sich das Osterfest der eigentlichen Juden nicht in der Zeit vor, wie sie nun in dieser Zeit in den verschiedenen christlichen Gemeinden für dies ähnliche Fest bestimmt wird, manchmal schon sogar im Monat März, sondern um nahe ein ganzes Vierteljahr später hinaus! Denn bei dem Osterfeste ward für des Jahres erste Fechsung (Ernte), die in Gerste, Korn und Weizen bestand, dem Jehova gedankt, und man aß da schon das neue Brot, das aber nach dem Gesetze ungesäuert war, und niemand in dem Lande durfte in dieser Zeit ein gesäuertes Brot essen. [GEJ.01_012,07] Es konnte daher dieses Fest der ungesäuerten Brote erst dann stattfinden, wenn das neugeerntete Getreide schon zu Mehl gemacht werden konnte, nicht aber in einer Zeit, in der das Getreide sozusagen erst gesät wird. Es wird zwar das Getreide in Judäa wohl, wenn das Jahr gut dienet, um 14-20 Tage eher reif als hier; aber vor Ende des Monats Mai wird das Korn und der Weizen sogar in Ägypten selten ganz hereingebracht, geschweige in Judäa, allda es schon bedeutend kühler ist als in Ägypten. 3.1. Jesus durch JL:
3.1.1. [JJ.01_107,20] Ein Geschenk werde ich dir machen, das du sicher nicht von dir abweisen wirst! [JJ.01_107,21] Siehe, ich habe in Tyrus drei Mädchen und fünf Knaben von ganz dürftigen Eltern, die aber schon verstorben sind! [JJ.01_107,22] Diese lieben Kinder werde ich hierher zu dir bringen lassen, auf daß sie von dir erzogen werden! [JJ.01_122,20] Nun aber noch eines: Bis wann wirst du mir die acht Kinder übersenden, darunter fünf Knaben und drei Mädchen seien?“ [JJ.01_122,21] Und der Cyrenius sprach: „Mein Bruder, mein Freund, das wird meine erste Sorge sein, sowie ich in Tyrus anlangen werde! [JJ.01_245,13] Darum habe ich nun bei mir beschlossen, wenigstens eben die drei Knaben mit mir zu nehmen und dir allein die fünf Mädchen zu belassen.“ [JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“ 3.2. Stellungnahme:
[JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele. [JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern. [JJ.01_300,11] Ja – in diesem Punkte hatte Er ungemein viel auszustehen, indem Sein Äußeres und der Ton Seiner Rede von höchst einnehmender Art waren, [JJ.01_300,12] aus welchem Grunde die fünf überaus schönen Cyreniusschen Mädchen in Ihn durch die Bank sterbensverliebt waren und untereinander wetteiferten, Ihm am besten zu gefallen. [JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“ GEJ.02_191,07] Mein Josoe ist oft so hitzig gegen seinen mystischen Meister, daß er ihn geraden Weges fortschafft; aber der Meister läßt sich dadurch nicht im geringsten irremachen, behauptet seinen oft mit Händen zu greifenden Unsinn und läßt erst gegen Ende etwas Licht durchschimmern. Und so bin ich der Meinung, daß solches auch der schöne Rabbi bei deiner Tochter tun wird!“ [GEJ.02_191,08] Sagt Ebahl: „Ja, ja, hoher Gebieter, es ist völlig also. Ich für mich wenigstens kann daraus nie so recht ganz klug werden, wer da am Ende vollends recht hat. Die Sache bleibt zumeist unentschieden. Von irgendeinem positiven Lehren ist da nie eine Rede. Der junge Geist sucht nur irgendeine Verwirrung in die Begriffe des Zöglings zu bringen, und dieser muß sie dann aus sich selbst ordnen, so gut es geht. Von irgendeinem Dareinhelfen ist da schon gar keine Rede, und es bleibt darum am Ende immer etwas Unentschiedenes. Will der Zögling seines Rabbi Einwürfe vollends zunichte machen, so muß der Zögling ihm aber schon mit so nagelfesten Gegeneinwürfen entgegenkommen, daß sich der Rabbi weder nach links noch nach rechts mehr wenden kann. Das ist dann ein Beweis, daß der Zögling vollends recht hat; aber ohne die erwähnten nagelfesten Gegenbeweise hat der Zögling stets unrecht – und stellte er auch die gerechteste Behauptung auf! Oh, meine Jarah hat ihren Rabbi schon ganz entsetzlich in der Schlinge gehabt; er hätte sich am Ende kaum mehr selbst zurechtgefunden, so ihn nicht das Mädchen wieder zurechtgebracht hätte, was er selbst eingestand. [GEJ.02_191,09] Wahrlich, die eigentlich himmlische Unterrichtsweise ist oft wirklich höchst sonderbar! Da unterrichtet gewöhnlich der Schüler den Lehrer, und der Lehrer begnügt sich immer sehr, so er von seinem Jünger irgend etwas gelernt hat. Aber die Sache geschieht dennoch stets auf eine wahrhaft himmlisch freundliche Weise, und ich wohne solcher Unterrichtsweise sehr gerne bei; denn man lernt daraus dennoch in einer Stunde mehr als von den Weltrabbis in einem Jahre. [GEJ.02_191,10] Bei den Weltrabbis ist und bleibt der Zögling leiblich und geistig stets ein Sklave seines Rabbi; denn er kann nur das lernen, was sein oft leiblich und noch ärger geistig verkrüppelter Rabbi selbst kann und weiß. Ob's nun falsch oder wahr ist, um das darf sich der Zögling bei schwerer Strafe nicht erkundigen! Was kümmert es so einen pausbackigen Weltrabbi, welche inneren geistigen Anlagen und Fähigkeiten sein Zögling besitzt?! Da heißt es allzeit: Vöglein, friß oder stirb! Kurz, die Unterrichtsweise dieser Zeit gleicht völlig einem Helme, der auf alle Köpfe paßt, und einem Bette, in dem alle Menschen eine bequeme Ruhe genießen sollen! Der Riese Goliath würde sicher ein merkwürdiges Gesicht dazu machen, so man ihm eine Wiege der Kinder zur Ruhestätte anwiese! Die vier Evangelien über die Auferstehung des Herrn. – 27. März 1842, Ostersonntag. [HiG.03_42.03.27.- S.146 ff] Anfrage des C. L., dem Knechte J. L. übergeben von Ans. H. [HiG.03_42.03.27] Wie kann man die nachfolgenden Abweichungen in den Erzählungen der vier Evangelisten von der Auferstehung des Herrn auf beruhigende Weise untereinander ausgleichen wie: [HiG.03_42.03.27] 1. hinsichtlich der Frauen, welche das Grab besuchten; Matth. 28,1. Mark. 16,1. Joh. 20,1; [HiG.03_42.03.27] 2. hinsichtlich der Anzahl der sichtbar gewordenen Engel und des Ortes, wo sie saßen; Matth. 28,2. Mark. 16,5. Lukas 24,4. Joh. 20,11-12; [HiG.03_42.03.27] 3. hinsichtlich des Umstandes, ob die Frauen, wie bei Matthäus, Markus und Lukas, oder ob Petrus und Johannes, wie bei Johannes, zuerst in die Gruft traten; [HiG.03_42.03.27] 4. hinsichtlich der weiteren Mitteilung der Nachricht; Matth. 28,8. Mark. 16,8. Lukas 24,9. Joh. 20,10.18. 28. März 1842, am Ostermontag, Vormittag. (Die vier Evangelien über die Auferstehung des Herrn). [HiG.03_42.03.28,01] Schreibe nur, schreibe! Statt am Abende soll es hier heißen: zu Ende des Sabbats; da bei den Juden, wie ihr doch sicher wissen werdet, jeder frühere Tag bis zum Aufgange der Sonne des nächsten Tages gedauert hatte. Das wäre sonach gleichlautend mit den anderen dreien. [HiG.03_42.03.28,02] Die Zahl der Weiber betreffend aber ist keine Angabe richtig, denn es waren ihrer sieben; nur Lukas berührt sie unbestimmt mit dem Beisatz: Und die anderen. Und bei Johannes sagt die Magdalena zu Petrus: Wir wissen nicht, wo sie Ihn hingetan haben. Was aber die Ursache dieser ungleichen Zahlangabe der Weiber betrifft, so hat sie fürs erste ihren Grund in der Unkenntnis, derzufolge die Evangelisten selbst die ganze Vollzahl nicht wußten – und fürs zweite, auf daß die Weiber der Welt zu einem Anstoße werden sollten – und fürs dritte, daß da niemand die Göttlichkeit Meines Wortes aus der Weiberzahl, sondern lediglich aus der lebendigen Tätigkeit vom Grunde seines Herzens erfahren solle! [HiG.03_42.03.28,03-S.147] Was aber das von Matthäus allein erwähnte Erdbeben betrifft, so hat es damit seine Richtigkeit auch buchstäblich, aber jedoch soll es vorzüglich geistig genommen werden und bezeichnen die volle Erschütterung des Herzens, bevor des Himmels Zeichen dem Menschen ankündigen sollen, daß Ich aus seinem Grabe auferstanden bin! – Warum aber die anderen drei des Erdbebens nicht erwähnen, hat seinen Grund, dieweil sie das besagte Erdbeben allein geistig nahmen und es durch die gleich geschilderte Furcht der Weiber nur leise andeutend bezeichneten. Es war aber auch eine zierlichere Redensart der damaligen Zeit, irdische Fakta zu verschweigen und sie bloß aus dem Gemütszustande betreffender Menschen entsprechend erkennen zu lassen. Doch an derlei Mückenfängereien liegt wenig, alles aber an dem Tun Meines Willens! – [HiG.03_42.03.28,04] Was aber da bei Matthäus 28,2.3 den blitzgestaltigen und Stein wegwälzenden Engel betrifft, und bei Markus 16,5 auch zwar einen, aber schon im Grabe sitzenden Jüngling, und was bei Lukas 24,4 die zwei Männer in glänzenden Kleidern und bei Johannes zwei Engel in weißen Kleidern betrifft, so hat dieser scheinbare Widerspruch fürs erste seinen Grund, was die Zahl betrifft, darin, daß von den höchst gewissensgebundenen ersten zwei Evangelisten nach der altjüdischen Art nur darum eines Engels erwähnt wird, weil die zwei eine Tat verübten und auch nur ein Wort führten. Und fürs zweite, weil nicht alle die sieben Weiber zwei Engel sahen, sondern allein die ersten drei Benannten, die andern vier aber nur einen, und somit dann auch ihre Aussagen vor den Aposteln und Jüngern ungleich waren, darum dann auch Matthäus und Markus als höchst skrupulöse Schreiber sich nicht getrauten, die vielfache Zahl zu nehmen, um sich vor den schriftgelehrten Judenchristen nicht eines Schreibfehlers wegen als untüchtige Schreiber bloßzugeben, darum sie nicht wüßten, wann von zwei handelnden Wesen die einfache und wann die vielfache Zahl gebraucht werden solle. – Lukas und Johannes aber, da sie das Wort um vieles später niedergeschrieben haben, waren über diese Sprachkleinigkeiten hinaus und gaben die Aussage der ersten drei Weiber vollends kund. [HiG.03_42.03.28,05a] Und endlich liegt ein dritter Grund noch darin, daß Ich es also habe haben wollen der blinden Welt wegen, darum sie Mich verstoßen hatte, auf daß sie sich zu Tode stoßen solle an den Weibern und an der Zahl ihrer Weltgeister! – [HiG.03_42.03.28,05b – S.148] Und endlich noch des geistigen Sinnes wegen, darum die bloße Hör- und Schaugier nur einen mahnenden Geist hat zur Erweckung des Glaubens; die Liebe Magdalenas aber ersieht auch den höheren Geist der Liebe und des Lebens, der da ist feurig und glänzenden Kleides. – Und somit wäre auch dieser Widerspruch ausgeglichen geschichtlich und geistig. [HiG.03_42.03.28,06] Was aber die ungleiche Gestalt der Engel betrifft, so entsprach diese dem Inneren der sieben Weiber; Magdalena sah sie feurig und glänzend, die andern aber nur mit weißen Kleidern angetan. Die Ursache ist die feurige Liebe der Magdalena, und bei den anderen ihre stille Sanftmut und Trauer. [HiG.03_42.03.28,07] Matthäus gibt somit allein nur das Gesicht der Magdalena aus der schon bekannten Ursache in der einfachen Zahl an. Markus noch skrupulöser als der Matthäus hält sich an die Mehrheit der Stimmen zwar, aber was da die Zahl betrifft, pflichtet er dem Matthäus bei. Lukas gibt die Aussage der Magdalena getreu an, nur gebraucht er statt des Wortes weiß das die Sache mehr erhöhende Wort glänzend, das heißt weiß, soviel wie schneeweiß oder blendend weiß, und schweigt darum vom feurigen Gesicht, um die Doppelaussagen mehr in ein gerundetes Ganzes zu bringen, – und endlich aber auch zufolge Meines Willens, damit dadurch der Übergang vom alleinigen Glauben zur lebendig tätigen Liebe angedeutet würde, wie solches auch wahrlich zu ersehen ist aus der Ordnung der vier Evangelisten. Johannes spricht nur von zwei in weißen Kleidern sitzenden Engeln. Die Ursache liegt hier lediglich im Geistigen seiner evangelischen Ordnung nach, wodurch da angedeutet wird die Unschuld der Liebe und die leidenschaftslose Ruhe des gewonnenen ewigen Lebens; und so verschweigt er als der sonst allerfeurigste Schreiber das Feuer der Magdalena und somit auch ihre weltlich leidenschaftliche Liebe zu Mir, die zwar gerecht war, aber dennoch nicht ganz getreu der himmlischen Ordnung. [HiG.03_42.03.28,08] Und somit wäre auch dieser Widerspruch ausgeglichen. Und so bleibt uns nur noch ein Widerspruch bezüglich der Engel auszugleichen übrig, und zwar der ihrer verschiedenen Stellung. [HiG.03_42.03.28,09] Bei Matthäus kommen sie vom Himmel, und bekannt ursächlich in der einfachen Zahl, wälzen den Stein vom Grabe oder vielmehr von der Türe des Grabes, und der Engel und die Weiber gehen in das Grab. – Bei Markus ist zwar bei der Ankunft der Weiber das Grab noch verschlossen; aber sobald gewahren sie, daß der Stein abgewälzt wird, worauf sie dann das Grab betreten. – Bei Lukas betreten sie eher das Grab, welches schon offen ist; sodann erst kommen die Engel und geben den Weibern Bescheid. – Bei Johannes guckt allein die Magdalena ins Grab und bekommt von den verschiedenorts sitzenden Engeln den tröstenden Bescheid; und solches geschieht erst nachdem, da der von ihr geholte Petrus und unser Evangelist Johannes schon das Grab verlassen hatten (Joh.20,10). [HiG.03_42.03.28,10] Die scheinbare Verschiedenheit der Aussagen rührt fürs erste, wie alle die früheren Punkte, vorzugsweise nach Meinem Willen wegen und von der heiligen entsprechenden geistigen und himmlischen Ordnung her, in welcher vom äußeren Glauben bis zur innersten Wiedergeburt des Geistes die vier Evangelisten aufeinander folgen! [HiG.03_42.03.28,11] Dieser Hauptursache zufolge aber dann von der verschiedenen Angabe der sieben Weiber, da eine jede nach der Beschaffenheit ihres inneren Zustandes gesehen hatte, entweder was da aussagt der Matthäus, Markus, Lukas oder der Johannes. – Was aber da ausgesagt wird von den vieren, ist geschehen und gesehen worden, aber nur mit den geistigen Augen, – diese aber sind ja allzeit gerichtet, wie da gerichtet ist das innere Leben aus der Liebe, dieweil des Geistes Schauen nicht ist gleich dem irdischen Schauen, da einer sieht gleich dem andern, sondern jedweder nur sieht, was und wie es in ihm ist, und also es sich dann auch gestaltet. [HiG.03_42.03.28,12] Daß die Abholung des Petrus und des Johannes nur von Johannes selbst erwähnt wird, hat zur Ursache, weil Johannes eigens gemahnt wurde, da er auch verschweigen wollte, diese Begebenheit beizusetzen, damit in ihm alles solle offenbar werden zum geistigen Zeugnisse, daß die wahre innerste lebendige Liebe alles von sich gibt und auch sogar das allerunbedeutendste Geheimnis nimmerdar verschweigen will. Oder erprobt man auf der Welt die echte Liebe etwa nicht schon dadurch, daß der Liebbewerber sieht auf das offene Herz seiner Gewählten; wenn sie aber vor ihm wird heimlich tun und wird ihrer Nachbarin ins Ohr wispeln, was wird er da von ihrem Herzen halten? – Ich sage dir: Er wird es verfluchen und wird sich abwenden von der Treulosen! [HiG.03_42.03.28,13] Sehet, sonach ist ja schon wieder alles in der schönsten Ordnung. Was die ersten drei der Mitteilung für geringfügig halten, das muß der Vollendete dennoch bekennen und es aussagen! – Ist nun noch irgend ein Widerspruch vorhanden? – Und also bliebe schließlich nur noch Meine Erscheinung den Weibern zu erwähnen übrig. [HiG.03_42.03.28,14] Bei Matthäus erscheint Jesus nur der Magdalena und der anderen Maria, als sie schon auf dem Wege sind zu den Aposteln und Jüngern, unweit des Grabes. [HiG.03_42.03.28,15] Bei Markus erscheint Er zuerst der Magdalena und wird nicht gesagt, ob Er auch den andern erschienen ist, sondern es wird solches nur unbestimmt dadurch angedeutet, da gesagt ist, zuerst der Magdalena, und von selbst verstanden werden solle, hernach auch den andern. [HiG.03_42.03.28,16] Bei Lukas erscheint den Weibern Christus gar nicht; und Petrus eilt ohne Johannes erst nach der Nachricht zum Grabe. [HiG.03_42.03.28,17] Bei Johannes kommt gar nur die Magdalena allein zu den Jüngern und sagt ihnen, daß der Stein abgewälzt ist (Joh.20,2); – und nachdem Petrus und Johannes wieder zurückkehren, da erst erscheint allein ihr der Herr und verbietet der Zudringlichen die Anrührung (Joh.20,14.17) und ist da weiter von keiner andern die Rede. [HiG.03_42.03.28,18] Wie alles Frühere, so hat auch dieses alles ganz besonders vorzugsweise einen inneren, allein geistigen Grund. Was daran das Geschichtliche betrifft, so haben eigentlich nur Magdalena zuerst und dann auch die Maria Johanna Jesum gesehen, und zwar die Magdalena zuerst, da sie dann sogleich über Ihn herfallen wollte, aber zurückgewiesen ward. Darauf Ihn dann erst auch die Maria Johanna ersah und dann mit der Magdalena zu Seinen Füßen hinfiel und diese gemeinschaftlich umfaßt wurden von beiden (Matth.28,9). Maria Jakob und die Salome sahen zwar nichts (Mark.16,1), sondern empfanden nur die Nähe des Geistes des Herrn. Die drei noch andern aber merkten von der Erscheinung des Herrn nichts und waren unterwegs sogar sehr bemüht, den zweien ihr Gesicht als ein reines Werk ihrer erhitzten Einbildung darzustellen. [HiG.03_42.03.28,19] Was die erste Benachrichtigung an den Petrus betrifft, so ist da wirklich nur allein die Magdalena die Botin gewesen, und alle anderen sind im Garten geblieben, in dem das Grab in einen Felsen gehauen war – und haben also fünfe den Petrus und den Johannes übersehen. Und nur die Maria Johanna sah den Petrus kommen und abgehen, aber den flinken Johannes hatte auch sie übersehen und hätte auch den Petrus sicher übersehen, so sie nicht die fast außer Atem daherkeuchende Magdalena sobald darauf aufmerksam gemacht hätte. Daß sich aber weder Petrus noch Johannes lange am Grabe aufgehalten haben, erklärt sich wohl aus der großen Furcht, welche sie da vor den Juden hatten. [HiG.03_42.03.28,20] So ihr nun dieses alles zusammenfasset, da kann es euch doch unmöglich mehr schwer werden, den Grund dieser sich scheinbar widersprechenden Angaben der vier Evangelisten mit den Händen zu greifen. Denn je nachdem die Angaben waren von seiten der verschieden sehenden Weiber an die Apostel und Jünger, also waren auch die Aufzeichnungen nach dem Glauben der Schreiber verschieden; denn obschon sie unter der Leitung Meines Geistes alles dieses geschrieben haben, so war aber ihr Wille dennoch ganz frei und so auch ihr Urteil und ihre Annahme danach. Und so selbst ihr Wille durch die erfolgte Wiedergeburt ein gerichteter gewesen war, da war aber demnach ja ihre Mitteilung, was noch mehr ist, vollkommen Meinem Willen gemäß. Und so ihr dieses alles wisset, da lasset euch durch solche Mückenklüfte nicht mehr beirren, sondern werdet dafür eifrige und wahre Täter des Wortes, so werdet ihr gar bald an keinen Widerspruch mehr stoßen. [HiG.03_42.03.28,21] So ihr aber nur bloße Hörer des Wortes seid und möchtet dasselbe unter die träge Ordnung eures Verstandes bringen, da werdet ihr freilich gerade dort die größten und die ärgsten Widersprüche finden, wo es sich um eure ewige Auferstehung handelt! – Wenn ihr aber schon durchaus kritisch zu Werke gehen wollet, da fasset zuerst die Ordnung der aufeinanderfolgenden Evangelisten und vergleichet sie mit den vier Hauptzuständen des Menschen, das heißt, von seinem äußersten Glauben bis zur innersten Wiedergeburt; oder da der Mensch am Abende beginnt, durch die Nacht versuchet wird, bis dann die Morgendämmerung anbricht und also stets zunimmt bis zum Aufgange des ewigen Lebenstages durch Johannes! – Verstehet ihr das, so werdet ihr ewig an keine Widersprüche mehr stoßen. [HiG.03_42.03.28,22] Doch wer da noch irgendeinen Zweifel hätte und könnte sich nicht helfen, der tut immer besser, so er fragt, solange jemand da ist, der mit Licht versehen ist; es wird euch aber schon noch übel ergehen, und ihr werdet eure Untiefen erschauen, so Ich den Leuchter hintanrücken werde. Dann erst werdet ihr alle erfahren, wie blind ihr alle waret, daß ihr der Worte des Leuchters so wenig mochtet achten. Wer aber kennt und versteht den Leuchter?! – O wie blind doch aber seid ihr noch! – Warum aber seid ihr also blind? Weil in euch noch keine Ordnung ist und also auch keine Festigkeit, darum ihr auch stets schwebet zwischen Nacht und Dämmerung und erkennet darum auch gerade das am allerwenigsten, wodurch ihr zur Wiedergeburt des Geistes gelangen sollet und einzig und allein zur innersten Erkenntnis alles dessen, was des Geistes und somit auch des ewigen Lebens ist! – [HiG.03_42.03.28,23] Ich aber sage euch, bis jetzt habt ihr das Wort nur gelesen, und alle eure Tat war eine getriebene Tat durch die gewisserart göttlich magische Kraft des Wortes an und für sich selbst. Werdet aber in der Zukunft keine getriebene mehr, sondern freiwillige Täter Meines Wortes, und ihr werdet sofort an keine Widersprüche mehr stoßen! Solches alles aber schreibet euch tiefst in euer Herz, wer Der ist, von Dem diese Worte kommen an euch Grübler, so werdet ihr leben. – Sehet aber zu, daß euch der noch gänzlich unbekannte Leuchter nicht entrücket wird, da es euch allen dann wieder schlecht gehen möchte; denn ihr seid bisher nur Leser, aber noch bei weitem keine Täter des Wortes. – Wisset ihr euch aber eines alten Liedes zu erinnern, das da also anfängt: [HiG.03_42.03.28,24] Seht, das Lied des Ameisenlöwen ist nicht schlecht und paßt recht wohl auf den Zustand des Menschen, da er ein Zweifler ist, wo er schon lange ein Seher sein könnte. Solches also auch beachtet überaus wohl Amen; und Wer es saget amen, amen, amen. 4.1. Jesus durch JL:
4.1.1. [GEJ.09_119,04] Zuerst berief Ich im Geiste den Michael, der wie ein hellster Blitz vom sichtbaren Himmel zur Erde herabfuhr, daß darob alle gar mächtig erschraken. Michael aber stand in aller Majestät vor Mir, leuchtend mehr denn die Sonne, und es konnte außer Mir niemand seinen Lichtglanz ertragen. [GEJ.09_119,05] Ich aber sagte zu ihm: „Johannes, umschatte dich, auf daß dich Meine Freunde anschauen, erkennen und sprechen mögen!“ [GEJ.09_119,06] Da umschattete er sich und stand voll Liebe und Ehrfurcht vor Mir und sagte (Michael): „Sehet Brüder! Dies ist das Lamm, das die Sünden der Welt von euch hinwegnimmt und euch den Weg bahnt zum ewigen Leben! Glaubet an Ihn und liebet Ihn über alles; denn Er ist der urewige Anfang und das urewige Ende, das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, – außer Ihm gibt es keinen Gott!“ [GEJ.09_119,07] Als der Engel diese Worte mit gar lieblicher Stimme ausgesprochen hatte, da verneigte er sich tief vor Mir und pries hoch Meinen Namen. [GEJ.09_119,08] Da fielen auch alle andern vor Mir nieder und lobten und priesen Mich gleich dem Engel. [GEJ.09_119,09] Ich hieß sie alle aufstehen und sagte zu ihnen: „Bleibet in eurer Natürlichkeit; denn Ich bin nun ein Mensch wie ihr und bin durch euren Glauben an Mich und durch eure Liebe zu Mir in euch, wie ihr in Mir! Daher bleibet in eurer Natürlichkeit!“ [GEJ.09_119,10] Da erhoben sich alle wieder, und Johannes ging zu seinen ehemaligen Jüngern und besprach sich mit ihnen über Dinge, die nach Mir über die Juden und über die Menschen der Erde kommen werden ihres Unglaubens wegen, und er blieb in sichtbarer Menschengestalt als der allen wohlerkennbare Johannes den ganzen Tag unter uns. [GEJ.09_119,11] Nach ihm berief Ich den Erzengel Gabriel. Dieser kam gleich wie Michael-Johannes, umschattete sich aber sogleich, gab Mir die Ehre und trat dann zu Maria und besprach sich über seine Sendung mit ihr, und sie ward dabei voll der demutsvollsten Wonne und Seligkeit. Nach dem trat Gabriel, der in der Gestalt und Person des Urvaters Jared erschienen war, auch unter Meine Jünger und besprach sich über die Adamitische Urzeit und über die damaligen Offenbarungen an die Kinder der Höhe und auch an die Kinder der Welt; und er blieb auch bis zum Abend sichtbar unter uns. [GEJ.09_119,12] Auf ihn berief Ich den Raphael. Und dieser erschien auch gleich also wie die zwei ersten, umschattete sich, gab Mir die Ehre und trat darauf zu den vier Indojuden in der Gestalt und Person Henochs und besprach sich mit ihnen gar freundlich über Mich, und wie er es war, der sie aus der babylonischen Gefangenschaft auf Mein Geheiß befreite und sie in das Land brachte, das zuvor außer Adam und Eva von keinem Menschen bewohnt worden war. [GEJ.09_119,13] Und das Töchterchen war ganz erstaunt über des Raphaels Gestalt und sagte: „O du lieblichster Bote aus den lichtvollen Höhen Gottes! Dich habe ich in meinen hellen Träumen schon gar oft gesehen und auch gesprochen; aber so ich davon zu meinen Eltern reden wollte, da wollten sie es mir nicht gelten lassen und hießen mich eine Traumschwärmerin. Aber jetzt sehen sie dich selbst mit ihren Augen und werden nun wohl glauben, daß ich in den Träumen die volle und lichte Wahrheit geschaut habe!“ [GEJ.09_119,14] Und die Eltern lobten Mich, daß Ich ihnen eine so fromme Tochter gegeben habe. [GEJ.09_119,15] Diese Szene der Ankunft der drei Engel dauerte bei einer Stunde lang. [GEJ.09_120,03] Kisjona belobte darob den Diener, und wir begaben uns zum Morgenmahle und mit uns auch die drei Geister. [GEJ.09_120,04] Als wir in den Saal kamen, da gingen uns sogleich die Templer entgegen, grüßten Mich und den Kisjona und wollten sich alsogleich nach des Nazaräers Aufenthalt zu erkundigen anfangen. [GEJ.09_120,05] Kisjona aber sagte: „Nun ist die Zeit des Morgenmahles; nach demselben wollen wir davon reden! So ihr aber nicht zu blind und zu taub seid, so werdet ihr wohl aus unseren Reden entnehmen können, wo sich irgend der große Herr und Meister befindet!“ [GEJ.09_120,06] Mit dem stellten sich die Templer zufrieden, und wir setzten uns in guter Ordnung an den Tisch, und nun also, daß Gabriel-Jared an der Seite Marias, Michael-Johannes in der Mitte seiner Jünger und Raphael-Henoch in der Mitte der vier Indojuden zu sitzen kamen. Wir fingen an zu essen und auch zu trinken, und es fiel wieder den Fremden sehr auf, daß die drei Geister um das Zehnfache so viel verzehrten, als ein anderer Gast am Tische; am meisten aber fiel das den Templern auf, die uns aufmerksamst von ihrem Tische aus beobachteten, daß die drei scheinbaren Jünglinge gar so viel von den Fischen zu verzehren vermochten. [GEJ.09_120,07] Einer von ihnen konnte nicht umhin, an unseren Tisch zu kommen und den Kisjona zu fragen, was denn das für Jünglinge wären, die gar so vieles mit ersichtlicher Hast verzehren können. [GEJ.09_120,08] Sagte Kisjona: „Gehet hin, und fraget sie selbst! Mir aber macht ihre große Eßlust nur eine besondere Freude; denn sie dient mir zum Beweis, daß die Fische wohl zubereitet sind, und daß auch mein Wein rein und gut ist, wie auch mein Hausbrot. Fraget, wie gesagt, um ein Weiteres nur die lieben Jünglinge selbst!“ [GEJ.09_120,09] Da ging der Schriftgelehrte zu Raphael und fragte, was er für ein Landeskind sei, und ob in seinem Geburtslande alle Menschen auch so starke Esser seien. [GEJ.09_120,10] Sagte Raphael: „Unser Essen fällt euch wohl auf, – warum ist euch denn unsere Ankunft nicht aufgefallen?“ [GEJ.09_120,11] Sagte der Schriftgelehrte: „Wie hätte uns diese auffallen sollen? Denn ihr seid doch ebenso wie die andern in den Saal hereingekommen?“ [GEJ.09_120,12] Sagte Raphael: „Ihr waret, als wir angekommen sind, auf dem Söller und hattet eure Augen nach dem Meere gerichtet, als ein hellster Blitz aus den Himmeln zur Erde niederfuhr unter die Menschen, die am Ufer standen, und ihr dachtet: ,Oh, das müssen große Sünder vor Gott sein, daß Gott sogar einen Blitz aus dem reinsten Himmel zur ungewöhnlichen Jahreszeit unter sie fahren läßt!‘ Seht, mit dem ersten Blitz, der euch gar in ein gewaltiges Erstaunen und Bedenken gestellt hatte, kam jener Jüngling an, der nun dort gar liebfreundlich an der Seite eines würdigsten Weibes sitzt. Bald fuhr ein zweiter Blitz aus dem Himmel auch unter die Schar jener von euch vermeinten großen Sünder, hatte abermals niemanden beschädigt, und ihr sagtet: ,Gott ermahnt die Sünder!‘ Und sehet, mit dem zweiten Blitz kam jener Jüngling an, der nun dort unter den sieben Männern sitzt, die vor noch gar nicht langer Zeit seine Jünger waren. Und mit dem dritten Blitz bin ich angekommen. [GEJ.09_120,13] Unsere Natur ist sonach pur Feuer aus den Himmeln; das Feuer aber verzehrt mehr denn ein Mensch, – und so kann es euch nicht gar zu sehr wundernehmen, daß wir drei Gäste aus den Himmeln mehr verzehren können als ein schwacher Mensch dieser Welt.“ 4.2. Jesus hat hier bei der Rede des Raphael die Vertauschung der Erscheinungs-Reihenfolge von Michael-Johannes und Gabriel-Jared zugelassen: 5.1. Jesus durch JL: [GEJ.08_143,13] [Raphael:] Die Erde aber, um ganz wahr und richtig zu reden und nicht nach der alten, höchst unrichtigen Art der alten und blinden Astrologen und Astronomen und Jahresrechner zu denken, bewegt sich in – sage – 365 Tagen und einer kleinen Zeit darüber um die große Sonne, und dazu noch in etwa 24 Stunden und etwas Kleines darüber um ihre gewisserart eigene Mittelpunktachse, was euch die Jünger auch alles noch näher erklären werden; denn nun genügt es, daß ich euch nur auf die sehr rasche Bewegung der Erde in ihrer weiten Bahn um die Sonne aufmerksam mache. Wenn ihr das nun mit eurem Verstande auch noch nicht einsehen könnet, so könnet ihr es mir aber vorderhand doch glauben, daß sich die Erde, durchschnittlich angenommen, in einer Stunde Zeit wohl bei 5760 Stunden Weges in der weiten Kreisbahn vorwärtsbewegt und dazu auch noch um ihre eigene Achse, besonders am Äquator, den ihr die glühende Sonnenlinie nennet, in einer Stunde Zeit eine Vorrückung von ungefähr 474 Stunden Weges macht. 5.2. Kommentar:
6.1. Jesus durch JL: [NS.01_053,06] Wie schnell bewegt er sich denn um die Sonne? – Da dieser Planet eine sehr langsame Bewegung hat, so braucht er wohl nahe fünfhundert Jahre, bis er einmal seine Bahn um die Sonne vollendet. 6.2. Kommentar:
6.2.1. Alle bisherigen astronomischen Messungen der Bewegung des Planeten Neptun ergeben eine Umlaufzeit um unsere Sonne von ca. 165 Erdjahren!
(Mit Genehmigung des Verfassers, 3/014) 2. Der Staat Israel WS-A3078a 1. Jesus durch Jakob Lorber (JL):
[GEJ.02_017,09] Darum aber wird es auch in Kürze kommen, daß dieser heilige Boden den Heiden wird überantwortet werden, und ihr sollt fürder nimmer haben weder ein Land und noch weniger einen König; sondern fremden Tyrannen sollet ihr als Sklaven dienen, und eure edlen Töchter sollen von den Heiden und Knechten der Heiden beschlafen werden, und ihre Frucht soll gehasset sein wie das Gezüchte der Schlangen und Ottern! [GEJ.02_021,13] Sage Ich: „So ihr bleibet wie ihr seid und euch nicht vom Grunde aus bessert, so sollt ihr nicht nur ewige Untertanen Roms verbleiben, sondern vom selben ganz gefressen werden wie ein Aas von den Adlern! Nur noch eine kurze Zeit wird Gott gedulden, dann aber wird über euch das scharfe Los ausgeworfen werden, und es wird dann mit euch werden, was Ich euch zuvor geweissagt habe, und man wird euch verfolgen bis ans Ende der Welt. [GEJ.07_051,13] Hätten sie diese Zeit der großen Gnadenheimsuchung erkannt, so wären sie wohl für ewig das erste Volk in der ganzen Unendlichkeit geworden und auch geblieben; weil sie aber eben diese große Zeit der Zeiten nicht erkennen wollten, so werden sie denn auch, vom großen Gerichte über sie alle angefangen, zum letzten Volke der Erde werden. Zerstreut unter alle Völkerschaften der Erde, werden sie sich unter allerlei Verfolgungen ihre Kost gleich den Vögeln der Luft suchen müssen, und sie werden allenthalben untertänig sein. [GEJ.07_051,14] Und wenn es auch in den späteren Zeiten welche geben wird, die sich Berge groß des Mammons zusammensammeln werden, so werden sie sich aber dennoch kein Land, kein Reich und keine Regentschaft irgend auf der Erde erkaufen können; und also sollen sie zum Zeugnisse für diese Meine Weissagung verbleiben bis ans Ende der Zeiten dieser Erde.“ 2. Kommentar:
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